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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260920012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926092001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926092001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-20
- Monat1926-09
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1926
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Montag» 2V. September 1921 7». Jahrgang. Ar 411 «^»lantcheglr «achrtchl», De,,«»». SElvrecher-Smmnelnummer. 2» S»1. «m M, v«Ma«pr»ch»i »0 011. Gegründet 1856 kV, vom >6 dt» 20 September l»2v bei »weim-t>«er3utt«llun, Ire, A-u» I.rc Ä6ZUZ2 » Wövuyk P,ftd»iUa»pr«t» Ntr Monat September 2 Mart, vbn« PoftiuNeUunaeaedltdr. «>».,»>»»»«»» Itt vlenntD. Dt» «nietaen werden »ach «otbmort, »«rechnet: dt» »mtoaMa» 2V nun »r»Ne I Anzeigenpreise: auberbaib roa PI«. Ofiertennedukr 10 <PIp. 4Iu,w. AuttrLa» aeaen Vorau,d'»od>. j «up>geNd«N»I>M»> '.V SS »s. » Netcharo, » Droben. '«Ir 1VSS Lro»«n. Machdru» nur mit »eutttcher 0»»U«nannnt>» .Dr», »er ttachr " >» «'»- Itnoert na>, Schr tNuch» mertx-n »ich »IbnoatM psrrimmon S pfg. / (orpr viplomstiqus 10 pkg. SlLMmtisu» gsgr. 1860 I^Oi^L^gedSsicis ^igLf'SttSfi mit eeklem Ltk'O^mu^cistüek 9»p»LL0Srri«>. L»ssp«9I«r,9»I»r«Ir „Se-IIsr,", II Slsmmiisus g»gr. 1860 26 s.7<^ «eganter »eifegepärk Seinsle^eöerwaren 26 Briand über das Agebnis von AM. Rumänien folgt den Spuren Briands. — Die Manöver in Süddeutfchland. Ein dornenvoller Weg. Paris, 19. Sept. Ministerpräsident Potncars empfing gestern den Minister des Acusscrn Briand und unterhielt sich mit ihm ungefähr zwei Stunden. Vorher hatte Briand die Vertreter der Presse emp fangen und ihnen u. a. erklärt: Ich bringe aus Genf den besten Eindruck und die grösste Hoffnung für die Ausrichtung eines bauernden Friedens in Europa mit. Die Wahlen zum Völkerbundsrat haben bekanntlich überall dort, wo man Freundschaft für Frankreich hegt, die lebhafteste Be- sriedigung hervorgcrufcn. Es sei ihm nicht möglich, Uber seine Unterredung mit Strcsemann in Thoiry Näheres auszusagen, wo er den deutschen Aussenmintstcr anlässlich eines Essend getroffen habe, das von diesem als Muster der französischen Kochkunst gebührend gewürdigt worden fei. Er habe sich zuerst mit seiner Negierung in Verbindung zu setzen, und Strcsemann werde dasselbe tun. Was ihn anbclange, so werde seine Tätigkeit nach wie vor vom Friedenswillen beseelt sein. Er sei französischer Ministerpräsident während des Krieges gewesen und sei entschlossen, sich während seiner Amtszeit dafür einzusetzen, dass diese grausame Zeit nicht wicdcrkchre. Er sei überzeugt, dass Frankreich genügend Be weise seiner Heldcnmiitigkcit abgelegt habe, um nicht den Aorwurf der Demütigung befürchten zu müssen, wenn eS eine Friedenspolitik verfolge. ES gäbe im übrigen nur einige wenige Franzosen, die von Demütigung sprächen. In Mens habe er niemanden getroffen, der diesen Vorwurf gegen Frankreich erhoben hätte. Es gelte vor allem, die Kaltblütig keit nicht zu verlieren. Man Hobe ihn anlässlich der „ L o t o s A f f ä r e an gegriffen, obwohl die auf diese Affäre bezüglichen Beschlüsse von der Gcsamtregierung genehmigt worden seien. Er hoffe, dass das Schiedsgericht im Haag daö Nccht Frankreichs in dieser Angelegenheit anerkennen werde. — In Italien sei es anlässlich eines bedauerlichen Zwischenfalles zu fran- zo s e n s c i n d l i ch e n Kundgebungen gekommen. Er Hesse, dass diese sich nicht wiederholen werden. Er betrachte aber die Haltung einiger französischer Blätter als schmählich, die ihn von der Negierung zu trennen versuchten, während er in Gens in schwierigen Verhandlungen für die Lösung der deuilch-französischen Probleme gestanden habe. Aus die Frage, ob er mit Strcsemann nächstens eine Be gegnung in Paris haben werde, antwortete Briand ver neinend. Nachdem er mit seiner Negierung Nücksprache ge nommen und nachdem Strcsemann dasselbe getan haben werde, werde man weiter sehen. Jetzt, da Deutschland Mit glied des Völkerbundes sei, würden Begegnungen zwischen den Ncgierungshäuptern der beiden Länder leichter sein als früher. Sobald cs ihm möglich sei, werde er Näheres Mit teilen. Augenblicklich müsse man ihn mit Indiskretionen und Polemiken verschonen. Dadurch könnten denjenigen deutsch- französischen Problemen, die an und für sich schon dornenvoll seien, nur noch mehrere Dornen hinzugcfügt werden. Jetzt sei er ermüdet und werde für einige Tage ans Meer gehen. Lvucheur kommi nach Berlin. Kens, 1». Scpt. Zur Fortsetzung der Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich wird, wie in der Be sprechung von Thoiry vereinbart, Loncheur am 8. Oktober in Berlin als Sondcrgesandtcr die Besprechungen wieder ansnchmen. Keine übereil'en Korsnungen! Paris, 18. Scpt. Nach dem „Tcmps" ist es verfrüht, aus dir gestrigen Untcrredu ng Strcsemann—Briand bereits irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen zu wollen. Ncn» man deutscherseits sagen zu können glaube, dass Briand entschlossen sei. binnen kurzem das Nhcin- und das Laargcbict zu räumen, so würde hierbei der Wunsch mit den Tatsachen verwechselt, und wenn man in Frankreich von einer deutschen finanziellen Hilfe zur Wicdcraufrichtung des fran- zösischen Franken spreche, etwa durch die Mobilisierung der deutschen Eiscnbahnvbligationcn, so vergesse man alle jene Schwierigkeiten, die einem derartigen Unternehmen noch im Wege ständen. Es handle sich vorläufig »m den Beginn einer deutsch-sranziisischcn Zusammenarbeit, lim einen sicherlich vollkommen neuen, einen zugleich gcist- reichen und kühnen politischen Gedanken, der aber keinesfalls im Handumdrehen verwirklicht iverdc» könne, sondern äußerst ousinerksam geprüft und nach allen Gesichtspunkten betrachtet werden müsse. Eine grosszügige deutsch-französische Zu sammenarbeit zur endgültigen Konsolidierung des Friedens und des tatsächlichen Wiederaufbaues Europa» sei sowohl ei» politisches wie ein wirtschaftliches und finanzielles Werk und daher von sehr langer Sicht, das nur mit Vorsicht in Angriff genommen werden könne. Man befinde sich an dem Wende punkt der von Strcsemann und Briand parallel verfolgten Politik der Entspannung und der Verständigung: cs müsse zugegeben werden, dass dieselbe noch aus beiden Seiten des Rheines ziemliche Widerstände anträfc. Auch auf der Linken wird bei aller Begeisterung für die nunmehr zur Tat gewordenen direkten deutsch-französischen Verhandlungen ebenfalls die Betonung darauf gelegt, daß die Liquidierung der durch den Krieg geschaffenen Lage auf gegenseitige Kompensation ansgcbaut sein müsse. Allenfalls wird die Formel einer Gesamtrcgelung in diesem Zusammenhang in den Vordergrund geschoben, um, wie die nationalistische Libertö " behauptet, die frühzeitige Näumung der besetzten Gebiete der öffentlichen Meinung lcich.cr verdaulich zu machen. Wenn auch heute nicht mehr von einer Begegnung Strcsemann—Briand in Parts dieser Tage oder demnächst gesprochen wird, so ist doch bezeichnend, dass der Gedanke an und für sich selbst in den wildesten Rcchtsblättern keinerlei Animosität mehr hcrvvrruft, wie dies noch vor einigen Monaten bet der gleichen Nachricht der Fall war. Ucbcr die heute nachmittag zwischen Briand und Poincarö slattgcfundeue Unterredung, die über zwei Stunden bauerte, ist kein Wort in die Oeffentlichkctt ge drungen. Moskau und die Zusammenkunfl Slresemann-Drian-. Moskau, lg. Scpt. Die geheime Zusammenkunft zwischen Briand und Strcsemann l-at in Moskau grosses Interesse erregt. Nach Auffassung in politischen Kreisen wurden in dieser Besprechung die Probleme des Ostens nicht berührt. Die Zusammenkunft der beiden Minister sei, so betont man, für Europa wichtiger als die Konferenz von Locarno und die letzt« Tag >ug des Völkerbundes in Genf ge wesen. Tie iVesprechungcn würden zu einer Befreiung des Nhcinlaudes von der ausländischen Besetzung und zu einer Stärkung der politischen Nolle Deutschlands in der Außen politik Europas führen. Man hält cs hier für selbstverständ lich, dass auch Italien zu den bevorstehenden wirtschaft- licl>en Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich zngezogcn wird. In den Kreisen der Kommunistische» Inter nationale wird angenommen, dass nach der Besprechung zwischen Strcsemann und Briand eine neue Acra zur Stabili sierung des Kapitalismus geschaffen sei. Die Komintern werden in einem Aufruf gegen die neue europäische Politik Frankreichs und Deutschlands protestieren. Das wirlschaflliche Anlehnungsbedürfnis. Berlin, IN. Sept. Dem Asien—Osteuropa-Dienst wird aus verantwortlichen rumänischen Kreisen Bukarests ge meldet, dass man dort der Genfer Unterredung Strese- m a n n — A v a r e s c u grosse Bedeutung bcimcsse. Im Auf träge Avarcscus hielten sich schon vor kurzem in Berlin Ver traute des Ministerpräsidenten auf, wo sie in Finanzkrciscn die Möglichkeit einer engeren Wirtschaftsvcrständigung zwischen Deutschland und Numäuien sondierten. Es waren dies der Abgeordnete und Erdölindnstrielle Jaroslavict und der Senator und Generaldirektor Stojan von der „Banca Danubiana", deren AnssichtsratSvorsitzender Avarcscu ist. In Genf soll »nn eine Anleihe besprochen morden sein, und zwar bestehe in Rumänien der Wunsch, ans dem deutschen Geld markt oder mit Deutschlands Hilfe in Amerika eine grosse rumänische Staatsanleihe aufzunchmc«. Hierfür sei Numünlc» bereit, keine weiteren Ansprüche mehr auf die Vergütung der Banca-Gencrala-Notcn zu erheben und in feierlicher Form für sich auf die Anwendung des Artikels 14 des Versailler Vertrages zu verzichten, wonach Rumänien zur Sicherung seiner Forderungen an Deutsch land jederzeit deutsches Eigentum beschlagnahmen darf. Um die Anleihe durchzusctzcn, betrachte man sogar eine Abände rung des rumänisch-polnischen Bündnisses bzw, eine neue Bariierung für nicht allzu schwer. In Berliner diplomatischen Kreisen glaubt man, dass diese von Rumänien skizzierte Lösung Noch nicht spruchreif ist. Man würde cs natürlich in Deutschland sehr begrüßen, wenn durch den Abschluss einer Anleihe alle diejenigen Fragen gleichzeitig aus der Welt geschafft werden könnten, die heute vom rumänischen Standpunkte aus die Beziehungen zu Die Ausgaben -es Dölkerbunösraks i« Konjltklssällen. Genf. 18. Scpt. TaS N a t S k o m t t e e. daS für die Er- örtcrung des von Paul Boncour in der ersten Tagung de» Vorbereitenden Abrüstungsausschusses gestellten Anträge» auf Prüfung der Möglichkeiten 1. einer rascheren Arbeit de» Völkcrbundsratcs im Falle einer drohenden Kriegs gefahr und 2. eines Ausbaues der Bestimmungen de» Artikels 18 über die finanziellen und wirtschaftlichen Hilfe, leist ungen im Falle eines nichtprovozierten Angriffe» auf einen VölkcrbundSstaat am 4. d. M. vom Völkerbund»- rat eingesetzt worden ist. hat heute seine Beratungen be gonnen. An dieser ersten allgemeinen Aussprache, die auch zwei in ähnlicher Richtung liegende Anträge Polens u«d Finnlands betrifft, nahmen von -er deutschen Dclegatio« Staatssekretär Dr. v. Schubert. Ministerialdirektor Dr. <Sa«H und Gchcimrat Dr. v. Bülow teil. Auf Grund der Aussprache über dt« einzelne« Puntte des französischen Vorschlages, an der sich auch das deutsche Delegationsmitglicd Staatssekretär v. Schubert beteiligte, hat das Natskomitee beschlossen, dem Generalsekretär folg«»»b« Fragen zur Beantwortung vorzulcgen: Bei welchen Gelegenheiten ist der Völkerbundsrat cinbernfcn worden, um sich mit internationalen Krisen zu befassen? Welche Massnahmen wurden in jedem Falle ergriffen? Welche Schwierigkeiten stellten sich ein? Haben Sic Vorschläge zur Verbesserung des Verfahrens zu machen? Waren die Einrichtungen für die Nachrichtenüber mittlung in jedem Falle zufriedenstellend, und wen» nein, warum nicht? Welcher Art sind Ihre allgemeinen Be merkungen und Ihre Ansichten zu den Maßnahme», die aus Grund der Punkte In und III s. deS französischen Antrag«» ergriffen werden sollten? Die in der letzten Frage erwähnten beiden Punkte be treffen das möglichst rasche Zusammentreten des Bölker- bundsrates im Konfliktsfalle oder bet Kriegsgefahr und di« Vervollständigung des telegraphischen und telephonische« Nachrichtenaustausches zwischen dem Gcneralsekretariat de» Völkerbundes und den einzelnen Ländern. Die nächile Siyunq -es DSlkerbundsraie». Genf, 19. Sept. Im VölkerbundSrat fanden am <Son»- abend lediglich KommissionSsitzungen statt. Der Völker» bundSrat tritt am Montagnaclmitttag breit Uhr zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Wie von deutscher Sette ver sichert wird, wird auch Nctchsanßenminister Dr. Strese- mann aller Voraussicht nach in der nächsten Sitzung der Vollversammlung das Wort ergreifen. Deutschland trüben könnten, und wenn gleichzeitig damit die Basis zu enger wirtschaftlicher Zusammenarbeit gesunde« würde, wie sic vor dem Kriege ja gerade in der Oelinüustrie in so hervorragender Weise bestanden hat. Allerdings darf nicht'verschwiegen werden, dass der Abschluss deS rumä nisch-polnischen Ge heim Vertrages, -essen Einzel heiten kürzlich von nordamcrikanischcr Seite veröffentlicht wurden, in Deutschland sehr verstimmt hat. Nach deutscher Auffassung ist der Abschluss derartiger Gcheimvcrträge mit den Verpflichtungen, die Rumänien und Polen durch ihr« Stellung als Natsmttglieder übernommen haben, nicht ver einbar. Man wird aber in Deutschland auch aus einem anderen sssiffichtspunkte gern mit Rumänien in ein engeres Verhältnis kommen, nämlich im Interesse der 800000 Deutschen» die in Rumänien wohnen. Die Behandlung dieser deutschen Minderheit ist in den letzten Wochen besser ge worden, und diese Deutschen haben stets erklärt, daß e» ihre höchste und schönste Aufgabe sei, ihr Vaterland Grossrumänien mit ihrem Mutterland«: Deutschland in eine innige Ver bindung zu bringen. Von deutscher Seite kann Rumänien also Freundschast erwarten, wenn es seinerseits «ine solch« auch ehrlich halten will! Die französisch-ilal entsche Spannunq. Paris, 19. Sept. Information" meldet aus Rom: Nach offizieller Auffassung sollen sich die zwischen Rom und Pari» eingcleitctcn Verhandlungen auf -ic Gesamtheit der italie nisch-französischen Beziehungen und nicht nur auf die mit de« letzten Attentat auf Mussolini zusammenhängenden Zwischen, fälle erstrecken. Mussolini hält an dem Standpunkt fest, -atz der gegen ihn gerichteten Kampagne in Frankreich ein End« gemacht werden müsse. tW. T. B.j Rumänische Annäherung an Deulschlanö.
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