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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.04.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000426029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900042602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900042602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-04
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Dresdner Nachrichten Donnerstag, 8V. Avril 1SVV ^ Nr. 113 Begründung der Bvrlage durch Herrn SiaatSminister v. Watzdorf wrachcn die Vicepräsidenten Opitz und Georgs. sowie die Abgg. Fräßdorf und Tr. Schill, um chrc Stellung zur Vorlnge zu präzr- uren. Die Bechandlung ergab, das; man allenthalben bei» Ge danken der Gewährung von Wohnuiigsaeldzuschüssen sympathisch begegne, die Art und Weise aber, wie und in welchem Umfange das geschehen und wie die Deckung für die Aufwendungen beschallt werden könne, einer eingehenderen Prüfung und Erörterung be dürfen. Ein vom Vicepräsidcnte» Opitz gestellter Antrag, dahin gehend. die Negierung zu ersuche», die gegenwärtige Vorlage zurückzuziehen und gleichzeitig mit dem Staatshaushaltsetat dem nächsten Landtage eine andere Vorlage im Sinne der gegenwärtigen Vorlage zngehcn zu lassen, wurde gegen -1 Stimmen angenommen. - Die Erste Kammer genehmigte vom ordentlichen Slaats- hauübaltselal die auf Gesnmintininisterium und Staatsrath nebst Kanzleien bezüglichen Kapitel, lehnte in Ueberciustimmung mit der .«wellen Kammer den Gesetzcutwurs, die Acnderung in der Gc- lichtsorganiwtion betr. und die dazu ringegangenen Petitionen ab. bewilligte weiter die in, außerordentlichen Etat postulirlcn Iorderurrgen für Neu- und Umbauten für das Instizdeparlement und lieg die Petition des GutsauSzüglerS Schneider in Aue aus sich beruhen. —Wie wir vernehmen, wird der Landtag keinesfalls »der den 12, Mai hinaus beisammen bleiben. Wahrscheinlich unden dir letzten Sitzungen der beiden Kammern am Donnerstag, den kV. Mai. statt, so daß am 11 Mai die jcierlichc Schliessung durch Se. Maieslät den König erfolgen würde. —' Die gestern erwähnte Depntation des bayerischen 15. Infanterie Regiments „König Albert", welcher der Vrigadc-Adiutant Hanvtmann Lommatzsch vom 3. Infanteric- Rcgiment Ar, 102 „Prinzregent Luitpold von Bayern" als Be gleiter zugetheilt worden ist, wird beute Nachmittag 5'/' Uhr von Sr. Majestät dem Könige in Villa Strehlen empfange», ,Se. Maiestät wird hierbei der Deputation für sein Regiment zur Er innerung an die 23. Wiederkehr des Tages, an dem er zum Inhaber desselben ernannt wurde, zwei große silberne "Armleuchter überreichen. Dem Empfange folgt die König!. Tasel. vor welcher Ihre Maiestät die Königin die Vorstellung der König!. Bayr. Issizicre entgegcnnchmen wird. Zn dieser Tafel sind außer der fautcrie Edler v. d, Planitz mit Einladirngen beehrt worden. —* Die vom Landesvcrein für innere Mission errichtete „M utter - Auiicn - SchnIc", Haushaltungsschnle für Trichter gebildeter Stände, Dresden. Tittmannstraße 13, wurde am Sonn tag, Nachmittags 4 Uhr, feierlich eröffnet. Ter Vorsitzende, Generalleutnant z. D. v. Schliebcn. Exc.. schilderte in kurze» Worten den Zweck der Anstalt, wie er schon durch den Rainen der edlen Kursürstin Mutter Anna angedenlet sei und sprach die Eröff nung der Anitalt aus, wobei er am Schluß seiner Ansprache auch .. - . . , - gun, durchweg neuen äußerst zweckmäßigen Einrichtung, Tic Anstalt ist mit 12 Schülerinnen eröffnet worden, Sic wird geleitet von einem Ausschuß, dem die H«ren Generalleutnant z.D. v, Schlicken, Ezc-, als Vorsitzender, Graf Vitzthum von Eckslävt in Oberlößnitz- Radcbeul als stellvertretender,Vorsitzender, Kommerzienrath Reichel Pastor nrektor Archidiako- »US Wolfs in Pirna angehören und der in der Einrichtung von . einigen Damen in verständnißvoller Weile untcrstübt wurde. ! Vorsteherin der Anstall ist Irl, Johanna Kretzschinar, welcher für den Handarbeitsunterricht und für den Kochunlerricht Fachlchrerin- iicn zur Seite stehen, —* Wir erhalten folgende Zuschrift: ES hat unter der Be wohnerschaft der WilSdrusservorstadt und Friedrich- stadt nickt wenig überrascht, daß für de» Fcstzng dcS 13, Deutschen Bundesschießens die Haupt- und Geschäftsstraße dieser Stadttherlc. die Wcttinerstraßc, so gänzlich ignorirt worden ist. Als die Mitte dieser ineistbcvölkertcu Vorstädte dnrchschneidend, ist sie in ihrer ganzen "Anlage, ihrer geraden Linie und Breite, den hohen Ge schäfts- und Wohnhäusern mit starker Bewohnerschaft wie leine andere Straße geeignet, einen derartigen Zug aufziiiiehmcii. Die in Aussicht genommene Ostra-Allec dagegen entbehrt eine starke Anwohnerschaft, da sie vom Pvstplatze vis Stallstraße rechts die Zwingcrcinlagen, links den Herzogin-Garten, die Loge :e. hat. und deshalb die gewünschte Theilnahme der Bevölkerung durch Schmuck der Häuser u, s. w. nur i» beschränktem Umfange hier statlsindc» kann. Andererseits prälcntirt sie sich zur Zeit durch de» noch öde und wüst daliegendcn Bauplatz des KünsllcrhciinS und den darüber lugenden alten Häusern der Gcrbergasse, ferner des MalersaaleS nicht in dem Gewände, wie inan cs von einer Fcststraße einer Haupt- und Großstadt erwartet, Ihre direkte Richtung nach dem Fcstplcitz taiin aber nicht w sehr in Betracht tviiimen. als ja ein icdcr Fcstzng, seinem Charakter gemäß, die Hauptstraßen berührt und nicht so sehr »ach Unnvcgcn und Biegungen fragt. Zudem ist der Umweg bei Wahl der Wcttinerstraßc ein ganz geringfügiger. Auch die Fortführung des Zuges darüber hinaus zu icinem Ziele begegnet nicht den geringsten Schwierigkeiten, Sowohl die neue Iahnstrnße mit Wellerlicrichrung der schönen breiten Könncritz- stroße mit den« imposanten Äettinbahnhof oder der noch breiteren Weißcritzstraße mit der mächtig wirkenden Hauptmarkthalle eignen sich vorzüglich dazu. Auch ganz entlang der Wettinerstraße ohne Paffiruug der Jahnstraße ließe sich der Zug aus beide ovenerwähnte Straßen irmbiegc», und da beide Straßen breit angelegt sind, so würde man auch die Wendung zur Jricdrichstratze bcciucin heraus- bekommen- Hierbei ist nicht ohne Bedeutung, daß die Bahn unterführungen der Wettiner- bez, Jahnstraße höhere sind als die der Ostra-Allec und Friedrichslraßc und zwar 4.10 Nieter gegen 4.20 Nieter, was für die Paisimng der Festwagen nicht unbeachtlich erscheint. Nach alledem ist cs wohl lein unberechtigter Wunsch von vielen Bewohnern der Wilsdruffer Vorstadt, wenn seitens der Festzugslcitvng noch die Wettinerstraße als DurchzugSstraße in 'Aussicht genoinmcn wird. — Der Ausschuß des Deutsche» Verbandes für das kauf männische Unterrichts wesen hält vom 21. bis 23. Mai in Weimar eine Sitzung ab. Eine Reihe der tüchtigsten Handcls- ichullchrer haben Referate übernommen, und steht zu erwarten. daß die Frage der Errichtung von Handelsschulen der Lösung be deutend näher geführt werden wird. —" Im Bictoria - Salou hat Herr Otto Neutteram Sonnabend sei» Benefiz. Man kann sich da auf einen ganz aparten Genuß gefaßt mache», denn Otto Rentter wird nicht ver fehlen. an diesem Abend sein Publikum mit einer Fülle von Schlagern und Schnurren zu überraschen. Schon in den letzten Tagen entzückte der beliebte Künstler sein Auditorium durch ein neues Kouplet, welches sich mit England beschäftigt, und wer weiß, was dieser mit uncrichöpslichem Humor gesegnete Mann für sein Benefiz in petto hat: Sein letztmaliges Auftreten wird übrigens bereits am Montag statts'mden. —' Heute Vormittag m der 10. Stunde entstand i» einem Pierdestall in dem Grundstück Wcrderstraßc 33 aus noch un bekannter Ursache ein kleiner Brand, durch den indessen nur gcringsügiger Schaden angerichtet worden war. Zwei in dem «lall stehende Pferde konnten noch rechtzeitig hcrauögebracht und der Brand in kurzer Zeit erstickt werden Die hcrbeigeruscnc Feuerwehr brauchte nicht mehr in Thätiakcit zu trete». —* P o l iz c id ericd t. 23. Apritz Am 23. ds. Nt, siel ans dem Gcorgplatze ein Arbeiter von einem Tafelwagen und zog sich einen Bruch des linken Unterschenkels zu. — Gestern Vormittag sprang im König Alberthascn eine 46jährige Köchin in scIbstmörderi > chcr Absicht in das Wasser. Enr mit einem Kahne in der Nähe hallender Schisser brachte sic wieder an das Land, Der Beweggrund zu ihrer That ist noch imbekannt. - Trcueni. V- In dem Nachbarort Cchrctersgrün brannten in Folge Brandstiftung die Bauerngüter Seifert s und Singer'S nieder. — Auerbach i. V. In Folge einer Lanipciiezplvsioii entstand gestern Abend ein großer Brand in der Schützenstraße. Bier Wohngebäude wurden cingcüschcrt. —^ LeiSn ig. 23 April. Der Leichnam des in der Mulde crtrinileiicn Realgymnasial-Obcrlehrers Dr. Vogel aus Döbeln wurde gestern Abend in nächster Nähe des Lcindesgntes Klosterbuch gefunden, während der Leichnam von Frau Dr. V, noch nicht cnrs- gesunden werden konnte. Erwähnt sei noch, baß den Kahnführcr Lange, der sich schon als 13jährigcr K»<i>'e die Lebensrettungs medaille verdien ic und der als ruhiger, zuverlässiger Mann bekannt ist, durchaus leine Schuld an dem UnglückSsalle trifft, — In H ciinewnldc wurden am 22. ds. M. der AuSzüglcr Karl Gottfried Klnttig und seine Ehefrau Ioh. Rahel geh. Herr- mann, welche ihre goldene Hochzeit feierten kirchlich eingescgnet und ihnen bei dieser Gelegenheit durch den OrtSpfcirrcr eine von dem cvang.-luih. Landcskonsistorium gewidmete Ehrenbibel über reicht. —Bei einciii a»c> Justin. Provinz Posen, hier einacsührt«» Land- scbweine ivurde bei der im CciriralMcichthofe vor,ie>iomi»k,>cii Iliilerluchung das Vorhandensein von Trichinen sestacllcUi, Es ist dies der fünfte Fall in diesem Jahre. Las Schwein wurvc behördlich beschlag nahmt und behufs Unschädlichmachung der ScnütiitScmstalr überwiesen. Tagcsgeschkchte. X Deutsches Neich. Der Kaiser Hai an den Oberst v, Tresckow, Kommandeur des 4. Dragoner-Regiments, folgendes Telegramm gerichtet: „Ich spreche Ihnen meine warme Thcil- nahmc bei dem Tode Ihres Onkels, des Gencral-Adnitcinte» v. Tresckow aus, dessen große Verdienste in Krieg und Frieden irr der Geschichte der Armee einen hervorragenden Pigtz cinnchnicn. Er war Kaiicr Wilhelm dem Großen in schwerer Zeit, in verani- wvrtnngSvvllster Stellring, eine bewährte, treue Stütze, und hat das Königliche Vertraue» voll und ganz gerechtfertigt zum Wvhie der Armee, welche ihm viel verdankt, x Die Hcrzogin-Witllvc Alexandrine von Sachsen- Eoburg, welche sich seit dem Dezember in Nizza mishält, ist schwer an einem Darmleidcn erkrankt. Ihr Leibarzt rst telegraphisch nach Nizza berufen worden. I» einer Betrachtung über die Abneigung in Deutschland gegenüber England im Anschluß an die Begegnung des Kaisers mit dem Prinzen von Wales schreibt die „Leipziger Zeitung": ES ist nicht richtig, den einzigen Grund der in der deutschen Bevölkerung weitverbreitete» Abneigung gegen England in der englischen Politik gegen Transvaal zu suchen. Der Wahrheit näher kommt in dieser Beziehung „Dailv Telegraph", der in einem Rückblick aus die dcutich-cnglischcii Beziehungen seit den BeilciungSkriege» eine ganze Reihe zutreffender Gründe anführt, die jene Abneigung des deutschen Volkes hinlänglich erklären. Der Londoner Mob, der ia auch überzeugt sei, daß Friedrich der Große ein Engländer gewesen sein müsse, weil er sonst kein so großer Feldherr gewesen sein könnte, habe niemals anerkannt, daß erst Blüchcr's Ankunft aus dem Schlachtsclde von Waterloo den Sieg gegen die Franzosen entschiede» habe. Niemals habe man in England den Preußen den Anthcil am Siege zuerkannt, der ihnen zlllam. So sei es svrtgcgangcn. In den Kämpfen mit Dänemart sei England dentschscrndlich gewesen. Nachdem Deutschland ein großartiges ' ' G ' Reich geworden war, habe besonders die Regierung Glcrvstonc's viel zur Verschärfung der Gegensätze beigetragen. Ju den beiden letzten Deccnnicn habe dann die Koloniaipolilik sorlgeietztcn Anlaß zu Schwierigkeiten gegeben und die Haltung Englands, das keine Verantwortung für die Ausrcchtcrhaltnng des curopäiichen Friedens übernehmen wollte, viel böses Blut gemacht. Mit "Neid endlich habe ina» in England die Enlwickclnng des deutschen Handels verfolgt und den Deutschen auch den kleinsten Erfolg aus Gebieten, wo England früher allein herrschte, mißgönnt. Ilm zu erklären, wie in einem so wenig lclbstbcwrrßlcn, so sehr in Bewnirdernng für alles Fremde erglühenden Volke wie dem deutschen, das seine eigene Nationalität wcgzuwcrscn nur zu sehr geneigt ist, sich schlietzlich eine solche Summe von Groll gegen das mcerbcherricheude Briten- thrrm ansammcln konnte, muß man weiter ausgreisen, »ruß man Alles auszählcn, was sich die englische Politik an Treulosigkeit und Selbstsucht ini Lause der Iahrzehiue gegen Deutschland und arrderc Völker geleistet hat. ES wäre eine lange, lange Liste. Der TranSvaalkrieg. der uns an sich gar nichts angeht, ist nur einer von diesen Fällen. Auch der unerträgliche Hochmuth ist dabei nicht zu vergessen, mit dem der Engländer ün vsscntllchcn wie im privaten Leben, in Handel und Wandel, unterwegs oder in unseren eigenen Mauern ans den Deutschen als Einzelnen wie als Nation hcrabblickt. Erst dann wird man begreifen, wie sich in dem ge duldigen, olle Zeit mehr international als national fühlenden Deutschen allmählich eine förmliche Abneigung gegen das britische ' Element herausbild«» konnte. Immerhin ist der Versuch des eng lischen Blattes, den Deutschen in dieser Beziehung gerecht zu werden, nicht von der Hand zu weisen. Wäre eine Gewähr ge- . boten, daß die Ansätze aufrichtiger Selbsterkennmiß, die aus den Zeilen des „Daily Telegraph" spricht, i» der englischen Bevvlkewng allgemeiner würden und sich allmählich zu einer besseren Würdigung i deutschen Wesens in England auSwüchsen. so türmte sich »eder ver ständige Deutsche darüber nur freuen und der Hoffnung leben, daß die Verden stammverwandten Nationen vermöge ihrer Tüchtigkeit, statt sich zu bekämpfen, in gemeinsamen! Vorgehen der Welt noch unschätzbare Dienste leisten können. Bis zu dieser Höhe der Selbsterkenntniß ist es aber in England, fürchten wir, noch lange nickt. x Nach der „Voss. Ztg." werden allerlei Gerüchte verbreit«, als habe sich der Kaiser gegen die loxHeinze ausgesprochen. Man erzählt, daß der Herrscher den» Fürsten Hohenlohe zum Geburtstag am 31. März ein Albuin mit Kopten von Gemälden, die in den Königlichen Schlössern hängen, überbracht habe. Als Fürst Hohenlohe das Album aufichlug und ein Watteau sches Bild mit ziemlich nackten Figuren betrachtete, habe er lächelnd zum Kaiser gesagt, es sei nur aut. daß die lox Heinze noch nicht in Kraft sei, woraus der Herrscher ziemlich unumwunden sein Miß- fallen über die „thörichtcn" Beschlüsse der dritten Lesung aus gesprochen habe. Cs giebt Lcplle. die versichern, dieser Vornan» sei verbürgt. — Ein anderes Berliner Blatt berichtet, der bäuerisch» Gesandte am Berliner Hofe, Gras Lerchenseld. habe den, Minister Präsidenten Freiherr» v. Crailsheim persönlich berichtet, daß die >«x Heinze rn ihrer gegenwärtigen Fassung den Weg in den Papierkorb angctretclr habe. Diese Nachricht soll auf „zuver lässigsten Erkundigungen" beruhen. x Die dritte Berathnng der lox Heinze soll auf alle Fälle im Reichstage fortgesetzt werden. Jedoch will man außer anderen Gegenständen namentlich erst die Flottenvorlage riss Plenum zurnckgclangen lassen. x Der Senat in Lübeck giebt amtlich bekannt, daß das Streikpostenstchen fortan mit Geldstrafe bis zu 150 Mt. bestraft wird. Dem Hvfbanlier v. E o h n zu Dessau ist der Kroncnoidcn erster Klasse verliehen worden. Transvaal. X Roberts telcgraphirt aus Bloemsontein vom 24. d M.: Brabant und Hart umgingen gestern die Stellung des Feindes, der die Bewegung norowärls zu hindern suchte, und «öffneten die Hetiographenverbindiing mit Dalaet», der mitthellte, daß Alles wohl sei. Brabants' und Hart'S Verluste gestern und am Sonn tag betrugen 14 Verwundete. Gestern Nachmittag I Uhr standen sie crwa 8 Merlen südlich von Wepener. Die 11. Division unter Polcccirew und die beiden Kavallerie-Brigaden French's erreichten gestern Nachmittag Tweede Gestik ohne ernsten Widerstand »nd «öffneten die Heliogravheirverbinduna mit Rundtc. Berittene Infanterie unter General Hamilton nahm gestern die Wasserwerke bei SannahSvost. Da der Feind die benachbarten Hügel mit ziemlich beträchtlichen Streitkrästen besetzt hielt, wurde die 0. Division zur Unterstützung Hamilton's abgesandt. Tie Brigade Manvcll's ging gestern ostwärts vor und nahm ohne Verluste die Berge, die die Fährbrücke üb« den Moddcrstuß bei Krontzkraa! beherrschen, einen wichtigen während der letzten drei Wochen viel fach vvn den Buren benutzten BcrbindungSweg. x Der „Standard" meldet vom 23. d M- ans Bloemsontein: Bei dem am Sonntag in der Nähe von Bloemsontein siattgehabien Kampsc rückten die Engländer nur langsam vor, da das Terrain keine Deckung boi Fast drei Stunden vergingen, ehe man eine Wirkung dcS cngliichen Feuers aus die Buren be merkte. Nachmittags 3>/«- Uhr konnte die Infanterie immer »och nicht gegen das anhaltende Gewehr- und Geschntzfeuer der Bure» gufkommc». trotzdem ihr Angriff durch drei Feldbattcrren und SchifsSgeschütze gedeckt wurde. Erst bei Eintritt der Dämmerung, als die Umgehungsbcwcgung abgeschlossen war, «hob sich die Infanterie vom Boden und «stürmte den Hügel. Die Berlin» sind aus beiden Seiten gering. Heute früh machte General Tuck« mit der 7. Division eine Demonstration von Karre Siding ostwärts. x Die „Daily News" meidet aus Loureneo Margues: Tie amerikanische Ambulanz hat die Rückreise nach New-Norl anactrctcn, da sie mit der ihr von den Buren zu Theil gewordenen Behandlung nicht zufrieden sei. — Die Angestellten der Dynamit sabrik in Pretoria, die sechs Monate lang keinen Lohn «halten hätten, hätten die Arbeit nicdcrgelcgt. — Es verlautet ferner, daß General Lucas Ai euer gefallen sei. — Ter ^Standard" meldet aus BushmanSkop vom 22.: Die am Tage vorher geschlagenen Buren seien etwa 2000 Mann stark ge wesen. — "Nach einer Meldung desselben Blattes aus Bloemsontein haben die Buren die gegen dieWasscrwcrkc entsandten englischen Truppen mit zwei kleinen Geschützen beschossen. Die Wasserwerke sind nur insofern beichädigt, als einzelne Mnichinenthcilc entfernt worden sind. Es verlautet, daß ans Len Berge» im Enden 3000 Mann der Bure» verschanzt sind. x Das ..Rculcr'schc Bureau" meldet aus Maseru vom 21. ds. M.: Die Buren machten heute früh, gedeckt durch das Feuer von vier Geschützen, einen energischen Angriff auf de» nörd ilchen Theil der Stellung Dalgctn'S. Der Angriff wurde zurück- gcwtcscn. Tic Buren breiteten sich daraus über die Niederung oilS, von wo ausZic mehrere Stunden ein anhaltendes Gcwchr- seuer ans große Schußweite unterhielten. In der Richtung von Dewetskop wurde wiederum Geichützserrcr gehört: aber nichts deutet daraus hin, daß die englischen Streitkrästc heute vorwärts gekommen sind. x Der Ingenieur skson, Bertrctcr von Creuzot in Transvaal, ist in Marseille cinaetrosscn und batte eine Unterredung mit einen' Berichterstatter, in der er sagte, die Buren seien ausgezeichnete Schützen und Artilleristen, was die großen Verluste der Eng ländcr erkläre, die sich aus 10.000 Mann beliefen, während die Bure» nur 6000 Mann, darunter 600 Todtr, verloren hätten rst,, ... - -. .von meint, daß die Bure» sich aus die Defensive beschränken und. wenn nvthig. selbst Pretoria ausgeben werden, um sich dann in die unzugänglichen Berge zurückzuziehen Wenn England die Republiken aneklircn sollte, würden 150.000 Mann zur Besetzung des Landes nötbig sein, ohne daß der Friede herbeigesührt wurde. DaS Klima sei für Europäer und eurovaische Pferde schädlich. Vermischtes. ** Bon der Pariser Weltausstellung wird der ..Köln. Ztg." geschrieben: Ten Vertretern des Kölner Männcrgeicing- »ereiiiS..Sängcrkreis" ist cs gelungen, den großen Saal dcS Troccidcro für seine Evnecrtc im Juni zu erlangen. Die Eröff nung des Deutsche» Harnes wird kaum vor Mai «folgen können. Die deutsche Botschaft wird der Eröffnung beiwohnen. Dagegen ist die von Herrn EvnS im Untergeschoß des Deutschen Hanics «»gerichtete Wein- und Speisewrrtlijchast in vollem Gange. "Auf ihrer Weintartc sigurirt ein Dutzend der bedeutendste» deutschen Wciiisirincii. Ebenso blüht die Bicrwirthichnft der Firm» Sedl nraycr in der "Avenue Sufsren. Der vom Reichskommissar Richter dort vcranlaßte Bierabend hat großen Anklang gesunden. Die Kollektiv "Ausstellung der nicdcrrheinischcn Sammet- und Seiden- Iiidnstrie darf sich rühmen, im Obergeschoß der Tertiladthellung die schönsten, reichsten und geschmackvollsten "AusslclluiigSemricht- uirgen z» besitzen Die Gestelle bestehen anscheinend cmö Mahagoni, sind mit Metcillweintranlieu rmd Blättern eingelegt, erinnern in der Form a» den englischen Onceii-Aii» Stil und an iicinzvsischc Muster und zeichnen sich anf den ersten Blick vor allen adrigen Ansstcllilngskcislen aus. Einstweilen lesen wir dort nur den 'Name» der Firma Teuß und Oetker aus Krefeld; in einigen Tagen aber wird wohl die Gesammtausstellniig fertig sein. Der Pavillon von Finland ist in vollem Betriebe: er hat sich aber ge fallen lassen müsse», daß ani Anordnung des russischen General- lommisscrrrntS die Worte „Section Russe üb« seiner Pforte an gebracht wurden. Indessen wurde den russischen Arbeitern, die mit der Anbringung jener Worte betraut waren, von den Fin- ländern keinerlei Vorschub geleistet: die nationale Verschnupsimg über die politische Behandlung Finlcirrds seitens der russischen Re gierung dauert rurgelchwächt fort. In den Gemüthern der Inhaber von Lottcrik-AusstellungSloosen herrscht eine große Verwirrung be treffs der Lvrtheile. die ihnen aus deren Besitz erwachsen. Diese schaffen ihnen entweder e Eintrütsvieise der be- . r Ausstellung, ooer eine Erniäßsgnng von 33V« Prozent auf die Eisenbahn-Fahrpreise eip« dapvelten einfachen Fahrkarte »och der Ausstellung lind zurück- Wer sich für die EiirnblchnermcißiMig entscheidet, erhält gegen Hiiitericaung seines Lostotvns ein besonderes Billct, das ihm aber im höchsten Falle, wenn er eine Reise von über 500 Kilometer nach Paris antritt, mir eine Frist von 15 Tagen zwischen Hin- rind Rückreise gestattet. Es handelt sich offenbar dabei nur um ranzösischcs Gebiet. Für die deutichen Inhaber von Lotterieloosen wird es daher vorthcilhaster sein, sich iür die EintritlSermäßigung zu entscheiden, wenn sie Eisenbahiwlackerercn vermeiden wollen. In o« "Ansstellung giebt es eine Menge von Panoramen. Dioramen. Kincorameil und Sondciciusstellungeii. für welche das einfache Eintrrttsbillet nicht genügt; statt l oder 2 Frcs. hat er dann nur 75 Ets. oder IV» Frcs. zu entrichten. Im Uedrigen gehört diese Ermäßigungssrage selbst hier in Paris zu den noch unvoll kommen verstandenen Einrichtungen. Der einfache Eintrittspreis beträgt 1 FreS., ist aber vor den amtlichen Eingniigspsortcii schon zu 60 bis 70 Ets. vorr den Zwischenhändlern erhältlich; 100 Ein trittskarten werden sogar zn 30 Frcs. »uSgcbvten. Die Zahl der Besucher beläuft sich augenblicklich aus ungefähr 80.000 am Tage. — WaS die ruffische Niederlassung auf der KvtonialuussteLung be irisst. io hat der Präsident der Republik sie zwar eröffnet und sich zum Hciirdelsminister Millcrand mit den Worten gewandt: „Hier wenigstens haben rvir etwas Fertiges vor uns." Aber es fehlt dort immer »och die Hauptsache: das transsibirische Panorama. Die einzige Abtheilung. die so gut wie fertig da stand, rvar dir deutsche Maschincnabtheilung. — Seit dem 18. d. M. hat eines der beiden großen Gewächshäuser der Gartenbau-Ausstellung seine Pforten geöffnet: bis zum Schlüsse der Ausstellung wird ne sich ungefähr 12 Mat erneuern; die Dauer der Ausstellung ist vorläufig auf fünf Tage gemeinen wird der 1. Mai als der Tag der icrtz zur amtlichen Eröffnung net. Die Gencraldirettion de Publikum ist daher Paris bis zu dies. «Mg wirllich genießen will. " Dos Aussehen de astS Ehilligy, dckiyselbi mit der Komtesse haftet wurde. angelegentlichst amurathen. seine Retje nach Datum auszuschleven, wenn es ' dir ÄuSstell- Sefelllchast erregt eine Devekche louie-Lautrec. der irit Kurrem etist. wegen Fälschung der Ter „Temvs" berichtet aus Algier, daß ein Gelehrter, der von der französischen Regierung mit geologischen Forschungen in "Algier betraut war. 11 Pctroleumguellcn von ungeheurem Relchthrmr entdeckt habe. Sie sollen ebenso ertragreich sein, wie die russischen in Baku und wie die in Galizien. Verschiedene Fiiranzgesellschaste» zur "Ausbeutung dieser Quellen werden in den nächsten Tagen gebildet werden. * Ei» gewaltiger Waldbrand wüthete in einem großen Thcilc der Wälder des Wictzenbruches südwestlich von Celle m der Richtung von Hambühren, Ovelgönne, Oldau. Winsen. Rixförde und Adelheidsdorf. Das vom Feuer bestrichene Gebiet beträgt bereits 4000 Morgen. Der Brairo begann am Sonnabend. Schon am frühe» Nachmittag war die ganze Gegend bis nahe vor Ecllc in einen dichten Qualm gehüllt, so daß das Militär, das auf den Schießständen in der König!. Forst vor Celle auf weitere Entfern uiigc» schoß, zeitweise die Scheiben nicht sehen konnte vor dem schwebenden blauen Dunst. Wie das Feuer entstanden ist, weiß man bis jetzt nicht: man vernirrthet, es habe ein Forstarbeiter sich Kaffee kochen wollen und dabei Unglück gehabt. Denn obgleich die Arbeiter nach dem 1. "April im Walde nicht mehr kochen dürfen, wird dies hin und wieder doch noch versucht. Als die im Walde verfügbaren Hllfsniannschasten nicht ausreichten, das Jeu« zu dämpfen, das sich bei der Trockenheit mit rasender Geschwindig keit verbreitete, ncs man aus den benachbarten Ortschaften Hilfe herbei. Da leistete denn das Fahrrad wieder einmal Gutes. Pfeilschnell schossen die Staffetten dahin, stand doch ein Wald gebiet von über 100.000 Morgen in Gefahr. Einen der weitesten Wege, nach Eelle zu, übernahm eine junge Dame. Der Landrath in Celle «bat sofort Hilfe bei der Infanterie und in kurzer Zeit war daS erst« Bataillon veS in Celle aarnisonirenden Infanterie- Regiments Nr. 77 mit Werl- und Scha dem Weg zur Brandstätte. Wenn daS Militär t eingegriffen hätte, wäre auch dt« schöne aenthum des SchiffsrhederS Soeben« in die Förster« «c. verloren gewesen. In die Besitzungen von Rathie-Steinsürdt taotSforst und V. Dassels Gut Die Gemei tig« dp bedrohtesten Stelle ik iginmen umg«ö «rüstet, aüf n Minuten hung Rix- rburg. da»
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