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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191904100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-10
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1919
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Riesaer H Tageblatt ««d Anzeiger Meblatt and ÄPfiger). Drahtcmschrfft! L-gHlatt Met«. Fernruf Nr 20 Amtsblatt Postscheckkonto: Leipzig iilSS». Eirokass» Riesa Nr. SL für die AmtShanptmannschaft Großenhain, das Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 88. Donnerstasi, 10. April 1S1Y, abends 72. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» « Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Hau» oder bei Abholung am Postschaltrr vierteljährlich 4.20 Mark, monatlich 1.40 Mark. Anzeige« fiir dir Nummer des Ausgabetages sind bis li> Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 48 mm breite Grundschrift-Zeile (7 Silben) 85 Pf., OrtSpreiS 30 Pf.;, zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nachweisung«» und BermittelungSgebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber iir Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Bierzehntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Jin Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungScinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: LangerL Winterlich, Riesa. -teschäftSstekle: ttoethestrasze SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Häbnel. Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrieb, Riesa. Nach Anordnung der Reichsstelle llir Gemüse «nd Obst ist den Herstellern von Dörrgemüse. auch in diesem Jahre das Dörren von Frükgewüse auf Grund der 88 1 und 9 der Verordnung über die Verarbeitnna von Gemüse und Obst vom 23. Januar 1918 (R.-G.-Bl. S. 46) biS zum 81. Jnli 1K1V Untersaat. Ausgenommen von diesem Verbot sind die an den Friscknnärkten verbleibenden lieberstände von Frühgemüse, welche durch Trocknung vor dem Verderb geschützt werden müssen. Dresden, am 9. April 1919. Wirtschafts-Ministerin«. 799 Vv 2 Landeslobenömittelamt. 8830 Tuberkulosesürsorqe. Die lange Dauer des Krieges und die damit verbundenen Nebelstände, wie An strengungen nnd Aufregungen, unzureichende Nahrung, schlechte Wohnnngsverhältmffe und anderes mehr baden eine neue Ausbreitung der in angestrengter Arbeit vieler Jahre mühsam znrückgedränaten Tuberkulose mit sich gebracht. Dieser Gefahr mit allen Mitteln zu steuern, ist von größter Bedeutung. Ans Anregung des Ministeriums des Innern sind deshalb im Bezirke die nachstehenden Fürsoraestellcn geschaffen worden, in denen tuber kulosekranke nnd -verdächtige Personen unentgeltlich Rat und Hilfe finden können. Es handelt sich hierbei banptsäcklich um folgendes: a) Aerztliche Untersuchung des Kranken nnd seiner Familie, ärztliche Beobach tung sowie sachgemäße Bearbeitung der zugunsten der Kranken an Behörden zu richtenden Fiirsorgeanträge, d) Untersuchung des Auswurfs auf Tuberkulosebazillen, o) hygienische Beaufsichtigung und Beratung der tuberkulösen Familien, ä) WohnungSsürsorge (Desinfektion, Gewährung von Betten usw.), «) Verabreichung von Kräftigungsmitteln in dringenden Fällen. Solche Fürsorgestellen sind errichtet: 1. in (Sröba. Leiter Fabrikdirektor Eduard Zeißig in Gröba, Hamburger Str. 3. Aerztlicben Rat und Hilfe erteilt vr. mvä. Holey, Riesaer Str. 9, während seiner Sprechstunden von 8—9 Uhr vormittags und von 2—3 Uhr nachmittags. (Die Einrichtung eines besonderen Beratnngs- und Untersuchungsraumes ist von der Gemeinde noch in Vorbereitung). 2. in Gröditz. Leiter ist 0r. meä. Schupp, Gröditz Nr. 26. Sprechstunden Mon- tags und Donnerstags von 10—11 Uhr vormittags. 3. in Nünchritz. Leiter ist vr. weck. Hartmann in Glaubitz Nr. 22ä, Sprechstunden am 1. und 3. Montag im Monat nachmittaas von 1—2 Uhr. 4. in Radeburg. Leiter ist Bürgermeister Richter. Aerztlichen Rat und Hilfe erteilen täglich vor Beginn ihrer allgemeinen ärztlichen Sprechstunden vr. weck. Gleisderg, Schulstr. 179» (Sprechstunden von V-9 bis '/,1O Uhr vormittags) und praktischer Arzt Gerhard Richter, Radeberger Str. 156 (Sprechstunden von '/,9 bis i/,1O Uhr vormittags). Großenhain, am 9. Avril 1919. 204 o L. Die AmtShanptmannschaft. Gewählt bezw. wiedergewählt und hier in Pflicht genommen morden sind die Herren Maurer und Hausbesitzer Otto Berger in Grödel und Bäckermeister Moritz Naundorf in Merzdors als Gemeindevorstände, sowie Mühlenbesitzer Otto Haacke in Grödel, Gutsbesitzer Karl Risse in Pahrenz, Niederlagsbefitzer Max Knöfel und Sägemüller und Hausbesitzer Emil Bielig in Röderau als Gemeindeälteste für ihre Wohnorte. Großenhain, am 8. Avril 1919. 541 sL.Die AmtShanptmannschaft. Dem Kommnnalverband wird durch die Landcsfnttermittelstelle Hundekuchen — allerdings ohne Preisangabe — in erster Linie für solche Hunde «»geboten, deren Haltung im allgemeinen Interesse liegt (Polizei., Jagd-. Wach-, Zieh, und ähnliche Hunde). Anträge auf Bezug von Hundekuchen sind spätestens bis 12. April mit der Angabe der Vedarfsmenge der AmtShanptmannschaft einzusenden. Später eingehende Gesuche können nicht berücksichtigt werden. Großenhain, am 9. Avril 1919. ISöoVlIl Die AmtShanptmannschaft. Freitag, den 11. und Sonnabend, de» IS. Slvril 1SI» finden bei uns wegen Reinigung der Geschäftsräume nur itnaufschiebbare Sachen Er ledigung. Die Sparkasse und das Stadtbauamt einschließlich der Beznasscheinstclle in der Albertschule bl-iben jedoch während der üblichen Geschüftsstunden geöffnet. Im Standesamt werden an beiden Tagen Anzeigen über Totgeburten und Sterbe fälle vormittags von 8—9 Uhr angenommen. Der Rat der Stadt Riesa, den 8. April 1919. Fnd. Wir geben hiermit bekannt, daß die Herren Kurt Börtitz, Max Schumann und Erich Hammitzsch als Hilfsexpedienten angestellt und in Pflicht genommen worden sind. Der Rat der Stads Riesa» am 9. April 19 l9. Fnd. Milchkarten-Ausqabe in Gröba. Freita» den 11. Nvril 1V1S, nachmittags 4—5 Uhr werden im Gemeindeamt die Milchkartcn auf die nächsten vier Wochen ansgcgeben. Die Ausgabe erfolgt im Zimmer Nr. 6. Die jetzigen Milchkarten sind vorznlegcn. Gröba (Elbe), am 9. April 1919. Der Gemeindevorstand. Regelung des Seefischverkaufs in Gröba. Nm künftig eine gleichmäßige Belieferung der Einwohner mit Seefischen zu gewähr leisten, wird folgendes bekanntgegcben: Jeder Haushalt in Gröba erhält eine Fiscbknrte. Die Fischkarten sind fortlaufend nummeriert und haben ans der Rückseite eine größere Anzahl Feldern mit fortlaufenden Nummern, von denen bei jeder Belieferung ein Feld abgcstcmpelt wird. Die Belieferung der Fischkartcn erfolgt nach der Nnmmerfolgc laut Bekanntmachung im Riesaer Tageblatt nnd in der Volkszeitung. Die Fischkartcn werden Sonnabend, den 12. April in den Markenausgabestcllcn mit ausgegeben. Die Verteilung der Seefische erfolgt durch Herrn Fischhändler Carl Jlguer, Gröba, Gcorgplatz 9. Gröba (Eibe), am 8. April 1919. Der Gemeiudevorstaud. Fortbildungsschule Gröba. Nach Beschluß des Schulvorstandes soll die hiesige Fortbildungsschule in eine ganz jährige umgewandelt werden mit Erteilung des Unterrichts nach Berufsgrupven in wöchentlich 5—7 Stunden, eingeschlossen gewerbliches Zeichnen und 1 Turnstunde. Schul geld wird von Schülern aus Gröba nicht erhoben. Auch ist bei genügender Beteiligung Fortbildnngsschulunterricht für Mädchen geplant. Anmeldungen für beide Abteilungen haben recht bald bei dem Unterzeichneten zu geschehen. Ter Schuldirektor. Börner. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 10. April 1919. ,—* Philharmonisches Konzert. Die alles um- stürzende Gegenwart hat nun auch die Existenz unsrer Militärkapellen in Frage gestellt. Das bedeutet für unsre Stadt, die vor dem Kriege drei an der Zahl in ihren Mauern beherbergte, ohne Zweifel einen erheblichen Verlust, der um so fühlbarer ist, als die Leiter der Kapellen mit hockanzu- erkennender Hingabe ihre Orchester auf der Höbe zu erhalten suchten, die seit mehr als einem Jahrzehnt durch rastloses Streben erklommen war. Musikmeister CarlKauS stand am gestrigen Abende nochmals an der Spitze seiner 68 er- Kapelle, die durch auswärtige Kräfte auf etwa 40 Musiker verstärkt «ar. Er besitzt entschieden die Routine und die Musikalität, die erforderlich sind, sich an Werke des großen Stiles heranzuwagen und bot in seiner über dem Ganzen stehenden, einer persönlichen Note nickt entbehrenden Inter pretation von Werken klassischer und moderner Musik einen durch nichts getrübten Genuß. Die „große" Leonoren- Ouvertüre reizt mit ihrer programmatischen Musik jeden Dirigenten, und man weiß, daß es für ihre Wiedergabe eine gewisse Tradition nickt gibt. Auch gestern hörte man einiges Neue und Schöne: Die E-Dur-Klarheit der Hörner beim Einsätze des zweiten Themas, den drohenden Charakter des E-Moll-Satzes, die melodische Linie der Violinen in Ges- Dur nach dem zweiten Signal, das ungestüm fortreißende Presto des Coda Satzes. Da war vieles eigene Arbeit, wie sie m dieseni Grade in Wagner's „Holländer"-Ouverture und in Liszt's „Les Pröludes" nickt so hervortrat. Zweifel- los trifft Cornelius in seinem Kommentar zu den Präludien, der auch auf der Vortragsfolge erschien, das Richtige. Möglicherweise findet sich aber auch mit der Zeit ei» Poet im besten Sinne des Wortes, der die Dichtung von Lamar tine, die den wechselnden Tonbildern zu Grunde liegt, in knappe, noch bessere Formen gießt, die dem Hörer als eoockiüo sios gu» ooo in die Hand gegeben werden könnten. Unter den Orchestermitglieder» ging wohl jeder auf die Initiative des Führers ein; mit elementarer Wucht und besonders präzis musizierte der Pauker. Die hervorragendere der Solistinnen des Abends war Charlotte Axt, eine Cellistin von bedeutendem Können, deren Bekanntschaft mir vor einigen Jahre» wohl schon machten. Künft- lerische Auffassung nnd Reproduktion, wie virtuose und technisch einwandfreie Jnstrumentalbehandlung find ihr gleicherweise eigen. Mit der untadelig-sauberen Wieder gabe eines der Konzerte von Karl Davidow berechtigt sie zu der Hoffnung, daß sie i» nicht allzufernrr Zeit sich neben die Meister des Violoncellos wird stellen dürfen. Wir neh men an, daß Constanze Klinger gestern nicht recht disponiert war. WeniaftenS fehlte es, vielleicht auch in- folge einer Depression beim Anblicke des sehr, sehr spärlich besetzten Zuhörerraumes, der Arte aus dem 2. Akt von „Samson und Delila" an Raff« und Temperament. Aber auch die Wahl zweier Lieder von Abt und Schmalstich, die aus dem noblen Rahmen der Vortragsfolge fast ganz ber- ausfielen, war nicht glücklich. Beklagenswert war, wie schon angedeutet, der geringe Besuch des sonst sehr gediegenen Konzertes, hoch anzuerkennen die musterhafte Ruhe der Zuhörerschaft. I. S. —* Zur Milderung der Lebensmittelnot hat das Ministerium für Mtlitärwesen kürzlich bestimmt, daß für die schlimmen Monate Avril und Mai besondere Vorkehrungen getroffen werden. Alle der Gefahr des Ver derbens ausgesetzten Lebensmittel, die in den Magazinen liegen, sind ohne Anhörung der zuständigen Zentralstellen unverzüglich und direkt dem Lebensmittelamte gegen Be zahlung der Selbstkosten anznbieien- Das der Reicbsge- treidestelle anzubietende entbehrliche Diehl soll ebenfalls dem LandcSlebensmittelamte überwiesen werden, ebenso alle entbehrlichen Mundvorräte, die nicht direkt zur Ver sorgung der mobilen Truppen nötig sind (außer Wein, Branntwein und Tabak). Mit diesen Maßnahmen ist zweifellos der Gefahr einer Katastrophe vorgebeugt worden. —* Verkehr mit russischen Zahlungsmit teln. Zufolge 8 3 des Gesetzes betreffend Verkehr mit russischen Zahlungsmitteln vom 15. März 1919 sind alle im Inland? befindlichen russischen Banknoten in der Zeit vom 5.—15. Tlpril ds. Js. bet der Reichsbank anzumelden. — Die Ernährungslage des Freistaats Sachsen wird in einer für die Verhandlungen rn Spaa als Unterlage bestimmten Druchchrtft des sächsischen Wirt- schaitsministeriums als überaus beforgniserrcgeno geschil dert. Unser Sachsenland beherbergt aus 15 900 Quadrat kilometer 4,8 Millionen Meirichen, und zwar kommen auf 1 Quadratkilometer 321, gegen 120 rm Rerch, 115 m Preu ßen und 47 in Frankreich. Selbst Belg en rst nicht >o dicht bevölkert wie Sachsen; dort kommen 262 aus einen Quadratkilometer. Im Rheinland kommen 264 und in Schlesien sogar nur 130 Menschen auf 1 Quakn a.ksiometer. Unier Sachsenland ist zu einem beträchtlichen Teil ge birgig und darum weniger fruchtbar, zu einem großen Teil auch mit Wald bedeckt. Es besaß vor dem Kriegs 858500 Industriearbeiter, davon waren 275 000 un Textil gewerbe tätig. Sachsen ist nach alledem aus eine hohe Einfuhr von Lebensmitteln angewieien. Im Jahre 1913 mußten /z Millionen Tonnen Getreide und andere Feld früchte, Ist/» Millionen Tonnen sonstiger Nahrungsgemüse und Futtermittel und fast d ei Dttllionen Stück Bieh zur Befriedigung des Nahrungsbedarses von Menschen und Tieren eingeführt werden. Sachsen ist also Zuschuß'.and, besonders auf dem Gebiete der Kartosfelversorgung. Bon 4Ve Millionen Einwohnern sind nur 730000 Kartoftelselbst- Versorger. Sachsen erzeugte 1918 auf einer Kartoifeianoau- fläche von 93969 Hektar 16 20717a Zentner Kartoffeln. Die Reichskartofselstelle mußte zur ^Währung der all gemeinen Wochenkopfmenge einen Zuschuß von 6 700000 Zentnern leiste». In der Vieh- und Fleischversorgung ist Sachsen, wie bereits gestern ausfükrlickier dargelegh noch mehr auf Zufuhr angewiesen, es ist in dieser Hin sicht das stärkste Zuschußgebiet des Reichs. Es ist vorläu- sig unmöglich, das dringendste Bedürfnis der Bevölkerung nach Flesichnahrung auch nur einigermaßen zu befriedigen. Die Fett- und Milchversorgung ist gleichfalls ungenügend, desgleichen die Ererversorgung. Die Aussichten der Zucker versorgung sind sehr ungünstig. Die mangelhafte Ernäh rung zeitigte einen erhöhten Krcmkheitszustand, nament lich ist eine starke Zunahme der Tuberkulose bemerkbar. Die Geburtenzahl ist allgemein iin Rückgang begriffen. Seit 1916 überwiegen die Todesfälle die Geburten. — Achtung Landwirte! Im „Freiberger An zeiger" richtet Oswin Schmidt, der Direktor des Bundes der Landwnke in Sach en, folgende sehr berechtigte Mah nung an dia Landwirte: „Die Freigabe der Eier ans» der öffentlichen Bewirtschaftung ist ein Bersuch, wie sich 4>ie Preise der landwirtschaftlichen Produkte ohne Zwangs bewirtschaftung gestalien werden. Wenn dieser Bersuch miß glückt, d. h. zn einer unangemessenen Steigerung der Eier- preise führt, so ist zu erwarten, daß mit einer Freigabe der übrigen landwirtschaftlichen Produkte in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. Darum hütet Euch! Gebt kein Ei ab als zu einem bescheidenen Preise. 50 Pfg. vro Stück ist schon ein hoher Preis." Was von einzelnen Land wirten durch Forderung von Wncherpceiien für Eier ge fehlt wird, schadet dem ganzen Stande! Diese Einzelnen tragen die Schuld und die Bcrantwortung für etwaige Folgen, die leicht möglich sind, wenn d'-e breiten Bolts- massen noch weiterhin durch Fordern von Ueberpreisen gereizt werden. 'Was Oswin Schmidt den Landwirten als Mahnung zürnst, sollte überall Beherzigung finden! — Streiken auch die Hühner? fragt die „DreSdn. Bolkszcitung". Sie beantwortet die Frage natürlich in verneinendem Sinne und führt dazu folgendes aus: Seit Wochen legen die Hühner, ohne sich um die Politik zu kümmern, jo fleißig, daß man es längst auf dem Maette spüren müßte. Eine Verminderung des Hühnervolkcs hat auch nicht stattgefunden. Trotzdem gibt es keine Eier zur Berteilung an die Bevölkerung. Wo bleiben die Eier? Der Schleichhandel hat sich ihrer bemächtigt. Bor einem Jahre glaubte man, der Stückpreis für ein Ei in Höhe von 70—80 Pfg. sei nicht mehr zu überbieten. Heute wird für ein Ei im Schleichhandel ein Preis von 1.50—2 Mk. bezahlt. Das ist der Grund, warum die Eierablieferungs- stellen so wenig Eier bekommen. Es müssen hier endlich durchgreifende Maßnahmen getroffen werden. Die Eie:: gehören als wichtigstes Nahrungsmittel dem Bolle. Daß die Aufbringung der Eier aber jo ganz versagt, zeigt, daß man seit den Tagen der Monarchie in vielem, was geän dert sein sollte, beim alten System verblieb. — KelnWegfallderRetseauSwetse. Wie den „DreSdn. Nachr." von zuständiger Stelle mttgetetlt wird, be steht keine Aussicht, -aß die Ausstellung von ReiseauSweisen
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