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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191904010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-01
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1919
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!« taatSeisenbaynen. Anitlich ui 8 DitmttSred« entwickelte« Graulen wirk». KatziW, R: MeAllgi-m-ine «ohkftchrtspftege det-rft:n Mät- tersürlorar, GäagiingS- und K.«.»tt«^e süriorge, Inter- kulosesürl»:«,, MolmunaSfürsorge, tzteEte l ina »on Mut ter und Mw, Uaterweft««- t» schriftliche« Verkehr und ««gewandte S.tlpniedre. Außerdem sollen K'.üppelhetin« besichtigt »erden. Dieser Mir'»» deatnnt am 1. April und dauer» etn dalbe-'Iahr. «ach Boljendung der Aus- bilduug steben die Schwestern de« kächstlchen Gemeinorn »« Verwe«d«e»g in den etuzelne« Verirren zur Ber'üaung. -rMst. Die Jagd auf de« ehemaligen Hof- iagdeedieren In letzter Zeit sind wiederholt irre- führende Mitteilungen über di« »utstnstra« Vewirtsthastung der Jagd auf d:n ehemaligen Hofiagv ev,eren der Dresdner Heide, der Sächsischen Schwei», des Tharandter und Gril- lenburger Walü» sowie der übrige« Teile de« Bärenfelser Forstdeztrk» verbreitet Warden. Um weh ren Mihverständ- nissen und aussichtslosen Gesuchen um Jagbverpachtungen vorzubengen, wird daraus aufmerksam gemacht, sah die Jagd aus diesen Revieren weder an einzelne Private noch an Jagdgesellschaften verpachtet werden soll. Sie ist seit dem l. Januar diese» Jahre» in die Verwaltung des Staate- adergegangen und wird sür Rechnung der Staats kasse in der gleichen weis« wie auf den Übrigen Staat»- forstrevieren auSgeübt. Hieran etwa- »u ändern, ist nicht beabsichtigt. —* ZUr vertetlnng der ersten Ausland». led«n»mtttel. Di« Mitteilungen au» dem Re'chSernäh- rungSminlsterium schre'ben: Die in Rotterdam lagernden und für die E'usnhr nach Deutschland bestimmten Leben»- mtttelmengen werben binnen kurzem etutrcfsen und zur Ber- teilung gelangen. Sine Belieferung aller streife läßt sich mit den erste« Lieferungen, die nur «inen Bruchteil der zu er wartenden Zufuhren darstellen, natürlich nicht ermögliche». S» wird daher an erster Stelle die unter der Nahrung»- mtttelnot schon seit langer Zeit besonder» leibende Bevöl kerung der Jndusir'ebezirke und de» -rohen Stäbte mit Son- berzuteilungen bedacht werden. Oschatz In der letzten Stadtverordnete«^««- wurde auf Vorschlag des Bürgermeisters Dr. Sieblist der Ausbau einer Ulanenkase ne zu NotstandSwolmungen mit einem Aufwande von 40000 Mark, ferner die Ein ich- tung der Einheitsschule und der ikvegfall de» Schulgelde-, sowie eine Reform der Handelsschule beschlossen. Mr den Neubau einer Gasanstalt und die Demobtli ierungS- aufgaben wird eine Anleihe von 1 Million ausgenommen. * Dresden. Die Firma Rich. Stolzenberg, Piano- und Harmonimn-Hau», Dresden, Fohann-Georgert-Allce IS, beglttg am heutigen 1. Apr'l den Tag ihres 25 jährigen Be stehens. Innerhalb dieser Zeit sind von ihr Tausende und Abertausende von Flügeln, PianinoS und Harmonium» an Künstler- und Privatkretse gel'esert worden. X Pirna. Gestern pa siertcn zwei Kähne aus Böh men mit ie 600 Tonnen böhmischer Braunkohle die Stadt elbabwärt». »Leipzig. Die NahrungSmittelversorgung der Stabt ist bekanntlich so trostlos, baß ber Rat sich erneut zu Ein gaben an da» RelchScrnährungSmtnisterium und das Lan- beSlebenSmittelamt gezwungen gesehen hat, um grössere Zu- «oe'sungen von Lebensmitteln für die Stabt zu erreichen. Der Rat legt in der Eingabe dar, daß die Verhältnisse augenblick lich so liegen, daß eine Fortdauer der unzureichenden Ernäh rung der Le'pziger Einwohnerschaft bereits in absehbarer Zeit zu e'nem völligen sittlichen und gesundheitlichen Zn- sammeubruch führen müsse und datz diese Gefahr um so näher gerückt sei, al» die Einwohnerschaft Leipzigs infolge dessen schivieriger Lag« während der ganzen Zeit de» Krieges wie keine andere gelitten habe. Nur schnellste Hilfe könne diese Gefahr noch abwenden. — In dem Bienikwalbe bei Le'pzig ist die seit vier Tagen vermißte vierzehnjährige Jo hanna Welsch aus Dölzig ermordet aufgesunden worden. Offenbar ist an dem Mädck-en ein Lustmord verübt worden. Die Leiche wurde vollständig nackt ausgefunden und der Kör per wies einen tödlichen Stich in den Hals und mehrere andere Stichwnnden auf. S tzuuft -erSächfischen Volkskammer. Zunächst steht zur Beratung der Antrag beider so-'al- demokratischer Fraktionen auf Erklär««« d«S 1. Mai «ud des »/November ,« gesetzliche« Ruhetage«. Aba. Menke-DreSden Mnabh.) begründet den Antrag seiner Parteifreunde. Er bezeichnet den 1. Mat als inter nationalen Weltfeiertag, al» ein Berbrüderungsfest der ge samten Menschheit, al» einen Tag de» Gelöbn'sse», nicht eher zu rasten und zu ruhen, bis die heute noch herrschende Gesell- slhaftSform zertrümmert am Boden liegt. Weiter habe die Sozialdemokratie den lebhaften Wunsch, auch d'e Erinnerung an den k>. November fcstzuhalten. Präsident Fräßdvrf ver liest einen Antrag des Abgeordneten Stndermann und Gen., wonach die Regierung ersucht werden soll, bei ber Reichs- regierung dahin zu wirken, datz der 1. Mai und der v. No vember als gesetzliche Feiertage i« ganze« Reich festgelegt «verden. Abg. stütz« (Soz.) geht auf die Geschichte des Mat feiertages ein. Wirtschaftliche Störungen seien durch die Annahme des Antrages nicht zu befürchten; wohl aber könne der wirtschaftl'che Frieden gestört werben, wenn der 1. Mat nicht gefeiert werde. Auch der S. November soll« al» Markstein in der Geschichte de» deutschen Volke» beachtet werden/ sBe'fall link» ) Abg. Hart«««« (Demokrat): Wir Demokraten lehnen beide Anträge ab. Abg. Wagner (Deutsch, nat.): Auch er müsse den Antrag im Namen seiner Partei freunde ablrhnen, da er eine Herausforderung de» Bürger tums bedeute. Präsident Frätzbors teilt mit, datz ein ge nügend unterstützter Antrag e'ngelaufen sei, die Angelegen, heit in sofortiger Schlußberatung unter Abstandnahme von Berichterstattung und Gegenberichterstattung zu erledigen. Abg. Dr. Kaiser (D. Bp.j: AützlichkeitSgründe sprechen gegen den Antrag. Aber da» se' atcht da» Entscheidende. Man müsse sich grundsätzlich über bi« innere Berechtigung der Forderung klar «erden. Diese fehle vollkommen. Abg. stranse-Ehem- nitz (Tdz.) wendet sich im Schlußwort gegen die Ausführun gen de» bürgerlichen Redners. Nach e'nem wetteren Schluß, wort de» Abgeordneten Müller-Le'pzig (Unabh.) wird der Antrag der beiden sozialdemokratischen Frak tionen mit dem Zusatzantrag Stndermann gegen die Stimme« aller Bürgerlichen augeuomme». Abg. Dietek (Dem.) berichtet über den Antrag setner Partei auf E«tz»h««g des Ouartiergelde». E» sei nicht mög- ltch, gegen eft,e Vergütung von IS -s für den Tag den For derungen de» OuartierletstungSgesetze» nachzukommen. Auch seien die Auszahlungen der Ouartiergelder häufig stark ver- zögert worben. Der Redner ersuchte um baldig« Abstellung einer Reihe von Mißständen, die mit der mangelhafte» Disziplin unserer Kretwilligenverbänd« zusammenhängrn. ES scheine, al» ob die Grenztruppen direkt am Schmuggel sich beteiligt hätten. Ma« befürchtete sogar «inen demorali- sierenden Einfluß auf die bürgerlich« Srenzbroölkerung. Da» Gefühl der Sicherheit und de» vertrauen» znm Grenzschutz sei stark geschwunden, weil di« Grenzschutztruppen ihre mtli- tärtschen und polizeilichen Pflichte« «tcht ernst nehmen. Minister für Militärwese« Ne«rt«g: Di« Beschwer»«» de» Abgeordneten Dr. Dietrl find derechttgt. Eine« Deil der Unzuträgl'chkeite» Hube ich abgestellt, bet einem andere« Teil ist leider noch kein« Besserung erzielt worde«. E» ist unendlich schwer, jetzt mit «ineur M-l nieder Ordnung und Disziplin herzustelle«. Die Regie« hält di« Derm-sätzr für völlig ««genügend. Ei« Antr. Erhöhung ist leider von den zuständige« RelchSbehörden ovgelehnt worden. A« der sich anschließenden kurzen Autsprach« beteiligten sich di« Abgeordneten Ammer (Go».), Blüh« (Dt. vp.) «nd Dr. «aguer (Deutsch«, vpt.). Der Antr«g Dr. Dietek wird i« sofortiger Schluß. «ch d«S Mittelstände». Schluß AS Uhr. Leg,s,«schichte. Deutsche» Reich S«r Erhrte««« da» Frag« »er U»»ialtfier«ug der bayrische« Presse traten aüf Veranlasiung Le» Zentralw'rt- schaftSamte» am Sonntag Vertreter de» Zeitungswesens und ÄtzrtftwesenS sowie der kaufmännischen und technischen Ange stellte» de» ZeitungSgewerbes «m Minister'um für Handel uud Gewerbe in München zusammen, wobei der Leiter des neuen ZentralnürtschastSamte» Dr. Neurath die Notwendig- ke't der Soztaltsierung der bäuerischen Presse darlegte. Es soll zunächst den Presitzorganisationen überlasten werben, mit einem Neformvorschlage hervorzutrrteu. Die LaudtagSwahleu in Meckleuburg-Strelitz. Die vor- gestern vollzogenen Wahlen zum ersten ordentlichen Landtage de» Freistaat«» Meckleuburg-Strel'tz haben eine sozMlbemo- kratische Mehrheit von einer Stimme ergeben, nämlich 18 von SS Abgeordneten. Die Wahlen zum verfastungSgcben- den Landtage hatten Stimmengletchhe't ergeben, und »war 21 zu 21. Die söztaltftische Mehrheit stammt vorzugsweise au» den Rittergütern, während di« neuen Städte de» Lande» zusammen üb^rw'egenb bürgerlich gewählt haben. Der Wahl kampf war diesmal durch ein Bündnis ctller liberalen Rich tungen mit den Konservativen gekennzeichnet Sreiherr Vktaoio «o« Zedlitz «nd Neukirch, der bekannte freikonscroative Parlamentarier, 'st nach einer Meldung der Post gestern früh tn setner Wohnung im Alter von 78 Jahren gestorben. Freiwillige Schntzwetzre«. Der Verfügung deS preußi schen Ministers de» Innern vom 18. März über d'e Bildung von Einwohnerwehren waren lediglich informatorisch die vom Schutzverbande deutscher Landwirte ausgearbeiteten N'chi- liitien zur Aufstellung eines Landschutzes als Anlage betge- fügt worden. Dies hat zu dem Mißverständnis geführt, al» ob diese Anlage «'ne amtliche Verfügung deS Ministerium» wäre. Der Minister des Innern Heine hat für die sich von Tag zu Tag mehr al» notwendig heransstellende Bildung von freiwilligen Schutzwehren gegen d'e zunehmende Un sicherheit tn Stabt und Land, gegen das Anwachsen deS Verbrechertums und namentlich gegen die neuerdings mehr fach vvrgekommcnen Uebcrfälle von Gehöften durch ganze bewaffnete Banden eine neue Zirkularverfügung erlassen, d'e den Behörden binnen kurzem zugebcn wird. Die Verwendung deS Berliner Schlosses. Das „Berk. Tagebl." berichtet, daß die Verhandlungen über die Ber- wenbnng de». Berliner Schlosses nahezu abgeschlossen sind. DaS Privateigentum de- früheren Kaisers wurde, soweit noch vorhancn. in Sicherheit gebracht da cs zu seiner Verfügung bleibt. Da» Schloß wird der öffentlichen Besichtigung frei gegeben. Die Räume, die künstlerischen oder geschichtlichen Wert besitzen, sollen unangetastet ble'ben. Dagegen sollen die sogenannten schmucklosen Räume ausgenutzt werden, u. a. sollen Räume der Berliner Universität für Lehr- und Hör säle zur Verfügung gestellt werden. In anderen unbcwohn- len großen Fcftsälen wird die Einrichtung von Kunstaus stellungen gevlant. Das Siedelnnaswerk in Preußen. Nei der Beratung LeS Haushaltsausschnsscs der Nat'onalversammlnng über die SiebelungSverorbnung vom 2V. Januar «teilte Geheimrat Krause auf Anfrage mit, Laß in Preußen Sicdclungcn für etwa 50 MN gewerbliche »nd industrielle Arbeiter 'n Frage kämen. Geheimrat Sering erklärte, der Bauernschaft, im Osten solle ungefähr die Fläche wieder zuritckgegcben wer- den, die 'hr im Larife ber Jahrhunderte entzogen wurde. Das Schicksal der Reichswersten. Reichswchrmin'stcr. NoSke teilte mit. es sei seine feste Absicht, den Arbeiterbettand der K'eler Reichswerft nicht unter den Friedensstand sinken zu lassen. Die neuesten Abschlüsse gewährten Arbeitsmög- lichkeit für IS NM Arbeiter auf 18 Monaw. Reichstarifvertrag für das Hochhaugewerbe. Im Reichs- arbcitsm'nisterium haben unter Leitung des Regierunas- rateS Dr. Sitzler mehrtägige Verhandlungen über den Ab schluß eine» neuen Retchstarifvertrages kür das Hochbau gewerbe stattgesunben. Sie haben nunmehr zu einer vollen Verständigung geführt, deren endgültige Annahme den Ver- bänden Vorbehalten wird. Die örtlichen Verhandlungen über die zur Durchführung deS ReichStarifvertrages erforder lichen Arbeit-- und Lohntar'fe sollen sofort beginnen und noch sm Monat April zu Ende geführt werden. Die seit längerer Zeit schwebenden Verhandlungen über die tarif vertragliche Regelung der Arbeitsbedingungen im Tiefbau gewerbe werden am 15. Avril gleichfalls im ReichsarbcitS- Ministerium fortgesetzt werben. Reiirftt Nachrichten ««» Telegramme vom 1. April 101S. Meldungen »er Berliner Morgeublätter. )( Berlin. Zu dem Streik im Ruhrgebiet schreibt der „Vorwärts": Nachdem die von den Un abhängigen und den Spartakisten unternommenen Wühle reien zur Herbeiführung gewaltsamer Aufstände und Ge neralstreiks sich als verfehlt erwiesen hatten, haben sie nunmehr mit allen Mitteln darauf hingewirkt, ore Ar beiter fortgesetzt zu immer unerfüllbareren Forderungen aufzureizen, die bei den unaufgeklärten Elementen wil ligen Anklang find.n. Schätzungsweise befindet sich jetzt der dritte Teil der Belegschaften wieder in dem Aus stand. Ein Gesamtüberblick ist unmöglich, weil die Gru ben heute streiken und morgen wieoer anfangen. Unab hängig« und Spartakisten arbeiten in der jetzigen Bewe gung eng zusammen. Dem Pariser Vertreter der „Stampa" zufolge, er klärte Lloyd George in kleinem Kreise, man dürfe Deutschs land nur unbedingt gerechte Bedingungen dik tieren, die es weder äblehnen, noch deren Unterzeichnung es verweigern könne, ohne alle wohlmeinenden Leute der Erdkreises zu empören. Hinsichtlich Polens sagte Llovd George, die Lösung dieser Frage erheische ganz besondere Klugheit. Die Aeußerungen Lloyd Georges durften, wie berichtet wird, in der Pariser Presse nicht veröffentlicht werden. Wie dem „Lokalanzeiger" berichtet wird, teilt ein aus Luck nach Oppeln zurückgetehrtec jüdischer Kaufmann mit, daß dott ein blutiger Judenpogrom stattgefun- den hat. Viele Läden sind ausgeplündert, und die Geschäfts leute mißhandelt worden. Wie immer bei sollten Ge legenheiten, hat sich das reguläre polnische Heer besonder- darin hervorgetan. .Der v«ka»ernnnSz«Sanb über Stuttgart »«rhSngt. , )( Stuttgart. Die Regierung hat heute früh wegen dringender Gefahr kür die öffentliche Sicherheit den Be lagerungszustand über Stuttgart und Umgegend verhängt. Oeffentliche Lokale aller Art, Theater usw. sind von 8 Uhr abend- bis 9 Uhr früh zu schließen, oer Straßen verkehr ist von 9 Uhr abends verboten. Außerordentliche Kriegsgerichte werden eingesetzt. Wenn die BevölkcruNtz den Anordnungen unbedingt Folge leistet, hofft die Re gierung, in kürzester Frist den Belagerungszustand wieder aufheben zu können. X Stuttgart. An dem Abwehrstreik zur Bekäm pfung des Generalstreiks, der zuglM eine VertraucnS- hmdgebung für die Regierung sein soll, beteiligen sich Handwerk, Gewerbe, Kaufleute, Industrie, staatliche, städtische und private Beamten, Aerzte, Apotheker und son stige freie Berufe. Die hiesigen Zeitungen werocn vis aut Besteh«» «I« »«1 ihr beftdäftigie« Arbeitern ««» Ar- beiteriimen den Rerfache« »oche«loß« al» Gesche«, »Her- retchA PD«. «^^fs wii» unten«1. 4. 19 «It Beauf tragter ber Regierung beim Garnisonkommando Riesa er- Personalien Dem Vber-Postqllistenten Kön- rab Heldach ist ber Charakter al- Postsekrelär verliehen worden. > —* Sonntagsruhe im LandelSgemrrbe Da über die Bestimmungen deSBefetze» über di« Senntags- ruhe im Handrl«aewerbe noch vielfach Unklarheit besteht, ingbesondere die irrtümliche Ansicht vertrete» wiro, daß die Bestimmungen auf Geschäftsinhaber, die denBerkaufollein besorgen, kein, Anwrnduug findru, geben wir aus Wunsch nachstehend den g der Gewerbeordnung wieder: „So- «rtt nach den Bestimmungen der los bi bi» ior>k, Ge- HUt«, Lehrling« und Arbeiter im Handelsgewerbr«» Sonn- iesttngen nicht beschäftigt werden dürfen, darf ln offenen mGftellen «ln Gewerbebetrieb an dielen Tage« nicht «den. Diel« Bestimmung findet aut den Geschäfts- betrieb von Konsum- und anderen Vereinen entsprechende Anmenduna'. l—* Theater im .Stern". Die Direktion Richter brttzgt Mittwoch abend im .Stern" da- Sardou'sche Lustspiel .LgWetenne" zur Aufführung, lieber eine Wiedergabe deS GtWke» durch da» Rtchter'sch« Ensemble tn Grimma «rte'len die gorttgen .Nachrichten": .Da» treffliche Lustspiel, eine getstretche Verspottung der Ehescheidung, ist hier schon einige Mol« ausgesührt worden, niemals aber besser und Wirkung-- voller al» gestern. Stück und Spiel nahmen von Anbeginn an da» Publikum gleichermaßen gefangen. Die Hauptrolle de» Stücke» gab Krl. Marga Richter w'eder beste Gelegen, dett, ihr pUtt entwickelte» schauspielerische» Können tn» Licht z« rücken. S'e zog da» ganze Register der Akkorde aus, «elche -um Liebeszauber einer junge» Frau gehören. In Herrn Kurt Richter batte sie einen ebenbürtigen Partner. — Ein Besuch ber Borstelluug ist daher zu empfehlen. —* Operettenaben b. Man schre'bi un»: Donner», tag, de« ö. April , findet im Hotel Höpfner da» siebente Berltner Operettengastspiel statt. Die^Direkt'on Fran, und. Schleichardt kaufte dte populäre Gchlageroperrtte „Drei alt« Schachteln" für Riesa an. Kollo, der Komponist des tm Biedermeierstil spielenden Werke», ist durch se'ne Schlager berett» bekannt. Der „Hamburger Korrespondent" spricht sich über di« Musik und dte Handlung der Operette sehr gün- sttg au». E» heitzt da: Sine bl» zum Schluß interessante, folgertchtig durchgestthrte Handlung, die eigene Erfindung zeigt, gibt dem Komponisten eine willkommene Unterlage sür ein erfolgreiche» Schaffen. Walter KolloS Musik weist eine Fülle von Melod'en aus, vereinigt aber damit ein feinere» künstlerische» Empfinden al» tn Kollos Anfängen. — Wir »erweisen an dieser Stelle aus die Inserate und Plakate. Man wird gut tun, sich bei Zeiten e'ncn Platz zu sichern. —* K onzert. Ain tt. Avril findet im Hotel „Stern" unter Leitung des Herrn Musikmeisters Kans ein Philhar monische» Konzert statt. Als sokistische Kräfte haben ihre Mitwirkumj znqesagt Fräulein Charlotte Axt (Sola-CellistinV und Fra« Constance Klinger (Gesang). Fräulein Axt, welche die Variationen van Tschalkowskn mit Orchesterbegseitnng spielen wird, wirkte bisher am LandeStheater in Dessau. Sie ist eine Schülerin Prof. W.illeS, Dresden, und zwei Mal mit dem MendelSsokmvreis in Berlin ausgezeichnet. Da» Orchester wird eine Stärke von ca. 40 Musikern aufweisen. (Ziehe auch Anzeigeuieil.) — Der ueue P ' äkident der Geueraldirel- lion der Sachs. StaaiSeisenbahnen. Amtlich wird nunmehr verlautbart, daß dem Präsidenten der Ge- neraldirckiion der Staatseisenbahnen Dr.-Jng. h. c. et Dr. Phil. Ulbricht dte nachgemchte Versetzung in den Ruhe stand bewilligt worden ist. Zu seinem Nachfolger wurde, wie schon gemeldet, der bisherige Vizepräsident der Ge neraldirektion der StaaiSeisenbahnen Dr. jur. Eurt Met- ttg ernannt. — Synodal^Wa bl. Bei der gestern mittag im Anschluß an die Diözesan-Vcriainmlung rm Sachsenhof in Großenbain erfolgen Neuwahl eines gerstUckeit Abge ordneten sür die bevorstehend: 10. ev.-luth. Landesiynade sür den Ul. Syno?al-Wghlbczirt (Ephorie Großentzain) wurde mit Stimm, nnrchcheit Herr Pmrrec Jagich-Sküßchen gewählt. Der bisl)e.i:c geistliche Abgeordnet:, Herr Ober pfarrer Dr. Klcmm-Ltreh.a. hat kün'iig den Bezirk Oichatz ru vertreten. Weltlicher Abgeordneter für den Bezirk Ephorie Grosunhain bleibt Herr Landgericltörat Dr. Jauck ur Ebemnitz, früher in Riesa. Kommlsiar der gestern statigesundenen Wahl im I'!. Synodal Wahibezirl war Herr Geheimer Regicrungsrnt AmtShaup.mann Dr. Uhlemann. " Standort bereiche. Wie das „Sächi. Mi- lltärverordnungsblatt" vom M. März mitteilt, w»ro zur Behebung von Zweifeln bestimmt,^>atz auch fernerhin für jeden einzelnen Standort ein Standvribereich durch das betreffende Gancisonkonunando festzusetzen ist. Militär personen dürfen den für ihren Standort fenaesetzten Stand- ortbereich außerdienstlich nur mit Uriaub üverichreile» und müssen sich hierbei durch Urlaubsschein ausweisen. —" Die Brotstreckung mit Runkslmehl. Wie in der Prestc bereits mitgeteilt worden ist, wird in Sachsen vom 1. Avril ds. IS. ab das Brot »u ö v. H. niit Runkelrübenmeyl gestreckt iverden. Bei der Unstckerdeit unserer ErnährungSlage, die sich in einem Zuschußlande wie Sachsen besonders fühlbar macht, erschien es dringend notwendig, sür die schwierigen FrühjührS- und Sommer monate Rücklagen an Nahrungsmitteln zu schassen, die vor allem beim Kuappwerden der Kartossein als Ersatz ver teilt werden können. Die Brotstreckung mit Runkelmehl ist ckuf die Dauer von zwei Monaten berechnet und ermög- lichit die Einsparung von etwa 70000 Zentnern Getreide« mehl, die später der Bevölkerung -ugutekommen. Ueber die Verwendung deS RunkelrjkbenmebleS zur Brot streckung sind schon leit langem elngchenoe Untersuchungen angestellt worden. Alle gehörten Sachverständigen, dar unter das sächsische LcmdeSgesundheitsaint, sind sich dar über einig, daß dieses StreckungSmittel in gesundheit sicher Beziehung völlig einwandfrei ist. Die zahlreichen in Groh- und Kleinbetrieben vorgenommenen Backversuche l»aben ergeben, daß das damit hergestsllte Brot in Aus sehen, Geschmack und Bekömmlichkeit dem üblichen Krieg»- brol« gletchkommt. Eine Verschlechterung der Brotversor- a««g ist daher mit einer sünfprszentigen Streckung mit Rttmelrübenmehl nicht verbunden. —" Die SSugling-fürsorge in Sachjen. Auf Grund de» Wohlsahrtsgesetzes sind in Sachsen zur Hebung der Volkskraft Mahnahmen gegen die Sterblich keit der Säugling« und der Kleinkinder getroffen woroen. Zu diesem Zwecke sind drei SüuglingSvsleaertnnen-Schulen eröffnet worden, und »war «ine an» Mütter--und Säug- 1tng»h«im der staatlichen Frauenklinik in Chemnitz, die zweite beim Säuglingsheim der Stadt Dresden und die dritte am Kinderkrankenhaus Leip»ig tn Verbindung mit dem Säuglingsheim Leipzig-Connewitz. An der staallichen Säuglingspflegerinnen-Schule m Chemnitz sind nun am L7. «nd L8. Marz die ersten Prüfungen vorgenommen wor den. Dte zur Prüfung »«gelassenen 1V Schwestern, von denen 14 au» dem staatlichen Scknvesternhause Arn-dorf stammen, haben do» Examen sämtlich bestanden. An diese Prüfung schließt sich nun «in weiterer Lehrgang an über
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