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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130803016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913080301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913080301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-03
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1913
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— Auszeichnung««. Die Handelskammer ver« lieh dem Prokuristen Rudvss He in ecke bei den Bereinig, »en Eschcbachschcn Werke». A.-G., in Dresden, dem Pro kuristen Paul Br »man» bei der Firma E. Busse in Dresden, dem Marmorschleifer Gustav Schlösser bei der Kirma Ä. Demonte ». Perini i» Dresden, dem Vager- diencr Hermann Herklotz bei der Firma Schleich u. Fuchs in Dresden, de»' Etsendreher Otto Vau bet der Kirma I M. Vehmann in Dresden und dem Dreher Kranz Vanger bei der Ehemijche» Fabrik von Heiide», A.-G., in Radebeul, Anerkennungsurkvnde» für 25- und mehr jährige ununterbrochene Tätigkeit bei diesen Kirmr». — Arbcitojubiläum. Heute ist der Schlosser Otto Reit sch. Zwickauer Snnstc 7:>, sünsuiidzwanzig Jahre bei der Firma Gel'rüder Klauder als Schlosser beschäftigt. Boi» Bote zu Dresden und der Handelstainmer wurden ihm ,ruS diesem Anlast Ehienurkniiden und von der Kirma ein namhaftes «Geldgeschenk überreicht. Kremdr i« Dresden, er „ r v o d i s ch e r H n s »nd st cur» L c » d i g - H » t e I . Prinzessin Marie Virdecl Hana», Ann» >, Mi.! ««rät«» MieUnnska, Pose»! ««rat Alexander Palft», Marchcaa «N.-Oesi.,. c«ral ». Kcoserltiigt nnd Lol!», Brcsla»! Baron n Opcll, Voudon: Major I«evrg v. svkardt und ««emohlin, SlmmclSbaiii: W. » Ü!ülou> und ««einahli», Monieoideo: Ivras und ««räsin Ooiisianti» Denen, Dresden: grau Ätici v. Karnad», Münchens Oders« Wm. Zastschnck nnd («einabli», Lt. Petersburg, ««ras »nd ««r-isi» Adols !raulma»»sdors, Wiener'stensiadi: ««ras v. Wesipljalen. Kulm i, >V>Oi>».: («xzellenz Pascha Hciiir. Meißner, ««eniahli» nnd Lolin. 'Vagdad: ««ras Alexander v. «Lsierliazn und > «Lull», Marzvlla i. Ung.: Aid. o. d. Wcexdl »>«d grau. Blvcnicn-! daal «Hollandi: («nlsdesitzer ««ras H. ilstolil, Biiclsar->«oa »stus, tandi: Baron v. Pslunl, Lchlvs, Tiefenau: Kommerzienrat «Lrnsi Dkiorln nnd grau, Kalkenslein: Kommerzienrat Ivlianne» Wan»er »nd grau, Berlin: Kommerzienral vichlensier» und grau, Wien, Kaiser!. Kanimerslinfcr Lernei Linirnvss, Li. Pclcrsdnrn: ! Kaiser!. Rat Pkarecll Lchais, Bndaoes«: Univcrsilälsproscssor Dr. K. Toborff» und grau, Budapest. Dirckior Dr. Waller Härtel »nd grau, 'Bad Lachsa: Bankdircllor vngv Olbogen und grau, Budapest: Bankier Martin Venn. Berlin: istechlsanioalt A. ven», r«nd grau, Warschau: gabrikbesiycr ««eorn Dcicr und grau, Breslau: ««ras Adam n. Witthenan, Leipzig. — Der Dag der Kornblume, der 2. September, gilt milsercii Veteranen. Wieder wie nm Fest der Plar- Kvnfcrenz darüber ausgelassen? — Rechtsanwalt Ulrich: Das ist mir nicht erinnerlich. — Bcrhandlungssührer: Dann liegt hier «vvhl ein Irrtum vor. — Kriegsgerichts« rat Dr. Welt: Die Rotwendigkeit der Bernehmung der Krau Brand» ist nicht beseitigt. Ich behaupte nicht bloß von militärische» Beamten, das; sie beeinslustt worden sind. — Berhandlungssührer: Rach 48 Stunden wird Krau Brandt sa wohl vernommen werden können. — Rechtsan walt Dr. Bar »au: Krau Brandt hol mir selber ihr Zeugnis angebvte». Angeklagter Tilian: Ich bin in dieser .'seit i» ElvinemUnde gewesen, als Brandt nv«h jas«. 14 Tage vder drei Wochen nach meiner Hasienllassung bin ich einmal in Rahnsüvrs gewesen, um mich »ach Kran Brandt ninzu- srhe». Wir haben uns nur oberflächlich »»tcrhalte». Das Material ist mir ja auch erst später zugegauge». — Bei» handlungssübrer: Ich habe gestern ausdrücllich gesragi, ob auch durch Mittelspersonen ein Berlehr stattgcfun- den habe. Angeklagter Tilian: Das l>abc ich anders ver standen. Rechtsanwalt Tr. Wirt h : Ich babe es auch so verstanden wie Tilian. — Berhandlungssührer: Eine Ein- schrankllilg Iiabc ich nicht gcmachl. — Rechtsanwalt Dr. Wirth: Ich habe cs so ausgesaßi, ob nach der Haftentlassung Brandts eine Zusammenkunft slattgcsunde» habe. — diriegsgerichtsrai Dr. Welt: Wann waren Schlender und Hinst in Okahnsdcrf? — A»g-'klagtcr Schleuder: An einem Lonulag. — Angeklagter Hinst: Am Sonntag nach Brandt» Entlassung. Beuge Brandt «der hervorgerusen wird! entsinnt sich nicht mehr des Tages und Monats seiner Entlassung. Dies wird schliestlich aus den Akten konstatiert als Dienstag, >7. Juli IOI.I. — Brandt gibt folgende Darstellung: Als ich die beiden H crrc n sah, habe ich ihnen s ch w e r c Bo r- würfe gemacht, weil ich befürchtete, wieder verhaftet zu werden, lieber die Lache selbst haben wir kaum ein Wort gesprochen. — Berbandlnngssührcr: Aha. also kaum. — Beuge Brandt: Weitere Personen sind nicht an mich hcrangctretcn. Meine Krau erzählte mir, das; Tilian in der Zwischenzeit dagcwescn sei. Brieflich ist niemand mir nähergeireien Aus die Bernehmung des Rechtsanwalts Tr. Vöiveu Bleichen zsivecken gewidmeten, Werke der Nächstenliebe >uahc>e t-iklaiungen über eie .lrt der 2lcvbachtung «den anderen Städten des gesamten Königreichs tritt. Eine idankcnSwertc Ausgabe, die alle Heiser und Helferinnen am Kornblumeittag mit hoher Befriedigung erfüllen must, harrt der Hunderte, die sich in den Dienst der guten Lache über die Art der Beobachtung des Berlchrs der Angeklagten in i I Brandt. Die Angellagten sind ebenso wie Brandt ständig beobachtet »vor den. Es wurde sestgestcllt, wann und wo sie mit Brandt zusammenkamen, wie lange sic verweilten und wann und Bestell, haben. Während in den Balkanländern die Kraue»'"»t welchem Wege sie nach Hanse ginge». - Einer der >,!„ö Tochter bemüht sind, die schweren Wunden zu steilen. B e r i ch I e. der sich aus Tilian bezieht, wird ver leien, die der Krieg istre» Söhnen nnd Brüdern geschlagen hal,! ^ Berhnndlnngsführcr. Angeklagter Tilian. erkennen sie „ergo»», uns Deutsche» das Geschick, der durch eine kraft- sich >» diesem Bericht wieder'? — Angeklagter Tilian: volle Rüstung vstncglcichen gesicherte Friede. den Plan- Jawohl, voll und ganz. »er», die einst siir des Reiches ««röste gckümpst. sür ihr j Es wird sodann in die Belilestmuiig des Direktors Llnterland ihr Blut eingesetzt haben, de» Vebcnsabend zu der Kirma Krupp, E e c i n s - E s s e n , eingetretcn. erstellen. Wer wollte da ziirücksleste»! In diesem Viebes- »verk ehren wir uns ja selbst. Daß die Helferinnen „m Kornbliiinentage offene Herzen und Hände finden werde», ist geivist. Willig und freudig sollen die Lchcrslein ge opfert werden: darum ist den Bliimenverkänferinnen. wie schon am .Kinder Hilfslage. zur Pflicht gemacht worden, die Blumen nur nnznbieten. niemandem aber anfziidrangcn. lIn Eincm unterscheidet sich der Kornblumentag von seinen Borgängcn: Rur im Kreicn nnd in össentlichc» Wirt schafte». nicht aber auch in Häusern und Wohnungen er folgt der Berkans der Blumen. Diese Bestimmung wird sicher allgemeinem 'Beifall begegnen. Die Organisation deS Blumeniaaes macht rüstige Kortschritte. Die Stadt ist in Al Bezirke eingeteilt, denen je 17>«> bis ,'<!«> Sammlerinnen zur Berfügnng sieben werden. Es soll möglichst paarweise gesammelt werden, und zwar so. das; entweder eine Dame »nd ein Herr oder zwei Damen znsammengcsten. Ins gesamt ans lMülln» Blumen und ans 12li«»iü Stück Post karten veranslsttaat man de» Bedars siir die ganze Stadt. Weitere Anmeldungen von Berkänferinnen und Bcr- känsern ans allen Ständen der 'Bevölkerung werden jeder zeit gern in den ««cichästsstclle», ««eorgplatz :«. 2. Ltvek- werk, und Strnnestraste :!>, Erdgcjchost, sowie von den Bor- stondsdomen nnd Bvrsiestcrn der Lnmmelbezirke entgcgcn- gcnommcn. Der Kriegsdrückenban der Dresdner Planiere iand «m Kreilag und Sonnabend an der Kali» sab re Kemnitz - Kadiv stalü Rach Beendignug dieser Uebiingen wurden die Pavians durch cinen Dnmnser am Lannabend nachmiltag »ach dem WasserübnnaspUn.'c im ««rosten Ostragestege bc- forderi. Dari finden am Mvniag nochmals Pontonbrncken- Dau nnd am Dienstag ein Kricgsbrnctenscstlagc» ans un- „orbereitelem Material stau. Das groste Pantonleren. ver ibnnden mii Kelddiensi gcmsichter Wafscn, sindcl am L. August bei Wcstlcn stall. — Was ist eine ...Koi nmalze" oder ein „Kornwalzer"? I» Dem „Tilian Pro',cs;" odcr „Krnpp-Prozest". wie er vielfach *nich genannt wird, tommi sestr stänsig die Älczeichnung „Kvrnwalze" nur, und überall wird die Krage erhoben, was darunter zu verstehen sei. Umiragen an den kompclenicsten Stellen staben bisher wenig befriedigende Antworte» er geben. Sicher ist nur. dos; cs keine feststehende Bezeichnung ist. Man Hai cs liier assenbar >»n einem Decknamen HU nm. der von einem .Kreise erfunden und sür diesen ganz geläufig ist, um damit die Abschrift eines g-'hcimcn Schrift stückes z» bezeichnen. Bicllcicht handelt es sich um eine Wortbildung ans dem Telegravhcncodc der Kirma Krupp. Lolche Deckbezcichnnngc» werden ganz willkürlich gewählt, und man braucht sich über ihre innere 'Begründung und ihr Herkommen den Kops nicht gnzuslrcngcn. Lolche Abschriften spielen sa in dem erwähn ten Prozeß eine bedeutende Rolle. — 'Wenn in unserem Leserkreise eine bester«: Erklärung bckgnnt sein sollte, wür den wir ftir die Mitteilung dankbar sein. — Kür die Ermittlung des Einbrechers und Wieder- .... , Iherbeischasfting der gestastlenen Essekten hatte der .Kaufmann l ^««^« ^^ouilg uiisercs^ Vertreters Schreiber in Weinböhla 5t>0 Mk. Belohnung ans- ^ ^ gesetzt. Diese gclangle in den letzten Tagen zur Bertcilung. ES erhielten der Berkänscr der Kirma Znckschiverdt ans der Schlaststraste 40l> Ml. »nd der am Altmarkt postierte «Gendarm Labitzti lOli Pkk. ansgezahlt. — Londcrbcilagc. Der Iieuiigcn 2,'iimmcr liegt sür die ««rsanttauflagc ei» Prospekt über die 05-Psg. Bcr- ckaustzIagc von H erzscld. 2l>ltinarkt. liier, bei. itz> Tilian-Prozeß. IFortsetzung anö dem Abendblatt.« ,,«nge Schleuder: Bei einem Sonntiigsaiisslug in die Piüggclbergc sind mir trotz vorherrschender Bedenken glich nach Rahnsdvrs gegangen, um Krgn Brandt zu be suchen. Die Bedenken behob Hinst damit, das; er meinte, Brandt sitze »och. Zu unserem Erstaunen trafen mir ihn dennoch. In becinflnsscndcr Weise haben wir uns nicht nntcrrcdct, das Thema berührten wir insoscrn, daß wir uns über seine Entlassung wunderten, und erörlerlcn, wann die Berhandlung wohl sei» werde usw. — Verhand- lungsführcr: Bei der Iengenvernchinnng haben Tie ein Zusammensein doch ängstlich vermieden, warum auch hier nicht, wo Sic in die Wohnung des Haiiptzeugen geggngen find? — Anklagevertreter Dr. Welt: Ein Mann in Ossi- zicl'Sunifvrm hätte gestern schon eine klare Antwvr! geben sollen. — Angeklagter Schlender: Danach war ich nicht gefragt. — Angeklagter Hinst: Die Bedenken Schlenders glaubte ich zerstreuen z» sollen: ich habe mir »ichis dabei gedacht. Rechtsanwalt Ulrich hat mich auch gestern ermahnt, weiter nichts zu sagen. — Rechtsanwalt U l ri ch : Das ^letztere trifft nicht zu. Ich habe ihn gefragt, ob er etwas Dazu zu sagen habe. Das beantwortete er wir mi,: Rein. ^77 .Angeklagter Hinst: Habe ich Pich jemals in einer Ec- wird dem Zeugen wegen seines leidenden Zn staub es gestattet. Platz zu nehme». Ans Besragen teilt der Zeuge mit, daß die Bvruntersnchnng gegen ihn noch schwebe, und bekundet dann: Ich trat im Jahre 1807 als Assistent des Direktors Menshanse» bei Krupp ein und hatlc >» dieser Stellung nusschließlich mit ausländischem .Kriegs material z» tun. '.'Ins diesem Grunde kam ich auch mit dem Bureau, in welchem Brandt tätig war. nicht in Be rührung. I00«> wurde ich dann Mitglied des Direktoriums der Kirma. Ich hatte mich aber auch jetzt noch auSichlies; sich mit ousländischem Kriegsmaterial z» befassen. — Bcr- liandlungSftihrer: Haben Sie die Beisetzung Brandts nach Berti» mit veranlaßt? — Zeuge Eccftis: Das glaube ich. kaum. In wichen Sachen wird nicht das ganze Direktorium ' gehört. Das hat der in Krage kommende Dezernent zu! entscheiden. Er macht aber, wenn er cs sür notwendig; hält, dem einen vder nndcrcn Kollegen davon Mitteilung. — Berhandlniigsftihrcr: Sic sollen zu 'Brandt getagt hgben: „Was wollen Sie eigentlich in Berlin?" nnd zwar l in eincm Tone, der erkennen ließ, daß Ihnen nicht recht ! klar war. was Brandt in Berlin sollte. - Zeuge: Erinncr I lich ist mir eine solche Krage nicht. Ich halte sic aber nicht für ausgeschlossen, und cs entfällt mir lmnn gestatte mir ! den vulgären Ansdrncll bei solchen Kästen nb nnd zu eine ! etwas schnoddrige Bemerkung. — Berhandlungssührer: Haben Sic sich um den neuen Wirkungskreis Brgndts ge kümmert? - Zeuge: Dazu hatte ich keine Bcrnnlassiing. Als 1007 Direktor Budde ans seiner Stellung zurücktrot wurde ein Teil des ibin unterstellten Burcous meinem j Ressort unterstellt, dorunter auch die Preisfeststellungen. Aber auch in der Kvlgezeft habe icb mich ausschließlich mit dem ausländischen Kriegsmaterial beschäftig!. Dieses Arbeftsgcbict ist so groß, daß es eine Arbeitskraft voll ständig in Anspruch nimmt. Die Vcitnng des Bureaus überließ ich dem mir unterstellten Herr» Menthc. der mich nur näher orientierte und zu Rate zog, wen» es sich nm besonders wichtige Krage-, handcllc. etwa »m die Ein- sührnng eines neue» Geschützes oder nm wichtige Prcis sestsetziiiigcn. Ich Hütte mich auch beim besten Willen nm diese Dinge nicht eingehender kümmern können, da ich in folge meiner Beschäftigung mit dem ausländische» Kriegs material wohl den größten Teil des Jahres im AnSIandc weilte. Wie sehr ich in Anspruch genommen ivar, geht daraus hervor, daß ich beispielsweise im Jahre 1008 nur an fünf Sonntagen in Essen weilte. In den letzten Jahren litt meine Arbeit auch nittcr meiner Krankheit. Es kommt nun die Krage aus die einzelnen Kor n malzcr. Zeuge Eecius: Do erste Kornwalzcr wird mir wohl im Jahre 1008 zu Gesicht gekommen sein. Gewöhn lich geschah es dann im Vaufc der folgenden Jahre, wenn ich gerade in Essen weilte. — Bcrhandlungsfülircr: Ist Ihnen nicht anfgcfallcn. daß diese Schriftstücke keine Unter schrift answicscn? — Zeuge: Ich nahm an. das, cs sich u»; Nachrichten handettc. deren Inhalt der Niederschlag einer Herrn v. Schütz oder später des Herrn v. Metzen mit einer höheren Persönlich keit war. Bcrhaiidlungsführo: Was offiziell er fahren wurde, erhielt also eine Unterschrift, wos aber durch Brandt inoffiziell vder wie cs in der An klageschrift heißt ..unterirdisch" erfahren wnrdc, erhielt aus Gründen der Bvrsichi keine U-n t c r s ch r i s t. — Zeuge: Das kann ich mit Bestimiittheit nicht behaupten, ich wußte nur, daß die .Kvrnipalzer von Brandt stammte»: wie er sic erlangt hatte, wußte ich nicht. Unser Ber liner Bureau lieferte m a » ch m a I n v ch weit geheimere S a ch c n als Brandt: oft berichteten auch beide über die gleiche Angelegenheit. — Berhand Iiingsführer: Hat das Berliner Bnrea» auch Mitteilungen über .Konkurrenzpreise geliefert? — Zeuge: Herr v. Schütz war in dieser Beziehung »»ergiebig. Er brachte zum Beispiel nie die jedermann zugänglichen Lnbmisslvns- terminc in Lpandnn. — Berhandlnngsslihrcr: Deshalb wurde ilim wohl Brandt a» die Seile gesteift? — .senge erklärt dies sür möglich »nd fährt dann fort: Im Jahre lOOö lande» im Reichstage Debatten über die Kirma Krirpp statt im Anschluß an die Beschwerden eines Abge ordneten über die angebliche Znriicksetzung der Kirma Ehrhardt. Da bekannt geworden war, das; diese Debatte beginnen würde, begab ich mich nach Berlin. Es wurde zum Beispiel behauptet. Krupp liefere daö Material teurer als Ehrhardt. Kriegsminisicr v. Einem erwiderte daraus, daß die Preise, insbesondere sür Geschosse, nach einiger Zeit die Tendenz hätten, herab.,»gehe». Krupp habe auch seine Preise herabgesetzt, wo andere Kinnen gar nicht zur Submission hcrangezogeil worden waren. Ich habe in Essen daraus ausmcrkiam gewacht, daß derartige Angriffe aus die Preise der Kirma Krupp sich wahrscheinlich wiederholen würden, und so crgal« sich die Notwendigkeit, die insormalvriichc Tätigkeit des Herrn n. Schütz durch eine Hilfskraft zu ergänzen. — Bcrhand- Innggfühici'.' Es jst Ihnen bekannt, das; sich diese Korn- ivalzer auf Kouktrrcnzprcijc bezogen? — Zeuge: Je, wenigstens meistenteils. Es wurden aber auch über solches Verhandlungen Berichte eingesorderi. die einen offen»-« liche» Eharalter hatten. Krupp hat ein Interesse, die Mim-l destpreisc zu erfahren, um im Kalle einer erheblichen Tifsc ' re»z durch Nachkvnirvllen seststellen zu lassen, wer sich- verrechnet hat. Der Eintritt vv» Ehrhardt i» dir Kon- kurrenz hat a» den bestehende» Verhältnissen nichts ge», ändert. Zeuge gibt eine Reihe von Kirmen an, die Gr- schvsse »nd andere Teile liefern. — Berhandlungsführcr: Ehrhardt konstruiert aber auch. — Zeuge: Geivist, aber die Berichte beziehen sich nur aus Geschosse und andere kleine Teile. Berlmttdliingsfüh-cr: Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, daß es bei den von Brandt gelieserlen Berich ten nicht ganz mit rechten Dingen z 11 g e h e » kan»? — Zeuge: Ich habe diese Sache nur fluchtig ge sehen und längere Unicrhalinnge» über ihren Inhalt nicht geführt. Ich habe mii auch weiter ga, leine Gedanken Uber diese Berichte gemacht. «« e l e g e n I l > ch habe ich allerdings den Eindruck gehabt, das Brandtsche Material beruhe in dem einen odcr anderen Kalle aus Indiskretionen. — Berhandlungssührer: Haben. Sic keine Veranlassung genvmme», der Sache aus den Grund z» gehen? — Zeuge: Ich habe den Dingen diese Bedeutung nicht bctgclcgi. Die Instruktionen bestanden, und ich sah keine Nvttvendigkeii, sie zu ändern. — Ber- handliingsführer: Hatte» Sie nicht de» Eindruck, daß Brandt bei seinen Nachrichten Hintertüren benutze? — Zeuge: 'Nein. — Ter Zeuge erklärt dann weiter, daß er nicht Lvldni gewesen sei und die Art des Berkehrs bei den Militärbehörden nicht kenne. — Verhandlungssührcr: Sie wußten, daß Brandt früher Keldwebcl war und in Berlin mit Kameraden verkehrte. Es wird Ihnen doch bekannt sein, das, Feldwebel Untervrgane sind, die solche Mitteilun gen nicht machen dürfen? — Zeuge: Tie Bestimmungen- kenne ich nicht. Ich wußte auch nicht, mit welchen Kame raden Brandt verkehrte. Gewisse Dinge früher zu er fahren, ist gewiß für uns von Wert, ebensv wie es einem Prvzeßführcr lieb ist, einen Termin zu erfahren, ehe er amtlich bckauntgcgcben ist. damit er sich darnach einrichten kann. Auch der Eisenbnhiivoivnltnng sind Nachrichten über lokale Vieferungcu erwünscht. — Perhandlungs- sührer: Ob dies zu Recht geschieht, ist eine andere Krage. Brandt hätte dann doch lieber in der Frldzcugmeisterei versprechen und umer den Augen der Vorgesetzten mik den ttntcrvffiziercn verhandeln sollen. — Zeuge: Das habe ick auch angenommen. Im einzelnen habe ich mir keinerlei- Gedanken darüber gcmachl. Ich habe seinen Verkehr sür natürlich, erlaubt und einwandfrei gehalten, wenn er solche Auskünfte sammelte, die nicht eine Beeinflussung einer Vergebung darstellien. Berhandlungssührer: Ist Ihnen bekannt, daß die Firma Krupp wegen der Kvrniv-alzer niemals die Preise geändert hat? — Zeuge: Ich kann aus ««rund von Insormationeu sagen, daß dies nicht geschehen ist. Eine solche Benutzung der Kornwalzcr Hütte ich ent schieden gemißbilligi nnd womöglich verhindert. — Ver handlungsführcr: Dazu hätten Sie sich nicht hergegcbcn? — Zeuge: Nein. Es ist v v m K r i c g s m i n i st e r ancr - l annt worden, das; die Kirma Krupp ständig mit den P reisen h e r n n I e r g c g a n g c n ist, ohne daß die Kon ti, rrenz doöci gewesen war. Vcdiglich zur Kontrolle sind die Kornwalzcr benutzt worden, nicht zur Herabsetzung der Kruppschen Preise, liebe,dies handelt es sich immer nur um ganz acringwertige Objekte. Sie belaufen sich aus wenige hunderttausend Marl, das ist nur ein geringer Prozentsatz unseres Ilmsatzes. — Verhandlungssührcr: Vohnte sich da die kostspielige Unterhaltung Brandis in Berlin? Zeuge: Brand! war nicht dazu da, Kornwalzer zu machen. Er war Ehcf des Bureaus, zu dem drei Herren gehörten. Herr v. Metzen hatte eine Hilsstrafl nötig, um das gesamic Material z» sortieren. In Berlin befindet sich nämlich auch das gesamic brieslichc Material ans dein Verkehr mit den Behörden. Das ist notwendig zur In sormation n»seres Vertreters. Verhandliingss.: Hcttte B randt K cn » tnisz » u c h ni c n von den; gesamte» L ch r i s I w e ch 1 e i z w i s ch e n Berit» ii n d E l s cn? — Zeuge: Das war seine Psli ch I. Er war verantwortlich dafür, daß die Alien voll ständig nnd in Ordnung waren, und daß die Stücke an die richtige Stelle kamen. Daß die Bnreauchcss die Briete viftien. ist bei uns in Essen auch üblich. Vom Kriegs- Ministerium ivnrde sogar nm direkte 'Verhandlungen mit der Berliner Vernein»«; rriiichl. — 'Verlnindlnngssnhrcr: Bestand sür Brand, kein Geheimnis in diesen Dingen? — .senge: Im Bertchr mit der preußischen Heeresverwaltung nein. Alles mußte ilnn zngelicn. auch von den Unter rcdnnge» Herrn 0. Metzens mic Dezernenten, mochten sie noch so vertraulich sein, halte Brandt Kenntnis. Er hatte viel wjchttaerc Dinge zu machen, als was in den Kornwalzcin enthalten war. Herr v. Metze» war der Vor gesetzte Brandts: er liattc zu entscheiden, wie die Geschäfte zu behandeln waren: ob er selber Besuche wachen wollte, vder ob Brandt Ertnndianngen einziehcn sollte. Brandt ivar vielfach der Vertreter des Herrn v. Metzen. Herr Drcger hatte mit der Vertretung gar nichts z» tun. Er stand gewissermaßen außerhalb des Organismus. Seinen Geschäftskrcis tenne ich nicht. Er ist nicht mein Unter gebener. Ans Wunsch des Herrn v. Bohlen hatte er seinen Wohnsitz in Berlin genommen, nm ihn zu uiiicrstützcn. In einem eventuellen Intervallum dürste nach Natur der Sachlage Brandl die Geschäfte geführt haben. Verhandlungssührcr: Brandt hatte 2000 Mark Weihnachts-Gratifikation unter Ancrtcniinng seiner vorzüglichen besonderen Venningen. Da scheint er doch besonders rcnssicrc zu habe». - Zeuge: Solche Grati- silaiioncn sind nach unseren 'Verhältnissen nichts Besonde res. Mil Angestellten in Esten ivar 'Brandts Stellung nicht zu vergleichen. Er batte selb st ändigc K 1111 l t i 0 n e n. Daß ein Biircanvorstclio ans dein Keuerwcrkcrstandc eine Gratttlkation von 1000 Mark nnd mehr erhält, ist keine Seltenheit. Bei Versetzung in ein anderes Werl werden Stellenzulagen meistens gewähn. Hier betrug sie Nil« Mart — Veehandlniigssnhier: Kür Unkosten und Bewinung Ion Brandt lianidieri. ebenso für Umzug, Möbel und sonstige Anlässe. — Zeuge: Dazu hatte Herr v. Schütz einen Fonds. Er wird angenommen haben, es handle sich nm vorüber gehende Dienstleistungen. Schmicrgcld e r sollten die 0500 Mark nicht sein. Brandt ivar schon lange Zeit in Berlin olme Wohniinaseittschädigung. Ei» paar lobende Worte für seine Tätigkeit würde ich bei Grniisitaiivnc» wohl jedem Beamten sagen lassen. Als vertraulich werden gewöhnlich alle Dinge von Behörden bezeichnet. — Rechts anivnit Ulrich: Ist es richtig, dos; ansländiiche wie preu ßische Behörden die Gepflogenheit haben, die billigsten Angebote wiiznicilen und dann noch unter den Preis zu setzen: Wenn du dafür liefern willst, wollen wir es dir übertrugen. — Zeuge: 'Beim Auslände ist das stänsig der Kall: bei den preußischen Behörden wird cs setzt vielfach so gchandstabt: Wir haben als nicht Mctstsvrderlider ein gewisses Quantum der Vicsernngen erhalte». Hierzu be steht seitens der Heeresverwaltung eine vertragliche Ver pflichtung. — Verhandlungssühlcr: Kam der Kirma wegen der Voruntersuchungen eine besondere Bevorzugung zu? — Zeuge: Bestimmte Prozentsätze lnnn ich nilbt angcbeii. — Rechtsanwalt Ulrich: Hat jemals ein Zweifel bestanden, daß auch die Kvntnrrenz mit Militärbeamtcn wegen Nach richtenmaterials in Verbindung stand? — Zeuge: Aeln; Uchcs Material hat die Konturrenz stets gehabt. Das bat sich auch aus den Reichstagsveriiandlnngen ergeben. — An klagcvcrtretcr Dr. Welt: Die informatorischen Nachrichten sollen auch von Militärversvncn hcrrührcn. Hat Krupp Unterlagen siir solche Anwürfe? Kann nicht bei der Firma selbst Spionage polilftcho oder geschäftlicher Natur getrieben worden sein? — Zeuge: Was soll ich unter politischer Spiv nas« vcrsteh.cn? — Anklagevertreter: Daß militärische SIS .Dresdner Nack,richten" S»«» ^ vtr. Lonnias. 3. sluaust Teile ^
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