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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191903270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-03
- Tag1919-03-27
- Monat1919-03
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1919
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Loimerstag. 27. März ISIS, abends 72 Jahr» s Eier betr. In Aöetracht des gegenwärtigen Bestandes an frischen Eiern wird unter Vorbekalt späterer Kürzung hiermit bestimmt, daß in der Woche vom 31. März bis 6. April 1919 gegen den entsprechenden Wochenabschnitt der Eierkarte auf den Kopf je 1 Ei abgegeben werden darf. Großenhain, am 24. März 1919. 355 ä IV. Der Kommnnalverband. Brennspiritus-Bezugsmarken werden Freitag und Sonnabend, den 28. und 29. März 1919 in unserer Polizeiwache ansgegeben. <Sö können nur die Inhaber der Ausweise Nr. 1V01—1177 und 1—k»1v eine Bezugsmarke erhalten. Der Nat der Stadt Nies«, den '26. März 1919.. Ham. NM w Sn ni Sind «i Wim i> MDiMeW mW« Letmin. Die Anträge auf Anweisung von Heu und Stroh für Zugtiere «Pferde, Ochsen usw.) in volkswirtschaftlich wichtigen Betrieben für die Zeit bis 15. Juli 1919 find umgehend von den Tierhaltern bei dem Stadtrate oder Gemeindevorstand, in dessen Ort der Be trieb liegt, zu stellen und von dieser Stelle gesammek» biS 8. April der Amtshauptmannschakt einzusenden. Die Anträge auf Zustellung eines Bezugsscheines müssen die Zahl und Art der zu versorgenden Tiere enthalten. Besitzer von Zugtieren, die bisher noch keinen Antrag auf Zuweisung non Ranhfntter eingereicht haben, müssen außerdem die Angaben über die geernteten Heu- und Stiioh- mengen. von der Behörde beglaubigt, beibi ingcn. Es darf nur gegen Abgabe des Bezugsscheines geliefert werden. Die gelieferte Menge wird auf das LieferungSsoll des Verkäufers angerechnet. Der voll belieferte Bezugsschein ist vom Verkäufer des Heues als Beleg aufznbewahren, und die abzutrennende Bescheinigung ist durch den Stadtrat oder Gemeindevorstand be glaubigt der Amtshauptmannschaft einzusenden. Die AmtsKauvtmannschaft hat über die abgegebenen Mengen Heu und Stroh dem Ministerium zu berichten. An den Kommunaloerband ist eine Vermittelungsgebiihr von 60 Pfg. pro Ztr. Heu oder Stroh zu zahlen <8 2 d. B. O. über Preise von Heu und Stroh aus der Ernte 1918). Der Betrag wird bei Ausstellung des Bezugsscheines durch Nachnahme erhoben. Großenhain, am 26. März 1919. 159 b Vlll.Die Amtshauptmannschaft. KMWMkMMcii MimWnWmBMNistMMMUleMa. Für die Gemeinde Gröba wird vom 1. Avril 1919 ab ein öffentlicher gemeinnütziger WohnungsnachweiS eingerichtet. Die Geschäftsstelle befindet sich im Gemeindeamt, Zimmer Nr. 6 und ist an Werktagen vorm. von 8—1 Uhrlgeöffnet. Hierzu wird folgendes bestimmt: 8 1. Jeder Eigentümer oder Nutznießer oder Verwalter eines Grundstücks hat den Eintritt der Vermietbarkeit einer Wohnung <z. B. durch Kündigung oder sonstige Auf hebung eines Mietverhältnisses oder durch Eintritt der Bezugfähigkeit bei Wohnungen in Neu- oder Umbauten) dem öffentlichen WohnungsnachweiS binnen einer Frist von 3 Tagen, nachdem er von dem Eintritt der Vermietbarkeit Kenntnis erlangt hat, anznzeigen. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta« abends 6 Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage, vez«,»preis, gegen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Hau» oder bei Abholung am Postschalter vierteljährlich 4.20 Mark, monatlich 1.40 Mark. Anzeigen für die Nummer de» Ausgabetage» sind bi« 10 Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis flir die 43 mm breite Trundschrift-Zeile (7 Silben) 8S Pf., OrtSprei» Sy Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz V0»/, Aufschlag. Nachweisung«» und Vermittelungsgebühr 20 Pf. Feste Tarif«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Bierzehntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Kalle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen d-s Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraße 5S. Verantwortlich für Redaktton: Arthur Häbnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Weiter bat jeder Vermieter von Schlafstellen und möblierten Zimmern über den Eintritt der Vermietbarkeit einer Schlafstelle oder eines möblierten Zimmers ebenfalls dem öffentliche» WohnungsnachweiS binnen einer Frist von 3 Tagen, nachdem er von dem Eintritt der Vermietbarkeit Kenntnis erlangt hat, Anzeige zu erstatten. Die Anzeigen sind schriftlich mittelst einer vorgeschriebenen Anmeldekarte oder mündlich unter Angabe der auf der Anmeldekarte vorgesehenen Einzelheiten über Lage, Größe, Ausstattung und Mietpreis der Wohnung, der Schlafstelle oder des möb- lierte» ZimmerZ sowie über die sonstigen Mietbedinanngen zu erstatte». 8 2. Ebenso haben die in 8 1 genannten Personen bei der Vermietung einer Woh nung oder einer Schlafstelle oder eines möblierten Zimmers dem WohnungsnachweiS binnen einer Frist von 3 Tagen nach Abschluß des neuen Mietvertrages Anzeige unter Bezeichnung des Mietpreises zu erstatten. Die Anzeige kann ebenfalls mündlich oder schriftlich mittelst einer vorgeschriebcnen Abmeldekarte erfolgen. Die gleiche Abmeldung ist zu erstatten, wenn eine als vermietbar angrmeldete Wohnung oder eine Schlafstelle oder ein möbliertes Zimmer nicht wieder vermietet oder dauernd der Benutzung zn Wohn zwecken entzogen, z. B. zu gewerblichen Zwecken oder als Lagerraum usw. benutzt werden soll. 8 3. Die in 88 1 und 2 genannten An- «nd Abmeldekarten für vermietbare und vermietete Wohnungen, Schlafstellen und möblierte Zimmer sind beim WohnungsnachweiS während der Geschäftsstunden unentgeltlich zu entnehmen. 8 4. Der Eigentümer, Nutznießer oder Verwalter eines Grundstücks sowie der WohuungSinhaber hat den Beauftragten des WohnungsnachweiseS, welche mit einem Ausweis versehen sind, jederzeit Zutritt zu den Wohnungen zu gestatten und ihnen auf Verlangen über die Ausstattung und die Mietbedingnngen Auskunft zu erteilen. 8 5. Eine übersichtliche Zusammenstellung über den Vorrat an vermietbaren Wohnungen, Schlafstellen und möblierten Zimmern (WohuungSanzeiger) ist vom WohnungsnachweiS in regelmäßigen Zwischenräumen, etwa aller 8 bis 14 Lage, öffentlich durch Aushang bekannt zu machen. 8 6. Die Benutzung des öffentlichen Wohnungsnachweises steht Vermietern und Mietern unentgeltlich zur Verfügung. 8. 7. Diese Verordnung tritt am 1. April 1919 in Kraft. Für alle an diesem Tage leerstehenden oder infolge Kündigung usw. vermietbaren Wohnungen, Schlafstellen und möblierten Zimmer ist vom Vermieter gemäß 8 1 Anzeige zu erstatten, ebenso sind gemäß 8 2 alle nach dem 1. April" 1919 vermieteten Wohnungen, Schlafstellen und möblierten Zimmer anzuzeigen. 8 8. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen in den 88 1, 2, 4 und 7, insbe- sondere die Unterlassung der fristgemäßen An- und Abmeldungen der Wohnungen, Schlaf stellen und möblierten Zimmer, Verweigerung der Ausknnst und Erstattung unwahrer Angaben werden mit Geldstrafe bis zu 75 Mark oder mit Haft bestraft. Gröba, am 26. März 1919. , Der Gemeinderat. -Hans, Gemeindevarstand. Schulgemeinde Nöderau. Die Aufnahme der schulpflichtigen Kinder erfolgt Montag, de» 31. März, nachmittag 1 Uhr und zwar die der Knaben im Zimmer 2 (Eingang ^) und die der Mädchen im Zimmer 5 (Eingang L). Röderau, den 27. März 1919. Fuhrmann, Schuldirektor. Der Plan über die Auslegung von Fernsprecherdkabeln an der Straße Nirkritz—Gostewitz liegt beim Postamte Riesa vom 29. ab 4 Wochen ans. Dresden - A., den 25. März 1919. Ober-Postdirektion. ««d Anzeiger (EldeR-tt mü> Anzeiger). «-sabet. «tejo. P-stfq«kk°M-- Sttpzl, Fernruf Nr. SO. «irokass. Riesa Nr. 5L str die Amtshauptmannschaft Großenhain, das Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 71 Nationalversammlung. DaS HauS ist stark besucht. Die Ränge sind überfüllt. Bor Eintritt in die Tagesordnung der gestrigen Sitzung er klärt Ministerpräsident Schcidemanu: Täglich mehren sich die Meldungen aus dem Auslande, in denen uns neue Er schwerungen bei den zu erwartenden FriedenSbeüingungen angcküudlgt werben zu dem Zwecke, uns nach und nach durch ihre Wiederholung an die so unerhörten Forderungen zn ge wöhnen, damit uns dis endgültigen Bedingungen fast er träglich erscheinen. Durch ganz Deutschland geht ein Auf schrei, nicht chauvinistischer Art, sondern ein Aufschrei aus tiefster Verzweiflung, ein Appell an die höchste Instanz, die eS gibt, an das Gewissen der Menschheit. Zu Tausenden kommen die Proteste aus Provinzen, Städten und Dörfern. Sie wollen bei Deutschland bleiben, daS ganze Martyrium eines besiegten Volkes mitletden, nur weil sie nicht anders fühlen und denken könne» denn als Deutsche. (Stürmischer Beifall.) Die Reichsregierung weiß, daß diese Treue das wertvollste Gut ist, das ihr zur Verwaltung anvertraut wurde. Die deutsche Republik, die nicht Gegenwart, sonder» nur Zukunft zu bieten hat, erlebt eS, daß das Bekenntnis zur SchicksalSgemeinschaft aller Deutschen täglich lauter und inniger wird. Selbst wenn.Deutschland aller Verbrechen, denen man eS beschuldigt, wirklich schuldig wäre, hat es darum das heilige Recht verloren, gegen Vergewaltigungen und Fesseln zu protestieren, die ihm die Gurgel zudrücken würden? Was von uns jemals nach Ihrer (zu -en Unab hängigen) Meinung an Vergewaltigung beabsichtigt wurde, r««cht auch nicht annähernd an das heran ums unsere Gegner uns gegenüber schor* ausgeführt haben und noch ausführen wollen. Aber nicht nur die äußerste Linke schwächt unsere Stellung vor dem bittersten Ende. Am letzten Sonntag fan den in Berlin Versammlungen gegen die Abtrennung West preußens, Danzigs und LeS Saargebietes statt. Aber was erfolgte? Es war für einen Teil des Publikums dieser Ver sammlungen doch bezeichnend, daß er die Ausführungen Erz- bergerS und Bernsteins mit lärmenden Kundgebungen unter brach. Diese Herren sangen dann „Heil Dir im Siegerkranz" und brachten ein Kaiserhoch aus. Wir lassen uns daS Recht, gröbliches Unrecht beim rechten Namen zu nennen» nicht nehme». Ebensowenig aber unseren Protest gegen Vergewal tigung und chauvinistische Treibereien. Das, was am Sonn tag in Berlin geschah» ist zwar nicht gewollter, aber in seinen Wirkungen war es Landesverrat. Wir protestieren mit aller Entschiedenheit gegen die Vorkommnisse vom Sonntag. Wir werben uns daS Heraufbeschwören neuer außenpolitischer Gefahren durch eine Handvoll Reaktionäre nicht weiter ge fallen lassen. Wir dulden daS nicht. Stillschweigen würde hier Mitschuld. Die Anwesenheit deS Generals Ludenborff bet diesen Vorgängen soll nicht leichten Herzens beurteilt werden. Ludendorff hat bet seiner Rückkehr aus Schweden ein Urteil des GtaatSgerichtShofeS verlangt. Er soll «S haben. (Stürmischer Beifall bei der Mehrheit.) Im Namen der Reichsregierung habe ich zu erklären, daß wir schnellstens einen Gesetzentwurf zur Errichtung eine» StaatSgerichtS- hofeS einbringen werde«. Da» Hau» beschtteht, bet der Heu tigen Beratung des Notetats Betrachtungen allgemeinpoli- tischer Art über die Rede Scheidemanns zuzulassen. Hier aus wird die Besprechung der Interpellation über Mittel standsfragen fortgesetzt. Eine Reihe von Wahlprüfungen wird nach den Anträgen des Ausschusses erledigt. Die Vor lage auf Hinzutritt Württembergs zur Biersteuergemein schaft wird in allen drei Lesungen verabschiedet, ebenso die Vorlage über die Besteuerung der Reichsbank für 1919. Nächste Sitzung Donnerstag nachmittag 3 Uhr. Sitzung derSSchfischen Volkskammer. Die Fortsetzung der Aussprache über die Regierungs erklärung stand auch gestern wieder auf der Tagesord nung der kurz nach 1 Uhr beginnenden Sitzung. Als Regierungsvertreter bespricht Minister Schwarz die Aus führungen der gestrigen Redner mrd betont, daß die säch sische Regierung nicht gewillt sei, allen auf dem Gebiete der Sozialisierung auftauchenden Plänen ziel- und plan los nachzugehen, Wohl aber wolle sie die Neichsleitung ver anlassen, in der Sozialisierungssrage mit möglichster Be schleunigung und Klarheit vorzugehen. Weiter vertritt er die Selbständigkeit der Handwerker und empfiehlt diesem Stande den Zusammenschluß und die Organisation, wo bei er die Hilfe der Regierung zusagt. Danach macht Justtz- minjster Harnisch längere Ausführungen über die Ent lassung der Strafgefangenen und des Strafvollzugs vom juristischen Standpunkte aus und tritt dafür ein, daß der Strafvollzug weiter wie bisher dem Justizministerium unterstellt bleiben soll. Nachdem er für die nächste Zeit eine Verordnung in Aussicht gestellt hat, wonach den Ver urteilten mehr Gerechtigkeit widerfahren und der persön lichen Eigenart der Schuldigen mehr Rechnung getragen werden soll, enthält seine weitere Rede den Wunsch, eine Vereinheitlichung der Verwaltung und des Strafvollzuges anzustreben und den Geist der humanen Strafrechtspflege zu lieben. Abg. Winkler (Soz.) tritt u. a. für die Nutzbarmachung des Großgrundbesitzes zu Gunsten der Bolksernährung und für die Elektrisierung der Eisenbah nen ein. Nach Auffassung des Abg. Rhssel (Unabh.) kann nicht die freie, sondern nur die gesunde Wirtschaftsweise, die planmäßige Sozialisierung unserem Volke vorteilhaft sein. Durch die Revolution hat unsere Arbeiterschaft "zwar die politisch« Freiheit, nicht aber die politisch« Mqcht erreicht, ohne die s,e niemals zur Ruhe kommen wird. Ein Kampf wird darum auch weitergehen entweder über oder ohne das Parlament. Nachdem Präsident Fräßdorf dem Hause mitgeteilt hat, daß der Kammer morgen der Beschluß über das Verlangen nach einem Frieden auf Grundlage d«S Rechts und der Gerechtigkeit im Sinne Wilsons, über Freigabe unserer Kriegs- und Zivilgefangenen, über Auf hebung der Hungerblockade und über Räumung der be setzten deutschen Gebiete zur Zustimmung vorgelegt ivtrd, erhält Abg. Dr. Wagner (D. N.) daS Wort. Er nimmt Stellung gegen den Abg. Rhssel, verurteilt in schar fer Weise den Kommunismus nnd bezeichnet Religion, Sitt lichkeit und ein gesundes Schulwesen als Grundlage für unser BorwLrtSkommen. Wetter schlägt er die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses über die Tätigkeit der Arbeiter- und Soldatenräte vor. Abg. Günther-Plauen (Dem.) betont das Festhalten au dec Reichseinheit und legt in langatmiger Rede den Stand punkt seiner Partei über die Sozialisierungsfragen klar, indem er sie nicht als grundsätzlicher Gegner der Sozia lisierung bezeichnet, sondern für seine Partei verlangt, daß die Vergesellschaftung in Formen gebracht werde, die dem Wohle des ganzen Volkes dienen können. Danach tritt Abg. Fel lisch (Soz.) den gestrigen Behauptungen des Abg. Nitzschke entgegen, indem er ausfühct, das; nicht die Ar beiterklasse mit der Revolution für das gegenwärtige Elend verantwortlich gemacht werden könne, sondern daß die Re volution aus dem von der kapitalistischen Gesellschaft ver ursachten namenlosen Elend geboren ist. Nachdem er Wet ter in schärfster Weise der unabhängigen Sozialdemokratie entgegengctretcn ist nnd Abg. Fleißner (Unabh.) dagegen entschieden Verwahrung eingelegt hat, sowie sich gegen die Zustimmung seiner Fraktion zu dem der morgigen Sitzung vorzulegenden Beschlüsse ausgesprochen hat, wenn zu diesen! nicht eine sozialistische Erklärung hinzukomnte und nach einer kurzen Erwiderung von Abg. Sinder - mann, wird die Sitzung gegen Uhr abends geschlos sen, und die nächste Sitzung auf Donnerstag, den 27. Mürz nachmittags 1 Uhr sestgesetzt. . Zur Lage. Fischkouserve« ans Norwegen. Nach einer Meldung der „B. Z. am Mittag" aus Hamburg ist dort der Dampfer „Tannenberg" mit 15 000 Kisten Fischkonservcn auS Nor wegen angekommen. Der Dampfer „Cressida" trifft mit 18 000 Fässern Heringe« ein, die in Kähnen nach Dresden verladen werben und der Dampfer „Hermina" mit 15 000 Kisten und Fässern Fischkonscrven und Heringen, die. für Breslau be stimmt sind. — Die Abltefrung der im Hamburger Hafen liegenden LebenSmittelschifsc nimmt einen befriedigenden Fortgang. Trotz anfangs hartnäckiger Weigerung eines groben Teils der Bremer Seeleute, deutsche Handelsschiffe nach England und Frankreich zu überführen, ist nunmehr die Ausreise der an die Verbündeten abzuliefernden Schisse ge währleistet. Zur Lage in Ungar«. Wie das Ungar. Telegr. Korr.- Büro meldet, hat die seit dem 21. März bestehende Regierung bereits eine Anzahl von Verfügungen erlassen, welche die Diktatur deS Proletariats fest verankern wollen. Es herrscht vollkommene Ruhe und Ordnung im ganzen Lande. Die be fürchteten Haussuchungen nach Waffen und Lebensmitteln, sowie WohnungSregnirterungen dürfen nur von bevollmäch tigten Organen vorgenommen werden. Die Personen, die sich nicht im Besitz gehöriger Ausweise für MequirierungS- -wecke befinden, werden vor das nächste Revolutionsgertcht gebracht, das in solchen Fällen sogar die Todesstrafe ver hängen kann. Wirksame Maßregeln sind zur Sicherung deS Arbeitsprozesses getroffen worden, damit die Betriebe fort geführt, Pflichtverletzungen, Diebstähle und Sabotage ver- hindert werd««. Die Arbeit stockt nirgends. Zielbewußte
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