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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192002289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-02
- Tag1920-02-28
- Monat1920-02
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1920
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verttiches und Sächsisches. Riesa, den 28. Februar 1920. —* Mitteilungen aus der Ratssitzung —* Mitteilungen au» der Ratssitzung »vm 27. Februar 1920. 1. Die hiesigen Turn« und Sportverein« baden um Be ¬ schaffung eine»Spielplatz«« gebeten und dabei aus da nn de» Stadtpark angrenzende Rittergutüfeld verwiesen. Mit Rücksicht ans die jetzt vesteüenden ErnäbnmgRcbwierig- »eiten dqt der Vauausiwnss vorgescblagen, insofern dem Er- suchen nicht stattzngeben, als Svortplaft vielmehr den so genannten Schwarzen Platz nach dessen Rücknahme au« dem jetzigen Mietvrrkültnisse bereit zu stellen. Der Rat be schließt demgemäss. , .... 2. Die Erstellung einer Wagenhalle für dir Automodillinie Meissen-Riesa in der Reithalle der Kaserne 1.68 wird nach den Vorschlägen de« Etadtdau» amtes beschlossen. 8. Als Höchstpreise für Vach Hand z» aärtne« rischer Nutzung werden nach Vorschlag de« Bauausschuffe« anderweit festgesetzt 35 Psg. für den g>» einschliesslich Wasser- lirferuna und 25 Psg. für den gm ohne Wasserlieserung. 4. Nack einer vorliegenden Anzeige sind eine ganze Anzahl Wege im Stadtparke durch Geschirre und Wagen aller Art. namentlich durch die Inhaber von Schrebergärten auf dem (YSHliser Watz völligzerfabren und sür Fussgänger säst «nbenntzbar gemacht worden. Jeder Verkehr mit Waae», ausgenommen Kinderwagen, soll des halb sür den Stadtpark erneut untersagt werden. Die Durchführung des Verbot« soll mit allein Nachdruck erfolgen. Da« Verbot des Betretens der Parkanlage» ausserhalb ver Dege und da» Beschädigen der Anlagen soll rrnent bekannt gemacht, Zuwiderhandlungen sollen streng bestraft werde«. 5. Der Schlachtbos-Ansschuss bat eine Erhöhung der Gebühren für den Schlachtbof vorgeschlagen. Die neuen Gebührensätze sollen in einen Nachtrag zur Schlacht- hofordnnng ringcarbsitet werden. 8. Zur Gcbühren-Erhöhiina durch den Schlachtbof- AuSschutz sür Benutz» na derSchlachthofrvage durch Drivatgcschirre auf 1.50 M. für einmaliges und auf 2 M. für zweimaliges Wiegen eines Fuhrwerk« erteilt der Rat seine Zustimmung. 7. Zur Grenz spende für di« Abstimmungsgebiete werden auf ein Gesuch des Deutschen Sparkasse» Verbände« 300 M. nuL Sparkassen-Mitteln verwilligt. 8. Zur Erneuerung bezw. Jni'tandsctznng der Ein friedigung dec Familiengärten an derSchiitzen- strasse werden die zunächst in Höhe von 2000 M. erforder lichen Mittel verwilligt. Die Pnchtpreise werden auf 30 Psg. für den <M einschl. Wasserlieseruna und auf 20 Pfg. ohne Wosserliefernng festgesetzt und zwar für alle städtischen Familicngärten. Ueder die Erneuerung dec Einfriedigung der Garten an der Maxstrasse soll ei» Kostenanschlag vom Stadtbauamt ausgestellt werden. 9. Tie Erneuerung der Jahnabrücke an der Brückenmühle soll nach dem vorliegenden Anschläge mit 5800 M. Kostenaufwand auSgeführt werden. Die Mittel sind im nächsten Haustzaltplan elnzitstellen. 10. Aon einer Mitteilung des NcichSivehrministeriumS, nach der cs nicht beabsichtigt tst, Truppen des 100000 Mann- Heeres nach Riesa zu verlegen, nimmt der Rat Kenntnis: ebenso davon, dass nach Riesa eine Abteilung von etwa 500 Mgnn HilfSpolizei verlegt werden soll. 11. Dem Vorschläge des GaSwerkg-AnSschuffe« ent sprechend beschliesst man, für das Gaswerk einen Motor lastwagen ans HccreLbeständen anzuschaffcn. 12. Dem Beschlüsse des Schulaur-schusseS, von den Turnvereinen künftig sür Reinigung und Beleuchtung der Turnhallen je 125 M. jührliw zu fordern, tritt der Rat bei. 13. Tie vom „Fcaueildanr 1914" sür den 20. März 1920 geplante Haus- und S tra tze n s a m m l u ng für die Zwecke seiner ergänzenden Kriegsbeschäbigten-Fürsorge, die in Förderung LeöKriegersiedelungswesrns,in Mielunrerstützung, in Erhaltung dec Kriegerheime und in Möbrlsürkorge be steht, beschliesst man, itadtjettig in der übliche» Weise zu unterstützen. Zu Punkt 1, 2, 3, 7, 8, 9, 11 und 12 ist noch die Mit- entschlietzung des Stadtvrcorbueten-Kollegiums einzuhole». Im übrigen werden noch 30 weitere Punkte in dec Sitzung erled igt. —* Zugverkehr nach Lommatzsch. Don Mon tag, den I. Mürz ab wird der Zug 1232 in Richtung Lomn: a tz s ch wuh 4.38 Uhr (vorher 4.41 Uhr) abgelassen. —* ar, foertraiz. Lee Ärbeitgebekichutzvercano für Riesa uns Umgegend, die.AcP.-itsgemcmlchast freier An- gestellren-Vsrbäudr, L^rScar-eli Riem, der Gewcrkscha,ts- dund der taufmaruci-chc» Ängesteliien-Beebände und der GewrrtskkcrstSömrd Lee AngestelUen baden beantragt, tue zwischen igneu au: 3. Februar 1920 getrvfiene Vereinbarung zur Ergänzung des verbindlich erklärten Tarifvertrages vom 11. Okivoer 1913 sür die lauimünutichen Angestellten und Werkmeister im Gewerbe und Handel, ausschliesslich des Danlgewerbc?, gemäss tz 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs-GeseM. S. 1456) für den Amts» gerichtsöezirc Rie,a für allgemein verbindlich zu erklären. Einwendungen gegen die,en Antrag tonnen bis zum 15. Mär; 1920 ernoücn werden und sind unter Nummer 1V. R. 2.71 an das Re ichSarbeitsminLsteriunr, Bernn, Lnifens-rasse 33, zu richten. —BezirköardeitsnachwriS. Am 23. Febr. 1920 fand im Sitzungssaal- der AmtShauptmannschast Grossen hain unter Barsch des Herrn Amtöhaupimann Geh. Nrg.-Nat Dr. Uhlrmami eine Sitzung des BerwalbungSauSjchusseö für den BezirkSarbeitsnachweiS statt. 8kuö dem vom Geschäfts führer Herrn Werner vorgctrageucn Geschäftsbericht auf ISIS ist zu erwähnen, dass bei 772» Ltcllcnsuchcndcn und 8223 angemcldctcn offenen Stellen eine Besetzung von 4893 Stel len stattgesnuden hat. Die Landwirtschaft war am Ergeb nis mit 638 Stcllcnmchendcn, 1183 angerneldetcn Stellen uud SOS besetzten Stellen beteiligt. Tie JahrcSrechnung aut 1919 wurde vorgctragcn und gntgchrissen, ebenso der HauShalt-- plan auf das 1. Vierteljahr 1920. DrS weiteren wurde mit. geteilt, dass allgemeinen Wünschen zufolge am 1. Mär» tm Gemeindeamt zn Gröditz eine Nebenstelle de« BezirkSarbeitS» Nachweises errichtet werden soll. Unter Punkt „Verschie denes" wurden Wünsche und Anregungen beteiligter Kreise Lurchgesprocheu. Gegenstand der Besprechung bildete noch die Verordnung LcS TemobilmachungSkommiffarS Dresden vom 13. Tezbr. 1919, wonach jeder Arbeitgeber zur Anmel dung jeder offenen Stelle bei einem öffentlichen ArbeitS- »achwets verpflichtet und baS Annoncieren von -Stellen ohne Kenntnis de? Arbeitsnachweises verboten ist. —« Festnahme eines Hvteldrebes. Am 27. Februar abends konnte hier «m Hoteldceb kestgenom- men werden, der die sämtlichen Betten, Bettwäsche und Decken de" von ihm gemieteten Fremdenzimmers «ine» hiesigen FrcmdenhoseS in seinen beiden Koffern verpackt batte. Als er mit seiner Beute, die einen Wert von etwa 1000 Mark hatte, zu entkommen suchte, wurde er auf der hiesigen Wettiner Strasse festgenommen. — Sachliche Fechtschul«. Zu der am Bußtag (25. Februar) im Gasthof zu EoSwiz abgehaluenen 17. Bcztrks-Versammlung.waren die Vertreter von 12 Kveigvercinen erschienen. Ein Zweigverein fehlte ent schuldigt, Stczsch und Skassa selchen unenischuldigt. Nach Begrüssung durch den Vorsitzenden, Herrn Rossberg-Nicsa, »ahm Herr Gem.-Borst. Günzel-Eoswlg da« Wort zu war- .«en B^irüHungSworlen, In denen er seiner Sympathie mit deLLaauns ^ind dass, wie anaegsven worden Ist, dl« in Dvesven hergeftelllei Wurst ausschliesslich aus Rlnollcisch bestünde: vie.mehr er halten sünllttche Fabrik«» je nach den von ihnen he.zustelieu- den Wurst nie» gen und Wurstarten die entiprellzerw« Menge Güjrvetneiletsch mit geliefert. , —'Die neue Uniform der Landessicher. bittSpolißei. Grundfarbe für die Uniform der Landes- ficherheitSpolizci ldiSher HtlsSpvlizeij ist da- schmncte und veliebte Jügergrü«. Di« Retcp-wehr trügt feldgrune Uni- form. Al- ikopfbebeLnug dient die grün« Feld- und Schirm ' mühe mit dunkelgrünen Besatzstreifen u. Vorstössen und der Iägerschacko. Auf dem dunkelgrünen Besatztzreisen ist di- Landeskvkarde angebracht. Die Reichswehr trägt Klapp mütze mit LandeSkokarLe und dem neuen deutschen illcichs- wappen, das von silbernen Eichenlaubrranz umgebe» ich, Die grüne Uniform der Lanbessicherheitspotizei besteht ans Blufe mit Stehumlegekragen mit maitsilbernen Knüpfe». Beamte tm UnterofsizierSrang tragen dunkelgrünen Kragen spiegel mit verschiedenfarbige» Vorstössen, Beamte im OsfizierSrang ausserdem Litzen. Anstelle der dünne» Schul- terschnüre der Reichswehr sind für Beamte im Unter- osfizierSrang dunkelgrüne, dick aufgelegte Schultergeflcchtö vorgesehen, die je nach dem Nang des Betreffenden mit Sil ber durchflochten und mit silbernen Graüsternen versehen sind. Die Beamte» im OsfizierSrang haben silberne mit grüner Selb« durchwirkte Achselstücke, auch hier mit silberne» Sternen, je nach ihrem Rang. Die in die A»gen fallenden Unterschiebe sind also: Reichswehr feldgraue Uniform, Van- beSstchrrheitöpolizet graugrüne: NrichLwchr graue oder sil berne Achselstücke, LandeösicherheitSpolizet dunkelgrüne, dick- ausgrlegt« Schultergcflechtr oder silberne Achselstücke Reichswehr an her Kopfbedeckung Kokarde und MeichSwappen mit silbernem Eichenlaubkran-, Landesfichcrheitöpvlizci nur Kokarde in den vandessarben ohne Kran». —»Muhe standSgehalt der Beamten. Der Bund Sächsischer Staatsbeamter hat in entschiedener Weise Stellung genommen gegen leben Versuch, aus fiskalischen Gründen den Beamte« im Ruhestand die ihnen zustehenden Gebührnisse zu schmälern. Der Ruhegehalt tst unbestritten Entlohnung für früher geleistete Dienste, ohne Rücksicht auf sonstige« Einkommen. Er mich bet gleichen Dienste» auch immer der gleiche sein. Znm Ausgleich sozialer Unterschiede kann weder die Gehalt«- noch die Pensionsregelung genutzt werben. Jede Abweichung hiervon würde unübersehbar« Konsequen.zen nach sich ziehen. Ist dem Beamten im Ruhe stand noch Arbeitskraft geblieben, so liegt eS jetzt mehr denn je tm Interesse der Allgemeinheit, dass er sie nutzt. Das würde aber in bedenklicher Weise unterbunden werben, wenn dem Pensionär der Lohn etwaiger privater Arbeit durch entsprechende Verringerung beS Ruhegehaltes wieder ge nommen würde. Da« ganze deutsche Wirtschaftsleben ist vo» dem Gedanken beherrscht, alles daran zu setzen, um durch Arbeit und Fielst wieder hochznkonime». (Ls wäre daher nicht zu verantworten, wenn man arbeitswillige und arbeits tüchtige Männer im Ruhestand durch Slnrcchnnnw ihre« etwaigen privaten Arbeitsverdienste« von lohnender Arbeit abhalten wollte, nur um dem FiSkuS ein« geringfügige Er- snarniS zn ermöglichen. Zumal jetzt, wo der Eintritt in den Ruhestand ohne Rücksicht auf vorhandene Arbeitsfähigkeit mit dem Ablauf eine« bestimmten Lebensalters erzwungen werden kann. . —* D e r L a n d e S a n S s ch u tz des s ä ch s t f ch e n Hand werk« hatte für den 20. Februar eine Gesamtvorstands- nnd Mitgliederversammlung nach dem LogenhanS in Dresden einberufen. Herr Obermeister Kuntzsch, Dresden, leitete als 1. Vorsitzender die Verhandlungen und teilte mit, Last vier sächsische Gewerbrkammcrn ihren Beitritt zum Landes-, ausschuss vollzogen hätten. NlS Mitglied LcS Gesamtvvr- standcS wurde einstimmig Herr Bürgermeister Dr. Eberle »»gewählt. Im weiteren Verlauf wurden n. a. folgende Be schlüsse gefasst: An den LandeSanSschnst wird eine Be ratungsstelle für alle Fragen der Tarlfbilbung und des ArbeiterrechtrS angeglieLert, mn in den Grundfragen Les Tarifrechts eine tunlichst Einheitlichkeit für alle Zwecke b-S Hankuvcrks zu erzielen. Die LurnLstcncr wurde in der vor liegenden Form bet der ansterordenillchcn Vielseitigkeit der Gütcrerzcngung im Handwerk als undurchführbar ange sehen. DaS einschlägige Material soll vom LandesauSschnst gesammelt und an die ReichSftellen weiiergcgcben werden. Gegenstand der eingehenden Beratung war auch Li- Sckädigung de« Handwerk« durch di« nebenberufliche Tätig keit der Gesellen. Die Negierung habe in dieser Angelegen heft trotz aller Eingaben, trotz der Durchbrechung Les Acht stundentage« und trotz nachweisbarer Rückwirkung auf die Zahl der Arbeitslosen nichts unternommen. sodass nur der Weg der Selbsthilfe übrig bleib«. In dieser Bekämpfung der Pfuscharbeit seien in einzelnen Bezirken bereits durch Zusammenarbeit mit -en Gewerkschaften Erfolge erhielt worden und der Landesausschuss habe Leßbalb in einer Ein gabe an da- Wirtschaft-Ministerium die Einsetzung paritä tischer UeberwachungSauSsKüsse beantragt. Herr MegicrnngZ- rat Dr. v. Buch teilte mit. dass diese Anregung vom sächsischen Arbeit-» und Wirtschaftsministerium als erfolgversprechend aus dem VerordnungSwe« den Behörden zur Durchführung weitergegeben werde. DeS weiteren wurden noch die viel fachen KommnnalisierungSbestrebungen ausführlich be sprochen^ * Metzba. Man berichtet nns: Die Refiae Ortsgruppe des D. L. B. veranstaltet» am Busstage im ..Anker" einen stark besuchten Vortragsabend. Herr Gewerkscsia"ss?krekgr Michter-DreSden sprach in frischer, anregender WeOe über da« Tbeina „SieaeSboffnnngen in dunkler Zeit". Er l-ate zunächst die Gründe dar, welche nnS zu einem müden Volke werden liehen, wie aber doch die Gegenwart nnr ein arbeit?- nnd hoffnungsstarkes Volk branchen kann. Sieaesstoffmmaen sah der Referent schon darin, dass die reliaiösenFraaen durch die Kämpfe der Gegenwart wieder lebendig geworden sind, die Einzelnen dadurch vor Entscheidnnaen gestellt, die Ge meinde geklärt, die Christen aber znm Zusammenschluß ge drängt werden. Der von weiten Kreien Jugendlicher im Lande anfgenommene Kampf geaen Schmutz und Schund ist ein weitere« Hoffnungszeichen. GS darf nur nicht so viel Zeit auf» Klagen, sondern allezeit auf den Anfkan vermen- det werden. Christus mnh auch bei diesem Neubau den Eck- stein bilden, so dürfen sich all« Gemeindeglieder nicht mit blossem Namen«- und Feiertagschristentum begnügen, sie müssen ihre freiwillige Arbeitslosigkeit aufgeben. Erst über der Mitarbeit kehren Hoffnung nnd Freude wieder, kamvft doch mit Christus fedtr auf der Seite de« Siegers. — An schliessend an den Vortrag kam di« Stelluna zur weltlichen SLule zur freien AuSsorache. Anwesende Lehrer versuchten die von zahlreichen Seiten vorgebrachten Bedenken geaen die weltliche Schule zu zerstrenen, ihre vorgebrachten Gründe wnrden vom Referenten widerlegt. Da« Resultat dieses Vortragsabend«, welcher vom Mannergesangverein Gröba in dankenswerter Weise durch vorgetraqene Lieder umrahmt wurde, war rin« Anzahl weiterer Anmeldungen zu der be reit« rnnd 200 Mitglieder zählenden Ortsgruppe Gröba de« V. L. B. , * Gröba. Oeffentliche Sitzung de« Gemeindsrate« findet am Montag, den 1. Mär», nachm. 7 Uhr im Sitzungssaal« 1» der Zentralschule statt. Beratnnasgegenstände: 1. Mit teilungen über Vergebung der Schlosser- und Malerarbeiten für 2. Baugruppe. 2. Ausstellung einer Arbeiterdaracke durch ds« Ä.-G. Lauchhammer. 8. Aufstellung einer Hilfsbrücke über di« Oschatzer Strass« durch da« Eisenbahnbauamt. 4. Uebernahme «ne« Teile« der Strinstrasse vom Forberger Weg bi« Wasserweg in di« Unterhaltung der Gemeinde, k. Neubau eine« 8rr Retortenosen« und Umbau eine« solchen im Gaswerk. S. Erhöhung de» Ga«prrike« und der Berkaufs- - vrrll, für^Kok». . 7.MUteM8üku^üh«r d^y.WrsterbetritI guten Erfolg wünschte. In Erledigung der Tagesordnung erfolgte 1. emstlmmige Ausnahme des ZiveigvereinS Glan bitz; 2. der Antrag Ouitte-Weinböhla: Erhöhung dr« Straf geldes für unentschuldigt fehlend« Zwemvereine wurde ab gelehnt: 8. wurde nach gründlicher Au-svrachc, in der auch die mancherlei dagegen vorliegenden Bedenken betont wurden, die Veranstaltung einer Veztrkß-Lotteri« für 1920 beschlossen und der weitere Ausbau dreier Lotterie dem Zweigveretn Riesa übertragen: 4. bi« Pachtung der Ferien- deim-Barackr auf dem vormaligen TrupvenübunaSvlnde Zeithain auf fünf Monate zum Preise von 2500—3000 M. gntaesteissen: 5. vertianlich« ArrSlvrache gepflogen über die Arbeit innerlulb des engeren und weiteren Landes-Vorstan- deS. Zu allen Beratnngsgeaenstäude» war die Aus sprache «ins sehr lebhafte, aber dies zeugt« von dem regen Interesse, das innerhal» der Zweigvereine des Bezirks- Verbandes Mittclelb« für alle Angck.'genhetten der Fecht- schnle besteht. Die 18. Bezirks-Versammlung soll in Gröba ab gehalten werden. —*Musikfolg« zurVlatzmusik Sonntag, den 29. Februar. 11 Uhr vorm. auf dem Albertplatz. 1. Garn- mel-Jäger-Marsch, alter norwegischer Jägennarsch von Marena. 2. Ouvertüre zur Over „Da« goldene Kreuz' von Brüll. 8. Träumerei au» den Klnderszenen von Schumann. 4. Dorskinder-Walzer, nach Motiven der Operette „Der Zigeunerprimas" von Ktlmtn. 5. Wien, du Stadt meiner Träume, Wienerlied von Gieczyn»ki. 6. Potpourri au« „Der Vogrlhändlrr" von Zeller. 7. Baratana-Marsch von —- Gastspiel der vereinigten Gtadttheater Freiberg.Meissen in Höpfner» Saal. Am Mittwoch, den 8. März, gelangt die Operette „Tin Walzertraum" zur einmaligen Aufführung. Ta« „Meissner Tageblatt" schrieb über di« Vorstellmm u. a., dass die Operette „Gin Walzer traum" von Oskar Straus an dl« besten Zeiten de« Klassiker» der Operette, des grossen Johann Strauss, erinnert. „Die gestrig« Aufführung im Stadttheater, so hiess e» weiter, „war genussreich. Die Franzi Steingruber ist dem Fräulein Küpper auf den Leid geschrieben. Herr Steinbrecher ver dient eine besondere Auszeichnung. Er war al« Niki famo« und überzeugend." —'Zur MtlchpreiSerhöVung. Den Haupt- gegenständ der am Donnerstag im Landeslebensmlttelamt abgebaltrnen VressebeiratSsitznng bildete die augenblicklich im Vordergrund de« Interesse« stehende Frage der Er- böbung der Milchpreise. Es sind endgültig Erzeugerpreise von 1 Ml und für die böber gelegenen Teile de» Lande« 1,20 Mr. festgesetzt worden. Dazu kommen 10 Mg. für Friichmilchllcieruiigen und weiter« 5 Pfg. für Lieferungen nach Grossstädten nnd deren Vororten. Ein höherer Preis für die Gebirgsgegenden schien unvermeidlich, da di« auf Viehbrwirtschasiung angewiesenen Teile dr« Lande« beson ders gestellt werden müssen nnd auch im Frieden höhere Milchpreise batten. Der Grnndbetrag von 1 Mk. nebst de» Zuschlägen entspricht den Sätzen der benachbarten preussi schen und thüringischen Gebiete. Diesen MIlchprcisen ent sprechend müssen auch die Höchstpreise für Butter, Quark und Käse auf angemesseiie Höbe gebracht werden. — * Was tst vie Mütterberatungsstelle? Eine Sprechstunde, in der sich Mütter und Pflegemütter von Kindern bis zum vollendeten 6. Lebensjahre kostenlos Rat über Pflege nnd Ernährung ihrer Kinder holen können. Wird ein Kind krank befunden und bedarf es dauernder ärztlicher Behandlung, so wird es erst nach der Genesung wieder zngelassen. Kinder mit fieberhafte» Ausschlägen dürfen nicht in die Beralungkstunde gebracht werden. Was geschieht mit den Kindern in der Mütterberatungsstelle? Das Kcknd wird untersucht, um das geiundhettliche Bciin- den, den Ernährungszustand und die Pflege festzustellcn. ES wird auf einer genauen Ktndcrwage gewogen, damit von Sprechstunde zu Sprechstniwe b»e Zn- oder Abnayme des Kindes festgesicllt werde» kann. Es wird ferner er mittelt, ob die Mutter gesund und kräftig genug ist, ihr Kind zu stillen, und angegeben, wie oft und wie lange die Mutter das Kind anlegen soll, damit beide, Mutter und Kind, geiund bleiben. Geht die Mich zurück oder gedeiht das Kind nicht recht, so werden für Mutter oder Kind Extranährmittcl verordnet. Stillbesch-inigungen für Kran kenkassen oder Zusatzmarren werde» dort ausgestellt. Hat eine Mutter ihr Kind sieben Monate gestillt, so erhält sie eine Prämie von 30 Mark. Welcher Nutzen erwächst der Mutte?'aus dem Besuch der Mütterberatungsstelle? Hand der Angaben de» Arzte» oder - . - - - , ybie. Sie ist imstande, an i. der Pflegerin sowie der Ergebnisse des jedesmalige» aenS das Gedeihen ihres Kindes selbst zu verfolgen. Eine Mutter, die Gelegenheit hat, sich jederzeit kostenlos sach gemässen Rat einzuholen, wird e« vermeiden, ihr Kind durch Anwendung kostspieliger und in ihrer Wirkung zweisellxlfter Mittel in Gefahr zu bringen. Sie wird mit grösserer Sicherheit und Freude di« schwierige Aufgabe, ein Kind gesund über die erpen Lebensjahre zu bringen, durchführen. Darmratarrh, Krämpfe, englische Krankheit und Skrofulose können bet Befolgung sachgemässen RateS vermieden werden. Wo und ioann die Beratung»- stunde stattfindet, ist aus der heutigen Bekanntmachung zu ersehen. —' Die LandeSftnanzSmter. Am 1. Mär biese» Jahres werden mit Genehmigung de» Herrn ReichS- ministers der Finanzen die Geschäfte der Generalzolldirek tion in Zoll- und Verbrauchssteuer fachen von d.m Präsi denten der Landesstnanzämter Dresden und Leipzig über nommen und den bei diesen Landessinanzämtern errich tete» Abteilungen II übertragen worden. Bi» auf weiteres befinden sich die Diensträume der Abt. II des Landesfinanz- amteS Dresden im Gebäude dec Gencralzolldirektion, Devrientstrasss 2, die Dieusträume der Abt. II ves Landes finanzamtes Leipzig daselbst Nichterstrasse 9. —' DaS UebergangSschnlgesetz und da sächsische Ministerium. Das Gesamtmtntsterium hat in seiner Sitzung am 27. Februar 1920 den Entwurf «ine» AbanderungSgesetzes zum UebergangSgesetz für da» Volks schulwesen vom 22. Juli 1919 und den Entwurf eine» Ge setzes über bas religiöse Erziehungsrecht seine Zustimmung erteilt. —* Sächsischer ZentrumSparteita«. Im katholischen ÄesellenhanS tn Dresden, Käusferstrasse findet am 21. Mär» der diesjährige ordentliche Parteitag der füch- fische« Zentrumspartei statt. —' Sonderbelte ferungan Schwerarbei ter. Zue Frage der sogenannten „Extrawurst der Eisen bahner" schreibt da» Wirtschastsministerium folgendes: Von den Zulagen, die früher an besonders schwerarbeitende Teile der Bevölkerung gegeben wurden, bestehen nur noch die für die Bergarbeiter unter Tage und gewifs« mehr be schrankte Arten der Eisenbahnbeamte», di« in besonders verantwortungsvoller Weise schwere Dienst« leisten. ES handelt sich dabet um die Lokomotivführer, Heizer, sowie diejenige» Eijenbahnangestellten, die noch planmässig über acht Stunden Dienst leisten. Die Zulagen für die Ge nannten betragen wöchentlich 200 Gramm Wurst, SO Gramm Margarine, 2 Pfund Brot; ferner monatlich 12ö Vranim Speck und IVs Pfund Nähinnittel. Die Herstel lung der Wurst erfolgt für Sach en in vier verschiedenen Wurstfabrtken; se «ine iir Dresden und Leipzig, d»e die Wurst für das Eisenbahnpersonal, und je eene tn Chem nitz und Lengefeld i. Sc, die sie für die Bergarbeiter her stellt. Diese Fabriken werden entsprechend ihrem Bedarf« teil- mit lebendem Vieh, teils mit Fleisch beliefert. Die Herstellung wird durch den VtehhandelSverband Leipzig .und- die LandeSlleMSelk-tterwwA „M. HüMuchbt. »iz.
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