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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191908201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19190820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19190820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-20
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1919
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och der in der Dresdner «olk-tzeUnÄ« -olzapsel an feine Stelle treten. päckw t tz. Infolge de» Stiche» einer Fliege »er» st« t t« S0. Lebensjahre dtr Glasarbeiter Ara», Stvafl. Wei N höh la. Der vor kurze« an» dem Kriege wohl- -Halwn zurückgekehrte Sohn de» WirflchäftSb« sitzet» Saft, vttger wollte da» Pferd seiner Eltern i« de« früheren Marrscherr Steiubruche, -er unter Safier steht, in die reite« Er geriet »lötzNch auf eine tiefere Etel«, ferd den Grund verlor. Netter und Pferd »er» » fanden Heide den Lod. Da» Pferd konnte nach» gen werde«, «ährend der «»glückliche Verger '«W'Vü-».».- d.. lergeböl» ist in der Person eine» LV Jahre alten ltzM Klaviermacher» feftaenommen worden. Zwei Personen, die al» Anstifter oder Hehler in »rag« «amen, konnten gleichfalls vorder Polizei ermittelt und feftgenonnnen werden. Sin Teil de» gerauhten Geld«» wurde wieder -erbeiarschafft. — Da» Dresdner Arsenal in dem während des Krieges viel« Laufende Arbeiter tätig waten, wird »um SO. September sämtlichen noch dort beschäftigten Arbeitern kündigen. Am 1. Oktober geht das Ayeaal vollständig an die Zwllverwaltuna über. - Pillnitz. Eine Teppichweberei wird im Pillnitz« SöntgSschlob eingerichtet. Die Regierung beabfichtigt dort eine kstnftlerische Teppich, und Gobelin-Handweverrt in 10 bt» 1LRäumen zu eröffnen. E» werden natürlich nur solche Räume in Anspruch genommen, die nicht der geschichtlichen Erinnerungen wegen unverändert bleibe« massen. Oppach. Ein 18jähriger Schulknabe fand auf Sprem- berg« Flur einen Pilz im Gewicht von 80 Pfund, den LmÜywrltng oder Eichhasen. Der Pilz wächst in der Nähe alt« Eichenpümmc, hat angenehmen Geruch und Geschmack und ist genießbar. Der Durchmesser de» Pilze» beträgt 7» Zentimeter, der Umfang reichlich 2 Meter. Um ihn fort tragen zu künnen, zerlegte ihn der Knabe in ungefähr SO Teile, füllte den Rucksack und nahm die grvßten Stücke uttter den Arm. X Cbem »ritz. Die um Chemnitz versammelten Truppen ftnjr, Dienstag früh kampflos in die Stadt eingerückt und haben sie besetzt. In einer durch Flieger abgeworfenen ve» kanntmachung des Oberbefehlshabers an die Bewohner von Chemnitz und Umgegend heißt «S: Nachdem meiner Auf- forderuna vom 11. d. M. der Waffenablteferung und Wie» dereintteserung der widerrechtlich befreiten Gefangenen bis her nur in gänzlich unzulänglichem Maße entsprochen worden ist, rücke ich zur Durchführung der für die Wieder herstellung dauernder geordneter Verhältnisse nötigen Maß» nahmen heute mit den mir unterstellten Truppen in du Stadt ein. Die Bevölkerung ersuche ich, mir Vertrauen zu schenken, di« Ruhe zu bewahren, die Arbeit ohne Störung fortzusetzen« und die Truppen in keiner Weise zu belästigen. — Das Ministerium für Militärwesen gibt bekannt: Da die Abmachungen zwischen dem Oberbefehlshaber Chemnitz, der jetzigen Regierung und den Vertretern der 1 Ser Kommission insofern nicht eingehalten worden sind, als ei» sehr großer Teil der am 7. und 8. d. M. in die Hände der Aufrührer gefallenen Waffen nicht abgeliefert worden ift, da ferner eine Verfolgung der an den Sreig- mssen des 7. und 8. August Schuldigen nicht mit dem nötigen Nachdruck erfolgen konnte, ist Dienstag 4 Uhr morgens der Oberbefehlshaber von Chemnitz Mit zahlreichen sSchstschett und preußischen Truppen in Chemnitz eingerückt üup bat die Stadt kampflos besetzt. SS wird von der Ein» ficht der Chemnitzer Bevölkerung erwartet, daß sie sich der osttdurch geschaffenen Lage weiter in Ruhe fügt und jeder seiner Arbeit nachgeht. Um so schneller wird es dayn mög lich sein, die Truppen aus Chemnitz wieder zurückzuziehen. Wernsdorf. Ein vierbeiniger Räuber trieb feit -lchcgem in hiesiger Gemeinde sein Unwesen, ohne da» er hi-her gefaßt werden konnte. Vermutlich handelt eS sich um etv JlttSpaür mit Jungen. Ueber hundert junge Hühner find ihm schon zum Opfer gefallen, in einem einzigen Ge- hilft, über SO Stück. Merkwürdig ist, baß nur selten «lut» sputen oder Febern am Tatorte zu finde» sind. Wenn es nicht bald gelingt, die Räuber unschädlich zu machen, ist der gesamte Nachwuchs des hiesigen Geflügel» in Frage gestellt. * Kirchberg. Ueber Kirche und Arbeiterschaft sprach l« einer öffentlichen Volksversammlung Pastor Starke, der der Sozialdemokratischen Partei angehört. Redner forderte die freie Bolkskirche mit volkstümlichen Formen und mit Urwahl zur Synode. Tie Versammlung, die sich au» Mehr- heitSsvzialiste», Unabhängigen und Kommunisten zusammen» setztei stimmte -en Ausführungen bet. Der Vortrag hatte den Erfolg, daß die Betetl'guna der Arbeiterschaft an -er demnächst stattfindcndcn Kirchenvorstandswahl mit großer Mehrheit beschlossen wurde, ein Ereignis, das wohl einzig dastehen dürfte. Die Versammlung stellte als Kandidaten zwei Arbeiter und einen sozialistische»» Lehrer auf. Zwickau. Ueber die Beschaffenheit der neuen Kar» löffeln, die durch die Stabt in diesen Tagen zur Bertetlung gelangtcn, sind lebhafte Klagen laut geworben. E» ist richtig, daß ein Teil dieser Kartoffeln sehr fleckig, einzeln« Kiwllen überhaupt nicht genießbar sind, so daß mitunter mit einem Abfall von SO Prozent gerechnet werden muß. E» hanbelt sich jedoch nur um einen Teil der städtischen Kar» toffeln, und zwar um die aus Holland gekommenen Liefe rungen. Die holländischen Transporte waren der große« Entfernung wegen zu lang« unterwegs. Die Frühkartoffel ist bekanntlich dem Verderben schnell ausgesetzt. )l Plauen. In dem Gebäude der Gogtländischen Maschinenfabrik brach Feuer au», das einen beträchtlichen Umfang annahm. U. a. sind 10 neue Kraftwagen verbrannt. Der Schaden wird auf 1000000 Mark geschätzt. — Die Lafchendiebstähle in den v-Zügen auf der Streck« Leipzig- Hof nehmen neuerdings sehr überhand. In der Sonntag nacht wurden nicht weniger als sechs Reisende um teilweise recht Leträwtliche Summen bestohlen, ein Plauener Lebens» mtttelhändlrr um 10000 Mark. Offenbar handelt es fich um sine organisierte Verbreckerbandr. fl-Görlttz. Der „Neue Görlitz« Anzeiger" meldet: Ak» DtenStag vormittag der Gefangencnh>lf»aufseher Rap Köhler aus dem Bahnhofe Hennersdorf einen vor etwa etNkM halben Jahre entsprungenen Verbrecher in ZivUklet» »ANS bemerkte und ihn verfolgte, wurde er von dem ver- brecher durch einen Bauchschuß so schwer verletzt, daß er kattz» mit dem Leben davon kommen dürfte. Der Verbrecher enttam, Indem er in die Reiße sprang, dies« durchschwamm mätz tu der Richtung nach Ludwtg»dorf flüchtet«. i Lagesgeschicht» . Dentsche» Reich. .. Noch.ketn« Koblenlleferungen an die En ks n t e. Dl« gestrige Morgenausgabe der „Vossllchen Zri» tzmg" bringt unter der Ueverschrtft „Beginn der Kohlen» wckeinmgen an die Entente" eine auch von der gestrigen Mr. L. am Mittag" weUer verbrejtttt Dratztmewimg der Rase» »Ude« »«der« öttäßt, hat alle «nun»» tzl-e», auch etwalg« peknniär« Verluste, ftch »»«t-ntederkegnna. W«e wir höre«, bat sd de, Sozialdemokratischen Fraktimi »er ttmmlnna, Seh- Negteruug-rat Mag«»» vaak t Rkr Naitonalversammluug infolge starker Sn» M« in ««deren Armter» «tedergrleat. Dte r R «u» um»» süvkrch de» Njemen hat am 14. August nwdort d« RetchSwehrbrrpabe L8 ,n Wilko» '.' Die geplante Räumung wird Voraussicht-- sttember beendet jmn." — Dm Rdmmung de» vrigade Grodno w»rd am 2«. August, die - Lirvallen am 1. September beendet »in. Di« illen wird am S. September geräumt. Die Räu- ,. . ids, Liucland» und Rordlttauen wird sich der art volltziehen, daß nach Beendigung des Abtransport» der Brigade Gchaulen und der Truppe« de» Gouvernement« ckftboü am 20. August der Abtran»port der Maste de ll. Reservekorp» au» der Gegend Mttau und Baust nach Deutschland b^innt. Die Dau« diese» Abtransport» ist aus etwa Sd Tage berechnet. Die Bewegungen der »um Schutz ch«S Abtransports bestimmten Nachhut der Preekuln, Mitmr, Bau-k, Gchaulen und Lidannany werden weitere drei Wochen 1« Anspruch nehme«. Die brasilianisch-deutschen Handel-be- »iehungen sind, wie Genueier Blätter melden, Wucher mrfaenimttneHL Für die VolkSabstimmuaa in Ost- und West preuße», Oberschlesten und SchleSwig-Holstern kommen zahl reiche dort gebürtige und letzt in andern Teilen Deutsch» sand» wohnende» Personen in Frage, tue nn Interesse Deutschland» ihre Stimme abgeben Kimen. E» empfiehlt sich, daß alle diese Personen ihre Geburtsurkunden und Taufscheine, amv die Frauen auch ihre Heiratsurkunden rechtzeitig beschaffen, damit ste an der Abstimmung teil nehme» können. ' Der Reich-Präsident für ein Groß- thüringen. Reichspräsident Ebert stattete vorgestern der Landesregierung in Rudolstadt einen Besuch ab und es wurde hierbei eine Reihe schwebender, insbesondere thüringischer Fragen durchbesprochen, bei denen sich voll kommene Uebereinstimmung der Ansichten ergab. Insbe sondere da» tatkräftige Eintreten deS Reichspräsidenten für dte Schaffung eines Grvßthüringens löste lebhafte Ve» srirdigung au». Die Lage-in Oberschlesien, lieber tue Lage bet Kattowitz wird vom 18. August gemeldet, daß der Herd der Aufstandes auf Schopplmtz, Janow und Nist schacht beschrankt ist. Kattowitz mit seinen Vororten ist gänzlich ruhig. Auch Myslowltz, wohin sich die kleinen Grenzpostierüngen zurückgezogen hatten und wo e» den Tag über nach der Schießerei der vergangenen Nacht Im allgemeinen ruhig war, ist fest m der Hand der Reichs- weyrtrypve». Den Aufrührern gelang eS, vereinzelte kleine Trupp», die in Ortschaften emgefchlossen waren, nach länger dauerndem Feuergesecht und infolge MunitionS- mangelS zu entwaffnen und gefangen zu nehmen. Auch wurden während der Nacht Postierungen meuchlings er mordet, so der Führer einer eingesetzten Pionierkömpantc, der mrk d«m Wege nach Jmtelm einem Hinterhalt zt Opfer fiel, Die. Erbitterung der Truppen, die ihre ob schlesische Heimat verteidigen - - Feinde gegei " führten stelli ziere und P luste der Ge um . . irr ten, kennt dem hinterlistigen renze. Die eingesetzten Teile , , .... ..^nvenlanges Feucrgefecht mit größter Heftigkeit. Leider würden auf unserer Sette Offi ziere und Mannschaften vermißt. Doch dürften die Ver luste der Gegner erheblich höher sein. Mit Hilfe der ein« getroffenen Verstärkungen konnte mit Sicherheit darauf gerechnet werden, daß die Lage im Lause des gestrigen Tage» tviederhergestellt werden würde. — AuS dem Beuthener Aüfstand-Sbezirk wird der „Telegraphen-Unton" nachstehende» gemeldet: Montag gegen Abend wurden starke Ansammlungen in der Gegend von Deutsch-Prekra, Go- dullahütte, Orzegow, Hohenlrnde, Schömberg und besonder- bet Kubncnnühle nördlich von Kamrn gemeldet. Bei Kubna- mühle hielt eine etwa 500 Mann starte Bande, um über Piekra nach Beuthen vorzugeheu. Tie Truppen des Ab schnitte» Beuthen nahmen an der Säuberung der Gegend Mary, Friedenshülte, Schlestengrube, PraSniki und König»» Hütte teil. Für Beuthen wurde sür alle Fälle eine größer« Truppenmacht, bereitgestellt. Die Nacht zum Dienstag ver lief verhältnismäßig ruhig. Gegen Morgen wurde ein Teil de» Detachements Tillmann de» Regiment- KL bei Karp, Beuthen, Piassnikt und in Gegend Schömberg, Orzegow, Godullahütte und Morgenrot etngesetzt, um t»e dort ver sammelten Ausständischen zu vertreiben. Abschließende Nacht, richten über den Erfolg dieser Unternehmung stehen noch au». In Beuthen sind beträchtliche Verstärkungen emge- tvoffen. — Wte der „TelegrapHeu-Union" berichtet wird, haben sich Aufruhr, Raubzüge und Bandenkämpfe gus das ganze oberschlesische Industriegebiet ausgedehnt. Besonder- im Kreise Rhbnik kam es zu gröberen Zusammenstößen, da andauernd Banden von Aufständischen versuchen, in die Stadt einzudringen. Die Truppen sind zurzeit Herren der Lage. In den Bezirken Beuthen und Kattowitz mmmt der Aufruhr an Stärke zu, während sich der Bezirk Gleuvitz bisher ruhig verhielt. Die Verhängung des verstärkten Belagerungszustandes bat auf viele ernüchternd gewirkt. Der große Generalstreik ist im Abflauen begriffen. — Der Oberste Rat in Part- nahm am Montag den Bericht üb« die Streiklage tn Schlesien entgegen, welchen er über Warschau erhalten hatte und demzufolge »er Streik 70 Prozent all« Unternehmungen umfaßt. Der Streik ist ein Werk von Scharfmachern. Der Rat befaßte sich, mit der Festlegung von Mitteln, um die Lage zu bessern. (Stehe auch die Rede de» Reichskanzler- Bauer sm Bericht über die Mttonalversammlung.) Neutrale Schritte zur Helmsendung der deut scheü Gefangenen. Die „Tune-" melden, daß zwet neutrale Regierungen bet der englischen Regierung Schritte unternommen haben, um dte emge Hetmschaffung der deutschen Kriegsgefangenen zu erwirken. Dr. Helffertch an ReichSpräsr'dent Ebert. Staat-Minister Dr. Helsfertch verlangt tn einem Schreiben au den Reichspräsidenten Ebert die Einleitung des gericht lichen Verfahrens gegen sich wegen seiner schweren An klagen gegen den Finanzmintster Erzberger. Die Fordern» gen der Entente an Deutsch land. „Daily Mall" melden: Die Schadenersatzforderungen der Alliierten an Deutschland sollen von dem Erträgnis der deutschen Vermögensabgabe abhängig gemacht werden. Die Ergebnisse der deutschen Vermögen-Veranlagung werden für di« Alliierten auch die Gekamthöhe der Forderungen an Deutschland,bestimmen. — Die „L. R. N." bemerken hierzu: Go schmerzlich e» auch ist, daß dte Entente die Hand auf den Ertrag der Vermögensabgabe legt, ein Gute- würde die Regelung doch Haden, well dann da» deutsche Volk nicht dann endlich- Mit vestinnnten Zahlen rechnen konnte. -V^anz-filche Fragebogen an deutsche jJ nvustr len. Wte wir hören, werden von französischer Gelte Fragebogen an Industrien im befetten Gemet ge . genauen Aufschluß üb« Er-ße und Um- se unlterti, »gß die Kotzlenlleserungen Wcht begonnen HLtwn und daß »m erste« ! verrlnbarte «-««« hnmu» statt 88S000 ttou Tonn« geliefert würden. — Vw r Sette a,u wir», entspricht die .Die Sevetdiauua de» Reich-Präsidenten. Rach einem Beschluß dä» AeUeftenau-schusse- der Natio>tal» Versammlung wird die Vereidigung dS Präsidenten Ebert Donner-tag, den 21. August, nachmittag» «Uhr statt- Die RLumnng de- BaltikLm-. Regierung hat an dte Entente »olgende Note g IRSumung Litauen» süttuh de- mtt dem Abtra " wisch begonnen.^ dt^ den NPN- /Vie «muur ver Franzosen tst pifensuhNich Nicht, die deutsche Industrie ,u Unterstufen, sondern um eine, ge naue Orientierung der geschäftliche» Laae dreier Industrie »«gewinnen, damit durch Ankauf aussichtsreicher Unter- MnnVen «e Franzosen im tzes-tt«« Gebiet möglichst festen Wuß «ssen Ünnen. Dies« wirtschaftlichen Durch» bringung würde dann natürlich im Lause der Zeit eine verstärkte politische Durchdringung folgen. Die sranzösi- jchen Fragebogen gettn so tn tte intimsten Verhältnisse ßsr Latzrtken.em, wte dte Deutschen e» iM besetzten Belgien Fvankreichute zu tun gewagt Hatzen, und wie eS die FfrnMi"k^auvendt!rs^e!^"^ einmal bet den deutschen Der Hau'-haLt-auSschutz der Nattonal- verfammlu.ua hielt gestern eine längere Sitzung ab, in der zunächst der Reich-ftnanzmrntster die Vorlage einer neuen ReichSünlelhc von neun Mttlmtden begründet. Der Weg der Aufbringung wurde dabei jehr emgeheud bebandeU. von etner freien Anleihe soll im gegenwärtigen Augen blick abgesehen werden, ebenso von einer ZwangSanierhe, da bet erner solchen die v«hältn»sse de» Einzelnen nicht berückftchttgt werdeu konnten. Den Vorschlägen einer An» folgend, soll eme Prämienanleihe bi» «l 1000 Matt in Abschnitten zu 100 Mark und zwei Pro zent Zinsem ausgegeben werden. 100 Mark sollen bi» 110 Matt zurückgezahlt und die Anleihe in 30 Jahren getilgt werden. Die Stücke der Prämienanleihe sollen steuerlich begünstigt werden, damit so «in besonderer Vorzug un» Anreiz für die neu« Anleihe geschaffen wird. Minister Er,- bergeit wünscht weitere Genehmigung von Mitteln für ins in Aussicht genommene Beamtenentschuldung (1000 Mark für verheiratete, 600 Mark f^r Unverheiratete), und ver sprach weitere Hilfsmaßnahmen sür dte Ausländsdeutschen. Der Wiederaufbau der Handelsflotte durch die Reeder vereinigung soll gefördert werden. Das Gesetz über den Wiederaufbau der Handelsflotte werde dadurch hinfällig. — Der Entwurf «ine» Gesches über , «ine« Anleihekredct für da» Rechnungsjahr lstltt in Höhe von neun Milliarden Matt wurde angenommen mit einem Zusatz, der den Reich»- sinanzminister ermächttgt, eine Prämienanleihe auszugeben, die mit steuerlichen Vorteilen ausgestattet fein kann. Der Reichskanzler zur Krregsgesangenen- frage. Der Reichskanzler hat gestern in Gegenwart des Reichsministers des Äeußcren und der Mitglieder des Ka binett- 50 Frauen aus allen Teilen Deutschlands empfangen, die der neu« Bund deutscher Frauen zur Befreiung der Kriegsgefangenen nach Weimar entsandt hat. Durch drcr Sprecherinnen brachten die Frauen ihre Bitte an die Reichs regierung vor, vor allem das Verlangen, die Reichsregre- rung solle auf baldkMe Ratiftkatron des FrredensvertrageS durch die Ententemächte htnwirken. Außerdem verlangte der Bund Kenntnis der Gründe, die bis Mt die Rückbe förderung der Kriegsgefangenen verhinderten, ferner größte Dringlichkeit der Heimbeförderung der Gefangenen aus Si birien und eine regelmäßige Berichterstattung in der Presse, um den irreführenden Gerüchten und falschen Mchrichten in der KrtegSgesangenenfrage entgegenzutreten. Der Reichs kanzler legte in ausführlichen Darlegungen die Haltung der Regierung in dieser allen Deutschen ohne Rücksicht auf die Parteistellung in gleicher Weise am Herzen liegenden Frage dar. Er betonte da- fortwährende Bestreben der Regierung, ber jeder Verhandlung die Forderung nach Heimkehr der Kriegsgefangenen m den Vordergrund zu stellen, und erörterte den parteipolitischen Miß brauch, der mit dem Schicksal der Kriegsgefangenen getrie ben nnrd. Vor allem sagte er jegliche Unterstützung der Schritte zu, Vie vost tzen Frauen selbst unternommen wer den sollten und verwrach die Entsendung etiler Frauen kommission nach Versailles zu unterstützen, dl« sich an Ort und Stelle überzeugen soll, daß tatsächlich von der Regie rung jede Möglichkeit ausgenutzt worden sei, und daß eZi nicht ihre Schuld sei, wenn die deutsch« Kriegsgefangenen- Kommission in Versailles bisher nicht zu Verhandlungen gekommen sei. Ter Minister deS Aeußeren schloß sich der Versicherung ves Reichskanzlers mkt allem Nachdruck an. Dte Abordnung verabschiedete sich mst mehrfach wieder holtem Dank und lebhafter Zustimmung zur Bitte de» Reichskanzlers, nunmehr gegen die falschen Gerüchte und Verhetzungen eingehend aufzutrcten. DentschtOefirrrelch. Die westungarische Frage. Dte Paria meniskorrespon. den» veröffentlicht folgendes Telegramm der deutschen Ge meinden deS Eisrnburger KomltatS an die Ententekonunission in Wien: Am heutigen Läge hat sich die Bevölkerung der an die Stevermatt angrenzenden Teile WrstungarnS i» zahlreichen Massenversammlungen für die Zugebörigkeit zu Stevermatt entschieden. Die öffentlichen Kundgebungen de» Volkswillens verliefen allenthalben in Ruhe und Würde. Trotzdem hat di« magyarisch« Gewaltherrschaft Anlaß ge nommen, diese Volksversammlungen, dte nur den Beschluß der Alliierten in die Wirklichkeit umsetzten, in der brutalste» Weise zu stören. In Raab und Midisch haben magyarische Söldner auf Frauen und Greise gefeuert. AngenchtS des versoffenen Blutes erbeben wir feierlich Protest und richten an die Mission die Bitte, die eheste Besetzung des Lande« durch deutsch'österreichtfche TicherhritSorgane änzuordnen. — Der ParlamentSkorresponden» zufolge, sprach gestern eine Abordnung van Deutschwestunaarn bet verschiedenen staat lichen Stellen in Wien vor. Die Abordnung, die aus Ver tretern von Gemeinden, Arbeiter- und vauernoraanisationen der Komttate Ordenbura und Wieseiburg bestand, sprach die Bitte aus, er möge im Sinne de» Entschlusses der alli ierten Mächte Deutschwestungarn yon deutfchöfterreichischen Truppen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung be setzt werden. — Nach einer Mitteilung de» Wiener Telegr.« Üorr^-BöroS besprach der Hauptausschuß in einer Sitzung, an der Mitglieder dr» Kabinetts teilnatzmrn, die wrstunga- rische Frage. Der Hauptau-fchuß beschloß einstimmig, die Note des StaatSkanzi«» Renner vom 14. August ISIS, in der er den Obersten Rat der Verbündeten ersuchte, einer Besetzung Westungarn» durch deutschäfterreichischeDicherheitS- organe »uzustimmrn, genehmigend zur Kenntnis zu nehmen. — Der AnschlußDrutich-WeftungarnS an Deutfch-Orsterreich kann trotz dr« Widerstande» der derzeitigen ungarischen Re gierung, wt, ht« ^Telraraphen-Union'' erfährt, al» durchaus gesichert gelten. Nachdem Vorfrieden-verttag vom 80.Juli steht e» heute schon unzweifelhaft fest, daß die drei Komitat« Wtrsrlburg, Ordenbura und Disenburg unbedingt zu Deutsch- Oesterreich kommen und daß di, Volksabstimmung in dielen drei Komitaten unter neutral« Kontrolle erfolgen wird, daß also keinesfalls magparifcheS Militär dies, VolkSab- stimmung zu leiten habe. vn-arn. Die Regiernng-krife. I« Ententrkreisen wird darauf htugewiesen, daß nur der Rücktritt te» Erzberzog» Joseph von -er Regierung eine gedeihliche Lösung -er ungarischen Frage «rmv-ftchen würde. Ein gewaltsame» Eingreifen gegen Erzherzog Joseph hält -te Entente allerdings nicht für angängia, da ste auf -em Standpunkt« steht, sich tn -le inneren «naeleaknhetten Ungarn- nicht einzumischen. Sie wir- daher auch nicht mit der Wiederverhängung ter Blök« käö« gegenüber Ungarn Vorgehen. Andererseits verlangt jedoch die Entente eine derartige Negierung, durch welche der Wille der ganze« Nation zum Ausdruck gebracht wird, also den Eintritt von Sozialdemokraten tn die Regierung, welch« hier»» durch di, .Haltung.ihrer Partei ausdrücklich lr-itimtett erscheinen, solang nicht «in derartige- Kabinett
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