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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001124015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900112401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900112401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-24
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.11.1900
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VerugrgebUhr: ^ »Mt. «««».- »e «oft s Mc. durch «- .»nckmcrNacknickt-u' nfthtft«, »««-»»! die Bezteüer t, -Ladt« -md der nächtz« Ummdim,. « die.-i-tmawi, durch eiacne Voten «derftmumiiiachre -rsolat. -rdaUe» dB Wall a» Vochentaaen. dl« -W «»Lon». oder Seiertoae Iol,e». , Mt Ldeilausoabeu «beudS ,md «»«»« »uaesiellt. Ktk «Wade einaeftmdter Eckkitt. ftftck keine «ertiudlichkeit. -er»t»recku«tchl«tz: «ot , »e. U ». »r. iMS«. rele-ramm-Sdreiie: »ichrtcht«« »re,»,«. Lottes»vKr- ß SegrSvdtl 1856 L«V»v«Kt S«. 8r. 51a)«»UU. 6e» Lüvixs vov S»edLko. ' L7L»o»I»Sv«. V»v»os, DvssvL^s.! lkinrelvorlmuk K. Lelear-Wrch'e: Aachrichten, Dresden. ft» fter titxtv ^ V«nrSxNvI»«» MNelLtMär-SotÄ Nr OsckLkts- cmfl VorZliiixlmgk - Keisvoäe. nvä ll'mrristan. Xur eedts Ware. ^-^««rsöS! ti.Us k^at»etIi-As1«»ckO>I»8« itc'e E ^LLrm K SU8 ^7 z..AanOerer'Vadrrätler «' A SickomvllsvWv «o. 7. ^ L<rkv.?rs8vrstr. d'oräinanättr. ». I«. l>. Vv!äi^, WskklitiSlittlMö kill. 3«. ^ .z. »WbllimMffmiedskW.! Mkv* >WÜ "III»I»U mir AuLrodtunff der voverr Lumme an ^ C M Verfj-t..-«anc «mgcstetia: nnd Rich.-mgefteMc. '. > N-> ,. .. ». sersi-i,. Btt,ans ea. ^ Mit» «ron Mk ^ >K LI. ^ » N « >' < " ttiaramiemmtt >o. >» «IX» «w« Mt- . IK ickließt ad: Promten-Eimmhme savckckvck M. ^ ^ Gen. Agentur: üusi. tiearxao-LII«« U-i, im eigcucn Harne. F 2V^saLsLtvrr ss^liv LksSVl^LÄ^s '"x: iu itvyi-Ica.mil: mu8böi^ült.ißt«r Früffufinuip-. - - LexolmsML«. persSaUod« Liuksiile aoä NocksstuLvil m Lsrlw m»ä I*»,-!«. > > krsxvrstr. k«Mrkktur.HVk»rIt!>t«tt lrir t-tzldrrä'Ii-r- »Iloi- 8x»lc,me. Ü)» »d») 1 <s>rir»aci' Ckinadebatte im Reichstage. Eingeschriebene Briefe. Verein für Volkskunde. »d»« Frauenkrankheiten. Picardie. Gerichtsverhandlungen. Archur Snllivan 7. Mutdniahl. Witterung: Veränderlich. Tonnabenv, 24. November LWO. Zur China-Debatte. Die weitere Aussprache des Reichstags über die chinesische Angelegenheit bat nach der glatten Erledigung der Jndenmitatsttage durch das Entgegenkommen der Regierung einen ziemlich matten, Verlaus genommen, der auch nicht entfernt dem Bilde entspricht, > das sich der »Vorwürts* in behaglicher Vorfrende an parlamen tarischem Skandal und revolutionärer Klopsfechterei folgendermaken ausgrmalt hatte: »Die Regierung ans der „Anklagebank", die »bürgerlichen" Parteien als ..unglaubwürdige" Zeugen und die radikale Linke als .Gerichtshof", bei dem Singer mit Bebel und Richter abwechselnd zugleich als »Volksanwälte" die Anklage sormuliren und als oberste Richter das Nrtheil sprechen " Diele ailmuthiae Konstellation hat sich durch den geschickten Schochzug v. Wangeuheim am Schlüsse seiner sehr eindrucksvollen Rede an die Leitung unserer auswärtigen Angelegenheiten in dem Sinne einer sorgsame» Pflege der europäischen Ausgaben Deutschlands richtete: ..Ich bekenne ganz offen, dak die Sorge bei den» ganzen China Unternehmen dahin ging: Wird nothgedrunaen der- :n Volkes ist jeder sich in den Schranken zu, holten, welche wir langen müssen? Die Mehrheit des deutschen Weltmachtpotitik in dem setzt gebräuchlichen Sinne nach meiner Meinung abiolut abgeneigt. (Hört, hört! links.) Wir wollen eine weise Kolonialpolitik — wir haben das bet derFlottenvorlagc schon ausgesübrt —, beschränkt aber durch die Forderung, die wir schon mit Rücksicht auf die heimischen Verhältnisse im Deutschen Reiche erheben müssen: Unsere Macht ruht im deutschen Vater lande. und wir wollen die Füke aus dem deutschen Boden be halten, und ich meine, der Herrgott hat uns mit Absicht so in die das: am Montag und Dienstag bei Eulcdra Columbia' heftige Kämpfe zwischen den Allsständischen und den RegierungStnwveu stattgciunden hätten. Die Rcgierungstruppen hätten schwere Vcr luite erlitten. Eine andere Truppe der Aufständischen ivll iew es unsere Regierung verstehen,, mit Regicrungstrnvvcn in der Rahe von Panama in einen Kanu des Grasen Bülvw in Sachen der Indemnität ganz erheblich ver- > Klemme gesetzt zwischen zwei uns nicht sehr freundliche Rationen, schoben, so daß für daS aufreizende agitatorische Bedürfnis; der ^ weil er unser Bolk in seiner Trägheit gekannt hat, um dafür zu Lozialdemokratie so gut wie nichts mehr übrig geblieben ist.! sorgen, dag wir von Franzosen und Rüsten etwas in Lebhaftigkeit Vollends dir Spitze abgebrochen wurdc aber der radikalen Opvv- erhalten werden. Nach meiner Meinung ist die beste und grösste sition durch den wahrhaft zerschmetternden Eoup des Reichskanzlers Ausgabe eines Reichskanzlers, mast Mehrer zu sein an auswärtigen gegenüber dem Abgeordneten Richter: das minutenlange homerische Erwerbungen, sondern an innerer Festigkeit des Reiches " Sogar Gelächter, das darauflstn durch das Haus dröhnte, fegte alle noch' Herr Richter sab sich gemüssigt festzusteuen. »Handel und Wandel io gelungenen Rlchtec'schen Sarkasmen wie Spreu vor dem^Winde Aeien in Deutschland zur Zeiten einer ^rückläufigen Koninnktnr be oeg die Halme der Schnitter sich die kritischen Saat, als deren beffallumkränztc Schnitter übrigen Genossen im radikalen Bunde zu bewähren gedachten. Welche Verärgerung insbesondere iin^ sozialdemokratischen Lager griffen." Darum sei zu beachten, dast die Zukunft Deutschlands ..in Wahrheit nicht aui dem Wasser", sondern »im Lande selbst" liege- dort seien »graste und schwierige Ausgaben" zu lösen. Welche von diesen Auwabeu aber könnte wohl dringlicher sein, über diese unerwartete Wendung der Dinge herrscht, beweist u. 'A. ^ als der von der schutzzvllncrischen Mehrheit des Reichstags erstrebte der kleine, aber psychologisch ungemein bezeichnende Zug, dast das wirksame Schutz der nationalen Arbeit, durch den allem die rück- Berliner Centtalorgan des Umsturzes ritt sich höchstselbst den lausige Koniunktur wieder einen Schwung nach oben be- »eigenllicden Ersinderrnhm" des Bülaw'scheu Triumphes über kommen kann? Heim Richter in Anspruch nimmt. Der »Vorwärts" meint nämlich oder, besser getagt, stellt sich mit süßsaurer Miene so. als ob er meine, der Reichskanzler habe nichts weiter gethan als den vor einigen Tagen ikm von der Redaktion des sozialdemokratischen Blattes gegebenen Rath, er solle den Abg.Richter daran erinnern, daß dieser sich im Sommer in der »Freu. Zta." gegen die Ein berufung des Reichstags erklärt habe, besorgt (!) und „diesen Hieb", wie mit gömierdaster Herablassung hiuzngefügt wird, „mit großer Eleganz exekutirt". Die Wdeutschc Tciuvkratie berstcistc sich bei der Begründung ihrer oppositionellen Haltung nach alter Gepflogenheit auf das partikularistische Moment uno warf durch ihren rednerischen Ver treter. den Abg. Payer, die Frage auf: „Wo war der Bundes- rath, als es sich um die Entschließungen über die ostasialtschc Expedition handelte?" Der Redner erklärte, nian müsse aus die Rechte des BundeSratbs doch „ein wenig mehr Rücksicht nehmen, solle nicht die .Reichsverdroffcnheit" um sich greifen. Der Bundes rath habe „eigentlich ebenso viel Anlaß, sich verletzt zu fühlen, wie der Reichstag". Die Formen des Bundesraths seien „nur diplomatischer und höflicher", und daS fei wühl auch der Grund, wesbalb die Well sei, „wie der Buudesrath ur.. „ das Jahrhundert in die Schranken forderten". Ferner glaubte, w der Neueste Drahtmeldnuge« vom 23. November. cLLmintliüi« nicht als Vrivut Mekdrmacn zeiom»chLneta> LrveftbkU sicmmrrn vln» WES Tel. Bmmm: die mir * verichcnvi sind während deL LrnckL cingegavacn.) Der Krieg in Ckina. Berlin. Geueralieidmarschall Graf Waldersce meldet aus Peking: Das Detachement Mühlenfcls vertrieb am 20. d. M- starte Borerbandcn nach kurzen! Gefecht auS Aukiat- schwan. Tie Boxer verloren .'0 Lobte und 8 Geschütze. Eine Eskadron der Kolonne Jork (Rittmeister Ruschei griff die Nachhut der von Hiüenhwa auf Hwaiang zumckgehenden Truvpen an und erbeutete 8 Grväckwagen mit Geld. Munition rmd Aus- rüstungsgegenständen. Die Chinesen hatten II) Tobte und scheinen unter den Generale» Maiükun und Hochentai in Auflösung nach der Provinz Schonst zu fliehen. London. Nach einer Meldung der „Times" auS Peking „ vom M. d. M. sind drc Gewndten dahin überein gekommen, dast um das Schau viel gekommen die offenbare Unaufrichtigkeit, die die Chinesen dadnr, und der Reichstag Arm iu Arni bewiesen, daß sic iin Ausland tendenziöse Nackrichten verbreitete» Herr Payer die Nichtveröffentlichung der Verhandlungen. Sommer vor dem BundesrathSausichuffe für auswärtige An gelegenheiten über die Cbinafrage geführt worden sind, bemängeln zu müssen, indeni er erklärte: „«soweit ich gehört habe, paßt das, * Berlin. Reuter's Bureau meldet aus Washington: was damals dem Ausschuß mitgetheilt worden ist. aus die späteren Der Staatssekretär Han richtete an die Mächte eine gleichlautende Plane der Regierung, aus das, waL in China geschehen ist. wie .Note, iu der er die Ziele darlegt, welche die Uuionstaaten bczüa die Jaust auf's Auge." Woher wohl Herrn Payer seine geheime > lich Chinas verfolgen, und auseinandersetzt, wie dieie Ziele, welche Wissenschaft über die Vorgänge in dem genannten BundeSratbs Ausschuß gekommen sein mag. da doch die Sitzung des Ausschusses hinter fest verschlossenen Thuren statlgefunden hat ? Die Antwort, gemeinsamen Rote. Nachrichten verbreiteten, deren Uebrrreichung sich in Folge der in, auseinander gehenden Interessen der europäischen Mächte verzögert hat, Erwähnung finden soll. die der bayerische Bundesrathsbevollmächtigte Graf v. Lerchenseld aus die vartikularistlschen Anzapfungen des Abg. Payer ertheilte, war drastisch. Graf v. Lerchenseld mies sachlich nach, daß von einer Ueünyehung des Bundesratys nicht gesprochen werden könne, und teunreichnetc das agitatorische Verfahren der Herren von der süd deutschen Volkspartec und Genossen durch die Worte: „Es ist mehrfach früher darüber geklagt worden, daß der diplomatische Aus schuß des Bundcsraths nicht einberufen werde. In diesem Sommer ist nmi der Ausschuß einberufen worden, gleichwohl wird der Bundesrath wiederum angegriffen. Es ist also schwer, in dieser Beziehung es Ihnen recht zu machen. Wird der Ausschuß nickt berufen, io wird der Buudesrath angegriffen, wird er berufen, so wird er auch angegriffen." Wirksamer konnten die partikularistischen Quängeleien des Herrn Payer und seiner Freunde kaum zerpflückt weiden. Räsonnirt wird bei den Herren Demokraten halt immer, heute aus diesem und morgen aus dem entgegengesetzten Grunde: «ie'S trefft. Die wirthichast 2 politische Seite der China Debatte zeigt das bedeutsame Gruppenbild, daß schutzzöllnerischc Mehr heit und Mehrheit für eine besonnene Weltpolitik nahezu identisch sind. Allerdings tritt für die Weltpolitik auch die freisinniges Bereinigung hinzu. Indessen dieses zahme manchefterlichc An hängsel will so gut wie nichts besagen, weil es schließlich auch zur Preisgabe seiner frelhändlerischen »Grundsätze" zu haben wäre, wenn ihm nur dafür die unter Zurückstellung aller anderen Wünsche heiß ersehnte -Regierwrgsfähigkrit". das Wohlwollen von oben l)er. die Qualifikation zu ministeriellen Händedrücken zu Theil und daneben die Hoffnung auf einige Abschlagszahlungen im Börsen- und Bankwesen belassen würde. Im Ncbrigen aber ist das Zusammenfalle« von schutzzöllncrischer und welt- mochtspolitiicher Mehrheit ein beruhigendes Anzeichen dafür, daß die deutsche Weltpolitik gezwungen sein wird, sich in den vom Graf« v. Bülow betonten „besonnenen Bahnen" zu halten, wenn anders sie die nothwendigc Rückendeckung im Volke nicht verlieren will. Der Vertreter des Bundes der Landwirthe, Abg. Freiherr v Wangenheim. hat diesen Gesichtspunkt besonders scharf und unzweideutig hervorgehoben. Der Redner ließ zwar keinen Zweifel darüber, daß ferne Partei für die Ehre des deutschen Namens gegenüber China rücksichtslos einstebe. Gleichzeitig aber führte er den wlrthschaftlichen Werth der Weltpolitik auf sein richtiges Maß zurück, indem er sagte: »Wir Agrarier haben ja im Grunde ein rvcht geringes Interesse an der ganzen chinesischen Sache und an der Ausdehnung unserer Weltmacht. Dem Groß kapital kommt doch die ganze Geschichte zu Gute. Wir habe» von China als Agrarier nichE Besonderes zu fürchten^ aber cuub nichts zu hog». and ich Äaube. Gefahre» ... NH.. allen Mächten gemeinsam, am besten sich erreichen lassen würden. * Paris. Devutirtcnkammer. In der Nachmittags- Sitzung interpellirt Vigue über das Drama von Zinder. Redner erinnert daran, daß ei in einem Buche die ichwcisten Anklagen gegen gewisse Offiziere und Beamte im Sudan erhoben und ver geblich erwartet habe, wegen des Buches angeklagt za werden. Er schildert sodann die von der Kolonne Voulet-Chanoine be gangenen Gccuclthateu. Oberst Klodb sei ausgesandt worden, um die Kolonne an der Fortführung der Verwüstungen und Metzeleien zu Verbinder». Redner verlangt, daß au den Verübern von Verbrechen Justiz geübt werde, und spricht dann über den Sklavenhandel im Sudan, sowie über Grausamkeiten, die in Madagaskar begangen wurden. * Paris. Deputirtenkammer. Lasies erklärt die Ausführungen Vignc s für übertrieben und wirst der Regierung übereiltes Handeln gegen Vonlet und Chanoine aus eine bloße Denunziation des Leutnants Peteau vor. Ter frühere Kolonial- minister Guillain rechtfertigt die Entsendung des Oberst Klobb unter lautem Beifall. Hierauf wird die Sitzung aufgehoben. * Paris. (Meldung der Agencc HavaS.« Die Königin von Holland richtete heute an den Präsidenten Krüger folgendes Telegramm: Haag. 2). November. Herrn Paul Krüger, Präsidenten der Südafrikanischen Republik. Es ist Mir angenehm gewesen. Ew. Excellenz Meinen Kreuzer „Gelderland" anzudietcn. und Ich bin glücklich, zu erfahren, daß Sie die Reise bei guter Eisenbahnzua passirtc. so in Avignon. Tarascon, Valence und be sonders in Lyon ivurden dem Präsidenten stürmyche Ovationen dargcbracht. Verschiedene Maires begrüßten den Präsidenten in Anivrachen, man überreichte ihm Adressen, Blumen ;e. Auch der Empfang in Diion gestaltete sich zu enthusiastischen Kundgebungen für Krüger. Auf die Begrüßungsansprachen der Makes ant wortete Krüger mit Dankesworten für. den ihn, in Frankreich be reiteten Empfang und sprach die Ueberzeugung aus, daß seine Sache, da sie eine gerechte, doch ttiumpkuren werde. Der Präsi dent begab sich sodann nach seinem Hotel. Auf dem Wege dort hin erneuerten sich die Kundgebungen des Publikums. * Olten. (Telegramm der Schweizerisch. Depeichen-Aaentnr.) Der VcrwaltunaSrath der Centralbahn ratificirte einstimmig den Vertrag mit dem Bunde über den freihändigen Rückkauf der Centralbadn. Die Generalversammlung der Aktionäre findet am lO. Dezember statt. * London. Die Bank von England fordert zur Zeich nung auf Schatzkammer-Obligationen im Betrage von. 3 Millionen Pfund Sterling aus. D« Zinsfuß betragt verwickelt sein. In Colon und Panama ist das Geschästslebcm gänzlich unterbunden, in beiden Städten herrscht Panik Berlin. iPriv.-Tel.) Reichstag. Die Berathung des Etats für Cbina wird fortgesetzt. Abg. H asse < nat.-W. schließt sich Namens seiner Freunde der Verwahrung Bachem s gegen die Graf Lerchcnseld'sche Auffaffuna von derIndemnität an. Erfreulich sei die ttebereinstimmung. mit welcher die weit übei- wiegcnde Mehrheit des Reichstags die Ziele uinerer Politik ge billigt habe. Die Chinapolitik sei nur ein Theil unserer Welt politik und eine Weltpolitik sei nur möglich auf dem Baden einer gesunden Heimathspolilik. Die Grundgedanken unserer Weltpolitik ivurden noch heute ein kümmerliches Dasein in den Gclehrtensiubcn haben, wenn sic nicht einen gewaltigen Protektor hätten in dem Deutschen Kaffer. Dieser habe die Initiative zu einer Weltpolitik Deutschlands ergriffen -md dafür gebühre ihm Tank. Leider hätten die demichen Interessen in Transvaal im Laust der neuen Vor gänge daielbst nicht den ausreichenden Schutz seitens unseres dor tigen Koiiiills und auch nicht seitens des Auswärtigen Amtes ge funden. Bei den Ausweisungen Deutscher in Südafrika durch die Engländer sei namentlich auch auf ihre Eigenthuulsintereffen gare »Z, kein»'Rücksicht genommen worden. Redner erklärt schließlich un- Lst «» Interesse unserer gelammten Kolomatvolitik die «Schaffung einer ständigen Koionialarmee für geboten. Er bemerke schon jetzt, dast er sich gegebenen Falls mit enttvrechenden Forderungen einverstanden erklären werde. Staatssekretär v. Rrchthofen: Das Auswärtige Amt hat gelegentlich der TranSvaalanswcisungen voll seine Pflicht gethan. ebenso die Konsuln in ihren. Thötigkeitsdezirken Allerdings Netzen wir nicht auf der völkerrechtlichen Auffassung deS Abg. Hasse, daß ohne Weiteres jämmtliche Ausweisungen un-n- oerechtsertmt seien. Wir müssen schon im Interesse einer elwargen , - e o» künftigen Reeiprocität unterscheiden, ob für eine Ausweisung Gründe voriiegen oder nicht. Wo eine Ausweisung ohne aus- L tz-> reichende Gründe erfolgte oder mit unnöthiger Hätte, da find wirj«--K. ^ ^ für den Betreffenden mit Nachdruck in London eingctrctcn und-'-'T» haben Entschädiaungsfordcmngcn gestellt, lieber den Modus der - ' -^ Feststellung der Entschädigungen, zu denen sich die großbritanmiche Regierung auch sofort grundsätzlich -bereit erklärt hat, schweben noch die Verhandlungen. Wie 'chwer die Festsetzung der Ent schädigung manchmal ist. dafür ein Beispiel: Ein AuSgewiesencr forderte Ist.stvk« Mark: bei seiner Vernehmung in Leipzig gab er zu, dast er nur M6 Mark und die Reisekosten zu fordern habe. (Heiterkeit.) Abg. Schräder (freist Bereinig.) nimmt zunächst die Mission in China, die dort in lehr schwieriger Lage sei. gegen die sozialdemokratischen Angriffe in Schutz. Herr v. Wangenheim, der sich über Unterströmungen iu der Umgebung des KaiierS beschwert, wisse wohl nicht, daß die- Eamarilla eine alte chronische Krankheit sei. Möge der Herr:» ' v. Wangenheim mit seinen komervotiven Freunden seinen Einfluß dahin geltend macken, daß sie selber an ihrem Theil Vielem- Camarlüawesen cm Ende machen. — Abg. Bebel »Soz.): Der Bundes call, hätte sich, als ihm von dem geplanten Vorgehen in China Mittheilung gemacht wurde, dem eklatanten Versassnngs 'ck punkte auS betrachtet, wogegen er Verwahrung einlege. Er er innere daran, wie zu den Zeiten des Laiidsturmes von 1813 in öffentlichen Aufrufen die schneidigsten Mittel als die richtigsten, weil am schnellste» zum Ziele Mrenden, bezeichnet wurden. Ebenw handelten jetzt die Boxer. (Lachen rechts.l Die Schuld an den Wirren iu China falle europäischen Mißgriffen. Hetzereien u. s. w. zur Last. Redner verlangt eine bündige Erklärung des Kriegs Ministers, ob das Wort „Pardon wird nicht gegeben" den Soldaten als Parole bekannt gegeben ivorden sei oder nicht. Ern ibm soeben zu Gefickt gekommener Soldatenbrief stelle sogar Abschlcrchl lmaen der Weiber und Kinder fest. Das entspreche ja natürlich nicht dem Willen des Kaffers, aber man sehe, wohin eine wnali sirtc Menge sich reißen lasse, wenn sie einmal eine solche Parole erhalte. Der Kaffer soll in Wilhelmshaven nicht a!S Kaffer, sondern als Soldat gesprochen haben. Nein, als Kaiser hat er sowohl in Bremerhaven wie in Wilhelmshaven gesprochen. Bezüglich der Missionare hat gestern Stöcker ein charakteristisches Wort gesprochen, indem er sagte: »Was sollten denn die Kolonial machte ohne die Missionare machen?" Das heißt doch eben nur. daß man die Missionare als politische Agenten benutzt. Die Stellung des Centrums zu dieser ganzen Frage und die neulichen Erklärungen des Reichskanzlers bewiesen, daß es sich hier wieder um ein politisches Handelsgeschäft zwischen Centrum und Regierung, handle. Ter Reichskanzler weist, was er am Centrum hat rmd, das Centruin weiß» >vas es ain Reichskanzler bat. (Heiterkeit Bischof Anzer hat, das ist unbestreitbar, das chinesische Volk durfl- Verletzuiig seiner religiösen Empfindungen astf das Schwerin provozrtt. Reden Sic doch nicht von christlicher Toleranz, am allerwenigsten hier in Berlin mit seiner Stöckcrci und Muckerest: Sie sind ia in den Punkten chinesischer als die Chinese» selbst.! (Heitertest. , Redner sucht dann die Ermordung des Erzbffchops. von Paris durch die Kommunisten im Jahre 187l damit zu recht , fertigen, daß die. Erschießung der Gei,ein lediglich Vcrgclttwgsatt die ununterbrochene Erschießung wehrloser Ge der Veffailler. «Präsident Graf Ballesttcm be ...^»> 18 Prozent. Rückzahlbar find die Obligation« un Jahre 1805 . ,ß jelbst unsere Industrie ans die Dauer zmn Parisatze. ^ als Bottheile zu ermatten hat." Be- * New York. (Reuter-Milldung) Tin auS Talon iu verlieft, erkennt die guten Beziehungen zwischen Deutschland der «an« Appell, den Freiherr' KttrgStou (Jamaica) eiUgettoffener Dampfer bringt die Meldung, > China gerade nach Abschluß des KumtAoiEertMS uO gewesen sei für langcncr seitens - ^ - merkt, da Redner sich eingehend über die Geschichte der Kommune verbreitet: Jetzt können wir wohl die Kommune verlassen. Große«, Heiterkeit.) Weiter polemisitt Redner gegen die Nationallibcraleu.i Die Arbeiter, welche Nationalliberalc gewählt hätte», hätt-» die Böcke zu Gärtnern gesetzt. (Heiterkeit.) Wenn das, schlicstt- Redner. mit der von v. Wangenheim erwähnt« Camattlla weiter geht, io untergräbt das die kaiserliche und monarchische Autorität und ift nur Wasser aus unsere Wühle. (Beifall links.) — Reichskanzler Graf Bulow: Der Vorredner naimtc unsere Politik gegen Cbina eine hatte und grausame. Dieser Vorwurf ist unberechtigt. Ich berufe «ich aus ein« mir vor liegenden Brief eines Chinesen, und zwar des hiesigen chinesischen Gesandt«. Dieser, als ein sehr unterrichteter Mann, ist doch wohl noch kompetenter alS Herr Bebel, denn er ist ja ein geborener Chinese. (Stürmische Heiterkeit. — Dieser Brief, d« der Kanzler - -. . . - — .ha».
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