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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192002025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-02
- Tag1920-02-02
- Monat1920-02
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1920
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Riesaer G Tageblatt ««d A«rrigrr iLlbeblM »«d ZlaMgrr). Amtsblatt für die AmtShmivtmannschaft tRroüenkam. das AmtSqerickt und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinlierat Krvb«. 26. Montag, S. Aevnrar 1926, ndendS. 73. Jahrg. rätHisäer Tageblatt erscheint irden Te» abend« S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und ffrkttage. Vezo»»prei», «egen Vorauszahlung, monatlich 2.— Mark ohne Zustellgebühr, bei Abholung am Postschalter monatlich 2.1V Mart ohne Postgebühr. Auzetgeu für dir Nummer de» Ausgabetage« sind bi» S Uhr vormittag» aufzuaebrn und im voraus zu bezahlen; em« Gewahr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 4S mm breit», S mm hohe Grundschrlft-ZeUe (7 Silben) SO Pf., OrtSpreiS 50 Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz d0'/, Aufschlag. Nachweisung»- und VermittelungSgebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Vierzehntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BesördeninoSeinrichtungen — hat der Bezieher leisen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Nota^one'brn-f und Perlaa: L an n rr ö I n trr l i r«,. N i r s a. »H. y'eranbnartll^i kür N»daltion: Artbur Häbnek. N>ela: kür 1, > M MM.» < >>. > ! , !! IMMMW« Zum Gebrauche sächsischer Hrilaucllcn und zum Besuche sächsischer Bade- und Luftkurorte find auch für dieses Jahr Unterstützungen an sächsische Staatsangehörige zu vergeben. Insbesondere können Personen, die einer Kur in Bad Elfter bedürfen, ans die Dauer von SO Tasen . 1. halbe Freiftelle«, bestehend in freien Bädern, freier ärztlicher Behandlung und Bekreiunfl von der Kurgebühr, und 2. aanze Freistellen, bestehend in freien Bädern, freier ärztlicher Behandlung, Befreiung von der Kuraebühr und in der Unterbringung (s. unten) in einem vom Ministerium des Innern bezeichneten Miethause erhalten. Ganze Freistellen können nur in sehr beschränkter Zahl und nur dann bewilligt werden, wenn der GesnchsteNer einen wesentlichen Beitrag (mindestens 200 M.) zu den UnterbringunaS- und Vervstegungskoste» entweder selbst anfbrtngt oder von dritter Seite (Wohnsitzgemeinde, Heimatdank, Dienstbehörde) erkält. Die Freistellen werden in der Regel nur für die Zeit vom SV. Avril bis S1. Mai oder vom SV. August bis SV. September gewährt. Auster den vorgenannten Vergünstigungen für »ine Kur in Bad Elfter können »ach Befinden auch »nm Besuche der übrigen sächsischen Bäder und Luftkurorte Eeldmfter- stützunoen bewilligt werden. Ob, wie in früheren Jahren, Dadeunterstütznngen auch für böhmische Bäder, namentlich für Teplitz bewilligt werden können, ist noch ungewiß. Näheres wird gegebenen falls fväter bekanntgemacht. Die Gesuchsteller haben zunächst ein ärztliches Zeugnis unter Benutzung des vor geschriebenen. von der Gemeindebehörde (Stadtrot, Bürgermeister, Geineindevorstand) erhältlichen Musters 8 ausstellen zu taffen. Dieses Zeugnis wird vom Arzt unmittelbar an die Gemeindebehörde gesandt. Inzwischen sind die UnterftützuugSgesuche unter ausführlicher Darlegung der Familien-, Erwerbs-, Einkommens- und sonstigen Verhältnisse «igenbandta zu schreiben und möglichst sofort bei der Gemeindebehörde einzureichen. Gesuche, die nach dem 18. März 1920 eingeben, werden nur in Ausnahmefällen berück sichtigt. Die Gemeindebehörde« haben die Gesuche im Sinne der Verordnung des Ministe riums des Innern an die Kreishauptmannschaften vom 31. Dezember 1919 — 543 iv r — zu bearbeiten und nach Beifügung des vom Arzte zugesandten Zeugnisses sofort an das unterzeichnete Ministerium weiterzugeben. Reichs-, Staats, «ud Gemetudebeamte, sowie deren erwerbslosen Angehörigen, haben nach wie vor die Gesuche auf dem Dienstwege einzureichen und das ärztliche Zeugnis selber beizubriugen, damit es dem Gesuch an die Dienstbehörde beigefügt werden kann. Gesuchsteller, die bereits wiederholt unterstützt worden sind, haben keine Aussicht auf nochmalige Berücksichtigung. Dresden, am 15. Januar 1920. 36 iv? , Ministerium bcS Innern. 84939 Verarbeitung von Mr, BrotsetttiHe M Me in Sen Mk» Herr. In letzter Zeit häufe» sich die Fälle, in denen Landwirt« Gemenge von Hafer mit Brotgetreide oder Gerste zur Ausmahlung oder Verschrotung in Mühlen ohne Mahl oder Schrotkarte unter der Bezeichnung „Hafer" anliefern. Nach 8 2 Absatz 2 der Reichsgetreideordnung vom 18. Juni 1918 gilt Geuienge, in denen sich Brotgetreide befindet, als Brotgetreide, solches, in dem sich Gerste befindet, als Gerste. Derartiges Gemenge unterliegt deshalb in allen Fällen der Beschlagnahme, gleichgültig, in welchem Verhältnis es mit Hafer durchsetzt ist. Das bei Mühlennachprüsmigen oder bei der An- und Abfuhr von der Mühle getroffene und durch Mablkarten uiw. nicht ordnungsmäßig belegte Gemenge wird des- halb grundsätzlich ohne Entschädigung r« Gunsten der Reichsgetreideftelle gemäst 8 72 der ReichSgetreideorduung für verfallen erklärt werden. Außerdem muß auf strafrechtliche Verfolgung und Entziehung der Selbstversorgung der Aulieserer zugekommen werden. Die MüblenbetriebSinhaber de« Bezirks werden erneut darauf hingewiesen, daß angelieferte Getreidemengen bet der Annahme sofort auf ihre Beschaffenheit eingehend zu prüfen sind. Die sich häufenden Vorbringen der MüblenbetriebSinhaber, sie hätten von der ver botswidrigen Einlieferung de« GemenaeS keine Kenntnis gehabt, weil sie nicht Zeit gefunden hätten, die Säcke vorschriftsmäßig nachzuprüfen, können keine Beachtung finden und den Mübleninhaber nicht vor den bei Unzuverläkfiakeiten dcS Betriebsinhaber eintretende« Folgen <Schliestung des Betriebs, strafrechtliche Verfolgung) schütze». Großenhain, am 22. Januar 1920. 1703 «l.Der Kommunalverband.— Auf Blatt 575 des diesigen Handelsregisters ist heute die am 1. Januar 1920 errich tete Kommanditgesellschaft in Firma Baer, Marx L Co. in Niesa eingetragen worden. Gesellschafter sind ») der Kaufmann Otto Baer in Riesa, und t>) der Kaufmann Otto Marx in Gröba, als persönlich haftende Gesellschafter und zwei Kommanditisten. Angegebener Geschäftszweig: Großhandel in Erzeugnissen der Eisen-, Metall», Maschinen- und Holzindustrie sowie der Baugewerbe nnd ähnlicher Betriebe. Amtsgericht Riesa, den 29. Januar 1920. Bekanntmachung. Infolge unzureichender Kohlenzuweisung sind wir gezwungen, vom 4. Februar 1920 ab die Stromlieserung an allen Werktagen von nachmittags 2 Uhr bis zum Eintritt der Dämmerung ei«,»stelle«. Der Betrieb von Elektromotoren ist nur werktags von früh S bis nachmittags 2 Uhr gestattet. In: übrigen werden die erlassenen Bestimmungen über die Einschränkungen der Verbrauches elektrischer Arbeit hiervon nicht berührt und weisen wir ans deren strikte Einhaltung noch besonders hin. kiwsa. Gemeiu-e-Sparkaffe Gröba. 8«iw»in^«wenß. k«nno-uk Kink Mess An. TS. Tüalicke Verzinsung der Wssen vrit 3^ Prozent. Mündelfichere Kapitalanlage unter Garantie der Gemeinde Gröba. Strengste Verschwiegenheit über alle Geschäftsvorkommnisse. Einlagebücher gebührenfrei. Kontrollmarken unentgeltlich. , Postscheck-Anweisung auf Konto S2V5S Einzahlungen können auch Amt Leipzig, bewirkt werden durch < Giroverkehr auf Konto » Gemcindc- I verbauds-Girokafle Gröba. Schriftliche Aufträge werden am Tage deS Eingangs erledigt. Vermietung von Panzerschrank-Zchlietzfachern. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren in offene» Depots. Gemeindeverbands-Girokaffe. Kostenlose Geldüberweisungen« Einlage« auf Girokonto in ««beschränkter Höhe. Rückzahlungen aus Wunsch sofort. Verzinsung der Einlagen auf Girokonto nach Vereinbarung. Kaffenstunden: Mu Werktag von 8—1 llhr vormittags. Noske nnd die Bolkserniihrnng. Der Ausnahmezustand in ganz Norddeutschland hat Sem Reichswehrminister die Möglichkeit geboten, nicht nur spartakistische Putschversuche im Keime zu unterdrücken und Ruhe und Ordnung im Lande slcherzustellen, sondern auch die außerordentlich große Gefahr zu bekämpfen, welche die Ernährung des deutichen BolkeS bedroht. Durch Er laß an den Militärbevollmächtigten für Pommern hat er angeordnet, daß die in Pommern erfolgten Mafsen- küNdigungen von Landarbeitern für unwirksam zu er klären seien und nur dann als zulässig erachtet werden dürften, wenn zwingende Gründe für sie vor einem Schlich tungsausschuß nachgewiesen wären. Es handelt sich nm schwere Differenzen zwischen den im pommerschen Landbund zusammengeschlossenen agra rischen Arbeitgebern und den ländlichen Arbeiterorgani sationen. T»e Bemühungen, auf dem Wege von Tarif verträgen zwischen beiden Parteien geordnete Zustände her- beizuftthren, sind bis jetzt ergebnislos gewesen. Die Ar beitgeber behaupten, daß die Landarbeiterorganisationeu in ihren Ansprüchen unerträglich weit gingen, und die Arbeiter erklären, daß mit den Zugeständnissen der agrarischen Grundbesitzer kein Lcbensauskommen in Kefen tru.eii Zei ten gegeben sei. Während des Sommers haben die Land arbeiter in Pommern wiederholt die Streikwafse ausge- nutzt und jetzt im Winter versuchen die Arbeitgeber durch Massenkündigungen die unzufriedenen Elemente für im mer los zu werden. Es wird behauptet, daß in den Pom merschen Regierungsbezirken Stettin und Köslin zahlreichen Arbeiterfamilien und einzelnen Arbeitern gekündigt sei, die zehn, zwanzig, dreißig und mehr Jahre auf ein und demselben Gute beschäftigt waren. Dabei sei kerne Rück sicht genommen auf Familienväter, Kriegsteilnehmer und Invaliden. Nosle erklärt in feinem Erlaß, daß durch solches Borgehen Ruh« und Ordnung im Lande ernstlich gefährdet werden müsse, weil dre abziehenden Arbertcr- familien irr die bereits übervölkerten Städte strömen und die Wohnungsnot vermehren würden, während andere ge kündigte Familie» den Abzug überhaupt verwergern und dadurch gefährliche Konflikte herausbeschworen würden. Man kann das Borgehen NoskeS gewiß verschieden beurteilen, aber darin wird alle Welt einig sein, daß es zur dauernden Zufriedenheit in den erregten ländlichen Bezirken Pommerns nicht beitragen kann. Es schafft Höch-- stens für den Augenblick Ruhe. Dauernde Beruhigung kann erst eintreten, wenn die bestehenden Differenzen zwi schen dem pommerschen Landbund und den ländlichen Ar beiterorganisationen auf dem Verhandlungswege geschlich tet werben. Dazu fordert NoSke den pommerschen Be- kehlSbaber auch ausdrücklich aut. BorauSsetzung mr «inen günstigen Verlauf der Einigungsverhandlungen muß aber guter Wille auf beiden Seiten sein. Mag es für beide Lager noch so viel Ursache zur Unzufriedenheit geben, so muß gegenwärtig doch oas allgemeine Interesse allen anderen Erwägungen weit voranstehcn. Die Ernährungs lage des deutschen Bolles befindet sich wieder einmal in größter Gefahr. Wie die kommenden Monate des Spät frühjahres überwunden werden sollen, vermag heilte noch niemand zu sagen. Produktion«streik und Ablieferungs verweigerung auf der einen Seite müßt« ebenso wie ge walttätige Requirierungen auf der anderen den Bürger krieg herbeiführen. Das wäre das sichere Ende. Des halb kann man nur wünschen, daß Vernunft und Nachgiebig keit gleichmäßig auf allen Seiten zum Durchbruch kommen. Tatzrstzeschichtr. Deutsches Reich. Die Fräse o«S StaatsbankerottS. Der Vertreter des .Daily News' hatte mit Herrn von Gwinner eine Unter redung. Auf die Frage, ob Deutschland, populär ausgedrückt, bankerott mache» werde, sagte Gwinner, man müsse unter scheiden zwischen Bankerott des Kredits und Bankerott der Staatskasse. Gegenwärtig sei der deuttche Kredit in einem Zustande des BankerottS, aber keine Rede sei von einem Bankerott der Staatskasse oder des Staates. Die deutschen Banken feien vollkommen zahlungsfähig, weil sie in Mark zn zahlen hätten und Markscheine gebe es im Ueberfluß. Wenn das ganze deutsche Kreditwesen schwanke, stürze es zusammen, so dürfe man nicht glauben, daß die anderen Länder Europas sich retten können. Der deutsche «rach bedeutet de« französischen Krach n«d tatsächlich de« euro päischen Krach. Zur Kriegsentschädigung meinte Gwinner, daß kein vernünftiger Bankier in England und Frankreich an die Möglichkeit, daß Deutschland die Kriegsentschädigung zahle, glaube. Gebe man aber Deutschland die Möglichkeit, Atem zu schöpfen und Kredite für Rohmaterialien und Nahrungsmittel, dann könne es auch eine sehr große Summe zahlen. Die Heimkehr der Seava Flow-Leute. Der Dampfer Lisboa" mit Admiral von Reuter an Bord lief am Sonnabend um 12 Uhr in die von Tausenden von Menschen umsäumt« und reichgeschmückte dritte Hafen einfahrt in Wilhelmshaven ein. Der Chef der Admi ralität von Trotha begrüßte di« Heimkehrer und hielt eine Ansprache, in - der er u. a. sagte: Innerlich tief bewegt, kau, ich hierher, um Sie alle aufs wärmst« im Namen der deutschen Marine und unseres teueren Vater landes willkommen zu heißen. Sie stehen als di« Letzten unserer «inst so sieggewohnten deutschen Hochseeflotte vor mir. Die Schiffe dringen Sie nicht heim. Das bran dende ewige Meer ist ihnen zur Decke geworden. Auf ein samen Posten haben Sie, Herr Admiral, den Befehl zur Versenkung der Flotte gegeben als Sie den Wiedereintritt des Krieges für Tatsache hielten. Zum Schluffe forderte Admiral v. Trotha die Heimkehrer auf, mitzrmroeiten am Wiederaufbau des Vaterlandes. Admiral v. Reuter dankte in kurzen Worten und schloß mit einem Hurra auf die deutsche Marine. Ueber die Lase im mitteldeutsche» Braunkoblenberg- ba«. Der Bedarf der Werke an Arbeitskräften war in den letzten Wochen im allgemeinen befriedigend gedeckt; eine weitere Einstellung ließ sich mit Rücksicht auf die schwierigen WohnungSverhältnissc und die fedlende Möglichkeit der tech nischen Unterbringung im Betriebe kaum noch durchführen. Gelegentlich mußten Arbeitswillige sogar abgewiesen werden. — Im Gegensatz zum westfälischen Steinkohlenbergbau ist die Stimmung der Arbeiter durchweg ruhig, wenn auch nicht zu verkennen ist, daß unter dem Drucke der täglich steigenden Lebensmittelpreise umfangreiche Lohnbewegungen im Gange sind. Auf der am 13. Januar d. I. in Leipzig stattgefundenen Konferenz der Arbeitervertreter wurde eine Erhöhung der Löhne für erwachsene männliche Arbeiter von M. 10.— und für jugendliche nnd weibliche Arbeiter von M. 5.— als not wendig erachtet. Die Belegschaften verschiedener Bezirke solle» die Gewerkschaften aufgesordert haben, sich dafür ein- zusetze», daß «ine Teuerungszulage von M. 800.— für jeden Arbeiter, M. 500.— für jede Frau und M. 300.— für jeden jugendlichen Arbeiter gewährt wird. Mit Ausnahme von Lauchhammer sind den Werken bisher diese Forderungen noch nicht zugegangen. Das Förderergebnis für den Monat Dezember wurde durch die Weihnachtsseiertage beeinträchtigt. Die Bemühungen mancher Werke, als Ersatz für die aus gefallenen Schichten am Sonntag vor Weihnachten und Neujahr ohne besondere Sonntagsznschläge fördern zu lassen, war nur iu Ausnahmefällen vo» Erfolg begleitet. Auf den Braunkohlengruben der Deutschen Solvay-Werke wurde auf Wunsch der Arbeiter vor dem Feite zweimal mit ver kürzter (8"', stündiger) Schicht gearbeitet. Die Belegschaft stellte für dies« verkürzte Arbeitszeit zwar ein« unvermindert« Förderleistung in Aussicht, tatsächlich wurde aber nur eine sehr schwache Förderung erzielt. — Trotz vermehrter Ein stellung von Arbeitskräften war «S manchen Werken bei der geringen Arbeitslust und der unzureichenden ArbeitSleiftuna immer noch unmöglich, die Förderung auf normale Höhe zu bringen. Es erweckte stellenweise den Eindruck, als ob «in Teil der Arbeiterschaft absichtlich mit der Förderung zurückhieltk um di« Gedingsätze immer höher zu schrauben. Nach den Vorgängen in Westfalen war zu befürchten, baß die stark« Agitation für dir Sechsstundenschicht unter de« Gteinkoblenbergleuten auch aus den Braunkohlenbergbau übergreifen würde. Nach der Regelung der Arbeitszeit iM
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