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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192001201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-01
- Tag1920-01-20
- Monat1920-01
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1920
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Riesaer M Tageblatt Dienstag, SO. Jaanar ISÄii, abends 73. Jahrg s -7-^ ÄDWM den SO. Januar 1VSO an die UnterverteilunaSstelle einzureichen. Tie UntrrverteilungS« stelle bat die Abschnitte gesammelt bis spätestens den 31. Januar 1VLO an die Amts« hauptmannschaft «inz,»senden. Dir Abschnitte 110 der gelben Nöhrmittelkarte l sind direkt btS spätesten- de» SV. Januar 1VLV an Herrn Kommissionsrat Ernst VIlke in Niefa einznsendcn. Grobenhain,am IS. Januar IV2O. 106 o IN.Der tkoinmnnalverband.> wecken, als ob sie de^ Hauptnrhebcr beschütze, indem sie ihm Zuflucht ans ihrem Ged-ete gewähre, sondern den Anickein, das; sic das Gericht, das van Millionen von Stimmen von Opfern verlangt wird, erleichtere. Elemeneean- Da» Riesaer Tageblatt erschetut tetze» Lag abend« - Uhr mtt «««nähme der Sonn- und sfesttaa«. ve;o>t«vretS, gegen Vorauszahlung, monatlich 2.— Mark ohne Zustellgebühr, bei Ab! am Postschalter monatlich S.lv Mart ohne Postgebühr. Auzetgeu für di« Sluniiner de« Ausgabetage» sind bi« ü Uhr vormittag« auszuaeben und im r da« Lttcheinrn an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. P " — - - - - - - " - " " - --- - -- - - - - -- — 50«/, «ufichlag. Nachweisung«- und vrrmittelungSgeblihr 2» Pf. j" " " Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Vlies«. Vü LebenMlittewerteislmq. TS kommer, zur Verteilung vom Freitag, den SS. Januar 1VSV ab 1. Suf Abschnitt 110 der grauen Näbrmittelkarte l 200 «r Haferslocken, gelben ,. I 120 gr Hafekflocken, 2. aus Abschnitt 110 der roten Näbrmittelkarte 1 250 gr Keks, grünen . I 250 ge Keks, 8. auf Abschnitt 92 der gelben Marenvezugskart« ill 100 «r Kunsthonig. Die Entnahme hat bis spätestens den S7. Januar INS« zu erfolgeii. Der Preis beträgt siir Saferflockrn Keks Kunsthonig . „ „ > Mark ohne Zustellgebühr, bei Abholung I sind bi« ü Uhr vormittag« auszuaeben und im vorau« zu bezahlen; «in« Äewähr für men. Prei« für di« <3 mm breit«, S mm Hohr Grundschrist-Zeilr <7 Silben) VO Pf.. OrtSprriS 50 Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz , steste Tarif«, vewilligttr Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Mage ri>ige;ogen werden mutz oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllung«ort: vlirsa. Blrrzehntägiae llnterhaltunaSbeilag« „Erzähler an der Elbe". — Im Kalle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betrieb«« der Drucker«!, der Lieferanten od«r der BcsürderungSeinrichiungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung od«r Nachlieferung der Zeltun; oder auf Rückzahlung de« Bezugl >reise«. Notntsnn«drnck und Bergen! ?an aer ä W > n ter l iM i eka. g»,.-i?» Aerantmnrt^'k'kUr "kes>a';s»n' Artbnr ^ädn-k. Ist>sb»s^, g;'»erl-b Biela. Verteiluna von an^lmwischem Weizenmehl. Am Jreiiaa, den SS. Januar nnd am Sonnabend, den S4. Januar 1020 werden auf Abschnitt 22 der Eli-suhrzu^atzkartc 78 xr Weizenmehl und VV «r Noggenmehl ausgegeben. Der Preis beträgt für Weizenmehl SS Pfg. kür das Pfund, für Roggenmehl 70 Pfg. für das Mund. Die Verkaufsstellen haben dir abcrrlrenntrn Abschnitte 22 zu sammel», zu fe 100 Stilkk zu bündeln und bis spätestens Len 27. Januar 1VLO mit Lieferschein an die Amts« hauptmannschaft «inzure cken. Die Pakete sind mit der in der Bekanntmachung vom 5. Juli (Ziffer 9) vorge» schriebe»«!, Aufschrift zu verseben. Znmidcrhandlnnae» gegen die vorstehenden Bestimmungen werden, soweit nicht auf Grund des StralgeietzbucheS härtere Strafe» Platz zu greisen haben, aus Giund von 8 17 der Verordnung über die Errichtung von PreiSprüiungsstellen und die Vcrsorgungsregelung vom 25. Seplember/4. November ISIS mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geld« straf« bis zu 1500 Pik. bestraft. Großenhain, am 19. Januar 1920. 106--III.TerNommnualverbaud. .. ,92 Mk. siir das Pfund. .60 Mk. für '/«-Pfund Paket, .80 Mk. für das Mund. Die Abschnitte 110 der grauen, roten und grünen Nährmittelkarte l, sowie die Ab schnitte 92 der gelben WarenbezugSkurte m sind ungezählt und »»gebündelt bis spätestens WWMMS i« öcr Me vm 1!).—H. Z« W. Auf die Reich rfteischkarte Reibe X erhalten: Personen über 0 Jahre auf di« Marken 1—7 bis 1OO er s Fleisch-und Personen unter O Jahre aus die Marken 1—4 biS 8V gr ! Wurstkonserven. Ter Preis beträgt bei: Büchsenfleisch 6.08 Mk. für das ausgewogene Büchsenwnrst 4.40 Bit. I Psund. Grossenhain, am 17. Januar 1920. 2 sV. Die Amtöhauptmannschast. Die Ausliefenrngsnote der Entente. Der Generalsekretär der Friedenskonferenz in Paris Lat am 16. Jannar dem Gesandten der Niederlande folgen des Schreiben übergeben: Mit dein vorliegenden Schreiben an die Königlich Nieder- lZndiiche Regierung notifizieren die Mächte den Text von Artikel 227 des am 10. Januar in Kraft getretenen Fne- tr isvcrtrageS mit Deutschland. Sie haben gleichzeitig mit» »«teilen, datz sie beschlossen haben, unverzüglich die Ver fügungen dieses Artikels durchznfiihren. Infolgedessen richten die Mächte das offizielle Ersuchen an di« Regierung der Niederlande, ihnen den ehemaligen deutsche« Kaiser Wil helm von Hobenzollern zur Aburteilung anszultefern. In Deutschland wohnhafte Personen, gegen die die alliierten und assoziierten Mächte Anklage erheben, müfsen Ihne» gemäss Artikel 228 des Friedcnsvertragcs unter den gleichen Bcdinguiiaen von der deutschen Regierung anSge- liefert werde». Die niederländische Regierung ist daran Interessiert, datz die reichlich überlegte» Verletzungen der internationalen Verträge nnd die systematische Missachtung der heiligsten völkerrechtlichen Bestimmungen inbezug auf alle einschlietzlich der höchststehenden Persönlichkeiten die durch den Friedensvertrag vorgesehene beiondere Würdigung erhalten. Tie Mächte erinnern kurz an die unter so vielen verbrechen erfolgte Verletzung der Neutralität Belgiens nnd Lupembnrgs, an das barbarische und unerbittiiche System von Geisel« und Masseudevortationen. an die Entfernung der jungen Mädchen in Lille, die ihren Familien entrissen und ohne Schutz dem schlimmen Zu sammenleben beider Geschlechter überliefert wurden, an di« systematischen Verwüstungen ganzer Gegenden ohne mili tärische Notwendigkeit, an den uneingeschränkten U-Boot krieg und an das unmenschliche Imstichlassen der Opfer auf hoher See, sowie an die Taten gegen die Nichtkümpfenden, die von den deutschen Behörden als gegen dir KrirgSgesetze verstossend anerkannt wurden. Für alle diese Taten geht die Verantwortlichkeit, wenigstens die moralische, hinaus dis zum obersten Führer, der sie ermöglichte oder seine Befugnisse mist» braucht hat, um das heiligste Empfinden des menschlichen Gewissens zu verletzen oder verletzen zu lassen. Die Mächte können «S sich nicht vorstellen, da« die Negierung der Niederlande daran denken könnte, die von dem ehemaligen deutschen Kaiser auf sich geladene schwer« Verantwortung auf sich zu nehmen. Holland würde seine internationalen Pflichten nickt ersüllen, wenn es sich nicht den anderen Mächten anscklietzen würde, nm die begangenen Verbrechen zu verfolgen oder wenn e» ihre Bestrafung hindern würde. Indem dieses Ersuchen an die holländische Regierung ge richtet wird, glauben die Mächte, dessen besonderen Charak ter heroorhebe» zu müssen. Sie haben die Pflicht, die Aus führung des Artikels 227 sichrrzustellen, ohne sich dabei durch ein Argument aushalten zu lassen, weil es sich nicht nur um «ine persönliche Anklage von gewöhnlichem juristi schen Charakter, sondern auch um eine internationale Aktion bandelt, die durch da» Volk-gewissen gebieterisch gefordert wird. Die vorgesehenen Rechtsnormen bieten mehr Ga rantie, al« das bisher geltende Recht. . . Die Mächte hegen die Ueberzeugung, daß Holland,, da» seine Achtung vor dem Recht und der Gerechtigkeit bewiesen hat, und als ein« der ersten Mächte «inen Platz fordert, nicht durch sein, moralische Autorität die Vergewaltigung der wesentlichen Grundsätze der internationalen Solidarität der Rationen decken wollen wird, da e« wie all« anderen, ein Interesse daran hat, die Rückkebr etaer solche« Kata strophe zu »erhtuder». Die hblläudische Regierung ist in dem Matz« daran interessiert, nicht den Anschein sn er- Sonntagsruhe in Apotheken betreffend. Apotheker, die den Betrieb ohne Gehilfe« führen, dürfen an Sonn- und Feiertagen von 1—8 Uhr nachmittags ihre Apothefe aan, ohne Dienstbereltschast schliessen, wenn sie den auf sie augrwiesenen Nerzten die nachstehend unter O verzeichneten Arzneimittel zn- aänalich machen, di« für eilige Fälle in Frage komme». Dir Zeit de» Ladenschlusses ist durch Anschlag bekanutzugeben. Ausgenommen hiervon sind solche Apotheken, für welche nach Artikel 8 der Reichs. Verordnung über Sonntagsruhe im Handelsgewcrbe und in Apotheken vom 5. Februar Ivl 9 (ReichSgesrtzblatt Seite 176) von der Kreishauptmannschaft wechselseitiger Ladenschluss mit einer benachbarten Apotheke ungeordnet ist. Ziffer 8 der im Dresdner Jonrnal 1905 Nr. 78 bekanntacgrbenen Verordnung des Ministeriums des Innern vom 28. März 1905, Sonntagsruhe in den Apotheken betreffend, findet damit ihre Erledigung. Dresden, den 15. Januar 1920. 564 »iv K»» Ministerium des Juuer«. 14889 OoealolSamig, dsorpfiiamlöüvng, Ilroolvlömwe 0,01 : 10,0, Xpomorpbinltz-wne, 1)is>dReiisd-»!!°enim, OplmntinKvr, Lsaeoosl» utt», Kagnani» «utune», kd-wolvdtk-ilslvtablettkw, f-eesiv o-irvutmn fberv. <-in krLoan» ckavnv), kiai-ooklvrlck. Oleum esmpssyrat. ko-to. Llteuol (0exv«e), Olliorvkorm, Levlpkpivr, Ludlimat- pr-aillso, VvrbauckmiNel, s>l»oli'---ülio!t 2—Z klramil.locksll. Holz« gefclmitzt. Dcr in ch-isi.üd sozialem Geist wurzelnde oiwaunch? Staats-edunkc ist ihnen s rmö. Ih.e Staats» Weisheit ist die des Kaisers Karl von Habsburg, durch Rach-ziebigscit gegen die Slratzc sich du-ci die ^hwirrig- .'cireil deS Tage- hindilrfhzuwinden. ES darf nicht vec- gcs.cil werden, da'; t<c Rätegvdanlc, in oc:n d e Letrrebs» väte ivurzeln, der russisck«» Sowjetrepublik entflammt D-.e deutsche» Gewcrl'chatten aller Richtungen f-abe i i'm sofort aus klarem Jnflinlke ick-ars betämpkt und erst allmählich sich daln» drnngrii lmsen, ihn umzuviegen, uns sich notdürf tig mit ihm abzufi'nden. Tem GemerlsciRit-gerair cn, den auch wir frcudi-i vertreten, entspricht der 'Ausbau oec Ar- I-citsgemernschaiten; die Arbcllsgeme.il c.asiea -ins au- den <ferlissaenos-c»scha'te!i de: Arme.irr aus Arbr i-i-ri.er aus gebaut. Hier ist Gleichbe echtigung uns orgauhcre Sraatö- idce. Der Nätegesanke hingegen wurde durch sie toben den Berliner Strafen in die Reichsr>ersa>' ung hineinge- zivängt und wird auch gegenwärtig von den 'evolutionären Gewalten als Blur von ihrem Blute verteidigt. Während die Mehrheit sich abmüln, dem Betrieüc-rü e esauien eine halbwegs erträgliche Fora, zu geben, sind die rc.'otut.onären Mächte gewiltt, sich durch keine halben Zugeständnisse ab- wciicu zu la;sen. Jeder Finger, den inan irnen reimt, dienc ihnen nur dazu, de ganze Hand zu so de:n. Erst am 16. Januar erllärte dec Aogeorsnew Hr. Geber von der Tribüne des Ncirlwtages aus, die Bet rel>srü:e iol'.ten zur Revolutionierung aller Betriebe dieustb-ar gemacht wer den. Gleichem Zweck dienten die blung oeriausenen De monstrationen vor dem Rcichstagsgcoäude, und alle Kraft der Unabhängigen und Kommunisten wird dahin geben, durch die Betriebsräte terroristische Macht zu erholten, allen Betriebsfrieden zu untergraben uno die anders geunnte, insbesondere die ch istlich nationale Ärbeiler clafi zu terro risieren. Die deutsch-nationale Fraktion versuchte nock in letz ter Stund-, das Betriebsräwgeseü zu einem Ole'eh über Arbeiterausichüssi! nnd ArbeitIkaminern dadurch um.zuge» stalten, dass sie die Ueüerweisung des Entwuchs an den werdenden NcichSwirtschastsrat vorschlug. Vergebens. Die Mchrlieit der Nationalversammlung, auf Vahrung ihrer überaus schwer zuchmmenl-altboccu Einigkeit ängstlich be dacht, stimmte fast alle deutschnatioualen Anträge, auch diesen, nieder. Als der Gesamtverband christlicher Gewerkschaften 1899 m Main» zusammentrat, gab er die programmatt cbc Er klärung ab: „Arbeit und Kapital sind die aufeinander an gewiesenen Faktoren dec Produktion." Bon die em Grund gedanken geleitet, mutzten und müssen wir Deutschnatio- nalcn eine Politik betreiben, die dem ans Gleichberechtigung der Stände gegründeten wirtschaftlichen Frieden dient. In ihm allein kann die Wirtschaftskraft unseres tief gebeug ten Volkes wieder erstarken. Das BctriebSrätegesetz vermag weder die Arbeiter noch die Angestellten, noch ln« Beamten wirklich zn befriedigen. Die radikalen Elemente stachelt eS zur Wut, sie werden es. nur brauchen, um dem Arbeitgeber in Stadt und Land, jedem anders gesonnenen Arbeitskollegen das Leben zur Höll« zu machen. Di« nächste Folge davon wird natürlich ein Beamtenrätegesetz sein, das neuen Zwiespalt in di« Beamtenwest htneintragen wird. Andere Gesetze srnd vom Reichskanzler Bauer in der gleichen Richtung bereit- ange- kündiat worden. Nur Ausbau der berufsgenösiischen Organisation und der Arbeitsgemeinschaften »wischen Arbeiter und Arbeit geber, nicht aber der vom Ostjudentum erzeugte Sowjet- aedauke vermag die Wirtschaft-kraft u»«er«ß Volke» »-n-lung »u bringen. , «ttd Anzeiger (Elteblatt and Ayüger). »iGiuWiffti Lev«»«» s* 1* v»stsch««»»wr »w»l« VH s«mruf «L « ^d^44^4d «ttotpff, «t so «L »L AK bk AmtShailvtmannschaft MrokenbM, da» AmkSqeriM »mtt den Not der Stlidt Riosa, sowie den Momeinberät MM«. Die „Times" melden ans Paris: An eine Verzicht leistung der Riliierien auf Aburteilung des Kaisers ist nicht z» denken. Die Alliierten sind entschlossen, den Kailer- pro.zetz unter allen Umständen bis zum Frühjahr durchzu führen. — Reuter meldet ans Paris: Die Alliierten werden sich mit einer Weigerung Hollands, den früheren Kaiser nusznlicfern, nicht zufrieden neben. Sofern Holland tatsäch lich ablebnen sollte, haben die Alliierten Vorkehrungen ge troffen. durch Deutschland, das einen RecbtSansvrnch auf Auslieferung des Käufers hat, den Kaiser siir die Alliierten anfordcrn zu lassen. Ter deutsche Reichskanzler Bauer hatte eine Unter- rednng mit einem Vertreter der „United Prch", in der er erklärte, datz das Kabinett wegen des Erinchens nm Aus lieferung des früheren deuticben Kaisers schwer von Sorge betroffen sei. Was die Bevölkerung anbetrcfse, so sei kein Verlangen zu bemerken, die Kriegsmissetäter vor den Folgen ihrer Taten zn bewahren, aber es wäre ein Unterschied, solche Missetäter vor kompetente deutsche Gerichte zn bringen oder sie an fremde Richter auszuliefern. Das deutsche Polt betrachte die letztere Methode als eine abso lute Vergrwaltiaung der Bedingungen für einen un parteiischen Richtcrsprncb. Das deutsche Volk stehe auf dem Standpunkt, der in anderen zivilisierten Ländern geteilt werde, datz die Missetäter vor nicht voreingenommene Rich ter gestellt werden mutzten. Das könne unmöglich der Fall sein, wenn beschuldigte deutsche Offiziere vor militärische Richter qestellt würden, die aus früheren Feinden zusammen gesetzt seien. Nach Empfang der Liste habe die Regierung beschlossen, «ine sofortige Untersuchung einzuleiten, und zwar für jeden Fall beionders. Die Regierung werde dann den in der Liste Aufgefuhrten mitteilen, datz ihre Aus lieferung verlangt werde. Wenn sie den unlängst vom Grafen Montgelas gegebenen Rat befolgten und sich auS eigener Initiative übergäben, dann würden vermutlich keine Schwierigkeiten entstehen. Auf die Frage, was ge- cbehen würde, falls alle oder einige nicht der Aunordernng, ich zu stellen, entiprcchen würde», antwortete Bauer, datz ür de» Fall ei» Bruderkrieg entstehen könnte. Der Kanz ler schloß: „Ich bin aber überzeugt, datz der deutschen öffentlichen Meinung im Große» nnd Ganzen entsprochen werden könnte, wenn die Prozesse vor einem deutschen Gerichtshof geführt werden. Wir sind bereit, hierfür «ine Üebereinkunft zu treffen, um das Land vor Unglück zu bewahren." Zur Verabschiedung des BetriebsriitcgesetzeS. Aus der deutsch-nationalen Fraktion der Nationalver sammlung schreibt man unS: Wer gleich dem Schreiber dieser Zeilen seit vielen Jahren seine Kraft für den Ausbau der deutschen Sozml- resorm eingesetzt hat, kann nur mit Keser Wehmut aus die Weg« schauen, Re Re heutige Reiä-slagSmebrheit mtt dem Betrtebsrätegesetz einschläat. Wie gern wollte man sich tn christlich sozialem Geiste für den Ausbau der Arbeiter ausschüsse und der Arbeit-kammern, wie gern wollte man sich im Sinne der organischen Gtaat»idee für die rrck-tliche Durchaestaltung de» berufsgenösiischen GecantenS ein eben! Aber die heute herrschenden Gewalten sind au- anderem
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