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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111214014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911121401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911121401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-14
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.12.1911
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11» II» »Ich kann mein Gedicht schon. Tante Sessa! Ich kan« «et» Gedicht! Nu fein! Soll ich mal sagen?" „Eddv lann auch — hm. Mal sagen?" Der kleine Manu wartete den Bescheid nicht ab. Schon um dem Bruder «uvorznkoinmc». faltete er geschäftig die Händchen und plapperte stockend: .Ehristtindleiil lam su Erden In diese — in diese heil'ge Nacht, Hat, dag wir lwarie mal. inchl sagen. Tante Sessa) Har. daß wir glücket ich werde». Den Schimmel inilebracht —" Hochenlzücckt über seine Leistung llauchte er in die Händchen »nd sah dem fungen Madche„ tvbheischeiid u> die seuchlschimmeipden Singen. ..Sich!' brnllie Fred. „Was bist Tu für ein Dummeriahn! ES heislt doch Himmel und »ich Smuamei! Du meinst wohl, weil Du Dir ein Hoilehuh ge wünscht Imst zu Weihnaauen!" „Bcs II uueivgeiieu Jung!" sckm lr der Kleine vom Arme herab. »Tante Sessa ivein: all, weit Du so'» hasselichen Jung bis!" Fred neette 'einen I,ndui> erlanz aus und sratite zivischen Berlegenheit und Schelmerei zu dem iuugeu Mädchen empor. Dann ries er triumplilereiid: ..Bah. ich -neig! Das isl uich deeivege»! Das ist blvb. ivell ihr Papa totgesrorbeu ist und sie nu auch keinen Papa Hai — »nd — sag' mal, Tante Sofia ." njgie er „nchdentlich hinzu, in jenem unvermittelten llebergang von Heiterleit zu Ernst, nee ihn eben nur Kinder sinöen. ,Wac> denn, mein kleiner Jung'?" sragte die Baroneb und strich zärtlich über den Blondkopf. „Dann sind unsere beide PapaS nu zusammen im Himmel!" „Ganz recht —" „Uii denn tonnen sie sich was verzählen, nich?" „Auch sas." ,I!>on nno. von Dir und — das sind' ich eigentlich ganz gemütlich, Tante Sessa. Bloh ein Unglück haben unsere Papas doch! Sieh' mal. das Ehnst- kiirdlein is doch zu Weihnachten gar nicht zu Hanse!" „bi'echl zu .'.>oiue^ „S.a nein! Es iS doch aus der Erde, bei den vielen Binders, die schon Immer los draus lauern!" „Denn triegeu die Papas oberst nachher eine» dollen Berg Sachen tesrnkl," wandte Eddu mit g rohen Singen und unter heftig eil. Zl ops nicke» ein, „wenn das E'hrisitindlein ivieder in Hanie ivmml!" .Wenn es denn man nick zu müde is und noch nmS hat," bemerkte Ire- skeptisch. „Das Eliristkindlein ist niemals müde, Fred," belehrte das junge Mädchen, indem es »iederkanerie und den Kleinen ebenfaüs an sich zog. „Es ist immer unterweas und üherall, im Himmel und ans der Erde —" „Meinst wirklich? Was eine Beweglichkeit!" „Und seine einige Güte und Gnade sind so nnerschopslick. daß es immer etwas hat. nm die kleinen und die grafte» Menschen zu beglücken." „Hai, Sah wir gUickelich werden Den Schiin nee, ich mein': den Himmel mitebracht." Eddu zitierte das lräumerisch und lehnte die runde, weiche Wange an Taute Sefsas Stirn. Auch Fred kuschelte sich eine Weile schweigend an, unter dem überwältigenden Eindrücke des Weihnachlsnwsteriiiino. In seinen Hellen Äugen malreu sich die transen Gedanken, die er dachte und denen er nach- gnübelte. Die Äugen schauten begeistert und säst feierlich, als er sagte: „Dann will ich mal heute ganz doll beten, das. Du was besonders Feines kriegst, Tante Sessa. Sich Eddn!" krähie er sann er »brocken auf. „An haben wir doch vergessen, auch für Onkel Walter zu beten, wie uns Mutung gesagt Var! Taft er gesund is, wenn wir hiiikommen! Wie kann man nu bloft! Wollen wir jetzt beten, Eddy?" „Man los —" „Au sein! Denn sag' uns man vor. Tante Sessa! Allein krieg' ich da »ix zusammen, wo der liebe (sott ornrlich hinhört. Was is denn? Denkst Du wioder an Deinen lotgesiorbenen Papa? Mach' doch njch. Tante Sessa: er hat Loch nu einen guten Bekannten oben, wo er sich was mit ver fahlen kann, und —" „Still. Fred." flüsterte die Baroneft. „Lag' mir, wer ist Sütel Walier?" „Onkel Walter is doch Onkel Walter," erwiderte -er Meine, unbändig eryaruit. „Onkrl Walta iS sooooo — -ros," erklärte -er Jüngere, indem er -e«d« Slermchen in dir Höhe nnns und sich ausreckie. so hoch er konnte. „Und in -er Toich' hinten hat Onkel SEalta immer Lvckelnde — hm." „Und ein blankes Äuge von GlaS ha» er!" ries Fred. der nun nicht noch. Pechen wollte. Daun llbertain ihn aber wieder das Erstaune», dab Tarne Sessa von Onkel Walter nichts wusite. Er pussle das junge Mädchen schelmisch mit -om Fäustchen an: „Be ist eil' Dich doch man nich! Du willst kleine Jungs bloß -nm Barre» halten. Gleich oh' Du kamst, war er doch hier, und oa tun er uns jeden ans ein Knie gesetzt und »ns gesagt, das, wir jetzt so artig sein müftiei,, wie noch nie l» »iiseriii ganzen Erben. Es käme ein Engel, oen der liebe Gott extra für uns geschickt hüll'. Er hält' znmr keine Flügel. aber wunder, schöne blaue Singen. Und der Engel hätte schon so viele Schmerzen grlniln, das, es eine Lunde wäre, wen» kleine Jungs ihn »och durch Unan kränkten. Und morgen fahren wir hin, und da»» muht Du Onkel Walter sagen —" „Das; der Fred ein Plappermäulchen ist," sagte Iran von Jlvttivell. die »ie Portiere teilte und eiiurat. Das klang scherzhafl und doch etwas l»eklo»imen. Cie eilte zu dem jungen Mädchen, hvb eS ans und schlost es schwesterlich zäuttch in die Anne. „Kommen Sic. Baroneft. ich werde alles bekennen. Wenn Sie erfahren haben werden, wieviel ich meinem Bruder verdanke, wie ich an diesem lieben Me»scheu hänge und wie er mich gebeten hat, werden Sie mir diese kleine Heimlichkeit nicht Übel deuten." «Sagen Sie mir nur das eine," hauchte Josesa von Knieper bebend, „er ist krank —" „Seit ich ihm schrieb, daft Sie sich für den Weihnachiöheillgabend Urlaub ausgcbelen haben, »in das Grab Ihrer Ellern zu besuchen, scheint er wieder munter. Und da Sie doch reisen, Baroneft. so begleite ich Sie mit Sen Kindern, und wir begehen das WeihnachtSsest ans Pardnbth." Fred und Edd» horten nicht mehr, was ihre Tante Sessa aus diesen Bor. schlag erwiderte, aber sie hatten sie Zuversicht, daft es nun erst ganz besonders sein werden würde, lind der Aeltere gab dem auch in seiner lebhaften Art Ausdruck. „Wollen wir nu beten oder Kobolz schieben, Eddy!'?" „Lieba Kabolz ßieben!" Das Ehrisikind nur in wirbelndem Flockenlanz ans die Erde gekommen. Walter von Meck hatte aus den ausdrücklichen Wunsch seiner Schwester die Gäste nicht selbst von der Bahn geholt. Ehe der Pardnbitzer Schlitten in den Weg zum Herrenhanse einbvg, hielt er einen Moineni vor der Friedhosspfvrie. Josefa von Knieper stieg aus. und während ihr aus dem davvngleilenden Gefährt ein paar Helle Stimmchcn Grüfte nachriescn, eilte sic über die wetclrr Schneedecke die bekannten Pfade entlang, bis das grobe, weibe Marmorkreuz aus dom Dunkel hervvrlrat. Da hemmte sie ihre Schritte und trat zögernd näher. Durch das heilige Schweigen rings ninlier ging es wie ein Banne» und Wispern.... Biellelcht war es der Wind, welcher durch die Eichen und Trauerweiden wehte... Vielleicht auch sprachen die Toten in der Weibenacht Dazwischen aber sprach das Leben. Josefa von Knieper war in die Knie gesunken, die gefalteten Hände scsi an die Brust gedrückt. „Bater," bat sie eindringlich. „Höre mich noch dieses eine Mal. Batcr! Ick mnft es Dir sagen, was ich längst bäite sagen sollen, wenn ich nicht so ge fürchtet Hütte, Dich zu kranken. Ich haste ihn nicht! Ich kann ihn nicht hassen, Ba'er! Ich hatte En lieb von der ersten Stunde an, und um es ihn und Dich nickt merken zu lasten, war ick hart und ungerecht. Jetzt aber ist meine Kraft zu Ende. Ich werde ilin Wiedersehen, und wenn er dann vor mich hintrilt, werde ich nickt mehr tilgen können, weder in Wort noch Haltung. Und wenn ich es auch vielleicht noch einmal in tausend Onalen würde niederringen können, daft ick es ihm nicht stme, wie ich ibn liebe — er wird es doch merken! Und was dann!? Bater, hilf mir — ich bitte Dich, so innig ich kann! Und Du. Mntting, ick Hab' Dich nicht gekannt, weil ich Dir das Leben gekostet — aber icb bin Dein Kind und Du hast mich lieb: das weift ich. Sprich ein gutes Wort für mich — ein Wort — ein Zeichen!!" Ansschlnchzend hatte sie die gerungenen Hände ans den Hügel des BaterS gestemmt. Der lockere Schnee metzelte zur Seite. Eine feuchte Seidenschleife wurde sichtbar, und ein güldenes Wort blinkte ihr entgegen — dann noch eins — Oie beiten Lrisbrunxeo »»ck>» 5i« ocLo» mit 8»I»w«orj»r^ Dis»« §i« io seä» lüamckn benieckixea kor sein Li» siniterdixM bckiu/iFSS. m. b. , b-öc /n» ^iscjsi'IslssunA: 8SSSl?-35§S 3. L.in^eit8prei8 1^50 kiii l)»meo uns lstvrr»» . Ick. ^ l.oro, lXuilübruox , , , , dl 16.50 üllkvemalfung vWiIeMllimlr ösidystrsLSS 82 femsp^eckek-üLdl. sind die geschöntosten, sic werden wegen der feinen Onalitöl see- Perliiuittcrs. der tadellosen Ver goldung und soliden Konstruktion allen anderen Fabrikaten vorgezogen. Kausen Sie bei einem Fachmann. 8oUil>88-8ll't»886 20. WsKZeK, 8,-ksIsu ttnt!i« lc oniit. /Me e i p ^ esc tz. ä I i: Ltk'. 4,2 . ^ ^ 8LIMÄ.LÜ6A lLoM§Kü0Kv2 ^ MaL'LiLSLU LLUmkoukeltt 6rvL3v in öondonnivron und KnLÜiivndons. G- I.c'Mli. V!8-L'V18 Xi^ur!i!i-cü6 unä 8täät. 8p3rk3886. 1 I 'iit In!».: t t «» 8 v !> «»!» I. ) IIn!tI»nnv «!»«> in ^6^8. 3 etc. vvt :r k n», i» « >< <-!«>>,« i»vnü-id»« <«»» fen er L« k'Ut, rt, I Iiv-, I „tl, 1<»n IINN«I*< !»nl,v, I'. IIIN»! !>„« !,»!»,,!,«. ->t,»«'«»vn. IIoMvnlnütr«».. L§TrrTQ-!Lr:;7,.'.vr in Vi§0§36, - Nolle 11. LäMNdrn N6L6N Lu!23l)6 - niLt LAO« ZLskttttr
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