Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191902132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-02
- Tag1919-02-13
- Monat1919-02
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.02.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt Deunersteg 18. Februar ISIS abends. die M Str. 2 Buchstabe L und in Zimmer Nr. 6 sind vorzulegen. Gröba, Elbe, am 13. Februar 1919. ««d Anzeiger Mbeblatt und ÄoMger). Drahtaofchrstt; Lü-eVlett Aids«. FdPostscheckkonto: Leipzig Lissa. S«»ruf «r. 20. «trokafs. Riesa Nr. LL. für die AmtShauptmannschast Großenhain, das Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Auf Blatt 9 des Genossenschaftsregisters, die Bezugs- und Absatzgenoffenschaft GpanSberg, e. G. m. b. H. in SpanSbera betr. ist beute eingetragen worden: Robert Broschwitz in SvanSberg ist nicht mebr Mitglied des Vorstandes. Der Gutsbesitzer Richard Gang in Spansberg ist Mitglied des Vorstandes. Amtsgericht Riesa, den 10. Februar 1919. Ebert an Vie Vertreter der Presse. Der Reichspräsident Ebert empfing gestern nachmit tag 4 Uhr im Foyer des Nationaltheaters zu Weimar die Vertreter der deutschen und heutschösterreichiichen Presse, um gleich beim Antritt seines neuen Amtes persönlich mit innen in Fühlung zu treten. Er hielt eine kurze An- sprache, in der er folgendes ausführte: Der erste Tag meines Amtes soll auch der Tag sein, an dem ich mit der deutschen Presse Fühlung nehme. Sie wissen, ich war ebenfalls Redakteur. Ich kenne aus eige- ner Erfahrung Ihre Aufgaben und Pflichten, Ihre Schwie rigkeiten und Anstrengungen. Von mir können Sw ie- dcr Unterstützung sicher sein. Ich freue mich, das; mir ein, Amt zugefallcn ist, unter dessen vornehmsten Aufgavrn die Währung der Preßfreiheit obenansteht. Unter oeu lchr versammelten Herren sind alle Parteirichtungen verireten. Es ist meine Aufgabe und das Erfordernis meine? Amtes, mit Ihnen allen in Beziehung zu treten ohne Rücksicht auf ihre politische Parteizugehörigkeit. Sehen Sie bitte darin ein Zeichen für die Art, wie ich das Präsidenteuamt verwalten will. Nicht eine Pa tei, sondern d:'e große Mehrheit eines großen Volkes hat mich erwählt und kann daher auch von mir verlangen, daß ich der Präsident des Volkes und nicht einer Partei bin. Ich glaube, wrr alle, die wir im öffentlichen Leben Politisch tätig sind, haben zu einem gewissen Teil diese Pflicht, uns nicht als Ver treter nur eines Teiles, sondern als Vertreter des ganzen Volkes zu fühlen. Der Einzelne kann nur gedeihen, wenn das Allgemeine gedeiht, und Parieiideale lassen sich nur durchführen und dürfen nur durchgeführt werden, wenn sie der Ansicht und dem Wohle des Ganzen entsprechen. Zur Demokratie gehört auch der Respekt vor einer anderen Ansicht, der dem Parteikampf feste Grenzen ziehen muß. Die große Mehrheit von ihnen gehört ja den Parteien an oder steht ihnen nahe, aus tvelchen sich die neue Regie rung bilden wird. Die anderen Herren bitte ich m un seren Taten nicht nur das Trennende, sondern auch das Gemeinsame sehen zu wollen und bei mir das vorauszu letzen, was ich auck bei Ihnen voraussetzcn will' Eme tiefernste Auffassung von der Pflicht zum Vaterlande. Zwei Aufgaben hat die neue Regierung vor allen anderen: den Frieden zu schließen und die Versa;- luna zu beschließen. Beides mutz geschehen im Zeichen der Gerechtigkeit, Gerechtigkeit nach außen und nach in nen für Deutschland gegenüber unseren bisherigen Geg nern, für jeden unserer Volksgenossen gegenüber bisheriger Bedrückung und Unfreiheit Das Arbeitsprogramm, auf Grund dessen dre neue Regierung diese zwei Ausgaben lösen wird, wird der Ministerpräsident morgen vertreten. Ich will heute nur eines dazu sagen. Es ist kein Kvm- promißprogramm im schlechten Sinne. Alle dre: Par teien, die daran mitgearbeitet haben, haben sich rücküalt- los auf den Boden unverfälschter und unverkürzter De mokratie gestellt. Wir können heute sagen:. Die De mokratie ist für Deutschland in einem Umfange gesichert, wie für kein anderes Land. Bei unserer ausschlaggebenden Beteiligung an Regierung und Programm können Sie sich denken, daß auch unsere sozialistischen Ideale die Programmaufstellung wesentlich beeinflußt haben. Allerdings als wahrhafte Demokraten haben wir nicht dar an gedacht, andere Ansichten und Auffassungen zu verge waltigen, aber wir haben es ermöglicht, Latz eine voll kommene Uebereinstimmung erzielt wurde über die Art, wie dre Sozialisierung anzu- bahnen sei. Darnach sollen Wirtschaftszweige, die nach ihrer Art und ihrem Entwicklungsgang ernen prwatmono- volistiskhen Charakter angenommen haben, und dadurch zur Sozialisierung reif geworden sind, auf Reich, Staat, Ge- merndeverbände oder Gemeinden zu übernehmen sein, und als solche Wirtschaftszweige werden besonders erwähnt die Bergwerke und die Erzeugung von Energie. Sie sehen, daß die sozialdemokratische Partei ihren Idealen nlcht untreu werden kann, aber sie lehnt es in echt marxisti scher Weise ab, ein Vergewaltignngsprinzip des Wirtschafts lebens an die Stelle des Prinzips des organischen Wachs tums zu setzen. Als die Zeit für die Demokratie reif war, ist das demokratische Deutschland entstanden, nun muß die Zeit für den Sozialismus reif werden, und bis dorthin der sozialistische Gedanke alle Handlungen feder Regierung bestim men. Meine Herren! Die Organe der Regierung, welche mit den Herren von der Presse zu tun haben, sind ange wiesen, diese ihre Arbeit im verständnisvollsten Sinne, der nichts zu tun hat mit Beeinflussung, sondern geeignet ist, die Mitarbeit der Presse anzurusen. Ach würde mich freuen, wenn ich dabei Ihre Zustimmung fände, daß die Freiheit der Presse, ihre Kritik ihre Mitarbeit, ihre Anregungen Die Ausgabe der Vollmilchkarten auf die Zeit vom 17. Februar bis 8. März 1919 erfolgt Freitag, de« 14. Februar 101V, nachmittag- 2—4 Uhr in den bekannten Ausgabestellen im Rathaus. . BA verspäteter Entnahme der Vollmilchkarten ist eine Gebühr von 80 Pfg. für be sondere Abfertigung zu entrichten. Der Rat der Stadt Riesa, den 13. Februar 1919. F. Die für die minderbemittelten Einwohner bewilligt erhaltene Beihilfe zur Beschaffung von Hausbrandkohle kann von heute ab bei der hiesigen Gemeindekasse in Empfang ge- nommen werden. Berücksichtigung bei Auszahlung jeder Beihilfe können nur diejenigen finden, die sich bei der seineyeit erlassenen Aufforderung gemeldet haben, und die bei der im Oktober erfolgten Auszahlung bedacht worden sind. Beträge, die innerhalb 8 Tage« nicht abgeholt werden, verfallen der Gemeindekaffe. Weida, am 13. Februar 1919. Der Gcmeiudevorstand. In der Bekanntmachung über die Gemeindevertreterwahl betreffend, mutz es heißen, daß bei 3017 stimmberechtigten Wählern 2535 gewählt haben und 2532 gültige Stimmen abgegeben worden sind. 3 Stimmzettel sind für ungültig erklärt worden. Gröba XElbe), am 13. Februar 1919. Der Wahlkommisfar. 8«. Donnerstag 18. Ftdriiar 1919 abends. «s Iahrg. Da» Niesaer Lagevkätt erfcheiüt setze» Da» «send» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. 8ez«s«preiS, gegen Vorauszahlung, durch unser» Träger frei -au« ober bei Abholung am Postschalter vierteljährlich «.SO Marh monatlich l.M Mark. A«zet»en für die Nummer de» Ausgabetage» find bi» lo Uhr vormittag» aufzugeben und t« oorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätze» wird nicht übernommen. Prei» für die 43 mm breite Grundschrist-Zeile (7 Silben) 80 Pf, LmSpreiS 2» Pf.; zeitraubender und tabellarischer San ent» «rechend höher. Nachweisung»- und Bermttt«lung»aebirhr 20 Pf. Fest» Tarif» Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch'Klage «tngezogen werden muß oder der Auftraggeber in gerat. Zahlung»- und Erfüllungsort; Riesa. Bierzehntägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethrstratze 5tz, verantwortlich kür Redaknoar Arthur Hähnel. Riesa; fü^Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. und ihre Vorschläge wie alles im heutigen Deutschland jeder Beschränkung entbunden sein soll, eine notwendige Fortsetzung unserer Arbeit in der Regierung bilden und rrns Tag für Tag in lebendigem Zusammenhang mit Volks- me-'nung und Bolkswillen setzen muß. Die Ansprache des Reichspräsidenten wurde von den versammelten Pressevertretern an mehreren Stellen und insbesondere am Schluß mit lebhaftem Beifail ausgenom men. Darauf nahm als Vorsitzender der Presseverernignng Georg Bernhard das Wort, um namens der ver sammelten Pressevertreter der Freude darüber Ausdruck zu geben, daß ihnen sogleich Gelegenheit gegeben wor den ist, den Reichspräsidenten in ihrer Mitte zu begrüßen. Ter Zusammenhang aller Stimmen der Presse, der die sogenannte öffentliche Meinung bildet, erhebe sich über die Parteien hinaus und gebe in fernem Grundton das Wesentliche Element des Empfindens des ganzen Volkes wieder: denn zwischen öffentlicher Meinung und Journalis mus finde eine lebhafte Wechselwirkung statt. So sehr auch die Zeitung von Einfluß auf die Bildung der öffent lichen Meinung ist, so ist doch jeder Journalist rnr Innersten ein Kind seines Volkes und teilt dessen Empfindungen. Aus der Berührung mit seiner Heimat und der Erinnerung an sie gewinnt er die beste Kraft seines Schaffens. So hat auch ein jeder Angehöriger der Presse mit jeder Fiber seines Herzens die Not des Vaterlandes mitgefühlt. Sie dürfen, fuhr der Redner fort, Herr Präsident, sicher jein, daß die gesamte deutsche Presse ohne unterschied der Partei sich au? den Boden der fortgeschrittenen Entwicklung stel len und alle Maßnahmen unterstützen wird, die dazu dienen, das Vaterland aus den Tagen seiner schwersten Not wieder in ruhigere Zeiten zu führen. Nur die gemein same Arbeitsleistung kann die Grundlage abgeben für die Entfaltung der kulturellen Eigenart aller Stämme. Diese mitsckaffen zu helfen, sehen wir als unsere höchste Aus gabe an und wir wollen Ihnen das bekräftigen durch den Ruf: Der Reichspräsident, der Führer zum einigen freien Reich aller deutschen Stäm me, er lebe hoch! Die Versammelten stimmten dreimal ein. Reichspräsi dent Ebert dankte dem Redner für diese Ausführungen und erklärte seine vollkommene Uebereinstimmung mit diesen Ausführungen. Er versicherte nochmals, daß er den Schutzs der Presse als seine höchste Ausgabe ansehe. In den Wochen seiner bisherigen Negierungstätlgkeit sei ihm nichts schmerzlicher gewesen, als der Umstand, daß an vie len Orten die Presse vergewaltigt worden ist. Sobald die notwendigen Machtmittel in seiner Hand waren, habe er diese unerhörten Vergewaltigungen verhindert. Das solle auch in Zukunft geschehen. Der Reichspräsident erklärt wiederholt, daß er die Aufrechterhaltung der unbedingten Presse- und Meinungsfreiheit unter allen Umständen durck> setzen werde, und schloß mit einem Hoch ans ein gedeiq- ltches Zusammenwirken mit der deutschen Presse. Zur Lage. Z«m Tode Liebknechts. Die „Rote Fahne" erhob gestern unter Namensnennung gegen eine Anzahl Offiziere und Soldatendie Anschuldigung desMordes, begangen an Liebknecht und Rosa Luxemburg bezw. Beihilfe dazu. Der „Vorwärts" gibt auszugsweise diese Anschuldigungen wie- der und fügt hinzu: ES läßt sich nicht verleugnen, daß dies außerordentlich schwere Anklagen sind. Wir verlangen strengste Untersuchung dieser Beschuldigungen. Die sehr de- talierte Darstellung -er „Roten Kahne" läßt darauf schließen, -atz sie BewetSmaterial in -er Hand hat. Dieses Beweis matertal mutz aufS genaueste geprüft werben. Bestätigt sich der behauptete Sachverhalt, so ist gegen die Schuldigen mit der ganzen Strenge -eS Gesetzes rücksichtslos vorzugehen. — Das Gericht -er Gardekavallerieschützendiviston teilt zu den in der „Roten Kahne" gestern erschienenen Leitartikeln „Der Mord an Liebknecht und Rosa Luxemburg" und „Die Tat und die Täter" Folgendes mit: Das Verfahren gegen die vier Offiziere, die Liebknecht begleiteten und auf ihn ge schossen haben, ist seinerzeit sofort etngelettet worden, eben so gegen den Oberleutnant Bogel im Falle Luxemburg, -aS demnächst nach Ermittelung -er Täterschaft LeS Husaren Runge auf diesen unter der Beschuldigung LeS versuchten Mordes und der schweren Körperverletzung ausgedehnt wer de» wird. DaS Verfahren nimmt seinen Fortgang. . Unruhe» i» Breslau. Gestern nachmtttag sammelte sich auf -er Neuen Grauvener Stratze eine aus etwa 490 bis 500 Personen bestehende Menschenmenge an, die sich aus Arbeits losen, Matrosen und halbwüchsigen Burschen zusammensetzte. Die Menge unternahm schlietzlich einen Sturm auf das Ge- rtchtSgefängntS. Die auS etwa 60 Mann bestehende Sicher- heitSwache, dte sofort Herbetgerufe« wurde, vermochte nichts gegen die Meng« auSzurichteu. Sie wurde vielmehr ent- Milchkartenansgabe in Gröba. Freitag, den 14. Februar 1919. nachmittags 4—S Uhr, werden im Gemeindeamt silchkarten auf die nächsten 4 Wochen auSaegeben. Die Ausgabe erfolgt in Zimmer 1 Buchstabe U—2. Die jetzigen Milchkarten Der Gemeindevorstand. waffnet. ES wurde sofort die Sicherheitskompanie herbei gerufen, die mit Maschinengewehren heranrttckte. Nach ver- geblicher Aufforderung an die Menge wurde scharf geschossen. Es sind etwa SO Personen teils getötet, teils verwundet wor den. Die Grauvener Stratze wurde vom Militär abgesperrt und die Maschinepgewehre wurden ausgestellt. Die Verwun deten und die Toten wurden in die Iler-Kaserne geschafft. Die Menge zerstreute sich hierauf. Der Streik der Hausdiener in den Warenhäusern von A. Wertheim und Hermann Tietz in Berlin hat sich auch auf große Spezialgeschäfte in der Leipziger Stratze ausgedehnt. Da Streikposten die kaufmännischen Angestellten am Ein tritt in die Geschäftshäuser verhindern, sind diese teilweise geschloffen. Zur Aufrechierhaltung der Ruhe und Ordnung ist die Leipziger Stratze durch Militär besetzt worden. Das Warenhaus A. Wertheim in der Leipziger Stratze hat seinen Betrieb vorläufig geschloffen. Siratzenbahnerstreik in Hamburg. Gestern früh sind 7600 Angestellte der Hochbahn mrd 5000 Stratzenbahner wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. Der Verkehr ruht. Sitzrmg deS Staatenausschuffes. Wie die „Deutsche Allg. Ztg." aus Weimar erfährt, hielt dort der Staatenausschub vorgestern seine erste Sitzung nach dem Jnkrafiireien der vorläufigen Verfassung ab. ES erfolgte zuerst eine Kund gebung für die Reichseinheit. Reich und Bundesstaaten sind jetzt und in Zukunft unbedingt aufeinander angewiesen. Dann wurde die Kreditvorlage von 28 Milliarden nach einer Rede Les Reichsschatzsekretärs Schiffer einstimmig ange nommen. Die amerikanischen Lebensmitteltransporte für diePole«. In der gestern durch die Presse gegangenen Nachricht betreffs Sicherung der amerikanischen Lebensmitteltransporte für Polen erfahre« wir von zuständiger Stelle folgendes: Eine Sicherung der Lebensmitteltransporte durch Amerika kommt zur Zeit nicht in Frage, da die amerikanische Kommission von der deutschen Regierung die unbedingte Sicherung -er Transporte verlangt. Welchen Verbänden die zur Sicherung bestimmten Truppen zu entnehmen sind, wir- augenblicklich von den matzgebenden Stellen erwogen. Graf Brockdorff-Nantzan äutzerte dem Berliner Vertreter deS „Matin" gegenüber, daß er bis zum letzten Atemzuge seine Kraft gegen Deutschlands Erniedrigung einsetzen werde und sich der unerschtttterten Hilfe aller deutschen Patrioten sicher fühle. Infolge innerpolitischer Streitigkeiten bei -en deutschen Kampftruppen mußte die Offensive bei Bromberg abgebro chen werden. Der russische Bolschewistenführer Radek ist von der Ber liner Kriminalpolizei entdeckt und verhaftet worden. WilsonS Rückreise. Havas meldet aus Paris: Präsident Wilson hat sich in Brest eingcschifft. Lloyd George über die Friedenskonferenz. Reuter mel det aus London: Im Unterhause hat Premierminister Lloyd George in der Aussprache über die Antwort auf die Thron rede über die Friedenskonferenz berichtet. Er versicherte, -atz man einer Einigung in -en meisten Fragen näherge kommen sei, als man hätte erwarten dürfen. Die ganze Willensmacht der Vertreter der Grotzmächte sei darauf ein gerichtet worden, nicht nur überhaupt eine Einigung, sondern auch sobald als möglich den Frieden zustandezubringen. Bis zum Frieden zwischen den Völkern wird Sie Unruhe ja fort bestehen und die Industrie nicht zu ihren Aufgaben zurück kehren. Ein Ausschuß, in dem alle Grotzmächte vertreten seien, werde demnächst einen Bericht über die Verantwort lichkeit derjenigen, die den Krieg begonnen haben, und der für die Kriegsgreuel Verantwortlichen vorlegen. Auf die Frage, ob der Friedensvertrag dem Hause zur Genehmigung vorgelegt werden würde, antwortete Lloyd George, datz ver- faffungsmätz'g einige hervorragende Teile des Vertrages be stimmt -er Genehmigung -es HauseS bedürfen würden. Die Verhandlungen über den Völkerbund machten autzerordent- lich g»fte Fortschritte. China und Japan. Reuter meldet aus Newyork: Der Washingtoner Vertreter der Associated Pretz teleg'aphicrt: Einem hier eingetroffenen amtlichen diplomatischen Berichte zufolge hat Japan im Prinzip mit Krieg gedroht, wenn China die Geheimvertrüge beider Länder veröffentliche und feine Vertragspflichten nicht erfülle, Japan zu Deutschlands Nachfolger im Recht und im Eigentum der Konzessionen zu machen, die Deutschland bei Ausbruch deS europäischen Krie ges Sesatz. China sucht bet Großbritannien und den Ver einigten Staaten Unterstützung angesichts der Haltung Ja pans, die ernste Befürchtungen unter Len Vertretern der ver bündeten Mächte hervorruft. Wie verlautet, sind die Abschrif ten der Geheimverträge aus dem Gepäck der chinesischen Friedensdelegierten gestohlen worben, als sie durch Japan reisten. Daher sind diese nicht in der Lage, die Geheimver» träge auf »er Friedenskonferenz zu veröffentlichen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite