Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191911036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19191103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19191103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1919
- Monat1919-11
- Tag1919-11-03
- Monat1919-11
- Jahr1919
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer G Tageblatt «rrd Anrrtgrr Meblatt mü> IloMer). Amtsbl^crtL ftr die Amtrhmiptmmmschaft Broßenhotn, da» «mtrgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Bemeinderat Grdd«. SS4. Montag, 8. Nooember ISIS, abeodS. 7S. Jahrg. La« Rirkarr Laaeblatt «rkcketRt ir-r« Taa abend« S Uhr mit «»»nahm» dar Sonn, und Festtag«. veznaSpret«. gegen Vorauszahlung, eyn- Zustellgebühr, bei Abholung a» Dostschalter vierteljährlich 5.1Ü Mark, monatlich 1.70 Mark. Anzetgen für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« i» Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen, «im Gewähr fltr da« Erscheinen an bestimmten Lag«» und Plätzen wird nicht übernommen. Pr«i« sür di« 48 mm bmtt«, S mm hohe Grundschrift-Z^Ue (7 Silben) 42 Pf., vrtLprei« 4V Pf.,- sträubender uiu> mbellartfcher Satz KV*/. Ausichlag. Nachweisung«, und vrrmittrlung-gebühr L0 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Nabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Mage «lngezogen werden mutz ober der Auftraggeber in Nonkur« gerät. Zahlung«, und Srsülluna«ort: Riesa. Bierzehntäaigr Unterhaltungsbeilage .«rzähler an der Elbe». - Im Fall, höherer Gewalt - Krieg ober sonstiger irgendwelcher Störungen de» Vetriebr« der Druckerei, der Lieferanten oder der «efvrderuna«etnrichtunaen — hat der Bezieher kein«, Anspruch auf Liefmmg oder Nachliefermtg der Zeitung oder auf Rückzahlm-z de« Bezugspreise«. «otation«druck und «erlag: Lana er-Winterlich. Riesa. GeschrftSstele: «oettzeftratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhe'm Dittrich, Riesa. Gegen den Kartoffelwucher! Die Klagen über den Schleichhandel und die Höchstvreisübersckreitunaen beim Verkehr mit Speisekartoffeln nehmen stündig zu. Diese Unzuträglichkeiten haben «inen solchen Nm- fang angenommen, daß die geregelte Versorgung mit Kartoffeln gefährdet wird. Da« Landeslebensmittetamt weift deshalb mit allem Nachdruck darauf bin. daß sich bei alle» derartigen Zuwiderhandlungen Erzeuger, Händler und Verbraucher gleichermatzen strafbar machen. Zur Zett beträgt der Höchstpreis für 1 Ztr. Kartoffeln im Freiftaate Sachsen beim Verkaufe durch den Kartoffelerzeuger 7,25 M. und beim Einkäufe auf Landeskartoffel' karte unmittelbar beim Erzeuger 7,50 M. Zu beiden Preisen dürfen für seden Zentner bis zum 30. November ISIS die Schnelligkeitsprämie von 50 Pfg. und die Anfnhrpriimie von 5 Pfg. für jedes angefangene Kilometer bi« zum Hochstbetrage von 25 Pfg., jedoch unter Abrechnung des 1. Kilometers, gezahlt werden. Das LandeSpreiSamt und die Polizeiorgane haben strenge Anweisung, jeden, der, sei es als Käufer oder Verkäufer, die festgesetzten Preise überschreitet oder markenfrei Kar toffeln verkauft oder bezieht, unnachsichtlich zur Bestrafung zu bringen. Dresden, den 30. Oktober ISIS. 2133VLL1V Wirtschaftsministerin«:. LandeSlebenSmittelamt. 11S49 Herabsetzung der Kartoffelration vetr. In Abänderung von Ziffer S Abschnitt v der Bekanntmachung des Kommunalver- bandeS vom 29. September ISIS wird auf Grund eines nenerlichen Schreibens der Reichs- kartosfel stelle bekannt gegeben, daß die für die Zeit vom Ä November IS LS bis 14. Februar IViS« vorgesehene Kartosfelzulage von S Pfund wöchentlich btS auf Weiteres nicht ««geben «erden darf. ES dürfen demnach von den anf Abschnitt 4 nnd S der Landeskartoffelkarte be zogene» Kartoffeln vom S. November ab von Personen über 4 Jahren nicht S, sondern nur 7 Pfund und von Kindern unter 4 Jahren nicht 7, sondern »nr 5 Pfund ver- braucht werden. Darüber, wie weit die auf Abschnitt 1 und 6 bezogenen Kartoffeln reichen müssen, ergeht noch weitere Bekanntmachung. Auf die vom S. November ab gültigen Abschnitte der Wochenkartoffelkarten dürfen vom 2. November ad ebenfalls «ur 7 bez. S Pfund Kartoffeln auSgegeben werden. Die Gemeindebehörden wollen die KartoffelanSgabestellen noch besonders auf diese Bekanntmachung Hinweisen. Zuwiderhandlungen werden gemäß Ziffer 17 der Bekanntmachung des Kommunal- Verbandes vom 29. September 1919 bestraft. Großenhain, am 1. November ISIS. 748 o ll. Der Kommnnalverband. lkmchW m Wer- ml MM» zu HttilkÜW m MM. Die Berarbeituug von 3 u ck e r r ü b e « zu N ü b e n s a f 1 ist nur mit Genehmigung zulässig, und zwar bedürfen Landwirte, welche Rübensaft für die eigene Wirtschaft aus selbftgebauten Rüben Herstellen wollen, die Genehmigung des Kommunalverbandes, während zur gewerbsmäßigen Herstellung die Genehmigung der KriegSrübengesellschaft m. b. H. in Chärlottenburg, JoachimSthaler Straße 43/44 erforderlich ist. Die Herstellung von Rübensaft a«S hochzuckerhaltigeu Futterrüben oder aus gewöhnliche« Futterrübe« bedarf zwar keiner Genehmigung, doch darfsolrber Rübensaft nach 8 1 der Bekanntmachung vom 6. Juli ISIS iRGBl. S. 672> nur mit Genehmigung der KriegSrüdeugesellschaft adgesetzt werden. Ein Absatz von Rübensaft im Sinne dieser Vorschrift liegt auch bei der nneutgeltltchen Abgabe vor. Zuckerrüben dürfen, worauf noch besonders hingewiesen wird, nur an rübenver- arbeitende Fabriken und nur »ur Vetarbeituna auf Zucker abgesetzt werden <8 3 der Ver» ordnung vom 17. Oktober 1917 — RGBl. S. V14). Demnach dürfen Zuckerrüben an Trocknereien oder zur Herstellung von Futtermitteln nur mit besonderer Genehmigung der Reichszuckerstelle abgegeben werden. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Vorschriften werden auf Grund der Bekanntmachung über Rübensaft vom ». Juli ISIS bez. auf Grund der Bekanntmachung über den Verkehr mit Zucker vom 17. Oktober 1917 bestraft. , Großenhain, am 28. Oktober ISIS. 1810» lll. - Der Kommnnalverband. Kohlenabgabe im Monat November. 1919. Die hiesigen Kohlenhändler sind angewiesen worden, im Monat November zunächst die Nachbelieferung der bisher noch nickt belieferten Abscknitte der Grund-, Gewerbe- und Untermieterkohlenkarten auf die Monate September und Oktober vorzunehmen. Erst nach Belieferung dieser Karten sind die Koblengrundkarten, die Gewerbe- und Untermieter» Kohlenkarten auf Monat November zu beliefern. Eine Belieferung der Znsatzkarten und S auf Monat November ist infolge der autzerordentlichen Kohlenknavpheit leider nickt möglich. Riesa, den 30. Oktober ISIS. Der Rat der Stadt Riesa. Gtzm. Kirchenvorstandswahl in Gröba. Im Dezember d. I. hat Ergänznngswahl für den Kirchenvorstand staitznfinden. ES sind Vertreter für Gröba, Merzdorf, Bobersen, Lessa und Forberge zu wählen. Stimmbe rechtigt sind alle konfirmierten männlichen und weiblichen Mitglieder der Kirchgemeinde, die volljährig sind, also das 21. Lebensiahr vollendet haben, und in die Wählerliste der Kirchgemeinde ausgenommen sind. Der Eintrag kann auf eigene — persönliche oder schrift liche — Anmeldung hin außer beim Pfarramte bei den Herren Kirchenvorsteüern Pastor Winkler in Gröba, Schulstraße 4, Gutsbesitzer Hensel in Gröba, Mühlweg 6, Kassenvorstand Götze in Neu-Gröba, Weidaer Straße 11, Maurerpolier Thieme in Merzdorf Nr. 31 ä, Bäckermeister Schneider in Bobersen, Gemeindevorstand Bennewitz in Lessa und Guts besitzer Georg Kaule in Forberge unter Benutzung der dort erhältlichen Anmeldeformulare erfolgen. Für die früher in die Wählerliste aufaenommenen Kirckgemeindemitglieder be- darf es einer nochmaligen Anmeldung nickt. Die Wählerliste wird Freitag, den 5. De. zember dss. I. abends 6 Uhr für diese Wahl geschlossen und darnach bis Sonnabend, den 20. Dezember mittags 12 Uhr öffentlich ansgelegt. Sie kann auf dem Pfarramte oder an den Sonntagen nach Schluß jedes Gottesdienstes in der Sakristei der Kirche eingesehen werden. Gröba, am 3. November ISIS. Der Kirchenvorstand. Freibank Heyda. DienStag, den 4. November, «achm. 4 Uhr findet Verkauf von Schweinefleisch in gekochtem Zustande statt. Gegen Marken Pfund 1.50 Mark. Große, Gemeindevorstand. Die Einstellung »es Personenverkehrs. )( Berlin, 1. November. Verordnung betreffend Einstellung des Personenverkehrs auf de» Eisenbahnen vom 81. Oktober ISIS. Auf Grund der di« wirtschaftliche Demobilmachung be treffenden Befugnisse wird nach Maßgabe des Erlasses betr. die Auflösung des Reichsministeriums für wirtschaftliche De mobilmachung lNetchsgesetzblatt Seite 488) mit Rücksicht auf die Transportnot und die Verbesserung der Kartoffel» und Kohlenversorgnng in Uebereinstimmung mit den Etsenbahn- verrvaltungen der Länder angeordnet, was folgt: 1. In der Zeit vom S. bis 18. November ISIS einschließlich ist ans sämtliche« dem öffentliche« Verkehr dienende« »oll- spurigen Haupt» und Rebeneisenbahnen der gesamte Per sonenverkehr einzustellen. Ausnahme» sind «nr zulässig zu Gunsten des «»bedingt notwendigen Arbeiterverkehrs nnd des VvrortSverkehrs der Großstädte. S. Nach dem 18. November ISIS dürfe« ans den in 1. be zeichnete« Babne« bis anf weiteres sür de« Personenver kehr «nr die im Interesse der Erhalt««« des Wirtschafts lebens ««bedingt notwendige« Züge gesahre« werde«. Das Neichsvcrkehrsministerinm hat die Durchführung dieser Ber, ordn««« zu überwache«. Berlin, den 1. November ISIS. Die Reichsregiermrg, Bauer, Schmidt, Bell. * Die „Dresdn. Nachrichten" rügen, daß die Regierung unterlassen hat, die Nationalversammlung über die Ver ordnung zu hören. Die Berufung auf die Demobil- machungsverordnung sei in Wahrheit nur ein sehr faden- scheimgcr Borwand zur Vertuschung einer diktatorischen Maßnahme. Das Volk würde es schließlich geduldig hin genommen haben, wenn ihm die Unvermeidlichkeiten sol chen Vorgehens mit wirtschaftlichen yder politischen Gründen plausibel gemacht worden wäre, wenn seine Ver treter gehört worden wären. Do aber habe man das Ge- fühl, unter einer Diktatur zu leben, von der man noch alles mögliche erwarten kann. — Die „Leipz. N. N." schreiben: Natürlich sind es gewichtige Gründe, durch die Reichsregierung zu einer so schwerwiegenden Be- stimmung veranlaßt worden isk Wenn auch der ehrliche Handel durch die Einstellung des Zugverkehrs m einige Unbequemlichkeit gerät, so wird dies zu ertrage» sei», an- gesichts der Vorteile, daß einmal rventgstenS zehn Tage lang Schiebern ihr übles Handwerk gelegt w»rv. Wenn die zehntägige Reiseruhe den Erfolg zertigt, daß die in be- drohlick-em Rückstände befindliche Anfuhr von Kartoffeln und Kohle in die Großstädte wesentlich gefördert wird, dann wird jeder verständige Deutsche die Unannehmlichkeit, in seiner Bewegungsfreiheit vorübergehend gehemmt zu sein, gern in Kauf nehmen. — Im „Lechz. Tageblatt" heißt eS: Aller Wahrscheinlichkeit nach wrrd eS nicht bet dieser einen Sperre bleiben. Die Reichsregierung deutet das bereits im letzten Satz Ihrer Verordnung an, in dem sie sagt, daß nach dem 15. November für den Personenverkehr nur die im Interesse der Erhaltung des Wirtschaftslebens unbe dingt notwendigen Züge gefahren werden". Damit hätten wir schon im Anschluß an die vollständige Verkehrssperre die teilweise Gegen die Regierungsmaßnahmc selbst ist in Anbetracht der Sachlage nichts einzuwenden, sie muß als ein durchaus notwendiges Uebel in den Kauf genommen werden, wollen wir nicht einen katastrophalen Wmter ohne Kartoffeln und Kohlen erleben. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, werden Post-, Paket- und Zeitungsverkehr keine Unterbrechung erfahren, da die Eilguterzüge beson dere Postwagen mitführen weichen. Natürlich ist unter sol chen Umständen an einen streng geregelten Verkehr nicht zu denken, und so werden Verzögerungen in der Postde- stellung unausbleiblich sein. Wie verlautet, hat Sachsen gegen die völlige Einstellung des Personenverkehrs in Ber lin die lebhaftesten Bedenken erhoben, ohne allerdings die Verordnung rückgängig machen zu können. * Aufrechterhaltung -es Postverkehrs währen- -er Sperre. Die Handelskammer Leipzig hat an Las Reichspost- mtnisterium Berlin folgendes Telegramm gerichtet: „Bitten dringen- für zeitlich und räumlich ungeschmälerte Aufrecht erhaltung schneller Postbefördchun« während zehntägiger Bahnsperre, nötigenfalls durch Auto- und Luftverkehr, zu sorgen. Folgen für unser gesamtes Wirtschaftsleben sonst -unübersehbar." — In gleicher Weis« ist die Handelskammer Leipzig bet der Oberpostdirektion Leipzig mündlich vorstellig geworden. Dies« hat zugesagt, -aß sie selbst dafür sorgen und auch beim Reichspostmtnisterium Berlin vorstellig wer den will, -aß der Postverkehr während »er Vahnsperre aus rechterhalten wird. OertlicheS mW Sächsisches. Riesa, den 3. November ISIS. —* Geistliche Musikaufführung in der Trinitatiskirche. Wer die Schwierigkeiten kennt, unter denen Chormustkauksührungen besonders jetzt zustande- kommen, vom unrearlmäßiaen Probenbesuch der Sängerinnen und Sänger an bis zum kalten Uebungsraum, wird aner kennen müssen, daß auch das gestrige kirchliche Konzert eine Leistung darftellt, Vie dem Leiter, Herrn Kirchenmusikdirektor TheodorFischer hoch angerechnet werden muß. Schon äußerlich war dieBeranstaltung durch die vornehm gewählte BortragSsolge, der der Leitgedanke „Trost im Leid" zu Grunde lag, berauSgehoben aus dem musikalischen Alltags leben. Bon denEhorgesängen „Selig Nnd" aus dem deutschen Requiem von Brahms, dem wertvollsten und schwierigsten Telle des Konzerts, „Sei still dem Herrn" von Hauptmann und der Hymne „Hör' mein Bitten" von Mendelssohn- Bartholdy, war es der mittlere, der den nicht allzu starken, aber stimmlich sehr gut besetzten Chor auf der Höhe fand, während im letzten — und das war bei der niedrigen Tempe ratur. di« so manche» Besucher des Gotteshauses leise er- schauern ließ, nickt zu verwundern — die Intonation und Präzision de» Einsatzes an einigen wenigen Stellen litt. Mit dankenswertem Geschick hatte Herr Kirchen»,usikdirektor Fischer -um groben Teile „ur hetmtsche Solisten in den Dienst kirchlicher Kunst gestellt. Frau Aenne Deißner sang mit an dieser Stelle wiederholt anerkannter feiner Stimmenkultur und Empfindung Lieder von Händel und Wolf, sowie das Sopransolo in der Mendelssohn'schen Hymne. Die Reinheit der Tongebung auch im hohen Sopran- register ließ keinen Wunsch offen. Herr Hör st Krautze erwies sich mit Liedern von Mendelssobn-Bartholdy und Wolf von neuem als ein klangschöner Bariton, dem vor allem lebendiger Ausdruck und vorzügliche Aussprache eigen sind. Als dritter der heimischen Solisten von künstlerischen Qualitäten sei Herr Oberlehrer Organist F. W. Scheffler genannt. Wer ihn kennt, der weiß, daß er mit einer selten anzutreffenden Liebe an seiner Orgel hängt» die besonders für ihn die Königin der Instrumente ist, und daß er mit der ihm eigenen Gewissenhaftigkeit und Treue nur wahte und edelste Kunst vermittelt. Das wurde gestern wieder bestätigt mit dem prächtigen ^-Moll-Präludium von Albert Becker und mit der „Tröstung" — wie schön das deutsche Wort klingt! — von Likt. Der einzige auswärtige Solist des Konzerts war Herr Friedrich Hause aus Leipzig. Der junge Geiger verfügt über schon reifes Können und verlieb dem Largo aus einer Bach'schen Suite durch aus drucksvolles sul-o-Spiel eine untadelige klangliche Färbung und dem owigschönen 2. Satze aus dem Mendelssohn'schen Violinkonzert durch ausgezeichnete Cantilene innige Zartheit, während das doppelgrisfrge Spiel zuweilen nicht absolut rein erklang. Die Begleitung des Soli lag in den Hände» des Herrn Kirchenmusikdirektors Fischer, de» begleiteten Chorliedern war Herr Organist F. W. Scheffler eine feste Stütze. — Das Gotteshaus war fast bis auf den letzten Platz besetzt, die Erbauung an den gehörten Werken kirch licher Musik von nachhaltiger Wirkung. I. S. —* Ein besonderer Sonntags-Luftpost- oer kehr. Wie an maßgebender Stelle mitgeteilt wird, werden von der Dresdner Firma Junge, Waldmann <L Co. zurzeit mit dem Reichsvostministermm Verhandlungen gepflogen, um de» in der Postbesörderung durch die Ein stellung des Sonntagsverkehrs für Industrie, Behörden und Presse eiugetretenen Uebelftänden durch Einführung eines SonntaaS-LiMpostverkehrs abzuhelfen. Es wird beabsichtigt, Briefpost in verschlossenen Postsäcken gegen Erhebung der dreifachen Postgebühren von Hauptstation zu Hauptstation zu befördern. — Es kann nicht verkannt werden, daß ver- wäteteS Eintreffen von Postsendungen erhebliche Nachteile . für unser Wirtschaftsleben zur Folge bat. Ferner dürften den Empfängern dutch rechtzeitiges Eintreffen vielfach Ver luste erspart bleiben. Dieser Plan ist daher im Interesse der Allgemeinheit nur zn begrüßen. —", Zur Einführung der 8stündigen Arbeitszeit im sächsischen Steinkohlen bergbau. Wie bekannt, hatte vor eiuigec Zeit eine in Zwickau abgehaltene Versammlung von Vertretern der Regierung, der Werke sämtlicher Betriebsräte und "des Werkarbeiterverbandes zunächst auf die Dauer bi» »um 3 t. Mär» 1S20 die Einführung der Mündigen Arbeitszeit im sächsischen Steinkohlenbergbau beschlossen. Die endgül tige Durchführunq wurde von der Zustimmung der einzelnen Belegschaften abhängig gcinacht. Diese haben, wie wir hören..
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht