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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191902211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-02
- Tag1919-02-21
- Monat1919-02
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1919
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zu worben. ebnttz. Da infolge der Neuwahlen die bürgerliche« Leipzig. I« einem Aufruf an »alle Mieter und Brr» Nieter" erklärt der Allgemeine HauSbesitzcr-Verein zu Leip» Mg, datzv» Ntr-tt schwer halte, in Leipzig Unterkunft zu wegfallen, wenn auch eine Kontrolle über da» städtische nährung-wesen weiterhin erfolg«. Auch das Wirtschaft, »erde Ende Februar aufgelöst I ' AmtShauptmannschaft seitens de» A.- und S.-Rate weg. dagegen werde die Chemnitzer Polizei vorläufig überwacht. Garnisonältefter Fritsch beleuchtet« die ttirische Sette des Abbaues und hob hervor, datz auch der militärische Abbau bet der heutigen Lage eine Notwendigkeit darstelle. SerSdorf b. Berggießhübel. In letzter Zeit sind wiederholt die Kartoffelfeimen de« hiesigen Gute« bestohlen worden. Am Montag abend standen fünf grobe Handwagen ans der Landstraße, deren Eigentümer dabei waren, au« den Feimen Kartoffeln einzusacken. Drei von den Dieben konnten festgenommen werden. Planen. Angeblich über die neuen Abzeichen und die Beförderung von Mannschaften entstanden vorgestern in d« Kasern« der 1S4ir zwischen Soldaten und Offizieren «rüst« Meinungsverschiedenheiten. Um Weiterungen zu vrr» ««wen. wurden, so wird berichtet, drei Offizier« auf mehrer« Hag« .«urlaubt , und gestern find Vertreter beider Barteten z« Beilegung de« Streite« nach Dresden »um Ministerium ««eist. Thierbach i. V. V«i einem größer«» Elnbruchbdiev» Kahl tu einem hiesigen Gute wurden u. a. auch zwei Schwein« und dr«i Schaf« gestohlen. , »genommen und . einem Schulzimmer ahzuhglten. di« Lage»- ge vorher am »i« Vertreter zu lenden und ng an den Blakattaf«lm zu erlassen. 7. D«r errn Zimmermann, di« Wahl der beiden Se» vorzunehme«, wurde ebenfalls angenommen, k Herren Snöfel und Vielt« gewählt. Wne Frauensperson au« hiesiger Gegend, die «offener vahnhof passierte, suchte sich ihre« «ttfaHrenbe» fünstährtae« Kinde» dadurch zu entledige«, daß sive» tw» Nossener vahnhof an« «tt ei«,« «rief weg- schulte und dann weiterfuhr, ohne sich um bas -tnb zn küm mern, das di« diesig« Polizei aufnahm. n Dresden. Ist» der gestrigen ersten Sitzung der Stadtverordnete» »ach de« Neuwahlen würbe nach einer An der Oberbürgermeister« vlüher die Wahl de» Prä- s vorgenommen. SS wurden gewählt zum Vorsteher «»»»beauftragte Redakteur Emil Nitzsch«, »um erste» r. Vorsteher Juftizrat Johanne» Lehmann und »um stellvertr. Vorsteher Hofrat Holst. «»den, In den Ausstand getreten find gestern di« Angestellten sämtlicher Brauereien Dresden«. Dl« von den Angestellten elnaereichten Forderungen find mn» den Brauereien abgelehnt worden, weil sie, wie die Dresdner Rache." melden, mit dem Zentralverband der HaudlungSgehilfen nicht verhandeln, sondern nnr mit den gelben-verbanden in Verbindung treten wollen. >r«Sd«n. Der Zusammentritt der 10. ordentlichen vnode für Sachsen, deren Wahlen am 81. Mär» ,.,.»den, ist für den 19. Mai in Aussicht genommen. Di« node wird sich vor allem mit einer Vorlage über Neu ordnung de« kirchlichen Wahlrechte« auf Brund der Vor arbeiten de» Kirchentage» befallen. — Die kirchliche Kund- arbung »ur Lrennuna von Kirche und Staat hat in Sachsen bereit« über eine Million Unterschriften gefunden. Bischofswerda. Nachdem erst kürzlich von einem Zahlmeister eine» t« einem benachbarten Ort« einauartter- ten Truppenteil» 28000 entwendet wurden, ist jetzt im be nachbarten GeißmannSdorf in einem Hause etngebrochen und der Kaffenbestand der S. Kompagnie des Landwehr-Negt- ment» Nr. 100, sowie Geld- und Brieftasche des Feldwebels azrauht worden. Der Gesamtbetrag Le» gestohlenen Gelbe» ist 11000 ^k, wovon 8000 -em Feldwebel gehören, der da mit um seine ganze Barschaft gekommen ist. Außerdem ha ben die Diebe noch drei Flaschen Sonnenrosenöl mttgenom- men. Da» Geld besteht »um größte« Teil au» neuen Reichs- bank-Hundertmarkscheinen, einige« gefälschten 100- und 500- Markscheine« und 500 .ck Oberost-Geld in kleinen Scheinen. Aus die Ermittlung de» Diebe» sind 200 Belohnung au»- und sozialdemokratischenVertreter in" gleicher Anzahl "in da» Stadtverordnetenkollegium eingezogen sind, ergab sich bet der Wahl de» Stadtverordneten-Borsteher» und seine» Stellvertreter» trotz Wiederholung derselben Stimmen gleichheit, so daß da» La» entscheiden mußte. Dieses entschied i» binden Fällen zugunsten der bürgerlichen Partei, so daß der seitherige Vorsteher Schuldirektor Anders und als Stell vertreter Fabrikant Mahr gewählt sind. Zwickau. Diebstähle militärischer und anderer Kraft wagen käme» hier wiederholt vor. Neuerdings wurden zwei Soldaten und et« Schlossergehilfe festgenommen, die einen Kraftwagen au» der Kaserne gestohlen und durch eine hiesige Firma verkauft hatten. Die Festgenommenen haben noch «tue« weiteren Kraftwagendtebftahl sowie den Versuch eines solche» »»gegeben. In Weidau in Bayern wurde ein IS jäh- riger Kraftwagenführer mit einem Kraftwagen im Wert« von isooo uk angehalten, den er aus einer hiesigen Garage gestohlen «nd mit dem er das Wette gesucht hatte. X Zwickau. Da« neue Stadtverordnetenkollegium wählt« gestern unter stärkstem Protest der Mehrheit»- sozialiften, welche al» stärkste Fraktion den ersten Vorsitz beanspruchte«, den bisherigen Vorsteher Juftizrat Leichmann mit 18 gegen 16 Stimmen, die auf Direktor Poppig fielen, wieder. Damit ist der Vorsitz an die deutschdemorratische Fraktion übergegangen. Als zweiter Vorsteher wnrde Rechts anwalt De. Heitzig (Deiitschnat.), als dritter Fabrikbesitzer Marthau« (deutschdemokr.) gewählt. Bei diesen beiden Wahlgängen gaben die Sozialdemokraten weiß« Zettel ab. Chem«ttz. Mit der Frage deS Abbaues Le» Chem nitzer Arbeiter-' und Soldaten-RateS beschäftigte sich Lieser 1» eftrer öffentlichen Sitzung. Der Leiter der Sitzung, Friedel, teilte mit, -aß an ein« Auf lösung noch nicht zu denken sei, wohl aber solle -er Berwal- t««g»apparat eingeschränkt wer-«n. Fellifch führte au», -aß man heute so weit sei, um an Len Berwaltungsabbau des A- und S.-RateS heranzutreten, da durch -aS Entstehen der Parlamente Aussicht auf geordnete Verhältnisse bestehe. Di« politische Lage habe sich aber noch nicht so geklärt, datz man ohne di« Räte auskommen könne. Ihr Vorhandensein könnt« plötzlich wieder »ur Notwendigkeit werden. Was den Ber- labbau anbelangt, so werd« das ErnährungSamt i, «en« auch eine Kontrolle^ über da» städtische Er- WM.. " . iSamt werden. Di« Aussicht über die Rates falle "Vl weiter ie mili- «art Siiwer zeüitet. X Mäucha«. Haut* tzmemittag w«rtzatzer Minister- Präsident Knet Sitz««« auf dem Bäeue dam ÜRinisterinm »«» «euftere» »ach dem LandtaaSaedänd« t« der Pranner- Wigaste »au dem Leutnant chlafen Alrap-üstaAetz durch «ine« PuKe»schwer »«law»»d liegt 1« Stechen. * München. Ministerpräsident Curt Eigner wurde hente vormittag X10 Uhr, al» er sich 1» Leu Landtag begeben wollt«, von einem Gtndenten erschollen. Der Student ist eben- fall» erschollen worden. Im Landtag brache« blutige Ereig nisse au». Der Sandtag ist gesperrt. Auer soll tot, «ach andere« Meldungen schwer verwundet sei«. Die Mitglieder der bayrische« BolkSpartri sind 1« Landtag interniert. Die Ereignisse i« LandtagSgrdäube und dessen Umgebung dauer« «och fort. * verlin. Zu dem Attentat auf Eigner wird der „B. Z." «och au» München gemeldet: Kur» vor de« Landtag»- gebSud« trat ei» junger Mann auf EtSner zu und gab meh rere Schülle auf ihn ab, von denen zwei den Kopf Eigner» trafen. Et»ner war sofort tot. Der Attentäter ist ein Stu dent, der auf Eigner vor dem LandtagSgebäude gewartet hatte. Er war al» Soldat verkleidet. Nach einer anderen Meldung ist der Täter Graf Arco-Valleq, ei« junger, der älte sten bayrischen Adelsfamilie angehörender Student. Er wurde festgenommen,' dann aber von einem Matrosen erschollen. Der Minister Unterletpner, der sich in EiSner» Begleitung befand, wurde verletzt. Unter dem Publikum, da» anläßlich der Er- öffnung de» Landtage» auf der Straße anwesend war, ent- stand eine furchtbare Erregung. Neueste Nechrichte« «nd Telegramme vom 21. Februar 1919. Melvimselt der Berliner MsrßELtter. °)s Berlin. In einem Weimarer Artikel der „Deut- schen Allgemeinen Zeitung" über Deutschland «nd di« Kolo nie« wird gesagt: Am ausführlichsten hat sich vö« Tische der Regierung au» Graf Vrockdorff-Rantzau ausgesprochen, der mit Recht darauf htnwie«, baß ein Friede, der «N» keine Ko- Ionien bringt, für und ebenso wenig ein Friede ist, wie ein solcher ohne Handelsflotte. Wir seien wohl bereit, den Aus tausch einzelner Kolonien vorzunehmen, aber verzichten könn ten und würden wir aus die Kolonien nicht. Gestern am vierten Tage nach -er Proklamation de» so- genannten Generalstreiks i« Ruhrrevier durch die Sparta kisten konnte, wie verschiedene Blätter auS Essen berichten, festgestellt werden, datz di« Generalaussperrung der arbeits willigen Bergleute gescheitert ist. Im ganzen Ruhr-Gebiet erwartet man mit Ungeduld das Eintreffen der Regierungs truppen. Im künftigen StqatenauSschuffe sind, wie gemeldet wirb, den Deutsch-Oefterreichern neun Stimmen zugebilligt worben. Zwischen dem RelchSwehrminister und -em sozialdemo kratischen Abgeordneten Schöpflin schweben in Weimar Ver handlungen wegen Uebernahme deS Postens al» Gouverneur von Berlin durch Schöpflin. Am Sonnabend soll in Weimar die erste Lesung deS Reichswehrgesetzes beginnen. Laut „Berliner Tageblatt" wird die Vorlage vom ReichSwehrmintster NoSke begründet werben. Der „Vorwärts" meint, die Unabhängige Presse sehe in der Vorlage ein Zeichen für da» Wtdererwachen de» Militarismus. Die Nationalversammlung aber habe alle Ursache, sich Len Militarismus nicht über den Kops wachsen zu lasse«. SS handelt sich um eine Lilliputarmee. Man dürfe aber von dem bevorstehenden Gesetz etwa» erhoffen, wa» bisher fehlte: Die strengste und straffste Einordnung -er be waffneten Macht in die demokratische Verfassung. Der „Lokalanzeiger" meldet au» London: Der englische Versorgung-Minister ordnete die Freigabe de» Handels mit allen Lebensmittel«, ausgenommen Fleisch und Butter an, weil die Zufuhr au» Le« Kolonien eine regelmäßige Der- psltgung sichert. Der „Lokalanzeiger" meldet au» Wien: Der Staatsrat wurde vor einigen Tagen davon verständigt, datz die eng lische Regierung einen höheren englischen Offizier -um Schutze Kaiser Karl» entsenden wird. Gestern wurde dem Kaiser ein englischer Oberst vorgestellt, der ständig beim Kaiser bleiben wird. Zn« Attentat auf Clmeneea«. * Amsterdam. Au» Pari» wird gemeldet: Minister präsident Llemeneeau hat jetzt selbst die folgende Beschrei bung deS auf ihn verübten Attentat» gegeben: „AIS ich am Tage vor dem Attentate die Strassenecke de» Boulevards Delessert mit meinem Auto passierte, sah ich auf dem Trat- toir die Gestalt eine» ManneS, der «ine« ziemlich ungünsti ge« Eindruck erweckte und mich beim Borüberfahre« genau musterte. Mich durchschoß sofort der Gedanke, datz diese» Individuum irgend etwa» im Schilde führte. AIS ich gestern morgen dieselbe Stelle kreuzte, sah ich dieselbe Gestalt stehen. Ich erkannte auch sofort -enselben Menschen von gestern. Ich hatte jedoch keine Zeit mehr, zu überlegen, denn augenblick lich erhob der Mann hen Arm und schob einen Revolver in -er Richtung deS Wagenschlage» ab. Die Kugel traf La» GlaS der Wagentür, die zertrümmert wurde. Ich glaubte aber nicht, datz der Mann noch mehr Patronen in seinem Revolver führe. Al» -er erste Schutz abgeftuert war, beugte ich mich durchs Fenster, um «ich gan» genau zu überzeuge« wa» ge schehen war. Darauf folgten wiederum Schüsse, schnell hin- tereinander abgefeuert. Ich fühlte sofort einen heftigen Schmerz im Arm «nd im Hal», der so heftig war, datz ich ausschreien mutzte. Ich war getroffen. Wa» darauf folgte, geschah in einem Augenblick. Di« neben dem Chauffeur LeS Auto» sitzende Ordonnanz feuerteauf den Attentäter und der Chauffeur beschleunigte die Fahrt und brachte das Auto mobil autzer Schußbereich. Darauf kehrte er zurück und brachte mich nach meiner Wohnung. Meine Freunde schieße« wirklich sehr schlecht, sie sind ungeheuer ungeschickt. Ich bin ein guter Prophet gewesen, denn ich hatte vorher die wichtig sten Angelegenheiten in Ordnung gebracht. Um mir Ruhe zu gönnen, fällt die heutige Sitzung der FrledenSkonferenz au». Ich habe di« Ruh«, die ich mir gewünscht hatte." * Amsterdam. Die Pariser Telegramme melden, ist auf behördliche Veranlassung die Pariser Arbetterbörse ge schlossen worden. Verschiedene Führer Le» pazifistischen Syn- dikalistenverbanbe» wurde« festgenommen. Wie weiter ge- meldet wird, wurden »wei Mitschuldige de» Attentat» auf Clemenceau verhaftet, die Mitglieder de» Pariser Gyndika- ltstenverbanbe» sein sollen. Die Untersuchung wird von dem Militärgericht auf Veranlassung de» Gouverneur» von Pari geführt werben. Estin, -er Attentäter Clemenceau», erklärt«, daß er den Ministerpräsidenten habe tüten wollen, weil dieser da» Haupthindernis für einen schnellen und gerechten Frie de» sei. Seine Tat werd« jedoch nicht die einzige bleibe«. »fern tu Tagesgeschichte. Deutsche» Reich. Die Beamtenausschüsse in Preuße«. Amtl'ch wird au» Berlin gemeldet: Bet der preußischen Regierung ist von verschiedenen Seiten, namentlich auch von Berufsorganisa tionen der Beamten und Angestellten und von ber Vereini gung der Beamtenräte Berlins, angeregt worden, den seit -em S. November v. I. bei zahlreichen Behörden entstandene» Beamtenausschüssen lBoamtenräten) durch Erlab oder Ge nehmigung bestimmter Richtlinien eine festere Grundlage zu geben. Die Regierung hat sich nunmehr entschlossen, die Einrichtung von Beamtenausschüssen als integrierenden Be standteil jeder Behörde in die Hand zu nehmen, um sie später nach Sammlung von Erfahrungen im Rahmen ber in Aus sicht genommenen Neuordnung des Beamtenrechts in eine gesetzliche Form zu gietzen. Nachdem inzwischen Vertreter der Organisationen gehört worden sind, sind entsprechende Bestimmungen über die Einrichtung und die Aufgaben ber Beamtenausschüsse in allernächster Zeit zu erwarten. Die Bestimmungen setzen sich zum Ziele, für die großen Aus gaben, die der Neubau des staatliche» Lebens erfordert, die bewährten sittlichen Kräfte -es Beamtentums fruchtbar zu machen. Die neuen Organe werden eine Brücke des Ver trauens zwischen Verwaltung und Beamtenschaft Herstellen Reibungen und Ungerechtigkeiten hintanhalten, die Arbeits freudigkeit fördern, die Liebe zum Beruf und treues Aus harren auch unter erschwerenden Verhältnissen stärken und damit den Interessen des Staates dienen. Dentfchlands Wasserkräfte. Gewaltige Werte besitzt Deutschland noch in «einer Wasserkraft- Diese künftig bel fer auszunutzen ist eine umso dringendere Aufgabe, als wir von unseren bisherigen Kohlenbecken wahrscheinlich einen Teil verlieren werden und außerdem sie Kohlen preise mächtig ansteigen. Die sogenannte weiße Kohle, die elektrisch ausgenutzte Wasserkraft, bietet da eine äußerst begrüßenswerte Ergänzung. Teilweise ist diese Kraft schon in Benutzung genommen, aber nur seitens einzelner Bun desstaaten. Eine Zusammenfassung und einheitliche Re gulierung durch das Reich wäre wesentlich praktischer. ES könnte dann die Verteilung wirtschaftlicher ausgebaut wer den. Es hörte auch das viele Nebeneinander- und Gegen einanderregieren auf. Sowohl die Flüsse in den deut schen Mittelgebirgen als besonders die Älpenflüsse haben starkes Gefäll und liefern infolgedessen ein ansehnliches Matz von Kraft. Wenn Deutschland mit allen ihm noch verbliebenen Kräften sorgsam rechnen muß, so gehören die Wasserkräfte ganz gewiß auch in den staatlichen Haus haltsplan. Es ist totes Kapital, das in den unbenutzten Wassern zur Zeit verloren geht. Die Arbeitskraft des Vol kes würde durch die Zufuhr der Wasserkraft sichtlich ge- hoben werden. Man müßte im ganzen Reiche einige tau send Kraftzentralen schassen, und dreie unter einheitlicher Leitung im ReichSwirtschastSamt zusammenfassen. Da haben lvir es mit Werten zu tun, die nach Millionen und Milliarden zählen und die uns kein böswilliger Feind wird abnehmen können. Geben wir der Intelligenz unseres Volkes das materielle Werkzeug, daS die Natur in un seren Flüssen unS darbietet, so kann aus diesem Bunde eine neue Wirtschaftsblüte hervorgehen. Was hat allein Bayern mit seinen Jsarwerken, seinem Lechwerk, Salachwerk, Leitzachwerk u. a. schon leisten können. Was ließe sich am Iller, Inn, Main, Saale «sw. noch alle» schaffen. Und je eher man an solch« Unternehmungen heranträte, um so eher würden sie außerdem uns helfen, die Zahl unserer Arbeitslosen zu verringern, die ja gleichfalls totes Ka pital, ja leider sogar zehrendes Kapital darstellen. Möchte das Reichswirtschaftsamt möglichst bald mit umfassenden Plänen hervortreten. China. China» Z«k««ft. Seine Exzellenz.Wang Tschun Ling, einer der beiden chinesische« Bevollmächtigten auf der Frie denskonferenz und ehemaliger Vizepräsident des chine sische« Senat», hat dem Mitarbeiter Le» Oeuvre, Charles Petrtt, interessante Mitteilung»» darüber gemacht, wie er sich die zukünftig« Entwicklung CAna» denkt. Wa» China aus der Friedenskonferenz durch dtzn Mund seiner Abgesandten fordert, da» ist nicht» andere», al» da» Recht, ebenso behan delt zu werden, wie jede andere ztyisieliert« Nation. China ist gegenwärtig dabei, wie e» Japan vor SO Jahren tat, seine Ge setze «ach moderneu Gesichtspunkte« zu reformieren und eine demokratisch« Verfassung anzunehmen. Dafür verlangt da» Reich der Mitt« aber auch, dach seine Selbständigkeit re spektiert wird: e» will den Grundsatz der „offenen Tür" wett- herzig handhaben, aber keinem fremden Volk «inen beson deren Einfluß und besondere Privilegien einräumen. Nach der Ansicht Wang Tschun Sing» wird da» verjüngt« und er- neuerte China mit feiueu 600 Millionen Mensibe« und seine» Mül- outllen Kettwig sind mit re« audge-, mit de« sie da» — - i« Hervest-Dorsten schwere Verlust« erlitte« Sie g« selbst an, daß sie an Tote«, Verwundete« und Gegangenen 7« Man« verlor«, habt«. Sie erhalte« vo« au«wärt» starken Zuzs— — " — — Mil., baick »Mülchetml ahgebaltene« Versammluüg Alt, daß die Regierung-truppen weiter zurückgewicheu seM Der Aktionsausschuß der sozialdemokratischen Partei «A der freie« Gewerkschaften erklärt, datz: er sich -em General- streik anschlietzr, um wettere» Blutvergtetzru ,u vermeiden. lDtese Meldung wird von der Leitung de» alte« Berearbei- terverbande» angezweifelt. S» kön«e sich ««r um eine Snt- schltetzung vo« Ligenbrüdlern handel«, -1- den matzgeben- de« Stellen fernständen.) * Tssen. Wie au» htzttrop gemeldet wird, haben die Spartakisten die ganze Stadt, die von jedem Verkehr abgeschnttten ist, besetzt. Die gestrigen Kämpfe haben, soweit da» bis jetzt festgestellt ist, 15 Tote gekostet. Die Mehr^rhl der Taten und verletzten befindet stcki auf Seite der Verteidiger Bottrop», der Bürgerwehr nnd der Polizeibeamten, von ben Bürgern wurden etwa drei hundert, die sich zur Webr gesetzt hatten, von den Spar takisten nach Sterkrade abgefiitzri.4— Bon den 250 Zechen des Ruhrbezirks wurden gestern auf hundert Zecken ge streikt. Von den Belegschaften sind etwa zwei Drittel, tnSgosamt ungefähr 70000 Mann gegen 56000 von vor gestern, im Ausstand. «ine Rede Ch«rcht>». )sLondo «. Rach einet Reutermeldung erklärte Chur chill in einer bet einem Frühstück im Monsionhouse gehal tenen Rede, eS würben Maßregeln getroffen, um e» Deutsch- land unmöglich ,« mache«, während Lieser Generation einen Revanchekrieg zu führen. Um «'n Wiederaufleben de» Krie ge» zu verhüten und um die Zahlung der Wiedergutmachun gen sicherzustellen, sei es notwendig, eine »eitlang am Rhein ein starkes und gut disziplinierte» Heer zu halten. ES be- stshe die Absicht, während de» Jahre» ISIS ungrfähr VOOOOO Manu unter den Waffen zu behalten. Deutschland könne nur zahlen, wenn fein wirtschaftliche» Leben slchergestellt werde. Dazu setze man e» aber nicht in den Stand, wenn man auf feine Aushungerung durch die Blockade vertraue. l»ug, vor allem auch au» Berlin us«. Wie ein Gerücht haben »t« Spartakisten bet der Filiale ber Reichs- «l'N Mülheim 4 Millionen Mark beschlagnahmt. s (Ruhr). Hü, einer gestern nachmittag HiM »mmluüg brr Kommunisten wnrde MWh
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