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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271220017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927122001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927122001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-20
- Monat1927-12
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1927
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Schuld daran ist aebeu der leidige» Geldfrage da» Frieden», diktat. da» un» nur «inen Sesamtdeftand non löllüst vlarin«. mannnschaften gestattet, der nicht einmal audretcht. «» di« uns »„gestandene Schtsfszahl kriegsmäßig zu bemanne». Da» Bautempo wurde deshalb schon so verlangsamt, daß wir »ach dem bisherigen Neubauversahre« AM Jahr« brauche» wür» den. um die im Versailler Vertrag bewilligte SchifsSzahl »u erreichen. Der Grundsatz, daß wir un» mit allen Kräften bemühen müssen, wenigsten» da» von den Feinde« vor gesehene bescheidene Matz von Sicherheit »u erreichen, sollt« von keiner Seite, die sich deutsch nennt, und von keiner Partei Widerspruch sinken. Nicht» andere» bezweckt aber da» vau- programm der Marineleitung, wenn «» nach Jnangriff- nahm« der vier kleinen Kreuzer, di« bi» 1SSI eingestellt sein sollen, in den nächsten ld Jahren den Bau von vier neuen Panzerschiffen zu sr lOOOO Donnen vorschlägt. Die Not wendigkeit,lätzt sich technisch nicht bestreiten; denn unser« setzt, gen vier Linienschiffe stammen aus den Jahren >000 bi» 1008 und sind damit längst überaltert. Zudem kosten sie an Aus. bcsserungen jährlich über eine Million Mark. Jedes neue Panzerschiff kostet 80 Millionen Mark, wobei 80 v. H. de» Preises aus die Löhne entfallen. Bei riner gleichmäßigen Verteilung des Vauprogramms aus den erwähnten Zeitraum würde daS in Zukunft eine jährliche Ausgabe von HOMillivnen Mark für die Neubauten der Marine er geben. Abgesehen von der setzt umstrittenen O-Milltonen-Rate erhebt sich also die Frage, ob bei der vvn Kriegslasten bis ausS äußerste angespannten Finanzlage eine solche Summe regelmäßig aufgebracht werden kann. Die Antwort, daß sie aufgebracht werden in u ß, kann nicht zweifelhaft sein, wen» man die schwerwiegenden marinepvlitischen Gründe ernstlich erwägt, die Dr. Gehler im Reichsrat beredt, aber leider ver geblich. vorgebracht hat. Die vier Panzerkreuzer sind keine Spielerei, wie man glauben machen will, die die Marine sich leisten möchte, um überhaupt etwas zu haben und um die Dra- -ition der alten Flotte in bessere Zeiten hinüberzuretten. Sie sind ganz einfach das Schicksal der von jeder Land. Verbindung mit dem Deutschen Reich abgetrenntcn o ft p r e u. gischen Insel, dazu bestimmt, im Falle eines Konfliktes mit Polen die einzig überblcibende Sceocrbindung mit diesem deutschen Lande zu sichern. Wie notwendig das ist. da» zeigen die trotz aller Annäherungsversuche sich immer wiederholen- den feindlichen Züge der polnischen Politik gelegentlich der letzten Krise im Osten. Frankreich hat sich, wie man vor kurzem hörte, bereit erklärt, aus eigene Kosten eine stark« polnische Kriegsflotte auszubauen; nicht Küstenfahrzeuge und Torpedoboote, wie man uns zumuten will, sondern ge- scchtskrästige Hochseeschiffe und Unterseeboote. Wozu diese Kriegsflotte von 150 000 Tonnen gebraucht wird, das enthüllt «in Aufsatz in der polnischen Zeitschrift „Morze", der die Verblendung der deutschen Marineseinde in ihrer ganzen Größe dartut. ES wird da eine Verstärkung der polnischen Flotte gefordert mit folgender Begründung: »Im Falle eines ZiisammeustvßcS mit Deutschland werden wir nicht nur von Westen, sondern auch von Norden bedroht sein, und dann ist «S eine der Hauptbcdingunge» für den Sieg, keinen Ver kehr Deutschlands mit Ostpreußen zuzulassen und alle Versuche, diese Provinz durch Reserven aus Stettin, Kiel und Hamburg zu verstärken, zunichte z» machen. Es genügt nicht, die Eisenbahnverbindungen zu Lande zu unter brechen. der Seeverkehr muß unterbrochen werden/ Also die Verlängerung des Korridor- in die Ostsee hinein ist der Sin» dieser Pläne, und unsere deutschen Pazifisten und Nurparteipolittker sind, wie das Beispiel im Rcichsrat zeigt, in ihrer Wehrscindschast bereit, den polnischen Absichten in die Hände zu arbeiten. Neben dieser Gefahr tritt der andere Grund zurück, den der ReichSivchrmiüister für den Neubau geltend gemacht hat mit dem Hinweis, daß die vvrgenom- mene Slreichnna die Ansrechicrhaltung der deutschen Werst» betriebe uiunvgttch und Tausende von Arbeitern brotlos machen würde. Vielleicht belehrt aber die hier drohende wirtschaftliche Folge wenigstens -je Werftarbeiter eines besseren über die Ärbeiicrsrcundiichkeit der Sozialdemokratie, der Arbeiterschicksal gleichgültig ist. wenn sie eine politische Demonstration damit erkaufen kann. Denn daß die Szene im RcichSrat eine solche bleibt, dafür wird hossenilich die Regierungsmehrheit im Reichstag sorgen, dem nach der An- künbigung des Finanzministers in dieser Frage eine Doppel- Vorlage zugehen wird Ohne Zweifel wird dann der Stand- punkt des Reichswehrministers dnrchbrlngen, und eS bleibt abzuivarten, ob der Reicksral unter dem Druck des Herrn Braun den traurigen Mut anfbrtngen wird, gegen die Wiedercinstellniig der Mittel für Heer »nd Marine Ein- sprach zu erheben. Tic große Mehrheit -cs deut schen Volkes würde das nicht verstehen. Auch -ie „Germania" gegen den Panzerkreuzer. sD n r ch F u n k s v r u ch.i Berlin, !0. Dez. Zn der Ablehnung des Neubaues eines Panzerkreuzers im RcichSrat schreibt die „Germania": ES ist bekannt, daß wir weder gegen die Reichswehr noch gegen die Marine eine Abneigung haben, daß wir vielmehr eine vernünftig durchgeschulte Wehrmacht in einem von Waffen starrenden Kreise der Völker für unentbcbri,^ ballen. Wir sind alko geschützt vor dem Vorwurf, grundsätzliche Gegner eines geeigneten Wattem'chntzeS zu sein. Die hohe Summe aber für militärische Zwecke kann nicht losgelöst werden von dem sozialen und wirtschaftlichen Zustand in dem sich Deutschland befindet. Wenn in einer Zeit, wo den Lebens- bcdingungcii der Menschen die größte Sorgfalt gewidmet werden muß. in einer Zeit also des schwersten Ringens um die Erfüllung unseres wirtschaftlichen Lebens mit sozialem Inhal!, der RcichshanShalt mit Mitteln aligc'paiint und be lastet wird, deren praktische Verwendung einem nicht unbedingt notwendigen und nicht voll- ständig begreiflichem Zweck dient, so meinen wir, es sei bester, diesen Mitteln eine andere Zweckbestimmung zu geben. Wer in den letzten Wochen die schnxren wirtschaft lichen Spannungen aufmerksamen AugeS und besorgten Herzens verfolgt hat. der kommt zu der Ueberzeugung. daß die preußischen Anträge ihre innere Begründung haben und hofft, daß auch die Parteien imReichS. tage an dieser inneren Begründung nicht vor üb e r g c h e n. Im Jniereste der übergeordneten staatlichen Notwendig, keck ist zu hotten, daß diese Stellungnahme der „Germania" zu dem Konflikt im Reichsrat nicht anch die be» Zentrums ist. sondern daß die Partei entsprechend Ihren Pflichten als Koalitionsmitglicb in dieser Frage bei der Stange bleibt. Sin amerikanischer FriedcnSpaktcntwars an Frankreich. Staatssekretär Kellogg bat dem sranzösischcn Botschafter in Washington den amerikanischen Entwurf für einen Friedenspakt zwischen Amerika und Frankreich übergeben. Dabei soll von französischer Negicrungsseite beton! worden seim daß der Vertragsentwurf keine Sondcrbcstimmungen für Frankreich enthalte, so daß die Vereinigte» Staaten auch mit anderen Nationen Ver handlungen über einen Friedenspakt führen könnten. Der Postverkchr mit der Tschccho-Tlowakei. Im Verkehr mit der Tschecho-Sloivakci sind fortan neben geschlossenen Briefen mit zollpflichtigem Inhalt auch Warenproben mit Gegenständen von mäßigem Handelswrrt zulässig. Di« Sendungen müssen mit dem vorgeschrieLeneu grünet» 8 oll - «ttel beklebt sei«. Veratungen des AuswSrtigen Auslchufses. Die internationale Rechtsordnung der SeehSien. VerN«, IS. De». In der heutigen Gitzung de» >u». »Artige« »uSschusstS wurde n. a. auch der Gesetzentwurf über die internationale Rechtsordnung der Lee Hilfen behandelt. Hierzu führte Gesandter Dr. Seliger al» Vertreter der Reich-regierung au», daß da» Uetzerein kommen. da» bereit» vor mehreren Jahren in Genf heschloffen sei, ln einem Maiitrltartf. der lediglich veftlm- mungen sormalrechtllcher Natur enthalte und in ein Statut zerfalle, da» einen integrierenden Bestandteil dieses Ver. trage» bilde und tn dem die matertell-rechtltchen Vorschriften zusammengesaßt seien. Da» Ueberetnkommen sei ausgebaut auf drei Hauptgrundkätze»: 1. der gleichen Behandlung der Schtssahrt. 2. der Gegenseitigkeit, ll. der Gleichstellung der HAsrn tn Zollfragen mit anderen Zollgrenzen. In der Aussprache kam sowohl von seiten der ReichS- regierung, wie von Mitgliedern de» AiiSlchusteS zum Ausdruck, daß der Wunsch nach einer möglichst fre i h r i t» lichen Gestaltung der Beziehungen der Seeschiffahrt allerdings im Statut ln mancher Hinsicht nicht verwirkl'cht worden sei. Insbesondere seien die deutschen Wünsche In dieser Beziehung nicht durchweg befriedigt worden. Daö Statut weise große Lücken aus. die die Wirkung de» Ab- kommenS wesentlich beeinträchtigten. Hierzu gehörten vor allem folgende Bestimmungen: 1. Der Auöschlnß der Fischereischiffe und Fischerei häfen von den Bestimmungen de» Statu»», der von Deutschland nachdrücklich bekämpft worden ist. DaS be- deute, daß dir Entwicklung unserer tteberserssscherel in- folge der protektionistischen Politik gewlstcr Länder ln ihrer freien Entwicklung behindert bleibt: 2. daß die K ü st e n s ch t l s a b r t nicht von den Bcsttm- mungen de» Statuts betroffen werde, sei ein wesent- ltcher Mangel. Hiermit tn engster Verbindung stehe 8. die K o l o n t a l k l a u se l. die den großen Kolonial reichen di« Berechtigung gibt, den Verkehr zwischen Mutterland und Kolonien und zwischen letzteren der nationalen Flagge vorzubehalten: t. endlich mache die Möglichkeit der Retorsion das Ab- kommen tm gewissen Sinne illusorisch. Da» Nebereinkommen müsse aber tn aewisiem Sinne nicht nur nach seinem Wortlaut, sondern nach seinem Geiste be- urteilt werden, wie er besonder» auch in dem ZetchnungS. Protokoll in den Wünschen und den Empiehlungcn der Schluß, akte und in den offiziellen Erklärungen der Vertreter der einzelnen Staaten aus der Konferenz zum Ausdruck ge kommen sei. Hieraus vertagte sich der Ausschuß. Die VerWruriq im neuen Slrairechi. Berlin, 1l>. Dez. Der Reich StagSauSschußfürdte Strafrechtsreform begann beute die Beratung des Ab schnitte» über Verjähr ungSbe st immnngen. worüber Abg Dr. Gchettrr l.Z > berichtete. Der Entwurf Hai den Grundsatz an die Spitze gestellt daß durch Verjährung die Strafbarkeit der Tat erlösche. Der Entwurf beseitigt einen allseitig als Fehler anerkannten Satz dev bisherigen RecktS. daß sowohl die Vcrft'lgnngS. als auch die VollstreckungS- Verjährung durch behördlich« Handlungen mit der Wirkung unterbrochen werden können daß die Unterbrechung eine neue Verjährung gleichen ZeiimaßeS eröffnet Der Begriff der VersährunaSiinterbrcchiing wird künsiig anS dem Straf- gesetzbnch gestrichen und es sollen Ersatz»orschrtt<en dattir ein gesetzt werden, die sich dem Wesen der Einrichtung bester an- paffen. Der Entwurf siebt tm Gegensatz zum vorentwurs al» Eefatzmaßnahme die Verlängerung der Ver- tStzrungäfrlft vor. di» durchGert»«»veichlub ver- fügt werde» kann. Di« MindestveriAhrunggfrist für Veraeben wird vvn drei auf zwei Jahre herabgesetzt. Die voUstreckungSveriährung ist veretnsacht worden; sie richtet sich nur noch nach der Dauer, nicht nachStraiart und Dauer. Der »wett« Ahlatz de» 1 «1. der da» Ruhe« der Verjährungsfrist behandelt, tzvurde einem Untersuchungsausschuß zur weiteren Beratung überwiese». Bel dem 8 79 wurde ein gemeinsamer Antrag de» Zentrums, der Bäurischen BvlkSpartet und der Deutschen VolkSpa, lei angenommen, der dem Paragraphen folgende Fassung gibt-. Die Strafbarkeit einer Tat «ritscht durch Verjährung. Die Verjährungsfrist beträgt: 1. SO Jahre bei Verbrechen, die mit Todesstrafe oder mit lebenslänglicher FrcibritSstrasc bedroht sind. 2. 20 Jahre bei Verbrechen, die mit KretheitSstrase von mehr als lO Jahre» bedroht sind. ». lO Jahre bei den übrigen Verbrechen. 4. d Jahre bei Vergehen, die mit Freiheitsstrafen vvn mehr als rlnem Jahre bedroht sind. b. 2 Jahre bei den übrigen Vergehen. Die Frist richtet sich nach der ordentlichen Strafe ohne Rücksicht aus die Verschärfungen und Milderungen, die der allgemeine Teil Vorsicht. 8 80, der de» Beginn der Verjährung bestimmt, wurde .«ach der Regierungsvorlage angenommen. Gestrichen wnrdc 8 82. der dem Gericht die Möglichkeit gab. die Verjährungs frist ans Antrag der Strasversolgnngsbeßörde ,n ver. länger«, wenn eS die besonderen Umstände des Falles gebiete». 8 8», der die Verjährung von Strafen behandelt. wurde in seinen Fristen, entsprechend dem 8 70, abgeändert. if 8t, der über da» Ruhen der Vollstreckungsnerlährung Veiiim- mungen trifft, wurde nach der Regierungsvorlage angenom men. 8 85 wurde gestrichen; er sollte die VollstreckungS,. behördcn ermächtigen, die Verjährungsfrist tn besonderen Fällen z» verlängern. Der Vorsitzende de» AuSschnsteS. Nb«. Dr. Kahl sD. Vp.j, teilte mit. daß die Mitglieder der StrasrechtSkommission de« ö st e r r r i ch i s ch e n NationalratS am 14. Januar n I. nach Berlin kommen werden, »m mit den KommiMunsmit- gliedern des StrasrechtSausschustcS des Reichstages wegen der Fassung des allgemeinen Teiles des neuen StrasrcchtS Fühlung zu nehmen. Die Beratungen werden morgen fortgesetzt. Di- Unf-rfiichuna q-n-n Sktrftartzl Berlin, lg. Dez. DaS Berliner Polizeipräsidium Hai die Vernehmungen und die Sichtung des bet den Haus suchungen gefundenen .Materials" über den „geheimen Fnii- bestand" der Organisation Wiking abgeschlossen und da« Material an die Staatsanwaltschaft weitergeleilci. Zur Untersuchung gegen den Wikingbnnd wird n^ch mitgrtcilt: Gegen den Fürsten zu Stolberg-Werniaerode nt, entgegen einer Berliner Vlättcrmcldiing. kein Verfahre» cingcleitet morden. Dagegen ist Anzeige erstattet gegen etwa ein halbes Dutzend Geschäftsleute, die de» Wikingbund durch Geld unterstützt haben. Bisher wnrdc» beschlagnahmt: eine Gasmaske, ein Dolchmcstcr, ein Stahl helm. drei Gewehre mit Munition. Schriftstücke »sw Nus Kiel ist Material in Magdeburg eingetrosscn, ans dem sich ergibt, daß der Leiter der Kieler Gruppe, ein Studeni der Rechte. Kvbeltnskt. eine Wiking-Organisation geschossen hatte, die Ortsgruppen beispielsweise in Neumünster, NeudS- burg, Aliona und Heide besaß. Von der Leitung wnrdc Kobelinski geraten, den Bund N t e d e r s a ch s e n r i n g zu nennen. Unter dem Kieler Material befinden sich Wiking. Stempel. -Mitgliedskarten. -VettragSguittungen usm. Verhandlungen über die Reparations-Abgabe. Ein Reeoverq-Acl auch mit Frankreich? Berlin, >9. Dez Mit der französischen Regierung finden seit einiger Zeit Verhandlungen über den Plan statt, die 202 tge ReparattonSabgabe aus dcutsche Waren durch eine Pauschalzahlung abzulösen. Eine ähnliche Vereinbarung ist mit der englischen Negierung vor Jahren schon getroffen worden, so daß die Abgabe nicht mehr von tedcr einzelnen Sendung erhoben wird, sondern zur Vereinfachung deö AollgeskhästS aus dem Fonds dcS ReparationSagcnten ein pauschalierter Betrag an die englische Regierung obgeführt wird. Die englische Reaierung bat auS dieser pauschalierten Abgabe — dem sogenannten Recoverq- Act — tm vergangenen Jahre 2 8 l Millionen Reichs- ch a r k bezogen, während ihr gesamter RcparattonSanteil 827 Millionen Reichsmark betrug. Auch Verenger fordert 132 Goldmilliarden von Deutschland. Sine Kritik an dem Berichte GilbcrtS. Paris, t». Dez Der frühere französische Botschafter, Verenger, veröffentlicht eine Antwort aus die Vorschläge Parker Gilberts über eine Abänderung des DaweS-Planes. Bcrenger schreibt, die Vorschläge Gilberts verfolgten nichts weniger, als den aus die Reparationszahlungen be- züglichcn Teil des Versailler Vertrages und die Repara- tionökom Mission tn Frage zu stellen. Natürlich handle eS sich vorläufig nur um Vorschläge des Reparattons- agenten. aber aus keinen Fall dürfe ohne Einwilligung der ReparationSkommission und der interessierten Negierungen irgendeine Entscheidung fallen. Je nachdem, ob Deutschland den Alliierten 182 Milliarden Goldmark bezahlen werde oder nicht, würden auch die Alliierten an die Bereinig««» Staate» ihre Schulden bezahlen oder nicht. Verenger meint, das, die schwerwiegenden Entscheidungen über all diese Fragen tm Frühjahr 1028 fallen dürften. Savas zum Gllberk-Derichk. Paris. 10. Dez. Zum Bericht Parker GilbertS veröffent licht die Agentur HavaS eine offenbar halbamtliche Er- kttirung. die wie folgt lautet: Man hak sich In den letzten Tagen tn der anSländlschen Prelle viel mit der Eventualität der Revision deö Dawev-PlaneS beschäftigt Man hat bemerken können, daß die tn den englischen Zeitungen erschienenen Nachrichten anzukünblgen schienen, daß diese Revision zu einem ziemlich nahen Zeitpunkte erfolgen würde, während die In noch prä- ztterer Form abgefaßtcn Nachrichten aus deutscher Quelle be- haupteten, daß der DaweS-Plan im Verlaufe des Jahres 1028 schlechthin abgeschafst werden würbe und die interessierten Regierungen sich darüber einigen würden, den Betrag der deutschen Gcsamtschnld fcstznsetze», wobei eö dem Reiche über lassen bleiben würde, die Mittel zur Bezahlung seiner Gläubiger zu wählen. ES ist angebracht, diese Nachrichten nur mit äußerster Reserve anszunrhmeu. In Frankreich beobachtet man tn den Kreisen, die am meisten qualifiziert sind, sich über diese wichtige Frage ausznsprcchcn. völlige Diskretion. Es ist jedoch änzunehmen, daß der Ministerpräsident demnächst Anlaß nehmen wird, die Stellung der Regierung zur Frage der Reparationszahlungen betau nt, ugebe». Jedenfall» ist eS gut, nicht au» den Augen zu verlieren, baß diese Frage vor allem zur ausschließlichen Zuständigkeit der Regierungen gc hört. Man braucht daher keine Verbindung zwischen den Unterredungen, die der Direktor der Neunorkcr Federal Reserve-Bank, Bcnsamin Strang, mit dem Direktor der Bank von England. Montag» Norman, und mtl den Leitern des französischen Emtssionsinstitnies gehabt hat oder haben wird, »nd den Entscheidungen zu er blicken, die hinsichtlich der Ausführung des Dames-Piancö ge troffen werden könnten. Der Dawes-Vlan nn«»uyiüi>rbar. Ein maßgebendes amerikanisches Urteil. Neunork. >0. Dez. „Jonrnal os Commerce" schreibt zum Bericht Parker Gilberts, die Inhaber deutscher Werte brauchten nicht entmutigt zu werden durch die Entschieden heit. mit der die Priorität der Reparationen geltend gemacht werde. Die Forderung einer endgültigen Lösung, welche tue Rechte der Prtvatglänbtger anerkenne »nd sie gegen Ein- griffe der Gläubiger eines übermäßigen KrtegstribiitS sichere, werde dadurch unterstützt, daß man den Tatsachen gegenüber, trete und dann fundamentale Abänderungen verlange. Der DaweS-Plan sei genügend lange erprobt, nm seine Unaus- slihrbarkeit darzutuu. <W. T. B.s * Nenqork, Ist. Dez. Sämtliche amerikanischen Zeitungen besprechen den Bericht Parker GilbertS tn ihren Leitariikc!». gehen aber mit Ausnahme der demokratischen „World" der Frage der Berouickung des Reparativ ns- Problems mit der Frage der i n t c r a l I t t e r t e n Schulden peinltchst anv oem Wege, was zu erwarten war, da ja die Republikanische Partei eine derartige Veranickinig aus daS bestimmteste ablehnt. Die „Ncunork Times" legen das Hauptgewicht auf die Feststellungen Gilberts, daß die ReparationSsummc endgültig bestimmt werden müsse und baß Deutschland „ohne ausländische lieber- wachung und Beaufsichtigung" die Reparationen bezahlen solle. Der ReparationSaacnt denke mit anderen Worte», daß er seines Amtes bald enthoben werden müsse. GilbertS Bericht werde eine Diskussion In dieser Richtung schneller erzwingen als bisher angenommen worden sei. Tic prosranzöstsche „Herald-Tribnue" baut ihren ganzen Artikel aus dem angeblichen wirtschaftlichen Ani. schwuna Deutschlands aus und schließ» mit der Fcü- stellung, daß Dentschland die Rcparattonßlasten getrost tragen könne. « NSlMS-IlSIll I«l VMMllMkUk! Oroöe /zuzvvnlii in allen prei-iis^e» van S.—.»2.—, Kdt.an. 81« vercken got deroten lm pkolo- u. Kinskis«» Künigsdrlleksr S17. L
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