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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191903122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-12
- Monat1919-03
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1919
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», -rß Wir Gt ß«r «Bveu« iehen. Den Ar,eben, -en uv« n ttz, «»er Vie Herren Ebert lne Ihrer erste«, raten war, vitze de» -renßiscken Kultus- dner er»rlert ,»van« -,« von »beauftragten, Duck. eNasstn« ltni» v,« Kirche und Staat. > - - wbentveiter Volks ntnen Kulturland ler « ^dolvH Hoffmann a n^-ie i mtntfterimn zu stellen. A dem jetzigen sächsischen Boi Berorlmung über da» Verl, Buck, habe die Simnltanschule durchgesührt, ohne irgend- wte^ für -en konfessionellen Rel<aum»unterrlcht zu wrgen. Aehnltch sn in Hamburg und Braunschweig vorgegangen worden, dergleichen in Mecklenburg. Wie positiv zu ver jähren ist, geigt Württemberg. Meine Parte, kämpft für die Erhaltung der christlichen Grundlage, in Staat, ga- inilie und Schule. Reichskolon ialmmister Dr. Sellt Der Minister de» Innern ist in dringenden ReickSanaelegen- hotten nach Berlin berufen worden und hat leider tpe- «n der Berkehrsschwierigkeiten nicht rechtzeitig erscheine» können. Ich habe im Namen der RelchSregieruna folgende Erklärung abzugeben« Da» Reich besitzt gegenwärtig keine Zuständigkeit auf dem Gebiete de» Unterricht»welen». Di« Regierung kann -e»kalb, nicht gegen etwaige emzesstnat- licke Eingriffe in die Regelung de» Religionsunterricht«» Stellung nehmen. Inwieweit tu der Reichsverfassung Nor- mgttvbestimmunaen über da» UnterrtcktSivesen auszvned- iqeN sind, wird bei Beratung der ReichSverfassung »u prü fen kein. Abg. Heslmann (So».): Bei der Behand lung dieser Angelegenheit hat sich dl« gan»e Ueberhebung und Herrschsucht ber kirchlichen Kreise gezeigt, denen große Teile de» Volke» feindlich gesinnt sind. (Lärm und Wider spruch.) Mr geben daher ohne weitere» »u, daß die ein- zelkaatltchen Eingriffe in den Religionsunterricht unklug und vielfach taktlos waren, »um Teil auch undemotra- tisch, weil sie der Volk-Vertretung Vorgriffen. Da» e»n- »elstaatliche Eingreifen entsprang aber letzten Ende» ber langen und schweren Gewissensnot weiter vo'kSkreise. Wir verlangen volle Gewissensfreiheit. Unser Ideal ist da« bei die Menschlichkeit im Sinne von Lessing» Nathan. Eine Uebergang-seit ist jedoch, notwendig. Abg. MauSbach (Zentr ): Wir haben ein tiefernste» Bild von den Mißgrif fen einzelner Gliedstaaten erhalten und wollen, daß der Religionsunterricht unter Aufsicht der Kirche ein Ten des Lehrplane» -er Volksschule sei. Da» Reich ist allerdings nicht zuständig. Uber eine freundnachbarliche Einwirkung wäre notwendig, yldvlph Hoffmann würde Deutschland durch seine Erlass dem vollen Untergang entgegengeführt haben. Gesichtspunkte deS Inneren und äußeren Friedens mahnen un» in der Kirchen- und Schulfrage »u großer Vorsicht. Hierauf werden die Verhandlungen auf 3 Uhr nachmittags vertagt. , Dbg. Weitz (Demokr ): Die Regierung hat reckt, wenn sie sich für unzuständig erklärt. Wir wollen das Ver hältnis von Kirche und Staat in möglichst religionSfrennd- lichem Sinne lösen. Wege» der MLngel'de» Religionsunter richte», die ich durchaus nicht bestreite, soll man ihn aber nicht aus der Schule herauSnehmen, sondern an seiner Reform arbeiten. Ohne religiöse Kenntntsie uns Erleb nisse dürfen wir unsere Jugend nicht lassen. Gerade der Gedanke der Einheitsschule würde sehr darunter seiden, weim die religionslose Schute viele Elten, nötigte, ihre Kinder i» religiöse Privatschulen zu schicken. Möge em feste-, männliche», freigesinntes, aber auch fromm eippsindendeS Geschlecht erzogen werden, welche» da» Erforschbare er forscht und das Unerforschbare ruhen läßt. (Beifall bei den Demokraten, rechts und im Zentrum. Redner wird von vielen Seiten beglückwünscht.) Abg. Äölösch (Deutsch».): Die Erklärung der Regierung war für un» in keiner Weise genügend. Wir fordern die christliche Volksschule und den christlichen Unterricht. Man soll den Religionsunterricht auch nicht den kirchlichen Gesellschaften und nicht dem Hause nehmen, versuchen S,e nur hinein- z»dringen in die Tiefen des Volkslebens, und Sie wer den spüren, daß die Religion für weite BolkSkretse noch immer das heiligste, und teuerste ist, da- anzutasten niemand sich unterfangen sollte Wenn wir herauskommen wollen aus dem furchtbaren Elend dieser Zeit, aus dem Blut- snmvfe, in dem >mr wate», so kann das nur geschehen von innen heraus, durch innere Werte, vor allem durch die Religion. Schön Ware eS, wenn in der Reich-Verfassung die Sicherungen für Kirche und christliche Schule, für Religion und Christentum niedergclegt werden könnten und wenn die Regierung für diese Fragen ein größere» In teresse und zwar ein wohlwollendes finden könnte. Abg. Runkel (D. vp): Die Religion darf nicht zu einer Prr- tetsache lferabsinken. Sie ist daS größte und heiligste Volks gut, das eS gibt. Der Religionsunterricht tollte an erster Stelle in der Volksschule stehen. Wir wollen Gewissens freiheit siir den Lehrer und das Kind sowie Freiheit der Schule von der geistlichen Aufsicht. Ein Entsetzen packt uns alle über die heutige Verrohung. Aber wir heben die Sittlichkeit nicht durch Parlamentsbeschlüsse und Kom mandobefehle, sondern nur durch eure religiöse Erziehung. Ministerpräsident Scheidemann: Wir waren für heule Vormittag auf die Fortsetzung der Sozialisicrungsdebatte' eingerichtet. Daher kommt e», datz der Piinister de» In nern nickt zur Stelle war. Mr Haden nicht dir geringste Absicht gehabt, etwa Obstruktion zu machen. Wenn Lie damit einverstanden find, datz diese Fragen zur Zustän digkeit der Reichsregierung gehören sollen, dann finden Sie meine volle Zustimmung. Abg. FrauZietz (Unabh.): Die Revolution hat kraft eigenen Rechtes in einzelnen Bundesstaaten Verweltlichung der Schule durchgesetzt. Mr verlangen die Einheitsschule, die eine weltliche Arbeits schule sein soll. Mr stellen der Religion die große herr liche Weltanschauung des Sozialismus entgegen. Wir den ken nicht daran, damit irgend einen Gewissenszwang aus- üben oder Vic Gewissensfreiheit antasten zu w.ollim. Wol len die Ellern ihren Kindern Religionsunterricht geben lassen, so kann das außerhalb der Schule geschehen. Nächste Sitzung Mittwoch nachmittag 3 Uhr. LvjiaiisterungSgese-, KohlemvirtschaftungSgesetz. Schluß 5*/, Uhr. Sitzung »er SSMchc» volkSkevmer. Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung heben drei Anträge über die «««gestalt»», -er Kreis« »nd Ve»trk»»«r. »alt»«-«», über di« ««»gestalt»»» «nd Wahl -er Geweiude» »orstSnbe »»d «eweinbeältesten. sowie der «at»k,»«giex und über die Umgestalt»»» -er Verwalt»»» -er Gmneinb«». In der Begründung de» ersten Anträge» verwirft Abg. Scherf- f t g (Doz.), daß die Kreis- und BezirkSvrrwaltungrn a«S Bertretern der besttzevbev Klaffe bestehe«, nmht aber an» Vertretern de» Mittel- und Arbetterftanbe». E» fei daher et» Gesetz notwendig, welche» allen Schichten der Vevölkerung die Teilnahme an Behörden sicherstem. In der darauf fol genden Begründung de» -wette« Anträge» schildert Ab«. Wilde (Soz.) die Mißstände ber alten Gemetndeverfaffung und schlägt vor, die Klasseneinteilung der Wähler abzu schaffen und di« Wahl der Gemrtudrvorstänbe und Stadträt« zeitlich zu beschränken, sodaß deren Wahl nicht mehr auf Lebzeiten erfolgen kann. Den dritten Antrag begründet Abg. Mülle r.Leipzig (Unabh). indem er darlegt, daß dieser An trag zu einer gesunde« Gemetndepolitik führe und von der Regierung hierzu ein« schnell« Entschließung wünsch«. Dt« Regierung erklärt sich nun »urch^hren Vertreter, Ministerial direktor Schulze zur «»»aWeitung «tue» Gesetzentwurf» über diese Fragen bereit, da sie anerkenne, daß tm freie« Lachse« auch den Gemeinde« «ine freie Selbstverwaltung zu- gesprochen werden mutz. I« der «u» folgenden «»»spräche stimmt Abg. Blüher (D. v. v ) im allgemeinen »en An- K°'LN I haben, batz etk infolge -er wenigen auftreten»«« Personen 1 für Gastspiel - Ensemble» st cd besonder» eignet, und zum anderen.-aß dieMolle -er Eopbi« M« eigen« für Ära nzistza «enS'Hilpert geschaffen erscheint. Die Künstlerin spielte die abenteuerlustige, »nfationSlüfterne Frau, die ihren Gatten nicht mehr liebt, eben «eit er ihr Gatte ist, und « »eil sie «in« große Leide^chaft -raucht, mit all der ihr in 1- hohem Maße eigenen Sharm und reizvollen Pikanterie. Maximnit Ren» bot Inder Charakterisierung de» Gatten, der da» Vertrauen in die Redlichkeit seiner Frau nicht ver liert, ihr vielmehr al» richtiger Kaufmann den moralischen Kredit verdoppelt und sie so vor dem sittlichen Konkurs behütet, ein Stück äußerst sympathischer Menschenscblldernng. Auch MaxJähnig bracht« al» Pokträtmaler Adrian den Lebemann, wie auch zum Schluß den ehrlich Verliebten vor» trefftich zur Geltung. Anna Tettenborn als Beate löste ihre einfachere Aufgabe in heiterer Darstellung, «nd gut am Platze war Robert Zimmermann als Brenner und Charlotte Friedrich als Emilie. Anerkannt sei, daß die Därftellnng vortresstich den feine» und geschloffenen Lnftfpielton traf. Für wirkungsvolle äußer« Eindrücke war durch di« vübneneinrichtnng und geschmackvolle Toiletten gesorgt. Da» wieder nur zur Hälfte besetzte Hau» spendete lebhaften Beifall. —* Zn detWeigerEng der unabhängigen Sozialdemokraten, in die Regierung des Freistaate» Sachsen einzutreten. schreibt die „Dresdner Volkszeitung": Nicht umsonst habe» di« sächsischen „Unabhängigen" die Ent- schetdurm über ihren Eintritt in d'e Regierung bis nach ihrem Parteitag verschoben. ES trat klar zutage, daß es auch in der „unabhängigen" Kammerfraktton zwei Strömun gen gab. Dte einen würben unter allen Umständen gern mit in der Negierung sein, und sie fluchen wohl innerlich ihren «gottgewollten Abhängigkeiten", die ihnen den Weg zum Ziele sperren. Die anderen aber, und die geben den Aus schlag, gestatten e» nicht. Denn sie sind Fleisch vom Fleische de» Spartakus. St« gehören der Richtung an, die auf dem Parteitag« der Unabhängigen gesiegt hat, die, wie dte „Chem nitzer BolkSstimme" treffend schreibt, ihr Geld jetzt offen auf dte Karte deS Bolschewismus seht. Das Schreiben der „Un abhängigen", nach ihrem.Parteitage versaßt, bestätigt, daß aus dem Parteitage die N'chtung Haase—Kautöky-^Hilsor- -ing eine ebenso entschiedene Niederlage erlitten hat wie in Sachsen die Richtung LivipSki, d'e mit der Unterzeichnung des oben abgedrucktcn Schreibens die Unterschrift unter das eigene politische Todesurteil gesetzt hat. Die Arbetterräte, d'e die Handhabe für den Entschluß der „Unabhängigen" ab geben müssen, werben auch von unS als Organ für die Ver tretung der wirtschaftlichen »nd sozialen Interessen der ar beitenden Klaffen anerkannt. Sie neben -er aus dem freien Wahlrecht hervorgegangenen Volksvertretung und in Kon kurrenz mit ihr alS politischen Machtfaktor einsetzen, heißt d'e Schleusen der Anarchie" öffnen und in dem hervorbrechen den Strubel alle Hoffnung auf den Wiederaufbau der Volks existenz zugrundegehen lassen. Die Ablehung des aus äußer stem Berantwortl'chkeitSgesühl der Sozialdemokratie hervor gegangenen Angebot», die Weigerung der Unabhängigen, dte Regierung mit zu übernehmen, zeigt e'nen größeren Ernst der Lage, als inancher glauben dürfte. Dte Arbeiter schaft mag auf dem Posten sein! —* Das Ende des stehenden Heeres in Sachsen. Wolfs- Sächs. Landesdienft schreibt: Vielfachen Anfragen entgegenkommend, teilen wir hierdurch nochmals m't, daß bas Ministerium für Militürwefen bereits vor eini ger Zeit verfügt hat, daß die Reste des alten Heeres bis zum IS. März abgebaut, h. entlassen werden. Ms zum 1. April wird auch der Jahrgang 189» entlassen, sodaß über diesen Zeitpunkt hinaus nur noch Freiwilligen-Formationen be stehen, die als Sicherbettstruppe und Grenzschutz die ur eigensten Interessen des Vaterlandes zu wahren haben. Auch die immer wiedcrkehrenden Anfragen über die fernere Tä tigkeit der Solbatenräte können wir auf Grund der gesetz lichen Bestimmungen genau beantworten. In der Verord nung deS Ministeriums für Mtlitärwesen vom 5. Februar 1919, dte im Einverständnis mit den Vertretern der Soldaten räte deS 12. und 19. Armeekorps entlassen worden ist, ist verfügt worden, baß überall da, wo die Formationen auf gelöst werden, sich auch d!e Goldatenräte auflöscn. Da, wo Soldatenräte über den 1. April hinaus in Funktion bleiben, tun sie die» auf eigene Rechnung «nd Gefahr, ohne Legitima tion und ohne Auftraggeber, denn die Intendantur stellt am 1. April befehlsgemäß die Zahlung der Gebührnisse e!n. Wer nach dem 1. April bestimmte militärische Dienststellen zu ver walten hat, bestimmt laut obiger Verfügung vom 8. Fe bruar da- Ministerium für M'litärwesen, das, wie wir hören» noch besondere Verordnungen darüber in diesen Ta gen erlassen wird. —»Die Ernährungsschwierigkeiten, die eine merkliche Entspannung in den nächsten Monaten kaum er fahren werden, tm Gegenteil namentlich wegen der unzu- reichenden Kartossekvorräte voraussichtlich in den Monaten Mai und Juni am größten werden, lassen sorgsamstes Haus halten mit allen Vorräten, für jedermann -ringend geboten sein. ES «mpsiehlt sich insbesondere, die Kürtoffelvorrüte, wo e» geht, zu sparen und zu strecken, was durch Gemüse, be- sonder« durch Sauerkraut, recht gut geschehen kann. Strehla. Die Geflltgeldiebstcihle nehmen hier kein Ende. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wurde der Hühnerstall de» Herrn Baumeister Hönncher erbrochen. Obgleich die Diebe gestört wurden, haben sie doch S Hühner, 2 Hähne und 2 Gänse m't fortgenommen. Sie hatten sich durch Demolieren der Haspen Eingang in -en Stall verschafft. Aue i. E. In den nächsten Tagen trifft hier ein Kom mando von fünf Htlfsgendarmen ein, dem besonders die Be kämpfung deS Schleichhandels und die Schaffung größerer Sicherheit gegen die zunehmenden Diebstähle von Lebens mitteln oblieg^ )s Zwickau. Gestern früh sind sämtliche Belegschaften im Kohlengeb'et Oclsüitz-Lugau in den Streik getreten, im ganzen 14 900 Mann, um auf dte Verhandlungen, die zur Zeit mit dem WtrtfchaftSmtnister Schwarz aus Dresden in Zwickau stattfinden, einen Druck auSzuüben. Aus unver bürgter Quelle wird den „Zwickauer Neuesten Nachr'chten" weiter gemeldet- daß mehrere hundert Mann Streikender in Anmarsch auf.Zwickau sind» um ihren Forderungen hier Nachdruck zu verleihen. Plauen i. B. Die Lage ist jetzt hier als gesichert an zusprechen. Poft- und Eisenbahnverkehr sind in vollem Gange. In -em vorwiegend mit MehrheitSsoztalisten be setzte« Arbettrrrat find d'e Unabhängigen al» Berater ohne Stimmen zugezogen worden. Auch die Kommunisten haben sich mit -er Regelung einverstanden erklärt. Colbitz. Hier sind drei Personen, der Fabrikarbeiter Paul Eckelmann, dessen Schwieger! ohn Fritz Ludewig und der GcharwerkSmaurer Joseph Zehnter, wegen Diebstahl» in Haft genommen worden. In den Wohnungen von Z. und E. wurde em gänzeS Warenlager und Spet'eoorrät« verschiedenster Art, -le auf die meisten, in Colbitz und dessen näherer und weiterer Umgebung seit längerer Zeit vorgekommenen Einbrüche mit Bestimmtheit schließen las ten, vorgefunden. Jedenfalls haben die Genannten bisher ein herrliches Leben geführt und vermutlich außerdem noch, einen schwunghaften Schleichhandel betrieben. Leipzig. In der Wohnung eine» Agenten in -er vrüderstraße erschienen vier Zivilpersonen, die sich mit einem offenbar gefälschte« Ausweise de» und G.-RateS legitt- mierten und vorgaben: Lebensmittel und Zigarette« be- fchlaguahmen zu müssen. Nachdem sie sicL nach einer ergeb nislosen Durchsuchung der Wohnung wi«er entfernt hatten, WL-U-L'LäL LL" " "" Zur Lage Znr La«« in verli«. Der Oberbürgermeister von. Lich tenberg unterbreitete de« Reich-wehrmtnifter das Ersuchen, dt« Aktion der RrgierungStruppen einzustellen. Zu den an- gebotenen Bedingungen gehörte dte Aufstellung einer Volks- wehr, in die auch geeignet« Spartakisten rtntreten sollten. Ferner wurde der Austausch der Gefangene» und oövi»e Straffreiheit fttr alle während der Kämpfe t« die Hände der RegternngStruppen gefallenen «nd auch sonst an den Kämpfen beteiligt gewejenen Spartakisten gefordert. Der RetchSwehr- miniftet hat dem Bürgermeister «nd der Bürgerschaft von Lichtenberg d'e größte Schonung der Stadt »«gesichert. Ein« Einstellung der vor ihrer Beendigung stehenden Opera tionen könne jedoch gerade um ber Vevölkerung Willen nicht erfolge«, vielmehr müsse «nbgtlttg auch dieser Stützpunkt der Spartakist«» gereinigt werden, damtt die Bevölkerung ber Stabt Lichtenberg dauernd ihrer friedlichen veschäftigung nachgehen könne. — Die gestrigen Abendblätter.melden: Dte Spartakisten räumen seit heute morgen die Lichtenberger Stellungen. Sie haben eingesehen, daß sie sich zwischen zwei Feuern befinden und nicht die geringste Aussicht haben, den Kampf mit Erfolg weiter zu führen. Sie haben 'n den dar- tigen Barrikaden Maschinenaewebre und Handgranaten lie gen lassen, zum Teil auch Gewehre und versuchen seht in westlicher Richtung zu entkommen. Infolgedessen ist an der Oberbaumbrücke eine Sperre einger'chtet worben, an ber fe der Passant gründlich untersucht wird. Dte Trnvpen rückten gestern vormtttätz in breiter Front zwischen der LandSbcrger- «nd Frankfurter-Allee vor «nd werben iw Laufe de» Tage» sede» Hau» sorgfältig auf Waffen dnrcksuchen. Gegenwärtig stehen bereit» mehrere Bataillone 'n Lichtenberg, di« in -en vorm'ttag»stunden noch Verstärkungen erhielten In zahl reichen Häusfry liegen Gewehre und Revolver, die von den Flüchtenden fortgeworfen worden sind. ES ist deshalb sehr schwer. Gefangene zu machen, da die Kämpfer von gestern heut« wie friedlich« Bürger umhergehen und sich au» Lich tenberg entfernen können, ohne daß e» möglich 'st, jeden ein zelnen feftzuftellen. — Nach den setzt vorliegenden Meldun gen wurden bei der Erstürmung de» BolkSmarinehauseS er beutet 2 Feldgeschütze, 12» Maschinengewehre, über 4000 Ge wehre, mehrere hundert Revolver, außerdem gewaltige Vor räte an Leben-Mitteln. Wolldecken und sonstigen unterschla genem HeereSaut. — Die Nachrichten verschiedener Blätter über widerrechtliche Erschießung von Gefangenen im Po lizeipräsidium Berlin bestätigen sich nicht. Die Gefangenen werben, falls sie nicht der Anordnung de» Oberbefehls haber» NoSke zuwider mit den Waffen in der Hand gegen die RegierunaStruppen kämpfend betroffen wurden, dem ordentlichen'Richter zugefüvrt. Im übrigen ist im Polizei- vrüfldium, wie wir zuverlässig erfahren, nur eine geringe Anzahl standrechtlicher Erschießungen vorgekommen. — Ge stern m'ttag wurde von Truppen ber Gardekavallerieschiitzen- btvision am Frankfurter Tor ein bewaffneter Spartakist fest genommen, in dessen Besitz fttr 890 000 geraubte Juwelen gefunden wurden. Er wurde sofort standrechtlich erschossen. Dse Größe de» dentschrn HeereS. Reuter meldet an» Vari»: Der Oberste Krieg-rat, der die Größe Le» deutschen Seer«» festlegt, bestimmte endgültig die Zahl der Geschütze, Maschinengewehre und Gewehre, die Deutschland behalte« darf, und beschloß, datz Deutschland keine Tank» und keine Kriegsflotte haben darf. ES darf nur 18 090 Matrosen zu- rückbeyalten und nur wenige Flugzeuge besitzen. Die Vor räte an Material stnd Munition, die bi« festgesetzte Menge überschreiten, müssen vernichtet und dürfen nicht ersetzt wer de«. Der Rat beschloss, den kleinen Mächten in der Finanz- kpmniifsion 0, in der Wirtschaftskommission 7 Vertreter zu- zugestehen. — Reuter meldet ferner: Der oberste KriegSrat bestätigte Montag seinen Beschlutz vom Sonnabend, wonach das deutsche Heer ein freiwillige» sein müsse. Man setzte die Stärke dies«» Heere» auf nur 190 MO Mann, statt 140 000 Mann, mir ursprünglich geplant war, fest. Dt« Soldaten müssen sich auf 12 Jahre verpflichten. — Ein Pariser Funk- svruch meldet: Der Oberste KriegSrat der Alliierte« hat den Antrag Lloyd George» angenommen, demzufolge in ganz Europa dte Wehrpflicht aufgehoben w'rd. Ueberast soll an ihre Stell« das freiwillige System treten. Da» Kohl«n»esetz vo» HanShaltSauSschntz angenommen. In der Abrndsitzung deS HauShaltSauSschusseS am Montag wurde der ß 1 de» Kohlengesetze», der festsetzt, bass als Kohle im Sinn« diese» Gesetze» Steinkohle, Braunkohle, Pretzkohle «nd Sok» gelten soll, angenommen. Wie ein Regierung», verirrter auSführte, soll Torf vorerst Nicht in Betracht kom me«, da er al» ENergteqnelle angesehen w'rd. 8 2 wurde gegen die Stimmen der Deutschnationale« und der Deutschen BolkSpartei angenommen, ebenso 8 4 «nd 8. Bet ber Ge- famtabftimmung über La» gesamte Gesetz wurde diese» gegen 8 Stimmen -er Denifchnationalen und der Deutschen Volks partei angenommen. Die »e«e» Stenerporlage«. Die „Boss. Ztg." meldet: Der Rrich»stuanz«t«tster Schiffer ist gegenwärtig mit der Vorbereitung und Ausarbeitung der neuen Gteuervorlagen brfchäfttgt, Lie der Natioalversammlung in den nächsten Wochen vorgelegt und von ihr noch vor -er Ofterpans« min desten» in erster Lesung beraten werden solle». Da» um fangreiche Steuerbündel wird neben einer Vermögenssteuer u. a. tttte Tabak, »nd Zündholzsteuer enthalten. Herrliches uns TSchsifchrS. Pies«, den 12. Mär» 1S19. —* Leben-mttttlverteilung. vom 14. -. M. ab kommen lgvt Bekanntmachung in vorliegender Nummer auf Abschnitt 04 der grünen und roten Nährmtttelkarte 1 Weizengriess, auf Abschnitt 04 der grauen und gelben Nähr. uGtelkarte I Suppe, sowie auf Abschnitt 80 der gelben Waren- be-ugSkatte IU Kunfthonlg zur Verteilung. —* Di« Amt-Hauptmannschaft Großenhain teilt den ko-lenvertellettde» Firmen de» LanbbeztrkS mit, daß die jetzt gellende« Kohleukarten nur mtt 8v Prozent be- liefert werden. Kür die Monat« Mär» und April können die Händler; vortzusffchtlich überhaupt kein« Bezugscheine erbal- ten, da noch zu viele Rückstände auf Oktober, und Rvvember. schein« vorlteäe». —* Die.Künstlerische Gchau-üHn«--«»Künftler« hilfSbunde« -beendete ihr hirsiae» Gastspiel gestern abend mit -er Aufführung de« breiartigen Lustspiel» .Die groß, Heidrnlchaft' von Raoul Auernheimer. Die Idee de« Stückt», die Geschichte der unverstandenen pikanten Frau, die von ihrem ««romantischen Eheaemahl von einer abirrenden Schwärmerei mit Erfolg geheilt wird, finden wir schon in dem um die 8o«r Jahr« entstandenenLustspiel-Lyorienne" Worte» erfahren, -atz .vess^rmacven ost schwer in . Zweifel» lo» hat der Franzos« Sardou seine dramatische Ausgabe weit geistvoll« und geschickter gelöst al» Auernheimer e» vermocht hat. dessen Stück völlig bedeutungslos ist. Wenn e» trotzdem in den Gptrlvlan der Schaubühne übernommen worden ist, so mag die» einmal seinen Gmnd vielleicht darin ««1 stimmt de^ belden Anttlle-^Gtf «eneestattnng -er «res», und BezirkSverwaltnug«, «nd ans Zusammenstztzung der Genwi^evertrettinae« »nd R-t»ko««ete» »« und ebenso «»». ventler iD. K nährend Abg. «tzgert (Dem.) nur de« ersten Antrag seine Zusttwwun« gilbt, und vorschlägt, die andere» betde« Anträge dem Grsetzgebung-auSschutz ,« überwrisen. Nachdem noch Abg. De««hardt (Unabtz.) und Atz«. Müller.Leipzig (Unabh.) unwesentliche Erklär««, gen albgegelb« haben, wird bei Anwesenheit non etwa « Ah. geordnete« dem Vorschlag« Eggert »«gestimmt «nd die Sitzung Um 0 Uhr abend» erschlossen. Di« nächst« Tagung findet Donnerstag, den 1». Mär», nachmittags 1 Uhr, ftgtt.
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