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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070308029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-08
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Dieses Blatt wird den Lesern von Dresden «d Um-rduug am Lage vorher d«ch» al» Ab-nd-Zlnsgabe -«gestellte während e» die Post.Abonnenten o« Morgen m aaer Vesamtanägabe erhalten. verugrgeMn L»Ie»ramm-Udr«>«»: »»chrlchii« »er»»«» vawlnkdiuittka«: Marlmslr.»/«. Flnreigen-tsrN. HI,,»«»» bi» k-nn- u»l> von Unnabme von 1 «Nnr'^n.^ » b,» '/.» Ukr. .Li- Änind<,k>Ic >ca » Kilbkni r« Vst. 8amil,»»na<br>it,trn Lv Pt».: Gk scht!ioan«kia»n <m> d«r Pnvantü' 8««- so Pt« : dir rwoliiok Zkilk aus Terllkiie« P'o . a>L «»»«änht Livalluik ,»>« von Dresdner tzul traoaedern 7b Li».. von au«wärv,kn I Mt. An Stn»»rr» n»ch G»u». und Frier«»,en: i «vaüiae Lnrudieü^ So Bi- . au! PrivatseUe « Bi« Livaili-e als itin-eiandt von Dresdner Nustraosrbern l Mk.. von auSwSrüaen r.bo Mt. Aamilien nachrichlen ttirimdmle Sk Bi-. — Die Vikae der Anieraie sind im Moraen und Sbenddialle dlelelben. Aus wiirn-e Ausiia,« nur ,e»en vor ausvttaiilun,. — Be > e, bldtier koiien w Bienmae. Fernlvrech«: «r. N und rovS. I?rÜLl» p«»»ON«l« Skillm rniil tllrimmk. »op», »1«rv>» »>»r»I»vr, »vUuvIt un«K KMtA. 8»rLlAlt>s« »OiUonanx. "WH DM" »llllxv Optiker pesiel llsllvistrsssv 1 VLL8VLH <s«tr> üneivt itztrr«. 8vdl0888lr388e 8. k^vrii»«I»i eel»«> !>o. IVSS Lnieosl' Drahtbeitchte. tzvsiiachrichten. Dücker-Äulnae. Nsbeitaeberve.band im Ltei.ilrtzgkwerbe. Karl Heinrich v. Boetlicher f. r > s. Aß >» VjilttzN. Siisaliiie Despres als Nora, Pttuzeß Bebö. LkhielgesaugveltivSkonzert, Kammermusik. VorlrogSobcnd ir e ktto« VI ^ « Ncntste Drahtmeldunaen vom 7. März. Zum Tode des StaatSmiuistcrö von Bötticher. Naumburg. Das »Maumb. Kreisbl." meldet: Der Kaiser hat an Krau Staatsministcr v. Boetticher folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Die Meldung von dem plötzlichen Hinscheiden Ihres hochgeehrten Gemahls hat Mich tics crgrissen. Seine hohen Verdienste, die er sich unter drei Kaisern er worben hat, sind unvergeßlich und gehören der Geschichte an. Mir war der Entschlafene stets ein treuer Berater und Frennd, und Ich werde seiner allezeit mit inniger Dankbarkeit und Berebrnng gedenken. Möge Gott der Herr Ihnen, gnädige Iran, sowie den Ihrigen, die ganze Fülle seines Trostes in diesen schweren Stunden spende». Wilhelm I. U." Vom Reichskanzler Fürsten B ü l o w ist folgendes Telegramm cingcgangcn: „Schmerzlich bewegt durch die Nachricht vou dem Hinschciden Ihres Herr» Gemahls bitte ich Sle, den Ausdruck meiner herzlichste» Teilnahme cntgegcn- zunehmcn. Das Vaterland verliert in ihm einen be deutenden Staatsmann »nd einen Mitarbeiter an dem unvergeßlichen Werke Kaiser Wilhelms I. und seines groben Kanzlers. Ich selbst betrauere den Verewigten als einen bei groben Aufgaben bewährten Patrioten." Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tcl.) Das Hans nimmt zunächst einen schleunigen Antrag aus Einstellung eines gegen den Ab geordneten von Ebrzanowsky schwebenden Strafver fahrens an »nd berät dann das E t a t n o t g e s e tz. Staats sekretär Freiherr v. Stengel begründet dasselbe. 8 4, der den Reichskanzler ermächtigt, zur Bestreitung ein maliger aubcrvrdentlichcr Ausgaben die Summe von 26V Millionen Mark im Wege des Kredits flüssig zu machen, sei erforderlich, um der Verwaltung in bezug ans die Be gebung der Anleihe völlige Bewegungsfreiheit zu lasten. Abg. Speck lZentr.) wünscht Erhöhung der eingestellten Beträge zur Gewährung anstervrdentlicher einmaliger Bei hilfen an die am geringsten besoldete» ttntcrbeamtcn des Neichsdienstes »nd kündigt einen bezüglichen Antrag an, der vom Abg. v. Richtlinien skons.s befürwortet wird. Das Etatnotgeseh wird darauf an «die Budgetkommtssion verwiesen. — ES folgen die Interpellationen, in denen unter Bezugansnahane auf die Verhandlungen des Weinparlamentö die Anfrage an die Negierung gerichtet wird, wann auf eine Aenderung des Gesetzes über den Ver kehr mit Wein zu rechnen sei. (Fortsetzung im Morgenblatte.') Berlin. «Priv.-Tcl.) In der B nd ge t k om m is st o n des Reichstags gab bet Beratung des Etats des Aus wärtigen Ministerialdirektor Dr. v. Körner Auskunft über die Frage nach dem Stand der Handelsvertrags- v e r ha nd l u n g e n m i t A m c r i t a. Leine Erklärungen decken sich mit dem, was über das Ergebnis der kvmmissa- riichen Verhandlungen mit de» Delegierten der Ber einigten Staaten im Dezember und Januar bereits bekannt geworden ist. Tie Kommissare hatten leine Vollmacht znm Abschluß irgend eines Vertrags: aber der Verlauf der Vcr- lmndlungen war ein vom deutschen Standpunkt aus gün stiger. ES sind manche Mibvcrständntstc beseitigt worden und cs ist gelungen, die amerikanischen Delegierten vor mancher Unzuträglichkeit und Unbilligkeit in der Behand- tung deutscher Exporteure zu überzeuge». Sie haben einen Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hoftheater. Im Opernhaus« wird Sonnabend, den S. März, in Richard WagncrS „Siegfried" Herr Burrian zum ersten Male wieder nach seiner Be urlaubung austretcn. — Im Schauspielhaus« findet Sonntag, den Ist. März, die 2 st. Aufführung des Schau spiels „Ein idealer Gatte" von O. Wilde mit den Damen Ulrich, Salbach, Lißl, Scrda und den Herren Wtecke, Stahl und Müller in den Hauptrollen statt. Der Vorverkauf beginnt Sonnabend, den st. März, vormittags Ist Uhr an der Kaste des Schauspielhauses. — Die General- direltion hat das Lustspiel „Die große Gemeinde" von R. Lothar und L. Lipschtth zur Aufführung an genommen. -j* König!. Schayspielhans. Susanne DesprLS als Nora. Vor einem nahezu ansverkauften Hause und einem auch äustcrlich glänzenden Auditorium — auch Ihre Majestät ote Königin-Witwe und Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg wohnten der Vor stellung bei — beendete Frau Suzanne DcSprös gestern abend ihr abermaliges, erfolgreiches Gastspiel an unserer Hosbühne mit Ibsens „Nora". Wenn man den Gesamt- Eindrnck, den uns Frau DcSpröS gestern hinterließ, von vornherein in einer Formel präzisieren will, so kommt man trotz aller Vorbehalte schwer um die Feststellnng einer gewissen leise» inneren Enttäuschung herum. Mag sein, daß mau zu viel erwartete, daß man von der Komposition ausgezeichneter Bühnenfähigkeiten, die m.m in dem Namen DesprSs zu sehen und zu achten gelernt hat. gerade für die Nora etwas ihr besonders Zusagendes, etwas Exzeptto- nelleS erhoffte. Aber man übersah dabei, wie so oft, di« weite, weite Kluft, die nun einmal zwischen der grübleri- schen Schwere nordischen Germanentums und dem leicht- flüssigen Naturell romanischer Lebensbetätigung besteht. Ein grobes, gewaltiges Künstlertum, das auS der Tisfe der über allem Nationalen erhabenen reinen Menschlich keit quillt, kann diese Kluft Überdrücken, kann »nS, indem Bericht an den Präsidenten Noosevelt erstattet und eS sind in nächster Zeit von diesem Aensierungcn zu erwarten. Der Ministerialdirektor gab die Zusage, datz der wirtschaft liche Auöschnk vor Vorlegung des Mkvmmens gehört wer den wird. Müller-Fulda fragte beim Postetat, wie die Er höhung dcS Ortsportos gewirkt habe. Staatssekretär Krätkc erwiderte, dah die bisherige Schätzung noch kein ganz etnlvandsreies Bild gewähre. Eine Verringerung der Sen dungen ist jedenfalls die Folge. Immerhin sind die Ein- imhmen, wenn auch nicht wie erwartet »m Ist Millionen, so doch nm 5 Millionen gestiegen. Eine weitere Folge der Verteuerung der Ortspvstkarten ist eine starke Steigerung der Einnahmen ans dem Fernsprechverkehr. Znr Lage in Frankreich. Paris. Die Blätter halten ihre Meldungen aufrecht, dast es sich in To ul um eine regelrechte Meuterei von Soldaten handele. Zahlreiche Artilleristen hatten vor dem Zimmer eines Wachtmeisters Revvlvcrschünc abgegeben und Steine gegen die Fenster geschlendert. Der Wachtmeister erwiderte die Revolverschüssc und stellte das Schieben erst infolge dcS Einschreitens eines anderen Unteroffiziers ein. Die Erbitterung der Soldaten gegen die Unteroffiziere ist groß. Paris. Zwei Pariser Geistliche haben ihre Entlassung eingereicht, weil ihr Gesundheitszustand ihnen nicht mehr gestatte, unter den gegenwärtigen schwierigen Verhältnissen ihr Seelsorgeamt anszuüben. Es sollen noch andere Pariser Pfarrer von ihrem Amt zurttcktretcn wollen aus Furcht, datz sie die Mittel zur Fortsetzung des Gottes dienstes nicht beschaffen könnten. Paris. Das Zuchtpolizeigcricht in Nantes ver urteiltes Ursulancrinuen, die sich weigerten, ihr Kloster zu verlassen, zu 16 bis 25 Francs Geldstrafe. Berlin. Der Kaiser empfing vormittags die nach Pittsburg, bestimmte Abordnung, bestellend aus dem Ltaatsministcr v. Möller, Generalleutnant v. Löwcnscld, Professor Koser, Professor Schaper, Geh. Hofbanrat Ihme und Oberstleutnant Dickhut. Zabrze. Die Köntgl. Berginspektion meldet, dab in letzter Nacht auf dem Wcstselde der Königin Luise-Grube durch zu Bruche gehendes Gestein 18 Bergleute ver schüttet wovden sind. Es besteht wenig Hoffnung, die Verschütteten lebend zutage zu fördern. Mohrungen (Ostpreußen). Im benachbarten Dorfe Hagenau sind gestern nachmittag 12 Gehöfte mit zusammen 28 Gebäuden ntedergebrannt. Altona. Hier sind zwei Arbeiter an Genickstarre gestorben. Zwei weitere Personen sin- daran erkrankt. Köln. tPriv.-Tel.) Das Staatsdepartement der Ber einigten Staaten hat einem Washingtoner Telegramm der „Köln. Zig." zufolge jede Hoffnung ausgegobcn. irgend welche Tariskonzessioncn zu finden, die cs Frank reich anbicten könnte, um die Anwendung -cs französischen Maximaltariss auf amerikanische Produkte zu verhindern. Tic Tarifsituation hinsichtlich Frankreichs ist ähnlich der bezüglich Deutschlands. Beide Regierungen wurden durch die Botschafter von Washington von der Hilflosigkeit des Staatsdepartements verständigt. Nur wenn der Kongreß die Gegcnseittgkcttsverträge mit Frankreich und Deutsch land gutheitzt, kann ein schwerer Schlag aus zwei Rich tungen gegen den amerikanischen Handel verhütet werden. es sich mit der wundersamen Naivität eines SinLerherzens aus den allen Sterblichen gemeinsamen Lust- und Schmerzempfindungen aufbaut, diese Kluft vergessen lasten. Aber Suzanne DeSprös ist nicht jenes Märchcnkind, bst dem wir mit staunendem Entzücken und scheuer Furcht fragen: Aus welchem Wundcrlande bist du gekommen, so fremd uns und doch so bekannt, so seltsam neuartig und doch so innig blutsverwandt? Suzanne DeSpröS ist Französin durch und durch: Französin tm raschen, gleichmäßigen Ton fall ihrer Sprache, im berechnenden, seiner Wirkung stets bewußten Augcnausschlag, Im eleganten Spiel der Hände — immer bleibt sie die Pariserin, die uns interessieren, aber selten, ia kaum rühren und erschüttern kann. AIS der ganze erste Akt in jenem typisch französischen Konversations- Genre, das allerdings akzentuiert »nd getragen war von einer hervorragenden schauspielerischen Intelligenz und einer außergewöhnlichen Natürlichkeit und Lebendigkeit des Spieles, vorübergerauscht war, da konnte man noch sinnen und fragen, ob nicht vielleicht in dieser Leichtig keit, in dieser Oberflächlichkeit der ganzen Linienführung das Wesen der Ibscnschen Nora erst recht getroffen wurde. Je weiter aber die Szenen sich folgten» je schwerer sich die Unerbittlichkeit der harten Wirklichkeit aus die kind liche Psyche Noras legte, um so stärker vermißte maq jene schwere» tiefdunkelnbe Untcrtönung des Charakters, die allein die Nora deS nordischen Seelen - Anatomen menschlich erklärlich und verständlich machen kann. Und weil die große Gchöpfertraft eines genialen Künstler tums fehlte, fehlte auch das Band, das die einzelnen, an sich wirklich bedeutsamen Momente der Darstellung einheitlich verknüpft hätte, und der kritische Verstand des Zuhörers trat an Stelle des mttsithlenben, kritiklos mit- gerissenen Herzenö. So drängt sich auch weit mehr als sonst bei Darstellerinnen großen Stiles die Neigung hervor, mit Frau DeSprsS über gewisse «ussassungs- möglichkciten der Rolle zu rechten und zu streiten — eben weil es sich hier um eine Sache deS Verstandes, der Intelligenz handelt und nicht de» rein künstleri schen Empfinden», da» einem nicht gefallen, über das man aber nie streiten kann. Und so möchte man mit Krau Köln. (Priv.-Tcl.) In der Stühe «des Kölner Süd bahnhoses wurden drei Knaben im Alter von 16 bis li Iabren, die am Bahndamm eine tiefe Grube machten, von nachstürzcndcn Erd Massen verschüttet. Zwei Kna den erstickten. Der dritte verstarb auf dem Transport »an, dem Hospital. Köln. Wie der „Köln. Volksztg." aus St. Ingbert berichtet wird, sind dort sieben Fälle von Genickstarre sestgestellt worden, von oencn einer tödlich verlies. München. Tic Untersuchung der bei den Aus grabungen auf dem Platze des Zirkus Bavaria gefundenen Ucberreste der Leiche des Kaufmanns H enschel ergaben, daß er durch einen Schuß in den Hintcrkopf und Zerirünnnernng der Schädcldccke mit einem schweren Werkzeuge getötet worden ist. Die Identität der Leiche ist zweifellos sestgestellt wurde», da verschiedene Sachen als Eigentum -HcnschelS erkannt wurden. Ein Geständnis hat der als der Tat Verdächtige verhaftete Niederhofcr bis jetzt nicht abgelegt. R o m. Der I » st i z m i n i st e r Gallo wurde heute früh von seinem Diener tot im Zimmer aufgesunden. Man glaubt, daß es sich um einen Schlagansall handelt Tie Nachricht machte großen Eindruck, namentlich in politischen Kreisen. Gallo wollte sich heute oder morgen nach Frascati begeben, üm sich dort von einer schweren Erkrankung, die ihn kürzlich befallen hatte, völlig zu er holen. Als er gestern von einer Ausfahrt zu Wagen hetm kehrte, schien er sich ganz wohl zu befinden. Die Aerzte, die heute vormittag sofort herbeigernfeu wurden, konnten nur den Tod fcststellen, der beute früh 7 Uhr eingetreteu sein dürste. — Ter Zustand des Finanzministers Massimini ist noch immer ernst. Paris. Im 2l. Infanterie-Regiment in RcnncS sind dem „Matin" zufolge 36 Mann an Genickstarre er krankt, doch ist bisher kein einziger Todesfall eingetreten. London. „Morningpvst" meldet aus Washington DaS Staatsdepartement hat Anordnungen auSgegeben, durch die Las Stille Ozean-, daö Philippinen- und das China-Geschwader zu einer Flotte mit Honolulu als VerteidtgungSstützpnnkt für den Stillen Ozean »"reinigt wird. Es wird zwar auseinander gesetzt, daß die Konzentration der Sccstreitkräfte in keinem Zusammenhang stehe mit dem durch die Ereignisse in Kali sornien gezeitigten Charakter der Beziehungen der Bereinigten Staaten zu Japan. Loch ist es offen kundig, daß die Regierung erkenne, daß es wichtig sei, ain dem Stillen Ozean eine Flotte aufrecht zu erhalten, die hin reichend stark sei, die Philippinen und Hawai zu verteil» gen und die an der Pacisischen Küste gelegenen Staaten der Union zu schützen. Warschau. In das Direktorzimmer einer hiesigen Realschule wurde eine Bombe geworfen, die das Zimmer vollständig zerstörte. Menschen wurden uicht ver letzt. Der Direktor befand sich in einem Nebenzimmer. OertllcheS «nd Sächsisches. Dresden, 7 März. —* Neber die Fahrt Sr. Majestät des Königs von Hamburg nach Lissabon wird uns unter dem 4. d. MtS. von Soiithampton mitgeteilt: „Se. Majestät befindet sich sehr wohl. .Der Dampfer „Kap Ortcgal" trat am 2. März moi gens '/LS Uhr die Ausreise an. Ein sich i» der Unterclbc, in Höhe von Glückstadt. cinstcllcndcr Nebel, der in der Nordsee noch dichter wurde, hinderte die Fahrt derart, daß der Dampfer mit etwa 26. Stunden Verspätung erst Desprös bald hier bald da einen Disput beginnen über das Warum und das Wie einer Szene, ohne darum freilich zu einem befriedigenden Schlüsse, besser noch Schlüssel zu kommen» der eben ganz wo anders zu suchen ist- Vor allem sei hervorgchoben, daß die Künstlerin insofern das Bil der Nora nach unserem Dafürhalten verschob, als »ihr Spiel jede Hoffnungsmüglichkcit des Wunders, das zu ihrem Heile cingreifen könnte, so gut wie ausschloß. Ihre Nora war, als sic den verhängnisvollen Brief in den Händen des Mannes wußte, bereits völlig das verzweifelte, mit sich fertige Menschenkind, bas keinen Ausweg mehr kennt, während doch gerade hier die ganze dichterische Struktur des Charakterbildes die Möglichkeit, daß durch „das Wunderbare" doch noch alles eine andere Fügung nehme, offen läßt. So nahm die Nora der Frau DeSpr<-s de» Eiitrüstungsausbrnch ihres Gatten als etwas längst Erwartetes hin: der unendliche Reichtum innerer seelischer Entwicklung, der gerade hier von den Größten ihrer Kunst gezeigt werden kann, blieb bei ihr auS. Mit einer wundervollen Schlichtheit »nd ruhigen Ueberlegenheit war die Szene der Auseinandersetzung mit dem Gatten vor ihrem Weggang angelegt. Wir haben kaum eine Darstellerin vorher gehört, die in diesem Raisonnement über das k'nlwla ckoovt der Tragödie eine solche Klarheit und Unerbittlichkeit der Logtk entwickelt hätte, wie Frau Dcöprös es tat. Freilich auch keine, die damit eine so schneidende Kälte, eine solche, fast möchte man sagen sadistische Herzlosigkeit ausgcströmt hätte wie sie. Und weil die Größe und die auch in allen Bitter nissen wärmende Kraft germanischer Herzensempfiudung fehlten, mußte gerade hier jene Kluft, von der oben die Rede war, um so weiter klaffen, und der Ausgang der Piippciiheimtragödie, der an sich sogar dem stammver wandten deutschen Publikum zu einem großen Teile so anfechtbar und unverständlich erscheint, rückte noch mehr als sonst in daS Licht einer aewissen perversen moder nen Ueberspannnng des psychischen Lebens — so sehr auch an sich die »»gemeine Einfachheit und Natürlichkeit der Szene wirksam sein mußte. Trotz alledem wird man, wie gesagt, der außergewöhnlichen Intelligenz der 4«»^
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