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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191908160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-16
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.08.1919
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soll. Habt m Europa", schreibt der Berichterstatter. „Spiel- klubs sind m allen Teilen der Stadt wie die Pilze her- vorgeschossen. Allein im Westen gibt eS in der Nachbar- schift des Kursnrstcndamrnes gegen 60, wie man mir ver sichert, und die Zeitungen enthalten beständig Annoncen, d»e mit dem Spiet in Zusammenhang stehe». Crupiers suchen Beschäftigung, Roujxttetische werden zum Vertauf angeboten, und nicht die geringste Heimlichkeit wird bei diesem entsittlichenden Treiben beobaästet. Ter größte und eleganteste Spietklub liegt Unter den Linden. Hier spielen täglich 500 Personen und mehr, und wenigstens 50000 Mark werden hier jede Nacht allein für Kartengeld «usgegeben. Kleinere Klubs, die auch sehr viel lvjncht find, findet man in den benachbarten Straßen der Linden wie in der Nähe des Zoologischen Gartens. Gegenwärtig werden mehr als 300000 Mark rede Nacht allein süv Kartengeld in Berlin verbraucht. Damit stehen natürlich ungeheure Ausgaben anderer Art im Zusammenhang. Die Kassierer m den Klubs verdienen durchschnittlich, wenig stens 500 Mark den Abend, und die Kellner nicht selten 1000 Mark und mehr. Die äußere Erscheinung vieler Klubs ist sehr zurückhaltend; ein kleines Schild an der Tür, ost nicht einmal dies; auf andere Weise wird die Eigenart dieser Wohnungen nicht gekennzeichnet. Betritt man die Räume, so findet mau sie bald sehr elegant, bald sehr bescheiden, je nach der Lage. Stets aber befindet sich in den Klubs ein vorzügliches Restaurant, in dem man das beste Essen und die erlesensten Weine zu außerordentlich tnäßigen Preisen findet. Sehr oft ist auch noch anderer Luxus vorgesehen. Mm kann ein Bad nehmen, kann sich massieren und manicüren lassen und findet auf Verlangen sofort Bedienung durch einen Friseur. Die Manicüre Wirch besonders von den neuen Reichen bevorzugt, die einen gro ßen Teil der Stammvublikums der SpielNubs ausmachen. Die .LabituöS" bestehen aus der denkbar gemischtesten Ge sellschaft männlichen wie werblichen Geschlechts. Die dunkel sten Elemente der deutschen Hauptstadt finden kich hier Schulter an Schulter mit Leuten, die. zu oe« besten Ge sellschaftskreisen zählen. Da aibt eS angesehene Kaufleute und untadlige Aerzte, Rechtsanwälte, Fabrikanten und Bankdirektorrn, hohe Beamte, und man flüstert sogar, daß sich auch Richter rrnd Staatsmwülte in dieser Gesellschaft bewegen. Die Klubs werden scheinbar um Mitternacht ge schlossen, aber die Vorhänge und Jalousien, die man her- Unterläßt, sind nur ein Zugeständnis an tue äußere Schick lichkeit. Das Spiel geht dre grnze Nacht weiter, und ich habe sogar von einem Klub in einem Berliner Borort ge hört, der bis st llhr morgens offen ist. Im übrigen ist das, wo» man hier sieht, dasselbe, was man in jeder Spiel hölle sehen kam: eine gierige Menge, die für nichts Sinn hat al- Mr die Befriedigung ihrer Leidenschaft. In den großen Klubs ist es nicht ungewöhnlich, daß einer 80000 Mark an einem Abend verliert; ein Verlust von 30000 Mark ist das Landläufige. Leute, die 10000 Mark ver lieren, sind zu zahlreich, um Aufmerksamkeit zu erregen. In den kleineren Klub« kann mm sagen, daß der durch- schnittliche Verlust pro Person in der Nacht 3000 Mark beträgt. Die Gewinnchancen sind verhältnismäßig groß, aber bei dem langen Spiel macht natürlich die Bank ihre Gewinste. Der größte Verlust, von dem mm bisher hörte, waren wohl 7SV000 Mark am Abend, der größte Ge winn 2 Millionen Mark. Der Glückliche soll ein Staats-, anwalt gewesen sein. Dieses Spiel vollzieht sich nicht nur in Berlin, sondern auch in Chemnitz, Kreseld, Essen, Bres lau, Hamburg, Dresden, kurz überall in Deutschland, wenn auch Berlin -er Hauptschauplatz ist. Zweifellos muß eS überraschen, daß die Behörden diese Klubs dulden, aber man sagt zur Erklärung, daß die Finauzfachmännvr sie besteuern und große Einnahmen aus dieser Quelle erzielen wollen." Srie-Shi«terHUete»r«frrs,rße. Reuteuauszahluug bei »ohnnugswechsel. Kriegshinterbliebene, di« ihren Wohnsitz wechseln, te» zur BermeiLung von Stockungen in der Auszahlung ihrer Versorgmigsgcbührnisse möglichst frühzeitig die Post anstatt des alte» Wohnortes von -em bevorstehenden Um zug in Kenntnis setzen. Vielfach kommt es vor, -aß Kriegs hinterbliebene erst nach der Uebcrsicdlung ihre neue Adresse der Popanstatt Mitteilen, so daß diese erst dann in -er Lage ist, -er Poftanstalt Les neuen Wohnorts dir Stammkarte zu überweisen. Da die Ucberweisung nicht unmittelbar von Poftanstalt zu Postanstalt, sondern durch Vermittlung -er zuständigen Lberpostdirektion erfolgt, vergeht dann natur gemäß einige Zeit, bis -ie Postanstalt -es neuen Wohnorts im Besitz -er Stammkarte ist und die Rente auSzahleu kann. Wem dagegen -ie Hinterbliebenen, unmittelbar nachdem sie zum letzte« Male in ihrem bisherigen Wohnorte die Rente erhalten haben, -er Postanstalt ihre künftige Adresse mlt- teilrn, so kauu -er Postanstalt LeS neuen Wohnorts die Karte Öldruck und Verla- »ou Langer u. Winterlich, Riesa. — Für -ie Redaktion verautwortttch: Arthur Hähuel, Riesa. so rechtzeitig überwiese« werden, -atz -ie nächste Nentew- zahlung am neuen Wohnort pünktlich erfolgen kmn. Erhöhung -er militärische« Zuwendungen für uneheliche Kinder und Adoptivkinder. Uneheliche Kinder und Adoptivkinder haben nach dem Militärhinterbliebenengesetz keincnAnspruch auf Hinterbliebe« nenversvrgung. Es können ihnen aber, vorausgesetzt, datz sie bedürftig sind, aus -em sogenannten Härteausgleichs- sonds -es Kriegsministeriums Zuwendungen aus Heeres- mitteln gewährt werde«, auf -ie zwar ei» Rechtsanspruch nicht besteht, -ie aber, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, kaum jemals verweigert werden. Diese ZuwenLunge« blieben bisher in ihren Beträgen hinter den Bersorgungs- gebührnissen zurück, d'c -en ehelichen Waisen nach dem Mili- tärhinterbliebenengesetz zustehen. Ein Erlatz des KriegS- mtnistcrtumS vom 17. 1. ISIS stellt nunmehr beide Gruppen von Kindern in bezug auf die Höhe ihrer Bezüge den ehe lichen Waisen gleich, indem er den Höchstsatz, der bewilligt werden kann, auf jährlich Alt Mk. bzw., wenn die Mutter nicht mehr l^bt, auf jährlich 288 Mk. feftsetzt. Diese Höchst sätze entsprechen den Bersorgungsgebvhrnissen der eheliche« Krtegswatsen, zuzüglich der feit Juli 1918 gewährten Zu schläge. Zu diesen Beträgen treten seit Juni 1919 die aus alle militärischen Bezüge bewilligten TencrungSznschläge von 40 v. H. Eine Erleichterung für die Bewilligung der Zuwen-mr- gen an uneheliche Sinder ist in einem späteren Erlaß deS KrirgSmlnistertumS vom 4. 4. 19 dadurch gegeben, datz -ie Bewilligung nicht mehr wie bisher davon abhängig gemacht wtrd, daß der Gefallene tatsächlich für das Kind gesorgt hat, sondern -ie BorauSsehuug schon dann gegeben ist, wenn die Verpflichtung des Gefallene« zur Gewährung deS Nuter halts seststaud. I A«S der Küche. 1 Feine Gemüse speise. Zwei Pfund Schwarz wurzel« werde« geschabt und in gesalzene« Lssigwasser ge legt. Nach zwei Stunden nimmt man Ye heranS «nd schneidet sie in fingerlang« Stücke, die zusammen mit IX Psun- sei«, geschnittenem Kohlrabi t« Sal,wasser weichgekocht werde«. Zwei Pfimd geschälte und in Scheiben geschnittene Kartoffel« werde» ebenfalls weichgekocht, desgleichen eine starke Han- voll Pilz«. Die Gemüse «n- -te Kartoffel« wer-e» zufam- mengerShrt und die Masse 1« eine gefettete Backform getan. Des Saft -er Pilze sowie etwas Zitrone darüber« geträufelt, lätzt man Ye in der Röhr« backen. An» Tomatenmu» oder Krebspaste bereite man eine Tunke, die man kochendheiß über »en Semüsepnd- ding gibt» eh« man ihn austrägt. Eierkuchen ohne Et. «in halbe» Pfund weiße» Mehl, etwa» Milch, evtl. Hal» Wasser, 1 Eierkuchenpulver — in Ermangeln«« von solchem kann «an auch et« Stpulver und et« Backpulver mischen — »nm Teig verrührt und schnell ans betden Geilen backen. Wer e» liebt, kann auch Zucker in den Teig geben. I Praktische Winke, j Rote Hände. ES wäre unberechtigt, die Eitelkeit allein eine Untugend zu neune», und nicht nur gestattet, sonder« -«fordert solle» werden, »atz bet -er Pfleg«-e» Körper» auch »em SchSuheitSbegrifs Rechnung getragen wir-. I« -lese» Ginne sind rote Hände eine rechte Qaal für ihren Besitzer, und «an sucht Ye so viel wie möglich 1« Handschuhen z« vev- bergen. Da» ist ein Verfahren, welche» häufig da» Uebek direkt fördert. Wen» man sich darüber klär wir-, «te -ie Röte -er Häute entsteht, so wir- man ohne Schwierigkeit finden, Lab eS die Füll««- -er feinsten Hautgcfätze ist, ans der diese wenig beliebte Färbung beruht. Die Erweiterung der Hautgefätze kann nun einmal erfolgen dnrch z« große Wärmen und auf Lieser Tachsache beruhen -. v. die rote« Hände, welch« Set Len Waschfrauen «ine stehend« Erscheinung find; fi« kann aber auch u. a. eintreten durch Handschuhe, die über de« Handgelenk zu fest schließen und so Len Rückfluß LeS Blute» aus den Hautveue« verhindern. Daher empfiehlt e» sich für diejenigen, welche rote Hände haben, möglichst bequeme Hand- schuhe zu tragen und auch nicht durch warmes Wasser die Haut der Hände zu verwöhnen, ohne daß Ye deshalb zwecklo» -ie Haut der Kälte aussetzen dürfen. Täglich kalte Waschun gen der Hände sind dagegen zweifellos von Nutzen, -ie Haut ist hinterher genüget»- zu trocknen, und ein weiter, bequemer Handschuh von Leder möge sie beim Betreten der Straße vor Wind und Schmutz schütze«. Wer diese Regeln befolgt, wtrd sehr bald ihren günstige» Einfluß sehen, falls Sie Hautröte nur auf einem -er beiden genannten Gründe beruht. Außer dem gibt eS aber noch sehr viel ernstere Ursachen, und ein stark geschnürtes Korsett, welches Blutstauungen «ach dem oberen Körper veranlaßt, überreiche Mahlzeiten, die da» ganze Gefäßsystem allmählich strotzen- fülle«. Mißbrauch alko holischer Getränke und zuletzt Herzkrankheiten könne» eben- falls rote Hände zur Folge haben. Dr. M. Riesa, 16. «ngn« 1616. GrMler an der Me. Belletr. Gratisdeilage zu» „Niesaer razevlqtt". Jesus—Christus. Vielleicht fällt diese Ueberschrift dem Leser de» „Erzählers an der Elbe" besonders ins Auge, weil er kaum jemals die beiden Wörter Jesus und Christus durch eine« Gedafteu- ftrtch getrennt und — verbunden gesehen hat. Ein solch kleines Strichlein kann eine große Bedeutung haben; jeden falls soll eS heute für den aufmerkenden Leser außergewöhn lich bedeutsam sein. Der Gedankenstrich soll wirklich zu denken geben «nd zum Nachdenken ansporuen. ES liegt nämlich sehr viel daran, ob wir, nachdem wir „JesuS" ge lesen und gesagt haben, auch wer-e« fortsahren könne«: „Christus". Entwe-er bloße JesuSverehrung oder tatsäch licher Christusglaubel Daß vor etwa 1909 Jahren auf unserer Erde «tu Mann mit dem Eigenname« Jesus gelebt hat, ist Allgemetv- besitz aller Gebildeten. Hat Jesu» gelebt? — Diese Frage, so stark Ye vor Jahren die Köpfe erhitzt hat (mit dem Her-en hatte Liese Frage nie etwa» zu schaffe»), ist letzt nicht mehr z» erörtern. Sie muß mit einem runde« Ja beantwortet werd«. Wer die Geschichtlichkeit einer Person mit de« Namen Jesus bestreitet, darf keinen Anspruch erhebe«, datz er zu den Gebildeten gerechnet werde. Auch -te Ungläubigen unter «n», die mo-erne« Heide», anch die Juden müsse», soweit sie gebildet sei« wolle«, »«gebe«, datz Jesu» von Na- gareth -er Weltgeschichte ««gehör» Selbst jene angeblich wissenschaftliche Behauptung, Latz JesnS -ie Kristallisation und Personifikation gewisser Ideen und Anschauungen sei, -te damals sozusagen in -er Luft lagen, ist vernünftiger weise unhaltbar. E» bleibt dabei: int -ritte» Jahrzehnt unsrer Zeitrechnung ist Jesu» von Nazareth vor -en Tore« -er alte« Königsstadt tm Oste« -«» römische« Weltreiche» gekreuzigt worden. Und in de« Gekreuztste« haben Augen- «n- Oyrenzeugen den „Christus" «sehe«. So häufig -er Name JesuS Aosua, -. h. Hilfe, Helfer) einst tm Volke Israel gewesen ist, so gern da» altteftament- liche BundeSvolk in -er Namengebung — vorbildlich! — seine Religio« wiederspiegette und „heilige" Name« liebte, seitdem Maria von Nazqreth ihr i« Bethlehem geborene» Kind, göttlichem Auftrag gehorsam, Jesu» genauqs hatte, ist «te wieder in der Christenheit dieser »am« eine« Kinde gegeben worden. Wir haben -ie Namen Peter an» Paul, Johanne», Andre»» und an-rre „heilige" Name«, auch Ehregott-Timotheu», Gottlieb-ThroHtln», Elisabeth, Märta und Martha bet den christlichen Völker«, doch scheue» sich christlich« Etter« -en Name« Jesu» zu gebe«. Christian, Christin«, Christa komme« wohl vor, aber der hochgelobte ChristuSname selber ist für arme, elende, sündhafte Meuschen „unannehmbar, unerträglich «nd un«r- fkllbar*. DaS würde mit Recht al» frevelhafte Anmaßung, al» Gotteslästerung bezeichnet werben müsse«. Der Ehrenname Christ«» geziemt nur jene« Eine«. Km» kommt aber eben alles darauf an, ob wir -em geschichtliche« Jesus von Nazareth -e« Titel und Rang „Christ«»" zu- billigen oder nicht. Hier heißt e»: entweder — oder, -er Mensch Jesu» — -er Gottessohn Christ«»! Christ«» ist griechisch, hebräisch heißt» Messt«». deutsch Gesalbter, gemeint ist: -er von den Prophet«« ver heißene, von -e« Frommen -e» alte« Bunde« erwartet» himmlische König, -er Herr der Herrtichkett. Jesu» ist mit »em Anspruch ausgetreten, -er verheißene Messt»» zu sei«. Er selbst hat e» -er Samariterin am JakobS-ru» ne«, -em Hohepriester „in -er Nacht, da er »errate« warb", feierlich bezeugt. Und -te Jünger legte« vor Ihm und zu Ihm bas Bekenntni» ab: Du bist-er Messt«»! Du »R Christ«»! Und -ie Predigt -er Apostel, -te «rrkün-igung -er Kirch«, da» Zeugnis aller gläubige« Christen laute« Jesu» ist -er Messias. Dies ist da» erst« gruu-legen-e Bo- kenntni» -er Urgemeinde, e» wir» da» letzte vekenntut» des letzte« Christ«« auf Erden sein, wie «» da» T der Erlösten «ud -er Lobgesaug der vollendete« bleibt. Dahin so» jeder christliche «ektgion christliche Jugenbunterwrisung, die gesamte Prr-igttütigkM abziele«: datz Jesu» sei der Christ«»! Christ«» — nicht «in leere» Wort oder eine sioiuuG Phrase — ist also bereit» ei» GlaabenSurtetl, Au», -ruck persönlicher Aeberzeuguäg, Gew'yeuSeutscheidnng uub Herzenssache. Diese Bezeichnung schließt die Anerkeu« sich ei«. Richt Verehrung für Jesu», nicht Bewände rimst seiner Person brauchen wir -> Menscheuoergötterung uu» «Stzenanbetuug habe» wir genug und überarmch—da» bitte nicht, rettet nicht^eftttgt nicht, wuderu wirklich helft« und ewig «Ütze« kann «u» Christen einzig »ud «»et« -er lebeu-igg, tatsrohe, weltüberwiudende Glaub« a« Christ«», «nftö» Herr«! Wir sehen, -atz -er Gedankenstrich zwischen Jesu» nnh Christ«» höchst wichtig war. Da» kletue Strichlet« wftlft M ein« große« Entscheidung führe«. Die Krage, ft -ft Jkfn» — Christ«» ist, dem alle Gewalt gegeben im Himmel u«d auf Erde«, ob er -ein Heiland und -ein Herr, füllte -ft zur GewissenSfrage werden, »ft -ir keine Rnhe lätz^ bi» -« «in« klare Anttvort hast. Gedankenstriche trenne« oder — verbinde«. Einst »ftG Jesu» Christ«» eine« Strich ziehe« zwftche» Sich und dener^ dft Ihm nicht al» Christus anerkannt «nd angebetet haben. Da» wird dann freilich kein bloßer Gedankenstrich meh» sein, sonder« da» endgültige Urteil de» Veltenrichftr», «w Scheidung für alle Ewkgkrtt. Wie schön bist Natur. Bo» Gustav Schröer. Nachdruck verboten. HanS Eberletn war von Jürgen Stärkrade eingelade« worden, -ie Serie« im Hainauer Pfarrhause zu verlebe« und Hütte versprochen zu kommen. Einfach darnm hatte er Ptgoftgi^ weil er neugierig war; denn Jürgen Stärkrade erzählte von seinem Daheim, al» gäbe e» tu allen vier Him melsrichtungen nirgends wieder ein Hainauer Pfarrhaus. ES war ein Schwärmer, HanS Eberleiw dagegen ein nüch terner Kopf, den LaS Schicksal in die Stcinwüste der großen Stadt verschlagen hatte. So vermochte er, wenn von de» Schönheiten draußen in Wald und He'Le, zwischen See «nd Sumpf -te Rede war, nicht recht mitzukommen. ES war ein lachend klarer Junita«, an dem er auf dem Hainauer Nachbarbahnhofe auSstieg. Da er sich nicht un gemeldet hatte, konnte er schon vom Bahnhof aus abenteuer- lustig in die Wiesen hinein schlendern, dem niedrigen Höhen zuge zu, hinter Hem Haiuau liegen sollte. In -en frühe» Morgenstunden war ein Regen utedergrgaugen. Die Luft trug Dustwellen aus den Gärten am Wege herüber. Die Blumen standen -a wie diamantstrahlenbe Körbchen in einer Lichtfülle, -te blendete. Vögel prahlten mit ihrem frisch ge waschenen Kleide, und -ie Meuschen, -te HanS Eberletn de- gegneten, schritten einher wie Herren. Im Leubwalde klang b« Tropfenfall fei«, harmonisch gestimmt, gleich silbernen Sköckkein, und -ie Sonnenstrahlen, die dnrch da» blitzende Grün brachen, waren wie leuchtende Speere, -ft ei» kftttw licher Kämpfer schwang. Die Krende sprang in -e» junge» Wanderer» HeezeM hoch auf, so lachend frei, -aß er, den Hut tu de« Nacken schiebend, die schlanke Gestatt recke« mußte, -a» lockige Häuft in Licht «ud Luft zu -ade«. Da kam ihm »wische» den Stämme» et« Lied entgegen. „Wer recht tu Freude« wandern will. Zwei Männerstimmen, edrltönend wie lautere» Glocke»«» «ud eine Frauenstimme, die sich den anderen, -ie Melodie führend, harmonisch zum Dretklange fügte. Die Bäum» nahmen de« Saug tu -ie Arme, wiegte» ihn wohlgefällig «tue« Augenblick und schwänge« ihn hinauf. Und mitten im Sange ein jauchzende»: „Hallo, Holdrio! HanS Eborlein!" Jürgen Stärkrade hielt ihm die Haast entgegen, grüßte ihn mit strahlenden Auge«, und machte ihn Vater und Schwester bekannt. Der Pfarrer war nur eine» Strich kleiner als sein Sohn und dessen Freund, «nd Inge Stärkrade, -er lauter goldene Lichter über de« Scheitel zu» ten und ein warmer Schein in de« breitbewimperteu Bla» äugen saß, reichte dem Bruder gut über die Schulter hinan». „Wir haben Sie nicht suchen wolle»", sagte Pfarrer Stärk rade, „da wir Sie aber gesunde» habe«, ist eS umso schöner. Sie hätten, wen« wir u«S fchlgiuge«, -e» ganze« Tag mit meiner Frau allein zubringen müsse«, «ud wen« ich anch meiner treue» HauSehre durchaus nicht »achsageu will, -sch sie Ihnen nicht- zu geb«« vermocht hätte, so find Sie -och nicht gekommen, um mit Pfarrersfrauen zu plauder», sou-erü Sft wolle« schwelge«. — Nun wolle« wir vorerst mal umkehre».
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