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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271123012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927112301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927112301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-11
- Tag1927-11-23
- Monat1927-11
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1927
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1«7 »r. »4» Lette» uerltch. baß ein« angesehene LeSrerorgani. ebner solche ungeheuerliche Behauptungen ZaS sollen nun aber unsere evangelischen u« Schttle «»» Slter»rech1. v»« Etadtenrat Paul M»s»««r. «afla». V«, K«n»k »« ba» Reichtschulgesetz ,»tz« seiner G»i. ttetbuu, ,»l-«ge«. Dar Sächsisch, Lebrerverel, bei««»«» sich daru« aas bam Srteaspsad«. Sn letuem »uftrase hat tu Heu ktzte» Lage» etu« Reduerlch«, >t« Lausitz bereift uud »tzwehr- oersamwlunaen gehalten. Sv am lsi November tu Bautzr«. »« »9. tn BtschosSwerda. Nicht wentgrr al» vier «ebner trete» bei dielen Versammlungen der Raid« nach tu deu «amps: Eta Dretduer Lehrer, «tn sozialistischer ÖSerdürger. »elfter. «tu adliaar Jurist au» Breslau und etn Psarrer au» Null». Man hatnin Eindruck batzöa» Kind her »etchSregteruug totaeschlageu «er»«» fall, nach «h» «» geboren tl». Der Lehrer verfolgt die Ausgabe, seinen AmtSgenossen >v«st ein-nsagen vor der evangelischen Schule. «Die ko», sellionelle Schule soll alle» Bisherige überbleteu* Sie de. »««t,l mindesten» »Unterjochung der wissenschast*. Der ver- »altungSmann schildert sodann die finanzielle AuSwtrtuna de» Entwurf«. Alle Memetndevertreter an» Stadt und Land lallen da» Gruseln lernen. Denn — man bür« und staune! — von »en Mehrkosten, die da» Schulgesetz rrsordert. könnte da» Deutsche Reich »seine ganze Revaration-schuld bezahle«*! Für Sachsen prophezeit er nicht weniger al» zwölf Schularten Der Jurist beweist natürlich, baß da» Gesetz »verfassungswidrig* I«. Denn 8 1462 der Reichsverfassung. auf dem sich die Be- tenntni-schule stütz«, sei nur ,/il» Ausnahme gedacht*. Die «emein'chaftSschnle müsse nach 8 >40.1 die «egelschule sein. Der Pfarrer endlich gibt dem Schulgesetz „im Namen de» Christen» lum»* den Todesstoß. Weil ihm jede Verbindung von Kirche and Staat verwerflich erscheint, darum behauptet er. daß au» religiösen Gründen jeder Religionsunterricht im Aufträge des Staate» bekämpit werden muß. E» ist ties bedauerlich sation durch ihre Redner verbreiten läßt. WaS sc ^ Eltern davon halten? vor allem sollen sie der verantwort, lichen ReichSrcaterung zutrauen. daß sie nicht ein Gesetz eln» bringt, das völlig stnnlo» ist. Der Vorwurf der Verfassung». Widrigkeit deS Schulgesetze» ist bereit» vom NeichSiusti». Ministerium zurückgewiesen worden. Wohl redet 8 146.1 von der gemeinsamen Grundschule «nur „Grundschule*, also bloß 1. bi» 4. Schuljahrs. 8 146L aber unterstellt auch diese dem übergeordneten Grundsatz de» Elternrecht», der bereit» durch 8 IW festgelegt ist: „Die Erziehung de» Nachwuchs»» zur leib lichen, seelischen und gesellschaftliche» Tüchtigkeit ist oberste P I l i ch t u » d n a t ii r l i ch e S R « ch t d e r E l t e r n.* Diesem Hauptgrundsatz muh sich auch die Schule beugen, solang« er nicht da» Gtaat«wohl gesährdet. Aber ist er durchführbar? Noch lindert sich täglich der Wortlaut de» Gesetzentwürfe». Stoch weih auch niemand, wie die Eltern sich entscheiden wer- den. Alle Berechnungen find darum willkürlich und phan. tastisch. Ganz gcivih muh das Gesetz Sicherungen enthalten, daß unser Schulwesen nickt in minderwertige Zwergschulen »erschlagen werden darf. Die meisten Dörfer in Sachsen wer- den dann auch in Zukunft nur eine Schulart haben, entweder eine cvangeiisehe Schule ober eine Gemeinschaftsschule. In groben Orten aber, wo jeder Jahrgang mehrere Klassen stellt, wird die Sckeiduna aar nicht so schwierig werden. Je nach der Entscheidung der Eltern werden die Klassen der evangelischen Schule, der Gemeinschaftsschule und der weltlichen Schule zu- sammcngcstellt werden. Grobe Kosten könne» dabei gar nicht entstehen. Hält man außerdem zwischen diesen Schularten eine organische Verbindung auirecht sgemrinsgine^ SchulbauS, gemeinsame Lehrmittel, vielleicht sogar gemeinsame Leitung!, so wird sich wahrscheinlich schon tn weniaen Jahren zeigen, daß entweder die Gemeinschaftsschule ober die weltliche Schule in den meisten Orten überflüssig ist. Denn da unser« Be. Hälterung säst zu 99 Prozent evangelisch ist. mühte di« «van, aelische Schule eiacntlich von vor»«'erein zur Rcgelschul« wer» den. Wenn man diese evangelischen Schulen jetzt zum Schreck, gcspenst macht, so ist dies eine grobe Irreführung. Auch diese Schulart bleibt im vollen Sinne StaatSschule. Nach der feier lichen Erklärung des Stuttgarter Kirchentags kann eS auch keine evanaelische Kirckenbehörde geben, die irgendwie an eine Beschncidiina der wissenschaftlichen Lehrfreiheit denkt. Der BildungSausichuß des Reichstages hat überdies tn den letzten Tagen den Wortlaut des Gesetzes so abaeändert. daß jede Gesät,r einer „Doamatisicrung" ausgeschlossen wird. Den Schmerz der Lehrer über die Zerschlagung, der beut» schen Schule verstehen und teilen wir evangelischen Eltern in hohem Grade. Wenn aber eine vollwertige, tiefgreifende Er, »ichungSarbcit unter dem Druck einer erzwungenen Einheit nicht möglich ist, so ist es besser, aus den Schein der Einheit zu verzichten. Die evangelischen Eltern können dabei das Be» wußisein haben, daß sie an der Zerschlaaung schuldlos sind. In Lachsen wenigstens haben sie genug Opfer gebracht. Wenn man hier von einer Schuld sprechen kann, so liegt diese vv, allem in der Gewalttätigkeit der Fleißncrschcn Schulpolitik rrlenae-enkeier«. «ceileter v«r Llrr«zsch«l». Alte« Brauche gemäß, fand am Montag na» dem Del««» sonntaae hi» fett «SN übltchr «eeefeter tn der Aula der -reu», schule statt. Professor Ö. Richter lettete die ernste Feier dem Kreuzchvr durch da» Lied; »Mitten wlr tm Lebe« " Lut! mit oe« Kreuzchvr durch da» stud mit dem Tod uwsa«»««* » Konrektor Prosesior Lte. ttzey «her et«, woraus ergreifende. zu «« erklang da» non Martin ^ ttzepl. Roth dt« Herzen gehend« Gedächtnisrede hielt. Soda »«konnte kcoo, guomoyo morltur tuatp» von Jakobu» Gallus» an da» sich da» verlese« der t« Kirchenjahre lS2ü/-7 ver, storbenrn Lructauer anschloß. unter denen besonder» hervor» »uhcbcn sind: Psarrer H«p«o»n. der «teste Lructaner: »«Helmer «eate- rungSra« Prosefior Le. Hultzsch: Ri«tergut»bell»«r Franz pan ftaltez tn Ungnea: Mrcht»anwalt Lndertetn. Leipzig,- jüchfl, scher Gelantzter und benollmächiigter Minister fta»». Lchmidt. München! Architekt Dr.-Jn«. »chtlltna. Enkel de» »chSpser» de» Atedeewalddenkmal»: Hoirat De. »«»ander Fischer: Psarrer Oskar vleber: Dr. Bustao v a ch m « n n. Mitarbeiter «« Lexikon von vrockhou», Proleflor Eascha Echnrtder, Reaterungdrat L u d w i Psarrer Vaetzel: Dr. med. Tvpol». Dt« Frier schloß mit dem gemeinsamen Gesänge de» LtrbeS ^lesu», metne Zunersicht*. Da» gedruckte Lee« mit deu Nachtrüge» der vorberaeaangenen Jahr« kommt tm Laus« de» Dezember an alle Mitglieder der Lructonerveretuigung zum Versand. Alle Anfrage» wegen de» Bezug» dr» Eec« und Nenanmeldungen zur Beretntgung find an Rechtsanwalt und Notar R. THUme. Marschallstr. 2. 2.. zu richten, während all« Nachrichten über verstorbene Tructaner umgehend an Oberstudtenrat Professor Dr. Heinemann, Zöllnerplatz S. 2.. zu lenden find. Alelchersches Seminar mN Aufbaulchule uad Deulfcher Vberschuie. Am Sonnabend fand tn den Abendstunden tm Festsaale die Toten feier diese» Jahres statt. Mit den Hinter bliebenen hatten sich viele Altsletcheraner eingesunden. Der Bericht brachte GedüchtntSworte für zwölf ehemalige Schüler, darunter für Erich Glänzel tabgegangenen lüÄj. den in der Schreckenönacht von Gottleuba die Wasserfluten hinweg» gerissen haben. Den Trost der Schrift la» Dr. Klepl. bas Gebet sprach nach einer Betrachtung Uber Psalm 86.10. Ober, stubtendtrektor Jobst. Ehorüle und Gesänge sür Männer- chor und gemischten Chor gaben jedeSmal durch hehre Musik Erhebung und Trost. Da» Schülertrto jpielte et« herrliche» Andante von Franz Schubert. Die Grundaevanken des Arbettsrechks im Wandel der (Zellen. Ueber diele» Thema hielt Privatdozent Dr. Arthur Ni lisch am Montag in der Technischen Hochschule seine Antrittsvorlesung. Er ging davon aus, daß die Grundgedanke» de» Arbeitsrecht» nicht unverrückbar sest- stehen, sondern wechseln mit den sozialen und stoutSpolittlchen Ideen. Da» ArbettSrecht im richtigen Sinne sei lediglich da» Recht der abhängigen Arbeit. Und zwar sei eln Arbeitnehmer dann abhängig, wenn er seine ganze Arbeitskraft unbeschränkt dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt, so daß ausschließlich dieser zu bestimmen habe, daß und was gearbeitet werde usw. Das Arbeitsrecht in diesem Sinne sei also ein ge- regelte- ArbejknehmervcrhältntS. Dabei komme für die Gegenwart zur Erfassung des Grundgedankens de» Arbeit», rechts in Betracht bas römische Recht und da- ältere deutsche Reckt. Wir seien in ein geradezu pathologische» Verhältnis hineingekommen, und mit allen Kräften müßten wir danach streben, aus den unhaltbaren Zuständen der Gegenwart herouSzukommen. Bereit» gewinne di« grundsätzliche Aus» fassung der Notwendigkeit einer Aenberung des ArbeitSrechtS an Boden. Der Anfang dazu sei bereit» tm Bürgerlichen Gesetzbuch gemacht worden. Zunächst babe da» BetrtebSrätegesetz dem Arbeit, nehmer einen Anteil am HerrschastSverhältni» de» Betrieb» gebracht, etn Mttbestimmungvrecht. ein« Art BetrtebSbürger- recht. An Stelle der persönlichen Verbundenheit »wischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer lei die vetrtebSverbundenyeil getreten, so zwar, baß da» BetrtebSrätegesetz die Betrieb», verbunbenhelt der Arbeiter geradezu vorauSsetze. Daß diele» Atsl tzh«rh«u»vt «ul«,stellt werden konnte, sei et« gewesen, aber e» würde einer nvch langen soztalwirtimml. ltchen Erziehung bedürfen, um eine« wtrkltch soziaten Mandel der Gesinnungen herbeizuiühren. . .. . Etn zweiter Ansatz zur Bessern«« sei die Srkenntnttz der Notwendigkeit, dt« Ardeitdkrgst pfleglich zu behandeln. Hier areÜe der Stag, «tn mit dem «rbettrrschutz «nd der Gpzml- Versicherung. Diese Nolwendiakett werde beute ernstlich utcht mehr bestritten. Der Redner sprach im Anschlüsse hier«« d«O Wesentliche de» Arbeitsschutzes, der Invalid««.. Unfall« und Krankennerficherung durch. Lld drittes Zeichen brr Besserung sei die Beseitigung dar Wßstäude zu nennen, dt« sich historisch tm Arbeitdveshäunt» "Ilde« bä leravsaebilbet hätten. Hierher gehörte die Selbsthilfe durch Zusammenschluß zu BerulSverbänden und Gewerkschaste«. deren Geschichte kurz gestretst wurde. Der Exponent dteser Entwicklung seien die Tarisverträae mit bindender Wirkung sür beide Setten. L» tri nun aber leider io: D t e B e tr i« ds- Verbundenheit und die GewerkschaftSverbu«, benhett seten.kaum zu vereinigend« Extreme. Man könne unmöglich in einer Prrion Betriebsrat und Ber- trauter der Gcwerkichast fein. GcwisseiiSkonslikte seien die Folge. Die Lösung dteser Konsltkte sei das mirtschastSpolittsch« Ziel, auf» innigste zu wünschen und von der Wissenschaft heiß umrungen. Für die Zukunft scheine die Auffassung stegreich g« bleiben, daß hie Tarifverträge objektive Rechtsnormen seien, bi« der Wirtschaft ihre Gesetze verschreiben würden. Die neu errichteten DchlichtunaSbehörden seien der erste versuch, kampslos zum JnterefieuauSglesch zu kommen. Der Redner skizzierte tm Anschluss« hieran noch die Bedeutung und da» Wesen deS Streik» und schloß mit der Aufforderung, daß zur Lösung der für da» vestehen deS Staates fundamentalen Krage» de» Ärbettsrechi» alle ohne Ausnahme beste» Wißen, eine« versöhnlichen Wille» und absolute Ehrlichkeit der Ge sinnung etnzuletzeu hätte». Liederabend tm Sol-akenhetm. Am Totensonntag veranstaltete der Männergesangveret» „Armin* für unsere Garnison einen wethevolleu Liederabend im Lvlbatenbelm. Die Motette „Der Herr ist mein Hirt* von B. Klein und der „Schottische Bardenchor*, bearbeitet von Gtlcher, umrahmten den ergreifenden Nachruf, den der vor- sitzende de» Verein», Paul Arnold, den im verflossenen Kirchenjahre durch den Tod abgerufenen SanaeSbrüdern wtd- mete. Aus den gleichen ernsten Ton waren die Übrigen MSnnercküre. dle Darbietungen des Quartetts und die Einzel- gelänge HanS KieSlerS gestimmt. Perlen deutscher Dich, tiing von Stchendorfs. Hosfmann v. Fallersleben u. a„ ver» tont von I. Rtetz, R. Becker. Schubert und Beethoven, wäh rend Erich LangerS „Deutscher Sang*, etn wuchtiger Tonsatz de» LledermeisterS Armin Maltosen, den gewaltigen Schlußakkord des trefflich gelungenen Abends bildete. Sämt liche Gesänge stellten dem Können des Leiter» und seine» Ver ein» etn glänzende» Zeugnis auL. DiviNonSpfarrer Ott», der in seinem Begrüßungswort die Zwecke de» Soldaten heime» barlegte — >6 Jahre dient e» nunmehr den Truppe« und ihren Angehörigen unter der hervorragenden vermal- tung der unermüdlichen Hauseltern Lange als gastliche» Daheim, al» Stätte zwangloser Geselligkeit und al» Vermitt lerin edler Bildung und Kunst — sprach tm Namen aller de« „Armin* und seinem Letter den herzlichsten Dank au». Der zahlreiche militärische Besuch bewies, daß der Soldat am ern sten Tag auch ernste Erhebung sucht, zu der gerade baS deutsche Lied, gemütvoll und künstlerisch bargeboten, emporzutragen geeignet ist. — Heimatschutzporträge. Sonnabend, den 16. Dezember, abends 8 Uhr. wird im Gewerbehaus „Die Heilige Nacht*, etn Weihnachts-Oratorium sür Chor, Soli und Orchester. Dichtung und Musik von FranctScuSNagler, des Ke unter Leitung lomponisten ausgeführt. zi.l.LidtVllkrKäits: 50« Läcuscu: vo«lK!i.c Kv85n.cir-/zÄL oiiO 5c«uvklrr ivckr«51>k71-kdl kÜK WOtEdIS5i<UU5V VIMVkU / V/KI.I.NKK55k 14 Architekten, Dresden, Wiener Platz 2,1. Diesem Ausschuß liegt die ekrcnamtliche sachverständige Beratung tn allen Fragen des Wellbewerbswesens ob. Allen auSschrctbenden Stellen, vor allem den Behörden, staatlichen wle städtischen, öffentlichen und privaten Körperschaften wird dringend empfohlen, vor der össentlichen Bekanntgabe von AuSschrciben sich mit dem VettbewerbSauSschuß über daS Programm und die Be dingungen z» verständigen. ? DaS Projekt der österreichischen Stäbteoper. Da» Projekt der Schaffung einer österreichischen Städteoper be ginnt bereits greisbare Formen anzuncbmen. Kürzlich hat inGra, eine Städtekonserenz stattgefundrn. die sich mit der Gründung einer gemeinsamen Stäbteoper sür Graz. Linz, Innsbruck, Klagensurt und Salzburg befaßte. Zugleich wurden jene Mastnahmen besprochen. d,e die Flüssigmachung einer staatlichen Subvention für die Provinztheater bezwechen sollen. Für die neue Städteoper wurde eine Spielzeit von insgesamt acht Monate» tn Aussicht genommen, wovon vier Monate aus Graz entfallen, während der Rest der Gvtelzett aus die Städte Innsbruck. Klagensurt, Salzburg und Linz »»sgetetlt werden wird. Mit der Vorbereitung sowie mit der künstleriichen und administrativen Führung der österreicht. liiscn Städteoper wurde Graz betraut. Außerdem wurde die Grazer Zentralstelle ermächtigt, die Verhandlungen mit den NationalratSparteten wegen der Sicherstellung der ersorder. lichen Subvention für den Betrieb der Städteoper zu führen. Lphärenmufik des Nordlicht»? In den Gebieten de» nördlichen Ural» find in letzter Zeit wieder auSgebebnt« Nordlichterschcinungen beobachtet worden. In russischen Zeitungen wird nunmehr allen Ernste» behauptet, daß nach mehrfachen Berichten diese Erscheinungen von einer seltsamen Musik tn den Lüften begleitet gewesen seien. Da für die nächste Zeit Wiederholungen diese» Phänomen» erwartet «erden, hat sich eine Kommission von Phnfikern nach Beresow Vqelen. um dort diele Berichte nachzuprüfen und. sall» sie sich bewahrheitan. Untersuchungen über den Zusammenhang mit photographischen und Gchallvlatten. Aufnahmen durch- »»liihren ? Zwei neue Mnsee« in Nürnberg. Die Stad» Nürnberg bat der Klavlerfabrtk Neupert tn Bamberg und Nürnberg da» althistortsche HanS „Z u r W a a g «* zur mietfreien Unter- dringung ihrer klavierhistortschrn Sammlung anaeboten. die al» oröstte ihrer Art auf der Frankfurter Milfik-LiiSstellung höchste An-rk-nnung und riesigen Besuch fand und bet ge- svndertcr Ausstellung in der Nürnberger Norts»Hall« von der Bevölkerung Nürnberg» weit über Erwarten kreauenUert wurde. Die Neupertsche klavierhistortsche Sammlung führt beinahe lückenlos durch dle ganze Geschichte de» Klavier» vom slavlerstab bis znm modernen Flügel. Sie ist bl» setzt in Vamberg „ntergebrmht gewesen. Ist die» Museum für Nürn berg so gut wie gesichert, so ist ein andere» Museum zwar schon gründlich vorbereitet, doch zunächst noch ohne Heim. Die Aürnberger Sptelwaren-Jnduftrt« betreibt sehr energisch die Schaffung eines Sptelwaren-Museums. Es «v«r «or Jahren schon daran gedacht worben, dies dem Germanisch Nattonalmuseum anzugliedern, dessen Sammlung historisch Spielzeug» im allgemeinen um dir Mitte de» 1L Jahr hunderts abbricht. Dt« Sptelwaren»Industrie bat der MuscumSlettung ihre sämtlichen wohlbewabrten alten Muster angeboten,' doch wurde dies Angebot abgelehnt. Daraufhin wurde tn Kreisen der Sptelwaren-Jndustrte der Beschluß ge- faßt, etn eigene» Sptelwaren-Muscum in» Leben zu rufen, das natürlich baS Sonneberger Sptelwaren-Museum wesent lich übcrtreffen wird, da e» nicht nur wie diese» Holz, unl Plüsch-Tpielmaren, sondern in erster Linie dt« Entwicklung de» mechanischen Spielzeug» zeigen wird. ? Noch eine Entdeckung am Sternenhimmel. Neben brr bereits gemeldeten Entdeckung des neuen Kometen im Sternbild der Fische wurde aus der Hamburger Sternwarte um die Mitternacht vom 18. zum 19. d. M von Pros. Schwaß, mann und Dr. Wachmann bei photographischen HtmmelSaus- nahmen zwischen Stier und Orion, nordwestlich vom Stern dritter Größe Lambda, ein neuer Stern der Helligkeit der Ist. Größenklasse entdeckt. Da» neue Gestirn befindet sich also an der Grenze der Milchstraße, in deren Bereich die meisten „Novae* ausleuchten. Entdeckung einer alttetamentarische« Stätte. Bei den AuSgrabuugen der amerikanischen Archäologischen Schule in Jerusalem wurde, wie man annimmt, die au» dem alten Testament bekannte Stelle Bethel, wo Jakob seinen Traum ge- habt und wo sich JerobeamS goldenes Kalb befunden haben soll, sestgestellt. Auch israelitisch, Gesäße und Geräte sind in überraschend gertnger Tiefe entdeckt worben. ?* „Zeitschrtsi stir Mos»." IS teinar«»,,.Verlag, Leipzig, Apvemberhesi l ..Preußische Musikpolitik" de- tilelt sich einer »er akluellften Aufs»«' diese» mannigsalttgen Oeftc». ftn Fragen »«» Uni«rrlchi»weien» Neuert auch »ieSmal wieder De. Paul Mir» viel Anregende» »ei. ftn »«» inner« Aeich der tkunft »her sühn die Fortsetzung de» Srotka.Aussatz«» au» der Feder dr« Haupischrtsileiler». Ferner »ringt Hermann Grabner di« Schlubbeirachlung zu ielnem auSsührlilhen Aufsatz über Sieger» „S 1 n « o n t r I t a". Ueber Tonarten. Sha, «kt«, rINtk wird m» Veddasttgketi weiter debattier« iDr. Max Un»er>. vielseitige kleinere Netträge ergänzen de« gn-akt. Die halblrvckenerr Erben der Wikinger. Bon R u r i k. Seit eisiAn Jahrzehnt bat man in Schwebe» »da» System*. Seitdem sind alle Schweden von Staat» wegen nüchtern. Wenigsten» sv halb und Hais Wer e» trotzbe« nicht ist. dem wirb dir Erlaubnis zum Bezug von Spirituosen entzogen: dann wird er wieder ganz nüchtern! Ja. e- ist sehr sinnreich diese» „System*. Al» ich z«,, «och neu war, ging ich einmal an eine« kalten vktobertag ganz harmlos, wie eben so ein «itteleuropäischer Reisender ist. Ich fröstelte und befürchtet« eine Erkältung. Ich bestellt« darum einen Kognak. Da» Gesicht de» Ober, war sehenswert — Mit vieler Mühe macht« er mir klar, daß tch mich ersten» tn einem »Nüchternheits-TafL* befände, das überhaupt nicht da» Recht habe, Spirituosen zu serviere« — da» Wort »Sptrttuosa* sagte er mit geradezu andächtiger «nb tieser Stimme —, zweitens wäre es noch nicht zwölf Uhr mittag» und da könnt« ich auch anderSwo noch nicht» be kommen. und dritten» bekäme ich auch anderswo nach zwölf Uhr nur dann ein Gläschen, wenn ich auch etwa» verzehr«. Ob er ein GjaS Milch bringen dürfe? — Ich entfloh! Metne Freunde trösteten mich und empsahlen mir warm, zu einer Systemgesellschaft zu gehen und dort etn so genannte» „Motbuch* zu beantragen. Ein Motbuch, da» ist der Schlüssel zum Paradies, eine Art Scheckbuch aus die Selig, kett, die mit dem andächtig auSzusprechenben Wort »Spirt- tuosen* tn diesem Lande verknüpst ist. Jede» Land hat seine besondere Sitten und Gebräuche, die oft mit einer besonderen Art von Kult und Zeremonien »erbunden dem ""e" kulturlande der Wikinger hier hat man das »System* und da- für eine besondere Behörde, die einer großen Anzahl non Staatsbeamten Gelegenheit gibt, ihre Arbeitskraft anzuwe». den. Jahraus, jahrein wird dort die Vertilgung der Spiri tuosen registriert und unter gewissen Zeremonien kontrolliert. Ich lehnte zuerst den Rat meiner Freunde ab. Man hat doch auch setnen Stolz, und der sprach dagegen, daß jede» Gla» Kognak, da» ich hier als Schutzmittel gegen da» rauhe Klima vertilge, eingetragen, registriert und kontrolliert werden sollt«. Nein, nichts zu machen' Mit mir nicht. Dann habe ich mir aber an den herrlichen schwedischen Vorspeisen und den billigen Hummern den Magen verdorben Da wurde ick welch. Da habe tch nachgegrben. In Gotte» Namen denn also. Ich ging also »um »System*. E» wohnt in Stockholm ln einem Palast in schönster Lage. Haben Sie schon einmal etn« diktalortsche Behörde aus dieser Welt gesehen, die nicht tn einem Palast wohn«? Deutsche» Wohnungsamt oder schwedische NüchternhritSdehvrden. e» ist Immer dieselbe Sache. Schüch. tern mein Hütchen tn den Händen drehend und etwa» nervös in der ungewohnten Umgebung, betrat ich also die heilig«« Hallen. »lÄrcinte oeni spersnrs voi cii'entrste* müßte üter der Tür stehen, denn diese» System ist wahrlich ein Insern» ml« Vorhafen und inneren Zellen, wo der hartnäckige Sünder sein säuberlich ausgekocht und geprüst wird. Von einem Wachtmeister erhielt tch eine Marke mit einer S1 tn bi« Hand gedrückt und setzte mich harmlos zu elner Reihe von anderen Wartenden. Wir'befanden un» in einem vor nehmen Raum«, der dem Ernst der Stunde entsprechend dunkel gestrichen war. Alle» sehr sein lackiert, wie ans einem Dam»s«r. Ein bißchen sehr warm, aber tonst ganz schön. Mir gegenüber sitzt etn älterer Herr Er lächelt versonnen. Man steht deutlich, er hat seine Umgebung vergesse» und lebt tm Vorgefühl von etwas Schönem. Langsam hebt er de« Kops und schließt die Augen — aha, setzt weiß tch. was es isi: er träumt non der Seligkeit, die in dem Wort »Sptrttuosa* ein geschlossen ist. Wenn alte Herren in Schweden sich nämlich »«tnen genehmigen* dann aeschirht da» mit einer gewissen Zeremonie: Erst hebt man bas Glas und sagt: »Gkols* Las
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