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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070518015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907051801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907051801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-05
- Tag1907-05-18
- Monat1907-05
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1907
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in ii.ro U7.- l«.2r l«>.rr «o.- ie-B -b»G as, iSl.SV >7s.ro I«.A l«.- >.-B iis.ro ivoll. Mer übst» i, da UN» Ä Verugsgebüdr: d«»r.>u»« ««»LriiLen «klil/tin vorder -order »»aelttlltea »n «rvalln, dt« «»itdrr »ilt der r«1«iramm-»drelle: «a»»Ich»«n »««»,» vmytrelchLMlell«: Marlenltr Lnreigen-LaM. Gegründet 1856 MMe LliieMmm. »UA-I-ck« LMUS.IMIKI4IIW l8psrtr!8ö8vdSN,»»los. risvdU -m, Tiro!. Lodlossslrssse 2S. «»»,»>«»,,ei, bl» Ibr. So,in- und lanenltrabe ss von Annahme von nachnntla,» s ftercrlo,» nur N di« >/., . V!ru„d-etl, (ca „ rlanttliennachcichle i,chlilt«a„»eiaen au. ... Keile so M».: die alvattiae Seile aus LerllkUc «v Pla.: al« Einaekandr slvaltiae Seile von Dresdner «m- »raoacdcrn 7b Via. von anowärliaen I M An Nnmmern »och L»m». nnd »clee»»gen: i lvalltaeLrundteile so Vi,.. aus Pnvatleile « Mo. Livalliae Seile al« Emaelandt von Dresdner eniitraaoedern l Mt., von auswilrliaen r.so M.. tzamille»- nockrxlile» Grundieile V Via. — Die Preile der Snlerale lind i»n Morae»- und Abendvlallc dieielve» Au«» warllse A»nraae nur geae» Bor- «isbttaliluna. — Belcablätter tollen io Plennlse. gernlprecher: Rr. U und L0V» LIri*vnx»i*Slt8 — tiiivlwl» Kusrsioknung fit,- Vart«n»ot>IiiuoI>« ——— d«r III. Intvrnutionalon Vartsiit>au--G»»1sIIui>g vrs«d«i, 1907 llsinbsriil leupoll, » Inlimge: Lasst? Votä - tuseatos! v«s k»»r 7vu 12 d!» 65 Nark. tü> nv1«p«08 ^intlu. . li-s'mliLrllt, S 8«v«»1r»»»v S. 8«I, allsr ^rt, Aauralgls, üopk- und Vllsdarrelrsen, i-dsumattrokv uu<1 Aivlitisoti« Ktlaokan vsräeo unxsmoin xslindort und meist seknelt bsnüngt durch „tzvbmuolcsr, nsi-vsnetärlcsndon und nsrvenbsrukigenllsn Nsnlbol-bplritu»". Lebt in l'Iasckcm ru 6H kk.. 1.20 und 3,— Lite. Versand nach ausvärts. Julius Lekäcllic: ^i»> 8«e I«, pant. o. I. Dt. SelMlitlW-KegmISii^ tür (!as. eletitr. I-icbt, ketroleum, Lernen. Z Löwen-^pstkeke. Nr. 137. Wtttl: Wahlaiissall in Oesterreich. Wasseraesetzentwurf, Pfingstrennen. Sparkasienüberschüsse, Friseur- streik, Gerichtsverhandlungen. Erklärungen TittoniS, Kongosrage. Wagner in Königsberg. Mntmastl. Witterung:! Kühl, bedeckt. Sonnavenv, 18. Mai 1V07. Morgen, am ersten Pfingstfeiertng. bleiben sämtliche Geschäftsräume geschlossen. Am zweiten Feiertag ist unsere Hauptgeschäftsstelle, Maricnstraße 38, von vormittags 11 bis V,1 Uhr- geöffnet. Politischer Wettersturz in Oesterreich. Wie an dieser Stelle vorauSgesagt, haben die öster reichischen Wahlen mit einem vvllkourmcnen Siege der Soizialdomokratcn und Klerikalen geendet, denn wieviel Uoberrcrschungen auch die bevorstehenden Stichwahlen bringen mögen: an der Tatsache, Last Schwarz und Rot die Hauptsarben des neuen Abgeordnetenhauses sein werden, ist nicht mehr zu rütteln. Gleich im ersten Wahlgange sind die sozialdemokratischen Mandate schon aus 60 ange- schwollcn, also beinahe ans das Sechsfache des alten Be standes, der nur ll Abgeordnete auswics. Da die öster reichischen Genossen hei den 65 Stichwahlen, an denen sie beteiligt sind, sicherlich noch einige Sitze einheimsen werden, so kann man ihre zukünftige Frakkionsstärke ruhig aus 70 bis 80 Plätze im österreichischen Parlament veranschla gen. Der gewaltige Sprung, der sich in Liesen Zahlen ausdrttckt, ist für den Wandel der Dinge in unserem ver bündeten Rachbarrcich ebenso charakteristisch, wie selbst verständlich für den denkenden politischen Beobachter. Immer werden diejenigen Parteien beim allgemeinen Wahlrecht im Vorteil sein, die die Deste Organisation besitzen und die Massen am intensivsten zu bearbeiten verstehen. Dazu kam, dah die allen großen Parteien, deren klägliche Trümmer jetzt das Wahlschlachtseld bedecken, allmählich in eine bedauerliche Stagnation Hincingeratcn waren, die sich in dein Uebcrwuchern kleinlichen Parteigezänkes und gogenseitigcr persönlicher Vernnglinrpsungen der Führer zeigte. Dies hatte zur Folge, daß man — ohne es zu merken — der Zugkraft ans weite Volksschichten allmählich verlustig ging und die Einsicht in die Notwendigkeit des Gomeinbürgschastsgefühls gerade in kritischer Stunde am wenigsten besaß. In der bekannten lächerlichen Zer splitterung in kleine »nd kleinste Parteipartikelchen, die noch bunter wie bei uns in Deutschland ist, zogen die bür gerlichen Parteien Oesterreichs in die Wahlschlacht: das Erwachen war fürchterlich . . . Man hatte zweierlei nicht bedacht, was doch so nahe lag: daß der demokratische Ge danke, wie er «on den Sozialdemokraten und Christlich-, Sozialen vertreten wird, unbedingt eine große werbende straft äußern würde, und daß der Lurns einer übermäßigen Parteizerklüstnng mit der nüchternen Praxis des allge meinen Wahlrechts nun einmal nicht vereinbar ist, denn hier gilt nur Masse gegen Masse. Hoffentlich machen die deutschen bürgerlichen Parteien in Oesterreich wenigstens bei den Stichwahlen gemeinschaftliche Dache und retten so, waS noch zu retten ist. Wenn sie auch nicht mehr annähernd ihre früheren Fraktionsstärken erreichen können, so haben sie doch Lei genügender Anzahl alle Aussicht, im neuen Abgeordnetenhaus das Zünglein an der Wage zu bilden. Vermutlich wird der prinzipielle Gegensatz, der die beiden stärksten Parteien — die Christlich-Sozialen und Sozial demokraten — voneinander trennt, häufig zu den heftigsten parlamentarischen Kämpfen führen. Dann wird es an den deutschen Parteien sein, unter geschickter Ausnutzung -er Situation mit dem Gewicht ihrer Stimmen Entscheidungen herbetzuftthren, die sowohl dem nationalen, wie dem soliden staatlichen und bürgerlichen Gedanken zu statten kommen. Hier gilt es um so mehr, auf dem Posten zu sein, als das Uobevwiichcrn des klerikalen und sozialistischen Einflusses sonst ins Angemessene wachsen müßte. Man vergegenwärtige sich die neugeschaffene Lage in Oesterreich. Auf her einen Sette die Sozialdemokraten, auf der anderen die Klerikalen in mächtiger Blockstellung: dazwischen die vüderen kleineren Fraktionen im Abgeord netenhaus-. Da die jetzige Regierung unter keinen Um ständen gemeinsame Sache mit den Sozialdemokraten machen kann, muß sic sich — ob sie will oder nicht — an die Christlich-Sozialen anlehnen, die zusammen mit den Alt klerikalen die stärkste Partei aüsmachen und etwa 100 bis 110 Köpfe zählen werben. Eine Regeneration des der zeitigen Kabinetts, das ein parlamentarisches Ministerium ist, muß über kurz oder lang eintreten, denn seine Zu sammensetzung entspricht nicht mehr den tatsächlichen Ver hältnissen. Unterrichtsmtnister Dr. Marchet ist bei der Wahl in Baden bei Wien endgültig durchgesallen: er hat daraus die richtige Konsequenz gezogen und demissioniert. Die Landsmannminister Pacak und Prade sind zwar ge wählt, und Dr. Derschatta und Forscht stehen in aussichts reicher Stichwahl, aber sic gleichen Generalen ohne Truppen und werden früher oder später vom Platze weichen müssen. In diesem Falle würden natürlich hie Klerikalen maßgebende Ministcrposten für sich fordern, vor allem die Besetzung -es Kultus- und Unterrichtsministeriums mit einem der ihrigen. Dann wird cs von der Einigkeit, Stärke und Klugheit der anderen Parlamentsgruppcn ab- hängen, ob sic sich bei Neubildung des Ministeriums ignorieren lassen oder nicht. Aber selbst wenn das Kabinett Beck ganz zurücktrcten und einem farblosen Geschästs- ministerium Platz machen sollte, heißt es besonders sijr die deutschen Parteien, die Ohren steif zu halten und bei den Stichwahlen möglichst viele bürgerlich - freiheitliche Kom- promißkandibaten nationaler Richtung üurchzubringcn. Vorläufig sind sie alle zusammen nur ein sehr, sehr kleines Hänschen! Die Deutsche Bolkspartci, die im alten Hause 43 Mitglieder zählte, hat am Dienstag nur 5 Mandate er halten: selbst wenn sie reichlich in den 27 Stichwahlen, an denen sie beteiligt ist, siegen sollte, kann sie ihre alte Stärke auch nicht annähernd micdererlangen. Etwas besser hat Sie Deutsche Fortschrittspartei lbisher 80 Abgeordnete ab geschnitten: sie hat 8 Mandate sicher und kommt in 20 Stich wahlen. Die Freialldeutschcn haben erst 3 Mandate in den Händen: ob sie wesentlich mehr bekommen werden, ist ebenso unsicher, wie die Beantwortung der Frage, ob ihr Führer K. H. Mols in Trautenau siegen oder gegen Evptngcr von der Deutschen Fortschrittspartei unterliegen wird. Die deutschen Agrarier haben mit 7 Sitzen nicht übermäßig günstig abgeschnittcn: sie hassen aber auch noch auf die Stichwahlen. Ganz von der Bildflächc verschwunden sind die Schöneriancr. So sieht das neue Oesterreich aus: die deutschen und die bürgerlichen nationalen Parteien haben vorläufig ihre einstige Rolle auSgespiclt und müssen zusehen, wie sich Sozialdemokraten und Klerikale in den Raub teilen und die parlamentarische Arena mit ihrer aus schlaggebenden Stärke beherrschen werden. Wer hätte das gedacht? Uebrigens ist es den bisherigen tschechischen Hauptpartcicn genau so gegangen wie den deutschen: alle ihre verschiedenen Denominationen find geschwächt worden und auch bet ihnen ist „sozialdemokratisch" Trumps. Die Resultate der 70 galizischcn Wahlen stehen noch aus, und ebenso sind 168 Stichwahlen erforderlich, aber — wie schon oben bemerkt — an dem jetzt bereits fest stehenden Resultat, das den Sozialdemokraten und Klerikalen das Uebergcwicht sichert, ist nichts wesentliches mehr zu ändern. Elegisch schreibt die Wiener „N. Fr. Pr": „Der Gcsamtcindruck, den der Tag hinterläßt, ist, daß Not und Schwarz die Farben sind, die im ersten Parlament des allgemeinen Stimmrechts dominieren werden." Es mehren sich auch die Stimmen, die mit heftigen Vorwürfen gegen diejenigen deutschen Führer hervortreten, die „in blindem Doktrinarismus diese Wahlreform befürwortet" haben. Wir möchten glauben, baß es jetzt keinen Sinn hat, viel zu zetern, denn waS geschehen ist, ist geschehen. Biel wichtiger wäre cS für die Deutschen angesichts dieser traurigen Erfahrung, alle Kräfte «inzusctzen, um den Schaden soweit als möglich gutzumachen. Tic Möglich keiten hierzu liegen in einem vernünftigen, geschlossenen Vorgehen bei den bevorstehenden Stichwahlen gegen Rote und Klerikale und in einer ztelbewußten parlamentarischen Taktik im neuen Abgeordnetenhaus. Gemeinsame Not lehrt bekanntlich einig sein! Ziehen unsere österreichischen Stammesbrüder diese Lehre nicht, so ist ihnen nicht zu helfen. Nach bewährtem reichsdcutschcn Muster müssen die einzelnen deutschen Parteien gesunde Kompromisse schließen, statt lachende Dritte die Früchte ihres Haders ernten zu lassen. Stehen sic bei den Stichwahlen zusam men, so können noch recht erfreuliche Verschiebungen im Gesamtbilde der österreichische» Wahlen eintreten. Und weiter: Das neue Parlament wird kein Haus der großen Parteien sein, sondern ein wahres Mosaik von Fraktionen und Fraktiönchen anS allen Nationalitäten answeisen. Eine Gruppe von 50 bis 60 -eutschnationalen und deutsch- freiheitlichen Abgeordneten kann, wenn sie unter sich einig, gut organisiert und umsichtig ist. eine ganz bedeutende Wirkung üben. Dieser Einfluß wird ihr zudem erleichtert durch die innere Gegensätzlichkeit der beiden neuen großen Parteien der Sozialdemokraten und Klerikalen. Außer dem ist bei allem Unglück noch ein Glück zu konstatieren! Wie erwähnt, ist die stärkste tschechische Partei bis zur Stunde die sozialdemokratische, die an 20 Abgeordnete zählt: neben ihr gibt es aber radikale Staatsrechtler, tschechische Agrarier, Nationalsozialisten, tschechisch-klerikale und tschechische Christlich-Soziale, tschechische Fortschrittler und Realisten, die alle noch um die in den Stichwahlen zu ver gebenden Mandate kämpfen. Welche Rolle unter diesen Umständen die Tschechen im künftigen Abgeordnctcnhause spicken werden und ob insbesondere alle diese Fraktionen zusammen die Durchsetzung der tschechisch-nationalen Postulatc ebenso anspruchsvoll »nd hartnäckig betreiben werden, wie sie bisher unter der Führung der Iung- tschechen betrieben wurde, wie insbesondere die tschechischen Sozialdemokraten zu diesen nationalen Forderungen sich verhalten werden, ist eine vorläufig noch nicht zu be antwortende Frage. Eins aber ist sicher, daß die nationale Stoßkraft der Tschechen voraussichtlich einen schweren Schlag erlitten hat, der den Deutschen Böhmens bei kluger Benützung sehr zu gute kommen kann. Neueste Drahtmeldimgen vom 17. Mai. Münchner Hostheatcr-Prozcß. München. sPriv.-Tel.f Im Verlaufe der heutigen Verhandlung deS H o s t h c a t c r - P r oz c s-s e s gab Re dakteur Siebertz folgende Erklärung: „Meine Ucbcr- zeugung ist, daß Exzellenz v. Speidel im Falle Wimmer als Kavalier, Beamter und Ehemann makellos dasteht. Ich bedauere, daß ich von verschiedenen Seiten, besonders von Vühnenmitglicdcrn, irrig informiert worden bin. Selbst redend fallen in dieser Beziehung auch die gegen Obcr- regisseur Heine gemachten Vorwürfe weg. Ich spreche auch ihm mein Bedauern aus." Die Erklärung rief lebhafte Bewegung hervor. Der Vorsitzende erklärte daraus, daß der Kall Wimmer damit ganz ausschcide und daß damtl vielleicht die Grundlage gegeben sei zu späteren Vergleichs- Verhandlungen. Frl. Wimmer wurde beim Verlassen des Gerichtsiaalcs von verschiedenen Seiten beglück wünscht. Unter großer Spannung wurde dann der Theateragent Schels als Zeuge aufgerusen, der zu- gab, denn „Bayrischen Kurier" das Material geliefert zu haben. Die Artikel selbst, wie ste in dem Blatte stände» habe er nicht geschrieben. Einige Dinge habe er erst nach träglich erfahren. Der Zeuge berics sich großenteils aus Angaben des Kammersängers Brucks, der jetzt Dircktoi des Metzer Stadttheaters ist. Justizrat Helsing bemerkte u. a.: Meines Willens ist Herr Brucks ein seelensguter Mensch, aber ich weiß auch, daß er, wenn er einige Flaschen Sekt hinter die Binde gegossen hat, alles mögliche behauptet. In einer solchen Stimmung fei er übrigens immer. — Bemerkenswert waren die Aussagen des Rechtsanwalts Dr. Ernst-München über die Schulden der Frau General musikdirektor Mottl. Der Zeuge ist im Herbst 1004 mit einer Reihe von Kreditgebern der Frau Mottl in Unter handluna getreten, um tm Anstrage des Herrn Mottl einmal sestzustcllen, welche Forderungen gegen seine sehr verschwenderisch auftrctende Frau eigentlich vorlicgcn. Frau Mottl habe damals eine Aufstellung ihrer Schulden gemacht, die etwa 22 000 Ml. betrugen. Der Zeuge bc- zghltc den Betrag im Aufträge Mottls und vereinbarte mit den Gläubigern zugleich, dgß sic Frau Mottl keinen Kredit mehr geben dürfen. Weiter mußte Fra» Mottl die Erklärung abgcben, baß sie Schulden ohne Wissen ihres Mannes nicht mehr machen wolle. Trotzdem sind inzwischen wieder 18 000 AN. Forderungen an sic cingelaufcn, »nd, wie der Zeuge mittcilt, hat sich Herr Mottl abermals bereit erklärt, für diesen Betrag einznstchcn: allerdings zum letzten Male, denn bekanntlich lebt er schon seit 1902 mit ihr in Gütertrennung. Der Zeuge betont ausdrücklich, daß Generalmusikdirektor Mottl von den neuen Schulden seiner Frau niemals vorher Kenntnis gehabt habe. Durch Befragung der Gläubiger habe sich auch heranögestellt, daß Frau Mottl stets geäußert habe, ihr Mann dürfe von diesen Schulden nichts wissen. Nach der Bekundung des Zeugen ist Frau Mottl alö hochgradig nervös anzuschcn, denn sie habe in den letzten Wochen nicht weniger als 50 Mk. für Morphium und andere Schlafmittel ansgcgcbcn. Weiterhin habe sie einem Friseur 400 Mk., einem andere» 500 Mk. für Gegenstände bezahlt. Die von ihr gekauften Gegenstände hat sie weiter verschenkt. Auch hatte sie große Nlumcnrechnungen von über 4000 Mk. zu begleichen. Ihre Schulden in Modeware» und Juwelen beliefen sich auf Tausende. Aus Beranlassung Mottls wurden die großen Firmen gewarnt, da Mottl erklärte, er wolle für die Schulden seiner Frau nicht mehr aufkommen. Der Zeuge weiß nichts davon, ob Fra» Mottl das Versprechen gegeben hat, Orden zu verschossen. Unwetter - Nachrichten Rom. (Priv-Tel.j Professor Rieeo schildert die gegenwärtige Tätigkeit des Aetna und des St r o mü o t c in folgender Weise: Auf dem Aetna liegt der Krater des Vulkans völlig offen. Aus einem feurigen Schlunde des Kraters werden Steine »nd Lapillcn etwa 40 Meter hoch cmporgcschlcudert, aber die Malle fällt wieder in den Kra ter zurück. Seit dem 5. d. M. hat sich nördlich von diesem rin anderer Schlund anfgctan, der nur glühende Lava ent hält. Aus dem Stromboli ist die vulkanische Tätigkeit viel größer. Der Feucrschlund befindet sich 180 Meter unter dom 926 Meter hohen Gipfel des die Insel krönenden Berges. Tic bewohnte und bebaute Insel wird durch die sen Gipfel vor dem Bombardement des Vulkans geschützt, während die mehrere» Ocffniiiigen entströmende Lava durch die von zwei mächtigen Felsenrissen eingcdämmte so genannte Fcucrsiirche ungehindert ins Meer fließt. Die c " 'Äs
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