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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192002100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-02
- Tag1920-02-10
- Monat1920-02
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1920
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Der Staatsanwalt. . Roman von Arthur Bransewciter. 14. Fortsetzung. Lr hat die Gartentür geöffnet. Ahr traute» Knarren dringt eigentümlich tn die Totenstille hinein, die im Barten d«S Pensionats und vor diesem selber herrscht. Gunst alle» Leben und Heiterkeit. Man promenierte miteinander, man machte gemeinsame Spiele oder fast lachend und plaudernd auf den verschiedenen Plätzen oder bei schlechtem Wetter »um mindesten auf dem großen, geschlitzten Balkon vor dem Hause. Aber heute? ! Alle» wie auSgestorben. Als betrete er einen Kirchhof. Hie und da huscht ein Mensch an ihm vorüber, bleich das Antlitz, bestürmt dir Mienen — eilend wir ein Schatten. Regungslos das ganze Haus, als wäre eS unbewohnt seit langen Zeiten — nur die weitgeöffneten Fensterflügel da oben im ersten Stock über dem großen Balkon knarren und ächzen im Winde. Sonst hörte man nicht» — nicht» al» den Regen, der stärker wird und pochend an die Scheiben peitscht und von »er Dachrinne hinuntergurgelt mit langsamem, monotonem Bettatsche. Lr ist in» Hau» getreten. So ost ist er an der großen Uhr im Trepprnflur vorbetgegangen, strft ohne sie zu mer ket». Heute aber pendelt sie Ihr Tick-Tack so schwerfällig, so aufdringlich laut, «nie er e» nie au ihr gehvrt. Und auf den breitet» Treppen hallt sein Schritt wider, al» trüge er Blei unter den Küßen. Er steht vor der Wohnung des Justizrats Eine taute, harte Stimme dringt ihm entgegen, ihr Klang ist heiserer al» sonst. Dazwischen ein Geschiebe und et« Geklapper, ein Serfen und Lärmen und Poltern. Al» G «lutgemale »ergrHlichangattopft Ml» «NN »ie Tür« gtz. geleitet vor»«« fei, dle Erzfördentna im allgemeinen Sin« tereffe ,u steigern. Zeuge Geh. Rat Mpcke bestätigt auf die Fragen Helsserick«, daß sich Thyssen gegen da» Präfekt der Zusammenfassung der gesamten Industrie gewendet habe und Erzberger sich ebenfall« tn diesem Ginne betätigt Labe. 8u der Frage der Liquidierung de» sranzLsisckrn Besitze«, tu der Helifrrich für eine vorsichtige Haltung war. sei Erz berger tn »in schärferes Tempo »ingetreleii. Zeuge Dr. Wild- »rüde bekundet aus Befragen u. a., daß nach seiner Met- nun« die Trennung Herr» Thyssen« non Herr», Erzberger auf eine Anregung Thyssen» erfolgt sei! Die Verhandlung wird- sodann auf Dienstag vormittag vertagt. Deutschlands ZahliiugSverPsttchtnuaen. Reichsminister Hermann Müller erklärte dein Berliner Pertreter der Ehtkago Tribüne tn eine»» Interview r Rach Schätzungen, die von den zuständigen deutschen Zentralstellen ausgestellt worden sind, und bei denen, so «nt die« möglich war, der Wert in» Zriipniikt der Lieferung oder Leistung auf Gold mark geschützt morde» ist. sind bisher solgende Lieferungen bewirkt worden: lin Millionen Mark): 1? Saargruben 1000, 2. Liantdationen deutscher Unternehmungen im Auslände 12000, tz. Reich«- und Staatseigentum in den abzutreten den Gebieten 8 KOO. 4. Handelsflotte 8250, 5. Raturalliese- rungrn: a) Kohlen 240, b) Maschinen ISO, c> Eisenbahn- material 750, d) Kabel 06, 6. znrückgelaffeneS Staats- nnd HerreSeigentnm, soweit es nicht unmittelbaren Kampf charakter trägt, 7000, 7. bisherige Kosten für da« Besaßunn«- beer 666. Die Summe der Lieferungen beträgt 86 722. Hierzu kommen di« bereit« begonnenen, aber noch nicht ab geschlossenen Lieferungen von Aied im Werte von 3S0 Mill. Goldmark nnd van Farbstoffen im Werte von 200 Mill. Goldmark, sowie die Forderunaen gegen Oesterreich- Ungarn. Bnlgaricn und die Türkei im Betrage von 2000 Mill. Goldmark. Ausdrücklich bervorgehobe» sei, daß bet diesen Ziffer» die znriickgelieferten Werte Bargeld, nament lich die belgischen Depot«, Effekten «iw. in» Betrage von 4800 Mill. Goldmark nicht nütgerscbnet ,vorbei» sind. Für Veibekaltung der Zwangswirtschaft. Die Arbeits gemeinschaft der Arbeiterräte beim Magistrat der Stadt Berlin bat einen Aufruf an die Bevölkerung Groß-Berlin« gerichtet, in welchem sie Beibehaltung der Zwangswirtschaft fordert. Der Aufruf glaubt die Ernährung de» Volke« nur dann gesichert, wenn die bestehende Zwangswirtschaft bei behalten, strengste Kontrolle über die landwirtschaftlichen Produzenten ausgeübt und der gegenwärtig« tatsächliche Bestand an Lebensmitteln bekanntgrgeben werde. Ter Empfang der Stimmberechttgteu, die, wie aus Flensburg berichtet wird, im Abstimmungsgebiete nunmehr in Sonderzügen au« dem Reiche in der erste»» Zone «iutrafen, war überall begeisternd, besonders tn Apenrade und in Tondern herrscht großer Jubel über die Ankunft der deutschen Brüder und und Schwestern au« dem Süden. Tarifvrrvandlungcn tm Bankgewerbe. Die Verhand lungen im SchlichtungSauSschufle über den RrickStarif im Bankgewerb« werden am Mittwoch, den 11. d. M. im ReichSarbeitSministerium unter dem Vorsitze de» Geh. Regie- rungSrateS Dr. Witzler beginnen. «ifchwucher der Reichsfischversorgung. Mit einem Anflehen erregenden Fall von ungeheuerlichem Fifchwucher, dessen sich die Retchsfischversorguna schuldig gemacht bat, beschäftigt sich zur Zeit die Essener Staatsanwaltschaft. Die Essener Staatsanwaltschaft hat gegen die Reichsflschversor- anng' G. m. b. H. in Berlin und deren Vorsteher Nathan das Verfahren wegen Preiswuchers und Kettenhandel« ein geleitet. Die Veranlassung zu dem Verfahre» bildet dle Feststellung, daß die Neichsfischverlorgung wiederholt Sen dungen von Salzheringen, die Essener Firme» von hollän dischen Firmen zum Preise von 360 di« 405 Mark für di« Tonne erkalten haben, beschlagnahmt, die Tonne zum Preise von 80 Mark übernommen und hernach die beschlagnahm- ten Fischsendungen den Essener Firmen zum Pret« von 450 Mart für die Tonne wieder angebotrn hat. Dieser Lag« bat der Essener Untersuchungsrichter bei der ReichSfischver- sorguna in Berlin Beschuldigte uud Zeugen vernommen. Ta« Ergebnis der Vernehmung ist di« Verhaftung de» früheren Vorstehers der Rricksfischversorguna Nathan ge- wesen. Bücher und Bankgnthaben der ReichSfischversorgung im Betrage von 120 Millionen Mark sind beschlagnahmt worden. Nathan ist in da« Essener Untersuchungsgefängnis etngeliefert worden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Ans- dehnung des Strafverfahrens gegen weitere Personen erforderlich werden wird. gm Prorest arger» de» Hauptmann Kessel erklärte der Vertreter der Anklage: Der Angeklagte sei zu einer Zucht hausstrafe ir» Höhe von 2 Jahren zu verurteilen, aber da er sein« falsch« Aussage gemacht habe, ohne über sein Zeug- ni«verweigerung»recht belehrt worden zu sein, müsse die Strafe nach dem Gesetz rrmätzigt werden. Der Anklagever treter beantragt« 1 Jahr Gefängnis und Dienstentlassung, ferner wegen Anstiftung zu unerlaubter Entfernung und Herausforderung zum Zweikampf 6 Monate und 2 Tag« Festungshaft. Berlin steh» vor »em «treik der Mieterverbänd«. Der Streik dürfte zunächst tn den Stadtteilen mit Überwiegender Arbeiterbevölkerung zum Ausbruch kommen. ReUhstasSwnhle«. Wie der Abgeordnete Pachuickr auf dem Parteitag der Deutsch-Demokratischen Partei Branden- bürg» mittrilte, finden die Reichstagswahlen voraussichtlich im Juni statt. Generalstreik in Solingen. Seit gestern früh herrscht in Solingen Generalstreik, dem sich die Bucbbruckergehilsen angrschlossen haben. Die Zeitungen sind nicht erschienen. Der Generalstreik ist eine Folge von wilden Streik» in gr» wisse»» Betrieben, infolge deren dle Arbeitgeber den beteilig ten Arbeiter« mit IStägiger Frist gekündigt hatten. — Fn- ösfnet hat, stürzt er fast über einen kleinen Koffer, der hart an ihr steht — ein großer ist mitten tm Zimmer aufgestellt, und um ibn herum ein Gewirr von Kisten und Kasten und Körben, «in buntes Durcheinander von den verschiedenst«» Sachen. Aber thronend über alle dem der Justiziar, mit hoch- rotem Antlitz und schweißperlender Stirne den beschäftigten Frauen Anweisungen gebend mit unsicherer, nervöser Stimme. Bolkow ist erstaunt stehen geblieben. „Gas ist passiert?" fragt er endlich. „Was passiert ist, Herr?" ruft der Justizrat, und diese Anrede ist das sicherste Zeichen seines Unwillen» — „wa« passiert ist? Herr, bas fragen Sie auch noch? ! Denken Sie, ich habe mein Leben gestohlen? Denken Sie, ich hätte e» mir bis heute mühsam erhalten, nur daß irgend solch ein Morbbube «S mir in einer Stacht zu seinem Pläsier ab schneidet ? Denken Sie, ich will noch ein« Stunde länger in diesem verteufelten MorüSorte bleiben uud mich für jede» räuberische Gelüste nur so -urecht legen k Ich banke, Herr — bleiben Sie meinetwegen so lange sie wollen — ich kann nicht nur immer an mich Lenke» — ich habe für ander» zu sorgen — ich habe Fra» nnd Kind — ich reise — heut« noch — mit dem nächsten Zug reise ich fort au» dieser Mörder höhle. Sn avant l Hieher, wenn ich bitten darf i Vorsicht mit dem Revolver, Gerda, er ist geladen." Und er gibt seine Aufträge, unbekümmert um de« Ein- getretener», der sich trotz de» Trnste» der Stunde «ine» bit teren Lächeln» nicht zu erwehren vermag. Frau Ntebrrt hat den Staatsanwalt nur zugeniclt — sie ist beschäftigt. Gerda aber bat sich erhoben und ist ihn» «ntgegenartreten. Sin großer Schmerz liegt «ms den schönen Zügen, die weich« Hand zittert in der seinen. Lst e» Licht schrecklich — der arme Mensch — und auch TogeSgesihilh»». Denttche» Reich. Die Zwana»vovsir»ckttna «ege« Helsferich ««zulässig. Die Zwonasvollstrecknng an« dem Strasbeschlnß de« Unter- knchunsisausschusses argen Dr. Helsserick ist von» Landgericht Berlin > für nnznlassig erklärt morden. Iveitrre Schließung von Etscnbabnwertstättrn. Kestern morgen wnrde dir Etsenbahnbauptwerkftätte Buckau in Maadebura geschloffen nnd die gesamte Belegschaft voi» 2240 Man» entlassen. Diele Maßnahme entspringt der dauernden Unwlrtschnstiickkclt. Da die Belegschaft viel zu zahlreich mar, wird ei» ansehnliche'Teil der Arbeiter nickt wie der eingestellt werden tonnen. Wegen Uuwirtsckaktlichkeit wurden ferner die Eiseiibabnbaiiptmertstätten Halle und Delitzsch mit etwa 2500 Arbeiter» geschloffen. Auch hier wird bei der demnächsriaen Wiederaufnahme dr« Betriebe« ein erheblicher Teil der Belrnsckast nickt wieder eingestellt werden. Eine Meldung uns Limburg besagt, daß anck dort die Eifenbaknwe» fstätte wegen Unwirtsckaftlickkeit geschloffen worden ist. Ungefähr 3000 Arbeiter wurden entlassen. Ueberschickte« im Hambornrr Bezirk. Ans den Lhyssen- schen Zecken des Hamborncr Bezirks werden seit kurzen» in aroßrul Umfange llrbersrbicktrn gefahren, dir an» letzten SamStaa zu einer Sieigeruna der Dnrchschnittsförderung um 80 Prozent führten. Die Bereitwilligkeit zur Leistung von Uebri schickten, für welche außer 25 Prozent Lobnzuschlaq Fleisck und Schmalz zn billigen Preisen aeliefert »vird. nimmt jetzt anck unter der Belegschaft anderer Zechen dr« RuhrbezirkeS ständia zu. Prozeß Er-.berger-Helfferich. Znr gestrigen Verhand lung im Prozeß Erzberger-Helfferich war der ReichSfinanz- minister Erzberger wieder erschienen. Die Zuhörer wurde»» aufs genaueste nach Waffen durchsucht. Nachdem der Vor sitzende die Sitzung mit einer Ermahnung z» ruhiger fach licher Verhandlung eröffnet batte, äußerte sich Erzberger zum Pnigodin Falle, wobei er besonder« die Veräußern«« feiner Anrelle der Gesellschaft zum Pariwerte behandelte. Er schilderte de» Verkauf der Anteile der Sächsischen Serum werke, der zu einer Zeit erfolgt sei. ma die Anteile einen gewissen ZnfnnftSwert, d. b. einen Spekulationswert, gehabt batte». Von diesem Verkaufe habe er der Gesellschaft ord nungsgemäß Mitteilung gemacht. Zu dem Vorwürfe, daß er als Abgeordneten die Regicrnnn für di« Snbvrntwnir- rung der Serumwerke habe interessieren »vollen, wies Erz- beracr den Angeklagten daran? bin, daß ihm als ehemaligen Gtäatsmniister ganz genau bekannt sein mußte, daß einmal 25 000 Maik bei dein Miiliouen-HrereSetat damals gar keine Rolle spielten und daß seiner de» der Etatberatnng in der Regel Abgeordnete allerlei Wünsche vorbrinaen, die höhere Mittel verlangen als angesetzt sind. Gegenüber der Bemerknna, zwischen seinem Auftreten im Reichstage und seinen Beziehungen zu den Sächsischen Srrumwerken bestünde rin Znsainmenbana. erklärte Erzberger unter seinen» Eide, daß dieser Zusammenhang niemals bestanden habe. Hierzu wurde die Vorladung neuer Zeugen in Aussicht genommen. Vom Zeugen Lnuteufcklägrr werden Erzberger» Aussagen über den Pariuerkaus seiner Anteilscheine dahin bekräftigt, daß für die Srrnmiverke die verschiedensten gemeinschaftlichen Interessen für den Ankauf Vorlagen. Es erfolgte sodann die Verlesung des Protokolls über die Anssaacn dcS72jähr. ZeniorckefS der Firma Thyssen, August Thyssen, der wegen Erkrankung kommissarisch vernommen worden mar. In seinen Aussagen, die sich iln wesentlichen mit den Bekun dungen des Generaldirektors RabcS decken, schildert Thyssen Erzberger als einen außerordentlich fleißigen und kluge» Mann, den er häufig in wirtschaftlichen Angelegenheiten habe in Anspruch nehmen muffen. Dies sei die einzige Ver- anlnssunaaemesen, ErzbergerindcuNüssicktSrat anfzunehmrn. Zu der Angelegenheit der Uebereignnng der Grub«» von Briey, über die sich Tbyffcn in seinen Aussagen ebenfalls verbreitet, »vird der Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustriellen Dr.Reichiirdt eingehend ver nommen. Der Zeuge bestätigt dem Nebenkläger, daß dem Abgeordneten Erzberger keinerlei Geldmittel für seine Pro paganda znr Verfügung gestellt worden seien. Neber die Juliresolntion sagte der Zeuge, daß er sie für «ine unge heure Störung der ganzen Friedenspolitik gehalte»» habe, die ein späteres Zusammengehen mit Erzberger unmöglich machte. Der Rechtsbeistand Erzberger? läßt sich von dem Zeugen bestätigen, daß Erzberger später überhaupt keine Einwirkung mehr auf die Propaganda des Vereins der In dustriellen gehabt habe. Als nächster Zeuge wurde Frhr. ». Stein vernommen, der über eine Unterredung mit Erz berger ans der Zeit der Jnliresolntion berichtete. Bei dieser Unterredung habe Erzberger erklärt, der Angliederung von Lonawy und Briey stehe die Resolution nicht im Wege. Liese, wie die östlichen Wünsche seien al« Grenzreaulierung zu erreichen. Ter Nebenkläger Erzberger läßt sich bestäti gen, daß er bei dieser Unterredung auSgesührt hab«, daß «ine Unterdrückung irgend eines Volkes nickt ftatrnnden dürfe. ES folgen dann ausgedehnte Darlegungen de» Zeuge» »Seh. Rat Semver, der seinerzeit der Sckutzverwaltung kn Metz anqehört hat, über die ganze Angelegenheit Longwy- Briry, di« Wünsche, die vom Thyfsenkonzern in dieser Be ziehung an die Regierung geltend aemacht wordei» find, über die adlebnende Stellung dec Sckutzverwaltung gegenüber diesen Wünschen und über die Unterredungen, die in dieser Beziehung statigefnnde» haben. Der nächste Zeuge Mini sterialdirektor v. Schönebeck war Referent im Reichsamte de» Inneren für Longwy-Briev. Auf die Frage, ob er den Eindruck gewonnen habe, daß Erzberger sich nur von finan ziellen Interessen des Thysscnkonzern» habe leite»» lassen, oder auch von patriotische» Bestrebungen, erklärte er, er habe den Eindruck gehabt, daß Erzberger von der Absicht folge Streck» »er Drucker erscheinen die Kistner Zeitungen mit Ausnahme der sozialdemokratischen Rheinische« Zeitn»,, nickt Pplen. Generalstreik? Die Wiener „Reue Presse" meldet au» Warschau, daß di« polnische« Sozialisten erklärt haben, tcn Generalstreck für ganz Polen zu proklamieren, falls die pvi Nische Regierung «ne ablehnend« Antwort aus da» Frieden angebot »er russischen Rätereaierm»g erteilen würde. Fndlen. Ter Kadrikarbeiterftrelk in Bombay ist beendet. Rußland. Trotzki Volkskommissar für da» Transportwesen. N-uc der» letzten au» Rußland eingegangenen Nachrichten soll Trotzki da« Volkskommissariat für da» Transport- und Ver Iorgung»wesen und General Polinow das KrieqSmini frertnm übernehmen. Den Generalen Evert und Iwanow wurde da« Kommando über die Truppen i" Sibirien niw Turkestan übertragen. Die ««« Grimdsötzr fiir die Bezuschussung do» «ante». Die vom ReichSarbeitSmstnsterinm über die Gewäo» rung von Darleben aus Reichsmitteln zur Schaffung neuer Wohnungen erlassene» neuen Richtlinien haben auch für Sachsen Gültigkeit erhalten »nik> werden denen, die an die zuständig« Behd.de Geiucltz- um Bezuschussung von Wohnbausbauten «'ngereicht batten, in den nächsten Tagen zugcbrn. , Nack diesen neuen Richtlinien werden die Beihilfen als bedingt rückzahlbare zunächst unverzinsliche Darlehen gewährt zur Bekämpfung der Wohnungsnot und zur FSr- derung de« Siedlungswesens. Die Gewährung d»e,er Dar lehen soll plamnäßig aus die Zahl der Bauvorhaben be schränkt werden, die nach Maßgabe der verfügbaren Bau stosse im lausenden Jahre voraussichtlich errichtet werben können. Sie »ollen gewährt werden sür Wohnungen, die Nach Größe, Anordnung, Raumzahl, Raumhühe und Aus- stattui^ die notwendigen Anforderungen nichit überfchrci- ten. In erster Linie sollen Flachbauten mit hin reichendem Gartenland berücksichtigt werden, drergc- sShössiaeMehrfamilienhäuser nur innerhalb brr Städte oder der ländlichen Gemeinden mit städtischer Ent wicklung. Für Wohnungen, di« A'.beitgeber sich für ihre Arbeiter und Angestellten errichten, sogenannte Werk wohnungen, werden de RelchSdarlehen nicht gewählt. Zu Wohnungen, die landwirtschaftliche Arbeitgeber für dir m ihrem landwirtschaftlichen Betriebe Beschäftigten er richten (landwirtschaftliche WcrkwohnungenV können nach näheren .Bestimmungen der obersten Land behörde Reichsbarleheu gewährt werden, wenn der Miet vertrag in keine rechtliche Abhängigkeit vom RrbeitSver- trage gebracht wird. Die NeichSd-ariebt.» werden nnr ge währt, wenn die Gemeinden (Gemeiudeverbimde) sich ui: der Aufbringung der Bankosten beteiligen (Gemeinde- darle hen). Die Höbe de« zu gewährenden Darlehens wird er- »nittelt durch Vervielfältigung der Qnadratmeterzalft der Wohnfläche und der Stallfläche. Wohnflächen werden bis zu 70 Quadratmeter, die lichten Grundflächen von Stallen als Zubehör des Wohnhauses bis zu lO Quas- ratmeter. bet rem ländlichen Wohnungen bis zu 40 Quadratmeter der Berechnung zugrunde gelegt. Tic oberste Landesbehörde kann irdoch zum Zwecke der Schm- sung von Wohnungen für kinderreiche Fami lien gestatten, daß ausnahmsweise nnd höchstens bis zum 10. Teil der Molmungeir, für die Beihilfe gewährt wird, Wohnfläche biS zu 80 Quadratmeter zugrunde ge legt wirb. Der der Berechnung des Darlehens zugrunde zu legende EinheitSgesek sür d-n Quadratmeter bars in ländlichen Gemeinden nnd kleineren Str! dien mit Vorwiegend ländlichem Charakter im ein- und zwei acsckzossigen Wohnhaus den Betrag von 165 Mark, in dcu übrigen Gemeinden den Betrag von 160 Mark, im brc»- und mehrgeschössiaen Mehrfamilienhaus den Betrag von 150 bezw. Illi Mark, für Stallflächen den Betrag von 75 Mark nicht überschreiten. Den Gemeinden bleibt es überlassen, die Höhe ihre? Darlehens zu bestimmen, jedoch mutz dieses mindestens ein Drittel des ReichiSdarlebns be tragen. In der Höhe des Reichs- und Gemeiudedirleheiw ist tn dem Baugrundstück eine Beihilfe-Hypothek zu bestellen. Dieser Hypothek dürfen un Range nur Be lastungen in Höhe des Unterschiedes der gesamten Her- stellungstostcu nnd des Beihissedartehens vorangelen. Dcw Beihilfedarlehen ist zur Rückzahlung fällig, wenn ohne Zustimmung der den Bescheid crteilendeii Behörde oder ocr von ihr bestimmten Stelle das Grundstück einschließlich der darauf errichteten Neubauten zu anderen als zu dcu tm Antrag bezeichneten Zwecken benutzt wird, oder wenn nicht der vorgesehenen Anzahl von Familien Unterkunft gewährt wird nnd hierbei nicht kinderreiche Familien, Fa milien von Kriegsteilnehmern nnd Kriegsbeschädigten so- wie der im Kriege Gefallenen vorzugsweise berücksichtigt werden. 20 Jahr« nach Gewährung deS Beihtlfedarlehcns wird der Wert veS Hanleö endgültig sestgestellt. Der Unter schied zwischen den Herstellungskosten und dem endgültig sestgesiellten geringeren Werte gilt als verlorener Bau kostenzuschuß. Die Beihilfe-Hypothek ist insoweit bann zu. löschen. Der verlorene Baukostenzuschuß wird zunächst auf das Reichödarlehen angerechnet nnd der Rest der Bei hilfe-Hypothek ist mit 4 Prozent zu verzinse»» und mit 1 Prozent zuzüglich ersparter Zinsen zu tilgen. > >» „Ist sie schwerverwunbet?" Gerda hat nicht Zeit -u antworten. Der Justizrat quält «sich pustend und keuchend, einen Koffer »»schließen und sendet schon Blicke giftigen BorwurfS zu ihr Herüber. Sie muß ihm helft«. Endlich ist di« Arbeit getan — der Justizrat will Lust schöpfe»» — man tritt nach außen. Der Regen hat ein wenig nachgelassen, ader die Fenster Mgel da oben knarren und ächzen im wachsend«»» Winde stärker al» »uvor. Im Garten sind mehrere der Gäste versammelt — aller Blick« wenden sich nach oben „Dort ist «» geschehen l" Wie tausendmal ist a« diesem Morgen wohl dieser Aus spruch getan — wie tausendmal die Frage laut geworden nach dem unseligen Täter i „Und nicht die geringste Spur?" „Nicht die geringste i Lautlo» ist er gekommen, lautlos verschwunden i Go wie sie «» det dr« anderen Gelegenheiten gemacht Haben — nnr daß sie e» dort nicht so blutig getrie den Haden!" „Der arme Kerl — du »nein« Güte, er war frei lich sehrkvank — für solchen Menschen ist eS oft das Schlechteste nicht — wer kann wissen — aber die Wärtern»! Me ist ihm wohl zu Hilf« geeilt — ob sie tatsächlich so „Und das, man nicht« gefunden hat! Nicht daS Mei- L. Denken Sie -- der Ar»t wird geholt — mitten in dec Nacht. Er fügt d»e Ränder der Wunden des Er mordeten zusammen. Dann geht er nach Haufe und seht ttchRn, um sofort an den tzkmtävvrsteher Bericht ,» er-
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