01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270309014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927030901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927030901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-09
- Monat1927-03
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.03.1927
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Dradlanlchrtft N«»rtch>»» D«««d«». E»nnpre»«r-S<»nm«mu>nm»r 2L 241 Nur ür Na<»larlvra»» 20 011. "»m !»»» >5 Mär, >027 o»> >L,ltch ,w»lm<>Ng«r IufteUun» >r« Hau» l.LV Mt>. ' WkvUllt t>»ftd»zui>»pr»ts >Ur Mona Mitrz 1 Mar» odn» P«>tjuNeUuna»g»düdr 8i»z« »»»»«« >u pt«a»t,. Dl« Ankara w«rd«n na» Soldmar- v«r«»n«! 0>« rinipaMo, ZI mm vr»i>« K1r,,as^»8-KK«oi!a- 2'"» « Plst-. ür ausmärl» V> PI». Eamiltinan,»,««» uno SI»ll»na»Iuch» ahn« Anzeigen-grelle. 8ah»I >0PIg.. auk.r.iald A> Pia.. dl, W mm l>r»,t» N»NEom«»«>l. ,HO Ptq., ukrrilaid2OOP'a vkierlrnaeliük' WP>a. Nu«w lutträh-a«a. Parau»h«Ladluno S»r<tN»ttuna und HaupIg«I»LNaIl»ll«: M»rt«n,l«,I,« 38 42 Dru» u. Parias oon ^t«»>» Z 21«I»»«»I IN Drerdrn. PaN>»«».g»nIo 1088 Dr«,»«». Na»dru» NU» mu d«u»»»»> Qu»U»nnn,'0d- Dr«»dn»r Na»r -> ,uldMa !tn»«r>anal« SchriaNU», m«ri,n n>»> autdrwadkl. 7«0K^W ML Xunst»p>«IpisiiOs »sit 1 S34 dssttoswAiirlss (ZusIitLksksdnitemt k4«IV«n t. La., dHarßinrtrak« 12 MV Todesopfer des Erdbebens in Fapan. soooo Menschen der Wohnstätten beraubt. — Der Umfang des Schadens noch nicht abzusehen. Minijlerbejuch in Genf. - Fremdenlegions-Skandal in Landau. — Coolidges Einladung zur Dreiuriichie-Konferenz. Ium Kampfe um den Finanzausgleich. .-W Tokio such! zu verschleiern? Ncuyork, X. März, lisch Meldungen aus Japan vcr- Iiicht das Tokioter Innenministerium, die Schwere der lebten Erdbebenkatastrophe zu verschleiern, indem eö nnr eine aeringe Totenzahi augibt. Nichtamtliche Schätzungen neben die ,'Zahl der Toten und Verwnndeten mit kititlst an. lieber olltM Menschen sind obdachloel geworden. Amtlich wird bekanntgcgeben. das, in Kyoto allein zweit an send Personen bei dem Erdbeben »»>- gekommen sind. Ter Polizeipräsident von tlnoto meldet l»Ul> Lpser des Erdbebens in Piineyama und lll» in den zer störten liachbardiirscru. Die Kliener, die in die vom Erd beben bctrossenen Geilenden entsandt wurden, Iahe» überall Schwärme von Flüchtlingen längs der Eisenbahngleise. Weiter wird tlcmeldct. das, kein Ausländer in Osaka nnd Kobe ver- lesi, wurde. Fünf Städte gelten alS völlig vernichtet. Ter Distrikt von Miniama ist am schwersten betroffen worden. In der Stadt Iwatak« sind Ist!»«, Hänler znsammen- gestsirzt und verbrannt, furchtbare Glntwelle». die über die tlüstenftädte he rein brechen, vergröstcrten das Zerstörungswcrk des Erdbeben«, Das Erdbeben, von dem die Insel Hondv. die Haiiptinsel des japanischen Archipels betroffen worden ist. hat einen weit gröbere» Um sang gehabt und durch die spater entstandenen Feuer »och grösieren Schaden verursacht, als aus den ersten Meldungen zu ersehen mar. Obwohl der Erdstost nur drei Minuten dauerte, war er von einer anstcr- gcwühnlichcu Heftigkeit und hat überall schwere» Sachschaden angerichtel. Besonders schwer betrvsscu sind die Städte Kobe und Osaka, die durch den Einsturz von Privathäuscrn und groben Fabriken ein Bild der Berwlistung bieten. Beide Städte sind obuc icdc Beleuchtung, da die Leitungen unter brochen sind. Auch fehlen alle Bcrbindunacn mit der Austen welt. In Osaka stürzte mährend der Borstell,>ng rin voll besetztes Kino ein. Die Besucher stürzten in wilder Panik zu den Ausgängen, die schnell verstopft waren, so daß im Ge dränge viele Menschen totgctrete» nnd erstickt wurde«. Da zwischen Tokio und Süd jap an durch das Erdbeben alle Telephon- und Telegraphe»vcrbi»d»ngen unterbrochen sind, kann man sich über den ttmfaug der Katastrophe noch kein genaues Bild machen, Sv liegcit aus de» Provinzen Tamba, Targo und Tagiua »och keine Nachrichten vor. I» Tokio selbst wurde daS Erdbeben nur ivenig verspürt. Es genügte jedoch, dast sich in den grostcn Hotels unter den Hotcliniastcn eine grostc Panik verbreitete und bei der ersten Erschütterung alle aus die Strastc stürzten. Paris, st. März. Wie auö Tvkio gemeldet wird, hat die japanische Admiralität eine grosse Flottcnabtciliing nach dem Erdbcbciigcüiet entsandt, deren Mannschaften sich an der Hills aktion zur Unterbringung der Obdachlosen beteiligen sollen Neuyork. 8. März. Nach einer Meldung aus Tokio wird dort die Zahl der Todesopfer des Erdbebens offiziell mit 4774 angegeben. Erdflöhe in Sidney. Paris, st. März. Nach einer Mitteilung aus Sidney wur de» dort Erdstöste verspürt, die ivalirschcinlich mit der Erd- bcbcn'welle in Japan in Zusammenhang stehen dürften. Die Erdstöste dauerten etwa drei Stunden. Schweres Eisenbahnunglück in Rumänien. Bukarest, st. März. M Kilometer von Bukarest entfernt flieste» gestern in spälcr Nachtstunde zwei Güterzlige zu sammen, :»> Waggons wurden zerstört, 5 Bahiibcamte ge tütet, mehrere ander« verwundet. Ter Verkehr nach und von Bukarest war 12 Stunden unterbrochen. Schwenkung der italienischen Politik. Ratifizierung -er Defsarabien - Garantie. Gehs. 8. März. Die italienische Delegation ver breitet heute vormittag eine Erklärung anlästlich der Rati fikation des Vertrages vom 29. Oktober 1929 über die An- gliedcrung BcIsarabienS an Rumänien, der seiner zeit zwischen England. Frankreich. Italien nnd Japan cincr- icits und Rumänien anderscilS gcichlvncn morden mar. In dieser Erklärung wird hervorgehoben, dast der nunmehr er folgte Beschlust zur Ratifikation durch Italien solange hinauS- gcschobcn worden «ei. uw de» inicrelsicricn Mächten Rußland und Rumänien Gelegenheit zu einem gütlichen Interessen- ausglcich in dieser Frage zu geben, dast aber auch mit der voll zogenen Ratifikation von Italien in keiner Weise eine Un freundlichkeit gegen das belrcuudctc Rnstland bezweckt werde. Der Ratifizierung sei keine über die Bedeutung deS Vertrages hinaus gehende Tragweite beiziimcste». In hiesige» Krcilcu wird diesem Schritte Italiens trotz dem eine grostc Bedeutung in den, Sinne beigeinesicn, als er nicht nur die italienüch-rumäuiichcu Beziehungen betont, son dern auch aus der Linie der jüngsten englischen Politik liegt. Mit der itglicnücheu Ratifizierung ist der Vertrag zwischen der rnmäni'chcn Regierung und den vier Hauptmächten des Vcriailler Vertrages in Kraft getreten. Die Rcchls- gültigkeit des Abkommens war davon abhängig gemacht wor den. dast von den vier Hauvimächien drei cS ratifizierten. Bisher lagen lediglich die beiden Ratiiikaiivnsunicrschrificii der französiichcn und englischen Negierung vor. Allgemeines Auf'ehen in Genf. Gens, st. März. In den Kreisen der Volkerbundsdelcaier- ten hat die Miltciluna von der Ratifizierung des Bcstarabien- Abkoinmcns durch Italien grösste Ueberraichung und grösstes Auslehen ervßgt. Dieler Ratifizierung wird allgemein eine sehr starke Slcdeutung bctgcmcssc». ES lässt sich zurzeit noch gar nicht übersehen, welche Gründe die ilaiienilchc Regierung veranlaßt haben, gerade tm gegenwärtigen Augenblick wäh rend der Genfer Ratstagung eine derart ichmermiegendc anstcnpolllilche Eutlchcidnng z» fälle». Es gewinnt aber immer mehr an Wahrscheinlichkeit bas, der italienische Bc- schlns, im Zusammenhang mit b«r jüngsten englischen Ausien- Anfzenpolitik dürste in ihrer Einstellung zu deu englische,, Plänen gegenüber der Sowjetunion einen weiteren Schritt gegangen sein. Ferner must in der Ratifizierung des Bestarabien-AbkommenS durch Italien ein Schritt in der Richtung der Loslöiung Rumäniens von der Kleinen Entente und einer Einkreisung Jugoslawiens gesehen werden. Die italienische Delegation hat heute außer der Tatsache der Ratifizierung keine neue Mitteilung ergehen lassen. Das Echo in der rumänischen Presse. Bukarest, 8. März. Die Ratifizierung de? Bcsiarabien- Abkomincns durch Italien wird oon der Bukarcster Presse nur spärlich und ohne Begeisterung kommentiert. Der .Adcvernl" weist darauf ht», daß daS Bcsiarabien-Proto- koll setzt, nachdem rS außer durch England uns Frankreich auch durch Italien ratifiziert morden sei, in Kraft trete. Italien habe diesen Augenblick gewählt, weil Sowjetrnstland zurzeit isoliert dasteh«. Das Blatt erwartet die Notifizierung des Protokolls durch Japan in kurzer Zeit. Die „L u p i a" meint, Italien habe bloß seine Pflicht getan. ES wäre besser gewesen, wenn die Ratifizierung dcö Ab kommens schon früher erfolgt ivärc. Jetzt könnte sic nur als Ergebnis der italienisch-englischen Zusammenarbeit in China und der Isolierung Soivsetrustlandö gewertet werden. DaS offizielle Organ, der „V i t t o r u l", meldet noch, dast vor vier Tagen zwischen England, Italien und dem rumänischen König ein Depcschcnivechscl staltgcfnndcn habe. TaS rumänische Parlament wird morgen zu einer Icstsitznng ziisammenircien. Von seiten der Regierung nnd der Parteien werden Erklärungen abgegeben werden. Politik -rgenüber Sowjrtrnbland steht. Die italienisch« arbeiten beendet sein. Die Sprengung der Werke an -er Ofkgrenze. Berlin. 8. März. Entsprechend dcn,in Paris getroffenen Abmachungen, haben nunmehr im Bereich der Icstniigs- kommandaniuren Königsberg. K ü st r i n und Glogau die Arbeiten zur Sprengung der zu zerstörende» Beton- unterstände an der Ostgrenze begonnen. Es handelt sich dabei bekanntlich um Infanteriennterstände für ic acht Mann. Bis zum l. Juni müssen verlragsgetnast dies« Zerstörungs- Der RcichSsinanzminister Dr. Köhler hat sich gleich beim Antritt seines Amtes ein Verdienst erworben durch di« Offen heit, womit er betonte, daß daS Hanptstück der stcuerpolitischen Nesormarbcit der Finanzausgleich sein müsse, dast aber di« Schwierigkeiten dieses Problems zu grost seien, um schon für den I. April 1828 die Aussicht aus eine endgültige Regelung zu eröffnen. Eigentlich sollte ja ichon der l. April 1927 der Termin für die endgültige Gestaltung des finanziellen Ver- hälinisics zwischen Reich und Einzeisiaalen sein. Da es sich aber als unmöglich erwies, bis dahin den ganzen sich dabei znsainincndrängenden Fragenkomplex von den ihm an haftenden Hemmungen, Undurchsichtigkeiten und Jntcrcssen- krenzungcn zu befreien, so mußte für daS kommerrde Fiiranz- jahr 1927H28 wiederum zu einer Uebergangsregclung ge griffen werden, -ic zurzeit dem Reichstage vorliegt, nachdem sic den Neichörat bereits passiert hat. Die finanzpolitische Bedeutung der Vorlage wird durch die Erklärung Dr. Köh lers über die voraussichtliche Unmöglichkeit einer ander weitigen endgültigen Regelung tu naher Zeit um so ichärser hervorgehoben, weit daraus erhellt, daß cs sich nicht bloß um ein einjähriges, sondern um ein länger dauerndes Proviso rium Handel» dürfte, das dementsprechend fester fundiert werden must. Der UebeMang von einem mehr oder weniger ausgedehnten Provisorium zu einer für alle Zeit gültigen Ordnung der finanziellen Beziehungen zwischen dem Reiche und de» Landern ist grundsätzlich überhaupt nicht gut eher denkbar, als bis die deutsche Wirtschaft eine solche Festigkeit erlangt hat, daß sic, -ic ja doch schließlich die gesamten Lasten tragen must, imstande ist, eine völlig gesicherte Grundlage für die Ausstellung der staatlichen und kommunalen Etats abziigcbcii: bis man also zuverlässig sagen kann: So und so viel Einnahmen stehen aus einem keinen Schwankungen mehr unterworfenen wirtschaftlichen Organismus zur Verfügung und darin haben sich Reich, Länder und Gemeinden »ach diesem oder jenem Snsicm, aber jedenfalls mit der Maßgabe z>u teilen, daß die Ausgaben den Einnahmen mit der rigorosesten Sparsamkeit angepaßt werden müssen. Alle Be mühungen zur Losung des Problems sind mit der Erkenntnis zu durchdringeil. daß cS sich nicht um einen einfachen mechanischen VcrrcchnungsauSglcich zwischen den drei stcucrcrhcbcnden Körperschaften, nicht um die bloße Auffindung eines ge eigneten Verteilungsschlüssels handelt, sondern »m das Maß der Lasten, das die Wirtschaft vernünftigerweise zu tragen vermag. Eö ist gewiß sehr wünschenswert, daß bei der end gültigen Regelung die Länder und Gcmcin-cii einen Teil ihrer ehemaligen ftnanzicllen Selbständigkeit und damit ihre elbstvcrantwortlichkeit bei der Steuererhebung zurück- crhalten. Solange aber »och nicht feststeht, wie sich das Schicksal des Dawes-Plaiics gestaltet, und solange die Ein kommensteuer, das Rückgrat der Finanzen in Reich, Ländern und Gemeinden, infolge der Unrentabilität weiter Wirt schaftszweige noch ständige wesentliche Ausfälle ausweist, wird man am zweckmäßigsten das System der ttcbcrivcisungcn durch die NeichszenIralsleNe beibehaltcn, da nur so unter mehr oder weniger unsicheren wirtschaftlichen Vcrbälinifsen ein billiger finanzieller Ausgleich gesichert erscheint. Man wird daher die Erörterung über die endgültige Regelung nach den bisher bereits darüber gepflogenen Auseinandersetzungen einstweilen ziirückstellcii dürfen. Zu betonen ist nur, daß der lau, die mühevoll aufgebaute zentrale NeichSsinanzver^ waltung zu zerschlagen und die Einkommcnstcncr wieder, wie früher, ganz de» Ländern und Gemeinden zu überweisen, mährend das Reich dafür mit der ausschließlichen Verfügung über die Umsatzsteuer abgesunden werden soll, nicht als ein praktisch gangbarer Weg gewertet werden kann. Grundsätzlich wird vielmehr an den Bestimmungen des jetzigen Finanzaus gleichs scsizuhaltcn sein, di? besagen: ..Die Inanspruchnahme von Steuern für das 2!eich schließt die Erhebung gleichartiger Steuern durch die Länder und Gemeinden aus. wenn nicht rctchsgeictzltch ein anderes vorgeschriebe« ist Die Erhebung von Zuschlägen zu Reichsstcuern ist de» Ländern und Ge meinden nur ans Grund reichsgcsctzlichcr Ermächtigung ge staltet. Landes- und Gemeindesteuer», die die Steuerein nahmen dcö Reiches z» schädigen geeignet sind, sollen nicht erhoben werden." Dr. Köhler hat sich über seine Auftastung hierzu nicht geäußert. Man darf aber wohl vorauSsLtzech daß er ein Anhänger der künftigen Zuschläge Ist. öle sä auch, wenn das Reich -te stnanziclle Geictzgebuiig und zeu ch-«
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