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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191809021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-02
- Monat1918-09
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1918
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Riksaer H» Tageblatt und Anzeiger (Elbedlan au- Aiyeigers. »«cht«nschrM- »«««»da, »«s» S««ck Nr A> Amtsblatt Postscheckkonto» Vetpztg >»88ch «trokass» Riesa Nr. LL für die ASniql. Amtshauptmannschaft Großenhain, das Köniql. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den GemelnderatGrvva. 204. Montag, 2. September 1018. avenos. 71. Aabrg. Da« Riesaer Tageblatt erschetn» jede« Laa abend« '/,? Uh» mst Abnahme der Sonn- und Fasttage ve,«,Sdre»«. aeaen Vorautzahlmig, durch unsere Träger frei Hau« oder bei Abholung am Schalter der Kaisers Postanslalten vierteljährlich 8 Mark, monatlich I Mark Anzeige« für di« Nummer ve« Ausgabetage« find bi« 10 Uhr vormittag« auszugeben und im oorau« zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Togen und Plätzen wird nicht übernommen Preis für di« «8 ww breit» Grundschrift-Zeile (7 Silben) 25 Pf., Ortsprel« 20 Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent. Drechen» höher Nachweisung«- und Vermitt«luny»gebithr 20 Pf Fest» Tarife. Bewilligter Rabat» erlischt, wenn der Betrag verfällt. durch Mag» «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur» gerat Zahlung«, und Erfüllungsorte Niesa Vierzehn,Saig» Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe" - Im Falle höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» vetrtede« der Druckerei, der Lieseranten oder der Veförderunoseinrichtunaen - hat ver Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag- L a n g er » W« n t» e > i ch. M » »« a ütelchSstSftelle: Woethestraste »st VeranNnnrtUch Air Redaktion Arthur tzäbnei Rieta Mr An,--iaent.il- Wi lde lm Di»tri ch. Riesa Lebensmittelverteii rmg. Die Bestände an Himbeer- und Citronen-Syrup können vom 4. lfd. MtS. ab frei verkauft werden. Anzeigen über etwa noch vorhandene Restbestände sind am 18. lfd. MtS. hierher ein- zureicken. Großenhain, am 2. September 1818. 1082»Hl. Der Kommunalverband. ' Q«ark betr. Auf die Zeit vom 2. September 1918 ab bis au? weitere« bereibtiaen die einzelnen Abschnitte der Landessperrkarte nur zur Entnahme von tvtt Gramm Quark (statt '/« Psd.). Die des Zuschusses bedürfenden Sammelstellen haben bei Anmeldung des Quarkbe- darfs (Form. 0 7) hierauf Rücksicht zu nehmen. Zuwiderhandlungen werden nach Punkt 2 der Bekanntmackmna vom 1. November 1917 bestraft. Großenhain, am 31. August 1918. 1098 a IV. Der Kommunalverband. NM vsn WinO-. Men- unü WchenhkOkn. In den einschlägigen Geschäften kommen, und zwar nur für Einwohner des Kom- munalbezirkes, zum Verkauf; Erstlingbemden zum Preise von M. 2.56, Knnbenkemden zum Preise von M. 5.73 bis 15.20, Mädchenbemden zum Preise von M. 4.78 bis 13.92. Die Abgabe erfolgt nach vorschriftsmäßiger Ausfüllung eines Bestandsfragebogens gegen: » 1. einen Bezugsschein und 2. einer Bescheinigung einer Ortsbehörde des hiesigen Bezirks lStadtrar, Bürger meister, Gemeindevorstand oder Gutsoorsteher) darüber, daß der Antragsteller der Gegen stände dringend bedürftig ist und den Bedarf nur durch Kauf der dem Kommunalverband zur Verfügung stehenden Reichsware decken kann. Tie Händler haben die unter 2 genannten Bescheinigungen unaufgefordert am 1. eines jeden Monats der Königlichen Nmtshciuptmannfchaft — Bekleidungsstelle — vor schriftsmäßig entwertet einzuienden. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen, insbesondere Verkauf zu höheren Preisen, oder an Personen, die außerhalb des Bezirks wohnen oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, werden aus Grund von 8 20, Absatz 1, Ziffer 1 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 10. 6. 16 23. 12. 16 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 15 000 Mk. bestraft. Großenhain, am 31. August 1918. 493 » ff Der Kommunalverband. ' Zwirn- und Garnverteilnnst. Die in 88 5—7 der Bekanntmachung des Kommnnalverbauds vom 27. August 1918 festgesetzten, die Kundenlisten > und ll betreffenden Fristen, werden, um geäußerten Wün schen zu entsprechen, wie folgt verlängert: . Tie Anmeldungen zu den Kundenlisten bei den Kleinhändlern bat bis zum tt. September 1VI8, die Einreichung der Knndenlisten durch die Kleinhändler bei den Ortsbehörden bis 7. September 1V18 und die Einreichung der Kunden listen durch die Ortsbehörden beim Kommunalverband bis zu»» 8. Septem ber 1V18 zu erfolgen. Großenhain, am 2. September 1918. 546 « K. Der Kommunalverband. Vezua von Bien »Völkern vetr. Jeder, der Bienenvölker durch Vermittelung der Kriegswirtschaftsstelle zu beziehen wünscht, bat «mgehend und spätestens bis Dienstag, den S. September IS 18, gegebenenfalls telephonisch oder telegraphisch hierher mitzuteilen, wieviel Völker er ahzu- nehmen beabsichtigt. Der Preis steht noch nicht genau fest, wird aber voraussichtlich nicht zu hoch sein. Die Abholung der Völker wird in Leipzig zu erfolgen haben. Nähere Angaben werde»» denen, die Völker bestellen, noch gemacht werden. Großenhain, am 31. August 1918. 3137» k. Königliche Amtshauptmannschast alS Kriegstvirtsckmftsstelle. MajÄinenschreiberin, im Bedienen der Schreibmaschine, System „Adler" und in der Anwendung der Kurzschrift vollständig bewandert, gesucht. Bewerbungen sind unter Miteinreichung von Zeugnisabschriften und unter Stellung der Gehaltsansprüche bis 9. September 1918 beim unterzeichneten Rat einzureichen. Der Rat der Stadt Riesa, den 2. September 1918. Gßm. Kriegslmchrichtett. Die Monarchenzusammenkunft in Nauheim. Amtlich w'rd aus dem Großen Hauptguartier von» 30. August ge meldet: Se. Majestät dec Kaiser wurde gestern bei seiner Ankunft in Nauheim von Sr. Majestät dem König der Bulgare» und dem Prinzen Kyrill an» Bahnhose begrüßt. Die Monarchen blieben bis zum Mittagessen allein und nahmen sodann die Mahlzeit gemeinsam mit den Kindern des Königs ein. Nach Tisch setzte»» sie ihre Besprechung unter vier Augen fort. Um st,4 Uhr begaben sie sich im Kraftwagen nach schloß Homburg v. d. Höhe, von wo der Kaiser die Rückreise antrat, bis Nauheim vom König be gleitet. Die mehrstündige Aussprache der beiden hoben Verbündeten erstreckte sich auf die gesamte militärische und politische Lage. Die Aussprache war getragen von dem festen Entschluß zum gemeinsamen Ausharren in dem Ver- teidigungskampfe des Vierverbandes und von dem Geiste treuen Festhaltens an den, bewährten Bündnissystem. Sie bestätigte aufs neue die Uebereinstimmung der beiden Monarchen in der Auffassung aller schwebenden Fragen. Seine Majestät dec Kaiser hat den» König seine Bildnissta tuette. den Töchtern des Königs, den Prinzessinnen Endorie und Wadeschda von Bulgarien, den Luisen-Orden überreicht. Len» Militärbevollmächtigten Bulgariens im Großen Haupt quartier und General a la suite Sr. Majestät des Königs, General Gantschew, wurden vom Kaiser die Brillanten »nm Kronenorden 2. Kl. mit Stern und Schwertern ver liehen. Die planmäßige Rückverlegung unserer Front beider seits von Bapaume war, wie WTB- aus Berlin meldet, seit längerer Zeit gründlichst vorbereitet. Während unsere Truppen zwischen Longueval über Bapauine und Cro»- silles hinauf bis zur Scarpe den Großangriffen des Geg ners seit dein 21. einen eisernen Wall entgegensetzten, so daß es ihm nicht gelang, unsere Linien auch nur an ir gend einein Punkte zu durchbrechen, wurde im alten Somme gebiet alles durchgcführt, um unsere Hauptkampslinie zu- rückverlcgen zu können. Die Loslösnng vom Feinde, die Aufgabe von Bapaume und Croisilles ist befehlsgemäß und ohne Einbuße an Gefangenen und irgendwelchem Material vor sich gegangen. — Noch am 29. vormittags wurde Bapaume vom Feinde, der die Räumung nicht bemerkt hatte, beschossen. Schon seit vielen Tagen wurden die Depots in aller Stille nach rückwärts verlegt, uin dem Feinde in dem schon verwüsteten Sominegebiet nichts zu überlassen, was ihm in seiner Kriegsführung von Nutzen sein könnte. Wir geben einen Gcländestreifen auf. wel cher für die Sommerzeit trotz der Verwüstungen während der früheren Sommckämpfe durch.nenangelegte Eisenbahn linien, durch Umladebahnen, durch die Anlage von gro ßen Magazinen, Munitionsdepots, Artilleriewerkstätten, Wagenparks, Wasser- und Elektrizitätswerken, durch rast lose Mühe und eisernen Fleiß in ein Operationsgebiet verwandelt worden war, in welchem unsere Truppen den 'Sommer über fechten konnten. Seit Tagen ist »nit dem Abbau aller dieser Anlagen begonnen worden. Der Feind wird für die Winterszeit einen vollkommen verlasienen, verwüsteten Landstrich vorfinden, in dein er sich cinrich- ten muß. Eine Hauptrolle in diesen» verwüsteten Gelände spielte die äußerst schwierige Wasserversorgung. Aus den großen, von uns angelegten Wasser- und Pumpwerken bei Bapauine, Croisilles, Morh, Favreuil, Sabignies, Er- villers, Grevillers usiv. sind die Lokomobilen zurückgc- schasft worden. Die großen Schachtbrunnen wurden ge sprengt. —. Auch die elektrischen Maschinen und Motore nus den Elektrizitätswerken, welche die Truppe bis zu ü—S Kilometer vor der Front mit Licht versorgten, sind zurückgcführt und weiter rückwärts eingebaut wocdett. Sei» 14 Tagen sind ferner die umfangreichen Munitionsdepots und das Material der Ausladebalmlwfe znrückverlegt wor den. So sind z. B. die Depots in Lebucquierc, Fremi- court, Cou.c lette usw. entleert. Die Benz noorrä.e sind ansgetankt, und der wertvolle Inhalt ist nach rückwärts überführt worden. Die wohlgefullten Verpflegungsmaga zine, wie Rocquigny und andere, sind geräumt, alle La zarette abtransportiert, die Baracken abgebaut. — Die Dörfer Bapauine und Croisilles, welche in den letzten Tagen unter. schwerstem feindlichen Feuer lagen, bestehen nur noch aus Schutthaufen, in denen der Feind kaum mehr Deckung findet. Heute liegen diese Orte im Be reich unserer schweren Artillerie. Die Aufgabe des zer schossenen, durchwühlten vorderen Kampfgeländes, ne ches in seiner größten Tiefe nur fünf Kilometer beträgt, stellt für uns eine gradlinige Front her und zwingt daher den Gegner, falls er beabsichtigt, weiter anzugreisen, seine Angriffe frontal zu führen. Neben einer KräfieersparniS an Truppen durch unsere Frontverkürzung, liegen-un'ere rückwärtigen Stellungen nunmehr in einein für die Un terbringung der Truppe — vor allein in Anbetracht des kommende»» Winters — günstigeren Gelände. Vergeblich fragt inan sich, woniit d^r Englände'- seine unendlich schwe ren Blutopfer rechtfertigen will. Der blutgetrünlie Bo den eines schmalen, vollkommen verwüsteten Geländestriches, in dem auch nicht mehr ein Stein auf dem anderen ge blieben, ist sei»» einziger und ei»» noch dazu aus freien Stücken ihm überlassener Gewinn. Oefterreichisch-nngarischer («eneralstabsbericht. Amt lich wird aus Wien nom 31. August verlautbart: Italie nischer Kriegsschauplatz: Al» den Judicarien erfolgreiche ErkundnngSgefechte. Der Monte Majo (östlich des Pasnbio) war gestern vorübergehend im Besitz des Feindes. Mehr als zweistündiges Artillerie- und Mineufeuer verschüttete unsere Besatzung, worauf eS den Italiener»» gelang, in unsere Gräben einzubrechen. Unsere Abschnittreserve, Ab teilungen des 3. Regiments der Tiroler Kaiserjäger und des Käiserjäger-Sturmbataillous brachen sofort zum Gegen angriff an und warfen, durch die Batterien der Kaiserjägcr- Division und der 40. Honved-Artillerie-Brigade vortrefflich unterstützt, dci» Feind in kurzem erbitterte»» Ringe»» wieder hinaus. Das 20. Bersaglerie-Regiment büßte seine Schlappe mit dem Verluste von mehr als 200 Toten und etwa 100 Gefangenen. — Albanien: Nichts Neues. Attentat ans Lenin. Stach einer Meldung der „Prawda" wurde Freitag abend 9 Uhr in Moskau gegen Lenin ein Attentat verübt. Er hatte in einer Arbeiterversammlung der Michelsonschen Fabrik in dem jenseits der Moskwa geleflenen Stadtviertel geredet. Als er die Versammlung verließ, wurde er von zwei Frauen aufgehalten, die ibn in ein Gespräch über das letzte Dekret bezüglich der Lebeus- mitteleinfuhr nach Moskau verwickelten. Während dieses Gesprächs fielen drei Schüsse, durch die Lenin am Arm und im Rücke»» verlebt wurde. Tie Schüsse wurden von einem den intelligent«» Kreisen angehörende»» junge»» Mädchen abgegeben. Das Mädchen wurde festgenommcn. Der Zu stand Lenins, der in den Kreml gebracht wurde, verursacht nach Meinung der Aerzte keine Befürchtungen. Nach einem abends 11 Uhr ausaegebenen Bulletin hat er zwei Schuß wunden erhalten. Eine Kugel drang glatt unter der linken Schulter in die Brusthöhle ein und verletzte den obere»» Teil der Lunge, indem sie eine»» Bluterguß in die Pleura hervorrief. Die Kugel blieb im Halse über dem rechten Schlüsselbein stecken. Die zweite Kugel drang in die linke Schulter, zerschmetterte den Knochen und blieb unter der Haut der linken Schulter stecken. Sie rief innere Blutungen hervor. Der Kranke befindet sich bet vollem Bewußtsein. Zur Behandlung wurden die besten Chirurgen berangezogen. Die „Prawda veröffentlicht eine» von Swcrdloff unterzeichneten Aufruf an die Arbeiter, in dem sie aufgefordert werden, sich ruhig zu verhalten, und worin es heißt: Wir zweifeln nicht daran, daß die Spure»» des MordanscblagS auf die Rechten Sozialrevolutionäre sowie aus Mietlinge der Engländer und Franzosen führe»» werden. Auf die Anschläge gegen ihre Führer wird die Arbeiterklasse »nit schonungslosem Massenterror gegen alle Teile antworten. Nach einer Bekanntmachung des stell vertretenden Chefs der außerordentlichen Kommission Peters ergriff die Kommission sofort nach dem Attentat auf Lenin alle Maßnahmen zur Feststellung des Schuldigen. DaS erste Verhör soll ergeben haben, daß die Attentäterin eine Sozialrevolutionärin sei; die Kommission besitze an geblich Material, welches auf einen Zusammenhang des Attentates mit den bolschewikifeindlichen Elementen in Samara hinweist. — Das Attentat auf Lenin hat die ans Kiew stammende Terroristin Dora Kaplan verübt. Sie hatte 1907 in der Untersuchungshaft bei einer Vernehmung durch den allgemein gefürchteten und bei den Revolutio nären verhaßten Gendarmericchef Nowitzki auf diesen mit einem Taschenmesser einen mißglückten Mordanschlag ge macht und »var dafür zu 13 Jahren Zwangsarbeit ver urteilt worden. — Im Befinden Lenins ist nach dem Attentat eine bedeutende Besserung zu verzeichnen, so daß jede Lebensgefahr ausgeschlossen erscheint; doch wird die Heilung einige Zeit beanspruchen. Eine Ansprache des Reichskanzlers. Der Reichskanz ler empfing Sonnabend die Vertreter des Verbandes katho lischer Studentenvercine Deutschlands, welche »hm anläßlich seines 75. Geburtstages eine Glückwunschadresse überreichten. Nachdem er den Herren gedankt und einige Worte der Er innerung an die katholischen Studentenvereine, deren Mit glied er gewesen, gesprochen hatte, fuhr der Reichskanzler fort: Welche Anforderungen der furchtbare Weltkrieg im Lause der verflossenen vier Jahre an den Verband gestellt hat, »vie viele Mitglieder dec ActivitaS und der alten Herren bereits den Heldentod erlitten habe», ist mir bekannt. Sie konnten und wollten nicht zurückbleiben hinter den Tau senden von Söhnen unseres Vaterlandes, die freudig ihr Leben zum Opfer brachten. Aber nicht nur mit der Waffe gilt es das Vaterland zu verteidigen und den Sieg erringe» zu helfen, auch in der Heimat sind große und wichtige Auf gaben zu erfülle», und gerade die akademisch gebildeten Kreise sind in erster Linie»» dazu berufen. Die Last des Krieges liegt drückend auf unseren» Volk. Ich will sie nicht durch Worte zu verkleinern suchen. Zn den Opfern von Blut und Leben, von denen kaum eine Familie verschont geblieben ist, kommen die Schwierigkeiten der Ernährung und Bekleidung, alle die mannigfachen Entbehrungen in der Gegenwart und der sorgende Ausblick in die Zukunft. Der Krieg ist das größte Gesamterlebnis für ein Volk. Er be fähigt zu ungeahnter» Leistlingen. Aber er stellt auch ge waltige Anforderungen an die Nervenkraft. Nichr umsonst spricht man von Kriegspsychosen und bezeichnet damit die seelischen Erscheinungen, welche der Krieg aufzulöseu pflegt. Kriegspsychose zeigt sich daher bei sämtliche»» am Kriege beteiligte»» Völkern. Aber sie tritt je nach der Eigenart der letztere»» verschiede»» auf. Bei unseren Feinden tritt sie ans in Form eines an Wahnsinn grenzenden Hasses gegen die Zentralnrüchte, vor allem gegen Deutschland, eines Hasses, der durch eine ununterbrochene Kette der »»»geheuer- liebste» Verleumdungen genährt wird und sich in unerhör ten Schmähungen all«s dessen Luft macht, was uns wert und heilig ist. Bei uns dagegen äußert die Kriegspsychose ihre Wirkung vor allem nach »nnen, in der Verstärkung der Steigung zur Kritik, die nun einmal den Deutschen eigeir
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