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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130803016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913080301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913080301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-03
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1913
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Las Ehrengeschenk. Humoreske von Friedrich T h i e m r. Der Schriftsteller Apvlloniuö Nodbert. Bersafler zahl reicher. durch scharfsinnige Erfindung ausgezeichneter Krt- minalromane. feierte sei» sünfundzivanzigjährigcs Bernss- jubiläum. Bon allen Leiten regnete es Gratulationen »nd Geschenke. Es ivar gegen zwölf Uhr mittags, der Strvm der Gratulanten hatte sich verlausen, und Apollonius Rod- bert sah in seinem Salon, mitten in einer Laube von Blüten und Blattpflanzen und umgeben vv» einem ganzen Museum von silbernen Löffeln, goldenen Tassen, Zigarren etuis. Stickereien. Botivtafeln, Gemälden, Photographien usw., noch ganz atemlos von de» Reden, die er gehalten und angehört batte, und lies, de» Blick schmunzelnd und beseligt über all die Herrlichkeiten hiuschreiten. als das Müdchen eintrat »nd einen Herr» meldete, der ihn zn spreche» wünsche. Natürlich ivar er angenehm, und gleich daraus trat er ein. rin elegant gekleideter Herr von aristokratische» Mitren, dem ein Dienstmann ein grobes, sorgfältig ver schnürtes Paket nachtrng. Der Träger hellte seine Last aus einen Stuhl und entfernte sich, der fremde aber schritt mit höflicher Bcrbeiigiiug ans den Jubilar z» und Hub au: „Mein Name ih Schulze. Gestatten Sie mir. Ihne» die Glückwünsche eines Ihrer eifrigsten Berchrer darzn- bringen, der Ihnen nicht nur manche geuus,reiche Stunde verdankt, sonder» auch »och in anderer Weise zu hoher Dankbarkeit verpflichtet ist. Erlauben Sie mir, Ihnen als Ausdruck meiner Bewunderung und Dankbarkeit dieses be scheidene Geschenk zu überreichen." Der Jubilar, tief gerührt, ergriff warm die dar- gebotenc Hand. „Herzlichsten Dank für Ihre liebenswürdige Absicht. Ich habe ja gar nicht die Ehre, Sie zu kennen, und weis, wirklich nicht, wodurch und in welcher Hinsicht es mir ge lungen ist, Sic zu besonderem Danke zn verpflichten." „Und doch ist cs der In»," erwiderte der "Besucher be geistert. „Ich verdanke Ihne» viel, ja eigentlich alles, was ich mein nenne — erzeige» Sic mir die Ehre, meine kleine Gabe huldreich anzunehmen, Sic werde» in dem beiliegen den Brieschen alle nähere Aufklärung finden." Apollinius akzeptierte in liebenswürdigster Form, »nd der Fremde empfahl sich mit höflichen Worten. Neugierig öffnete der Jubilar sogleich das Paket, »nd siehe, der herrlichste und kostbarste Tafelaufsatz blitzte ihm entgegen, den seine Augen je bewundert hatten. Eine Arbeit in reicher Bergvldung, eine sinnige Allegorie darstellend, mit wahrhast kunstvollen Figuren und zierlichen Säulen aus gediegen silberner Unterlage — das Herz lachte ihm im Leibe: er ries unverzüglich seine Frau und seine beiden Töchter herbei, und alle Drei jubelten laut vor Enthusias mus und Berzückung. Obenan? lag ein Kuvert: der Jubilar ris, es aus — aber siche, beim Durchlesen bewölkte sich seine Dcnkcrstirn. „Was gibt's denn. Männchen?" «O, dies ist ein seltsamer Borsall! Hört einmal, was liier geschrieben steht: „Hochverehrter Herr! Empfangen Sic anbei ein kleines Ehrengeschenk mit der Bersictierung meiner glühendste» Dankbarkeit. Ich bin von Beruf, was mau einen inlernativnnl.n Spitzbube» nennt, habe in meinem Gewerbe glänzende Erfolge auszuweisen und bin stets glücklich den fahndenden Händen der Polizei ent gangen. Alles das — meine Erfolge, meine bisher nn angetastete Freiheit — verdanke ich der Lektüre Ihrer ans gezeichneten, geistvollen Nvinanc. Ich war stets der Erste, welcher ein Exemplar eines neu erschienenen Werkes aus Ihrer Feder erwarb, und indem ich ohne Berzug die von Ihnen ersonnenen Kunstgriffe zur prattischen Anwendung brachte, gelang es mir nicht nur, mir im Lause der Jahre ein ansehnliches Vermögen zusamnienzusiehlen, sondern mich auch stets der Bersolgung z» entziehen. In Ihrer Schule bin ich geworden, was ich bin. Ihrem Unterricht danke ich meine Gejchicllichkeit. Es ist daher nicht mehr als billig, das, ich danach trachte, mich zu revanchieren, in dem ich Ihne» an Ihren, Ehrentage eine ticsgesnhlte Auf merksamkeit erweise, indem ich ans ansrichtigen, Herzen der Hoffnung A sörnck gebe, das, Ihrer scharfsinnigen Feder-noch recht viele Nvmaiie von gleich wertvoller Er sindnng entslieben mochten. In glühender Verehrung und Bewunderung Ihr ewig dankbarer Friedrich Schulze, internationaler Hochstapler." Das wai ei» kalter Wasserstrahl aus den Enthusias mus der Beschauer, der Jubilar selbst war recht kleinlaut, und man erörterte die Frage, was in diesem Falle zn tun sei. „Zurückgebeii können wir das Geschenk nicht, da wir die Adresse des Spenders nicht kennen." seufzte Apollonius, „das Beste wäre wohl, die «Nabe der Armenkasse zur Ver wertung für wohltätige Zwecie zu überweisen." „Aber es ist et» so wunderbarer Tafelaufsatz," flötete Olivia. die älteste Tochter. „Es wäre schade darum!" „Wir brauchen ja niemand von dem Ursprung des Ge schenkes etwas zu sagen," warf die Mama mit einem bitten den Blick aus den Gatten ein. „Und wenn die Sache dann doch heranskommt'? Tann sind wir unsterblich blamiert." „Ach, sie kommt sicher nicht heraus!" „Behalte ihn doch, lieber Papa." „Es ist die kostbarste Spende, die Tu erhalten hast." Sv redeten die Tomen hin und her. Ne vereinigien ihre Bitten und Liebkosungen, bis der Papa schlief,lich halb nachgebcnd sagte: „Sv will ich Euch einen Vorschlag machen. Wir akzeptieren das Geschenk und um einer mvg lichen Blamage zu entgehen, lese ich heute abend unseren Gästen den Brief selber vor als eine» ausgezeichneten Witz, den sich ein Verehrer und Freund an mir erlaubt hat." „Ja. ja. Du hast recht, so soll es sein!" Der Abend kam und mit ihm die zahlreichen Gäste, welche der Schriftsteller zur Feier seines Jubiläums gc laden hatte. Unter alten Geschenken ragte der Taselans satz, welchem der Ehrenplatz ans der Tafel angewiesen wo, den war, königlich hervor: er erntete die meiste Bewuiidr rung. der Jubilar und seine Damen strahlten im E,u zücken des Besitzes, ein Dutzend der Gäste platzte» fast vor Neid, und als nun Apollonius die Geschichte der reichen Spende zum besten gab und das Billen vorlrug, wurde der Scherz mit ungehciirein Beifall und fröhlichem Ge lächtcr begrübt. Da erhob sich plötzlich einer der Geladenen, der Rechts aiiwnlt Plaidoriuo, und sagte: „Lieber Freund, der Aus satz ist allerdings ein Meisterwerk der bildenden Ztuust, aber ist es Zufall oder Tücke, er besitzt eine anssaltende Aehnlichkeit mit demjenigen, welcher in verflossener Nacht dem Regiernngsrat von Steishnls gestohlen worden ist." „Unmöglich!" ries Apollonius, unruhig werdend. »Bergleiche doch selbst einmal — das eniwendeie Kleinod ist ganz detailliert in der polizeilichen Belau,n inachnng der heniigen Abendzeitung beschriebe», worin vor dem Ankauf gewarnt wird," Ter Anwalt zog die Zeitung ans der Tasche, Er las mit erhobener Stimme die einzelnen Erlennnngszej l n vor und sie fanden sich sämtlich an dem Ehrengesch. v! wieder. „Kein Zweifel, er ist es," betonte der Anwalt. „Aber Herr Nechisaiiwall, es gibt sicherlich noch me!>e Tasclanfsätze dieser Art." machte Frau Rvdbert den Ver such, ihr kostbares Eigentum doch noch zn reklamieren. „Wohl möglich — dock hier ist »och ein Umstand an geführt, der zur sicheren Erkennung des Tiebsiahlobjelies dient. Der gestohlene Anssatz enthält in seiner Mine euu goldene Kapsel, die sich visnet, wen» man aus den Knvvi der Armspange der die Tanztunsl versinnbildlichende» allegorischen Figur diücti." Sofort brachte der Jubilar die angegebene Manipnla tion zur Ansführung, und siche — die Kapsel sprang ivl k lich ans und ein kleiner Zettel siel heraus, den der stleä'l anwalt ansnahm und mit lauter Stimme vorlas: „Diesen Tafelaufsatz habe ich. um Ihnen eine um io gröbere Ehre zu erweisen, nnlcr Benützung des Zinns, grisfcs gestohlen, welchen Tie in Ihrer iiencsten Kriminal novelle geschildert haben!" /Xusverkauk § r» !) . IvtMLllll HHiU»rvn«l meines 8als«n- 4usi ei Kants müssen u»tr«t>eure Hlaienwen^en »tine Nüekstelit aal «len l»tsl,ei liren >V«i t imltkal keraamt ner«t«n. — 17tne 8ensatlvn lüi «Ile tlamennelt ktlüet tnsliesamlere elu Lasten neueste» Ilei l»s1-IL«stüms1olte, «lie tel» letLl L« 8et»I«n«tei preisen verkante. sseimselillicli st: 40 A 25 > 20» unck K v-l MM U 55 ä. 45-V 22 4 „nct ki'llkß-Ssi'clieiit.i 52 Zc 28 A 24 zz kelillikcß M os- 50 V llil cm Leltueli- b vovlss lluen- ^ miss 1,1» 1,05 U cm Lellueli- br »Llblemen kZettkreite 75 ä., Kissen breite LlLnZeiüemeii um! vsmssle kellbreitc 75 F, Kissenkrcite U slill-Ilileik 7« kZettbrcite I.IO, Kissenbreite d KMst-llsiimle seiilenni «ijxe kettbreite 1,05, Kissenbreile ,l« kslblemeii- WircdrücSiei' i/z vlrä. ci» versienkora- ^9 llamllüeiier ^ 5,25 4,00 48-<110 '/- vlrck. ^ 0»mss1- ksmllüeker cm br. 4,00 5.00 2.00 1.45 unä 1,75 1,50 1,25 uncl lülMliK M 2,50 1.75 1,40 unck lK 2.50 2,10 1,00 unck ^ MIIbM ll» 1,80 unci ^ cm kk. 4,50 2,80 imä 1? st lüllzelilielllellM 1,80 1,25 1,10 uncl 2,25 2,80 mul ! ^ , r: s" r» r« 4S Net,»leinen Is8et!ei>1l!cliei' mit ><>. 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