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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191810048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19181004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19181004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-10
- Tag1918-10-04
- Monat1918-10
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.10.1918
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wurde, die bi« W Gelfi yevenGewalts ß i SLS^SSS > den -Rücktritt zu tun. einzuwirkeu. Das ist nur »um Teil gelungen, denn am 2. Oktober hat der Tscheche Stanek eine wilde Hetzrede g«. halten, die auch von Desckimpsunaerr Deutschlands strotzt«. Wir werden Las zu ertragen wissen, »umal di« Red« Sta neks nur ein Beweis dafür ist. daß nicht alle Tschechen über da» Matz persönlicher und politischer Kultur ver- fügen, die für sede neu« Staatsbilduna erforderlich ist. Der Ministerpräsident hat Stanek zurechtgewtestn, «denso haben da» Angehörige der deutschen Parteien grtan. Auch ander« Vertreter slawischer Parteien, wie der Pol« Das- ztnsky, glauben, der Weizen für die allpolntscker» Vestr«. vungen stünde zurzeit üppig in der Blüte. Gr forderte deshalb die preußischen Ostprovinzen fstr da- neu« Polen und den Zugang »um Meere. Ob Polen staatlich lebens fähig ist. darum kümmern sich die Allpolen nicht. Und da wäre doch zunächst einmal frftzuftellen. Die Verhandlungen im Wiener Parlament machen als Ganze- «inen trostlosen Eindruck. Wenn die Nationalitäten den Daseinskampf der Monarchie benutzen, um ihre engherzigen Absichten dnrchzusrtzrn. nehmen sie sich di« Aussicht, tatsächlich im Rahmen der Monarchie zur Freiheit und Selbständigkeit Deutscher Seift trotz« kraftvoll <l«n Moss«» !-«r Joiall«. Ihr« M«ch«l« <l«r Sewalt »«sagt« geg«nlld«r <l«m von schSpferifthem Seist genährten «keMschin will erst an«, vor ; roh«» Sowalt, -«« v«r-1 »lchtvagowsti«« «itsstn »ir Neutsch«» «»ist «ntg«gc». setz«», wie er sich ckurch <li» S.llriegs-Knleihebekuncket.) Niemak« ivurä» äer Seist Nurch S«wall vervtchtetl U Oeriliches uns Sächsisches. Riesa, den 4. Oktober 1918. —* Klavierabend Professor Tölömaque Lambrino. Das war also der Auftakt zu den Sequen zen der musikalischen Veranstaltungen unserer Stadt in diesem Konzertwinter! Und di« Sequenzen werden Mühe haben, sich zu dieser überragenden Höhe rmporzuschwingen, wie sie am gestrigen Abende von Lambrino notiert wurde. Man weiß seit langem, daß in ihm eine eminent ursprüng- ltche Gestaltungskraft sich verkörpert. Beethoven gab ihm in seiner Pathttique von neuem hierzu Gelegenheit. In noch weit höherem Matze Schumann, Chopin und Liszt. Hier triumphierte sie. Von unübertrefflicher Technik zeug- ten unter vielem besonder« da» Non-legato-Sviel im As- Dur-Walzer Op. 42, der vollkommen präzise Pedalgebrauch vor dem As-Dur-Mittelsatz des NocturnoS Op. 62. Von unbeirrbar rhythmischem Gefühl das Triolenspiel dec linken neben dem synkopierten Spiel der rechten Hand in der F-Mok»Fantasie Op. 49 von Chopin. Von verblüffend physischer und psychischer Kraft, die auch nach einer an- strengenden Konzertreise nie versagend frisch sich erhält, da« dynamische Spiel in Schumanns FaschingSschwanr (Intermezzo und Finale!), in Liszt'« E-Dur-Polonaise und, nebenher bemerkt, sein fabelhaftes Gedächtnis, bester gesagt: seine Rekomposttion, die ihm die absolut notengetreue Wiedergabe ermöglicht. Da« alle« sind aber nur Einzel heiten; ver Gesamteindruck von gestern läßt sich nur schwer in Worte fassen, vielleicht und ganz nüchtern etwa so, datz wir in Töltmaqu« Lambrino einen der bedeutendsten und ursprünglichsten Pianisten der Gegenwart gestern wieder bei un« zu hören Gelegenheit hatten. Seine persönliche Liebenswürdigkeit, mit der er trotz des unangebrachten alle- ist selbstverständlich, sollt ich meinen, und es braucht lein« Gründ« weiter. Aber das seh« ich nun freilich «in, dass ich hier allein nicht fertig werde. Kosterliv ist viel großer, die Verwaltung viel umfangreicher, al« ich ge wußt hab«, und ich werbe sehr lange Zeit nötig haben, um alles einigermaßen übersehen und leisten zu können. Das wenigstens ist mir gestern bei unserer Besichtigung und beute während der fruchtlos«» Arbeit am Schreibtisch klar geworden, und ich will wenigsten« versuchen, mir da einen freundlichen Berater zu sichern." „Einen Berater? Also doch den Notar?" „Wo denkst du hin?" Der kann vielleicht einmal die Bücher prüfen, aber im übrigen versteht er von der Wirtschaft nicht mehr als ich selbst. Der Berater könnte natürlich nur jemand sein, der die Sache gründlich ver steht und ganz ohne eigene« Interesse und rein freund schaftlich mir zur Veite stände und gelegentlich hier nach dem Rechten sähe —" «Und solch einen Mann kennst du?" fragte Lotte mit wachsendem Erstaunen. „Noch nicht, aber er läßt sich vielleicht finde». Mr hoben doch Nachbar«, und unt« ionfn gewiß manch einen redlichen Freumd meines Vater«. Wir werden ja doch Be suche machen müssen, und dabei findet sich vielleicht ganz von sechst, wa« ich brauche." Vie schwieg einen Augen blick und setzte dann ein wenig zögernd hin»«: »Da fällt »nir ein — die Geheimräten von Neumeyer in -arl-rnk« hat m»r einen Auftrag gegeben. Du kennst st« doch?" „Ja, Gott fei'« geklagt — die kenn ich. Ich -üb' sie nie anrstehen mögen und ich -alb'- ihr deutlich genug gezeigt, »um großen Entsetzen meiner Tante. Und doch ist sie immer süß und freundlich gegen mich gewesen. Schlangenart. Man dreht sich um und sie beißt einen» in di« Ferse." ,D« übertreibst wieder einmal in deiner > impulsiven Art. Geliebt hab ich sie auch nicht, aber man könnt« doch Mitleid mit ihr hoben — sie hat schwere« durchgemacht. Aber da« ist nun einerlei. Ein Bruder der Frau von Neumeyer ist nun aber me»n nächster Nachbar: Herr von vruckhoff aus Stapelwitz. Mit dem Wagen eene gute halb« Stund« von hier, wie der Hofmeister sagt. Frau von Neumever hat mir Grüße ausgetragen, und ich habe dar- an^gedacht, datz wir ^ute nachanittag p-«elcht i» Eitapel- Drängen« eins«» Konzertbefuchw «ach tzw Gartzmwd«, de» stürmischen Beifall seiner beharrlich««, Anhänger ent- sprechend, doch nochmals an den Flügel sich setzte, sei bekon- der« anerkannt. V .. . . I G. «er» tanken vor einigen Tagen wichtige Besprechungen hinsichtlich der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungs mitteln, insonderheit mit Kartoffeln, statt, an welchen sich auch Vertreter der Landwirtschaft und de« Vandeskultur rate» betetfigten. TS wurde bet diesen Besprechungen Bezug genommen auf die vor einigen Tagen in Berlin stattgrfundenen Besprechungen »wischen einer sächsischen vilbriterabordnimg und dem UnterstaatSsekre Sr Dr. August Müller, wobei der letztere di« Verteilung einer Kartosseb- menge von neun Pfund pro Kopf und Woche in sichere Aussicht stellte. Bei der im sächsischen Ministerium jetzt gepflogenen Besprechung waren die anwesenden Vertreter der Landwirtschaft der Ansicht, datz die diesjährige Kar toffelernte eine genauere Schätzung »war noch nicht zu lasse. Di« von verschiedenen Seiten geäußerten Be denk«, daß die heurige Kartoffelernte infolge der an dauernden nassen Witterung im September großen Scha den erlitten habe, würden jedoch von den landwirtschaft lichen Vertretern nicht geteilt, wenngleich »««geben wer den mußt«, datz die diesjährige Kartoffelernte derjenigen von 1017 nicht unbedeutend nachstrhen »»erde. Aber trotz eine« etwaigen nicht unerheblichen Ausfalls an Winter kartoffeln bestünden keinerlei Besorgnisse und Schwierig keiten, die Bevölkerung ausreichend mit Kartoffeln zu ver sorgen. Die anwesenden Vertreter der sächsischen Land wirtschaft waren sogar der Ansicht, daß «S keine Schwie rigkeiten machen werd«, die vom UnterstaatSsekretär Dr. Müller den sächsischen Arbeitervertre'ern in Aussicht ge stellten neun Pfund Kartoffeln pro Kopf und Woche rat sächlich herbeizuschaffen, da gerade die Kartoffelernte in den für da« Königreich Sachsen in Frag« kommenden Lie ferungsgebieten die besten Aussichten versprecho Di landwirtschaftlichen Vertreter waren soaar d«r Ansicht, datz e« nicht unmöglich sein würde, die Kartof felmenge für den Kopf und die Woche Im kom menden Winter sogar auf 10 Pfund zu er höhen,vorausgesetzt, da He» g elingen w«rd«, die gesamte Kartoffelernte in voll«»» Um tange beim Erzeuger zu erfassen. — Letztere» muß allerdings sehr schnell vor sich gehen, denn der Schleich handel Mit Kartoffeln steht bereits wieder in iippigster Blüte, und «S werden den Erzeugern bereits Prelle sür Kartosiellisferungen von „hintenherum" geboten, die die vorjährigen Schleichhandelspreise noch wesentlich über steigen. — Verkürzung d«rB»»tterratio n. Die.beson. der« in der sächsischen Landwirtschaft zu starken Eingriffe in di« Viehbestände haben die Vutttrerzeugung derart.be einflußt, daß, wie das „Lelpz. Tagcbl." von zuständiger Seite hört, wohl auf längere Zeit mit einer geringeren Butterverteilung als bisher zu rechnen ist. Ein Ersatz soll durch Margarine geboten werden, deren Erzeugung erheb lich ausgedehnt wurde, da e« möglich war, au« der Türket große Mengen Ort «inzuführen. _ — Keine Marmelade vor November. Der .Dogtl. Anz." berichtet: Wie au» Dresden gemeldet wird, »st vor Monat November keine Verteilung von Marmelade zu erwarten. —*Wiederaufnatzmed«sGefanaenenauS- tausckeSmitFrankreick. Der Austausch der Kriegs gefangenen und Zivilinternierten zwischen Deutschland und Frankreich wird, wie bereit« angeküudigt. demnächst wieder beginnen. Vom 15. Oktober ab sollen wieder von jeder Seite wöchentlich zwei Züge mit kriegsgefangenen Mann- schatten abgelassen werden. Der nächste OsfizierstranSport würde Mitte November fällig fein. Ein Zug mit Zivil- internierten wird voraussichtlich am 10. Oktober eintreffrn und u. a. di« Marokkodeutschen bringen. Neber die weiters Fortsetzung dr« Austausches Zivilinternierter wird noch ver handelt. E« ist zu hoffen, daß ein« brsriedigep.de Einigung erzielt werden kann. —MI. Bewirtschaftung von Runkelrüben. Durch die Ministerialverordnung von» SO. September 1918, mit der die Bekanntmachung der Reickssielle für Gemüse und Obst vom 28. September ds. I. veröffentlicht worden ist, ist bekanntgegrben worden, das vor» nun an auch die Runkelrüben der Bewirtschaftung wie alle anderen Kontroll gemüse (Weißkohl, Rotkohl, Wirsingkohl, Grünkohl, Möhre« und Zwiebeln) unterliege». ES gilt daher auch sür die Runkelrüben die Ministerialverordnung über den Verkehr mit Herbstgemüse der Ernte 1918 vom ö. August d. I. (Nr. 188 der Sächsischen StaatSzeitung vom 14. August). Der Grund für dies« von der Reichsstelle getroffene Maß nahme ist di« Tatsache, daß zunächst einmal der äußerst starke Heererbedarf an getrocknete»» Runkelrüben zu decke» ist, und daß weiterhin der Kaffee-Ersatz-Industrie geeignete Erzeugnisse zur Verfügung gestellt werden müssen, nachdem im freihändigen Ankauf trotz aller Versuche ausreichend« Mengen nicht zu erlangen waren. Da der sächsische Staat § *Di« -»erlichte über einen ne»«» Friedensschritt l Oesterreich. ttnnarnS werden tzementinck, < König Mertzinaud von Ltulgarien hält sich nach wie vor in Sona aus, Dam«»»«- ,»»«>«« «ngUindpn, »»fetzt. Reuter «nei det: vei her Einnahme von Dama-ku- wurden 7«H Gt- fang^e »M« , ns» stiel'ündtte der Entente. Reut« meldet au» London; Di» alliierten Negierungen baden d«- schlossen, die arabischen Truppe», di, al« Hilfstriwpen mit den Alliierten »egen de» gemeinsamen Feind in Palästina und Syrien streite», al« Verbündete amnerkennen. Frankreich verlangt KriegSeutschädianng. Dee.S«. edlo berichtet au« Daris: Im Finanzausschuß der Kam mer gab der Finanzminister bekannt. Frankreich werde beim FriedenSschluß auf die vollständige Erstattung der in Frank- reich durch den Feind angerichteten Schäden bestehen, die auf IS bi« 15 Milliarden Franken n» beziffern waren. Der Rücktritt de- türkischen Dfiuister» de» Sauer» Dlambplat hat zu dem Gerücht Anlaß gegeben, daß sein Rücktritt in Verbindung mit der bulgarischen Frag« stehe. Der Minister versichert« in einem Interview mit einem Vertreter de« .Waktt", daß er den RKcktritt-a«dank«n schon vor der bmgarischen Kris« gehabt habe und nur durch .dies« veranlaßt worden sei, seine Demission znrückzubalten. Der Vertreter de- WTB. in Koftanttnopel bestätigt diese Angabe vollauf. Auch andere Zeitungen treten energisch de» Gerüchten entgegen, daß andere Rücktritte folgen. Dee : Rücktritt Djambolat« hab« nicht- mit au-wärtlgen Fragen zu tun. Mn«ä«1e« miv Bulgarien. Daß di« Vorgänge in Bul garien in Rumänien aufmerksam verfolgt werden, läßt sich verstehen. Aber e« fehlt nicht an vernünftigen Leuten, di« dl« Rumänen warnen, neu« Torheiten zu begeben. Zu dieser Auffassung bat bejaetragen, daß die Mittelmächte sofort Parte Trupp,»massen nach Bulgarien und Mazedonien sandten, di« htnreickttn. um die militärische Lage einru- renken. Daß die politische Lag« daun solgen muß, scheint auch in Rumänien einzulenchten. Um so mehr al« e- au- gründlicher Erfahrung den Wert der deutsche»» Truppen und ihrer Führung kennt. Immerhin bleibt auffällig. daß sich die Partei Brantiano mit ihrem Führer in Jassy noch immer berumtteibt. Die Tatsache, daß König Ferdinand -en Ministerpräsidenten Marghtloman in der Heirat«, anaelegenheit des Kronprinzen an der Nase herumführt, ist nicht so wichtig, al« daß Hrattano au«erseben war, am Kron- rat teilzunehme». Der Staatsmann, der Rumänien in den Krieg drängt«, arbeitet auf offener Szene daran, den Streich noch einmal zu wt,Verbote». Obn« starke» Eingreifen der Regierung in Bukarest werden di« sogenannten Liberalen nicht zur Ruhe kommen. Da« Gewissen der Partei Vra- tiano »ft weit genug, um di« Kriegshetze zu neuen Kon flikten z« treiben. Jedoch werden di« Kenner der Ereignisse m Bulgarien in dieser Hinsicht ernüchternd wirken. Der österreichische vteichSrat. Am 1. Oktober ist der Reichsrat wieder zusammengrtrrten. Der Ministerpräsident Dr- »- Huffarek suchte in der Eröffnungsrede auf dl« Heftig keit der nationalen Gegensätze im auSaleichrnden Sinne «tnzuwirke». Da« ist nur »um Teil gelungen, denn am jottober hat der Tscheche Stanek eine wild« Hetzrede ge lten, die auch von Beschimpfungen Deutschland» strotzt«, lr werden Las zu ertragen wissen, »umal die Red« Eta- " ' afür ist, daß nicht alle Tschechen «er und politischer Kultur ver- taatsbildung erforderlich ist. chtgewtesen, ebenso ander« Vertreter' slawischer Patteiem wie der Pol« Das. ztnsky, glauben, der Weizen sür die allpolntschen Vestr«. "lppig in der Mitte. Gr forderte und den Zugang »»«« Meere. Ob'Polen staatlich lebens fähig ist. darum kümmern sich die Allpolen nicht. Und da« " frftzuftellen. Die Verhandlungen achen al« Ganze« «inen trostlosen ... .... ..»aber-igen Absichten durchzusetzen, nehmen sie sich di« Aussicht, tatsächlich im Nahmen der Monarchie zur Freiheit und Selbständigkeit v» gelangen. Al« Hörige de« Bizeverbande« würden fi« überhaupt kein« Noll« spielen, weder politisch noch kulturell. Znsnmmenkuust der deutsche« Partei««. Wie di« ,N«ich«post" meldet, sollte gestern Nachmittag «in« Zu- sammenkunft der christiichsoziaken, deutschnattonalen und veutschsozialdemokratischen Führer im Adaeordnetenhause stottfinden, um eine gemeinsam« Richtlinie für da« deutsche Volk zu sichern. G» handelt sich nicht um ein« Trneuermig h«r defensiven GcmeilckürgjchafL, sondern um eine einheit- liche national« Wivensbfisung in den Existenzfragen de« Staate« und zu dem Zweck« einer Verständigung mit anderen Nationen. St« ukrainisch«» Wehrpflichtgesetz. Siner Zeitung». Meldung au« Sie« zufotge begann di« Beratung de« Wehr» psitchtgesetzeS im AiinKerrat. Rach längerer Beratung wurde die zweijährig« Dienstzeit beschlösse»» und die Be- fretung einziger Sohn« vom Kriegsdienst festgesetzt. Die MöÄnitze. von Ludwig Rohmann. 12. Fortsetzung. > _ - . „Fragen! Da« sagst du so. Wen soll ich beim fra gen? Wenn man so ganz allein steht. Ich habe wohl dar an gedacht, Vogtmaun au« Glogau kommen zu lasse»», dem» der muß es doch verstehen, nicht wahr?" „Vielleicht. Aber Heu »»eine ich auch gar nicht. War um kragst du Kem» nicht Keder Herrn von .Hauenstein,? Der ist doch der nächst« dazu und er weiß ganz gewiß Bescheid." Sybille schlug das Buch heftig zu, über vem siehi»- her gesessen. „Den zuletzt — .ich habe noch genug hon gestern", sagte sie schroff. „Und dann: er hat mir nun ernmal all daö Zeug hcrschleppcn lassen, damit ich feststellen könne, ob alles in Ordnung sei- Mutz ich nnch davon denn nun nicht wirklich überzeugen? Gebe ich nicht ein wich tiges Recht au« der Hand, wenn ich darauf verzichte? Muff ich'» aber, dann darf ich mir Auskünfte auch von ihm zuletzt erbitten. Ganz abgesehen davon, datz —" Sie brach ab »mb ging langsam apS Fenster, durch das ste iinm'legentlichst in den Park hinunter sah.» Lotte ging ihr langsam nnch. „Mißt dn. Ville, datz ich da- einfach nicht verstehe?" '„Sol" Sybille lachts nervös auf, ohne sich umzu kehren. „Ja.' Die Büchet sind doch selbstverständlich in Ord- mmg. „Sieh mal an! Woher lveißt du denn da»?" „Gott — eigentlich weiß ich da« ja gar nicht. Eben sowenig, wie du da« Greantail weißt. Ich nehm'- nur einfach an, »veil ich mein», daß man Herrn vor» Haueu fte in vertrauen mutz. Und ich an deiner Stelle ivürdo vorerst auch jedem anderen vertrauen. Nenn die Zah- sen in den Büchern da überhaupt etivaS anfweisen, dann kann ein Betrüger sie auch so stellen, daß sie genau nur das beweisen, wa« er bewiesdn haben möchte — verstehst dn da-?" „Nicht -an». Mor stwbch nur weiter." „Nun als«, ich «wstw: Wen« tz»,t falsch« Dinge em- aetraaen wären, dann mätztt da« f» klua gemacht sein, daß du ui« dcchtntes km«««« Rmcköft, inn> auch «in an- KM« di« An»fnst, »ach de» »entral«« Ländern^n, Hollandsch Nieuoe» Vureau mrldrt au« London: Gin königlicher Erlaß verbirt»tdieAnSfuhr sämt licher War«« nach allen europäischen Ländern mit Au», «ahme d«r notiert«« Staaten. r««eezesSchte. „ »qm»».«»-»« d.« BundeSratr« wurden angenommen erst««- der Entwurf einer Verordnung zur Avanderuna der Verordnung über juckerhaltig« Futtermittel, zweiten« d«r Entwurf einer Ve- kanntmachung über die Gewährung von Zulagen zu, Ver letztenrenten au« der Unsallfürsorge für Gefangen», drttteu- ver Gntwnrf einer Bekanntmachung betr. Prägung von Lehnpfennigstücken au« Zink. . Die vrrutzisch« Wablr«chtäv»elaae. In der gestrigen Sitzung des Watzlrrcht-an-lchusse« de« Herrenhause« wurde der Rest der Vorlage über di« Wahlen »um Abgeordneten. Hause erledigt. Eine Aeudrruna trat oeaenüber den Be schlüssen d«« Abgeordnetrnhause« nur insofern «in, al« die Verhältniswahl für gemischtsprachige Wahlbezirk« abgrlehnt , E« wurde jedoch «ine Unterkommission gewählt, di« bi« zur 2. Lesung die Frage der Verhältniswahl noch- mal« prüfen soll. Sodann wurde di« au« der Beratung über die HrrrendauSvorlage noch unentschieden« Fraa« der Festsetzung eines numeru« elausu« sür die au«, königlichem Vertrauen zu berufenden Mitglieder dahin entschieden, datz ihre Zahl zukünftig ISO nickt übersteigen soll. Tritt»« der konigucken StaatSregierung wurde gegen die Herabsetzung von 150 auf 130 «rheblickr Bedenken aelttnd aemackt. Die Kommission vertagte sich sodann auf yeute mit der Tage«, ordnung Berfaffungsgesed. GpM«i«u. Die neuerlich« Srkrautuna de» König». Amtlich wird über da» Befinden de« König« Alson« berichtet r Der König leidet an einer mit Fieber verbundenen Grippe und an einer örtlich begrenzten Entzündung de« Schlundkopfe«. Die mittlere Tagesttmperatur beträgt 38,5, die Nacht« temperatur 39 Grad. derer nur schwer. Da ist'« doch wirklich besser und für beirre Seelenruhe zuträglicher, wenn du den Mann, den dein Baler volle zroöls Jahre als ehrlich erkannt hat, auch kurzerhand al« ehrlich und anständig gelten West, ohne dem häßlichen Mißtrauen Raum zu geben. Weißt du, was ich an deiner Stelle tun würde?" „Nein! Aber vielleicht sagst du'S mir?" „Rufen ließe ich mir den Herrn von Hauenstein. Ich gäbe ihm herzhaft die Hand und sähe ihn, ordentlich in die Augen. „Mein li^er Herr von Hauenstttn", so würd' ich ihm ungefähr sagen, ,,e« ist hübsch, datz Me mir die Bücher und das andere Zeug geschickt haben: <cker nehmen Tie'« nur ruhig wieder hinüber in Ihre Kanzlei — — ich versteh ia doch nickt« davon. Ich heck'« ia veriucht, mich in die Bücher htnemzufindenr aber da« lernt man doch nicht so leicht und ich glaube beinahe, ich lern' «S nie. Ich denk« doch auch, datz da» gar nicht notwendig ist. Tie haben meinem Vater mehr als ein Jahrzehnt ge treulich geholfen, mein Vater hatte Vertrauen zu Ihnen, und ich will'« nicht anders halten al- er." „DaS Würdest du saaen, und du würdest dam»t wa» schSne» «»richten!" Sybille war wieder in» Zimmer ge treten und an Lotte vorüber zum Schreibtisch gegangen, wo sie sich in den alten Sessel fallen ließ. „Erst«»« wäre das sehr unklug, »veil du dick damit ganz in die Land deines Verwalters gebe» würbest. Mm» soll auch einen ehrlichen Mann nicht in Versuchung führen, einem un ehrlichen aber darf man da« Handwerk doch auch nicht gar zu sehr erleichtern. Und weiter: Wer lagt dir denn eigentlich, daß ich wrrklich Vertrauen zu Herrn von Hauenstein haben darf?" „Wer mir da» sagte?" fragte Lotte erschrocken. „Kei ner natürlich. Mer um des Himmels willen, hast hu da» denn nicht?!" Und wenn du» nicht hast, — welche Gründ« leiten dick?" .Sybille schob hefttg den Sessel zurück, während sie sich erhob. ,« „Du machst mich nervös mit deinen Fragen", sagt« sie unaeduckig. „Ich habe doch nicht gesagt, datz ich ihm wirklich mitztraue — nur daß jch ihm wie jedem Fremden mit Vorsicht begegne. Und fremd ist er mir nun doch , einmal, und di« Tatsache, daß mein Vater ihn zwölf I lanee Jahre gewähren lieft, mutz mich doch nicht besttrn- I men, ihn nun anch wttttrhin gewähr«» zu lass«». Da-
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