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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191904038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-03
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1919
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Mr »,« Fghrni,-) «erßchenmch «intzrMWWI»«^ und ve- "°'»er Wat tz« WM «tefa, am 8. «prit. 1»l9. K. gestelltt fall» 2 «ne Beraaatmachaaa der G.'meindetzeGörd», PkietLreitiaktziten uatz ll»otznang»not Wd. vom 27. Mürz >919, lle^t im GeckelMamte zu jedermann« Ptnstcht au». tzo, am 3. April »Ul». Der «emeindeoor*«»». Bekanntmawuna. dei virstgex Sperkaß« für Selma Hemke in Wüuchritz unter Nr. 1338 au«« »lagebuch ist al« abhanden «»lammen hier anaezelgt. ' Inhaber diese« Buch»» hat, da«f»lbe binnen 8 Monate« hier parzulegen, ändern de Mr unaöltia erkltirt «vir». «bi«, am 17.Mär, 1919. Di« rtzarkaffenderwaltuaa. Bennewitz. vernicht» und Titchsisches. Riesa, den S. Avril 191V. .. *7-* Jubiläum. Am Heutigen Lage vollendeten Itch 2S Fahre, daß Herr Lehrer LS hier an der Bürger- ' ' : Fm Laufe de» vormittags .^..äst« der Mädchenschule und der Knabenschule um den Jubilar, um Ihm in rlicher Treue und Zuneigung Glückwunsch und tubringen. iautagtz«»Rtedereld«-Turngau». Zu ien, würdigen Feier gestaltete sich der am Tonn« rrrasse". hier adgehaltene lSautag de» - , die drei bewährten TürnraÜmitgUeder k,atz, Kretzschmar R e a und Wagner-Mügeln. die Lage vollendeten ' Riesa, den 8.1 »iläum. Am Heutigen . datz Herr Lehrer LS bl schule unserer Gtadt wirkt- 7" versammelte« sich die Lehrkrä! Vertreter der Knabenschule u amtSbrüd " - «ab« dck> einer ernt tag 1« der' ,,Elbtenäsfe"hteräbgek Niederelbe-TurngauS (Bezirk Rte a-Oschitz). Tch e en doch auf eigenen Wunsch die drei bewährten TurnrcrtSmttgUeder Thielc-Oschatz, KretzschmarRea und Wagner-Mügeln, die eist Menschrnalter lang ihm angehärten. au» ihren Aem« lern. Mit herrlichen Worten wurde ihnen für ihre gro ßen Verdienste um die Turnsach« gedankt und beschlossen, al« dauernde« Ehren« und Erinnerungszeichen an Ile drei Eichen am Eollmberge oder an einem andern geeigneten Orte de« Waue« zu pflanzen und eine Thtele-L etzschmcrr- Wagner-Stiftung zu schaffen zur Ausbildung von Gau vorturnern. Eine Sammlung bildete den Grundstock da« zu. Wetter wurde ihnen dauernd Titz und Stimme im Gauturnrat erteilt, um ihre Erfahrungen auch kernerdin der Turnsache noch nutzbar zu machen. Di« Besetzung der Aemter ergab: Ntucke-OIchrd Gauve treter, Mül er-Orckatz Gauturnwart, Bi rnstengel-Mügela dessen Vertreter, Rhrza- Riesa und Eichler-Oschatz Beztrköturnwarte, Känder-GrÜ'.a Gaugeldtvart. Hagck-Rresa Schriitwart, Hoimann-Lve.da Zrugwart, Bronder-Lommav.ch Spiclwart, Hugo Riesa, Kipping-Mügeln und Wangl.r-Rie a Be.sttzer. Grobe Hoff nungen begleiten diese neuen Männer m der Führung unserer Turner im Gau. Mag ihnen die Sammlung unsrer Jugend und deren Festigung in treudeutschsr Art glücken. —* Unterhaltungtzabenb. Mit der Bitt« um Aufnahme schre'bt man uuS: Am Sonnabend, den v. April hält die Ortsgruppe Riesa u. Umg. deS freien wirtsch. ver bände» Kriegsbeschädigter für Le» Deutsche Reich, Landes verband Sachsen, einen UnterhaltunaSabend mit feinem Ball ab. In dieser Ortsgruppe befinden sich nur KriegS- beschäd'gt«, und ist diese hier äußerst starke Organisation nicht zu verwechseln mit dem NeichSbund, in welchem autzer Kriegsbeschädigten auch noch ehemalige Kriegsteilnehmer ausgenommen werben. Hoffen wir, datz der Vergnügung»- abend dazu beiträgt» die vom Schicksal betroffenen Kr'egS- btschädtgten in dieser schweren Zeit aufzuheitern, wozu «in reger Besuch wesentlich bet,»tragen vermag. Gedenkt Derer, dir ihre Gesundhe't opferten. Die nächste Mitgliederver sammlung ist am Ist. Anril im Saale deS Hotel „Kronprinz*. —y. Landgericht. Di,: 2. St aslammer des Dr. So ner Landgerichts verhandelte gestern gegen den 24 Jahre alten, bisher unbeicl» tenen Ei eubahn-Assrstent E rrst Felix D. wegen vergehens im Amte. Der Ang-ktagie war bei der Eisenbahn in Riesa angestcllt und erhielt 2U>0 Mark JahreSgehalt und Teuerungszulage. B. lretz viel Geld in Weinstuben aufgehen. Es wrrd ihm bergemessen, kett April bis Dezember vorigen Jahres von den »hm zur Auszahlung der Löhne an die Arbeiter übrrlaisenen Gel dern nach und nach mSge.amt 14 000 Marl rechtswidrig im eigenen Nutzen verwendet zu yaben. Der Angeklagte führte zu seiner Be.teieigung an, er habe nur 6000 Mark unlersch/lagen, das üb.ig? Geld sei auf unerklärliche Wct,e abhanden gekommen. Die.e Behauptung lieb sich nicht widerlegen DaS Urteil lautet auf Line S monatige Ge fängnisstrafe. -WM. Der Handel mttJnlandSeteruist jetzt auch In Sachsen freigegeben. ES ist damit zu rechne»», datz znnLchst die Eterpretse anziehen. Da daö LandeSlebenS- «Utelamt noch Eierbestande an der Hand hat uud ange nommen werden kann, datz ihm noch weiter« Eiereingänge zur Verfügung stehen werden, »vird es sich für die Grog» tzädte und Jnduftriegem«7nbeu während der nächsten Monate voraussichtlich ermögliche»» lasten, Eier an die minderbemit telt« Bevölkerung zu erschwinglichen Preisen zu verteile«. Mau erwartet, datz durch verständnisvolles Verhalten der Landwirtschaft, des Handel» und namentl'ch auch der kauf- kräftigeren Berbraucherkreis« sich möglichst bald erträglich« Verhältnisse im freien Eierhandel herauSbtlden. —WM. Ungleichmätztgketten in der Lebens mittelversorgung. Stach den bisherigen Erfahrungen rufen scheinbare Ungleichmäßigkeit«»» tu der Lebensmittel« Versorgung der verschiedenen Kommunalvrrbänd« be! den sich Mnathtetltgt Fühlenden erhebliche Beunruhigung hervor. St« erklären sich meist auS der Verschiedenheit der Ausgabe zeit«« der betreffenden Nahrungsmittel. Auch bei der be vorstehenden Velieferung m't den amerikanischen Zusatz- lebenSmttteln wird sich wieder Ähnliches zeigen. Unser« TranSportmüglichketten sind so beschränkt, daß nur nach und noch daS ganze Land beliefert werden kann. ES darf sich da her kein Kommunalvrrband benachteiligt fühlen, wenn nicht gerade bei ihm mit der Belieferung angefangen werden kann. —* Der Sächsische LanbeSobftbauverein hielt am 22. Mär» im Saal« be» LandeSkulturrateS in Dres den seine DK. AuSschutzversammlung ab, di« gut besucht war und über 4)4 Stunden währte. Sie wurde von dem Bor» sttzeuben, Herr« Geheimen RegierungSrat Dr. Uhlemann geleitet, der in se'ner Eröffnungsansprache der fett der letz te» Versammlung eingetrstenen veränderten Verhältnisse in unserem Daterlande gedachte und darauf htnwte», -atz dem Einzelnen die Arbeitskraft geblieben sei, di« voll «'«gesetzt werben müsse zur Förderung de» heimischen Obstbaues, zum Wohl« be« Vaterland«». Er begrübt« die Erschienenen, in»- befondere die Herren Vertreter der Min'strrien be» Innern, de» Kultus und der Finanzen, de» LandeSkulturrateS, de» Gartenbauverbandes und der landwirtschaftlichen KrciS- vereine. Rach Vortrag «ine» kurze« Auszuges au» dem Jahresbericht durch Herr» SarteNbautnsprktor Lindner ver- schritt man zu den Wahlen »um vorstanb«. Auf Vorschlag de» Herr» Vertreter» de» VezirkSobftbauvere'n» Dresden wurde« di« auSscheidende« Herren — Geheimer Regierung», rat Dr. Uhlemann-Grohentzain, Oberlehrer Wendt-Otten- dorf b. Mittweida — durch Zuruf wtedergrwählt. Im «et- teren wurde der Hau»haltplan genehmigt und beschlossen, 1« diesem Jahre noch von der Veranstaltung einer Obsta«»- stell»«» seit««» de» LandeSobftbauverein» abzusehen, i« Herbst aber eine allgemein« Mitgliederversammlung in üaem vom Vorstande noch zu bestimmenden Orte abzuhalten. Rach Bekanntgabe einiger Eingänge — ». a. eine» Schrei- den» »er Dresdner Dunamttfabrtk über Romperit-Tpren- g»»ge» »nd de» Deutsche» Pomologea-Werein» über die Be- tz^eikua» de» LaudrSoWdauveretn» in der Sächsische« Volks» «nmrer — bezüglich dessen de« Vorstand« di« Vorstellung hei« Ministerium überlasten wurde, berichtete Herr Garte«- beminsptktor Lindner über die Aufstellung de» neuen Lan- tz«»Mbsts»rttm«nte» «»d bi, Matznahmen z«r Bekämpfung b«, Obstbaun»-K»«»rh«it«« u»b -Schädlinge. D'e Ve»> famml»,» erklärte »ach lebhafter »«»spräche ihr Einver- stänbnt» mit de« gemachte« Vorschläae«, wie auch dazu, datz wegen Beschaffung einwandfreien Pflanzmaterial» vom vor- staub« mit einer Kommiss»o»» de» vauMchulbrsttzer-verban- be» >»» Ei»ver»«h«e» getreten wirb. Wetter war di« Ver sammlung mit de« von bewpvorftande wegen der geplanten Organisation «ad veschäfttgtma der t« Obstbau tätigen An gestellten «nd Hilfskräfte an da» Minister»»« gemachten Bor- schlägen einverstanden. Die auf diesen Gegenstand bezüg- l'ch»« Anträge der vezirkSobstbauveret«, vorn«, Seidewttz- tal unb Untere» Müglitztal fanden hierdurch Erledigung. Rach Erstattung be» Kassenberichte» durch Herrn Vekonomt«. rat Schmibt-Geringdwalbe wurde die Rechnung richtig ge sprochen. Der Herr Vorsitzende dankt« den Herren Rech« nung»prüf«rn für ihr« Mühewaltung. Auf seinen Vorschlag wurden durch Zuruf al» R«ch«una»prÜser für ISIS Herr Orkonomierat Schm'dt-G«ring»wald« wieder und Herr Ober- lehrer Wagner-Letchenau »«« gewählt. Herr Gartenbau inspektor Lindner wie» sodann noch darauf hin, datz e» auch in diesem Jahr« unbedingt erforderlich sei, Gemüsebau und insbesondere Frühgemüs« intensiv zu betre'ben. Der An trag de» Herrn Bochmann-Plauen t. v., bei der Regierung vorstellig zu «»erde«, Vorkehrungen zu treffe», datz auch in diesem Jahre kein Stück Land ungenützt liegen bleibt, wurde zum Beschluß erhoben und alsdann in die Beratung der An- träge «'«getreten. Zu den Anträgen: Goldene Höhe (1 1 und 2) und Seidewttztal ss. 1) gab der Vertreter -«» Kultus- Ministerium», Herr Geheimer RegierungSrat Michel bekannt, wa» feiten» der Regierung zur Förderung.be» Obst- und Gemüsebau«» in de« Schulen geschehen ist und noch geschehen soll «nd datz zur Anlegung von Schulgärten Beih'lfen ge währt werben. Rach eingehender AuSsvrache wurbf be schlossen, die Anträge dem Kultusministerium mit der B'tte zu unterbreiten, durch Erlast gesetzlicher Bestimmung di« An legung von Schulgärten anzuordnen. Die Anträge Goldene Höhe sl. S, 1—4), Nähn'tz ist). Unteres Müalibtal s4 2s, Meisten (S 1. erster Teil, 2. S.), Altmittweida (0), Grimma 1 und 2. und Südlausttz wurden durch dir gegebenen Aufi^liisse bezw. die gefotzten Bek^lttsse für erledigt erklärt, der Antrag Elstra im Weg« der Abstimmung abgelehnt ' Gröbcr. In der Nackt »um Mittwoch sind rm Grundstück Alleest atze 23 zwei wertvolle Kaninchen ge stohlen word-n. Der SiaN ist mit'elS Durchfei'enS deS Schlosses geöffnet und ein Weitzer Riesen-Rammler und eine blaue Wiener Häsin gestohlen worden. Zur Herl,et- schaffung der Tiere hat dec KaninchenzUchhr-Klub „Edle Rar'se" eine Belohnung von 20 Mark auSgeseht. Sact- dienl'che Mitteilungen sind an das Poiizeiamt Gröba zu richten. Grotzenhain. Ein „Arbeitgeberverband' der Land wirte fitr die AmtShauptmannschost Grotzenhain" wurde hier In einer vom NittergutSpachter W'nkler auf Zschorna ein berufenen und geleitete», von über 450 Landwirten besuchten Versammlung gegründet Die Aufstellung eine» LohntarifrS für di« landwirtschaftlichen Arbeiter ist der Hauptzweck d'eseS Arbeitgeberverbandes, der aber anch dahin arbeiten will, datz an Stelle de» biSher'oen patriarchalischen Verhältnisse» zwi- schen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ans dem Lande ein ver ständnisvolles Verhältnis gegenseitigen Vertrauens tritt. )( Meißen. Die h'e'ige Sicherhc't^komponie wu^e von gestern ab auf Ano dnun i d?s Ministeriums 'ttr Milt- tärwesen für einige Zeit nach Pirna verlegt, n n dort den Sicherst itSdienst zu tn-e nehmen. Der jetzt in Pirna unter gebrachte Grenzschutz soll dann zurück e ogen werd n. Mittweida. E'ne groste Kundgebung zugunsten einer besseren Nahrungsmittelversorgung fand am Montag abend hier statt. Etwa 2000 Personen versammelten sich auf dem Marktplatz, und die Menge zog bann nach dem „Schiller garten", wo zur selben Zeit nnter dem Vorsitz des Bürger meister» auf Anregung deS GewcrkschaftSkartells eine Ver sammlung von Mitgliedern der städtischen Kollegien, der hie sigen Kleinhändler und der Arbeiterausschüsse hiesiger Fir men stattfand. Es wurde eine Entschließung angenommen, di« sich im Ginne e ner Beffergestaltuug der Verhältnisse bewegte. Dresden. Ministerpräsident Dr. Gradnauer ist vorgestern in Weimar eingetroffen, um mit der dortigen sächsischen Vertretung Rücksprache zu nehmen über die Auf gaben und Probleme, die sich für Sachsen aus dem bis herigen Verlaufe der Beratungen der ReichSverfassung ergeben. )lDreSden. von dem vor kurzem mtt dem Dampfer -West-Carntfar" an» Amerika in.Hamburg eingetroffenen Lebensmitteln w'rd der Stabt Dresden ein Quantum von 7500 Doppelzentnern besten amerikanischen Weizenmehles zugewtesen. SS wird damit eine Sonbervertetlung von einem halben Pfund pro Kops und Woche ermöglicht. )l Pirna. Der Stabtverordyetenvorsteber Kaufmann hat in der vorgestr'gen Sitzung der Stadtverordneten fein Amt gl» Stabtverorbnetenvorsteher ntedergelegt und erklärt, aus der Staätverordnetenversammlung auSscheiben zu wolle«. Der Grund dürft« in der Kritik seiner Geschäfts führung zu suchen sein. )s Zwickau. Vorgestern nachmittag wurde in gemei«- schaftl'cher Sitzung be» Rates und der Stadtverordneten der erste Beigeordnete Hol» au» Elberfeld zum Oberbürger meister vpn Zwickau gewählt. LeipziA- Dte Deutsch« Demokratisch« Partei im Bundesstaat Sachsen, Leipzig, Tvpferstratze 4, hat sich wegen der vom groben Arbeiter- und Soldatenrat«»u Leipzig in der Sitzung vom 2«. März ISIS beschlossenen, den Gesetzen wie den Grundsätzen der Demokratie in gleicher Weise widersprechen den Verfassung be» Arbeiter- und Soldatenrates tn Leipzig beschwerdeführenb an da» Gesamtmintsterium gewendet und darum gebeten, die ganz« staatliche Autorität einzusetzen, um di« Absichten d«S W'llkürregimentS in Leipzig zu vereiteln. Da» Gesamtmintsterium hat darauf erwidert, datz «S Matz, nahmen trefse, nm die öffentlich« Stcherhett t« Leipzig zu gewährleisten; »'« Regierung sei entschlossen, die Bevölkerung Leipzig» gegen etwaige GewaltäLgketten einer terroristischen Minderheit zu schützen. MswMwilm tn Äinik 8kchnim wurde am Montag vormittag 9 Uhr rm Saale de» SackfenhofeS abgehalten. Zahlreich hatten sich hierzu die Herren Kirchenpatrone, Geistlichen, Kirchenvorständ« u'w. etnaefunden, sodaß der Gaal vollbesetzt tvar. vom Ev.- luty. Landeskonsistorium wohnte Herr Seheimer Konst- storialrat Dr. von Zimmermann, ferner die Spitzen der hiesigen staatlichen, städtische» und Schulbehörden der Ver sammlung bei. Mit gemeinsamem Gesang und einem Webet wurde die Versammlung eröffnet. Darauf wurde in die Ver handlungen eingrtreten mit dem Hauptthema „Die Trennung von Staat und Kirche^. Herr Super- intendent Fiebig behandelte diese Frage m erbaulicher Weise tn ihrer Bedeutung für unser« Glauben und bewegte seine trefflichen Ausführungen um die Gchrtftworte MathäuS 18: ,,Du bist Petrus und auf »lesen Fetten wtN ich bauen meine Gemeinde und die Pforten der Hölle sollen sie mtcht überwältigen" und LukaS 22, 32: ,,Un» wenn Du dermaleinst dich bekehrst, so stärle deine Brüder " Herr Pfarrer Klötzer-Lenz behandelte dre Trennungsfrage in ihrem Einfluß auf den Religionsunterricht der Schule, betonte vor allem, daß e» ein gutes Reckt deS Ki'ckrcn- volke» sei, für feine Kinder den konfeislone len Unter richt zu fordern. Da» Referat über die Trennung von Staat und Kirche im Spiegel der öffentlichen Meimmji hatte Herr Pfarrer Jagsch-Tkähchen übernommen. Er gründete seine AuSfüh.ungen auf nahezu 500 Zeitungs ausschnitte, die ihm zur Verfügung stehen und unterschlsd drei Stadien in dieser Entwicklung, oas Stadium der Verworrenkit und Unklarheit, des christlichen Aus- NärungSdiensteS und der Proteste und endfich das Stadium de- erwachenden Verlangen» nach Einigung und Verstän digung. Herr Regierung- A scs or von BurgSdorsf Großen hain behandele die Kirchent ennungSfrage nach ihrer recht lichen Seite und Folge. Er gliederte sein Referat m zwei Sauptteile, eine ge chtchtltche Be rach ung der Trenni ng rn fremden Ländern (Vereinigte Stacken, Belgien »nd Frank reich) und in eine logische Entwicklung der Frage vom juristischen Standpunkt «uS. lieber die Trennnngöfraae in ihren Forderungen für den Kircken'rciS referierte Herr Pfarrer Friedrich-sstie a. Diese Forderungen liegen cutt dem Gebiete der Verwaltung und weiter sind sle finanzieller Art. Bei dem Wegfall der Kirckenrnipektionen müßten den Kirchgemeinden mehr Rech'.e eingeräumt, der KirckenkreiS- AuSickuß einen juristischen Bei at erhallen un) der Krrcke vor allem da» Recht der Selbstbesteuerung verliehen wer den. Die Referate der vorstehend genannten fünf Herren wnrden von der Versammlung sehr beifällig ausgenom men. Sie sollen auf Wunsch im neuen Eplwralblatt ver öffentlicht werden. Darauf hielt Hen: Pfarrer Naumann-ReinerSvorf em Referat über „Die Ev. Arbeitsgemeinschaft heS Kirchenkreises Großenhain." Er behandelte ern- gehend die Frage, wie e-5 zu dieser Gründung gekoinrnew war und dann, worin die Tätigkeit dre er Geniernsckaft besteht. Der Ausschuß sei gleich,am die Zentrale gewor den, von der auS dre gct offenen Maßnahmen an die ein zelnen Pfarrämter gehen sollen. Redner hatte den Wunsch, daß diese Arbeitsgemeinschaft auch oann noch wetterbe- stehen möchte, wenn die jetzt schwebenden Fragen gelöst sind. Ein Antrag, den bestellenden Tiözesan-Ausschuß^rm die Mitglieder der Ev. Arbeitsgemeinschaft deS Kirchen- kreises Großenhain zu vermehren, wurde einstimmig gnt- geh.itzen. Ebenso soli dem Wnn'ch« des Herrn Studrenrat Barchewitz-Großenhain, an Stelle des von Rreia ver- zicknden Studienrat Prof. Dr. Göhl einen andern Schul mann der höheren oder Volksschule in den Ausschuß zu wählen, Rechnung getragen werden. Herr Superintendent Fiebra res^r'crte darauf über die Notwendigkeit eines Ephoralblattes. Hie zu lag fol gender Antrag vor: „Die Diöze an-Berfanrnrlung »volle beschließen: Die Einführung eures Krrch nblattes für den Kirchenkreis Großenlsain. Sie wolle dazu den „Pilger ans Sachsen" erheben, dessen Nummern einen lokal auL ge statteten Kopf erlntlten und bis zu zwer Seiten für Mit teilungen und Nachrichten aus der Ephorie zur Beifügung stehen- Die verantwo tlicke Leitung des heimatlichen Teiles soll die Superintcndentur unter Mitarbeit eines Geist lichen aus der Ephocie haben. ES ist anzustceben, oem „Pilger" in jeder Kirchgemeinde der Ephorre tunlichste Verbreitung zu schaffen. Die Herren Kirchrnvorsteher wer den gebeten, das Kirchenblatt des M chenkrei cs amtlich zu halten." Dieser Antrag wurde nach kurzer Aussprache angenommen. Uebrr die Ausdehnung des Konfirmanden unterrichts auf einJagr entipann sich nach einem kurzen Rrferat des Herrn Superintendent Fiebig eine län gere Aussprache, in der Herr Geheimrat Zimmermann- Dresden bekannt gab, daß in dieser Frage demnächst eine Verordnung des Ev.-luth. Landes-Kon iswriums er gehen werde, nach welcher der Konsirnrarrden-Unterricht zunächst verfuchsweise vom Sonntag Julnlate ab auf ein Jahr festgesetzt wird. Die Aussprache zeitigte im allge meinen Einverständnis mit die,er Neuordnung. Ein Wunsch wurde geäußert dahingehend, Ven Konstrmanden-Uckerricht während der Erntezeit auf dem Lande ausfallen zu iaiscv. Dieser Wunsch wurde dadurch ersülit, daß während der Schulferien und demnach auch während der Erntefecien der Konfirmandenunterricht auSznfallen hat. Ein zu die ser Frage eingebrachter Ant 'ag: „Die Diözesan-Ber amm- lung halt schon für 1910 eure Erweiterung des Kvnsir- manderr-Unterrichts in den einzelnen Kirchgemeinden (in Gestalt der Vermehrung der Stunden) für dringend wün schenswert. Die Regelung im einzelnen bleibt den Pkarr- ämlerrr in Verbindung mit den Kirchenvorständen über lassen. Die getroffenen Maßnahmen srnd der Super- iniendentur anzuzeigen ', fand einstimmige Annahme. Wer ter entspann sich eine kurze Aussprache über die Kin- dergotteSdien st-Ordnung, rramenilrch über den Zeitpunkt der elden. Zu dieser Kindergottesdienst-Ordnung vom 1. Dezember 1918 erklärte die Versammlung folgen des: „Di: versammelten Geistlichen urrd Ki-chenvorstehrc der Ephorie Grotz nhain wissen sich mrt dem ev.-luth. Landcs- kon.Lstorium durchaus einig in der besonderen Beachtung, welch« dem KindergotteSdienst gegenwärtig zutommt. Sre rverden deshalb die Einrichtung bez. Vermehrung und Nen- belebung des KindergottesdiensteS m arlen Kirckgemernden in die Wege leiten. — Sie bitten aber dringend um litt)- ünderung der erlassenen Verordnung, weil dieselbe in ihrer jetzigen Fassung vielen, zumal Land- und Filialgemeinden zur Pflicht macht, was schon aus rern äußeren Gründen praktisch undurchführbar ist, und weil sie darum in ihrs« Bestand als Verordnung die Gewissen der Geistlichen be lastet." Diese Erklärung fand nach lebhafter Besprechung in der Hauptsache Annahme. Unter Verschiedene» gab Herr Superintendent Fiebig bekannt, daß für die Konfirmations-Gottesdienste die Erlaubnis -Um Hetzen der Kirche erteilt worden sei soweit Kohlenvorräte vorhanden find. Stach weiteren in ternen Mitteilungen, einem gemeinsamen Vaterunser und Ehoralgesang fand die DiSzesan-Versammlung rhr Ende. Die «apitelertragSftener. W. T. B. verbreitet nachstehende Auslassung über di» geplante Kapitalertragssteuer: Die KapitalertraaSsteuer, tue retzt im Entwurf de» «rich-schatzamte» vorliegt, soll den Gedankei^verwirkliöten, datz das arbertSlose Renteneinkommen in höherem Maße zur Traaung der Steuerlasten herangezogen wird, als da» erarbeitete Einkommen. E» sprechen für eine solche Mehrbelastung «eben allgemein sozialen Erwägungen Ge sichtspunkte der steuerlichen Gerechtrgkett und der Leistung». Fähigkeit. Roch uwniger wie früher kann jetzt rm neun» Deutschen Reiche Platz kein für die bloßen Nutzmetzer der Volkswirtschaft, deren Tätigkeit sich aus da» Verzehren der von anderen erarbeiteten Güter beschränkt. Deren Lu- kommen soll durch da» neue Gesetz mit einer Steuer von
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