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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192008143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-08
- Tag1920-08-14
- Monat1920-08
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1920
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» — »Aber »v»n Grelling zwei Eier zuviel find, bann find sie mir verftänblichermaßeu ohne Vorbehalt ebenfalls zuviel." Unb er habe ja noch den ganz» Trabe» zu reinigen. Nachdem alle eine Weile überlegt hatten, »ahm der LchmieLemeister das Won. Die Löm»S sei unter diesen Umständen doch sehr einfach, meinte er. »Dahlmann liefert »ins von Le» beiden Eiern, und Greiling reinigt den halben Grabe«. Danu wird keiner geschädigt. Für nichts ist nichts. Miner allein kann nicht «achgeben, das müssen beide tun." Lies schien allen einzulevchten, und man redete lebhaft zu, uv- so erklärten sich den« nach einigem Besinnen beidr tereit, auf -en Vorschlag einzugehrn. Dahlmann durste froh sei», die Reinigung Les halben Grabens zu erspare», mch Grelling — obwohl zunächst etwas verblüfft — mochte Ich schließlich sage», daß er seinen Wille» wenigstens zum Teil -nrchgesetzt habe. Und -er Pfarrer dachte: »a, wen» sie selbst -nfrieürn sind, kau» ich es auch sei». Am Abend setzt« er da» »eae Protokoll auf. Er wollte -ie Angelegenheit «-glichst bald loS werde« und fürchtete immer, Krelling kö»»e erscheine» und sein« Einwilligung »urückziehen, denn eigentlich war er Loch wohl übervorteilt, La er für ein Ei den halbe« Grabe« reinig» sollte. Zum Erstaune» Les Pfarrers kam aber nicht Greiling, sondern Dahlmann, «m zu widerspreche». Er habe ganz übersehen, Latz er für seinen Anteil am BranLtsche» Hof brreitS ein - Ei zu liefern habe, »so Latz ich bei der neuen Regelung also Loch zwei Eier abzugebe« hätte, was Nachbar Grelling aus- Lrüiklich alS zu viel für sich «-gewiesen hat, «n- ich doö nicht schlechter gestellt zu sein für nötig befinde als Greiling Gibst." Vergebens wicS der Pfarrer ihn darauf hin» baß er -en große» Vorteil habe, die Reinigung des halben Grabens Loszuivcrbe». Er ging «arnicht darauf ein. Grellinz wollte »ich» zwei Eier liefern, er wolle rS auch nicht. Erst auf vieles Zureden vei stand er sich -n einem gewissen Nachgeben mr- erklärte sich bereit, -ie Hälfte von Grellings zweitem Ei zu übernehmen. Sie könnten es umschichtig geben, ein Fahr Srelling, ein Jahr :r selbst. Dann habe jeder sozu sagen anderthalb Eier -« liefern, und keiner sei im Nachteil. »Aber der hglbe Graben?" warf der Pfarrer aber mals ein, und eine gewisse Ungeduld ließ sich in seiner Miene nicht verkenne». Ja, dafür liefere er das halbe Ei, entgegnete Dahl mann ungerührt. An diesem Abend legte sich -er Pfarrer mit recht trüben Gebaut» über die menschlich« Ratnr zur Ruhe. Er be- zweisxlte keinen Augenblick, daß -er kleine Grellinz ab- lehürn und die ganze letzte Abmachung in die Brüche gehen werde. Man konnte also wieder von vorn anfanzen. Sollte «r den Vorschlag überhaupt an Grelling übermitteln? Er hielt eS für zwecklos. Wenn er sich dann Lock eines anderen besann, so geschah es in dem «»bestimmten Empfinden, dar- man der natürlichen Entwicklung nicht Halt gebieten dürfe, woraus alsbald die Gewißheit emporquoll, -atz Gott, wie alle Dinge, so auch dieses zu gutem Ende führe» werde. Der Schmiedemrifter verhielt sich freilich in dem Punkte skeptisch und wurde in seiner Meinung nur bestärkt, als er Grei ling und Dahlmann am nächsten Sonntag nach der Kirche «ft sehr ernsten Mienen in -es Pfarrers Studierstube treten sah. Der Geistliche erklärte möglichst umbefangen -» Sach perhalt. Wie man nicht bedacht habe, -atz Dahlmann für seinen SaudanteU schon mit einem Et belastet sei, and wie Lieser angeregt habe. Laß jeder jährlich et« Et geb» und Las -ritte «mschichtig geliefert werben möge. Dem Grel- fing trat:« förmlich -ie Augen aus -em Kopfe, als er von Lieser Zumutung hörte. Davon könne gar keine Rede sei». Sowieso habe er sich mit der Räumung des halben Grabens »ine allzugrotze Last aufzebürdet. Er habe Le» Graben »achgemeffen, er sei fünfzig Meter lang, auf jedrn würden also fünfundzwanzig Meter komme». Schon dadurch sei er übervorteilt, auch wenn er ei« ganzes Ei los werde. Und nun sollte «S «ar nur ei» halbes sei». Er sei rin friedfertiger Mensch, aber von der Gerechtigkeit lasse er sich nichts abhan- Lelu. Ter Dahlmann fei überhaupt immer »nr auf seinen Vorteil aus, stieß er erregt hervor. Auf ein Ei mehr oder weniger komme eS ihm nicht an, aber der halbe Graben — Dahlmann -lieh die Antwort nicht schuldig. Ihm sei rs nur lieb, wenn kein anderer an der Räumung Leg Gra bens beteiligt sei, LaS gebe nur Streitigkeiten. Worauf Grellinq heftig erklärte, er wolle sogar lieber LaS -weite Ei ««fern, als dl« schmutzige Arbeit des Grabenräumens ohne Not auf sich nehmen. — Ju diesem Augenblick schnellte -er Pfarrer empor, tauschte mit dem Schmtr-emeister einen Blick aus und griff in -as Schubfach sein?- Schreittisches, wo das ursprüngliche Protoioll lag, da» Grelling seit zwei Jahren nicht hatte nnterzeiLneu wollen. ..Na, denn unnerschriw doch!" rief Ler Schmiedemeister, mrd Grelling fetzt: ohne Zögern seinen Namen unter das alte Protokoll. Dann empfahl er sich kurz und Dahlmann folgte. BeiLe schien» sehr befriedigt „Endlich!" sagte der Pfarrer erleichtert zrt Sem Schmiedemeister, -er sich lachend mit der Hand ans's Kni« schlug. Der Geistliche aber fuhr fort: „Unser Herrgott weitz doch immer einen Ausweg, und wenn der Mensch sieht, daß er noch schlechter fahre» kann als er sich einbildete, ist er für das kleinere Nebel noch dankbar . . . Und was machen Sie nun mit den fünf Mark und vierzig Eiern, Meister Der Schmiedemeister war gewappnet. „Die schick' ich morgen meiner Schwester nach Stettin, Herr Pastor, nnr daß ich statt -er fünf Mark 'ne Speckseite beilege, was ja wohl gestattet sein wird." Der Pfarrer erwiderte lächelnd: „ES ist sogar sehr ehrenvoll von Ihnen, -atz Sie die zwanzig Jahre voransbezahlen wollen, da Sie doch noch garnicht wissen, ob Sie sie bis zu Ende erleben." „Ich denke, dann wird mir LaS Ueberschüssige im Himmel angerechnet, Herr Pastor." KnijmmNm Mikjm: ei« WiIesktM. Daß Ler Staatsmann Stein nur zu verstehen ist, wenn man den Gutsherrn kennt, darauf hat zuerst der Engländer Seele» in seiner Biographie hingewiesen. „Wie Bismark Cavour und so viele englische Staatsmänner," schreibt er, „bietet uns auch Stein «in Beispiel dereigentümlichen Ver bindung des Staatsmannes mit dem Gutsherrn," und Roscher hat ihn „einen der größten Volkswirte" genannt, der noch im Alter in der Regelung von Wirtschastsfrage» Außerordentliches leistete. Das Wirken Steins als Gutsherr wird uns jetzt auf Grund ganz neuer ungedruckter Quellen in einem bet der Aschenborffschen Verlagsbuchhandlung in Münster erschienenen Buch „Freiherr vom Stein als Guts herr auf Kappenberg" von Dr. Josef Lappe anschaulich ge schildert. Der Verfasser fand im Archiv des srüheren Prä- monftratenser-Klofters Kappenberg den Briefwechsel Steins mit seinem Rentmeister aus den Jahren 181« bis 1831 untk vervollständigte dann dieses Material noch durch eine N:ihe anderer unbekannter Funde, die auf die Ver waltung seiner Güter in Westfalen durch Stein Bezug hatten. Die hervorragende Organisationsgabe -es großen Staatsmannes tritt in seinen Maßnahmen für die Hebung der Erzeugung, in seiner Stellung zu de« gutsherrltch- bäuerlichen Verhältnissen, in seiner Preispolitik, seine« Maßnahmen als Forst- und Waidmann, überhaupt in seinen Wirtschaftsgrundsätzen deutlich hervor. Sein edles un warmherziges Menschentum aber wird am hellsten beleuch tet durch sein soziales Wirken. Fielen doch in diese Zeit nach den napoleonischen Kriegen furchtbare Hungerjahre, und das Elend jener Tage üb:rstieg die Entbehrungen unserer Gegenwart. Stein versuchte auf jede Weise die all gemeine Rot zu lindern: er ging selbst in die Hütten -er Armen und Leidenden, und legte noch auf dem Sterbebette seinem Rentmeister als letzten Willen ans Herz: „Ich wünsche, -atz mein bisheriges Verfahren auf Kappcnberg so viel als tunlich beibehalten wird, auch daß die Almosen und Unterstützungen in dem Maße ausgeteilt werden, wie solche von mir bisher auSgeteilt worden sind. Sagen Sie dies meinen Kindern und sorgen Sie dafür!" Einem jungen Landrat schrieb er kurz vor seinem Tode: „Ihrer Aufmerk samkeit empfehle ich insbesondere den Zustand drr hilflosen armen Kranken auf dem flachen Land, deren Leiden gren zenlos ist." Sein Briefwechsel enthält eine solche Fülle von einzelnen Hilfsmaßnahmen, daß ?s unmöglich ist, sie alle auf- -«zählen. Pächtern, -ie durch unverschuldetes Unglück in Not gerieten, erließ er die Abgaben ganz oder teilweise. Nach der Mißernte des JahreS 1816 setzte er niedrig« Ablösepreise fest. Er schreibt deshalb an den Rentmeister Geisberg: „Dieses Jahr ist sehr hart, und wirb man Geduld haben müssen und den Leuten auf die eine oder andere Weise helfen. Ich bin auch sehr bereit, in Fällen, wo es erforderlich sei» sollte, an -en Marktpreisen, so ich angenommen, nach Ihren mir abzugebenden Vorschlägen abzulassen und mich mit ge ringeren zu begnügen." Er erniedrigte schließlich die Ab- lösepretse auf «in Fünftel der geltenden Marktpreise, ließ Getreide zum Teil unentgeltlich verteilen unb überwies namhafte Geldsumm» zur Unterstützung der Armen. Auf Sappenberg ließ er täglich 20 Arme speisen. Aus den Rech nungen, -ie über aller Unterstützungen geführt werden mntz- ten, läßt sich jahraus, jahrein ein anschauliches Bild seines wohltätigen Wirkens gewinnen; bald schenkte er Geld, bald Solz zum Säuserbau, bald Lebensmittel, half mit Rat und Tat. „Wann wir ans unfern Spaziergängen einem armen ge bückten Alten, einem unglücklichen Krüppel oder irgend einem Bettler begegneten," erzählte E. M. Arndt, „der nach dem gnädigen Freiherr« die Hände auSstreckte, so holte dieser Freiherr, der für solche Fälle immer etwas bet sich trug, ihm die Gabe aus der Tasche und gab sie still hin. Nie sprach er dabei «in Wort, sondern verlor vielmehr daS Wort, wen« Ler Unglückliche nicht eben ein Bekannter war: eS zog dann meistens eine sehr ernste Wolke über sein Gesicht, und er stand wohl mehrer: Minuten kill: es war, als sei Las Menfchengeschsck an unS vorübergegangen." Mit seinen Nachbarn und Bauern pflegte er leutseligen Verkehr. An den Volksfesten nahm er teil und wurde sogar rin Jahr vor seinem Tode Schützenkönig von Kappenberg. Jeder, der sich bet ihm persönlich Rat und Hilfe holen wollte, mutzte auf dem Schloß bei ihm vorgelassen werden, und -er Rent meister meldete ihm gelegentlich, daß der oder jener Bauer «ine Angelegenheit bis zu seiner Anwesenheit vertage« wolle, „da er bei persönlicher Unterhandlung mit hoch denen selben bester fahren werde." Als sein Ende herannahte, sammelte sich vor dem Schloß von Kappenberg eine große Menge Men schen, meist Arme, Kranke, Witwen und Waisen, in banger Sorg: um daS Los ihres Wohltäters. AlS ihnen -an« der Tod ihres Gutsherrn verkündet wurde, brache« sie in Tränen und Klagen a«S. „Herzzerbrechend war Ler Anttick," be richtet ein Augenzeuge, „wie die von Nah und Kern herbei geeilten Arm», denen er Vater, Helfer mid Ernährer ge wesen war, den Tod ihres Wohltäters laut beweinten." RaturschStze des MeereS. ^o reich auch die Bodenschätze der Erde find, so Laben doch bereits Vorgänge wie der Weltkrieg, die im großen kosmischen Zusammenhang nicht welterschütternd genannt werden können, bewiesen, daß der Bedarf 1>er Menschheit in solch ungünstigen Zeiten nur mit großen Schwierigkeiten gedeckt werden kann. Nun gibt es aber außer den Boden schätzen noch einen ungeheuren Docratsbehälter, in dem uns nahezu unbekannte Schätze in unermeßlichen Mengen aufgespeichert sind. Das sind die Erzeugnisse des Meeres, mit deren Ausbeutung kaum erst begonnen ist. In einem Aufsatze des „Prometheus" weist O. Tüschen auf die Inhalte dieser aetvattigen Vorratskammer hin. Während Ler größte Teil der Bodenschätze des festen Landes tot ist und nicht wieder ergänzt werden kann, wenn der Mensch sie obbaut, so sind die Meeresschätze durchaus lebendig und bilden sie immer noch-in großen Mengen neu. Ein Bei- spiel dafür ist der Hering, der, bevor er uns als Nahrung dient, für Nachkommenschaft sorgt, die im kommenden Jahre bereit steht. Dasselbe wie vom Hering, gilt von den Fischen, Muscheln, Krebsen, Walen, Robben usw, von all den Tie ren, die bas Meer bevölkern und große Massen von Fleisch, und Fett williger hergeben als das Land ans dem Wege über Ackerbestcllmig und Viehzucht. So kann man von einer Unerschöpflichkeit der Meeresschätze sprechen. Die Meerindustrie ist ja über den Fischfang längst hinausge- wachsen, und liefert Tran, Herings- und HaiftichSle, Fisch- düngcmehl und Fischfuttermehl. Man hat bereits be gonnen, die Haut der Delphine und Haifische zu Lü>er für Schuhwerk zu verarbeiten. Ihr Speck siisert Tran, ihre Leber wertvolle Oele; die besten Teile der Fleisch massen wandern in die Konservenbüchse, wahrend daS minderwertige Fleisch zu Futtermehl verarbeitet wird und alles übrige Dünger von hohem Stickstoffgehalt liefert. Es wird auch möglich sein, Erdökaueklen, die in »scht Ak- großer Meerestiefe liegen, zu erbohren und auszubeuten. Schon heute kennen wir den Muschelkalk der Küstenländer, und der Abbau von Korallcnkalk würde keine große Schwie rigkeiten machen. Ein uralter Zweig der MecrcSindustrie ist die Salzgewinnung, und außer Salz enthält das Meer- ivasser auch noch andere Stoffe, wie z. B. Gold. Außer dem Guano ließen sich auch noch viel gewaltigere Dünger massen aus dem Schlamm und Schlick der Küstengcwasser sowie aus den Tangwiesen des Meeres gewinnen, nü ber Tang ist bereits während des Krieges m den Ber einigten Staaten auf Pottasche, Jod usw. verarbeitet War den. Aus zahlreichen Meeresvslanzen könnte man Papier rohstoffe und sogar Textilfasern erzeuge«. „Man mutz wohl", sagt Tüschen, „wie die Dinge heute liegen die Aussichten einer Meerindustrie, von welcher die Anfänge kaum -» sehen sind, ungefähr so betrachten, wie die Aus sichten der Landindustrie und des Ackerbaues zu emer Zeit, in welcher das feste Land für die Menschheft rm gleichen Matze eme terra incvgnita war, in welch«« eS heute »och das Meer für uns ist, und diese Zeit liegt dow sehr, sehr weit zurück... Man wird aber getrost behaupten dür fen, baß im Sinne der Meerindustrie ein aut Teil der Zu- kunft der ganzen Menschheit auf »em Wasser liegen wi«." I Praktische «luke. > Sonst die Bette» l In der Zeitschrift „Die Ackerscholle" (Verlag Alambt, Hamm), lesen wir folge»-«« zeitgemäß» Ratschlag: ES kommt nicht selte« vor, daß Federbett» lm Winter und Frühling feucht werde«. Solche Bett» sollt« jetzt täglich in die Sonne gelegt, hi« und wider aufgeschüttelt und gewendet werden. Doch empfiehlt eS sich jetzt «och nicht, Federbetten auf -en Rasen zum Trockn» auSzubreiten, ba die Erde noch viel zu viel Feuchtigkeit enthält. Man hänge die Kiffen und Betten an Leinen, oder lege sie a«S offene Sou» nenfenster, aufs Dach usw. Besonders die Betten kleiner Studer sind gehörig auszusouue«, selbst daun, wenn sie »tcht feucht sein sollten. Auch nach der Matratze, -ie in feucht» Schlafräume« leicht Moderflecke erhält, ist zu sehen. Gut ausgefounte Federbetten, die angenehm «ach frischer Lust riechen, find eine Wohltat für jede« Menschen, dem seine Ge sundheit und ein guter Schlaf am Herz» liegt. Nu» LaS Ausbleich» farbiger Kattnnstosfe beim Wasch» zu vermeiden, leg« man Leu Stoff über Nacht in Salz wasser und wasche ihn andern Tags in lauwarmer Seifen brühe — ohne d» Stoff direkt mit Seife in Berührung -» bringen! — wobei man ihn nur leicht reibe« darf. Dan« »verden die Sachen über Nacht in Effigwaffer gelegt und zu» Trocknen, ohne sie stark auS-mvringrn, an schattiger Stell« getrocknet. Senfterleber erhält man lange weich und gebrauchsfähig, wenn »mn sie nach der Benutzung in kalten» Salzrvaffer an-- wäscht. Der Ainderfreunö. MMMM I-ür Geist Aerz unserer Äugend. 2dLH Wotkehtchen. ddd Rotkehlchen, weil es den Menschen getraut, hat bart ain Zaune fern Nestchen gebaut, und zu Pfingsten voll bangender Muttersorgen vrer winzig Keine Eilein geborgen: sch hab's vom Weg im Borübergehen tagtäglich mit himmlischer Freude gesehen. — Just eines Sonntags barsten die Erer, Dafür Lab's km Nest jetzt genau so viel Schreier mit gelbem Schnäbelchen, flaumigem Kragen, aroßmächtrgen Augen und hungrigem Magen. Doch wenn auch ine Sorge war groß um die Inna«, Rotkehlchen hat doppelt so schön gesungen, und früh und abends auf allen Wegen - Lern sieben Gott gedankt für den Segen. Auf einmal sind schlimme Buben gekommen, die haben das Nestchen — ausgenommen. Da bat nun mein Vöglein verzweifelt geklagt und schließlich dem lieben Gott es getagt. Der freilich, weil er's schon früher gesehn, tät gleich um sein schwarzes Notizbüchlein gehn; drin bat er Rotkehlchens Verztveifelte Mag» samt den Namen der Buben eingetragen. Rotkehlchen ist traurig abgezogen, ist in ein weit schöneres Land geflogen; hier hat es, weil es den Menschen mißtraut, »m Dickicht verborgen sein Nestchen gebaut; und als der Frühling mit sonnigen Men», Flöten und Geigen ums Jahr erschienen, Pfingstrose geblüht und die weiße Lilie, da hat es schon wieder — große Familie. Und wieder hat Rotkehlchen geweint, nur Tränen der Freude jetzt, wie mir scheint, und gesungen hat es, Kinder gesungen, daß ihm schier das Herzchen, da» kleine, zersprungcM- Die Bub» aber, die hat mit der Zett, weil sie klüger geworden, die Tat gereut; und die Reue, mit Rotkehlchen« Tränen gemischt hat die Schrift im schwarzen Büchlein verwischt, , Und da hat denn der siebe Cott befliss«». Las betreffende Blatt aus de« Büchleu» ger^ew. . Wie ein Kindkein -rrr LllUlUlUlUllHIlll irdischen Keimst Kem». > >-> ' (Ein EngelSmärchcn von Johanne» Schneider.) Als die liebe Sonne eine» sch»«» Morgen» recht «w, gierig mit ihren goldene« Strahl» tn den große» Hftnn»e1S-, saal hinetnschaut«, freute sie sich über Lte kleine« Schläfer,' die dort in vielen schneeweiß» Bettch» rnht». Sie lachte schließlich über ihr ganze» gute» Gesicht, mch- dabei wurde es solch einem Lnglei« zu war«. Es wachte ans, rieb sich da» NSSche«, wischt« sich Lau«
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