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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060720023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906072002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906072002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-20
- Monat1906-07
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Dies«» Blatt wird den Lesern von Dresden «d Umgebung am Tage vorher bereit» all Abend-Arrsgave zugestcUt. während eS die Post-L-onncntt» am Morgen m einer Stejavltaulgabe erhalten. verugrgedM: ««erteliäbrlü» »«»»n, bt, W«tmalt«er Zutraaun, durch untere »««« <«»«>»« und » ', »« an Gönn- nnd Montaaen nur «tnmav «VN»0 vt., dnrck cmSwürttee Nom- mlMonüre » vtk de«. » Mk. »y Df. vet «uunal^er Auüellun« durch di« ' <ost»Mk. iodiuvelttllarldi. imiluS- »and »ü «nNvrechrndem ZutLlaqe. >r «chd««< «>»r Lrtikel u. Onqinal- Milietlunaen nur mit deutlicher v»ell«»a»-abe<..Dre«d,Nachr. ) »MS«, NotträpliLe bonorar- onivriich« bleiben unberückiicktl,t: wauuiknvte werden nicht aufbrwabrt. relenramm-Ubrelle: «achrtcht«» »««»»» Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. önrelgen-cM. »nnabuie von Inkllnbliun,»» b>» nachniittaud » Udr Sonn- und Kriertaq» nur Marteiiltrnb« « vo» li di» v.i Udr Die i tpälttoe Grund» »rilc cca. « Silben» » Dia., kn- kliudipunaen aut der Pktvatieite Zelle SdiLio.: dierivaitiaeSeil«auILkrt- letlc bo Pia,, al» Linaeiandt Zeile «0 Pla I» »lummer» nach Sonn- u„d kiele, tagen r ivaltia« Bru»d»ette so Pia, «ui Privalieitc « Pia, slvallioc Zette aus Terliette und al« E>»acia»d> so Pia, Auöwäriige Aus trage nur gegen Bomuobejalilunk, Belcqblättcr kosten io Pseimige. Fernsprecher: Rr. 11 und LÖSS. Hauptgeschäftsstelle: Märienftr. SS. I^lllSiLnrllelL-SSlkS. «r IS7. Voriätix ä Med 50 1'fx. in itllkt, ApoUiklion, liw^erivv uuä kLNÜwvriou, - Ami: Neueste Drahtberichte. Hofnnchrichten. Samaritewerei» Bierkricg. Dresdner Liedertafel. Ei "' " - Ein Schwede vor 150 Jahren in Dresden. Freitag, 20. Juli IW«. Neueste Drahtmeldmigeii vom 19, Jnli, - Zur Lage in Rußland. Petersburg, Das offiziöse Blatt „Rchsija" erklärt hin- sichtlich der von der R e ich s>d u m a geplanten Veröffentlichung einer Erklärung über «die Agrarfrage, die Negierung habe das Recht, eine derartige Veröffentlichung aus ganz denselben Gründen zu verhindern, aus welchen überhaupt au «rühre rische Aufrufe verboten werden. In den Kreisen der konstitutionell- demokratischen Partei wird Behauptet, wegen der Vorgänge in der letzten Duma-Sitzung sei von einigen Ministern in Peterhos wieder die Auslösung der Duma angeregt worden, doch sand die Anregung vorläufig keinen Anklang. Petersburg. Der Kommandierende des Moskauer Militärbezirks. Generalleutnant H ö r s ch e l m a nn. isi unter Belassung in seiner bisherigen Stellung zum Generalgouver- neur von Moskau ernannt worden. Der Kommandeur des 7. Armeekorps, Generalleutnant Baron Möller-Sako- melski, ist dem Kriegsmini'sler zur Versügung gestellt und durch den Kommandeur der Turkestanischcn Kosaken - Division, General Spitzberg, ersetzt worden. Petersburg. In der Nähe des sinnländischen Bahn hofes kam es gestern zu einem Z usammcnstoh streikender Erdarbeiter mit dem Militär. Mehrere Arbeiter wurden getötet, andere verwundet. 30 wurden verhaftet. — Der Ausstand in den hiesigen Tabakfabriken ist aeste« allgemein geworden. Die Zahl der Streikenden beträgt 2V 000. Petersburg. sPriv.-Tel.s In rer Nähe des sinn- ländischen Bahnhofes kam es gestern zu einem Zusammen stotze streikender Erdarbeiter mit dem Militär. Mehrere Arbeiter wurden getötet oser verwundet, 30 verhaftet. Ter Ausstand in den hiesigen Tabakfabriken ist gestern allgemein geworden. Die Zahl der Streikenden beträgt über 20 000. Köln. tPriv.Del.s Petersburger Meldungen versichern, datz Gärungen bereits in 6 Garderegimentern, 29 Armee- Regimentern, mehreren Äosaken-Regimentern und 5 Sappeur- Baraillonen ausgebrochen sind. Die leitenden Kreise verhehlen den Ernst der Lage nicht mehr. Der Minister des Innern er- klärte laut einer Petersburger Korrespondenz der „Köln. Ztg.", die Regierung habe, da auf die Armee absolut kein Verlass mehr sei, keinen anderen AuSweg, als sich zur Berufung eines Ministeriums aus den Reihen der Partei der VolkSsreiheit zu «ntschlietzen. — Pariser Meldungen zufolge befürchtet mairauch in Kreisen der französischen Reaierung das Schlimmste: vielfach wird der Befürchtung Ausdruck gegeben, das; angesichts der wankelmütigen Haltung des Zaren der Untergang der Dynastie bevorstehe. Kassel. Die Kaiserin ist mit der Prinzessin Viktoria Luise und dem Prinzen Joachim um 8«ss Uhr in Wilhelmshöhc eingetrossen. Berlin. tPriv.-Tel.j An der Möckernbrücke am Halleschen Ufer hat sich heute früh ein« Katastrophe ereignet, die glück- lickerweise noch günstig abgeloufen ist. Durch einen schwer beladenen Bierwagen wurde eine der Säulen, auf denen die Eiscnbahnbrücke ruht, umgcstiirzt. Die Folge davon war, datz sich dieser Teil der Brücke und das darausliegeicke Bähngleis um einen halben Meter gesenkt haben. Wenige Augenblicke später fuhr eine Lokomotive mit mehreren leeren Wagen über dieses GleiS. Es ist einem besonders glücklichen Zufall zu danken, datz die Lokomotive noch über die Brücke hinüber gekommen und nicht in die Tiefe gestürzt ist. Göttin gen. IPriv.-Tel.j Ter Seismograph notierte zwei ferne Evolutionen von ganz besonderer Heftigkeit. Die Erdbeben verliefen kurvenartig und währten bis 30 Minuten. Hamburg. <Priv.-Tel.) Der in England verstorbene Minen-Magnat Alfred Beit l>at seiner Vaterstadt Hamburg namhafte Legate und Vermächtnisse in Höhe von mehre' ren Millionen Mark hinterlassen. Duisburg. tPriv.-Tel.j Nachdem im Duisburg-Muhr orter Hasengebiete die Erz Verlader bereits bei drei Firmen in den Ausstand getreten sind, macht sich bei den Unternehmern eine Bewegung bemerkbar, sich zur Abwehr weiterer Streikgelüste in einem Verbände zu vereinigen. Ter partielle Streik ruft bereits Störungen im Vcrladebetriebe her- > vor. Polnische Arbeiter halten mühsam bei einzelnen Firmen den Betrieb aufrecht. De Streikenden erstreben Lohn aufbesserungen. Sozialistii'che Agitatoren bereisen das Aus- ftandsgcbiet. um einen allgemeinen Hasenarbeiterstreik herber- ,»führen. Kempten. Die ,/Allgäuer Ztg." meldet aus Obersidors: Ein Bcrgiührer sand beim'Abstiege vom «hohen Iser den ui» Hilfe rufenden Touristen Tr. Höscr aus Äoburg, «der vorgestern etwa 12 Meter hoch abgcstürzt war und ichwcrc innere Verletzungen erlitten hatte. Tr. Höicr wurde nach Obersidors gebracht. Stuttgart. Eine gestern hier abgehaltene Buch bin d e r e i-A r b e i t e r-V e rsa m m l u n g hat die in Leipzig getroffenen Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Gehilfen abgelebnt. Die Versammlung beauftragte den Ver bandsvorstand, durch erneute Verhandlungen mit den Unter- nehmern weitere Zugeständnisse herbeiznführen. Zürich. Infolge neuerlicher Ausschreitungen seitens ausständiger Arbeiter und tätlicher Angriffe auf die Polizei und Arbeitswillige hat der Negierungsrat heute «be schlossen, zur Ausrcchtevhaltung der Ordnung ein Regiment Infanterie und eine Eskadron Dragoner heranzuziehen, und cm weiteres Bataillon Infanterie bereit zu halten. Paris. Der „Matin" will wissen, das; ein einslussreiches englisches Syndikat und eine Gruppe französischer Politiker, deren persönliche Interessen durch das französisch-eng- lisch-italienische Uebereinkommcn betreffs Abessiniens geschädigt werden, alle Hebel in Bewegung setzen, Menelik zu veranlassen, dem Uebereinkommcii seine Zustimmung m versagen. Gleichwohl sei man in Paris wie in London und Rom davon überzeugt, datz Menelik dem Abkommen der drei Mächte Folge leisten werde. — Der Senator Rane oeröiiein- licht in der „Aurure" die Zuschrift eines akiiven Offiziers, in welcher dieser sich darüber beschwert, datz in den Militär kasinos trotz wes seinerzeit vom Kriegsminister Andr« er teilten Befehls nur nationalistische und konservative Zeitungen ausliegen, republikanische Blätter dagegen ausgeschlossen seien. An die Zuschrift anschliehend fordert Rane den Kriegsminister Etienne auf, dem genannten Uebelstand Abhilfe zu verschaffen. Bordeaux. Der Ausstand der Arbeiter der Medoc- Eisenbahnlinie ist zu Ende. Tie Forderungen der Arbeiter sind bewilligt. S a n S eb a st i a n. Zwischen dem Minister des Aeussern und dem Gesandten der Vereinigten Staaten werden «heule die Präliminarnoten über den «sp a n isch - a m c r i k a n i sch e n Handelsvertrag ausgetauscht werden. Aden. Der Dampfer „Kronprinz" der Deutschostafrlka- Linie mit den deutschen Meichstagsabgeordneten an Bord ist gestern hier angekommen. An Nord ist alles wohl. Athen. Die Kammer hat das Budget genehmigt und stch sodann vertagt. Newvork. lVriv.Del.) 200 Märinesoldaten deS Ge schwaders des Admirals Evans sickd nach dem Genüsse vvn Leber an Veroiftungserscheinungen erkrankt: viele schweben in «Lebensgefahr. Der Marineminister ordnete eine eingehende Untersuchung an. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 19 Juli. —* AuS Seis hstrd berichtet: Se. Majestät der König ist gestern abend wohlbehalten im Hotel Salegg bei Seis ein- getroffen. —* Dem praktischen Arzte Dr. med. Rudols Hölzl zu Radcberg wurde die Carola-Medaille in Silber »erlichen. —* Die Wahl des Nachfolgers für den verstorbenen Ge- heimrat A. Ledebur in der Professur für Eisenhüttenkunde und mechanisch-metallurgische Technologie an der Bergaka demie zu Freiberg ist erfolgt. Der König hat den technischen Direktor des Annener Gutzstahlwerkes A.-G., Dipl.-Ing. Io- Hannes Galli in Annen m Westfalen, vom 1. Oktober ab zum ordentlichen Professor und Vorstand des Eiscnhütten- männischcn Institutes an der Bergakademie ernannt. Prof. Galli ist ein ehemaliger «Schüler Ledeburs: er erwarb sich das Diplom als Eisenhütten-Ingcnieur 1882 in Freiberg und war seitdem aus mehreren Eisenhüttenwerken WcMalens in teilender Stellung praktisch tätig, so datz er über reiche Ersabrungen aus allen Gebieten des Effcnhültenwoiens verfügt. — Weiter über nimmt Pros. «Dr. Döring Den «Vortrag über Salinenkundc. Assistent Diplom^Ingenieur Heike wird als Dozent für Effcn- urobiertunve zngelassen. Das Amt eines Bibliothekars an der Bergakademie ist dem O'bcrbergrat Professor Dr. Erhard über tragen worden. —* Herr George Paulick, der am 9. Juli, wie gemeldet, in sein 100. Lebensjahr eiiurat, verlebt seinen Lebensabend als Pensionär bei seiner Tochter und deren Gatte», dem früheren Baumeister und jetzigen Privatier Mcitzner in der Vorstadt Striesen, Wittenberger Siratzle Nr. 90, part. Der alte Herr ist immer guter Laune und, abgesehen davon, datz er etwas schwer hört, körperlich und geistig ganz rüstig. Er wurde am 9. Juli 1807 geboren, also nachdem Sachsen noch nicht lange Königreich unv Kurfürst Friedrich August III. zum König Friedrich August I. geworden war. Herr Paulick hat dann als Soldat gedient, und sein alles Tienstzeugnis, das nun ein historisches Dokument ist, wird sicher viele interessieren. Es lautet: „Nr. 334. P. 103. Vorzeiger dieses, George Paulick, seit 1. Monat Soldat der ausaezcichncten Klasse, gebürtia von Ckukaii bei Kloster Maricnstcru. 2814 Jahre alt, unbeweibt, ohne Profession, katholischer Religion, hat in allem 7 Jahre 11 Monate, zind zwar im Leib-Insanterie-Regiment in der 4. Kompagnie als Gemeiner gedient und sich in allen anbefohle nen Diensten jederzeit gut und zur vollkommenen Zufrieden heit der ihm vorgeietzten Stabs- und Oberoffiziere betragen. Wegen gesetzlich vollendeter Dienstzeit ist ihm die Entlassung laut Ordre der obersten Kommandobchörde pom 25. November 1835 mit einer bis Ende 'Dezember 1637 lausenden zweijährigen Verpflichtung zur Kriegsreserve ohne Ansprüche aus dem Pensioiisionds zu geben, gegenwärtiger Abschied aber zu seiner Legitimation ausgefertigt worden. Alle resp. Militär- und Zivil behörden werden hierdurch ersucht, obengedachten George Paulick wegen seines löblichen Wohlverhaltens geneigtest Willen und Aufnahme zu einem ferneren Fortkommen anaedeihen zu lassen. Nach Vorschrift des Allerhöchsten Gesetzes vom 26. ff ktober 1834 über die Erfüllung der Militärvsltcht werden demselben die auf der «Rückseite enthaltenen Klaffe ^ zustchen- den Vorteile und Vergünstigungen zugesichert. Zur Be- ukkltndung dessen ist dieser Abschied gehörig vollzogen und ge stempelt worden. Dresden. 26. November 1835. Der Kom* manoeur des Königl. Sachs. Leib-JnfanterieMegiments, Ritter des St. Heinrichs-Ordens und der Königl. frairzösischen Ehren legion. Friedrich Heinrich von Koppenfels, Oberst." Paulick wurde daun »Kutscher im Königlichen Dienst, danach Torwart im Marstall a» der Stallstrahe. So diente er drei Königen, Anton, Friedrich August II. und Johann, bis zu seinem 65. Lebens jahre. Dann erst trat er in Pension. Er lebte in glücklicher Ehe, der drei Kinder entsprossen, wovon ein Sohn aus dem Felde der Ehre 1870/71 im Schloss Mette vor Paris am Typhus starb. Die ganze Geschichte des Königreichs Sachsens ziebt an uns«, rem Äuge vorüber, wenn wir die Üebensaeschichte des freund lichen Greises betrachten. Unter dem ersten sächsischen König geboren, erlebte er unter Anton dem Gütigen lieft 1827s die Einführung der Konstitution 1831, 1833 den ersten konstitutiv, nellen Landtag und sah 1839 die alte Postkutsche der ersten sächsischen Eisenbahn voi» Leivzia nach Dresden weichen. Unter Friedrich August II. sseit 1836s sah er die Kämpfe 1848 und 1849 in Dresden, unter König Johann lieft 1854s erlebte er die Ein führung der Gewerbesrecheit, «des öffentlichen Gerichtsverfahrens und den Krieg von 1866. Er sah den Kronprinzen Mbcrt, bet dessen Geburt am 23. April 1828 Paulick gerade Posten stand, 1870 in den Krieg ziehen und ruhmgekrönt heimkchren, er sah ihn 1873 zum König gekrönt und erlebte den gewaltigen Auf schwung, den unter seiner Regierung Sachsen in geistiger und industrieller Beziehung, den Händel und Verkehr nahmen. Und er erlebte noch den Tod König Alberts, bei dessen Geburt er selbst doch schon 21 Jahre alt war, iah die kurze Regicrungs- zeit König Georgs, und nun unseren jetzigen König Friedrich August. —* Sächsische S t a a t s e i«s e n b ah n e n. Die vor läufig sestgestclltcii V e r k ehr s e i n n a >h m c n im Mvnate Juni 1006 «betragen 12 408800 Mark lmchr 1077300 Marks, wovon 5290 200 «Mark lmehr 315400 Marks auf den Personcn- Kllllst und Wissenschaft. 4* Dresdner Liedertafel. Der soeben erschienene, vom Verein--Schreibmeister, Herrn Bürgerschullchrer Ulbricht, sorgfältig bearbeitete Jahresbericht gibt eine klare Uebersicht über die rege und erfolg reiche Tätigkeit der „Dresdner Liedertafel" im 66. Vereinsjahre l1905/06s. Er verzeichnet u, a.: Zu B e g i n n des Bereinsjahres, am 1. April 1905, zählte die „Dresdner Liedertasel" 440 Mitglieder in folgender Verteilung: Ehren mitglieder 10, ordentliche Mitglieder 175, ausserordentliche 240, austvärtiae 15. Verstorben sind im Laufe des Jahres 4 ordentliche und 4 außerordentliche Mitglieder. Aus getreten sind 12 ordentliche. 11 ausserordentliche und 1 aus wärtiges Mitglied. Zum Ehrenmitglied wurde der Kölner „Liederkranz" ernannt. Ucbergetreten sind 4 ordentliche zu den ausserordentlichen Mitgliedern. Eingetreten sind 13 ordentliche und 11 ausserordentliche Mitglieder, sodass die „Liedertasel" zurzeit 433 Mitglieder zählt. Der Vor- stand trat zu 12 Sitzungen zusammen. Die Sänger ver sammelten sich zu 60 Uebungsabenden, die im Durchschnitt von Ü8 Herren besucht waren. GesanglicheTarbietungen: Mitwirkung bei der SckiÜer-GedachtniSfeier. Mitwirkung an der Sängerjerenade bei Königs Geburtstag, Hauptprobe in Konzertform für die Sängerfahrt, K o uze rt in SaIzburg. Konzert in Innsbruck, 1. grosses Winterkonzert, Konzert- mitwirkuna bei der Feier von Kaisers Geburtstag. Lieder» bezw. Familienabend. 3. grosses Konzert. Die „Liedertafel" ist also gesanglich sechsmal selbständig und dreimal als Mitwirken)»« ausgetreten. Außerdem sand dreimal Lrauungsgesang, einmal Iubel-Hochzeitsgejang, einmal Mitgliederjubiläumsgesang und zweimal BegräbnlSgesang statt. Veranüaungen: Ausflug nach dem Lilienstein: Herren^rüyiahrsspaziergang über Nossen, Kloster Zella, Grabentour Freiberg: Picknick ain Äffchen- teich: Sonderfahrt nach Tirol: Kinderfest und Vogelichiehen: Herreir-Herbstpartie über Glashütte. Zinnwald, Altenberg, Geising: KirmeSfeier im Gotverbehause' Damenkaffee im Zoologischen Garten: Weihnachtsfeier im Vereinslokal: Tages- Lall im SuSstrllungSpalaste: grober Familienabend mit Ball, Dem gesellschaftlichen Leben waren also 11 grosse Veranstaltungen gewidmet, hierzu kommen noch zwei Wanberabende in der Ferienzeit, sowie der von den Mitgliedern Hartwig und Schröder und der vom Mitglied Ientzsch veranstaltete Abend und eine Reihe von privaten Geburtstags- und sonstigen Feiern, Der Rechnungsabschluss des Herrn «Schatz meisters für 1905/06 balanciert in Soll und Haben mit etwa 9500 Mk. Der Reisefonds beträgt etwa 1200 Mk,, der Wohl- tätigkeitssonds etwa 350 Mk,, der Hausbaufonds etwa 50 000 Mark. Der Vorstand stellt sich aus folgenden Herren zu sammen: Ehrenvorsitzender: Justizrat Dr. jur. Poetzsch: 1. Vor- sihender: Zivilingenieur Hartwig, 2.: Börsen-Sensal Schröder: Schreibmeister: Bürgerschullchrer Ulbricht und Baumeister Schwenke; Schatzmeister: HanS Kuntze und Theodor Legler: Taselineister: Ewald Vcrndt und Paul Klemm: Notenmcister: Otto Putscher und Oswald Nitzsche: Abgeordneter der außer ordentlichen Mitglieder: die Herren Theodor Herrmann und Theodor Reimann: Chor meister: 1. Königl. Hoforganist Karl Pembaur, 2. Musiklehrer Otto Winter. — Besonders inter. «ffant für die ungezählten Freunde und Gönner der „Dresdner Liedertafel" und ausserordentlich ehrenvoll für die Aktiven des Vereins sind die Berichte über die im vorigen Sommer unter nommene Sängerfahrt nach Salzburg und Innsbruck zu lesen. Diese Berichte, sowie die zahlreichen kritischen Würdigungen der künstlerischen Veranstaltungen der „Liedertafel", nicht minder die reiche Äirzähl der vortrefflich verlaufenen gesellschaftlichen Veranstaltungen lasten deutlich erkennen, wie fest und deharr- lich der Verein «vie rühmenswerte Höhe seiner Leistungsfähig- keit zu behaupten weiss. 4' Inder morgigen Tonnadendveßper in der Areu«kirck>« (nachmittags 2 Udr) gelangen anläßlich der »0. Wiederkehr ietneS Todes tages auSichließlich Kompositionen von Robert Schumann zur Aus- fiihrung : Fuge für Orgel über S-X-6-N (fllnsstimmtg); Kyrie und Alorta au« der blieea saora in o-mall; Nr 10 der nachgelassenen Werk« fitr Chor. Solo und Orgel; „Offertorium" au« der dt iss» »aoi-a , Sopransolo und Orael: Allgemeiner Gesang: „Requiem", Lied für Sopran: Fuge fitr Orgel über L-Z-6-H, op. KV, Nr. S: Credo aus der LIises saoi-a, Chor und Orgel. Solistin: Frau Rose Kleinert, Königl, Hofopernsängerin, — Während der großen Ferien kommen die SonnabendvrSpern in Weg fall. Dt« nächste BeSper findet Sonnabend de» 1. September statt. 4* In Osnabrück ist der Nestor der deutschen Psychiater, Geh. Rat Meyer, früher Direktor der Osnabrückcr Pro- vinzial-Irrcnanstalt, im Alter von 87 Jahren gestorben. Ein Schwede in Dresden vor ISO Jahren. Vor etwa 150 Jahren bereiste der Schwede ApeIbIad verschiedene Teile Deutschlands, auch Sachsen, und veröffent lichte in drei Abteilungen, die hintereinander erschienen, was er unterwegs beobachtete und erlebte. Im Jahre 1785 gab Joh. Bernvuille eine Uebersctzung unter dem Titel: „John Apelblads Beschreibung seiner Reise durch Ober- und Nieder sachsen und Hessen" mit Anmerkungen heraus. Der Verfasser hat Dresden mehr Seiten gewidmet, als irgend einer anderen Stadt Deutschlands, wo er sich längere Zeit aufhielt, Berlin nicht ausgenommen. Die sächsische Residenz durste nach seiner Ansicht unter d;e schönsten Hauptstädte Europas gerechnet werden. Vom Standpunkte der Lage machten der durchströmende Elbstrom, die umliegenden Weinberge, Gehölze und Tiergärten sie zu einem angenehmen Aufenthalt: in Hin sicht auf die Bauart konnten sich die prächtigen öffentlichen und zum Teil auch Privatgebäude, alle aus Pirnaischem Sand- stein erbaut, sehen lasten, vor allem die Fraueinkirche, die neue katholische Kirche, das Opernhaus, die Bildergalerie u. a. Schönere hatte der Fremde nirgends gesehen. Auch «die Brücke über die Elbe, die der Stadt viel Ehre machte, um seine eigenen Worte zu gebrauchen, erregte seine Bewunderung in hchem Grade. „Die Stadt wird sauber und rein ge- halten," heisst es weiter im den Auszeichnungen des Schweden: „die Gassen haben ihre Abzüge, wodurch die meiste Unreinig keit sogleich mit dem Regenwasser in die Elbe oder auch in die Festungsgräben geleitet wird; was alsdann zurückbleibt, wirb zusammengekchrt, aus der Stadt gebracht und an Gärtner ver kauft, wodurch die Reinigungskosten der Stadt ersetzt werden. Ich glaube deshalb, dass schwerlich eine so ordentliche und stille Hauptstadt gesunden wird als diese. Nach dem Beispiel des Hofes speist man zu Mittag um 12 Uhr und zu Abend um 7 Uhr, dass also um 10 Uhr alles Lärmen und Wagengerolle auf den Gassen aufbört. Am stillsten soll es sein, wenn der Hof zwischen der Michaelismell« und Weihnachten teil» im
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