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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191904072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-07
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1919
- Autor
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Riesaer G Tageblatt ««d A«reigrr (LtbedlaN und Artiger». Dratztanschrtft: ««-«»latt «»I». 7»fH tL. 1* L -t Postsch«aontor ,»«L »«rnruf»r «>. «irokaff. Ries« Nr. SL für die AmtShanptmannschaft Großenbain, das Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröva. 80. Moutap, 7. April ISIS, abends. <2. Jahr«. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends 6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. vejUßSPrrt«, gegen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Hau« oder bei Abholung am Postschalter vierteljährlich 4.20 Mark, monatlich 1.40 Mark. Anzeigen für di» Nummer de« Ausgabetage« sind bi« 10 Uhr vormittag» aufzugsben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr flir da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 48 mm breite Brundschrift-Zeile <7 Silben) Sb Pf., Ortspreis SO Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz SO"/, Aufschlag. Nachweisung«, und VermittelungSgebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlisch», wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Vierzehntägige Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat oer Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung oe« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: L an g er t Wi n ter l ich. R ie sa. Geschäftsstelle: Goetheftratz« SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Häbnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhe lm Dittrich, Riesa. - - --------------- - Verkauf von Heereskraftwaqen im Freiftaate Sachsen. Die Landesstelle Sachsen des ReichSverwertnngSamtes wird durch ihre Abteilung für Kraftfahrweien setzt mit dem Verkaufe von SeereSkraftwagen beginnen. Die Kauf- aesucke sind an die Verkaufs Abteilung der Sachs. Abteilung für Kraftfahrwesen in Leipzig- Thonberg, Reitzenhainer Str. 168, »u richten. Zum Verkauf kommen zunächst: Nene Personenkraftwagen über 14 k°8, gebrauchte Personenkraftwagen ohne Ein-- schränknng, nicht instaiidgeietzte, nicht betriebsfähige Lastkraftwagen aller Art, instand- gesetzte und nicht instandgesetzte Kraftfahrräder. Berücksichtigt werden zunächst: Die Gesuche von Behörden, ferner von VetriebSgesellschaften, Gewerbeunternehmern und Privaten einschließlich Schwerkriegsbeschädigter, welche die Notwendigkeit zur Be schaffung von Kraftfahrzeugen behördlich nachwei'en. Für später sind öffentliche Versteigerungen in Aussicht genommen. Bereits eingegangcne Kanfgesnche werden, sofern eine amtliche Dringlichkeits-Be scheinigung vorliegt, nach Möglichkeit berücksichtigt. Alle den Verkauf von Heereskrast« wagen betreffende Anfragen sind unmittelbar an die obengenannte Verkaufs-Abteilung zu richten. Persönliche Rückfragen in Leipzig, Zwickau, Coswig und Dresden sind zwecklos. Dresden, den 5. April 1919. 3686 Reichsvertvertnnasamt, Landesstelle Sachsen. 90 NI DA' Es liegt im Interesse der Stadt und der im Garnisonbereich liegenden Ortschaften (Garnisonbereich: Die Begrenzung des äußeren Standortbercichs wird durch die Verbin dungslinie zwischen nachstehenden Ortschaften, letztere einscbl. gebildet: Gohlis—Tr.-Ueb.-Pl. Zeithain —Mlaubitz —Sageritz—Nünchritz—Leiitcwitz—Heyda—Prausitz—Plotitz—Stauchitz— Halmeield—Mautitz-Kanitz— und Groß Nägeln) und des Sicherheitsdienstes, daß Waffen und Munition, die sich in wilden Depots und in den Händen Unbefugter befinden, restlos erfaßt werden. Nach den Weisungen des Ministeriums wird Karnisoukommando Abt. Sicherheits dienst und Polizei die Auffindung solcher mit allen Mitteln betreiben. Die Einwohner der Stadt und der angegebenen Orte werden aufgefordert hierbei insofern mitzuwirken, als sie zweckdienliche, sichere Angaben an das Garnisonkommando gelangen lasten. Für solche Angaben werden Belohnungen in Höhe von 10"/„ des Wertes durch das Garnisonkommando gezahlt werden. Sie werden erst gezahlt nach Beschlag nahme und Abschätzung der an das Artilleriedepot abgeführten Waffen usw. Diejenigen, die in ihren Hände» usw. derartige Depots usw. geduldet haben, werden strafrechtlich verfolgt. Solche, die bis 10. 4. 19 mittags selbst beim Garnisonkommando diesbezl. Anzeigen erstatten, werden straffrei bleiben. Riesa, den 7. April 1919. gez. Haufe, gez. Nievcr, Beauftragter vom Ministerium. Generalmajor und Garnisonältester. Die Braudversicheruug-bettriige auf 1. Dermin IV tv sind am 1. April fällig geworden und spStrften- . bi- zum 1k». Avril 1V1V an unsere Steuerkaffe zu bezahlen. Es kommen zur Erhebung bei der Gebäudeversicherungsabteilung 1 Pfg. für die Einheit, bei der Mobiliar- (Maschinen-) ÄersicherungSabteilung 1'/, Pfg. für die Einheit und die Beiträge für die Mobiliar- lFahrnis-) Versicherung, Einbruchsdiebstahl- und Be- raubungsversicherung. Der Rat der Stadt Rtefa, am 3. April 1919. K. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einkommen- und ErgänznngSstenerein- schätzuna bekannt gemacht worden sind, werden nach 8 46 Abs. 2 und 3 des Einkommen steuergesetzes vom 24. Juli 1900 und 8 28 Abs. 2 des Ergänzungssteuergesetzes vom 2. Juli 1902 die Beitragspflichtigen, denen die Steuerzettel nicht behändigt werden konnten, aufgefordert, sich bei der Ortsbehörde zu meiden. Poppitz und Mergendorf, am 3. April 1919. Die Gemeindevorftände. W. Das Direktorium des Kreisvereins für innere Mission in Großenhain besteht auf das Jahr 1919 aus folgenden Mitgliedern: dem llnterzeichneten als Vorsitzenden, Herrn Superintendent Fiebig in Großenhain als stellvertretender Vorsitzender, Herrn Pfarrer Bahmann in Skassa'als ersten Schriftführer, Herrn Oberamtsrichter l>r. Neumann in Großenhain als zweiten Schriftführer, Herrn Geschäftsführer Wilhelm Werner in Kleinraschütz als Schatzmeister, Herrn Kammerberrn Freiherr von Burgk auf Schönfeld, Herrn Pfarrer Friedrich in Riesa, Herrn Schuldirektor Fritzsche in Riesa, Herrn Fabrikdirektor Galterst ädt in Gröditz, Herrn Kantor Hahn in Obere! ersbach, Herrn Oberpfarrer Harleß in Radeburg, Herrn Pfarrer Koch in Riesa, Herrn Standesbeamten Reißig in Glaubitz, Herrn Baumeister Roch in Großenhain, Herrn Kammerherrn Freiherr von Svörcken auf Berbisdorf. Großenhain, am 2. April 1919. Direktorium des Kretsvereins für Innere Mission. vr. uhlemann, Vorsitzender. Oertliches und Liichsistyes. Riesa, den 7. April 1919. -^Oeffentliche Sitzung des Stadtverord nete n > Ko l le g iu m S am Dienstag, den 8. April 1919, nackm. 5 Uhr. Tagesordnung. 1. RatSbeschlutz, Verwendung des Sparkafsenreingewinns vom Jahre 1917. 2. RatSbe- schluß, Verrechnung der aus Anlaß der letzten Wahlen ent standenen Kosten. 3. Verordnung des Ministeriums des Innern, Bewilligung eines Baukostenzuschusses für den Umbau der Zicgeltrvckeuscheune. 4. RatSbesckluß, Um- und Erweiterungsbau des Rathauses dir. — Berichterstatter Herr Stadto. Richter. — 5. Ratsbeschluß, Eiuführung der allgemeinen Volksschule btr. — Berichterstatter Herr Stadtv. Günther. — 6. Ratsbeschluß, Begründung der Stelle einer Bezirkspflegeri». 7. RatSbeschlutz, Verkauf des städt. Flur stücks 1459. — Berichterstatter Herr Stadtv. Ä. Schneider. — 8. RatSbeschlutz, weitere Ermietung von Kohlenlagerräumen. — Berichterstatter Herr Stadtv. Ketzer. — 9. Mitteilungen. —* Folgenschwerer Kampf mit Erpressern. Bet der Fran eines Gutsbesitzers inRabewitzbei Glaubitz erschienen am Sonnabend abend zwei Militärpersoncn, welche von ihr Geld verlangten. Die Frau händ'gte Len Männern, die drohten, im Falle der Weigerung von ihren Schußwaffen Gebrauch zu machen, 2M ckus. Als der Ehemann heim kam und von dem Vorfall hörte, nahm er sofort zusammen mit einigen anderen Männern die Verfolgung auf. Auf dem Elbdamm in Promn'tz in der Nähe der Gastwirtschaft gelang cs, die Verbrecher zu stellen. Diese setzten ihrer Festnahme heftigen Widerstand entgegen, und im Verlauf des Kampfes, der sich zum Teil in einem Hause abspielte, machte der eine von ihnen von seiner Schußwaffe Gebrauch und verletzte den Stationsschaffner Ang. Stellmacher durch einen Schutz in den Leib schwer und den Eisenwerksarbeiter Osk. Böhme durch einen Schuß in Len sinken Oberarm leichter. Den Ver brechern gelang es nunmehr zu entkommen. Der eine, der die Schüsse abgegeben hatte, lief nach der Elbe und hat wahr scheinlich den Versuch unternommen, -en Fluß zu durch schwimmen und das andere Ufer zu erreichen. Bei diesem Vorhaben hat er den Tob in der Elbe gefunden. DeS zweiten Verbrechers konnte man bisher noch nicht habhaft werden. Beide haben ihreKopfbedeckungen zurückgelassen. In -erMütze oes Ertrunkenen, einer feldgrauen Militärmütze mit rotem Streifen und einer deutschen und preuß'schen Kokarde, sin der Name Sachtze, 3. Komp., und -ie Buchstaben E. L. und K. N. eingezeichnet. Die Mütze des entkommenen Ver brechers ist eine feldgraue Jägermütze mit grünem Streifen und. feldgrauem Mützenschild, sowie mit einer sächsischen und deutschen Kokarde. ES scheint sich um gewerbsmäßige Er presser zu handeln. Sie hatten jeder einen Armeerevolver und genügend Patronen bei sich, so besaß der Ertrunkene allein 40 scharfe Patronen. Der Revolver -eS letzteren trägt d'e Nummer 875. Außerdem befand sich in ihrem Besitz auch eine aus weißem Tuch hergestellte Gesichtsmaske. ES wird gebeten, alle Wahrnehmungen, di« zur Aufklärung über die Täter und zur Festnahme des entkommenen Verbrechers bei tragen können, sofort der hiesigen Polizei oder der zustän digen Gendarmeriebchürde mttzute'len. Insbesondere wer den die Elbgemeinden gebeten, bei Auffindung der Leiche des Ertrunkenen sofort Mitteilung nach hier gelangen zu kaffen. Den bei der Verfolgung zu Schaden gekommenen zwei Hilfs- bereiten Männern wendet sich allgemeine Teilnahme zu. —* Diebstahl. Ein 12 jähriger Jung«, dem ver schiedene Diebstähle zur Last fallen, hat u. a. vorige Woche auf hiesigem Postamt 1 einen Kinderwageu gestohlen und ist mit diesem nach Prausitz gefahren, llll» er »ort bei weitere« Diebstählen ertappt wurde, hat er auf der Flucht den Kinder wagen auf dem Bahnhof Prausitz stehen lassen. Der Eigen tümer des Wagens wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. —y Landgericht. Die fünfte Strafkammer des Dresdner Landgerichts verhandelte gegen den 20 Jahre alten, 'n Gröba wohnenden Schmied Alfred Paul K. ivegen schwerer Diebstahls im Rückfälle. K. ist ein gemeingefährlicher Keller einbrecher und deshalb schon mehrfach, zuletzt mit 3 Jahren 6 Monaten Gefängnis, bestraft worden. Der Angeklagte hat sich diese Strafen nicht zur Warnung dienen lassen. K. stellte nicht in Abrede, während des Monats Februar d. I. in Gröba und Weida sieben Kellereiubrüche verübt und hierbei eine große Anzahl Lebensmittel von erheblichem Werte er langt zu haben. Der Angeklagte behauptet, er habe diese aus Mitleid seinen Logislcuten gegeben. Das Gericht ließ nochmals Milde walten und erkannte deshalb nicht auf Zuchthausstrafe, sondern nur auf 1 Jahr 9 Monate Gefäng nis; 6 Wochen gelten als verbüßt. —"Philharmonisches Konzert. Auf das am Mittwoch im „Stern" stattfindende Philharmonische Konzert seien alle musikliebendcn Kreise unserer Stadt nochmals aufmerksam gemacht. Die mitwirkenden solistiscken Kräfte und die Auswahl der Vortragsstücke würden einen zahl- relchen Besuch rechtfertigen. —"Zeichnung auf den Restbetrag von 25000000 Mk. 4°/„ Dresdner Stadtanleihe von 1918. Wir verweisen auf die im Anzeigenteil erschienene Zeichnnngseinladung, ans der alles Nähere zu ersehen ist. Am hiesigen Platze findet die Zeichnung bei Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Filiale Riesa, Mitteldeutsche Privat-Bank Aktiengesellschaft Abteilung Riesa zum Kurse von 94°/» in der Zeit vom 8. bis 17. d. M. statt. —"Warnungs In der letzten Zeit wird als Druck- fache an Landwirte ein Flugblatt ohne Namensuntsrschrift versandt, in dem in reklamehafter Weise gegen Einsendung von fünf Mark ein Rezept angepriejen wird, nach dem die Kartoffelernte durch ein besonderes Verfahren unter wcicnl- licher Saatgutersparnis auf das Zehnfache vermehrt werden kann. Wir warnen die Landwirte dringend da vor, auf derartige Angebote, denen keinerlei praktische Be- deutung beizumessen ist, einzugehen und Geld einzuschicken, da es sich hierbei ohne Zweifel um ein unsolides Ge- schäftsgebahren handelt. — WM. DieVersorgungS Verhältnisse der näch sten Wochen. In der 11. Sitzung des Presseverrats beim Landeslebensmittelamt am 3. April wurden die Ver sorgungsverhältnisse der nächsten Wochen besprochen. Starke Nachtfröste im Osten haben Verladung und Trans port aus den dortigen Kartoffel lieserbezirken in der lebten Zeit zum Teil verhindert. So sind von außerhalb Sachsens in der Woche vom 23. b»S 29. März rund 20000 Zentner Kartoffeln weniger eingcgangen, als in der Vor woche. Immerhin sind die Aussichten der Kartoffelver sorgung für die nächste Zeit im allgemeinen nicht un günstig. Falls England und Holland Kartoffeln nach Westdeutschland liefern sollten, würden die ostdeutschen Kar toffellieferbezirke dadurch entlastet, und die sächj. Versor gung von dorther erleichtert werden. Die Brotstreckung mit Runkelmehl bewährt sich. Beanstandungen werden nur in geringer Zahl erhoben. Sie sind, wie Lei jeder neuen Einrichtung, zunächst nicht ganz vermeidjich. Für die Sicherung der Ernährungslage bedeutet die zweimonatige Brotstreckung erheblich« Vorteile. DaS von den Kommunal verbänden emgejparte Mehl ermöglicht dem LandeSlebenS- mittelamt die Beschaffung einer Rücklage billigen Mehles (70000 Zentner) für die Zeit der Sommerknapphert. Den Kommunalverbändcn wird das eingesparte uns abgelie ferte Mehl sofort durw eine gleiche Menge Nährmittel (Grieß und Teigwarcn) ersetzt. Das in absehbarer Zeit nacheinander in allen sächsischen Kommunalverbänden zur Verteilung gelangende amerikanische Weizenmehl ist der eingegangcnen Probe nach vorzüglich, leider aber recht teuer (etwa 2.50 M. das Pfund). Dafür wird voraus- sichtlich der Preis auch des aus Auslandsmehl hcrgestell- ten Brotes nicht hcraufgejetzt werden. Die Fleisch ration von 180 Gramm kann gewährt werden nur bei gleich nachdrücklicher Hilfe der Reichssleischstelle, wie fts bisher von ihr durch Sonderzuwcisungen an Sachsen ge leistet wurd«. Bayern versagt in seiner Lieferungspflicht durchaus, während es gleichzeitig seine eigenen Rationen über das von Reichswegcn festgesetzte Maß erhöht hat. Der in baldiger Aussicht stehende amerikanische Speck wird als brauchbar geschildert. Er ist trocken gepökelt und nichtgeräuchert und soll sehr gleichmäßig in 'Seiten gelie fert werden. Andere Mästungsweise der Schweine und der ungeräuchertc Zustand verursachen einen andere» als den uns gewohnten Geschmack. Ob er nur in Mengen von 100 Gramm auf Kopf und Woche oder in größeren Monatsrationen verteilt wird, hängt einmal von der Schnelligkeit und Menge der Eingänge, sodann von dein Ermessen der Kommunalverbände ab. Es wird sich sur fte meist die Verteilung in kleinen Wochenmengen empfeh len, in Rücksicht cruf die Unbemittelten, denen die Bezah lung größerer Quanten auf einmal Schwierigkeiten machen könnte. Die feindlichen Regierungen haben bekanntlich be stimmt, daß die schuldhaft Arbeitslosen von der Belieferung mit den ausländischen Zusatzlebcnsmftlcln aus geschlossen sein sollen. Den Kommunalverbändcn werden für den Monat wieder 1000 Gramm Nährmlttel auf den Kopf überwiesen zur weiteren Verteilung nach den: von ihnen aufgestellten Verteilungsschlüssel. Außerdem werden die an der fünfpfündigen Normalration fehlenden Kartoffeln nach wie vor durch 100 Gramm Nährmittel für ein Pfund fehlender Kartoffeln ersetzt. Marmelade gibt es bis auf weiteres 900 Gramm auf den Kopf und Monat. Zitronen, voraussichtlich eine Frucht je Kopf, stehen baldigst in Aussicht. Allen Kommunalver- bänden wird dringend empfohlen, die Gc- treideentkeimung mögl chst a lg mein ou chzusührcn, um die inländiich« Spcisesetterzeugung ;u fordern. Das Getreidekeimöl ist ein wertvoller Grundstoff für die Mar- garineerzeugung. —" Landeskulturrat. In der Sitzung des Ständigen Ausschusses des Landeskultur.ates vom 1. April 1919 wurden u. a. folgende Gegenstände beraten bezw. Be schlüsse gefaßt. Bei dem Wirtschaftsministerium wird man dahin vorstellig werden, daß bei der Neufestsetzung der Höchstpreise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse die stark gestiegenen Arbeitslöhne und die Verteuerung der son stigen Mrtschastsersordernisje entsprechend berücksichtigt werden. — Aus Anregung des Landwirtschaftliche» Kreis vereins Dresden wurde beschlossen, mit Rücksicht auf ine zunehmende Unsicherheit auf dem Lande eine Versicherung der Weidetiere gegen Diebstahl einzusührcn, und wird der Landeskulturrat nach Festsetzung der Satzungen und der sonstigen Bestimmungen durch eine Bekanntmachung in der „Sächs. Larrdwirtschaftl. Zeitschrift" die Gcnosienichafls- werden und Privatweidebesitzer zur BeteUlgung aufsor- dern. — Mit Rücksicht auf die veränderten Einkommens- Verhältnisse soll bet dem Wirtschaftsministerium beantragt werden, die Bestimmungen über vre unentgeltlich« Be nutzung der Bauberatungsstellen dahin abzuändern, dak die Grenze von 8—10 Steuerklassen auf 15 Steuerklasse«
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