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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191811051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19181105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19181105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-11
- Tag1918-11-05
- Monat1918-11
- Jahr1918
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1918
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für die KSnlgl. AmtShauvtmannschaft Brolenialn, do» KünIA Amt?k>ericht und dm Rat der Natt Mcsa, sowie den NemefnderakTEa. 2S8. Dienst«^. S. November 1918, «venbS. 71. Aabr«. Lat Riesaer Tageblatt erscheint t«d«« Tag abend» Uhr mit Ausnahme der Gönn- und Festtag«. 8ez»z«pr«t«, gegen Vorauszahlung, durch unser« Träger frei Hau« oder bei Abholung am Schalter derNaiserl. Postanstalten uierteliityrlich ».«-Mark, «onatkich 1.20 Marl. Anzeige«! sllr dir Nummer des Ausgabetage« sind bi« 10 Uor vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen: eine Gewähr fUr da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis sür die 4S nun breite Grundschrist-Zeilr (7 Silven) 30 Pf., OrtSprei» SS Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent sprechend Hüber. Nachweisung«- und BermtttelungSaebühr 20 Pf. Fest« Taris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen iverden mutz oder der Auftraggeber in Kontur« gerat. Zahlung«» und Erfüllungsort: Riesa. Merzehntägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Beüäebe« d«r Druckerei, der Lieferanten oder d«r BeförderungSeinrichrungen — hat der Bezieher «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Nachzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlas: Lanaertt winterlich. Ntesa. Geschäftsstelle: Goetheftrahe 59. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Höhne!» Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Nr. 16 bis 18 des Gesetz- und Verordnungsblattes, sowie Nr. 130 bis 145 des Reicks-Gesetzblattes vom Jahre 1918 sind hier eingegangen und können in der Ratshaupt kanzlei eingesehen werden. Der Inhalt der Blätter ist aus dem Anschläge im Flur des Rathauses ersicktlich. Der Rat der Stadt Riesa, den 5. November 1918. Jnd. Die Geslügelckolera unter dem Hiihnerbeftande de- Glasmacher« Ludewig Brux, Sedanftraße 81, Steuermannes Otto PetterS, Elbstraße 11, Fuhrwerksbesitzers MagnuS Aschoche, Elbstraße 12 ist erloschen. Der Rat der Stadt Riesa, am 4. November 1918. Fr. Utfchkarte» für 1 V1V betr. Mit Ende Dezember dies. Js. verlieren die für 1918 ausgestellten, »um Fischen mit der Rutenangel berechtigenden Fischkarten ihre Gültigkeit. Anträge auf Ausstellung solcher Fischkarten auf das Jahr 1919 für den Be- reich des 8. BanamtSbezirk« sind bis »um 30. dies. MtS. schriftlich bei der unterzeichneten Bauoerwalterei «»»«bringen. Bei der Anmeldung ist der Flurbezirk, für den die Fisch karte aewüusckt wird, genau zu bezeichnen. Am linken Ufer von der Jahnabachmündung in Riesa bis unterhalb der Blockwitz- schen Schiffswerft in Gröba uno entlang des Pionierübnngsplatze» in Forberge ist das Fischen verboten. > Meißen, am 4. November 1918. Königliche Bauverwalterei. NNttrvoch, den 6. November 1918, vormittags 8—1 Uhr, werden im Gemeindeamt, Zimmer Nr. 6, die angemeldeten LandeS-Kartoffelkarten gegen Wochenkartoffelkarten um getauscht. Gröba, Elbe, am 4. November 1918. Der Gemeiudcvorftand. Zill MkUftMlM- Md MdemstM. Denn Oesterreich-Ungarn gedacht, daß e» durch sein Sonderangebot eines Waffenstillstandes und Frieden? be sonders günstige Bedingungen erhalten würde, so hat e? sich darin gewaltig getäuscht. Jin Gegenteil, man kann eher annehmen, daß die Entente dadurch erst recht zur Stellung möglichst schroffer Bedingungen veranlaßt worden ist, denn selten finden sich in der Kriegsgeschichte io schwer« Forderungen, die an einen Großstaat gestellt worben sind. Die Entente konnte derartig auch nur vorgehen, wenn sie überzeugt war, baß Oesterreich-Ungarn vollkommen am Ende ferner Kraft war, und daß es rettungslos jeder For derung nachkommen mußte. Die Waffenstillstandsbe- dingungen, denen sich die Donaumonarchie ohne rovitereS gefügt hat, kommen einer vollkommenen Kapitulation gleich, wie sie sonst ein Staat nur schließt, wenn er eine Reihe schwerer und verhängnisvoller Niederlagen er litten hat, durch die seine ganze Macht niedergeworfen ist. Die Italiener haben allerdmaS solch« Erfolge nicht erzielt, denn sie haben während de», mehrjährigen Feldzuges nicht einen einzigen entscheidend«« Waffrnerfola zu ver zeichnen gehabt, aber waS di« feindlichen Waffen nicht erreichen konnten, da» hat Vie innere Zersetzung fertig gebracht, denn tatsächlich ist dadurch das k. u. k. Heer vollkommen in Auflösung geraten und wvr nicht mehr im stande, «inen wirklich nachhaltigen Widerstand zu leisten. So mußte die Donaumonarchie einen verhängnisvollen Vertrag schließen, während die Reste seine» Heeres noch auf feindlichem Boden standen, der den Italienern vor Jahresfrist durch die siegreich« Offensive dec deutschen Truppen entrissen worden ttmr. Deutsche Vorkehrungen. Die Regierung ist gestern vormittag in Berlin zusammengetreten, um über die Folgen zu beraten, Vie sich aus den Oesterreich-Ungarn auferlegten WaffenstillstandSbedingungen für Deutschland ergeben können. Die Erwägungen über die Entschlüsse, die angesichts der hierdurch geschaffenen Sachlage zu fas sen, und über die Maßnahmen, die zu treffen sind, könne:! rn aller Ruhe angestellt werden, da in der militärisckwn Lage keineSivcgS em Anlaß zu irgendwelcher Ucberhastuug gegeben ist. Die Italiener rücken der österreichischen Armee nur ganz langsam nach. Wegen brr Unordnung der DerkehrSverhältnine, der DerpflegungSschwrerigkeiten und des großen Kohlenmangels ist ein schneller feind licher Aufmarsch in Oesterreich nicht möglich. Dazu tre ten schon jetzt in den Alpen die klimatischen Schwierig keiten. Militärisch« Vorkehrungen unsererseits, sind ge troffen. Gegen einen schmachvollen Frieden. Kund gebungen auS allen Gauen Deutschlands, die sich mit der augenblicklichen politischen Lag« beschäftigen, bekunden den Geist der Entschlossenheit und de» Mutes und den Willen zum Aushalten. Emen besonderen Umfang nehmen die Kundgebungen au» dem durch die Bolen bttwohtrn deut schen Osten an. Der Senat der Technischen Hochschule in Danzig mahnt in dieser schweren Stunde des Vater landes nicht kleinmütig zu verzage«. Der Kreis Danzia- Land richtete an seinen NeichStagSabgeordneten die Mah nung, daß endlich die BolkSregterung das Land zur ent schlossenen nationalen Verteidigung aufrufe. In der reindeutschen Stadt Allenstein, die polnischer Größen wahnsinn in bi« polnisch« Sklaverei spannen will, er hebt die Bevölkerung entrüsteten Anspruch. Auch au» andere« Teilen Deutschlands erschallt der „TSal. Rund schau" zufolge derselbe Ruf. In Naumburg schildert ein VolkSauSschuß für nationale Verteidigung in eine« packen den Aufruf, wie eS im» in eine« besiegt«« Deutschland ergehen würde. In Gürzenich bei Köln bekundeten Tau- sende von Bürgern ihre innere Geschlossenheit. In Greifswald, Rostock und verschiedenen Städten Schleswig» find Ausschüsse zusammengetreten, die dem Geist de- AuSharrenS das Dort reden. Ja Schlesien, Anhalt, Pom- mern und vom Rhein fordern, wie der Khffbäuser-Vund mitteilt, di« alten Krieger den Zusammenschluß für den nationalen Endkampf. In ähnlichem Sinn« äußert sich ein Aufruf d«» Lande-Verein» Groß-Berlin der Deutschen Vaterlandspartei. Ebenso bringt die bayrisckn Dresse Auf rufe, in denen Männer und Frauen aller stände und Rich- jungen gegen den schmachvolle« Frieden protestieren. Die Me.nunSverschredenheite« inner halb der Entente. Da» Organ der rumänischen Re gierung, „Steagul", bestätigt, baß innerhalb der Entente starke Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Friedens schlusses bestehen. Die Entente hat von Anfang an den «ctschluß Wilson», mit Deutschland in Besprechungen ein- zntteten, mit ungünstigen An«« betrachtet. In Dari», London und Rom ist man mit der FriedenSaufsassung im Weihen Hause keineswegs einverstanden. Ran fürchtet hier, Deuychland ,könne bocss mächtig, bleiben, ja sich /ogar a^ Jahre einer ganzen Welt Widerstand geleistet habe, ohne eigentlich überwunden zu werden. Vom ersten Tage de» Krieges kämpft e» auf feindlichem Boden und wenn «S nun einige Dutzend Kilometer im Weste» zurückgegangen ist, so kann da- nicht von entscheidender Bedeutung sein. Wenn morgen der Friede geschlossen wird, werben die 'Deutschen mit ihrer Wissenschaft und ihrer intensiven Ar beit das frühere Leben wieder anfnebmen und geivaftige Konkurrenten auf dem Weltmarkt bleiben. DaS deutsch« Reich ist. weit entfernt davon, erschöpft zu sein, um sich endgültig unrer das Gesetz dcS Feindes zu beugen. Wie aber, wenn den Deutschen an irgend einer Stelle der Front ein blitzartiger Schlag gelingt. In welcher Lage würden sich da die Führer der Entente gegenüber ihren Völkern, die gleichfalls mit heißer Ungeduld das Ende des Kriege» erwarten, befinden? — Der Pariser Vertre ter des Berner „Bund" teilt mit. daß Großbritannien mindestem» mit einem Punkte deS Wilsonschen Programm» nicht einverstanden sei, da es über den Begriff der Meeres freiheit offenbar andere Ansichten habe als Amerika. — In Paris erklärt man, daß e» lediglich van Deutschland ab hänge, seine aufrichtige Friedensliebe zu beweisen. Dec Waffenstillstand komme bestimmt zustande, wenn Deutsch land schlankweg alle Bedingungen annimmt und prompt durchführt. Gr komme nicht zustande, wenn e» versuch«, auch nur einzelne Punkte zu diskutieren oder die Be dingungen nicht haargenau zu erfüllen. Frieden de» Rechtes und der Versöh nung. Da» Attgem. Handelsblatt in Haag schreibt in seiner politischen Wochenschau u. a.: Von dem in Deutsch land zur Wirklichkeit gewordenen neuen Geiste ist in den alliierten Ländern noch wenig zu spüren. Die Stimme der Mäßigung und des gesunden Menschenverstandes wird durch da» Geschrei der Redakteure und Chauvinisten er stickt. Diese Leute stellen vemolralischr Grundsätze in den Vordergrund, um im eigenen Volke die Kriegslust aus rechtzuerhalten. ES sind nur einzelne Stimmen, die sich der Propaganda dxS HasseS und der Nernickxtung ent- geaenstellem. Krankheit und Hungersnot entvölkern den Osten Europas. Soll dein Westen ein gleicher Zusam menbruch erspart bleiben, dann muß schleunigst der Frie den kommen. Aber eS muß ein Frieden des Rechtes und der Versöhnung sein. Verwirrung in Wien. Nach einer Havasmel- bung auS Paris ist der Waffenstillstand mit Oesterreich- Ungarn unterzeichnet worden. Die Feindseligkeiten soll ten Sonntag, Len 3. November, 3 Uhr nachmittag? ein gestellt werden. Der Wiener Sonntag stand uw er dem doppelten Druck der italienischen WaffenstillstandS- kwdlnaumge«, und der Bedrohung der Hauptstadt durch I»m Anmarsch der aufständischen italienischen Kriegsge fangenen. Auch brr Ausruf deS deutsch-österreichischen StaatSrateS an das deutsche Bott in Oesterreich ist ängst lich «halten und erhöbt nur die Beklemmung. AlS gestern die Nachricht nach Wien kam, baß Lausende von italie nischen Kriegsgefangenen au» den Lagern Siegmundsberg und Hardt für Sonntag in der Hauptstadt zu erwarten feien, entstand «ine große Verwirrung, da tatsächlich noch »eine Trupvenformanonen zur Abwehr verfügbar waren und «ur Offizierpatrouille» zur Aufklärung entgegen««- kandt werben konnten. Der HtaatSrnt spricht davon, daß die sreiwerdenden italienischen, russischen und serbischen Kriegsgefangenen daS Land überfluten. Die Daffenstreckuns Ungarns. Minister präsident Graf Karoltzi «npfing die Schriftleiter der Bu dapester Tasesblätter, denen er mittetu», daß die unga risch« Regierung sich am 1. Novnnder selbstki^na zur sofortigen Wafftmstreckung entschlossen habe, waßtt des RS- aterung inMicksikA vH daß vr« von^dx Acten t« «esin> D«rtMi -^«dbegange« von eine« ^ßefwNWNe^hing eeur formell unwrscheid«. B»m L Nvvember ad M llngenm «in neutraler Staat. Di« StaattnumwArunge«. Oesterreich» Zusammenbruch. Kaiser Earl Ltzeraa» am 2. o. MtS da» Armeeoberkommando an Feldmarschall Frhrn. v. KoeveS. Militär- und Zivilbevölkerung fluten in großen Massen van der Fragt und au» den gefährdeten Gebieten »«rück. Die Tüdbahn ist vollständig verstopft. Gin Zugverkehr ist unmöglich, da e» an Bahnversonal und Lokomotiven fehlt. Der Bahnhof in Laibach ist mit Zivil und Militärzügen mit Menschen und Matenal vollkommen belegt. — wie der .Lokal-An». über Zürich au« Wien er- fährt, war die Lage der Oesterreicher an der Front zuletzt trostlos geworden. An der italienischen Front haben un mittelbar vor dem Waffenstillstand 2» Divisionen gemeu- tert und eigenmächtig »le Front verlassen. Die Lruporn- teile der verschiedenen Nationalitäten bekämpfen sich oben- drein gegenseitig, — Die deutschböhmische LandeSversamm- lung in Reichenberg beauftragte den RegiernngSrat Hartl al« Militärkommandanten für Leitmrritz, eine nälionale KriegSuachrichteir. Der anttfiche de»tfche Adenddertcht vom 4. November lautet: Gewaltige» Ringen zwischen Schelde und Oise. Ter von Engländern und Franzosen auf mehr als SO Kilo- Meter breiter Front erneut erstrebte Durchbruch wurde vereitelt. Zwischen Le QueSnoy und ÜandrecieS singe« Reserven den Stoß de» Feinde« auf. Auf der übrigen DolkSwehr für Deutschböhmen zu schaffen. — Der „Bohemia" zufolge besetzten tschechische Truppen vorgestern den Bahnhof Lobositz. — Tschecho-slowakische Truppe» sind inWarns- dorf angelangt und haben das StntionSkommando besetzt, die militärischen Bergstellen und Bergläger übernommen und Lebensmittel versprochen. — InAussig haben in der Nacht -nm Montag und tagsüber Plünderungen der Gc- schäfte durch die ärmsten Volks- und Arbeiterschichten be gonnen und angedauert. Man sah überall Menschen, die geraubte Waren nach Hanse schleppte». Der Bezirksaus schuß erließ eine dringende Warnung mit der Aufforderung, die Ruhe und Ordnung zu bewahren, da sonst zur Ver hängung des Belagerungszustandes geschritten werden würde. Die Theater und Kinos sind gesperrt. Nachmittags hörte man von der Elbebrücke einige Schüsse fallen. Die Bürger- wehr batte einige Schreckschüsse abgefeuert, nm das weitere Zuströmen der Menge zu verhindern. — Die Nationalver sammlung in Laibach ordnete an, daß der private Güter verkehr auf den Eisenbahnen dcS südslawischen Gebietes eingestellt werde, und daß die das südslawische Gebiet passierenden Mililärfahrzeuae beschlagnahmt werden. Sen- oungen von Bargeld «nd Waren über die Grenze des süd slawischen Gebietes werden verboten. Anarchie in Galizien. Reisende, die am Dienstag abend mit dem Schnellzug nach Lemburg fuhren, berichten, iir Mähren herrsche musterhafte Ordnung. In Krakau änderte sich das Bild. Polnische Nationalgarde, durch gehend aus etwa 13 jährigen Burschen und Schülern be stehend, beherrschten die Lage. Besonders haben sie eS auf österreichische Offiziere und Soldaten abgesehen, die völlig auSaeraubt wurden. Der bisherige Bahnhofskonimandant erklärte, er sei dem Treiben gegenüber machtlos, da die Legionäre ihn mit vorgehaltenem Revolver gezwungen hätten, das BahnhofSkommando zu übergeben. Auf den anderen Stationen wiederholte sich das Bild. In Przemysl wurde der Zug auf ein Nebengleis geschoben und den Fahr- gästen nach sechs Stunden mitgetcilt, die Weitcrfahrt sei unmöglich, da die Schienen von den Ruthenen aufgerissen i seien. Der Zug wurde schließlich nach Wien zurückbe- fördert. In ganz Galizien herrscht Anarchie- - I« Ungar« wird der Ministerpräsident Graf Michael Karolyi im Abgeordnetenbause folgende Gesetzvorlagen einbringen: 1. Ein die volle Unabhängigkeit UngariiS aussprechendes Grundgesetz. 2. Den Entwurf eines allge meinen, gleichen, geheimen, auch auf das weibliche Geschlecht auSaedchnten Wahlrecht». ». Einen Entwurf bete, die Dreffefreihrit. 4. Einen Entwurf betr. Vereins- und Ver sammlungsfreiheit und 5. einen Entwurf betr. die Er richtung einer Nationalwache. Der ungarische Kriegsminister hat angeordnet, daß die durch Ungarn durchziehenden deutschen Truppen nickt zu entwaffnen, sondern mit voller Ausrüstung und Bewaffnung ungestört weitcrzubefördern sind. Nationale lvolk-regiernng in Polen. Don sämtlichen Ministern unterzeichnet, erschien gestern als Maucranschlag und in den Zeitungen ein Aufruf de» polnischen Minister rates. Dieser Aufruf wurde vorgestern nachmittag in Anwesenheit des Generalstabschefs RozmadowSki beschlossen und der Regentschaftsrat abends davon als von einer voll zogenen Tatsache benachrichtigt. Nach dem Aufrufe soll unverzüglich eine nationale Regierung entstehen, die in ihrer Mehrheit aus Vertretern des arbeitenden Volke» »usammeugesetzt ist und bis »ur Einberufung des gesetz» sehenden Landtage» die ungeteilte Gewalt übernimmt. Der RegentschastSrat wird, wie die Blätter vermuten, die Konsequenzen ziehen, d. h. sofort, spätestens aber nach Bildung der Nationalreaierung »urücktreten. Der »Gazetta Voran««- »usolge stellt die Linke 16 Kandidaten für die neue Regierung, die au» 30 Mitgliedern bestehen soll. Der Ausruf de» polnischen Ministerrates betr. die Bildung einer nationalen Regierung war ohne Wissen des Regent- schaftSrate» beschlossen und veröffentlicht worden. Wie nunmehr amtlicherseits mitaeteilt wird, hat das Kabinett Swie»ynSkiL gestern vom RegentschastSrat die Demission erhallen. — Dombrowa ist in polnischer Hand. Die Tschechen, die dort in Garnison standen, haben die Waffe« nftdergelegt und sind in besonderen Zügen in ihre Heimat »nrückgekehrt. A»»r«fi,«g der dnlgarischen Republik. Nachrichten, die aus Bulgarien kommen, bestätigen die Meldung, daß der Zar Borts auf den Thron verrichtet hat, und daß die Bulgarische Republik ausgerufen worden ist. Zar Boris befindet sich aus dem Wege nach Wien.
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