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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191808278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-08
- Tag1918-08-27
- Monat1918-08
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1918
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U«««k NL -L Amtsblatt Psstschttkkmrtor Schmig -1--T »trokaff, Niel« Nr. «. für die Kvniql. AmtShauptmannschast Großentjain. das Köniql. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemelnderat GrSva. IW. Dienstag, 27. August 1918, avends. ' 71. Aagrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Taa abend« '/,7 Uhr mit Ausnahme der Soun» und Festtag«. Bezugspreis, arge» Barauszahlung, durch unsere Träger frei Hau« oder bei Abholung am Schalter der Kaiserl. Postanstalten vierteljährlich 8 Mark, monatlich I Mark. Anzeige« für di« Nummer Ke« Ausgabetage« sind bi« lk> Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; «ine Gewahr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Prei« für die 48 nun breit« Grundschrift-Zeile (7 Silben) 2S Pf., Ort«prel« 20 Pf.- zeitraubender und tabellarischer Sag ent»' ^rechend Hüber Nachweisung«- und vermittelung«gebühr 20 Pf Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogrn werden mutz oder der Auftraggeber in Konkur« gerat. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Vierzehntäglge Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krteg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Berlag! L an g er L Wi n ter l ich, R i»sa Geschäftsstelle: Aoetheftraste 58 Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. ii- -- -----------iS —-s—S———> -- i -M.-nim7ir.r77-r.—.-m---- , i-« Nachstehende Verordnung der ReichSftelle für Schubversorgung über die Berechtigung »um Berkaus von Schubware« vom IS. August 1918 wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, den 24. August 1918. 721III Lr. 1 L Ministerium deS Inner«. 3919 Bekanntmachung über die Berechtigung zum Berkaus von Schuhwaren. Auf Grund der Bundrsratsverordnung über die Errichtung einer Reichsstelle für Gchuhversorgung vom 28. Februar 1918 (ReichS-Gesetzblatt Seite 100) wird folgendes angeordnet: 8 1. Neues, bedarfsscheinpflichtiges Schuhwerk darf nur feilgehalten, angeboten oder gegen Entgelt veräußert werden 1. von Herstellern, die Gesellschafter einer Schubwarenherstellungs- und Vertriebs gesellschaft sind, nach den vom UeberwachungsauSschuß der Schuhindustrie er lassenen Bestimmungen, 2. von denjenigen Schuhwarenhändlern, die auf Anweisung des Hauptverteilungs- auSschusscS des Schuhhandels beliefert werden, 3. von Handwerkern, die eine Bodenlederkarte haben. 8 2. Wer diesen Bestimmungen zuwiderbandelt, wird gemäß 8 5 der Bekanntmachung über die Errichtung einer Reichsstelle für Schuhversorgnng vom 28.2.1918 mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu M. 15000, - oder mit einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Gegenstände erkannt werden, auf welche sich die strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht. 8 3. Diese Bekanntmachung tritt am 23. August 1918 in Kraft. Berlin. Kronenstraße 50/52, den 19. August 1918. ReichSftelle für Schuhversorgung. Wallerstein. vr Giimbel. Verfügung stehen, die im Vorjahre verteilt werden konnten. Diese schlechten Aussichten der Petrolenmverteilung werden in weiten Kreisen vielfach überraschen, da die Auslassung sehr verbreitet ist, daß der Friedensschlntz mit Rumänien schon jetzt eine bessere Versorgung Deutschlands mit Petro leum ermöglicht. Dies ist ein Irrtum. Fast die gesamten Rohölgruben Rumäniens befinden sich im besetzten Gebiet und wurden durch die deutsche Militärverwaltung bereits vor dem Friedenschluß so stark ausgebeutet, wie es die ge genwärtigen Verhältnisse nur irgend gestatten. Fast die gesamte rumänische Mineralölerzeugung wurde schon bisher der deutschen Kriegswirtschaft zugeführt. Eine vermehrte Zufuhr von Mineralölerzeugniffen kann von dem Friedens schluß, der an den tatsächlichen Verhältnissen wenig geändert hat, nicht erwartet werden. Es handelt sich bei dem mit Rumänien abgeschlossenen Petroleumabkommen um wirt schaftliche Vorteile, die erst nach Wiederkehr normaler Ver hältnisse tatsächliche Bedeutung gewinnen werden. — Nach alledem wird der Bevölkerung dringend empfohlen, sich schon jetzt nm Ersatzbeleuchtung, als Carbid, Paraffin-Kerzen oder vergleichen zu kümmern. Behördlicherseits wird man bemüht jein, der bestehenden Leuchtmittelknappheit nach Möglichkeit zu steuern. — Ein sächsischer Fleischer-Obermeister- tag wurde gestern (Montag) mittag im Frcmdenhof „Drei Raben" in Dresden unter starker Beteiligung aus ganz Sachsen abaehalten. Zunächst handelte cs sich, wie die Dresdner Nachrichten" berichten, um Stellungnahme zur Zusammenlegung der Schlachtungen und Wurstherstellung, die eine längere Aussprache hervorrief. Wie Vorsitzender Obermeister Dreßler (Freiberg) ausführte, wolle die Negie rung die Wurstherstellung zentralisieren, weil sie glaubte, sie billiger und besser Herstellen zu können, und eine bessere Ausnutzung der Fleischteile erwarte. Teilweise seien die Vorbereitungen schon so weit gediehen, daß die Zentrali sation am 1. September beginnen könne, teils wollten die Bezirke den 8 6 der Verordnung in Anspruch nehmen, der Ausnahmen bei schwer überwindbaren Hindernissen zuläßt. Der Leiter der Zentralstelle Pötzsch (Stollberg) erklärte auf Grund zweijähriger Erfahrungen, daß die Annahmen der Regierung völlig falsch seien; die Wurst werde durch Zen tralisation weder billiger noch besser, auch nütze ein Klein betrieb die Fleischtetle besser aus, als ein Großbetrieb. In der weiteren Aussprache wurde betont, daß nicht die Fleischer schuld daran trügen, daß in Deutschland 334000 Rinder und 1300000 Schafe verbotswidrig geschlachtet würden, dies sei vielmehr den Landwirten zuzuschreiben. Die Wurst zentralisation werde den Schleichhandel nicht aus der Welt schaffen. Nach längerer Aussprache wurde beschlossen, den Vorstand des Bezirksvereins zu beauftrage», beim Ministe rium vorstellig zu werden dahin, daß die Verordnung betr. Zusammenlegung der Wurstherstellung rückgängig gemacht werde oder mindestens Ausnahmen nach 80 in weitgehendem Maße zugelaffen werden. Hierauf wurde in die Besprechung der fleischlosen Wochen, Höchstpreise und Verdicnstsätze ein getreten. Der Vorsitzende gab der Meinung Ausdruck, die fleischlosen Wochen müsse man als Kriegsopfer ansehcn, eine Entschädigung dafür werde auch kaum zu erlangen sein. Dagegen lei eine Erhöhung der Verdienstsätze auzustreben, um so mehr, als jetzt auch Hau- und Schwunduerlust dem Fleischer znfalle. Auch dies soll der Vorstand in die Wege leiten, lieber die Verordnung betr. den Kundenkreis teilte der Vorsitzende mit, es sei dadurch beabsichtigt, den Kunden kreis immer mehr zu verkleinern, deshalb sei er für Städte über 100000 Einwohner auf 1800, bei solchen unter 100000 auf 1200 festgesetzt worden. — Nach Erledigung von Fach angelegenheiten wurde der Obermeistertag vom Vorsitzenden um 4 Uhr geschlossen. —* Verteilung nicht rationierter Waren. Vielfache Anfragen geben Veranlassung, darauf hinzumeiseii, daß der Kommunalverbaud nicht in der Lage ist, wegen der Verteilung nicht rationierter Waren — so z. V.: Heringe und sonstige Fischwaren — besondere Bestimmungen zu treffen. Dieselben kommen in so geringen Mengen und so unregelmäßig, daß eine gleichmäßige Belieferung der Bezirkseingesefsenen völlig ausgeschlossen ist. Der Kom- munaloervand hält es aber für richtig auch die kleinen Mengen anzunehmen, um der Bevölkerung überhaupt auch diese Nahrungsmittel zukommen zu lassen. - Beschränkte Gültigkeit der Fleisch, marken in den Ga st wirtschaften. Das Ministe. rium des Innern hat bestimmt, daß die Fleischmarten in den Gastwirtschaften nur noch für die Woche Gültigkeit haben, für die sie bestimmt sind, d. h. die Woche, deren Datum sich auf den Fleischmarke» befindet. Bisher hatten bekanntlich in den Gastwirtschaften auch die Fleischmarken der vorangegangenen Woche noch Gültigkeit. Diese jetzt ausgehobene Bestimmung war seinerzeit veranlaßt worden durch die großen Schwankungen in den Fleischlieferungen in Sachsen. Man hatte damit die Möglichkeit geben Kriegsnachrichten. Oesterreichisch-ungarischer Generalstabsbericht. Amt lich wird aus Wien vom 26. August verlautbart: Italie nischer Kriegsschauplatz: Im Asolone-Gebiet erfolgreiche Vorfeldgefechte. In der Nacht zum 25. d. Mts. griffen bei Verfolgung eines feindlichen Geschwaders unsere Flieger das Flugfeld bei Padua an und richteten beträchtlichen Schaden an. Albanien: Die Gegenoffensive des General obersten von Vflanzer-Baltin bat gestern zur Gewinnung von Fjeri und Berat geführt. Damit sind jene Oerlichkeiten wieder in unserer Hand, deren Besetzung vor 6 Wochen die Italiener als entscheidende Wendung in der Adriafrage be- grüßr hatten. Fjeri fiel nack blutigen Straßenkämpfen. Die Verfolgung des weichenden Gegners ist aufgeuommen. In Berat drangen unsere braven allen Mühsalen des Kriegstheaters gewachsenen Truppen gestern früh in um- fassener Vorrückung ein. Bald nachher wurde der Feind von den beherrschenden Höhen Spiragiri und Sinja geworfen. Auch am oberen Devoli bauten-wstr unser« Erfolge weiter aus. Die Verluste der Italiener an Kämpfern und Kriegs geräten find sehr groß. Der Chef des Generalttabs. Russischer Kriegsbericht. Ein bedeutender Sieg der Sowjettrupven. An allen Punkten der östlichen Front gehen die Kämpfe mit großen Erfolgen vor fick. Hart näckige Kämpfe finden statt um den Besitz beherrschender Stellungen, deren Ergebnis der Rückzug des Feindes auf der ganzen Linie ist. Alle Angriffe der Kosaken, die mit starken Kräften auf Nowousscnst vorrückten, find mit großen Verlusten abgewiesen worden. Der Feind wurde zur Flucht gezwungen, nachdem er auf dem Schlachtfelde mehr als 400 Tote und viel Kriegsmaterial, darunter Maschinenge- wehre zurückgelassen bat. Die Tscheclw-Slowaken wurden bei Mikolajewsk geschlagen. Die Stadt ist in unserer Ge walt. Tas gesamte feindliche Kriegsmaterial ist erbeutet worden, darunter Geschütze, Maschinengewehre und eine Unmenge von Geschossen. Die Verlnste des Gegners sind groß. In der Richtung Syeran rückten wir unter Kämpfen vor. Die Station Nowosparskaja ist von uns besetzt. Im Bezirk von Kasan hat unser Artilleriefeuer den Gegner von dem Karsny-Berge vertrieben, dessen wir uns bemächtigt haben. Die auf dem Karsny-Berge erbeuteten feindlichen Geschütze wurden non uns sofort gegen den Feind verwen det. Die Schlüsselstellung der Stadt ist somit in unsere Hand gefallen. In her Nähe von Jekaterinenburg sind von uns Stellungen besetzt, die uns ermöglichen, den weiteren Vormarsch auf diese Stadt erfolgreich fortzusetzen. Zur Rede des Lord Cecil schreibt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung: Lord Cecil bezeichnet die Rede des Staatssekretärs Dr. Solf als einen Fortschritt. In welchem Sinne er das meint, ergibt sich aus dem „Friedensprogramm", das er später entwickelt und das darauf hinausläuft, Deutschland seine Kolonien zu rauben und ihm eine völlige Niederlage zu bereiten. Lord Cecil irrt sich, wenn er glaubt, daß die Rede des Staatssekretärs Solf ein Fort schritt auf diesem Wege seil Wir wollen und werden unser weltpolitisches Recht auf Freiheit und Aufstieg uns nie und nimmer verkürzen lassen. Die Durchsetzung dieses Rechtes ist unser Kriegsziel und unsere Bedingung für den Frieden. Es ist zu bedauern, daß die Kundgebung Lord Robert Cecils auf dem Wege zu einem solchen gerechten Frieden einen entschiedenen Rücktritt bedeutet. Hollands Nieuws Bureau meldet aus London: Das Blatt Observer schreibt: Dr. Solf hat die Erklärungen des Reichskanzlers wiederholt, Laß Deutschland nicht die Ab sicht habe, Belgien, in welcher Form auch, zu behalten, und daß nach dem Kriege Belgien wieder als unab hängiger Staat aufgebaut werden soll. Unsere Antwort an Deutschland ist, daß Belgien nicht nach dem Kriege erst unabhängig gemacht und wiederbergestellt werden muß, sondern schon während des Krieges. Die Verbündeten sind nicht gewillt, einen Kuhhandel einzugeben, und Redensarten wie „Faustpfand" seien nicht angebracht. Al- erste Bedingung für eiyen Waffenstillstand gelte, daß das belgische Gebiet bis zum letzten Mann von den Deutschen »erlassen sei, und das würde noch nicht mit dem Begriff eines Friedens gleichbedeutend sein, dies bedeutet nur, daß die Verbündeten nur die Friedensmöglichkeit erwägen könnten, nachdem eben durch die Räumung Belgiens von den Deutschen für die spätere Sicherheit Belgiens eine GewäDr gegeben sei. DRderspruch gegen die ErobernngSabstchteu der En tente. Die „Franks. Zeitung" meldet aus Genf: In der ^Humanitee" hat die Zensur eine von den Sozialisten in dem Pariser -Vorort Billancourt angenommene Tagesordnung durchgeben lassen, die wohl als allgemeiner Ausdruck der vorherrschenden Stimmung gelten darf. Es heißt darin: „In der Erwägung, daß die sozialistische Partei den Krieg nur mitmachen kann, solange es sich ausschließlich um die Verteidigung des Vaterlandes handelt, in der Erwägung, daß die Erklärungen Balfours über die deutschen Kolonien nach unseren letzten militärischen Erfolgen dem Gedanken Raum geben, daß die imperalistischen Gelüste sich umsomehr gelten machen, je überlegener unsere Massen sind, und daß diese durchaus jede Friedensmöglichkeit hinausschieben, in der Erwägung schließlich, daß die Zweideutigkeit der Kriegs ziele eine der Ursachen der Fortsetzung des Krieges ist, spricht der Verband der Arbeiter von Billancourt den Wunsch aus, daß die sozialistische Partei gegen diese Erobe rungsabsichten der Entente Widerspruch erhebe und ihre Tätigkeit darauf sichte, daß im gegenwärtigen Augenblick unsere Kriegsziele unzweideutig und endgültig festgelegt werden." Die Kriegsausgabeu Frankreichs. Der „Temps" er klärt in einer offiziösen Note, daß einschließlich der für das letzte Vierteljahr 1918 angeforderten Kredite die Kriegs ausgaben Frankreichs im Zeiträume vom 1. August 1914 bis 31. Dezember 1918 etwa 147 Milliarden Francs be trugen. Nicht eingerechnet sind darin acht Milliarden für das Zivilbudget von 1918. Das amerikanische Maunschastsaesetz ist vom Re- präsentantenhaus gegen zwei sozialistische Stimmen in der vom Kriegsdepartement vorgeschlagenen Fassung angenom men worden. Die finnische Königswahl. Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg ist, wie die „Voss. Zig." erfährt, aus der Reihe der finnischen Thronkandidaten ausgeschieden. Die Königswahl wird voraussichtlich Mirte September statt- finden. v. Pauer und die polnische Frage. Während der jüngsten Besprechungen der Fraktionsführer mit dem Vize kanzler v. Payer wurde auch die Frage der polnischen Westgrenze gestreift. Wie in eingeweihten parlamentarischen Kreisen verlautet, stellte der Vizekanzler bestimmt in Ab rede, daß bindende Beschlüsse bereits gefaßt seien und daß eine beabsichtigte Grenzbericbtigung irgendwelche Gegen forderungen Oesterreichs auslüsen werde. Die Verein barungen mit Polen nach dieser Richtung würden lediglich im wirtschaftlichen Interesse Deutschlands bei einer neuen Grenzberichtigung zu treffen sein. Die Frage einer etwaigen deutschen Gegenleistung an Polen, die von einem Vertreter der linken Parteien angeregt wurde, werde gleichfalls noch geprüft werden müssen. Schwierigkeiten bei den bevorstehenden englischen Parlamentswnhlen. In Pariser Ncgierungskreisen ver folgt man mit Spannung die Verhandlungen zwischen England und Frankreich über die im Dezember in England stattfindenden Wahlen. Die englische Negierung beabsich tigte ursprünglich mit Rücksicht auf die öffentliche englische Meinung, auch alle Soldaten wählen zu lassen, allein die französische Regierung erhob dagegen in schärfster Weise Protest, mit dem Hinweis darauf, daß eine Teilnahme der in Frankreich kämpfenden englischen Truppen an Parla mentswahlen die gleichen Maßnahmen in Frankreich not wendig machen würde. Tatsächlich scheint dieser Protest in London Eindruck gemacht zu haben, denn die britische Regierung beschloß, den in Frankreich befindlichen Truppen das Wahlrecht zu entziehen, eine Maßregel, die wiederum zu heftigen Umtrieben gegen die Regierung fühlte. Die derzeit zwischen Paris und London schwebenden Verhand lungen über das Wahlrecht der in Frankreich befindlichen englische» Truppen haben zu einer ziemlich kritischen Lage geführt, da England jede diesbezügliche Vorstellung als Einmischung in innenpolitische Fragen betrachtet und nicht gut die in Frankreich befindlichen englischen Soldaten des Wahlrechts berauben kann, ohne der Opposition neue Waffen in die Hand zu geben. Andererseits kann Frankreich eine Wahlabstimmung englischer Soldaten auf französischem Boden nicht dulden. Pariser Regierungskreise betrachten daher die Lage mit Besorgnis. Die internationale Kirchenkonferenz in Upsala ver schoben. Die „Franks. Zta." meldet aus Stockholm: Auf den 8. September war die Einberufung einer internationalen Kirchenkonferenz in Upsala geplant. Trotz der Bereitwillig, keit einer großen Anzahl Kirchenoerdände der neutralen und kriegführenden Länder teilzunehmen, ist jetzt die Kon ferenz auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Aus einer Aeußerung des Erzbischofs Söderblom geht hervor, daß ausschlagtzebeud für den Aufschub eine Mitteilung war, wonach die Ententemächte die Püffe verweigern würden. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 27. August 1918. —* Leuchtöl-Versorgung. Bon zuständiger Stelle wird uns folgendes geschrieben: Die Aussichten für die Versorgung der bürgerlichen Bevölkerung mit Leuchtöl für den Winter 1918 l9 haben sich leider nicht gebessert. JnSgeiamt werden, wie die Dinge zur Zeit liegen, au Pe troleum aller Voraussicht nach ein Viertel der Mengen zur
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