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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020612014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902061201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902061201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-12
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1902
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verugrgedllhr: Deesd« m» der näLIm, Um„dm>,, w» dt» üuticniu«, d«rch «ot« oder »ommtMonär, errvl«>. erdali« das vlatl a» Woäxuioaui, dt» »übt «u> G«>». Seierla,, Iol«e». » t»«t L l>»»,u««ld»n «»»»« «» r,«« «u„i,rll». vür Nbckdad« «t»,eia»d«»r «chrüt» Lur, teta, NerdtndN«,». S»r»I»re«,«i«l,»: »«» l U und «r. «»»» rel««ramm.Adrett«: «»chrtcht»» »»«»,» Geir»»»tl 185« ülexers letierlvirlit« ^Ip»kW-8»re«8 8eÜI»ki'«<IiItIv)ei', ki'»uvn8li'.7. Haupt -SeschLstshell« «artenftr. 88. ^nresgen-kack. DI» Annabme von AMMonn,,» ,rtol«i tu t>,r Vauvtaklckättstinle und dri, Rebenlumabmellellen in Dresden ln« »;a<t»»ttlac>« 3 Mir Sonn und »«nua,« »ur Manrntirab, 3» von »i d>L'/»l Uln. Du I tvatiiac Grund «llk cca. « Stldeni so Dt» . Au tvndiciunaru aui dr: Dnvaltetle Zrtl- »L ittto. die rtratttae Zeile o>» .Lin»«i»i>di' oder aui LertOÜr kv Li«. In Nummer» nach Lonn- und tzeier- ta,en i- de», rtpaNiae Grund»etten sv. «o du «o und «a Pt,. nach deioiiderein Laril. AndtvLrtiae Auinäse nur «tarn Lorauedciadluna. VrlesblLtter werden mit ic» Li» dkrechiiel. kminis tion arüplem Inter« L. em Interrffc sttr jung per- «erlich «ank >>eiratd«le »laal«, Aommunal »nd l petvaldeamle, «autleuic u. Erwerbe NIau «I» ea »rrldrnde Ichlletzt ab: AM" Prospekte gratis "Mb General-Agcntur in Dresdini: ckal». <-ieorx«„4U««, t!t. 8okSuIiott8mMsI giebl o« alnv Uniuonn«. ViilklinU rsvllo, äai»4 ««>, I >>> vt>>«ev, tlin l-iü;>»inis »inil r« <>,-»»«- >,1 II«»N»«»NI» «, Nil» i«uiII I, I« . dla» I»«»« »lel> t» <>o» bo»nvivi> Nrogo»- uuii I'.n>tciniori,acn,xi- luiinnn »ur <Iio oolilou II o tkm n u »'«obo» kjn/inlilnt«» --„von I»>t Huri», Itoeti, /Ufr. IiI„,nv„I, I'sifüuunir 8ÜKS, I'ruz-i,r«lrn«8v, uu<I I. >V»IIl»»n», IIuui>t«tiL«sr, „lo. ZI. A I,» Itznsi»«!«,»: t ItemvIt/srstl UAne 'Ltt, N »ti.« n>i»u,»tr»i»»iL ? ^4 1tei".»,Df».tr«-l»^ «kin«. k1rlD»«'n«rk,lD.-, tu Xitstuli.ki'unpe 1 N uiut ixr» Ikmiu n ^ » tt Nil IN-NN, Ursi.il«-« z.. Oll cksr I»I stltstnlirplilri'li«- 8. ä 8oiwvii8rlürmv uzrartv Xi»lilttnt<w all^«^ I'» «tu>»^«»» «mplletilt tu «rvaiior ^un^alil v. L. ?et8ekks, M^l'iilkeiÄi'. 17. " KMLl!8l!8tl'3888 7. dlBtz« 1LuiZank'-Die Kraukbei» Cr. Maicstät des Kvnig-. Tao Mliiisieriuin (lomdrS. ttlriakter > Mutlnnatzl. Willcriiiia: Warmer, ,,1 »> ^»»n»I Et1d»> W« Ratlbiiiisrver. Sviider,ngr. <!r'>>d>lmeia»sstell»ng i» t.'klp;ig König A>bkrt-De»ki»ai> aber »o«1> veräiiderlirii. I <-VI»I>^ d vtlllj» I »» ^»dltd I För hie Mt- M Rtistztit. Die geehrten Leser der .Dresdner Nachrichten", welche unser Bla» durch di» hiesige ssieschaftshelle beziehe» und dessen Nachskttdung nach den 8»u»»»»«i'-K«»t'«ii'tt»»»I1u«»'lva wiinschen, wollen der uiiicrjtichncten Gesch«i»SsIelle rochtzcitig darüber Minheiliing zugelxn lasse«, damit die Ueberweisutig be,w Weilrrsendnng durch die »iaiserl. Post pünktlich ersolgea sann. Dem lleberiveisnugsaiilrage ist deutliche Nameutt«, LrtS< und Wohnungsangabe be znsügc», auch ist die im Deutschen Reich Spvstgedietr — Lesterrcich berechnet »och besondere Gebühren — ersortierliche lleberweisungSgebübr von I Mk. für ein Kalender.Aierlesjahr, 70 P>. sür 2 Monate und to Ps. sür l Monat nebst etwa noch zu entrichtender Bcziigsgedichr vor der Abreise an uns einzuschicken. Die Ucbcrivcisungcn verstehen sich post lagernd, können im Dculsöien ReichSpostgebiete aber auch mit Zu- stellung deS BlatteS bi,'s in die Wohnung beantragt werden: dar Bestellgeld von je 14 Pj. sür den Monat würde dann gleichfalls vorher an uns mit zu zahslc» sein. ssür Diejenigen, welche die „Dresdner Nachrichlcn" tiiglich aus Reisen zu lesen wünschen, aber ihre» AusenlhallSort häusig wechseln, sind besonder« Reisc-Kreuzbandsendnngcn eingerichtet lind betrögt bei töglicher Versendung nach jedem One im Deutsche» Reiche und Oesterreich-Ungarn (bis zu IW Gramm» monatlich L Mk. Pf., nach den Ländern des Weltpostvereins monatlich 4 Mk. >ö<I Pf. Dir L»ser, welche die „Dresdner Nachrichten" durch die Post empfange«, wollen dagegen sich in gleicher Angelegenheit nur an da« Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihre lausende Bestellung erjolgt ist. Ueberwcijungen innerhalb des Denlschen Ncicbspost- gcbielcS werden scilcnS der Pnstöniler gegen eine Gebühr von 50 Ps., im Verkehr mit Oesterreich und sremden Ländern gegen eine solche von I Mk. auSgcsnhrt. 8esWMe iler.Dnsim ÜMriliini' Marien strafte AN. ist als Gegner dieser beide» groben Projekte bekannt. TaS »ur Beziehungen sortiebc». weiche sich kürzlich weitercnlwickeit haben Zeit in Frankreich vielfach brach liegende Kapital erhofft von seiner oder wieder angelnnvft sind und welche die Gemeinsamkeit der Finanzleilnng neue Anregung und Bcihätignng, und man kann Abstammung, der Nachbarschaft und der Aehnlichkeit deS hislo. daher mit Recht den neuen Finanznnniftcr als einen in daS rische» Beslchens erleichtern. Unter Achtung der Rechte eine? radikale demokratische Kabinet hineingeiricbenen hochkapitalissischcn § jeden anderen wird die Regiernng darüber wachen, den Besitzstand Block bezeichnen, der bestimmt ist, dem Minislerium das Vertrauen . Frankreichs unversehrt zu erhalten." der sranziisiichen Finauzariftokratie zu sichern. Diese Kapital-1 Gi»c der wichligften Nesormarbeitcn des neuen Kabinels srcundlichkeit deS neue» Kabincls sindet m der Erklärung, welche bezieht sich aus die Eiiisnhrung der zweijährigen Tienslzcil in der Eombes am Tienslag vor der Kammer abgegeben hat. ihre Be-. A»»ee und der Reionn der Militärgerichtsbarkeit, die ans den släligung. Tort heihl cs bezüglich der Clcuerresormc» in einer ! Grundlagen der moderne» Geievgebnng neu an,gebaut werden soll, abgcblabten »nd matten LLeg'c: „Unter den Reformen, welche ^ wird sich vor Allem die Lebenssahigkeit des neuen Kabinets das allgemeine Stimmrecht fordert, ist eine der ersten, welche! eaveisen müsse». Tenn diese beiden Rcsvrinprojclie melden in durchznsnhrcn sein wird, dicscnige, das» u, dem neuen Steuersystem Frankreich ganz besonders scharsc» Widerspruch bei den natioua mehr Billigtest und mehr praktischer Sun, obwalten, und daß ! sittliche» und rcchtsrepndlikanischen Kreisen Hervorrufen. An den vor Allem gewisse Abgaben durch eine allgemeine Einloinnicn- ^ beuchenden Zunnnden des sc,testen Organismus des französischen stcncr erseht werden inilssen, welche Jede» »ach seinen Fähigkeiten seinen mililcirüche» Fiislitutioncn, Acnderungc» vor. und Mitteln trifft." Bon einer eigentlich progressiven Einkommen- slcucr ist also in der Regier,ingSelklüruiig nicht mehr die Rede. Dieser sinanzpoli'.ischen Konzestwn gegenüber der französischen Die Krankheit Dr. Majestät des Königs. Sibyllenort, 11. Juni, Abends 6 Uhr. lAmtlich > Im Verlaufe deS heutigen Tages ist eine Acnderung im Befinden Sr. Majestät des Königs nicht eingetrctcn. Gcz. Fiedler, Dr. Selle, Dr. Hofsmann. Dr. Hochfinanz steht eine wirthschaftspoliüsche zur Seile, nümsich die Berzichllcislung Pellelan S aus das ArbcllSuriiiistcrium. Eine der Hauplsorderungen Pelleiaic's war bisher die Verstaatlichung der Eisenbahnen. Als Minister der öffentlichen Arbeiten würde Pcllelan die alsbaldige Erfüllung dieses LicblingSwnnjchcs angc- strcbt haben. Ronvier's Eintritt in s Kabinet niachte cs nöthig, dast Pellctan die Berftaat!ick»ungS-Jordcruiigen bcschränkle und das Arbeilsminislcrinm mit dem Marincministcrinm vertanschie, so dasi also einer der hervorragendsten Parteiführer der Linken zwar dem Kgbinet gewonnen wurde, das: er aber zugleich in einem Ressort thätig ist, in welchem er einen Einstich auf die inneren wirthschaftlichcn Frage» nur in sehr beschränkter Weise ausznübcn vermag. Tie gleichwohl erfolgte Ankündigung des Kubuicts in seiner vor der Kammer abgegebenen Erklärung, dcch cs sich mit der Frage des Ankaufs von Eisenbahnen beschäftigen werde, ist nicht mehr als eine Höslichkeiisphrasc gegenüber Pellctan, die praktische Folgen wohl kaum zeitigen wird, so lange das Kabinct in seiner jetzige» Zusammensetzung bestehen bleibt. Diese Konzessionen, die Eoinbes nach der gcmcchigt-republikoni- schcn Seite hin hat machen müssen, wurden ergänzt durch einen scharfen Abschlich nach links. Es befindet sich kein Sozialist in dem neuen Kabinet, und so liest nian denn auch in der Erklärung des neuen Ministeriums von den früher so laut vernehmlichen Forderungen, die unter Millcrand und Baudin ans die Tagesordnung gekommen waren, nichts, als die ziemlich belanglose Phrase, dcch sich das Ministerium mit der Altersversicherung der Arbeiter beschäftigen werde. Vergebens sieht man in den Worten des Minister znnchnic», kan» leicht den letzt zum Schlummer gebrachten Gegen satz zwilchen Rcpubsik und Hecnvcse» wieder zu Hellen Flammen enlsachcn. Deshalb bars man diese beiden letzterwähnten Punkte als die intcresjanlesten des Combe» ichcn Programms bezeichnen, und der neuen Misilarfrage mit einer gewissen Spannung enl- gcgcnichcn. Neueste Drah-meldmiften vom 11. Juni. INncstts eingelienve Depeschen befinden fick» Leite 4.1 Berlin. sPriv.-Tcl.s Reichstag Präsident Gras Balleslrcm theilt den Eingang der Vorlage mir, betreffend Vertagung des Reichstages bis 14. Oktober. -- Am Vundcsralhslische Reichskanzler Graf Bülow »nd Staatssekretär Gras Posadowsly. Ans der Tagesordnung steht die zweite Be° ralbung des 2 übslosfqcjctzeS. H 1 wird debattelos a»ge< nomine». Rach den Beschlüssen der Kommission, zu 8 2 und 8 3 soll die Hersleilnng von Sichslossen ohne besonvere Erlaubnis; des Bnndesraths, die aber nur einem oder mehreren Gcivcrbclrcibendc» eriheiil werde» soll, verboten sein. Mit der selben Maßgabe soll auch die Einruhr und das Festhalten ver boten sein. Rach 8 4 soll die Abgabe von Sichstofsen den Her stellern und Importeuren nur an Apotheken und an solche Per sonen gestattet sei», welche die amtliche Erlaub»»« zum Bezug von Suhstoss besitzen. Diese Eriaubnn, soll überhaupt nur er- thcstt werden dürfen an Personen und unter Umständen, bei denen eine Verwendung des Süsislosies zu anderen, als wissen schaftlichen oder Heilzwecken ausgeschlossen erscheint. Tie Ver wendung der Süszstosse wird dcmennprechend überwacht werden. I» der Debatte über 8 2 legt Abg. Hermes ssreis. Volksp > lebhafte Verwahruna gegen eine derartige nionovolisirende Be schränkung deS Verkehrs in Sühstojien cm. Mit der Zucker- konvcntion habe diese Vorlage gar nichts zu schassen. Dic^Re- aicrung habe sich auch nur diese Gedanken von gewisser Seite inggcrircn lasten und sei anscheinend daraus cingcgaiigen, uin die Konvention zu retten. Es handle sich hier um Vergewaltigung einer blühenden Industrie und das Vorgehen einer brutalen Präsidenten etwas über die Art der sozialen Reformen, vergebens! ost^s'^ss^ojoriläp lPräsidcnt Gras Ballest rem Hali dem etivas von Strcikzwang und dergleichen, ein Zeichen, das; das Entgegenkommen gegen die sozialistischen Wünsche eine starke Beschränkung erfahren hat. Alle diese radikalen und sozialen Forderungen scheinen zurückgcstellt, um das eigentliche Werk Waideck-Ronsscan s sor! zusctzen. die Durchführung des Vcrciiisgeictzes zu sichern und das Gcietz von 1850 bezüglich der Unlcrrichtsfreiheit austribcbcn. Diese beiden Punkte werden daher in der ministeriellen Erklärung am schärfste» hervorgehoben. „Wir werden", heisst es in den Worten des Ministerpräsidenten, „mit unserer ganzen Energie alle Diejenigen bekämpfen, welche versuche» sollten, mstere revublika nische Regicrungssorm anzugrcisen und die Arincc ihren Pflichten abwendig zu machen; wir werden die Armee von der Polilik fern zu hasten wissen. Wir werden nicht dulden, dich ein Theil des Klerus versucht, die Kirche mit den religiösen Kongregationen zu identisiziren. Wir werden über die Anwendung der Gesetze des Landes zu wachen haben und werden die Gesetze der Republik mit allen Mitteln vertheidigcn, über welche die Regierung verfügt. Das Vereinsgesetz tritt jetzt in die Periode seiner Ausführung durch die Verwaltung ein. Tic Regierung wird darüber wachen, das; keine der Bestimmungen des Gesetzes wirkungslos bleibe. Wir werden Ihnen gleichzeitig die Abichast'nng des Untcrrichtsgesetzes von 1850 Vorschlägen, damit der Staat, ohne deshalb aus dem öfsentlichen llnterrichtswcscn ein Monopol machen zu wollen, die Stelle, welche er niemals hätte aufgcbcn sollen, wieder einnchme. und über den Unterricht, der jedem Bürger zu Theil wird, wache." DaS ist ein Wciterschreilen aus der von Waldeck Nonsscan be tretenen Bahn, eine Fortführung des Kampfes gegen französischen CäsarismuS und Klcrikalismns bis zur eudgiltigen Nicderwersung aller antircpubliknuischeii Tendenzen, das Bestreben, die nationa listisch-jesuitische Revolution, die von Waldeck-Rousseau zum Scheitern gebracht wurde, sür alle Zukunft unmöglich zu machen. Auch in der ailswcirtlgcil Politik bleiben die Ziele die gleichen, wa» schon das Verharren Dclcass-'S im Amte besagt. In der Regierungserklärung tritt dies ebenso deutlich hervor. ES Hecht dort: „Die Regierung wird sortiahren, die Bundesbeziehiingen deS Landes zu pflegen, deren woblthätige Wirkung Frankreich und , - ,. . .... , . - , „ Gesetz stimmen. Man dürfe wohl geincingelahrliche. gesundheits kommensteuer ebenso wenig im Sinne des neuen KabinetS liegt Meinung der ganzen West als eine Bürgschaft des Friede.» »ud, A^wcrbe l?8ick ans^Rücksi^ wie emc Verstaatlichung deS Elsenbahittvesens. Denn Rouvicr des Gleichgewichts betrachtet. Sie wird die freundschaftlichen Abg. Ga mp iReichsp.j tritt kurz für die KommissionSbeichlüssc DaS Ministerium CnmbeS. Zum zweiten Male macht man in Frankreich den Versuch, mit einem radikalen Parteikabinet zu regieren. Das Minislerium Eombes ist eine neue, wenn auch »ich« ganz so schroffe Wiederhol ung des Kabinets Bourgeois vom Jahre 1895, nur dah jetzt die Verhältnisse sür ein derartiges Partcircgiment erheblich günstiger liegen als zur Zeit, wo Bourgeois mit Hilfe des linken Kammer- ffügels seine steuerpolitischc Reformarbcit vergebens zu einem glück- liehen Ende zu bringen suchte. Bourgeois unterlag seinerzeit in einem interessanten Konflikt mit der gemätzigt-rcvublikanischen Mehrheit des Senats, die sich gegen die Beschlüsse der Kamnicr- mchrheit entschieden ablehnend verhielt. Auch jetzt kann ein ähn licher Konflikt leicht wiederkchren, wenn auch nicht verkannt wer den darf, dah sich inzwischen im Senat Wandlungen vollzogen haben, die «in radikales Parteikabinet zur Zeit eher lebensfähig erscheinen lassen als «Hedem. Allerdings ist ein solches Kabinct nicht möglich ohne Kon zessionen, und zwar ohne Konzessionen an die Hochfinanz des Landes. Dah diese erfolgt sind, zeigt sich in zwei bemerkenswcrthen Thatsacben. zunächst in der Uebernahme des Finanzministcriums durch Rouvier und dann in dem Verzicht Pclletan's auf dos Portefeuille der öffentlichen Arbeiten. Der Eintritt RouvierS in daS Kabinet CombeS bedeutet einen Verzicht aus die sofortige Wiederausrollung der alten radikalen Forderung einer progressive» Einkommensteuer. Rouvicr ist der Vertrauensmann der liauto dangus und gilt als die erste Finanzkapazität Frankreichs. Nicht weniger als fünf Mal hat er unter der dritten Republik das Portefeuille der Finanzen besessen. Unter seiner Leitung des Finanzministeriums stieg seinerzeit die dreiprozentige Rente in wenigen Jahren von 80V, auf den Parikurs. Al» Reorganisator de» französischen Sparkassenwesens und in den schweren Zeiten des Zusammenbruchs des Comptoir d'Escompte hat et Frankreich unschätzbare Dienste geleistet, bis er von dem Strudel der Welle de« Panamaskandals ergriffen und in die Dunkelheit zurück- geschleudert wurde. Dah er jetzt aus seiner Vergessenheit zurück- kehrt, ist für'» Erste ein Zeichen, dah die Zeit die Wunden, die der Panamafkandal vielen Politikern der dritten Republik beige- bracht, enhgiktig geheilt hat, und muh ferner dahin verstanden , „ ^ werden, dah die Einführung einer die Vermögen nivellirenden Ein-! Ruhland in' gleicher Weise schätzen und welche die öffc »siche Redner vor. das; er doch unmöglich so von einer Mehrheit hier im Hanse spreche» dürfe.! Nun, so fährt Redner fort, dann meine ich naiürlich die agrarische Majorität draußen im Lande lHe'.icrkcit.j Tic Regierung habe schon bei dem Zolltarif den Agrariern viel zu viel nachgcgcbcn, vielleicht besinne sie sich aber »och und kehre zu der Cavrivi'schen Polilik zurück sHeilerkeitj. und verlänacrc einfach die Handelsverträge. Man sei wohl bc- rcchtiHt, gcsnndheiisichädliche Slosse, wie Dulcis, zu verbieten; das Saccharin lei aber ein harmloser Stoff. Tie Sützstoffindustrie könne im gegenwärtigen Augenblick sagen: Unsinn, d» siegst und ich muh nntcrgchen! sLache» rcchts.j — Aba. Gras Earm er skons.j: Ter Herr Vorredner möge nur dieselbe Rede, die beute »ns zur Heiterkeit erregt hat im nächsten Jahre in seinem Wahl kreise halten, dann wird er schon von den Wählern die Antwort daraus erhalten. sBcifall recht? > Tie Aufhebung des freien Verkeyrs mit Saccharin ist nothwendig im Interesse der Zucker- industric und des Rübenbaues. Die Fabriken, Beamten und Ar beiter sollen ja auch, was Herr Hermes nicht zu wissen scheint, entschädigt werden. Wir hoffen, daß d;e Regiernng dieses Gc'etz aiinlinmi. und daß cs möglichst bald zur Ausführung gelangt, damit wir linieren Wählern etwas nach .Hause bringen — Ava Fischer l Sachsens lSoz.s sieht in der Vorlage lediglich ei» Konkurrcnzgcictz zu Gunsic» der Zuckcrindnstrie, Der Umstand daß Saccharin keinen Nährstoff enthalte, könne doch nnmögiicl, das Berlwt deS Saccharins rechtfertige». Werde das Saccharin verboten, so wurde» Diejenigen, die cs bisher seiner Billigkeit wegen benutzt batten, knnstig ans jeden Süßstoff verzichten müsse», ans süße Speise» ebenso, wie aus süßen Kaffee. — Abg. Beck sEcntr.s crkläri, daß ein Theil seiner Freunde, seine Zustimmuna zur Brüsseler Konvenlion von der Entscheidung über das Snß- siosfaesetz abhängig mache. Schädlich sei daS Saccharin insofern, als Demjenigen, der sich desselben statt des Zuckers bediene, ein wichtiges Rabrnngsmittel entzogen werde. Insoweit sei da: Saccharin namenllich dem Kinde schädlich. — Aba P ach»icke ffreis. Vereinig > wendet sich gegen die Kommissionsbeschlüffe. Rocb bei Gelegenheit des Flottengcsctzes habe Niemand an etwas Anderes gedacht, als an eine stärkere Sacckiarmbeslcucrung; jetzt auf einmal wolle man den Allerärmstcn ihren Süßstoff ganz ein- ziehen. Täuschungen wolle natürlich auch die Linke nicht, aber um Täuschungen z» verhindern, dürfe man doch nicht das Saccharin ganz verbieten. Niemals sei rücksichtsloser die Klinke der Gesetz- gebuna ergriffen worden. Wer sei da noch seines Gewerbes sicher?! Es sei höchst bedauerlich, daß die Regierung unter der Führung des Grafen Bülow, wenn da noch von einer Führung die Rede sein könne, sich ließ. - Al ' " heit seiner ffscsck stimmen. ning oes vvrasen Niiiow, wenn oa nocy von einer »zuyrung Rede sein könne, sich zu einem solchen Schritte hinreißen — Ada. Hasse snat.-lib.s giebt im Namen einer Minder- sciner Partei die Erklärung ab. dieselbe werde gegen dieses KL WNMK.löUPLNll AAL' >I.»I!>U40f»NIf,
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