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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191903172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190317
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190317
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-17
- Monat1919-03
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1919
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Riesaer D Tageblatt Montan, 17. Miir; ISIS, abends. Handelsschule Riesa. Zu der Freitag, den 21. März vorn«. '/,11 ttbr stattfindenden Feier der Entlassung der abgehenden Schüler und Schülerinnen laden hierdurch ergebenst ein Riesa, den 17. März ISIS * Der Borstand und die Lehrerschaft der Handelsschule. Kommerzienrat C. Braune, Bors. E. Oeh m c, Direktor. Zeichnnngsstelle für die vom 15. März bis 5. Avril 1919 anfliegende Sächsische 4"/« Staatsanleihe von ISIS ausloSbar mit 1<>O° ab L»2» zu V» '/7.. Die Sparkasse -er Stadt Riesa StahlschlieWcher. Scheck-Verkehr. Am 31. März oder 1. April ISIS fällige Zinsscheine läsen wir von heute an spesenfrei rin oder nehmen sie als Spargelder in Zahlung. Snniilqn M« dir ns 8M sofort oder in kürzester Frist,M DM mitte 8ikMe Stemeis» dir steiler kostenlos nh «In 8rln des DtMen LM. Giroguthabcii verzinsen »ir je mt sineiidttW. Da« Riesaer LageLkast erscheint feste» Tftg «Send» 'LI Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, durch unser« Träger frei Han« ober bei Abholung am Postschalter vierteljährlich «.SO Mark, monatlich 1.20 Mark. Auzetge» für die Nummer de« Ausgabetage« sind bis 10 Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr jur d«S Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für di« 43 mm breite Grundschrist-Zeil« (7 Silben) SO Pf, OrtSprei« 2d Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent» »rechend höher. Rachweisung«- und BermittelungSgebühr 2l) Pf. Feste Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag» »ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Dmkur« gerat. Zahlung»- und Erfüllung»««: Riesa. Bierzehntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe*. — Im Fall» höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung oe« Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer» Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle; Aoethestrahe 39. verantwortlich kür Redaktion: Arthur Hähnel. Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Wir sind ««d Anzeiger MUMM md Aiyetger). «stsa. K P°stscho«m,t»: Sttpzig -1»»«. Fernruf «r. SO. Strokass. Riesa Nr. SL für die Amtshauptmannschaft-Großenham, das Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeknderat Gröba. n Montag. 17. Märr ISIS, obcnvs. 72. Jahr«. Das Levensmittelabkomme». Die Abkommen über die Lebensmittelversorgung Deutschlands, über besten Finanzierung und über die Zur verfügungstellung der deutschen Handelsflotte sind nach zwei tägigen Verhandlungen in Brüste! am Sonnabend unter zeichnet worden. Nach den Vereinbarungen über die Lebens mittellieferung soll Deutschland, sobald die Schiffe bereit sind in See zu gehen, und sobald die Bezahlung geregelt ist, die erste« Lebensmittel von 27V Süll Tonne« sofort geliefert er halten. Deutschland hat weiter das Recht, monatlich bis zu 7VVVV To««e« Fett «nd SM) VW Tonne« Brotgetreide oder deren Gegenwert in anderen menschlichen Nahrungsmitteln zu kaufen und einzuführen, und zwar nicht nur aus Amerika und Ländern der Entente, sondern auch a«S neutrale« Staa te«. Die Einfuhr von Fische« aus Fängen in europäischen Gewässern und die Einfuhr von Gemüse soll hierbei nicht iu Anrechnung gebracht werden. Die Einschränkung hinsichtlich des Fischfanges in der Ostsee wird sofort aufgehoben. Zah lung«« sollen für jede Lieferung im voraus erfolgen. Die Versorgung des linksrheinischen Gebietes soll in gleicher Meise wie die des rechtsrheinischen Gebietes erfolgen. Die deutsche Negierung soll ferner die Verschiffung über die deut schen Häfen und das Inland nach Tschechoslowakien und Oesterreich gestatten. Um die Lebensmittelbeschaffung zu er möglichen, werden die assoziierten Regierungen den Verkehr «ach dem Ausland für Deutschland erleichtern. In Rotter dam soll eine ständige Kommission die kaufmännischen und sonstigen Fragen, die sich aus dem Abkommen ergeben, regeln. Die nach Deutschland eingeführten Waren müssen bar bezahlt werden, wobei Zahlungen in Reichsmark ansscheiden. Für die Bezahlung kommen in Betracht die Erlöse vo« Ausfuhre« ans Deutschland, sowie Ladung«« i« deutsche« Schiffen i« «eutralen Häfen, Aredite in neutrale« Lä«der«, Verkäufe oder Verpfändung ausländischer Wertpapiere u«d Anlage«, Frachten deutscher Schiffe und schließlich Gold, das alS pro visorische Sicherheit für Vorschüsse dient. Da die assoziierten Regierungen über 270 000 Tonnen hinaus keine Lteferungsverpflichtung übernehmen und so nur eine Ausfuhrerlaubnis von 370 00V Tonnen monatlich geben, muß Deutschland damit rechnen, den Versuch zu machen, einen nicht unerheblichen Teil der Lebensmittel von neutralen Staaten zu kaufen. Es sind daher Bestimmungen über die Ausfuhr «ach «eutrale« Ländern und die Ver- ivertung von Gold und ausländischen Wertpapieren für Kre dite zur Nahrungsmitteleinfuhr aus neutralen Ländern ge troffen worden. Die Bestimmungen über den Verkehr mit den neutralen Ländern, insbesondere die Ausfuhr und den Finanzverkehr, enthüllen verschiedene Klauseln. Insbeson dere werben die assoziierten Regierungen Lifte« über Ware«, deren Ausfuhr »erboten ist, eiuhäudigen. Auch.ist das Be stehen der schwarze« Liste« in Len neutralen Ländern noch nicht aufgehoben, obgleich eS erwogen wird. Die assoziierten Regierungen haben entschieden Wert darauf gelegt, baß Deutschland die Lebensmitteleiufuhr mög lichst dnrch Ausfnhr finanziert. Es ist daher bestimmt wor den, daß. abgesehen von der Bezahlung der bereits früher fest zugesagten 270 000 Tonnen Gold und ausländische Wert papiere einstweilen nur im Betrage von 200 Millionen Dollar für die Bezahlung der Lebensmitteleinfuhr verwertet werden dürfen. Ferner haben die assoziierten Regierung», nm auf die Bildung der industriellen Ausfuhrtätigkeit und damit auf die Wiederherstellung der innere« Ordnnng ein- zuwlrken, verlangt, baß die eingeführten Lebensmittel nie mand zugänglich gewacht werden dürfen, der infolge eigene« Verschuldens arbeitslos geworden ist. Die deutsche Re gierung hat sich schließlich bereiterklärt, ein Depot von 11 Millionen Psuud Sterling i« Gold in Brüssel zu hinter legen, damit mit der Liefern«« von Lebensmitteln sofort begonnen werden kann. Das Depot ist zurückzugeben, so bald andere Mittel bereitgestellt werden, wie die Ueber- lassung der beschlagnahmten ausländischen Wertvapiere an die assoziierten Regierungen. ES sollen von assoziierter und deutscher Sette Komitees gebildet werben, die an einem noch zu bezeichnenden Platze zusammentreten werben. Die asso ziierten Negierungen verlangen ferner, baß mit der Beschlag, nahm« der ausländische« Wertpapiere sofort vorgegangen wird, was deutscherseits anerkannt wurde. Durch die bis lang von den assoziierten Regierungen anerkannten Zah lungsmittel wir- etwa nur die Hälfte der Lebensmittel zu decken sein, deren Einfuhr nach Deutschland gestattet ist. Die Frage der Tilgung d«S Restes muß späteren Verhandlungen Vorbehalten bleiben. Das Abkommen über die Zurverfügungstellung der Flotte enthält die AuSführungSbestimmungen zum Trierer Abkomme». Hierbei sind einig« Zusagen gemacht worben, insbesondere sind gewisse Ausnahmen, wenn auch vorläufig nur provisorisch, »ugestanben worben, ebenso bezüglich -er deutschen Mannschaften und -er Schiffsladungen. Der wesentliche Unterschied dieser Vereinbarungen ge genüber den bisherigen Verhandlungen liegt darin, daß die assoziierten Regierungen nicht Deutschland die Lieferung einer bestimmten Menge von Lebensmitteln garantieren, sondern das Recht einräumen, Lebensmittel in der Höchst menge von 370 000 Tonnen monatlich durch selbständige Ab schlüsse »der Vertrag mit den feindliche« oder neutralen Gtaa, te» einzuftthren. Die Erhaltung der Kreditfähigkeit Deutsch lands gegenüber diesen Ländern ist daher die Voraussetzung für die Möglichkeit der Ausnützung der Einfuhrerlaubnis, und deshalb ist unsere wichtigste Aufgabe jetzt die möglichste Steigerung von Rohstoffe« und industrielle« Erzeugnisse«. Bevorstehende Lebe«smitteltra«sporte. Einer Reuter meldung zufolge erklärte der aus Paris nach London zu- rttckgekehrte Lcbensmittelkontrollenr Roberts, England treffe Vorbereitungen, um 100 000 Tonne» Kartoffeln nach Rotter dam zu senden, die unter Aussicht der Militärbehörde nach Deutschland gebracht werden. Desgleichen werden Fette und kondensierte Milch gesandt. — Dem „Nllg. Handelsblatt" zu folge, soll Anfang nächster Woche der Transport einer großen Menge kondensierter Milch und Speck von Rotterdam nach Deutschland beginnen. Ungefähr ein Drittel der gesamten Milch, die Deutschland zugewiesen wird, befindet sich schon in Rotterdam, desgleichen sind schon mehrere tausend Tonnen Speck daselbst aufgestapelt. — Laut Nya Dagligt Allchande erklärte Magnus Svenson, der seit zwei Tagen im Auftrage Hoovers in Stockholm weilt, Amerika wolle in Schweden so wie in Holland, Dänemark, Norwegen und vielleicht auch in Finnland Lebensmittel für den Bedarf der Mittelmächte lagern. Es sei beabsichtigt, schon jetzt eine Aufstapelung vor zunehmen, bevor der amerikanische Schiffsraum im Früh jahr für andere Zwecke gebraucht werde. Das Ziel sei, auf diese Weise rings um die Mittelmächte Kornkammern zu er richten, um deren Bedarf zu decken. Die Auslieferung der deutsche« Handelsschiffe. DaS Reuterbüro erfährt weiterhin über die Auslieferung Ver deutschen Handelsschiffe, daß aus verwaltungstechnischen Gründen die ausgelieferte Tonnage unter die Alliierten ver teilt werden wird. Amerika hat kein Interesse an Fracht dampfern, von denen England ivahrscheinlich Dreiviertcl er halten wird. Eine alliierte Wirtschaftskommission wird in Hamburg eingesetzt werden. Sie wird die Aufgabe haben, sich mit den Schiffsfrachten und den damit zusammenhängen den Fragen zu beschäftigen. — Rcuterbüro erfährt: Die deut schen Schiffe werden in verschiedenen Häfen ausgeliefert. Di« Schiffe, die für Truppentransporte gebraucht werden, dürfen keine deutsch« Bemannung führen. Die Gesamtsumme der auSzulicfernden deutschen Tonnage schätzt man auf 38 Mil lionen Tonnen, die iiv neutralen Häfen liegenden Schiffe ein geschlossen. — Bon den im Auftrag des Norddeutschen Lloyd auf deutschen Werften im Bau befindlichen Schiffen wurden drei neue Frachtdampfer „Augsburg", „Dessau" und „Lippe" fertiggestellt. Auf Ersuchen der SchiffsbesirhtigungSkommis- stou der Entente werden die Schiffe Mitte nächster Woche nach Bremerhaven gebracht und wahrscheinlich sofort zur Herbei- schaffung von Lebensmitteln ferttggemacht werden. — Au- Paris wird gemeldet: Ueber die Auslieferung der Schiffe verlautet, daß die Handelsflotte innerhalb 30 Tagen über geben sein muß. Neun Pastagierdampfer, darunter der Im- perator, werden Amerika übergeben. Die Uebergabe dieser Schiffe hat bereits innerhalb dreier Tage zu erfolgen. Diese Schisse erhalten amerikanische Besatzungen. Die Verbünde ten haben weiter Deutschland eine Liste von Erzeugnissen unterbreitet, die es nicht auSführen darf, um de» Wett bewerb mit den Erzeugnissen der Industrie Frankreichs, Bel giens und anderer Länder auszuschalten - kn KM SMlimz sSr st» Wkttkck Am Sonntag veranstaltete die Deutsche Liga für -en Völ kerbund im Herrenhaus«: in Berlin eine öffentliche Kund gebung für den wirklichen Völkerbund. Reichsmintster Erz- berger eröffnete die außerordentlich zahlreich besuchte Kundgebung mit einer Rede, in der er u. a. ausführte: DaS deutsche Volk hat Wilson nahezu grenzenloses Vertrauen entgegengebracht. Die Bölkerbundsakte des Präsidenten vom 14. Februar wird Hoffentlich nicht verwirklicht, denn sie ist ein Kompromiß der reinen Ideen Wilsons mit imperiali stischen Bestrebungen innerhalb der Alliierten. Abrüstung und gleichzeitige Isolierung hieße Deutschland der Schutz losigkeit prcisgeben. Die in der Bölkerbundsakte vom 14. Februar vorgesehene Regelung der Kolontalfragc wider spricht dem Punkt 5 Wilsons. Wer es ehrlich mit dem Frie den meint, muß für Elfatz-Lothrtngen die Abstimmung seiner Bevölkerung in vollster Freiheit fordern. DaS Rheinland Ist deutsch und will deutsch bleiben für alle Zeiten. Die Absichten Polens auf Danzig sind ein Verbrechen. Der Zugang »um Meere für die Polen läßt sich ohne Annexion dieser deutschen Stabt erreichen durch Neutralisierung direkter Wegerechte unter der allgemeinen Fricdensbürgschaft, wie Wilson nm 22. Januar 1017 gesagt hat. Die unerhörten Schadcncisntz- forderungen der Entcntcpresse sind unbegründet und abzu lehnen. Wir sind nicht weniger schuld am Kriege wie jedes andere Volk, das daran tcilgcnommcn hat. England ist be reit, die Gefangenen herauSzugebcn, Frankreich nicht, viel leicht aus Furcht vor Enthüllungen der Gefangenen über ihre schlechte Behandlung. Mit dem deutschen Volle hat die deutsche Regierung sich zum Nechtssriedcn und zu den 11 Punkten Wilsons bekannt. Wollen die Alliierten diese Basis verlassen und das Friedcnsinstrumcnt über die 14 Punkte Wilsons hinaus mit neuen Bedingungen belasten, so wird die Nationalversammlung die Zustimmung zu einem solchen Frieden und die Regierung die Unterzeichnung desselben ab lehnen müssen und die Entscheidung in die.Hände des Voltes legen. Ein Referendum des deutschen Volkes muß dann die Entscheidung herbeiflihren. Wie sic ansfaüen würde, daran ist kein Zweifel. Das deutsche Volk hat schwere Opfer ge bracht, aber es verliert seine nationale Ehre nicht. Es will keinen Hcrrscherplatz, aber Recht und Gleichberechtigung. Als zweiter Redner sprach der Vorsitzende der Gcneralrvmunision der Gewerkschaften Deutschlands und Mitglied der dentschen Nationalversammlung KarlLegicn über dasselbe Thema. Der Völkerbund, wie ihn die Entente sich denke, dem wohl Serben, Montenegriner, Tschechoslowaken, aber keine Deut schen angehören sollte», sei kein Völkerbund, sondern eine Aktiengesellschaft der Sieger. — An Stelle dcS Marburger Professors Walter Schücking, der von der Berner Konferenz nicht rechtzeitig einzutreffe» vermochte, hielt die dritte An sprache des AbenbS das Mitglied der preußischen Landcsver- sammlung, Universitätsprosessor Dr. Emil Abderhal den aus Halle. Sämtliche Redner ernteten reichen Beifall. Häufig wurden sie durch stürmische Zwischenrufe unter brochen. Infolge des ungeheuren Andranges batten Hun derte keinen Einlaß finden können- Es soll deshalb in de» nächsten Tagen eine zweite Protcstversammlung gegen den Gewaltfrieden abgchalten werden. Zum Schluß wurde mit allen gegen eine Stimme eine Entschließung angenommen, in der die einen Gcwaltfrieben darstellenden Forderungen der Verbündeten als im entschiedenen Gegensatz zu den 14 Punk ten Wilsons stehend bezeichnet werden und erklärt wird, daß der wirkliche Völkerbund nur zwischen freien und gleich berechtigten Völkern als Nechtsorganisation im Geiste der Menschlichkeit und Brüderlichkeit bestehen könne. Zur Lage. Die Aufhebung deS Standrechts i« Berlin. NeichS- minister Noske erläßt folgende Bekanntmachung: Die mili tärischen Maßnahmen in Großberlin sind zum Abschluß ge langt. Dte Kämpfe haben aufgehört. Deshalb hebe ich den Befehl vom v. d. M. auf, wonach zu erschießen sei, wer mit Waffen gegen die Regierungstruppen kämpfend angctrossen wird. Dabet gehe ich von der Annahme aus, daß Ordnung und Sicherheit nicht mehr gestört werden. Völker»««- «nd Friedensoertrag. Wilson erklärte, baß »er am 25.Ian. von berFriedenskonferenz inParis gesaßteVe- schluß, der bestimmt, daß der Bund der Nationen einen inte grierender» Bestandteil Les Friedensvertrages bilden solle, ein« endgilttge Entscheidung Larstelle. Es läge keine Begrün dung vor für -ie Nachrichten, denen zufolge mau eine Aeu- -erung der Beschlüsse ins Auge faste. Cotti» zum Tode verurteilt. Der Attentäter auf Cle- menceau, Cotttn, nmrde am Freitag zum Tode verurteilt. Er hat gegen Las Urteil Berufung eingelegt. Bei dem Ver hör Cottins erklärte dieser, daß er, wenn er entkommen wäre, seinen Plan wieder ausgenommen hätte. Er verlas in wü tendem Ton eine Erklärung, in Ser er die bürgerliche Gesell schaft brandmarkt und Clemenceau als Vertreter dcS Auto-- ritätsprinzipS angrisf. Er beschuldigte die sranzösische Ne gierung, nichts unternommen zn haben, um den furchtbaren Krieg Einhalt zu gebieten und warf ihr vor, sic trüge einen Teil der Schuld an der Hinschlachtung von 12 Millionen Menschen. Der Verteidiger schilderte Cotti» als schwachen Menschen, der dnrch falsch verstandene Lektüre ans Abwege geraten sei, und verlas Ausführungen aus den Werken ClemeneeauS, in denen sich nach seiner Ansicht Stellen vor finden, die zum Teil anarchistische Ideen rechtfertigen. Er forderte nachsichtige Aburteilung. Nach kurzer Beratung fällte baS Gericht das bereits gemeldete Urteil. Gegen die Verheiratung englischer Krieger mit dertt- fche« Mädchen. Auö London wird gemeldet: Tas Mitglied des Unterhauses, Oberst Burn, dem zur Kenntnis gekommen war, daß englische Krieger in den besetzten deutschen Gebieten Beziehungen zu deutschenMädch«» unterhalten haben, die ver schiedentlich zur Verheiratung führte», fragte im Unterhaus«: an, ob die» dem KriegSmintsterinm bekannt se. Hauptmann Guest erwiderte, baß dem KriegSministcrtum davon nichts bekannt sei. Burn gab sich mit dieser Erklärung nicht zu-
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