Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191910166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19191016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19191016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-10
- Tag1919-10-16
- Monat1919-10
- Jahr1919
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt rs. Ae-r«. K. RH. Jahrmarkt. Der zweite diesjährige Jahrmarkt findet am 19.. 20. und 21. Oktober 1919 statt. Er beginnt am 19. Oktober vormittags 11 Uhr und endigt am 21. Oktober mittags 12 Ubr. Das Auslegen und Verkaufen von Waren ist am 19. nur bis abends 6 Uhr und am 20. Oktober nur bis abends 10 Uhr zulässig. Die Marktordnung der Stadt Riesa vom 29. Marz 1912, deren Bestimmungen genau zu beachten find, liegt in je einem Druckstücke in der Polizeiwache, im Gasthof zum Kronprinz, in der Restauration zur Burg und im Gasthof zum Stern zur Einsichtnahme aus. 'Der Rat der Stabt Riesa, am 15. Oktober 1919. Schm». Die städtischen Kollegien haben beschlossen, auf das Jabr 1919 zur Gemeinde-Ei»- kommen steuer einen Anschlag von S«7, des Steuertarifs für dte politische Gemeinde und zur Gemeinde-Grundsteuer einen Anschlag von 47 Pfg. sür die politische Gemeinde und IS Pf», sür die Schulgemeinde auf je 1000 M. Grundstückswert zu erheben. Steuerzettel darüber werden noch zugeftellt. . .Der Rat der Stadt Riesa, am 15. Oktober 1919. Butter und Oel betr. 1. Der Buchstabe rr, gültig vom 20. bis 2S. 10.. darf nur mit eine« Achtel Stückchen Butter beliefert werden. 2. Die VcrsoraunaSberechtiaten erhalten gleichzeitig noch als Ansatz 1VV gr Oel zum Preise von 1.45 M. Das Oel ist von den örtlichen Vutterstellen bald bei der zuständigen Hauptftelle für Butter abzubolen. Gefäße, sind mitzubringen. Nach dem 28. 10. können etwa noch vorhandene Oelbestände zu dem angegebenen Preise frei ver kauft werden. > 3. Die Bntterselbftversorger erhalten ebenfalls als Ansatz 100 «r Oel auf Abschnitt 5 dep Zusatzfettkarte. Diese Abschnitte sind zu 100 gebündelt an die Butterstelle mit einzusenden. 4. Die Selbstversorger Mr Butter können 100 «r Butter verwenden. 5. Die Betriebsmarken für Gastwirte dürfen nur mit 317- er Margarine beliefert werden. Die Bäckermarken und die Zusatzkarten für heimkehrende Kriegsgefangene werden mit Margarine in der aufgedruckten Menge beliefert. 1917 H^"werhandlungen werden nach Punkt 2 der Bekanntmachung vom 1. November Großenhain, am 14.Oktober 1919. 295 ck IV.Der Kommnnalverband. Hafer-Ailssuhrverbot. DaS vom ReichSernährunaSminister nach 8 82 der ReichSgetreideordnuna erlassene Hafer-Ausfubrverbot wird für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Großenhain weisungSgemäß bis auf weiteres aufrecht erhalten. Großenhain, am 15. Oktober 1919. 183 »VIII.Der Kommnnalverband. Bekämpfung der Tuberkulose betr. Um dem UeberhandnehMin der Tuberkulose, die in angestrengter Arbeit viele Jahre mühsam zurückgedrängt worden ist, mit allen Mitteln zu steuern, ist die strenge Befolgung der Verordnung, die Bekämpfung der Tuberkulose der Menschen betr. vom 29. September 1900 unbedingt erforderlich. Wir bringen deshalb diese Verordnung hiermit in Erinnerung und weisen besonders nochmal« darauf hin, daß jeder in Vrivatkrankenanftalte«, in Waisen-, Armen- und SiechenbSusern, sowie in Gast- und Logirbänsern, Herberge», Schlafstellen, Internaten, und Pensionat«» vorkommende Erkrankungsfall an Lungen- oder Keblkopfschwindsncht von dem behandelnden Arzte, wenn aber ein solcher nickt zugezogen ist, von dem Haus- Haltung«, beziehentlich ÄnstaltSvorstand binnen S Tagen nach erlangter Kenntnis schriftlich auS anrureigen ist. " Nichtbeachtung dieser Vorschrift hat Geldstrafe bis zu 150 M. oder Haft bis zu 6 Wochen zur Folge. ' Der Rat der Stadt Riesa, den 15. Oktober 1919.Gellb. An der Oberrealschule t. E. ist am 1. Dezember 1919 die Hausmannsstelle zu besetzen, mit der die Ausführung sämtlicher ReinigungSarbelten sowie die Bedienung der Nieverdruck-Dampfheizungsanlage verbunden ist. Das mit dieser Stelle verbundene JahreSanfangSgehalt beträgt z. Zt. 900 Mk. Daneben wird frei« Wohnung, Heizung und Beleuchtung gewährt. Außerdem werden Teuerungszulagen nach den staatlichen Sätzen gezahlt. Die Ehefrau des Anzustellenden ist verpflichtet, diesem bei seinen Arbeiten Hilfe z« leisten und erhält als Entschädigung hierfür jährlich 100 Mk. Pensionsberechtigung ist mit der Stelle z. Zt. noch nicht verbunden. - Selbstgeschriebene Bewerbungsgesuche sind unter Beifügung eines Lebenslaufes und Zeugnissen bis zum »0. Oktober LV1V bei uns einzureichen. Der Rat der Stadt Riesa, am 8. Oktober 1919. «lld Allfstgr» McklM Md IüyrigrH. GWEMMPr SaEGa« F» ö» LL P^ßGGmG» »PBl «G». Rr. G. «stowst» Ries, gtt. »L 240. Donnerstag, 16. Oktober ISIS, abends Sa« «iefaer Tageblatt «scheint letze» Tag abend« « Uhr mit «utnahm, der Sonn- und Festtage. Bez«,«Preis, gegen Vorauszahlung, I.Sg Mart etza» Zustellgebühr,^Lei^Mholur»- am voMLalter vierteljährlich S.10 Mark, monatlich 1.70 Mark. A»zet«e» für di« Nummer de« Ausgabetage» sind bj« tz Uhr »ormittaa« aukuaeben und tm vorautz zu bezahlen, ein« Gewähr fist da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Prei« für die 43 mm breite, S ww hohe Arundschrift-Zrll» (7 Silben) 45 Pf„ Orttzprei« 40 Pf^ zeltraubrndtr um> mbellartscher Satz S07. Aufschlag. Nachweisung«- und Brrmittelung«gebühr SO Pf. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Mage iinaezogea werden muß ober der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. BierzehntSglge Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sousttger irgendwelcher Störung«« de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: L an qer » Win terl ich, Riesa. Ges»ist«stelle: «oetheftratze LV. Verantwortlich für Redamon: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrtch, Riesa. Orrtliches und Sächsisches. Riesa, den 16. Oktober 1919. ' Reichswehr truppenteile in Riesa. In Riesa find am 14. und 15. d. M. nachstehende Reichswehr truppenteile eingetroffen und wie folgt untergebracht worden: In Kaserne des ehemaligen Feldartillerie-Regiments 32: 1. Abteilung leichtes ReichSwehr-Artillerie-Regiment 19; desgleichen Minenwerfer-Batterie 19. In der ehemaligen Pionier-Kaserne 22: ReickSwehr-Pionier-Äataillon 19 und die Brigade-Nackrichten-Abteilung 19. In der ehemaligen Kaserne ii. Abteilung Feldartillerie-Regiment 68: Feld kolonne 73. , - —* Grundstücksankauf durch die Stadt. Das früher Roßbergsche Grundstück, Ecke Kaiser-Franz Joseph- Straße und Moltkestraße, in dem sich die Nebenstellen des Eichamts und des BezirkSarbeitSnackweiseS befinden, ist vor kurzer Zeit für den Preis von 15500V Mk. in den Besitz der Stadt Riesa übergegange». — Auch diese Mitteilung rst der -Volkszeitung" entnommen und wir müsse» an nehmen, daß das Blatt sie auf demselben Wege erhallen hat, der von uns gestern angedeutet wurde. Man muß sich wundern, daß die städtischen Kollegien anscheinend nicht die geringste Verpflichtung fühlen, der Oeffentlichkeit von derartigen doch immerhin recht wichtige» Angelegenheiten Kenntnis zu geben. Zn anderen Orten erscheinen solche Vorlagen auf der Tagesordnung der öffentliche» Sitzungen; hier gibt man der Oeffentlichttit nicht einmal vom Abschluß Kenntnis. So ist es schon beim Ankauf des Blochmannschen Grundstücks und auch in anderen Fällen gewesen. — —* Zur Beleuchtungseinschränkung in Sachsen. Bekanntlich plant das Arbeitsminrsterium feit einiger Zeit, um möglichst viel Kohle für den Hausbrand bereitstellen zu können, den Erlaß einer Landesverordnung auf Einschränkung sowohl des öffentlichen als auch pri vaten Stromverbrauchs. Nachdem dte von der Regierung ausgearbeitete Verordnung dem kürzlich gegründeten Lan- deskohlenbeirat vorgelegt worden war uno> dieser den B» Kimmungen nicht allenthalben zugestimmt hatte, unterzog das Arbeitsministerium die Verfügung nochmals einer Um arbeitung.^ Diese ist, wie an zuständiger Regierungsstelle verlautet, fertiggestellt. Bor ihrer Veröffentlichung macht sich jedoch er» noch «ine Fühlungnahme mit dem Reichs- kohlepkommissar notwendig. Wie weiter verlautet, sucht das sächsische Wirtschaftsministerium Vorkehrungen zu treffen, um den durch die Gas- und ElektrizttätSsperrstunden be dingten Mehrbedarf an Petroleum für dte Bevölkerung sicher zu stellen. —* Wiederaufbau der zerstörten Gebiete Frankreichs. Der Arbeitsausschuß des Deutschen Architektentages nahm, wie »nS vom Sächsischen Jngenieur- und Architekten-Berein mitgeteilt wird, in seiner letzten Sitzung zu der Frage Stellung, welcher Form die in Deutschland vorhandenen und für den Wiederaufbau der Zerstörten Gebiete Frankreichs zur Verfügung stehenden technischen Kräfte verwendet werden können. Er kam zu dem Ergebnis, daß alle geeigneten Kräfte ohne Rücksicht auf die bisherige Tätigkeit, also freie Architekten, beamtete oder angestellte Architekten und Ingenieure auf Privatdienst- vertrag zum Wiederaufbau heranzuzieyen sind. Auf Warte geld oder infolge von Nötigung durch Alter oder Krankheit auf Ruhegehalt gestellte Beamte, dte geeignet sind, am Wiederaufbau mitzuarbeiten, sollen gehalten sein, sich zum Wiederaufbau zur Verfügung zu stelle»», wobei sonst erwor bene GehaltSansprüche nach billigem Ermessen auf dte Ein künfte au» dem Dienstverträge anzurechnen sind. — Der Ausschuß nahm ferner davon Kenntnis, daß da» Volk»- Arbeitsamt für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete unter völliger Ausschaltung jeder Partetpolitik auch im Snterrsfe der technischen MWlMnde «bettet, «pst eLürtz sich damit einverstanden, daß bis auf weiteres die bereits begonnene Arbeit des Deutschen Architektentaaes für den Wiederaufbau gemeinsam mit dein Volksarbeitsamt fort gesetzt wird. —* D ie Ä b stiM mun g in N ordf chlestv t g. Alle vor dem 1. Januar 1900 in dem Abstimmungsgebiet Nord-- schleSwig geborene deutsche trauen und Männer werden hiermit dringend gebeten, im Interesse des bedrohten Deutschtums ihre Adresse behufs näherer Mitteilung über die Abstimmung dem Vertrauensmann des Deutschen Aus schusses für Nordschleswig, Herrn Fritz Wankest, Dresden-A., Eisenstuckstrabe 14 bekannt zu geben. —* Einstellung des Personenverkehrs an Sonntagen. Wie schon vor geraumer Zerr «»gekündigt wurde, hat sich die Generaldirektivn der sächsischen Staats eisenbahnen angesichts der Kohlen- und Transportnot dazu entschließen müssen, in absehbarer Zeit den Personenverkehr an Sonntagen völlig einzustellen. Wenn diese ms Verkehrs leben tief einschneidende Maßnahme in-Kraft tritt, steht noch nicht endgültig fest. Es sind aber in wenigen Tagen die näheren Ankündigungen zu erwarten. Wie die „L. N. N." hören, haben sich auch andere deutsche Bahnver waltungen zu dieser Maßnahme veranlaßt gesehen, z. B. soll in Württemberg der Personenverkehr bereits am kom menden Sonntag ruhen. Dagegen hat die sächsische Staats bahnverwaltung noch keinen Anlaß gesehen, die Frage einer etwaigen Wiedereinführung der Nelseerlaubnisscheine zu prüfen. —" In der vom Landesausschuß Säch sischer Feuerwehren in Dresden gbgehaltenen Sitzung wurde nach Erledigung verschiedener interner Ange legenheiten an Stelle des wegen hohen Alters ausscheiden- den Brandmeisters Bittner in Reichenbach Brandmeister Döhler in Plauen in den Ausschuß und Brandmspektor a. D. Hermann in Loschwitz wieder zum stellvertretenden Vor- sitzenden gewählt. Weiterhin nahm der Ausschuß davon Kenntnis, daß die Landes-Brandversicherungsanstalt eine Sonderunterstübung von 1000 Mark bewilftgt habe. Zur Deckung der Geschäftskosten wurde die Erhöhung der Lan- besverbandsbeiträge auf 25 Pfg. für den Man» festgesetzt. Was die Wiedereinführung der Feuerwehrenzeichen betrifft, so hofft der Ausschuß, daß die im Interesse des Feuer löschwesens notwendig werdende Verleihung vom Mi nisterium des Innern einer befriedigenden Lösung entgegejn- geführt wird. Da die Versorgung von Stiefeln und Schuhen durch die RcichSstelle für Scharhversorgung nicht in der er hofften Weise vor sich geht, hat sich der Vorsitze rcke an das Submissionsamt in Dresden gewendet, das den Feuer wehren Schuhwerk zuzuführen suchen wrrd. Ferner sind durch die Bemühungen des Landesausschusses aus dem Heeresgut Schanzzeuge, Leibriemen usw. für die Ver- bandSwehren angekauft worden. Ebenfalls nahm der Aus schuß von dem Zusammenschluß der fünf sächsischen Be rufsfeuerwehren zu einem Landesverband sächsischer Be- russseuerwehren Kenntnis. Außerdem wurden noch Be richte über den weiteren Verlauf der reichsgesetzltchen Rege lung des Brandschutzes und über die Tätigkeit der Kom mission behufs Erlangung einer Rente für langjährig ge diente Aenerwehrkameraden erstattet. Die weiteren Ver handlungen bezweckten eme Erhöhung der Spritzenprämten, die Festlegung derselben für Hydrantenwagen und ihre Aus dehnung für die dritte Spritze. Dabei kam zur Sprache, daß Gemeinden, die ein Darlehn zum Bau von Wasserleitungen von der LandeS-BrandverftcherungSanstaft erstreben, gehal ten sein sollen, auch Feuerhydranten in das Leitungsnetz einzubauen. —* Zur Lage der sächsischen Mühlen industrie. Die sächsische Mühlenindustrie hat. w»e dw gesamte deutsche Müllerei überhailpt, seit Anfang d«S Welt kriege» mit den größte» ScPvierigknlen zu kämpfen gehabt. Durch die Zwangsbewirtschaftung des Getreides war sre zur reinen Lohnmüllerei geworden, und ihr rede freie Wil- lenSbetätigung genommen. Seit der Revolution haben sich die Verhältnisse noch verschlechtert. Die Verordnungen über die wirtschaftliche Demobilmachung zwangen die Mühlen zur Aufnahme eines größeren ^Personals, während die Knappheit an Mahlgut die Beschäftigungsgrade immer wer ter herabdrückte. Bei Beschäftigungen von 50 brS 24 Proz. der Friedensleistung blieb der Arbenerstand zumeist der gleiche, ja er erfuhr nach Einführung der sechsstündige» Arbeitszeit sogar teilweift noch eine Erhöhung. DaS machte sich in dem rapiden Aufwärtssteigen der zu zahlen den Löhne natürlich wesentlich fühlbar. Dabei ist der Acht stundentag kaum in einem anderen tveweröe so unsinnig, wie in der Müllerei. — Wie alle anderen Industrien, hat auch die sächsische Müllerei unter Lohnstreitrgkeiten zu leiden gehabt. Seit Januar ds. Js. ist bereits der dritte Tarifvertrag mit der Arbeitnehmerorganisation abge schlossen worden, ohne daß die Arbeitgeber der Müllerei, Reichsgetreidegesttlschaft und Komryunalverbände diesen Mehrausgaben genügend Rechnung getragen haben. Leider ist mit einer Äenderung oer Verhälft«; se vorläufig noch Nicht zu rechnen. Auch die jetzige Ernte wird von der Reichsgetreidegesellschaft bewirtschaftet, und ob es später zu einer Sozialisierung, Kommunalifterung oder Syndizie rung der Mühlen kommen wcrd, ist heute noch völlig un klar. Der Sächsisch« Mühlenverband hat sich in den letzten Monaten mehrfach mit Plänen besaßt, die dahin gehen, nach Abbau der jetzigen Zwangswirtschaft eine dezentralisierte, bezirksweise Mehlverteilnng durch di« bestehenden Mühlen vereinigungen eintreten zn lassen. Die Mühlenvereinigungen sollen zu größeren Selbstverwaltungskörpern zusammen trete», die jeder Mühle ein gewisses Beschäftigungsquan tum gewährleisten, selbst das Mehl vertreiben, den Land wirten das Getreide abnehmen und die Mahlrechnungen ein kassieren. Die Reichsbehörden sollen in die Stellung reiner Aufslchtsorgane zurücktreten, und ein aüs Müllern, Land« wirten, Händlern und Verbrauchern zusammengesetzter „Reichsgetreiderat" die Regelung der Getreidewirtschaft übernehmen. Dieser Plan hat Freunde, aber auch selbst verständlich Gegner gefunden, besonders in den Kreisen der Handelsmüller, die in ihm eine Vorstufe zur Sozia lisierung der Müllerei erblicken. Trotzdem soll er von den RetchSmüllerverbänden aufmerksam geprüft werden. — lieber die Aussichten der nächsten Zeit läßt sich wenig sagen. Bei dem schlechten Stand unserer Valtckck- wird auf Äus- landSgetreid« wenig zu rechnen sein. —* Briefe an Gefangene in französischer Gesangenschaft sind keinesfalls mehr mit der Adresse »Bureau de renseignement»" zu bezeichnen. Wie uns der LanbcSauSschuß der Vereine vom Sloten Kreuz in Sachsen . nrittetlt, sind Briefschaften ausschließlich mit Name, Dienst grad, Regiment und Kompanie des Gefangenen zu versehen; ferner mit der Gefangenennummer, der Nummer der Cie. Ri L.. dem Ort, in welchem sich der Gefangene befindet und dem Departement, in welchem -teser Ott gelegen ist. Tau sende von Briefen, welch« diesen Vorschriften nicht entsprechen, kommen jetzt an dte Absender au» Frankreich zurück. Hier durch ist kein Grund zur Beunruhigung über das Schicksal Le» betreffenden Gefangenen gegeben; die Rücksendung er folgt vielmehr nur infolge der falschen Adressierung. —* ArdeitSlosenbeihilfen. Bis Ende August d-I-sind in Sachsen an ArbeitSlofenbeihilfen im ganzen 172157 841 Mark gezahlt worden. Davon hat da» Reich Mark an Beihilfen gezahlt, während auf den Freistaat Gackstn 52999922 Mark entfielen; den sächsischen Gemeinden fällt der Rest zur Last. * Dresden. Der deutsch-dänische Dichter Karl Leben,jahr in Klotzsche nach AUkGm Leiden verschieden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite