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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192009029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-09
- Tag1920-09-02
- Monat1920-09
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1920
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HM-. : "WWWWU' 'M-'W Riesaer GTagMatt Postscheckkonto: Leipzig 21SSS. Girokasse Riesa Nr. 5L Drahtanschrift: Lageilatt Rief». ««nmis Nr. 20. «ttd Anzeiger (Libeblatt müi Anzeiger). Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Großenhain, de- Amtsgericht- und des Rates der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderates Gröba. 73. Jahr« I- 894 Verbot, unreife Kartoffeln auszunehmen. Mit Rücksicht auf die bevorstehende Kartoffelernte wird aus folgendes hingewiesen: I. Di« Verordnung über die Kartoffelversorgung vom 18. Juli 1918 (RGBl. S. 737 ff.) enthSN folgend« noch gültige Bestimmungen : . » , , . 8 11. Die Kartoffelerzeuger sind verpflichtet, die Kartoffeln sachgemäß zu ernte». Die Landerzentralbehörden oder die von ihnen bestimmten Behörden können nähere 8 18?^^Mft Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, wer den Vorschriften in 8 11 oder den auf Grund von 8 11 erlassenen Bestimmungen zuwiderhandelt. Neben der Strafe können die Vorräte, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, «ingezogen werden, ohne Unterschied, ob sie dem Tater geboren oder nicht. II. , Ein Verstoß gegen die Vorschrift, die Kartoffeln sachgemäß z» ernten, liegt vor, wenn Kartoffeln unreif der Erde entnommen werden, gleichgültig, ob «s sich dabei um frühe, späte oder sonstige Kartoffeln bandelt. Dresden, am 25. August 1920. 1223» VTti IV Wirtschafts-Ministerium. 4814 Butter betr. Abschnitt SS, gültig vom 6.-12. 9., darf nur mit einem Achtel Stückchen Butter beliefert werden. Großenhain, am 1. September 1920. 185 »IV. Der Kommnnalverbaud. Bekanntmachung. Zur Beseitigung der Betriebsstörung in der Zentrale Lauchhammer sind uunana- reiche Jnstnndsetzungsarbeiten erforderlich, die etwa noch 14 Tage in Anspruch nehmen werden. Während dieser Zeit erfolgt die Stromlieferung für die laiidwirtsckaitUchen Betriebe nur nach Maßgabe der Dreschordnnng, für die Großabnehmer nach dem telefonisch bekannt gegebenen VrrteilnngSplan. Zur Sicherstellung des für die Beleuchtung erforder lichen Stromes wird ferner auf Anordnung des Landeskohlenamtes verfügt: 1. Die Entnahme von Kraststrom in der Zeit von 7—10 Uhr abends ist allen Stromabnehmern verboten. 2. Die Beleuchtung ist unbedingt einzuschränken. Tie gleichzeitige Benutzung von mehr als zwei Lampen im Haushalt ist nicht gestattet. Bei Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen wird das Leitungsnetz auSaeschaltet. Der Vertrauensmann deS Neichskommiffars für die Kohlenvertcilung. 5'orsf. Donnerstag, 2. September 1929, abends La» Riesaer Lageblatt erscheint ieien Lag abend» '/,ö Uhr mit Ausnahme der Soun- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, monatlich 4.— Marc ohne Zmtmgevuyr, vec .".vooinu; am Lastschalter monatlich 4.1V Mark ohne Postgebühr. Anzeigen >llr die Nummer de» Ausgabetages sind bls V Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewahr für da» Erschemrn an bestimmte» Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für dir 43 mm breite, 3 mm hohe Grundschrift--seile (7 Silben) l.Id Mark, OrtSpreis l.— Mark; zeitraubender und tabe!larisch-l Latz SV'/, Aufschlag. Nachweisung»« und BermittelunqSgebiihr SV Pf. Fest« Tarife. Dewilligrer Rabatt erlischt, wenn ver Vetrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkur» gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Vierzehntägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". - Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de; Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder oer BeförderungSetnrichtungen — hat ver Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung osS Bezugspreises. Rotationsdruck und V«lag: Langer- Winterlich, Ri«) a. Geschäftsstelle: Goethestratze öl). Verantwortlich für Neda ion: Arthur Säbnsl. Riela: für Arneiaeuteil: Wilhelm Tittrich, Riesa. Oertliches imd Siichsisches. Riesa, den 2. September 1920. —"Helstenehrung. Znm ehrenden Gedenken an dl« im Kriege 1870/71 und im Weltkriege Gefallenen ließen die vereinigten Militärvereine anläßlich des 50. Jahres- taaes von Sedan am Denkmale auf dem Poppitzer Platze und am Heldenkreuze auf dem Friedhöfe Kränze niederleoen. —»ZentralverbandderAngestellten. Man berichtet uns: In der am Diensag, den 31. August im .Kronprinz" abgehaltenen Mitgliederversammlung gaben zunächst die beiden zur Gaukonferenz entsandten Kollegen Illing und Leinen den Bericht, an den sich eine Debatte nicht anschloß. Nach Erledigung von Kaffenangelegenheiten standen die Verhältnisse des Gewerkschaftskartells zur Ver handlung, die eine längere Debatte erforderten. Gegen 7 Stimmen wurde dann eine Entschließung amzenommen, in der vom Kartell Verhandlungen mit unseren Delegierten verlangt werden, da unsere Vertreter sonst bis zur Einlei tung solcher zurückgezogen und die Beiträge gesperrt werden müßten. Zum 2. Vorsitzenden wurde an die Stelle des Kollegen Graff, der sein Amt niedcrgelegt hat, der Kollege Schwarz einstimmig gewählt. —* Anläßlich des Schützenfestes in Lom matzsch verkehren Sonntag, den 5. September folgende Züge: 1. ab Nossen 9,16 vorm., an Lommatzsch 10,25, an Riesa 11,16 Uhr. 2. ab Riesa 9,51 vorm., an Lommatzsch 10,84, an Nossen 12,20 nachts. — Sächsischer Malertag. Der vom Verband sächsischer Vereinigungen selbständiger Maler und Lackierer einberufene „Sächsische Malertag" begann am Sonntag seine geschäftlichen Verhandlungen unter zahlreicher Betet- liguna aus allen Teilen Sachsens. Aus dem Jahresbericht ging hervor, daß der im Jahre 1917 mit 23 Innungen mit 554 Mitgliedern gegründete Verband nunmehr auf 28 Innungen mit 1590 Mitgliedern angewachsen ist. Den Mittelpunkt der Sonntagsverhandlungen bildete ein Vor trag des Syndikus Weber-Dresden über die „Forderungen des Handwerks für den Wiederaufbau unseres Wirtschafts lebens". Nach einem Vortrag des stellvertretenden Ver- bandsvorsitzenden Dahlinger-Dresden erklärte die Tagung einstimmig den Beitritt des Verbandes zum Reichsound für das Deutsche Malrrgewerbe. Sodann befaßte man sich mit der Frage der Organisation des gemeinsamen Rohstoff bezuges. Es wird beabsichtigt, die 14 Malergenoffenschaften, di« es gegenwärtig im Freistaat Sachsen gibt, zu einer zentralen Genossenschaft zu verschmelzen. An Stelle des mrücktretenden Vorsitzenden Schirmer-Dresden wurde Dahlinger-Dresden gewählt. —"Zur Freigabe deSMargarinehandelS wird aus den Kreisen der Margarine-Industrie geschrieben: Durch Verordnung der Regierung ist am 1. August d. I. der Handel mit Margarine freigegeben worden; es besteht also von diesem Datum ab für alle,' die sich mit den« Han del und Verkauf von Margarine befassen, die Möglichkeit, dort «inzukausen, wo es ihnen gefällt und beliebige Mengen anzufordern. Das Publikum ist von der Belastung mit dem Markensystem bet dem Einkauf der Margarine befreit und in der Lage, seinen Fettbedarf durch Margarine-Einkauf zu decken. Diele Freiheit für Handel und Publikum besteht allerdings für den Fabrikanten nicht in diesem Maße. Es ist ibm zwar nicht mehr vorgeschrieben, welche Mengen und wohin er seine Fertigware abzusetzen hat, aber im Einkauf der notwendigen Rohstoffe ist er auch jetzt noch beschränkt. Der Reichsausschuß für Oele und Fette, der ihm bisher die Rohstoffe lieferte und die Fertigsabrikate zur Verteilung an die Kommunen usw. abnahm, »st auch jetzt noch im Besitz von Rohmaterialien, die der Margarinefabrikant, soweit sie für ihn verwendbar sind, abnrhmen muß. Während der strengen Zwangswirtschaft mußte der Fabrikant und auch der Konsum diejenige Ware abnebmen, die ihnen zugeteilt wurde. Di« Qualitäten haben, da auch nicht völlig ein wandfreie Rohstoffe mit verwendet werden mußten, hier unter oft gelitten und im Publikum war eine gewisse Ab neigung gegen die Margarine entstanden, die schließlich dazu führte, daß nur noch bet unbedingter Notwendigkeit Mar- aarlne eingekaukt wurde. Nach der Freigabe des Handels ist «S natürlich oa« Bestreben eines jeden Margarinefabri- kanten. seinrn Abnehmern ein möglichst einwandfreies Fabrikat zu liefern und seinen guten Ruf von früher zu erneuern,und zu befestigen. Das Publikum hat denn auch nach Freigabe»«- Einkaufs bald sestftelleu können, daß die QuÄität der Margarine bedeutend verbessert worden ist und di« Ware »um größten Leit den frühere» Srirdensansprüchen aenügt und dieKonturrenz mit der Au-landSmargarine durchaus ausbalten kann. Wenn da» Li« und da noch nicht der Fall ist, so muß berücksichtigt werden, daß die Margarine- Industrie soviel als möglich von den vorhandenen Rohstoffen beim Neichsansschutz verarbeiten mnß, um das Reich vor allzu großen Verlusten zu bewahren. Ter Fabrikant kann seine Rohstoffe noch nicht im Ausland frei eiiikaufcn, da die Einfuhr vorläufig gesperrt ist und seit Monaten keine Roh- stoffe hereingenommen worden find. Die Vorbereitungen für den Einkauf von erstklassigen Rohprodukten lind aber seitens der Fabrikanten in Angriff genommen worden, um eine Stockung in der Margarinebeliesrrung nach Auf arbeitung der vorhandenen Rohstoffe zu vermeiden und die Qualitäten noch weiter zu verbessern. Taß eine solche Stockung für die Bevölkerung schwerwiegende Nachteile in sich tragen würde, ist bei der Knappheit anderer Fette un zweifelhaft. Butter dürfte noch auf Jahre hinaus für den Deutschen eine LuxuSware sein. Durch di« etwas Mötzlich« Freigabe des Handels mit Margarine sind natürlich die Anforderungen an die Fabrikanten zurzeit außerordentlich große und es ist nicht immer möglich, allen Wünschen zu genügen. Sobald aber eine ordnungsmäßige Füllung der Läger und Versorgung des Publikums stattgefunden hat, ist zu hoffen, daß eine ruhige und stete Belieferung aller Kreise möglich ist. Voraussetzung ist allerdings, daß seitens der zuständigen Behörden rechtzeitig Maßnahmen gemein schaftlich mit den Fabrikanten ergriffen werden, »m dir Ein fuhr der Rohstoffe auch zu ermöglichen. —* Neutrale Hilfsaktionen. Tie schmcizcri'ch- üeutsche Htlfskommiffion für notleidende deutsche Kinder so wie bi: schwedische Hilfsaktion Radda Barnen überwiesen der Kinderkolonie am Adelsberg in Oberhermersdorf Nah rungsmittel im Werte von rund 18 MO Mark. Nus diesen Zuwendungen können die in der Kolonie untergcbrachten 110 schwindsuchtgefährbeten Kinder reichliche Zulagen zu ihrer Tageskost erhalten. — Kein Wegfall der Michaeliszensnren. Der Vorstand des sächsischen Lehrervereins hatte das Unter richtsministerium ersucht, di: Michaeliszensuren in de» Volksschulen in diesem Jahre wegfallen zu lassen. Wie der Dresdner Mitarbeiter der „Zitt. Morgenzeitung" an zustän diger Stelle erfährt, kann diesem Ersuchen nicht entsprochen werden, weil die Erteilung von Michaeliszensuren auf gesetz licher Vorschrift beruht und nicht durch das Ministerium selbständig aufgehoben werden kann. —* Herbstferien und Kohlennot. Um an Heiz stoffen zu sparen, sollen die Chemnitzer Herbstferieu ans die Zeit verschoben werden, in d:r die Beheizung erforderlich ist. Um Genehmigung dieser Maßnahme ist das Ministerium er sucht worbe». Wie der Telunion-Sachsendienst hierzu er fährt, ist auch in anderen Städten der gleiche Wunsch rege geworden^ doch hat das Kultusministerium noch keine Ent scheidung getroffen. Dresdner Lehrerkr-ise find gegen die Verlegung. —* Bemerkenswerte Ansprache erneS Landgerichtsdirektors. Zu Beginn ernec wegen der Fülle der abzuurteUenden Verbrechen eingeschyheneu „Sondertagung" des Dresdner Schwurgerichts hielt Land- gerichtsdirektor Dr. Tittel 'an die Geschworenen eine An sprache, in der er u. a. ausführte: „Schon die Bezeichnung „Sondertagung" wird Ihnen sagen, daß aussergewöhnliche Verhältnisse vorliegen müssen, wenn das Gericht zu die ser Maßnahme greift. Wir haben gewußt, daß nach einem reichlich vierjährigen Ringen auf den Kriegsschau plätzen die Kriminalität außerordentlich steigen wird, aber die Wirklichkeit hat unsere schlimmsten Befürchtungen weit übertroffen und deshalb wurde diese Sondertagung nörig. Sie sind alle aus Ihren» Erwerbsleben herausgerissen, um hier der Wahrheit und Gerechtigkeit »um Siege zu verhelfen. Auch in Zukunft werden wir Sie in weit höherem Maße als früher in Anspruch nehmen müssen. Die zukünftige Gesetzgebung wird das Laicnelcment noch mehr zur Mitwirkung in der Rechtsprechung heranzcehen. Das liegt im Wesen der Demokratie begründet. Es »st ein Dienst am Volke durch das Volk. Sic sind souverän in Ihren Entscheidungen. Wir werden es mit vielen Füllen zu tun haben, die außerordentlich mild liegen, aber Mit leid darf Sie nicht zu Fehlsprüchen führen. Freispruch aus Mitleid ist falsch. Sie müssen dem Gesetz seinen Lauf lassen und den Verurteilten auf den Gnadenweg verwei sen. Das Recht der Begnadigung steht nur der Regierung zu, zu der »vir alle das grüßte Vertrauen haben, daß sie von ihrem Recht den weitesten Gebrauch macht. Sie kön nen in Fällen, wo Sie glauben, daß eS angebracht ist, selbst em Gnadengesuch einreichen, das im Verein mir dein des Verurteilten immer Erfolg haben wird. Eine Zinzahl Straffälle, die sich auf die Unruhen im Vogtland beziehen, ist abgesetzt worden, weil geprüft werden muß, inwieweit Ire von dem im Reichstag angenommenen Amnestsegeietz betroffen werden." Strehla. In der Stadtgcmeiu! er itsützuna am 25. August wurde in der Nleinwohnungsbauiache Aussprache gepflogen hinsichtlich der Baulaudfrage und eine SaÄver- ständigcnkcinmisiioii mit der Schätzung des betr. Areals beauftragt. Man ist hier al'uemcin der Meinung, daß eine Bewertung des Grnndstücksplanes als Bauland nicht in Frage tommt. weil diese Flur durch die Stadtgemeinde ohne Zutun und Beitragsleistung der Anlieger dnrch Anlegung dec Straße an der Bezirksanstalr ausgeschlossen worden ist. Ferner wird die Verschleppung der Baukostenzuschüsse durch die Amtshauptmannschaft Oschatz auf das Schärfste verur- teilt und ein Antrag, bei der Kreishauptmannschaft Leipzig beschmerdrfnhrend vorstellig zu werden, einstimmig ange nommen. W e r in sdor f. Eine nölen? Jagdbeute wurde den: Hi'ss- förster Tavctnn'z zutest. üc schoß am Tonn ' , .ag an: dein Kirchen wich einen Fischadler, der großen L-amden aai ven Teichen anrickue.e. der Raubvogel trat:.' ein? Fiäg'iwan- nung von 100 Zennmetern und e ne Körperlau e von 55 Zentimeter. Leisnig. Eine drollige Schlcichhäudlerqeschichle er zählt das „Leisn. Tagebl.": Am vorigen Freitag hielt ein Beamter des UebcrwaLungSausschuffes ans dem hiesigen Bahnhof einen Händler an, der mit schwerer Last gegangen kam und eine Fahrkarte in der Ricktnug Tüoclu löste. Vom Ueberwachuugsbeamten befrage, was er in seinem Korbe habe, antwortet der Händler: „Nu Sällerie!" Ricktia, der Korb war mit Sellerie bis an den Rand vollqenackt, aber — bei näßerem Zusehen hatten sich die unteren Sellcric- köpfe in ein srischgcschlacbtetcS Kalb verwandelt. Trinm- vhirrend zerrte man das Kälblein hervor. Ter Bentzer des Korbes aber stand dabe: und war ebenso erschrocken, wie der Beamte erircut mar. Er könne sich das gar nicht er klären, versicherte er immer wieder, ec habe Sellerie bestellr, und es sei ihm ganz unerklärlich, wie aus seinem Scllerw plötzlich ein Kalb werden könne. Ter Becurne nahm Las Kalb, den Händler und die paar noch nicht verwandelten Sellerieköpfe in amtlichen Gewahrsam. Nun wird es 'ich ja zeigen, ob sich die restlichen Sellerieknollen in gebratene Tauben verwandeln, oder ob man hier wieder einen Schleich händler gefaßt hat, einen von denen, die zu Tutzendeu Herumlaufen, ja zu Hunderten. Radebeul. Ein Schwalbensterüen machte sich während des Dienstages in bedauerlich starkem Umfange an den Elbwiesen au der Serkvwitzer Tampschisflandestelle bemerkbar. Am Mittwoch vormittag konnte man allent halben die kleinen Leichname der flinken Segler aus Leu Wiesen finden. Am Lampschiffahrkartenhäuechen mar em ganzer kleiner Hügel von toten Schwalben zuiammen- getragen worden, die mit ihrem das Ange so oft erfreuenden weiß-stahlblauen Gefieder nun einen beklagenswerten An blick boten. Wie mitgeteilc wurde."sollen Hunderte von Schwalben allein auf den Serkvwitzer Eivwiescn nmgekom- men sein. Auch vieles Schwalbcuslcrben wird auf die lange Regenzeit zurückgesührt, während der die Schwalben keine Nahrung fanden, da die Mücken, die huupisächliche Nahrung der Schwalben, infolge der Nässe und Kälte fehlten. Die bebenden Tierchen sind demnach tatsächlich Hungers gestorben. Dresden. Bei der Firma Sächsische Konservenfabrik Bernhard Richter, Dresden-Löbtau, Tharandter Straße 40, brach am Dienstag mittag wegen Lohnstreitigkciten Streik aus. ES waren Bestände an sriichem Obst im Werte von etwa 20000 Mark am Laaer, die dein Verderben preis - gegeben waren, wenn nicht irgendeine Verwertungsmöglich- keit gesnnden werden konnte. Tie Firma wandte sich des halb an die Technische Nothilfe beim ReichSininisteriuiu des Innern, deren Eingreifen nach Genehmigung von selten des WirtschastSministeriums möglich gemacht wurde. Aur diese Weise konnten die Obstbestande vor dem Verderben durch Vorkonservierung in Fässern geschützt werden und so inr Interesse der Volksernähruna erhalten kleiden. ' Dresden. Die ReichLgcrreid«.stelle verneigene dre Einfuhr von 500 Waggon amerckaniichen Melsts, mit dem der großen Brotnot Sachsens gesteucrr werden sollte. Dre Maßnahme wurde in einer Versammlung scharf tritt- srerk. Pirna. Tot ausgefnnden wurde ein am Montag abend hier zugereistes Ehepaar. Beide wiesen Schußwunden im Kopse auf. Aus einem hinterlaffenen Briefe geht hervor, daß es sich um den 37 Jahre alten, in Deuben geborenen, früheren Geschäftsführer und Sparkaffenkassicrer F. M. Haase aus SainSberg und dessen .37 Jahre alte Ehefrau handelt. Die Tat wurde mit beiderseitigem Einverständnis von dein
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