01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 20.06.1922
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- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-20
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungDresdner Nachrichten
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- Monat1922-06
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««. Hahrgeng. rsr Dt«»»«»» r«. J»ni 1912 Gegründet 13»» V»»K»ns«r«,: S-n>l,r»ch»r >» für K« »42. : »0011. DeWg--S-bühr «, »«m dr-tt, g-tt.7.-», «ch-rd->ld e«chi»i,,S,-». SamM«. An-eigen-Preise. S^L sE°m Bvmiwb«^»,«^. k-Hrod-nddla«-» ,.— M. «»»W4N«, ui» Lau»t^sch»ft»»»«« M»rt»«pnch« SV/40. »Ni» U. D-S», ^»> 0I«»1ch 4 M-tch«r»I in V«Uch^.«»nt, 1008 / Mchdruck um mV dotlich« vu-ll-nanzad« (,Dr»»dn»r Anchr.^ n>Ü>M. — Lnvmtiin^« SchNMt»« ««d«n nicht aufdnv,!,»» Die Sachleislungen im Autzerrausschutz. lDra»t«eld«v, unserer verliner Dchrtstleitun,.) Berlin, 10. Juni. Der Auswärtige Ausschuß deS Reichstages hielt gemeinsam mit dem Reichsausschuß zur Ausführung des Friebensvertrages eine Sitzung ab, in der die Verträge über die Ausführung der Reparationsleistun gen besprochen wurden. Staatssekretär Müller vom Reichs» Ministerium für Wiederaufbau gab eine ausführliche UeSer- sicht über die Sachleistungsverträge. Es handelt sich dabei um folgende Abkommen: das Wiesbadener Abkommen, das Bemelman-Abkommen, das zwischen Deutschland uud der ReparationSkommisston abgeschlossen ist und den freie« Verkehr mit denjenigen alliierten Mächten, mit Au», »ahme Frankreichs, einführt, die dem Abkommen beitreten, »nd endlich das Gtllet-Abkomme«, das die Anwen dung des Bemelman-Abkommens auf Frankreich und die dadurch bedingte Abänderung des Wiesbadener Abkom. «en» regelt. Das Wiesbadener Abkommen, das jetzt der französischen Kammer vorliegt, hat Angriffe von der fran zösischen Industrie erfahren. Auch hat die Reparations- kommtsslon gewisse Bedenken gehabt. In wirtschaftlichen Kreisen störte vor allem der mit dem Wiesbadener Ab- kommen verbundene Zwang zur Errichtung von An forderungsverbänden, die eine glatt« Abwicklung der Sachlieferungsleistungen zu schematisieren und zu bureaukratisiereu drohen. Deshalb habe man den freien Verkehr zwischen alliierten Bestellern und deutschen Lieferern »orgezogen. Hierauf beruht nun das Bemelman-Ab- kommen. Als dieses Abkommen paraphiert wurde, ist in Frankreich das polnische nach einem gleichen Abkommen ent standen. Das führte zum Gillet-Abkommen, paraphiert am 18. Mär-, mit einem Zusatz vom 3. Juni. Der Vorzug de» Bemelman-Abkommens wie des Gillet-AbkommenS gegenüber dem Wiesbadener Abkommen beruht, wie der Staatssekretär auSftthrte, darin, daß bi« Verpflichtung deS mühevolle« Aufbaues einer deutschen SieserungSorganisa- tto« durch de» freien Verkehr ersetzt wirb. Rach diesem Ab komme« muß man unterscheide« -wischen dev Lieferung«« gegenüber Frankreich, gegenüber den Länder«, die dem Bemelman - Abkommen bettreten, und gegenüber de« Säubern, die diesen Verträgen nicht beitrete«. Dr. Helfscrich tD.-N.j stellte fest, daß die geplante stark bekämpfte ZwangSorgantsation des Wiesbadener Abkom- wenS durch das NachtragSabkommen im allgemeinen weg falle. Redner wandte sich da«« gegen die Ausrechterhalt«»« der deutscheu Rorschnßleistnugen t« Sachlieferuuge« gegen über Frankreich. Auch das Bemelmauu-Adkomme» lehnte Redner ab, weil eS eiu« Erweiterung statt SinschrSukuug «aferer Reparatiousverpslichtungen mit sich bringe. Der Betrag vo« 1480 Millionen Goldmark Reparatiousexport nehme über Ist Prozent wuseres Gesamterports weg. Dadurch «erde die Beschaffung der notwendige« Deuise« für «usere Einfuhr au Lebensmitteln «nd Rohstosse» aufs Lutzerft« gefährdet. Zudem schädigte« wir unsere« freie« Export, da die Enteute «usere Reparationsware zur Kon» kurrenzierung unserer Exportwaren benützen könne. Schließ lich geißelte der Redner die parteiischen Entscheidungen deS gemischten Gerichtshofes, der die ungeheuerlichsten Schaden ersatzansprüche feindlicher Privatleute zum Nachteil Deutsch lands anerkenne. Das bedeute eine große Sondcrbelastung neben allen anderen und beträchtliche>»Belastungcn des Ver sailler Vertrags. Staatssekretär Müller hielt die Gefahren mißbräuch licher Ausnutzung der Abkomme« für die Wiederausfuhr für gering. Sollten wir aber dadurch doch wirtschaftliche Schädigungen erfahren, so könnten wir die Abkommen kün digen. — Abg. Raumer sD. B.j fragte, ob sich nicht erfüllte Sachlieferuugen in Goldleistungen verwandeln. Geheimrat Kueazer betonte, daß dies nur dann der Fall sei, wenn die Lieferungen auSObstrnktion nicht erfolgt feien. — Abg. Stampfer sSoz.) hielt die Bedenken Helffe- rtchS für unbegründet, wonach durch den SachleistungS- export der freie Export leiden würde. Der freie Export sei eine relativ selbständige Größe, die wachsen oder sich verkleinern könne, und der Sachleistungsexport sei nicht ein Teil von dem freien Export in dem Sinne, daß „an die Höhe der Sachlicferungen vom freie« Export abzuziehen habe. Abg. Dauch sD. Bp.j bemängelt« daS Wiesbadener Ab kommen, hob besten Schwierigkeiten hervor und betonte, daß Frankreich dadurch Option auf unbestimmte Güter und Mengen erwirbt, ohne verpflichtet zu sein, sie abzunehmen. DaS sei eine Aktion Frankreichs auf die Weltkonjunktur und zwar zu unguusteu Deutschlands. Sehr debeuklich fei, daß das verarmte Deutschland Frankreich für die Sachlieserunge« noch langfristige »redtte einraume« müßte, noch dazu zu 8 Prozent jähr liche» Zftcken, »0 «an in Deutschland selbst heute sür Kredite über 1» Prozent Zinse» zahlt. Diese Abmachung müßte zu einer starken Inflation führen. Der jetzt durch die Abkomme« vom 2. und 8. Juni geschaffene freie Verkehr sei an sich ein Vorteil, aber einige Einzelheiten dieser Abkommen seien sehr bedenklich. Er stimme darin -en Ausführungen HelfferichS zu. Rach den Verpflichtungen, die vo« der Regierung hinsichtlich der Re- schräuknng der schwebende« Schuld gegenüber der Repara- tiouskommisfiv« eiugegange« feie«, wäre es eine offene Krage, wie di« sür die Sachlieserunge« benötigten Gelder aufgebracht »erde« könnten. Eine Kontrolle, wie die von Deutfchla« gelieserte« Ware« verwendet würden, sei trotz aller Zusage» «userer Gegner unmöglich. Außerdem wäre ja in allen Zwischenfälle» die parteiische Reparationskommis ston die höchste Instanz. Auch die Außenhandelskontrolle würde durch diese Verträge neu sanktioniert und veredelt, was volkswirtschaftlich höchst bedenklich sei. Es wäre auch eine Jllussiou, zu glauben, die Sachlieserunge« durch Zusatz exporte decken zu können. Das wäre wieder eine bedenk liche Ueberschätznng unserer Wirtschaftskraft. Angesicht» des Gutachten» der Pariser Anlethekommission sei es unverständ lich, baß die deutsche Regierung nicht mit Nachdruck Art. 234 deS Versailler Vertrag» anrufe, nachdem die Reparationen der deutschen LetstimgSfähtgkett angepaht werden sollen. Französische Abriislungsmürcheu. Eine neue «Mertenkonferenz. — Französische Abrüstnng-- oorschläge bei Schuld Nachlässe«. Paris, 1». Juni. Der Londoner Berichterstatter der Chicago Tribüne- meldet, daß Frankreich beabsichtige, dem nächst ein« Sonfere», der alliierte« Mächte ei«, zndernse« «nd dieser eingehend« Pläne vor,«lege«, wie gleichartig die internationale« finanzielle» «erpslichtnnge» aufgehoben «erde« könne«, wen« alle Staate« in versöhnliche« Geist« Opfer bringe» mürbe«, dnrch die das finanzielle Weltchaos beseitigt werde» Ivnnt«. Go wie Staatssekretär HnsheS daranf hingewiese» habe, ans welch« Rüstnn-smittel «werika verzichten wolle, wen» ihm andere Nationen folgte», so würde» anch die Franzose« ans besonder- Trnppensordern», ««»gegenüberDentschlandverzichten. Krank, reich würde sogar erklären, wie weit es einer «erwindernng seiner Rüstungen znstiwme« würde, um Ersparnisse in seinem Budget herbetznführe«. Man würde Deutschland «gestatten-» Materialien und ArdeitSkräfte »» stellen, «« die zerstörte« Gebiete anszndane». «nd würde, wen» «an selbst eine» Nachlaß der Schulde« dnrch Amerika «ad England erhielte» »«stimme«, daß DentschlanL und auch Rußland an Frankreich nicht die »olle Höhe der schuldige« Beträge zvrückzahle«. Betch»regter»n> und »aranlt«k,mUee. sDradtmelbunanvsrerverlivrrSchrtstlettvva.) Berlin, 19. Juni. Das Reichskabinett tritt heute nach mittag 8 Uhr zu einer Sitzung zusammen, um über die schwebenden politischen Fragen, insbesondere über die Ver handlungen mit dem gestern etngetroffenen Garantie- k 0 mttee zu beraten. DaS Garanttekomitee war bis heute mittag mit der Reichsregierung noch nicht offiziell in Ber- btndung getreten. Die Reparationen un- die 2.Jliternalionale. London, 19. Juni. Nach einer Reutermeldung nahm die Konferenz der 2. Internationale eine Ent schließung an, in der gegen die Methoden ber Gowjetregterung gegenüber den Sozialrevolutto- «ären, sowie gegen die Art und Weise protestiert wird, in der der Prozeß gegen diese geführt wird. Sämtliche Arbeiterorgantsatiorren werden dringend aufgeforbert, gegen jede» Todesurteil zu protestieren. In der NachmittagS- sttzung ber Konferenz führte der deutsche Vertreter Well in Erwiderung auf die aufgeworfene Frage, ob Deutsch land eine Demokratie oder eine Republik sei. an», di« Demokratie sei in dem besiegten Deutschlaub voll» kvmmeuer aufrechterhalte« morde», als i« einem ber Sieger- ftaate«. Er erklärt«, eine neue Krisis könnte jeden Augenblick infolge der Reparationsfrage ausbrechen. Obwohl die Arbeitslosigkeit geringer sch und das Volk in Deutschland nur die Befriedigung ber notwendigsten Lebensbedürfnisse such«, erreiche doch das Elend eine« Punkt, der nicht überschritte« werde« könne. Die Repara tionsforderungen -rückten die deutsche« Arbeiter tatsächlich zur Stellung von Sklaven herab. Besprechung -»ische« 0l»yd »eorg« «„» PvincarL. Paris, 19. Juni. Der Sonderberichterstatter des „Petit Parisien- in London meldet, man schrieb gestern Llovd George die Absicht zu. eine spätere Zusammenkunft mit Poincars vorzuschlagen, um in einen allgemeinen Meinungsaustausch einzutreten. PoincarS werde sich zweifelsohne in dem Maße, wie eS seine parlamenta rischen Verpflichtungen gestatteten, dazu bereitftnden. Die Auseinandersetzung, deren Notwendigkeit jeder anerkenne, werde ans diese Weise nur aufgehoben. sW. T. B.» Der Andel rvlll. Land»«, 19. Juni. Bet der Nachprüfung der Propa ganda so nbs ber dritten Internationale durch das Exekutiv- komitee der Kommunistischen Partei soll ein Fehlbetrag vo« 19 Millionen, nach anderen Schätzungen von 30 Millionen Goldrudel entdeckt worden sein. Sinomjew. der diese» FvndS z« kontrolliere« hat. erklärte, daß » Millionen «oldrndel gelegentlich der »»«seren, »«» Genna veravSgadt wurde«, 7 Millionen seien zur Unterstützung der indische« Nationalisten bei ihrer antiengüsche« Kampagne verwendet «vrbe«. Die andere« 20 Millionen stellten di« UnterstststuagSgelder dar, die sür die revolntionäre« Organisation«« in Deutsch land «nd in Italien verwendet worden seien. Stnow- je» wirb deschnldigt» ansehnliche Beträge sür persönliche Zwecke verwendet zu habe«. Die Russen bei Raihenau. Berlin, 19. Juni. Am Sonnabend fand bet Minister Raihenau ein großer Empfang statt, an dem neben den hier weilenden Gowjetvertretern auch Rakowskt, der Kom missar ber Sowset-Ukratne, anwesend war. «ine «e«e Phase tm Prozrs» gegen die S»zialrr»»l«No»«re. Riga, 17. Jnni. Im Prozeß gegen di- russische« Sozialrevolutionäre habe» dt« ausländische» Sozialist«» »ater Prvteste« di« verteidignng »iedrrgelegt. Der Leipziger Sewerkschastskvngred. lEigner Drahtberiiht der „DreSdn. Nachricht«»"., Leipzig. 19. Juni. Der II. dentsche Gewerkschaftskongreß hat heute im Festsaal des Zoologischen Gartens, der mu frischem Grün und roten Tüchern „geschmückt" und in den, die Büsten von Marx und Engels ausgestellt ivaren, seinen Anfang genommen. Die Reichsregierung ist durch Reichs wirtschaftsminister Schmidt, Reichsarbeltsmiinstcr Dr. Brauns und Staatssekretär Dr. Geib vertreten, die preußische Regierung durch Handelsministcr Siering und Geheimrat Abicht, die sächsische Landesregierung durch Arbeitsminister R i st a n und Wirtschnftsmtmstcr S - l l i s ch. Der 1. Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Gewerk- schastsbundes Leipart eröffnet? den Kongreß mit einer Be grüßungsansprache, in der er der verstorbenen Gewerk schaftsführer, vor allem Karl Legten und Otto H«e, gedachte. Hierauf ergriff Beichsarbeilsmlnisler Dr. Brauns im Namen der Neichsregier,mg das Wort. Der Minister begrüßte mit Genugtuung, daß die Gewerkschaften und das Reichsarbeitsministerium. wenn auch nicht in allen prak tischen Einzelheiten, so doch überall da, wo die gewerkschaft lichen Grundsätze in Frage kommen, einig gehen un- reibungslos auf dem Boden gegenseitigen Vertrauens zu- sammenarbeiten. Er fuhr fort, anch die gesamte Reichs- regier,»ng sei sich der großen Bedeutung der Gewerkschaften für das Staatslrben bewußt. Das deutsche Volk dürfe Nicht vergessen, daß die Gewerkschaften durch die Disziplin ihrer Mitglieder imd durch die Staatstreue ihrer Führer nach dem großen Zusammenbruch l»18 an der Erhaltung der NeichScinheit und an dem Wiederaufbau Deutschlands be- trächtliche» Anteil haben. Der Gewerkschaftsgedanke sei aber keineswegs überholt, im Gegenteil seien ans seinem Bode« noch große gewaltige Aufgaben sür die Arbeiterschaft und unser gesamtes Volk zu lösen. Als wichtigste Aufgobe bezeich- nete der Minister die gewerkschaftliche Sch «kn««, der neu aufgenommenen Mitgliedermassen, In bezug auf die Stellung der Gewerkschaften zum Staate betonte er, daß der Staat nicht lediglich eine Wirtschaft« organisatiou und noch ivcniger eine Wirtschaftsorganisation im Interesse eines einzelnen oder einer einzelnen »laste darstclle. Deshalb spreche er die feste Hoffnung ans. daß die Gewerkschaften dem Staate geben, was des Staates sei. Da» schließe aber nicht ans, daß die Gewerkschaften ihrer äuße ren Bedeutung entsprechend einen größeren Einfluß als früher auf das Staats leben aus übe». Der M-intstcr berührte weiter die Stellung der Gewerk schaften gegenüber der Arbeitgeberschast, und sprach die Er wartung ans, daß die prinzipiellen Kämpfe um Koa- litionsrccht »nd Tarif nicht wieder aufleben werden. Die neuentstehende gelbe Bewegung unter ber Arbeiterschaft müsse wie die alte durch den gesunden Sinn imd da» Standesbewußtsein der Arbeitnehmer überwunden werden. Einen Organisationszwang mit ungesetz lichen Mitteln lehnte der Minister ab. Auch dürfe der Zwang znr Gewerkschaft keineswegs eine geistige Vergewaltigung ans dem Gebiete der Weltanschauung wer den. Als überaus bedenklich für den Gewerkschaftsgcdankcn erschien dem Minister eine gewisse Einbuße anAui 0 rität der Führung. Man habe es hier mit einer Nebcr- spaunung des demokratischen Gedankens zu tun. die für die Demokratie und den Gewerkfchaftsgedankcn außerordentlich gefährlich werde. Reichswirtschaftsminister Robert Schmidt beschäftigte sich in längeren Ausführungen mit de, Frage des Achtstundentages und betonte, daß die gegen wärtige Wirtschaftslage durchaus keinen Anlaß biete, den Achtstundentag abzuichaficn. Für die sächsische Negierung gab Arbeitsminister Ristau die Versicherung ab, daß die sächsischen sozialistischen Minister dir berechtigten Wünsche und Interessen der Arbeiter nach Kräften vertreten werden. Die sächsische Regierung halte unerschütterlich am Ach, stundentag fest. Nach der Verlesung von BegrüßungStelegrammeii der Minister Bauer und Giesberts folgten die Begrüßungsansprachen der ausländischen Vertreter. Als erster ergriff der 1. Vorsitzende des Internatio nalen Gewerkschaftsbundes Fi m men. Amster dam, das Wort. Für die Gewerkschastskommission Deutsch österreich sprach Anton Hüber, Wien, für die belgische Kom Mission Syndikalc de Vlaemynk, Brüssel. Erstercr schilderte die Not der Oesterreichcr und erhoffte einen baldigen An schluß aller Dentschöstcrreichcr an Deutschland. Der Vc» treter der englischen Trade-Union, Walker. London, sttlirte auS, daß die englischen Arbeiter lebhaft das Endziel de, Völkerversöhnung herbcisehntcn. In fast gleichem St»„e Sußerten sich die anderen ausländischen Gäste. Als Vertreter des Allgemeinen Freien Angestellte» bundes sprach Aushäuscr-Verlin den Wunsch ans, daß der Kongreß die Solidarität zwischen Hand- und Kopfarbeiter» befestigen möge. Im Hinblick ans die Bewegung unter den Staats» nnd Gemcindeardcitern bemerkte er, daß nuumchr anch der drifte Teil der besitzlose» »laste, daß die Beamte« ihren Platz in der Arbeiter» bewegnng finde« würde«. In diesem Sinne sähe er in dem Kongreß eine« Auftakt zur Bildung einer großen starken Einheits front aller Kopf- «nd Handarbeiter Deutschlands. Znm Schluffe ber BvrmittagSsihung wurden zum B 0 r- sitzenden des Kongresses Letpart, zum Bundcsvor- Ntzenden Reichel-Stuttgart vom Metallarbcltcrverband und Paeplam-Hamburg vom Bauarbeiterverband gewählt. El» kommunistischer Antrag, alle drei auf dem Kongreß vor handcncn Strömungen bei der VorstaudSwahl zu berück, sichtigen, wurde mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. «,
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