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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131205014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913120501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913120501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-05
- Monat1913-12
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1913
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Sertliches «ad SSchfischer. Etadtverordneten«Lttzun«. Z» der Kenrigeil :I2, ö s s e II t l i ch e II Sitzung der Llcidt vervidneien. dir Oberjnsiizrat Dr Liöckel lriirlr. wurdr ein Schreiben des Rates dri» Rechisaiisschuß überwiesen, i» drin er irtnr» äl e I ch l n ß »litteiii, gegen dru Verleger, drn oerniitwvrlliche» Redakteur und dr» Drucker der „Dresdner Volkszeitiing" wegen des Anwiirses, dir Llädt »nie und dir Stadtvcrvrdiieleii bereicherte» sich dri Ver gebung städtischer Arbeiten, Strafantrag zu stellen: der Rat gib, drin Kollegium anheim, auch srinerseils wegen der drn Stadtverordneten widerfahrene» gleichen "Beleidi gungen Llrafniitrag gegen dir genannten Personen zu stellen. Nach Eintritt in dir Tagesordnung genehmigte das Kollegin»! dir Uiugestaliuiig der D i e u st b v t e uk r a n - kenkassr und ihre künsiige "Beiieiiilliiig als „städtische Krankenkasse siir das liäuslichr und wirtschaftliche Tienst- perjoiial zu Dresden". — Dann bewilligte das Kollegium e i n st i in in i g und vl>»e Debatte ein weiteres Berechnungs- geld von >«>«>» Mt, zur Vorbereitung der Eiftichließiiugen über die Frage der Erlmllung der Tierärztlichen Koch schule in Dresden und die Errichtung einer il n i v e i s i i ä t in Dresden. Hieraus beschlvsi man, den !ttat zu ersuchen, dein Kollegium auch von unwesent liche n und desbalb der alleinigen "Beschlußsgssung desRates unterliegenden Blenderungen des "B e ba u u ng s p l g n e S Nkitteiluiig zu iiiacheii, Sl,-V. Tchlvtt nalim "Bezug aus die unglückliche "Baiiplanäiideruiig am P v st p l a tz: der Verkehr dort sei beute schon so stark, dag das Hotel Weber vielleicht eines Tages wieder weggerisse» werden müsse, tHeileileit.l Oberbürgermeister Beutler verteidigte die Handlungsweise des Rates damit, das, diese Bauplan änderunas-t^enebinigung ohne .Zustimmung der Stadtver ordneten den Anliegern zugute komme, weil sonst zu viel Zeit »»nütz verstreiche. — Schließlich besagte sich das Kolle gium mit dem Haushaltplan der F e u e r b e st a t l » n g s a n st a l t. Der Ueberschuß beträgt nur ülü Mk, -St.-B, K v l> l in a n n rügte den Zustand des Dresdner Urnen hains, der nichts anderes als ein Steinhaufen sei. Es müsse unbedingt etwas geschehen: die Urnenhaine in Leipzig und arideren Orten seien viel schbner. Einige Urnenslätteii seien sogar durch Bindfaden abgegrcnzt. Der Haushalt- plan wurde genehmigt, ebenso der der Grundrenten- und Hypotheken A n st a l t. die einen Ueberschuß von 212 71ü Mk, erbrachte. Schluß der Sitzung 10 Uhr, Eine geheime Sitzung schloß sich an. — Weihnachtssendunge» durch die Post, Die Reichs- Postvcrwaltung richtet auch i» diesem Zahrc an das Publi kum das Ersuchen, mit den W e i h n a ch t S s e n d u n g e n bald zu beginnen, damit die Paketmassen sich nicht in den letzten Tagen vor dem Feste zu sehr zusninmclidrängcn. Bei dein außerordentlichen Anschwellen dcö Berkehrs ist es nicht tunlich, die gewöhnlichen BesördcrungSsrislcn ein- zuhalten und namentlich aus weite Entfernungen eine Gc- ivühr für rechtzeitige Zustellung vor dem Weihnachtsseste zu übernehmen, wenn die Pakete erst am 22. Dezember oder noch später eingcliefert werben. Die Pakete sind dauerhaft zu verpacken. Etwaige aus dem Ber- packungsslvsse vorhandene ältere Aufschriften und Beklebc- zettel müsse» beseitigt oder unkenntlich gemacht werden. Tic Benutzung von dünnen Pappkaßen, schwachen Schach teln, Zigarrenkisten usw. ist im eigenen Interesse der Ab sender zu vermeiden. Die Aufschrift der Pakete muß deutlich, vollständig und haltbar hergcstcllt sein. Kann die Aufschrift nicht in deutlicher Weise aus das Paket selbst gesetzt werden, so empfiehlt sich die Bcrwendung eines Blattes weißen Papiers, das der ganzen Fläche nach s e st a n s g e k > e b t werden muß. Am zweck mäßigsten find gedruckte Aufschriften n»s weißem Papier, dagegen sind Formulare zu Pustpaketadressen un geeignet für Paketaiisschristen. Bei in Leinwand verpackten Sendungen mit Fleisch u»d andere» Gegenständen, die Feuchtigkeit, Feil, Blut »sw, absetzen, darf die Ansschrist nicht aus die Umhüllung geklebt werde». Der Name des Bestinimnng-vrtes muß recht groß und kräftig gedruckt oder geschrieben sein. Die Paketausschrist muß sämtliche An gaben der Posipatetadresse enthalten, also auch den Franko vermerk, bei Paketen mit Pvsiiiachiiahine den "Betrag der Nachnahme, sowie den Namen und die Wohnung des Ab senders, bei Eilpaketen den Berinerk „Dnrch Eilboten" iisiv,, daniit im Falle des Berlnstes der Postpaketadresse das Paket doch dem Empfänger in gewünschter Weise auS- gehändigt werden kann. Ans Pakete» nach großen Orten ist die Wohnung des Empfängers, ans Paketen nach "Berlin auch der Pvstbczirk i«'„ XV„ l). nsw.s anzugeben. Emp fehlenswert ist die Anbringung einer zweiten Aufschrift innerhalb der Berpacknng, Zur Beschleunigung des Be triebes trägt cS wesentlich bei, wenn die Pakete fran kiert aufgclicsert, das heißt die zur Frankierung erforder lichen Marken schon vom Absender aus der Postpaketadrcsse ausgetlrbi werden Tie Bersenduug uiehrerei Paleie mittel» einer Pollpateladresse iß für die Zeit vom 12 bis einschließlich 21 Dezember weder >m inneren deutschen Berkehr noch im Verkehr mit dein Auslande — ausgenoin men Argentinien — gestattet. Nach Argentinien können auch i» dieser Zeit mehrere, jedoch höchstens drei Pakete mit einer Pvsipaketadresse versandt werde» niemein schasiliche Einlieserungsbeichkinigungeii über mehrere ge wöhnliche Pakete werden — abgesehen von Sendungen nach Argentinien — in der bezeichneten Zeit nicht aus- gestellt, - Automobile und Dorsjugend. Wir erhalten folgende Zuschrift: „Schon wiederholt habe ich bei meinen Fahr te» in der Umgebung von Dresden die Wahr nchinung gemacht, daß man sich beim Passieren verschie de n er Ortschaften nicht immer der freundlichsten Aus nähme der lieben Dorsjugrnd zu erfreuen hat, selbst wenn inan die grüßten Rücksichten übt. Dieser Tage passierte ich die Ortschaften Nöthnitz und "B a n n e w t tz. Zch hielt mich streng an die "Borschristen des langsamen Mährens und bin vielleicht mit der Geschivindigkeii von Itl bis 12 Kilometer gefahren. Gerade diese Mäßigung im Tempo mochte aber die Lust der Dorsjugend gesteigert haben, sich mit meinem Auto zu befassen. Sehr wenig angenehm isi es natürlich, wenn mit Steinen oder Kot nach dem Wagen geworfen wird, aber im allerhöchsten Maße bedenklich ist es, wenn, wie dies in der Nähe des «Laslhoss "Nöthnitz geschah, die Dorjugend versucht, sich an den Wagen, namentlich an die Kotflügel zu hängen. Namhafte "Beschädigungen sind hierbei fast unausbleiblich, aber noch größer ist die G e - fahr, in die die Zungen selber komme» können, Geschieht dann ein Unglück, so wird womöglich der Ehanssenr oder der Wngenbesitzer haftbar gemacht, während diese doch den Attacken der Zungen ganz wehrlos gegenüberslehen. Es erscheint denn doch geboten, daß die Herren «Lemeindeoor stände und die Aintshauptmannschasten ihre Ansinertsam- keit auf diese losen Streiche der Zugend richten," - lieber Land und Leute aus Zava und Sumatra sprach vorgestern ans eigner Anschauung im allen Stadtverorüiieteii- saale an dem vierten, wieder sehr gut besuchten Vorlrags- nbend des Gemeinnützigen Vereins Reuftsaiiwalt Dr. Eint mann. Der Redner hat während der Frühlings- und Sommermonate dieses Zahres mit seiner Gattin Zava und Sumatra, die beiden wichtigste» Bestandteile des hollän dischen Kolonialbesitzes, bereist, "Nach dreiwöchiger Dampfer fahrt. die von Neapel über Port Said, wo zum ersten Maie das bunte orientalische Leben die Reisenden umslntet, durch den Suezkanal und das berüchtigte Rote Meer, nach Aden, Eolombo, Pcnang und Singapur ging, landete man in der "Bai von "Batavia, Diese Stadt trägt mit ihren vielen Kanälen durchaus holländischen Eharakter, Eine große An zahl von Lichtbildern illustrierte die ungeheuere Frnchlbarkeii des Landes. Kultiviert werden Reis, Zuckerrohr, Tabak, Palmen, Gewürze und Farbstoffe, sowie Kaffee und Tee. Zahlreiche Gebirgsketten, zumeist vulkanische» Eharakters, durchziehen die Znscl, Das schönste der japanischen Land schaft ist nach Ansicht deö Redners der Urwald, Eine tropische Nacht mit den wundervollen Lichtessektcn inmitten der alten Baninriesen, Lianen und mächtigen Farne ist geradezu märchenhaft. Das Eldorado jedes Botanikers wie überhaupt jedes Naturfreundes ist der berühmte Botanische Garten, dessen Prachtexemplare gleichfalls im Lichtbild vorgcsührt wurden. Der Grundsatz der holländischen "Verivaltnngs- politik besieht darin, an den alten Verhältnissen möglichst nichts zu ändern. Deshalb hat die Regierung den ein heimischen Fürsten ihre Macht gelassen, die allerdings sehr be schränkt ist. So vermag Holland mit einer unverhältnismäßig geringen Zahl von Europäern die Gewalt über die so zahl reiche Bevölkerung zu behaupten. Das Hanplnahrungsmitiel bildet der RciS, Die einheimische Produktion reicht sedoch nicht aus und man ist auf die Einfuhr von Saigon, Siam und Birma angewiesen. Der Eingeborene steht wirtschaftlich noch aus einer sehr niedrigen Stufe: er vermag nicht haus- zulialten und gibt alles für Kleider, Schmuck, Pnppen- Theater und — Kino aus. So steckt er bis über den Kops in Schulden und ist ein ständiger Gast des Leihhauses. Die herrschende Religion ist jetzt der Zslam, "Noch geben präch tige Ruinen von Tempeln mit wundervollen an homerische Szenen erinnernden Friesen Zeugnis von der Höhe, welche die javanische Kunst zurzeit des Buddhismus und Brahma nismus einst besessen, ehe sie unter der Herrschaft des Zslam vernichtet wurde. Die dnrch die Snndastraße vvn Zava ge trennte Znscl Sumatra ist wegen der "Bodenschwierig- keiten bisher wenig dem "Berkehr erschlossen. Der Osten hat sich nvch am meisten entwickeln können. Ans einer durch wnndervvlle Tropenlandschaften führenden Fahrt gelangte man nach Medan — der Hauptstadt und dem Mitlelpnntt der Tabakplantagen. Das Ziincrc des Landes ist nur mittels Automobils zu erreiche»: Kassee, Gummi und "Baum wolle bilden neben dem Tabak die Hanptprvdnkie, Mit einem "Besuch bei den "Battaks, die bis vor t> Zähren nvch Menschen fresser waren, schloß der lehrreiche "Bvrtrag, —' Der Fachvcrcin der Putzmacherinnen, der sich trotz seines kaum mehr als halbjährigen Bestehens schon außer ordentlich kräftig entwickelt bat. trat vorgestern abend mit einem ii» „Palmengarten" abgehaltenen Ball zum ersten mal gesellschaftlich an die Oesscntlichkeit, und zwar m,t großem Erfolg, denn die Festianrne waren ich. gu: besetzt, eine Genugtuung ftii die nnermiidliä' aul Be Sia, nn» de.- Beretns beoachte Boißtzende Fiau Ella Baß- Die Bo,- tragssvlge. die dein Tanze vorausging, iva, r-chl ab- wechsluugsvvll zuiamiu'»gestellt "Nach einigen Konzert stücke», gespielt vvn Mitgliedern der Kapelle des Gren.i- diei-Regtinenls "Ni Ml. sprach eine innge Dame »!s "Bajazzo einen von der Frau Vorsitzenden gedichtete» >a haliieichen Prolog, der, zwar humoristisch ringetteidel, dom nachdrücklich die erlisten Ziele des Vereins vor Augen stellte und hervorliob, daß die Mitglieder den Kamps uiaS Dasein mit den Männern leiten wollten Ein tiiagee Pianist, Herr Zulins Eäsar, ersreule hieraus aiii zwei Stücke» am Flügel, van denen ihm die lemperameniveut wteüergegebene Paraphrase vvn Liszt besonders gelang. Frl. T h i e s aus der Kvnzertichule vvn Frl. Lene, sang dann, am Zusti»ment von Heirn Ea>ar begleitet, eil ' Arie ans „Samson und Dalila", woraus Frau L i e r s ch mit einer patriotisch einpsnndenen Rezitation „Die Peitsche" tiefe Wirkungen erzielte. Zwei Lieder für "Bariton, präch tig gesungen von Herrn Opitz law Flügel der «Satte der Fra» Vorsitzende»« folgten, und dann hielt Frau "Ban dle "Begrüßungsansprache, Mi! Bangen und .lagen sei der "Verein an die Ausrichtung seiner ersten geietlichasttichen "Veranstaltung heraugetreicu: «nie er sofort nach der Grün dung das regste Znieresse und die größte Förderung ge sunden habe, so habe er auch liier die Freude, so zahlreiche Teilnehmer zu sehen. Herzlich willlomineu hieß Frau "Stasi- vor altem Herrn Stndirnl Dr, Körner und die "Ver treterinnen der Dresdner Franenvereine, an ihrer Spitze Frau Dr, Scheven, sowie alle, die als Freunde und «Könner gekommen waren. Zwei Schülerinnen von Frl, Lenz sangen hieraus Kinderduette, und dann zum größten Ent zücken aller Festleilnehnier Frl, Thiel, begleitet von Herrn "Bast-, mit glockenreiner Svpranslinnne das muntere Lied chen „Der kleine Postillon", Te» zweiten Teil füllten lustige Zaubereien des Herrn "Bernadv und ein heiteres Theaterstück, eine "Bnuerntragikoiuödie „Die Aushebung", gespielt vvn sechs jungen Damen, von denen sich Fel, Ritter in der Hosen rolle durch ihr prachtvolles Spiel »in den Er folg des Stückes besonders verdient machte, Zn einer kurzen Danknnsprache brachte Frau Fanny Wentscher «in Firma Faunu Helmerts namens des "Vorstandes allen Mitivirkenden für ihre ausgezeichneten Darbietungen den herzlichsten Dank des Vereins zum Ausdruck, Daun be gann der Tanz, der den Damen bei einem Kotibon die wundervollsten modernsten Gebilde an Hntvutz «leider nur in Papiers bescherte. — Der Dresdner Männergesangocrein vereinigte am Mittwoch seine Mitglieder und Freunde zu einem Ge le l l s ch a s t s a b e »d im "Vercinshause, Der "Verein selbst trat nicht aktiv aus. Zunächst spielten zwei Damen von "Vereinsmitgliedern, Fra» Rothe und Frau "Voigt, Webers Zubel-Ouvertüre und zwei Ungarische Tänze von "Brahms vierhändig. Sie erwiesen sich als technisch treu lich ansgebildete, gut eingespielte und mnsiialisch fein fühlige Pianistinnen, Fräulein Lotte v, Woiska fand als Sängerin zur Laute überaus srenndliche Ausnahme und mußte sich nach dem geschickt pointierten und mit liebenswürdigem Humor vvrgetragenen schlesischen "Volks- A liedc „Kranzclkraut" zu einer Zugabe verstelle», Herr Adrian Rappoldi trug in seiner anertaunten tem- ^ peramentvoUcn Weise zunächst eine "Ballade und Polonäse vvn Vieiixtcmps und später noch einige "Vivlinsvli von Ehopin-Sarajate und Kreisler vor. Am Klavier begleitete d» ihn anschinicgend Frau Weile. Mit Liedern von Piitz ncr, «Krieg und Brahms erfreute Fräulein K ä t e W Braun, die überall gern gehörte Sopranistin, die siir ^- die künstlerisch wertvollen «Laben dankbare Zuhörerschaft fand, Fräulein Lotte Groll war ihren Gelänge» eine § ^ tüchtige Begleiterin am Klavier. Für einen freundlich' A ausklingenden Schluß des Konzerts sorgte das "Verein — Mitglied Herr Max N e u in a n n. Er trug eigene Dich-,.^ langen ernsten und heiteren Eharakters vor und erntete ^ sowohl als Dichter, wie als Rezitator lebhaften, verdienten ^ ^ Beifall, Dem Konzert schloß sich ein "Ball an. Z z, - Der Ehorgesangvereiii Dresden-Planen feierte am A" 2. Mittwoch abend im Westendschlößchen sein l «>, Stift» n g s - " S« fest und leitete cs in althergebrachter ätzeise durch ein au ^2° künstlerischen «Laben reiches K o n zert ein. Der Ebor zeigte 2 in der Wiedergabe von Znnsens „Das erste Lied", Zanders i« „Tanz und Gesang" und Weinzierls Elwrziftlns mit Klavier begleitung „Maienwvnne" seine anertannlen stimmlichen und ninsikalischen O.nalitäten, die der ebenso begeisterte wie tun- dige musikalische Führer des "Vereins, Herr Zoll, Moser, e» in geschickter Weise zu verwerten versiebt. Auch die mit »?! Klavierbegleitung gesungenen Frauenchörc von Schenman» und Martini waren anerkennenswerte gesangliche Leistungen. Die liebenswürdige Künstlerin Frau M ö l l e r - K r i g a r ^ entzückte wiederum dnrch ihre vornehme Gesangsknnst, ihre perlenden Koloraturen und ihren treffsicheren "Vortrag, Um die Klavierbegleitungen machten sich Herr W, Schüssen- Hauer und Herr Möser verdient, Ter Vereinspvet, Herr Karl Droop hatte für das Stiftungsfest wiederum einen sinnigen Prolog verfaßt, den Fräulein Ella Kühn aus drucksvoll sprach. An das trefflich verlaufene Konzert schloß sich ein "Ball. Kunst und Wissenschaft. f Dresdner Theaterspielplan für heute. König! Opernhaus: Sinfvniekvnzert Serie F (TsRi: König!, Schauspielhaus: „Das Gottes Kind" IR: Albert Theater: „Der Geizige", „Der Arzt seiner Ehre" «tzztft: R e s i d en z - T h eater: „Der Zigeuncrpriinas" i«Ztzj. ch »öniglickes Opernhaus, Zwei neue heitere Opern erlebten gestern vor vollbesetztem Hause ihre Uraufführung: Ermannv W ols- Fcrraris zwei- aktigcs musikalisches Lustspiel „Der Liebhaber als Arzt" «nach Mvliörej und Zan Brandt-Bnus einaktige komische Oper „G l o ck c n s p i e l". Während Wvls Ferraris Rvkoko- Werkchen hohe Reize gesangSsroher, im zart Lyrischen, wie derb Komischen entzückender und farbenreicher Musikalität verbreitet, ist dem bescheiden unterhaltenden, mit wenig Prätension auslretendcii Operchen von Brandt Buirs viel tünstlerischcr Wert nicht zuzusprechcn. Dennoch gefiel dem Publikum, das dem a» zweiter Stelle gegebenen „Lieb haber als A r z t" c i n c n sc b r starken Erfolg be reitete, auch die in der Glockenstnbe einer Abtei zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges spielende .Handlung des „Glockenspiels" anscheinend recht gut. Die Ausführung beider Werke war vorzüglich und wurde von schönen Dekorationen in ihrer Wirkung unterstützt. Den Einakter dirigierte Kutzschbach, den neuen Wolf-Ferrari Schuch. Von den zahlreiche» Mitivirkenden zeichneten sich besonders aus die Damen Merrcm. Nast, Seebe und die Herren Svot, Erinold und Zador, Heute mehr über den im .weiten Teile sehr genußreichen Abend, der schließlich neben Wolf-Ferrari auch Schuch und Regisseur d'Arnals viele Male aus die Bühne ries. s Mitteilung des Albcrt-Tlieaters, SS wird besonders daraus «itiigewicse», daß die nächste össentllchc älnssitstrnna des Weih nachtsmärchens „Böser Buben Besserung" z» erniäsiigten Preisen Sonnabend, den >«, Dezember, nachmittags Uhr, statlsindct, Dtc nächste össentllchc Änssührnna des allseitig mit io grvstcm Bcisatl aiisgcnvmmcnen Märchens lann erst Mittmoch, den 17. De zember, nachmittags tft, Uhr, stattsindcn. Am u. Dezember wird „Der "Verschwender" von Ferdinand Raimund, Musik von Kon- radin Kreutzer, wiederholt. Die nächste Aiissührnng der „Weber" non tLerhart Hauptmaiin ist Freitag, den 12, Dezember, Sonn tag, den It, Dezember, gelangen „D ic Akrobatc n", ei» Stück ZirtuSleben von Paula Busch und Hermann Stein, zur Erst- ausfnhruna in Dresden, s- Mitteilung des NesldenzthcaterS. Unter pcriönlicher Leitung de» Komponisten Emmerich ,K ä l m ä n sindct heute die Erst- anfstthriing der Opercttcn-Aovität „Der Z t g c u » c r v r i m ä S" von ZlittuS Freund und Fritz Grnnbanm statt. Diese von Eart Witt in Szene gesetzte Novität statte aus alle» Bühnen viel Er- sola, Sonnabend abend 8 Uhr ach« die Operette „Der Ziaenncr- baron" mit Zvonimir Wer!» vom König!, Hostheatcr in Agram in Szene, s- Hermann Bahr, der charmante Wiener Feuillc- tvnist nnd glückliche Autvr vvn „Kinder" und „Das Kvn- zert", sah sich vorgestern im Künstlerhaiis einem strotzend gefüllten Saale gegenüber, in dein die Damenwelt mit mindestens nenn Zehnteln übcrwog. Wie konnte cs auch anders sein: hatte der famose Plauderer doch vcrheisten, diesmal über „F rn » cnrcch t" zu sprechen! Was er bot, war selbstverständlich wiederum weit eher eine Plauderei als ein tiefgründiger "Vortrag. Aber doch eine Plauderei, die zum Nnchdenle» anregtc und bei aller Schlichtheit nnd Harmlosigkeit der Fvrm Eindruck machte dnrch die Fülle packender, obschon recht angreifbarer Gedanken, Wie alle »cuen und weltbewegenden Zdecn — so führte Hermann Bahr aus — ist auch die Frauciifragc ans dem Gefühl, nicht ans Argumenten hervorgegangen. Sic wurde gehören, als zum ersten Male einzelne starke Frauen fühlten, daß ihrem Geschlecht unrecht getan werde. Dieses Gefühl der Bedrückung wirkte ansteckend auf andere Franc»: es wurde den Massen suggeriert und wurde so zu der alle «Leister bewegenden Francnfragc, ES erscholl der Ruf nach Gleichberechtigung mit den Männern: die Verwechslung der Begriffe Gleichberechtigung und Gleichheit führte aber zunächst zu dem Zerrbild der emanzipierten Frau, die eS in Acußerlichkeiten dein Manne gleicht»« wollte und sich dadurch sozusagen „entweihte" und „vermaiinte". Später verstund man besser, was not tue: das, nämlich der Frau Bewegungsfreiheit und Rechtsgleichheit innerhalh der Fraucnsphäre zngestnnden werde» müsse. Mgn forderte, daß das Weib in de» Stand gesetzt werde, sich frei zu ent wickeln zum "Weib im höchsten und vollkommensten Sinne, zu einem Weibe, das keineswegs sein einziges »nd höchstes Zdeal zu erblicken habe in jenem vom Manne geschaffenen Begriff weltfremder, nnschuldsvvller »nd liiitcrivürsiger „Weiblichkeit" im Sinne einer soeben ans dem Klostcr- pensivnatc hervorgegangcncn ingewie, wie wir sie ans fran zösischen Lustspielen kenne», Dnrch ernste und tüchtige Arbeit seitens hervorragender Franc» ist vvn solchen Be strebungen Heu tzntage bereits viel verwirklicht worden. Einem nrbettsfrcndtgen. strebsamen tiingcn Mädchen stehen heute hundert Wege zur wirtschaftlichen Selbständigkeit offen. Es braucht nicht mehr ans den Mann zu lauern oder gar ui» ihn zu betteln. Aber auch in der Franensrage kam der Appetit mit dem Essen. Nachdem man die wirtschast- ! liche Gleichberechtigung — wenigstens zu einem guten Teile — erreicht hatte, kam der Hunger nach der politischen Gleichberechtigung: nach dem Frauenstimmrecht, Bahr be kannte sich vssen als einen Freund der Verleihung des SiimmrechiS an die Frauen: ja, er brachte es sogar fertig, sich zu einem warmen Anwalt der englischen Suffragetten zu mache», wenn er auch schüchtern zngcstand, daß die Taktil dieser englischen Ltraßenheldinneii vielleicht lft nicht immer richtia gewesen sei und nicht ohne weiteres aus das Land Gvethes übertragen werden könne, der in echt deutschem Emvftndeii einmal den Aussvrnch getan habe: „Zch will lieber eine Ungerechtigkeit als eine Un ordnung ertragen," Nach einiacn bitterbösen Randglossen über die Unvollkommenheiten und Torheiten unseres lien tige» Parlamentarismus kam "Vahr allen Ernstes zu dem Schlüsse, dast die Teilnahme der Frau am politisch-'» Leben nicht nur ein neues, iinverbrailchtcs, voriirteils sreies Element in die Abgeordiielenkaminern einsübrcn werde, sondern auch eine neue, edlere Weltanschauung, nämlich den Geist der Liebe und gegenseitigen Hilfs bereitschaft, der mit dem Ehristentum geboren morden sei und als dessen beste Hüterin nnd Pflegerin nun einmal die Frau und nicht der Mann z» gelten stabe, — Daß sich der gcisiesgeivandie Redner mit dieser galanten Schluß Wendung einen siürmischeii, vvn tausend schönen Händen gespendeten Applaus holte, ist selbstverständlich --<>«, k Mrisikaliiißc Andacht i» der Fricdciislirche, Sonnabend, den «i, Dezember, abends '^8 >It>r, "VortragSordnnng: Pani -Hille,, "Variationen über „O du sröblichc" für Orgel, !5, Hnmperdiiiä „Weltmächte»", Lied sür Sopran, Kurt Strtcglcr: Adactzo ans dem D-Molt-Konzert fttr 'Violine und Orgel, P, Kranie: Angel».> für Orgel. Hugo 'Wulf: „Schlafendes Zesnslind". äugen HUdach: „Ehrist ist gehören", Lieder sür Sopran. «L, Fr, Händel: Er,',:,' Satz aus der A-Dnr-Svnale sür Violine und Orgel, R, Schn mann: „Wcihnachislicd" sür Sopran, Mitwirkung: Fräulein Margarele Weinbach iSvprani, König!, Kammermnsitns 'Witt» Reiner ,Violine«, Leitung und Orgel: Zohanncs Kruschwitz. s- Uoiizertmitleitiiligeii von F. Ries, ,!n der morgen Sonn ' adcnd in der »reuzlirche siattjiudcnden Ausführung des Weih n a ch I S - O r a I v r , n m o von Vgch durch den V a ch - V crci n sind nur noch Eintrittskorlen zu l,«>n Marl zn haben, — Der Liederabend von Z u l ia E n I p findet Sonntag, 7, De zembcr, ft-b Uhr, im Vcrcinshansc halt, — Karten bei F Ries, Lcchrahc 2t, nnd Ad, "Vrancr, Hanpihraßc 2, s Das zweite Künstler - Konzert des Residenz - Kaifth.mlc.-, <L, m, b, H,, sindct Sonnabend, den IN, Dezember, abends bs, Uhr, im «LewcrhchaiiSsaai stall. Milwirkende sind die König!, Hof vvernlängcri» Elairc Dur iSvprani, der König!. Hosopcr.i länger «c o r n e l i n s "V rvnSgec h lVariivnl, beide vom König!, Opernhaus in Berlin, und der tzcüovirtnosc Z, Klengel
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