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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191908191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-19
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1919
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Riesaer GTagMM Dienstag, IS. Angnft ISIS, abend» Verkehr mit Seife. Der UeberrvackmngSanSschuh der Seifenindustrie hat zur Bersorguna der Bevöl- kerunp mit guter, reiner, billiger oeutscheraSeise folgende Maßnahmen getroffen: Für jede Person werden künftighin, und zwar erstmalig auf den für den Monat Oktober geltenden Abschnitt für Feinseife der Setfenkarte, wahlweise folgende Erzeug nisse geliefert: 1. 8l>prozentige Polterte Feinseife in 100 Gramm-Stücken, das Stück zu 1.20 Mark oder 2. 60prozentlos reine Kernseife (gleich 72V, französischer Zählung) in 100 bezw. 200 Gramm-Stücken. das Stück zu 80 Pf. hezw. 1.60 Mark oder 3. 80prozentige reine Rafferseife in SO Gramm-Stücken, das Stück 60 Pfennig. Ts sind also erforderlich je zwei Feinseifen-Äbfchnitte für das Stück Fein- oder Kernseife zu 100 Gramm, vier Felnseisenabschnitte für das Doppelstück Kernseife zu 200 Gramm, ein Feinseifen absäinitt für das Stück Rasierseife zu SO Gramm. Die K. A. Seife ist künftighin markenfrei. Die Feinseifenabschnltte der Monate Juli, August und September verfallen. Die Verbraucher haben alsbald, spätestens im > dieses Monats, die Oktober-Feinseifen-Kartenabschnitte beim Kleinhändler gegen Gutschein abzugeben. Gegen Rückgabe des Gutscheines wird von den Kleinhändlern im September erstmalig die Seife geliefert. Im Oktober können die Verbraucher die Ware sofort imLaden^egen dieNovember-Feinseifen-Kartenabschnitt« erhalten, ebenso im November gegen die Dezemder-Abschnitte ufw. Die Wieder-Verkäufer haben die gesammelten Oktober-FeinseifeN'Kartenabschnitte in üblicher Weise alsbald gegen Empfangsbestätigung bei den Ortsbehörden «inzutauschen. Die Wiederverkäufe« werden besonders darauf auf merksam gemacht, daß erstmalig nur Oktober-Abschnitte etnzureichen find und sie dauernd vom Bezüge der neuen Erzeugnisse ausgeschlossen werden können, wenn entgegen den Be stimmungen andere Abschnitte eingeretcht oder falsche Angaben gemacht werden. Der Händler erhält gegen die Empfangsbestätigung von seinem Lieferanten die Ware. Er hat außerdem den Anspruch, im Monat Oktober vön seinem Lieferanten in gleicher Höhe beliefert zu werden. Im Monat November und den folgenden Monaten erhält er da gegen wieder nur Ware gegen Empfangsbestätigung. Großenhain, am 15. August 1vl9. 1303 »Ul. Die Amtshauptmannschast. Verteilung von Gummisaugern. Dem Bezirk Großenhain sind 800 Gummisauger als Geschenk englischer Frauen für deutsche Säuglinge zugeteilt worden. Die Ausgabe erfolgt durch die Apotheken in Groffenbain, Riesa, Radeburg, Gröba und Gröditz, kostenlos und in erster Linie für Säuglinge bedürftiger Eltern bis zum Alter von st Monaten und nur gegen einen von der zuständigen Gemeinde behörde auSznstellendeu Bezugsansweis. Das Nähere ist bei den Gemeindebehörden zu erfahren. Großenhain, am 18. August 1919. 1373 s 01.Die Amtshanptmannschaft. Die mit Bekanntmachung des KommnnalverbandS vom 28. Mai lfd. Js. verfügte Schließung des MühlenbetriebS von Otto Zschäbib in Pochra wird mit Wirkung ab 25. lfd. Mts. wieder aufgehoben. Großenhain, am 15. August 1919. 643 ol. De, Kommuualverbaud. 7S. Jahr«. ers»et«t IG« L« ab«nd, «Uhr mit «usnahmeder Sonn- und Zestta«. vwPVwet-. aeaen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Hau» oder bei Abholung am VMchalter vterNttShrlich 4M Mark. mmmttich l.«0 Mark. kluzeigen sUr dte Nmnmer de» «uSgÄetagr» sind bi, lv llhr »ormitkag, aufzugeben und im-voraus zu bezahlen; eine LewShr für beMnnkn Tagen und Plätzen wird nicht übemommen. Prtt» für di, 43 nun breite, 3 ww hohe Brundschrlkt-Zeile (7 Silben) 40 Pf" OrtSpreiL 35 Pf.,- zeitraubende und tabellarischer Satz L0«/. Aufschlag. Nachweisung», und vermttteluna«g-bührL0 vk-. Feste Tarif«. «ewilligter Rabatt erli.ch«, wen» de »ettaa vefällt, durch Mag« eingezogen werden muß oder »er Auftraggeber in Zahlung«, und ErMüng«ort: Riesa. BierzehntSAge Unterhaltung»b«ilag, .Erzähle an he Elbe-. - Zm Falle höhere Gewalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Druckerei, de Lieferanten ob« der Vrsördeuna«etnttchümaen - hat der vezieher keinen Anspruch aus Li-frruna oder Nachlieferung de Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise», «otationtdruckund Belag: Langer» Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: «oettzestratze 5». Verantwortlich für Redaktton: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrsch, Riesa. «Ad AArrtgov («debIM mtd Achcher). . AmLsStatt gk'bk tlmUhruytm-mischaft SrokenLcin. da» ««»aericht und dry Rat der Stadt Mesa. s,wi« den Bemelnderat Grdda. iso Da es nicht gelungen ist, durch polizeiliche Ueberwachung die Geheimschlachtungen uud den gewerbsmäßigen Schleichhandel mit Fleisch, sowie mit Butter restlos zu unter binden. die Gefahr de» gewerbsmäßigen Schleichhandels für die Versorgung der Allgemein- beit aber nicht unterschätzt werden darf, setzt die Amtshauptmannschast nach Gehör des Bezirksausschusses hiermit eine Belohnung bis zn 100 Mark derjenigen Person aus, die, ohne durch ihr Amt hierzu verpflichtet zu sein, Geheim- schlachtungen oder gewerbSmiißiaen Schleichhandel mit Fleisch und Butter so anzeigt, daß die gerichtliche Beftrasung der schuldigen Personen erfolgen kann. Großenhain, am 16. August 1919. 1176 K V. Die AmtShauptmanuschnst. Die Räude unter den Pferden von O. Liebmann in NieSka, E. GaÜschütz in Pahrenz, O. Junghans in Zeithain und Olga Baldauf in Mehltheuer ist erloschen. Großenhain, am 18. August 1919. 2141 »L,Die AmisHauptmannschast. , Möglichkeit auch trvtz der schlechten Finanzlage zu er leichtern. Abg. Stücklen (So;.): Der Gesetzentwurf erfüllt die moralischen Pflichten des Reiches. Eine rechtliche Ver pflichtung können wir nicht anerkennen, den Offizieren in der Ueberganszeit zu helfen. Wenn die Offiziere Sie Re gierung unterstützt haben, so lag das auch iu ihrem eigenen 'Interesse. Bei der Ueberführuug der Offiziere m den Zivildienst in Reich, Staat und Gemeinden müssen die mi litärischen Nangvcrhältnisse völlig ausgeschaltet werden. Aus dem Grunde halten wir auch tue Einführung von Schieds gerichten für völlig unangebracht. Soweit das Gesetz im einzelnen zu Härten führen sollte, wir» durch den Härte paragraphen Abhilfe geschaffen werden. Wrr sind daher der Meinung, das Gesetz ist so gut, daß es einstimmig angenommen werden könnte. Abg. Mittelmann. (D. Vp.): Der Regierungs- entwurf hat im Ausschuß eine sehr harte Verurteilung der beiden Regierungsparteien erfahren. Das Gesetz ist im Ausschuß dermaßen verschlechtert worden, daß das Ergebnis tatsächlich in den Rahmen der Regierungsvorlage nicht mehr hineinpaßt. Wir können dem Gesetz nicht zu stimmen, wenn sie unsere grundsätzlichen Abändernngsan- träge ablehnen. Die Streichung der Bedürftigkeit ist ebenso notwendig, wie die Ausmerzung der ungerechten Behand lung der sogenannten Kriegsleutnants. Unsere Anträge wollen im Grunde doch nicht mehr, als was die Mehr heitsparteien nach Verwerfung der Regierungsvorlage zu nächst selbst gefordert hatten: Folgen Sie unseren An trägen. Das Reich hat ein Interesse daran, die Offiziere, die es wohl noch einmal brauchen kann, zusriedenzustellen. Hierauf wird die weitere Besprechung um 1»/i Uhr auf 3Vs Uhr vertagt. Vizepräsident Hausmann eröffnete die Nachmittags sitzung um 3 Uhr 30 Minuten. Die Beratnng des Offizicrs- entschädigungsgesetzes wird fortgesetzt, Abg. Bolz (Zentr.): Der politische Grundgedanke des Gesetzes ist vom Zentrum und den Sozialdemokraten nicht im geringsten angefochten worden. Wir haben uns nur gegen das gewandt, was in dem Entwurf zuviel des alten Regierungsgeistes noch enthalten war. Die ganze Stellungs nahme der Deutschnationalcn läuft auf Agitation hinaus. (Erregter Widerspruch rechts.) Krtegsminister Reinhardt spricht setnen Dank aus sür die außerordentlich eingehende Arbeit, die der Ausschuß dem Gesetz gewidmet hat, das er in manchen Einzelheiten verbesserte. Andererseits ist die Vorlage nicht das, was wir gewünscht hatten. Aber sie ist immerhin bin gangbarer Weg. Die Krtegsleutinants haben am wenigsten Anspruch, sollen aber nach Ansicht des NeichsftnanzministerS und des Neichs- wehrminifterS aus Grund des Härteparagraphen in ge wissem Umfange nach Maßgabe der Dienste, die sie nach dem Kriege dem neuen Staate geleistet habe», entschädigt werben. Bon großer Bedeutung ist die Lücke, die bezüglich Richtanrechuung der UebergangSzett zu Ungunsten der Offi ziere geschaffen worden ist. Ich würde eS sehr begrüßen, wenn durch eine befriedigende Lösung dieser Frage volle Beruhigung in die Kreise der Offiziere hinetngetragen würde. Beim FriedenSvertraae ist -aS Heer zweifellos der Hauptleidtragende gewesen. Die neue Neichsverfassung ent hält manche Sätze, die gegen unsere dringend« Warnung hineingekomme» sind. Da wäre es wirklich mit Befrie digung zu begrübe«, wenn durch eine entsprechende Aendc- rung -es Gesetzes -en Empfindungen und Gefühlen der Offiziere Rechnung getragen und «S ihnen erleichtert würbe, sich in die neue» Verhältnisse hineinznftnden. Abg. Seger lUnabh.): Das Gesetz will den Offizieren und Unteroffizieren wieder eine bevorzugte Stellung geben. D«S lehnen wir als undemokratisch ab. Das Ausland muß angesichts der Vorgänge in Deutschland und -er Stellung der Offiziere die Auffassung gewinnen, hier sei nicht die jetzige Regierung, sondern die Offiziere maßgebend. NeichSwehrminifter NoSke: Wenn im Auslande die Sorge vor der deutschen Militärmacht noch beftebt und des- , Halb, die Frage der Kriegsgefovgevep nicht erledigt wir», so I wird. Nationalversammlung. Präsident Fehrenbach eröffnete die Sitzung um 10,25 Uhr. Als erster Punkt steht auf der Tagesordnung die «Gesund zweite Beratung des An lei hege setz es für Abg. Hugenberg (Deutschn.) zur Geschäftsordnung: Die Vorlage ist uns erst am Sonntag morgen zugtgangen. Sie konnte also gemäß 8 18 heute nicht zur Beratung ge stellt werden. In der letzten Zeit sind hier wichtige Ge setze mit einer Oberflächlichkeit beraten worden, die eigent lich der Würde des Hauses nicht entspricht. Das können wir nicht mehr mitmachi.» und beantragen Absetzung der Vorlage von der Tagesordnung. Präsident Fehrenbach: Durch die Begründung des Antrages wird es dem Hause sicher schwer werden, ihn an- zunehmen. Ich bitte aber doch, dem Vorschläge stattzu geben. Reichsftnanzminister E r z b e r g e r: Wenn S,ie dem Anträge stattgeben, machen Sie eS dem Finanzministerium unmöglich, ordnungsmäßig Gelder auszu geben. Wir geraten dann vor den Staats bankerott. (Große Bewegung, lebhafte Unruhe rechts.) Die Nationalversammlung möge wenigstens die erste Le sung vornehmen und das Gesetz an den Ausschuß verwei sen. Die Annahme des Antrages Hugenberg wird von scAveren, unabwendbaren Folgen begleitet sein. Der deutschnationale Antrag wird darauf gegen die Stimmen der Rechten und der Unabhängigen abgelehnt. Bet der nun folgenden ersten Beratung des Gesetzes erklärt Erzberger, er werde im Ausschuß weitere Mit teilungen zur Begründung machen. Tie Vorlage geht dar auf an den Ausschuß. Es folgt die 2. Beratung des O ffizi erSentschä dig u n g s g e s e tz e s. Da die Möglichkeit einer sofortigen 3. Beratung ins Äuge gefaßt ist, findet Generaldebatte statt. Abg. Grttneberg (Dem): Bedauerlicherweise sind Vorschriften, die der 'Ausschuß für das Kapitulantengesetz annahm, für dieses Gesetz gestrichen worden. Wir behal ten uns etwaige Anträge vor. Abg. v. Gräfe (Deutschn): Wir sind für die ur sprüngliche Regierungsvorlage mit den Demokraten em- getreten. Die Mehrheit bereitete uns aber eme große Täuschuim. Sie machte ihrer eigenen Regierung Oppo sition. Die Regierung hat ihre eigene Vorlage garnicht recht vertreten. Sehr schnell stellte sie sich, aus den Stand- punkt, nur noch etwas zu retten. Es ist nicht nur eine moralische Pflicht, sondern ein Gebot politischer Klugheit, wenn m unserem Sinne vorgegangen wird. Schon heute herrscht in diesen Kreisen eine ungeheure Erbitterung, die auch wirklich berechtigt ist. ReichSwehrmlnister Noske: Es ist richtig, daß viele Offiziere zur Zeit sich in sehr schlechter Lage befinden und daß eS einer beträchtlichen Anzahl von Kapitulanten ge radezu trostlos geht. Dieser Zustand wird durch die Ausführung des Friedensvertrages noch eine weitere Ver schlechterung erfahren. Der Friedensvertrag schreibt uns die Verringerung des Heeres vor und wird von der Re gierung ehrlich und loyal durchgeführt werden. Die Vor gänge im Ausschuß hat Abg. v. Gräfe durchaus tendenziös besprochen. Die Berichterstattung iu einzelnen der Rechts parteien nahestehenden Zeitungen war zum Teil geradezu nichtswürdig und hat dadurch zur Erweckung einer berech tigten Erbitterung in den Reihen der Offiziere und Kapitu lanten ganz erheblich beigetragen. Der Ausschuß hat d,e RegierungSvrlage geändert, aber von ihrem Grundgedanken ist er nicht abgewichen. In beide Gesetze ist der sogenannte Härteparagraph ausgenommen, der den Finanzministet und nstr die Berechtigung gibt, zur Linderung hervortretendcr Mängel alles Zweckdienliche zu veranlassen. Ich gebe die bündige Erklärung ab, daß davon in der wohlwollendsten und warmherzigst«! Weise Gebrauch gemacht wird. . ReichSfinanzmintster Erzberger: Ich stimme mit dtetzc ErNarung vollkommen überein. Die Regierung wird «alle» tun, um da» Los. der Offiziere und Kapitulanten nach tragen allerdings die Freunde des Vorredners dazu bei, indem sie dort falsche Vorstellungen über die deutsche Mili tärmacht Hervorrufen. Noch gestern hat die „Freiheit" fest gestellt, auf dem sozialistischen Kongreß habe ein Redner der Unabhängigen die Zahl der deutschen Soldaten auf 800 000 bis 1000 000 beziffert. Das ist eine nichtswürb'ge Verdäch tigung Deutschlands, welche die armen Kriegsgefangene» zu büßen haben. Deutschland hat im ganze» rund 400 IM Mann, aber darin eingeschlossen sind sämtliche Truppen in Kurland und Litauen, sowie der bewaffnete Grenzschutz. Bis Ende November wird die Abrüstung bis auf 2',o 000 Mann zurttü- geführt. Selbstverständlich ist nur, daß über alle Einzelhei ten der deutschen Abrüstung in offenster und loyalster Weise mit den Vertretern der Entente Rücksprache genommen wird, sobald deren Vertreter zu solcher Rücksprache bereit sind. Offiziell ist es noch nicht geschehen. Inoffiziell kann ich mich aber auf das berufen, was ich bereits gesagt habe. Wir müssen in den Stand gesetzt werden, den Mannschaften und Offizieren der Reichswehr, die Dienst tun und außerordent lich wertvolle Dienste geleistet haben, einen Notgrosche» in die Hand zu geben, wenn wir sie entlassen. Sie beweisen ihr Wohlwollen, wenn sie uns in den Stand setzen, nun auch praktisch die Abrüstung durchzuführen. Die Voraussetzung für den raschen Abbau ist die rascheste Verabschiedung deS Gesetzes. (Beifall.) Damit schließt die allgemeine Be sprechung. Die Rechte hatte eine Reihe von Anträgen eingcbracht, die im wesentlichen die ursprüngliche Regierungsvorlage wicderherstellcn wollten. Diese Anträge fanden jedoch nicht die Zustimmung des Hauses. Der Gesetzentwurf wurde i» zweiter und dritter Lesung gegen die Stimmen der beiden Rechtsparteien und der Unabhängigen angenommen. Auf Vorschlag des ReichSfinanzininisterS wurde beschlossen, das Gesetz am 1. September 101) in Kraft treten zu lassen. Das selbe Bild zeigte sich bei der Beratung des Kapitulan- tenavftndnngsgesetzes. Auch hier wurde eine große Reihe von Abänberungsanträgen der Rechtsparteien abge lehnt und bas Gesetz im Wesentlichen nach de» Beschlüssen des Ausschusses in zweiter und dritter Lesung verabschiedet, jedoch mit dem Unterschiebe, daß sich die Rechtsparteien ent schlossen, für das Gesetz zu stimmen. Ohne Debatte wurde die Ergänzung des Mannschaftsversorgungsge- sctzes, des Offizierpensionsgesctzcs und des Milttärhtntcr- bliebenengesetzes in allen drei Lesungen erledigt, desgleichen der Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung der Pensionen für Neichsbeamte, die bas «5. Lebensjahr vcllendct Habe» und der Gesetzentwurf betreffend die Pensionierung von Neichsbcamten infolge der Umgestaltung des StattswesenL. Die nächste Sitzung wurde auf Dienstag vormittags 10 Uhr pünktlich anberaumt. Tagesgefchlchte. Deutsches Reich. Zu den Meldungen über kommnniftische Umtriebe in Hof t. Bay. Zu den vielfachen Mitteilungen, daß in Hof in Bayern und Umgebung starke kommunistische Umtriebe stattfinden, erklärt der Stadtrat von Hof : Die Behörden haben selbstverständlich keine Kenntnis davon, ob die Spar- , taktsten in der nächsten Zett Putsch« beabsichtigen, die Unab hängigen und Kommunisten werden derartige Pläne auch kaum vorher laut »verdcn lasse». Nichtig ist, -aß in -er Umgegend von den Spartakisten eine rege Tätigkeit entfaltet wird. Die bayerische Regierung wird alles tun, um dieser Hetze entgegenzutreten. Zur Zett ist nicht -aS geringste An zeichen dafür vorhanden, -atz in Hof irgend welche revolu tionären Putsch« geplant sind. Die UnEängigen habe« die diesbezüglichen Meldungen ins Reich der Fabel verwie sen. In Hof Herrscht völlige Ruhe und Ordnung. Bon einem Wasfenschmnggel ist in Hof absolut nichts bekannt. Alle derartigen Meldungen sind freie.Erfindung, die, nur Beunruhigungen unter der Bevölkerung schaffen könne«. I In der Bevölkerung von Hof sind muh keine Bestrebungen bekannt, die darauf hinzielen, daß Hof von Bayer» getrennt I wird.
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