Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192009080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-09
- Tag1920-09-08
- Monat1920-09
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1920
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Relchsverskande» tellnavmen, wnrven anlnhregendePefffilfiffe's'Hmflsshff vse^Funzmear über den Wiederaufbau und dl« Forderung der deutschen kern, die noch nicht beka . Arbeiter »eranlaffung ehrbesj der nd- >er- r«Skel, «oMnoN^le ZEckwivsdeltUerwrkanna kommt, da» mau «eine Majestät»«« Wähler auch «tcht mit Wahlen über füttern darf. In Preußen und tn Sachsen hänge« bi« Lanb- tagSwahlen tn der Luft. Die vom Feinde geräumten Pro vinzen müssen Nachwahlen, dazu die StrtchSpräfidentenwahl, da» märe« vter Wahlen hintereinander, unter denen da» Interesse und die Beteiligung leide» müsse«. E» wäre also an sich da» Gegebene, auch Herr« Ebrrt so laug« seine» Amte» walten zu lassen, bi» in de« Abstim mungsgebieten endgültige Rechtdverhältntss« geschafse« sind. Di« Sozialdemokrattr kann damit wohl zufrieden sein. Der R«tch»präsident ist nun einmal da» Firmenschild -e» deut- schen Volke» und e» wird ihr für ihre Stellung Len Wähler masse» gegenüber nicht unangenehm sein, wen« sie darauf Hinweisen kann, daß da» höchste BertraurnSamt -e» deut sche« Volke» in den Händen eine» Sozialdemokraten ist. Auch di« bürgerlichen Parteien können sich schlecht und recht damit abfinbe«. Herr Ebert hat e» sich angelegen sein lassen, nie- mal» au» dem Kahm«« seiner mehr repräsentativ gebachten Stellung heran» zu treten. Er ist in der Auffassung seine» Amte» von einer peinlichen Korrektheit und hinter den Kulissen hat er bet mehr al» einer Gelegenheit sein« eigene Partei von rollenwtdrigen Settensprüngen erfolgreich »urückgehalten. »ei der Neuwahl werde« die Sozialdemokraten wohl an Ebert sesthalteu. Sie haben keinen besseren und er geht auch mit keinen schlechten Aussichten in den Kampf, obwohl die ReichStagSwahlen deutlich genug gezeigt haben, wie weit die feindlichen Gruppen der Noten Internationale von einer Mehrheit der Stimmberechtigten entfernt sind. Aber da» Unglück ist eben, daß e» schwer, ja fast unmöglich ist, Li« bürgerlichen Parteien auf eine gemeinsame Gegenkandidatin zu vereinen, vielleicht wäre da» möglich gewesen bet Hin- benbur«, -essen Kandidatur aber so ungeschickt vorgeschoben wurde, dass sie von vornherein auf «ine deutschnationale Farbe abgestempelt war, und dadurch Widerstände fand, bi« sich sonst könnten vermeiden lass««. Zudem, der Felbmar- schall will auch selbst nicht mehr. Nach dem Kapp-Putsch hat er gebeten, von seiner Person abzusehen ; er scheidet also an», und damit stehen wir gleichzeitig vor der traurigen Tat- fache, daß daS deutsche Bürgertum zu arm an Persönlichkeiten ist, um auch nur einen einzigen Mann aufweisen zu können, dem über den Rahmen der Parteien hinweg die Herzen zu fliegen. Vielleicht wäre der Demokrat Naumann der geeig. nete Mann gewesen. Mit seinem Tobe aber ist wohl so ziem- lich Lte letzte Hoffnung geschwunden. Namen freilich werden genug genannt, darunter sogar Prinz Max von Baden. Professoren, sogar Künstler werden vorgeschlage», aber daS alle» find nur Verlegenheitsauswege, die über die bedauerliche Seer« hinwegtäuschen sollen. Geht eS in dieser Art weiter, dann kommen wir schließlich dazu, baß jede einzelne Partei ihren eigen«« Kandidat«» präsentiert, und Ebert mit guten Aussichten tn den -weiten Wahlgang hineinmarschiert. Des halb ist e» notwendig, baß rechtzeitig zum Sammeln gc- blasen und der ernsthafte Versuch gemacht wirb, wenigstens den Reichspräsidenten zu entpolitisieren. Der Reichsbürgerrat hat in Leipzig einen bescheidenen Anfang gemacht. Er war aber auf dem richtigen Wege, dem nur, wenn ausgesprochen nicht politische Organisationen die Ausstellung eines gemein- samen Kandidaten in dt« Hand nehmen, haben wir Aussicht, baß das Bürgertum aus diesem Kampfe mit der Sozialdemo kratie siegreich hervorgeht. Der Abbau der KriegSgefellfchafteu. Die wir hören, bleiben von den „Behörden oder Organisationen behördlichen Charakters" vorläufig bestehen: Reichskommissar für die Kvhlenvertttkung, ReichSkvm- missar für Aus- und Einfuhrbewilligung, Reichsbeauftragte für die Ueberwachung d«r Ein- und Ausfuhr (Berw. Abt ), Reichsstelle für Zement. Di« Auflösung ist verzögert bet: ReichSleder- stelle. §ln Auflösung begriffen sind: RetchsveNel- bungSstelle (Abwicklungsstelle), Neichsstelle für Schuhver sorgung, Baumwvllabrechnungsstelle, Reichsstelle für Druck papier. Bon den „Aktiengesellschaften oderGesell- schäften mit beschrankter Haftung" b'eiben vorläufig bestehen: Zentralstelle für rne Petroleumverteilung <8. m. b. H„ Textil-Notstandsversorgung G- m. b. H., ReichSschubversorgung G. m. b. H., Wtrtschaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe G. m. b. H„ Devisenbeschaffungs stelle G. m. v. H„ Reichsbeauftragte für die Ueberwachung der Ein- und Ausfuhr, Geschäftsstelle G. m. b. H. Die Liquidation ist bevorstehend bei: ReichS- wvlle A.-G. (September 1920), Neichshadern A.-G. (Oktober 1920), Chemikalien A-G (Oktober 1920), Zigarettentabak. Einkaufs-G. m. b. H. (September 1920), Deutsche Tabak- Hcmdels-G. m. b. H., Mannheim (November 1920), Deutsche Taba(Handels - G. m. b. H., Bremen (Oktober 1920). In Liquidation befinden sich: Kriegsmetall- A.^. (seit 1. Juni 1919), Deutsche Ledei-A.-G- sseit 1. Oktober 1919), Mineralversorgungs-A.-G- (seit 1. Januar 1920), Seidenverwertungs-G. m. b. H. (seit 1. Juli 1920), Deutsche Bersicherungs - G. m. b. H. (seit 1. Januar 1920). Die Umwandlung in eine private Gesell schaft ist voraussichtlich für Oktober 1920 in Aussicht ge nommen bei: Deutsche Seeversicherungs - A.-G. Sicherstellung der UederschüfseberKriegs gesellschaften. Der volkswirtschaftliche Ausschuß des Reichstags nahm einstimmig eine Entschließung an. die die Reichsregierung ersucht, sofort Maßnahmen zu treffen, um tue bei den Kriegsgesellschaften entstandenen Überschüsse sämtlich, soweit die bestehenden Verordnungen nicht an dere Rechtsansprüche geschaffen haben, für die Allgemein- heit sicher zu stellen. Zu einem Anträge der Deutsch nationalen auf Aufhebung sämtlicher Kriegsgesellschaften und Aufhebung der Ausfuhrabgaben gab der RelchSwirt« schaftsminister die Erklärung ab, daß er die im Zusammen hänge mit diesem Anträge vorgebrachten Gründe berechtigt jänoe, und daß dec Antrag eingehend, geprüft werden solle. TageSgeschichte. - - ' Denis»«« «ei». Li« amerikanische Milchkubstiftnna und da» Mot« Kreuz. Das Zentralkomitee der deutschen Verein« vom Roten Kreuz teilt mit: Letzthin find wiederholt^Mit- tellungen über die Milchkuhstiftuna durch die Presse g«. gangen, in denen das Rote Kreuz al« mitbeteiligt erwähnt wurde. Bei den Beratungen über dieses Liebeswerk deutsch- iamerikanischer Kreise hat da» Rote Kreuz schon feit vielen Monaten für die schnellste Durchführung der Aktion ae- sprocken. Anfang« August wurde e» in der Sache de« Frachtraumes wiederum befragt und hat damals Innerhalb weniger Lag« den für die ersten 2500 Kühe benötigten Schiffsraum zur Verfügung stellen können. Einstweilen ist aber von diesem Angebote kein Gebrauch gemacht worden. Da« Rote Kreuz ist selbstverständlich stet» benit gewesen, sein« Verbindungen in den Dienst diese» Llebe»werke» zu stellen, wo und wann «» gewünscht wird. Konferenz znr Heb««» der dentscheu Milchwirtschaft. An« »kiel wird gemeldet: Landwirtschast»minift«r Dr. Herme» wird im Lause de» nächsten Monat» mit dem Vorstande de» schleswig-holsteinischen mikchwirtschastlichen Lande»- verbände» über milchwirtschaftliche Fragen konferieren. In einer BorstandSsttzung de« Landesverband«» am 8. d. Mt«. Milchwirtschaft ««faß». Gin« Dbürtnarr GicherbeitOdolizel. Der Staatsrat von Thüringen beschäftigtest«!» mit dem Plan, für Thüringen ein« eigene Sicherheitspolizei zu gründen, Sie wird voraus- sichtlich in 6 Städten Thüringen» stationiert werden und ungefähr 1000 Mann stark sein. Die Kosten für diese Polizei werden ans 20 Millionen Mark veranschlqgt. Vier Fünftel davon soll da« Reich tragen. , Ein« Einheit-Polizei t« Preuße«. Der im preußischen Ministerium de» Innern mit derReorganisatlon de»vreu- fischen Polizrlwesen« betraute Ministerialdirektor Abeag erklärte Pressevertretern gegenüber: Di« setzt bestehende Vielheit von Polizeiorganisationen, die oft gegeneinander arbeiteten, soll beseitigt und eine Elnheit-polizei geschaffen werden, wie sie allein den erhöhten Aufgaben de« Staate» genügen kann. Notwendig sei deshalb auch ein« Verstaat lichung der kommunalen Polizei. Der Bollzugskörper gliedert sich in Schutzpolizei, die in festen verbänden zu- fammenarfaßt di« Aufgaben der heutigen Ordnung»- und Sicherheitspolizei erfüllt, Krimminalpolizet und Vrrwal- tungrpolizei, di, Zivilkleidung trägt und nur mit Revolvern bewaffnet ist. Da» Vorgehen der Erfurter Eikenbahnarbeiter wird auch von den sozialdemokratischen Blättern scharf aebrand- markt. Der «Vorwärts- schreibt: Die Arbeiterschaft in Er furt stehe fast ganz unter unabhängigen und kommunistischen Einflüssen. Die Arbeiter, die trotz der Verhandlungen ihrer Kommission aus Eigenem heraus zu der wilden Maßregel griffen, seien augenscheinlich da» Opfer kommunistischer Phrasenhelden geworden. Wahrscheinlich sei, daß die Ent- laffung und mögliche Bestrafung der beteiligten Arbeiter wiederum zu einer Generalftrelkbewegung Veranlassung geben werde. Hoffentlich werde aber d>« Mehrheit der Arbeiter ,au» solchem Anlaß sich nicht in nnbeonneneöand- lungen hineintreiben lassen, die schließlich mit einer Nieder lage wie in Stuttgart enden müßten. — Der .Berl. Lokal anzeiger" erklärt, daß ein Streik der Betriebsräte von vornherein nur ein Teilstreik sein könnte, der für die Be- triebslage auf den Eisenbahnen vollständig bedeutungslos bleiben wiirde. Englische Soldatenfrauen 1« Deutschland. Ab I.Ok- tobrr dürfen die den englischen Garnisonen am Rhein »ugr- teilten Mannschaften ihre Frauen und Kinder au» England Nachkommen lassen; Unverheirateten wird das Eingehen der Ebe gestattet. Allerdings dürfen die Truppen nicht mehr als sieben Prozent verheiratete Mannschaften besitzen. Die Enteignung d«S deutsche« Besitzes tn Neuguinea. Die Neuguinea-Compagnie hat von ihrer Niederlassung in Rabanl die telegraphische Mitteilung erhalten, daß die australische Regierung offiziell den Beschluß der Enteignung sonwbl der Neuguinea-Compagnie, wie auch der anderen deutschen Firmen in Neugninea bekanntgegeben bat. Beilegung des Streit» in der Hamburger Aischereiiudu- strie. Nachdem beide Parteien den Schiedsspruch des Demobil- machungskommissars angenommen haben, ist der Streik in der Fischereiindustrie beiaelegt worden. Die Arbeit wird beute mittag 12 Uhr wieder ausgenommen. Der Demobil- macknngSkommissar schlug Lohnerhöhungen von IS bis 20 Prozent vor. Die Sahl der unterstützten Erwerbslose«. Wie aus dem Reichsarbeitsministerium mitgetetlt wird, ist di« Ge samtzahl der unterstützten Erwerbslosen im Reiche anch in der Zeit vom 1. bis 16. August weiter gewachsen. Aller dings ist die Zunahme der ErwerbSlosenzahl geringer als in den beiden letzten Juliwochen. Bemerkenswert ist, daß trotz der Erhöhung der Gesamtzahl der Arbeitslosen die Zahl der weiblichen Erwerbslosen »m über Tausend abge nommen bat. Nach den amtlichen Feststellungen betrug die Zahl der männlichen Erwerbslosen am 15. August 804048, di« der weiblichen Erwerbslosen 107525, also insgesamt 411573, gegenüber 404236 am 1. August und 359618 am >15. Juli. Hinzu kommen 371599 Familienangebörige, die als Zuschlagsempfänger unterstützt werden.. Die Gesamtzahl der unterstützten Erwerbslosen entspricht etwa dem Stande in der ersten Februarhälfte dieses Jahres. Der Koburger Bauernverein, dem die meisten Land wirte des ehemaligen Freistaates von Koburg angehören, bat einen Kartoffelhöchstpreis von 25 Mark für den Zentner festgesetzt und lehnt den höheren Reichskartoffelpreis ab. Die BesoldungSorduung wird revidiert. Obwohl di« Beratungen über di« Revision der BesoldungSordnung noch nicht abgeschlossen sind, hat da» ReichSftnanzministerium, dem Berliner .L. A." zufolge, anaeordnet, daß Vorschüsse auf die aus der voraussichtlichen Höherstufung sich ergeben den Mehrbeträge im Bedarfsfälle gezahlt werden dürfen. Die Beifltzerwahlen für die KausmanuSgrrtchte. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten (G.d.A), Sitz Berlin, hat gegen die unter den bekannten Einschränkungen aus geschriebenen Beisitzerwahlen für die Kaufmannsgerichte mit aller Entschiedenheit in einer Eingabe an den Reichs- tag und an das ReichsarbeitSminifterium protestiert und folgende Abänderung der Verordnung im Interesse der kaufmännischen Angestellten gefordert: 1. Wiederbesritiqung der GehaltSgrenze von 15000 Mark und restlose Erfassung aller kaufmännischen Angestellten, ohne Rücksicht auf die Höhe des Einkommens, zum mindesten aber Erhöhung der Sinkommensgrenz« auf 30000 Mark; 2. Herabsetzung des passiven Wahlalters zum mindesten auf da» 25. Lebens- jahr; 3. Ausdehnung des passiven Wahlrechtes auf die weiblichen Angestellten; 4. Aussetzung der Kaufmanns- aerichtswahlen bis zur Durchführung der oben erwähnten drei Voraussetzungen zur Ermöglichung einer geordneten Durchführung der Wahlen. Einziehung des Konjunkturgewinne« 1« der Leder- Industrie. Der volkswirtschaftlich« Ausschuß des Reichs tages wird zur Erledigung des vorliegende» Arbeit«- stoffes die ganze Woche tagen. Nach eingehender Beratung der Konjnnkturabgab« in der Leder- und Schuhindustrie nahm der Ausschuß mit 14 gegen 12 Stimmen einen An trag AlekottS (Zentr.) an, die RetchSregierung zu ersuchen, bet der Einziehung de» Konjunkturgewinne« unter Anwen dung der Bestimmungen des 8 24 so schonend vorzugehen, daß di« Lebensfähigkeit der LederfabrikatlonSbetriebe, ins- besondere der kleinen und mittleren nicht gefährdet wird. Erste Postwert,«tckwnkonferen, tu Zürich. Aus Zürich wird gemeldet: Hauptgeaenstand der ersten Poft- w«rtt«ichenkonseren» bildete di« Briesmarkenbörse. Sodann gelangte die Valutafrage zur Besprechung. S» wurde an- geregt, daß die Markenkataloge anstelle ihrer Papiergeld- preise di« unveränderlichen Goldgeldprets« «inkühren sollten. Ferner wurde über Bekämpsuug der Briefmarkenfäischungen beraten, sowie über di« Ausgabe von Postwertzeichen »um Zweck« der Spekulation. Der nächste international« Kon greß soll September 1921 tn Zürich stattftnden. Der Mittellandkanal. Die preußische LandeSversamm- lung nahm einen Kompromißantrag an, wonach, gleich gültig welche Linienführung für die Vollendung de» Mittellandkanal» gewählt wird, die mitteldeutschen Industriegebiete an di« Hauptlini« angeschlossen werden sollen, sei e» durch einen besonderen Geitenkanal, sei e» durch ein« entsprechende Verbesserung der Schiffbarmachung der Elbe und Saale. WW. Die Sohlenförderuns- Der verband verlangt von Deutschland etn« monatliche Lieferung von 2 Millionen Ton- «en Kohlen. Für den Monat August konnte dte Ab- lkferung auSgesührt werden, obschon sich bet -er Wage«, gestellung Schwierigkeiten ergeben. Wie nun au» -en amt- Uchen Veröffentlichungen zu ersehe« tst, steigt die Koblen- sördernng 1» Deutschland von Monat zu Monat., E» liege« ( vor, venen gegrnuver vnltzrnMlMkf« ..... . . /annt stud, wohl eine leichte Besserung ausweise« werden. Im Jult wurden 11/i Millionen Ton nen Steinkohlen und 0^ Millionen Tonnen Braunkohlen gefürbert. Für dte ersten sieben Monate ivso betrug die Ge- stnnterzeugung an Steinkohlen 7v,t und a« Braunkohle« 61,4 Millionen Tonnen. Aber wir dürfen nicht vergesse», baß) darin die obcrschlesische Kohle enthalten ist. Monatlich wer^ den im oberschlesisch«» Industriegebiet rund 8 Millionen? ' Tonnen gesürdert. Deutschland hat über st« nicht ba» frei«) BerfügungSrecht, den« e» erhält von BerbanbSgnaden nur einen geringen Bruchteil überwiesen. E» sind also fast SH Millionen Tonnen Steinkohlen an -er DurchfchntttSförbe-i rung von 11 Millionen Tonnen abzusetzen. Bleiben also un» »och 8—0 Millionen, «u» dieser Menge hat Deutschland de« verband zu befriedigen. Wir haben zur eigenen Ver wendung dann nur noch 6—7 Millionen Tonnen Steinkohle«. Verkehr, Gas- und Kraftwerke, sowie die Schtffdhrt brauchen davon 8 Millionen. Drr knappe Rest tst für dte Industrie, wobei auch zu beachten tst, daß der ZechenbeLarf abzusetzen ist. Für den HauSbranb werden Steinkohlen in Zukunft nicht, mehr «bfallen, so baß er sich vollständig auf Braunkohlen und andere Hei,mittel umstellen muß. Auch der Bedarf der In dustrie an Steinkohlen kann nicht annährrnd befriedigt wer-; den. St« muß ebenfall» Braunkohle verfeuern. Bor dem Kriege verfügte allein bi« deutsche Industrie monatlich über! 8—v Millionen Tonnen Steinkohlen. Da» war dte Boraus- setzuna ihrrr außerordentlichen Leistungsfähigkeit. Wen« nun Betrieb« ,um Erliegen kommen, so ist da» angesichts der Kohlennot verständlich. Unsere Hoffnung richtet sich darauf, Oberschlesten zu behaupten. Der Verlust wäre gletchbedeu- trnb mit einer weiteren Einschränkung unserer industrielle« un- wirtschaftliche» Energien. England Zur Gefanaenhaltnng des Bürgermeisters von Cork. Nach einer Meldung de« Schweizer Korrespondenten der! .Daily News" erklärte Lloyd George, in den ihm tele graphisch übermittelten Gesuchen um Freilassung de» Bürgermeister« von Cork habe er nicht eine einzige An deutung de« verspreche»» gefunden, daß die Mordanfcilla auf Polizisten eingestellt werden würden. Sollte eine solche Sicherbeitgebotenwerden, so würde er jedenfalls bereit sein/ nicht nur den Bürgermeister, sondern auch die elf anderen > Hungerstreiker freizulaffen. Telegramme irischerRegierungS-,' stellen hätten ibn davon überzeugt, daß eine Freilassung ohne diese Garantie die Regiernng in Irland unmöglich machen würde. — Der .Matin" meldet aus London, daß der Kongreß der Trade Union gestern eine Tagesordnung angenommen habe, in der es heißt: Der Kongreß, in dem eine halbe Million organisierter Arbeiter vertreten sind/ sieht mit Verachtung, daß die Regierung beschlossen bat, den! Bürgermeister von Cork sterben zu lassen. Im Namen alle« organisierten Arbeiter werden wir die Regierung für der» Tod des Bürgermeisters verantwortfich machen. Wir er innern die Regierung daran, daß ihre blinde Unsinnigkeit die Versöhnung Englands mit Irland unmöglich machen wird/ Aegypten. DaS Abkomme« über dte Üuabhänatgkeit. Meldungen au« Kairo zufolge erklärt« Aaglul Pascha in einer Kund gebung an da« ägyptische Volk, daß der endgültige Entwurf des mit der Milnerschen Kommission anSgearbeiteten Ab kommens, worin Aegypten Unabhängigkeit zugestanden werde, dem ägyptischen Volk unterbreitet werden würde/ Finde der Entwurf die Zustimmung des Volkes, so werde ein Vertrag entworfen werden, der das Abkommen umfaßr und der später der Volksvertretung zur Ratifizierung vor/ gelegt werden soll. — Ein« Gruppe von in Berlin ansässigen Aegyptern bat eine Kundgebung beschlossen gegen die vom englischen Auswärtigen Amt oorgeschlagenen Bedingungen für dte UnabbängigkeitSerklärung Aegyptens. Die Beding^ ungen seien den nationalen Aspirationen zuwiderlaufend uns demütigend. Das ägyptische Volk wird aufgefordert/ im Kamps« gegen England zu verharren, bis die Freiheit > ganz Aegyptens und des Sudangebietes für alle Zeiten ge/ / währleistet ist. > Mexiko. Obregon zu« Präsidenten gewählt. Nach nichtamt lichen Berichten aus Mexiko-Stadt wurde Alvero Obregon zum Präsidenten der Republik gewählt. Amerika. Die Reger beanspruchen Afrika für sich. Nach ein» 30 tägigen Diskussion faßte eine Konfereitz von Neger- delegierten in Newyork den Beschluß, daß ganz Afrika eine von Negern bevölkerte, verwaltete und ausgebeutete Neger republik werden solle. Der demokratische Präsidentschaftskandidat über de« Frieden. Nach einer Newporter Meldung sagte Cox in einer Adresse »um Arbeitertag (Labour Day), die Vereinigtes Staaten müßten den Frieden unverzüglich ratifizieren. Vrasilie«. Einwanderung von Deutsche«. Einem Telegramm aus Rio de Janeiro zufolge, sind vom Januar bis Juni 1920 1555 Deutsche eingewandert. Als erstes deutsches) Fahrzeug nach deyr Krieg tst der Segler .Hoher Weg" «in» gelaufen. - Vermischtes. Grausiger Fund. Gestern vormittag fand «in / Berliner Hochbahner, der nach dem Grünewald hinaus gefahren war, um dort Holz zu sammeln, in einer Schonung Mei Kartons, die Leichentetle enthielten, einen verbrannten Kopf und verschiedene Knochen, von denen das Fleisch los- gelöst ist, sowie innere Teile und Eingeweide. Vermutlich handelt eS sich um ekne 16—18 jährige Person, doch konnte das Geschlecht noch nicht festgeftellt werden. Der Kopf wies eine große, von einem stumpfen Werkzeug hcrrichrende Wunde auf. Für die Auffindung der fehlenden Leichenteile! und dte Ermittlung de» Täters wird eine hohe Belohnung ausgesetzt werden. ! Erdbeben. Gestern morgen wurde von der Haupt-, station für Erdbebenforschung in Hamburg ein außerordent lich heftiges Erdbeben auf 12000 Kilometer Entfernung registriert. Die Aufzeichnungen begannen um 6,58 Minuten 0,6 Sekunden. Ein bemerkenswertes Nahebeben wurde, ferner vorgestern zwischen 3 und 4 Uhr nachm. registriert/ MunittonSexolosion bet Magdeburg. Wie der.Magdeburger Generalanzeiger" meldet, ereignet« sich! im Munitionsdepot Gerwisch eine MunitionSexplosion.« durch drei Arbeiter getötet wurden. Die Ursache der Ex-) ploston steht noch nicht fest. Etn großer deutscher Bagger ist auf der Reiss»! von Malmö nach Kiel gesunken. Am Bord befand sich eine Besatzung von 80—90 Mann. Ueber da» Schicksal der Be-' fatzung ist noch nichts bekannt. Vereitelter Anschlag auf einen Sonder-) -ug. Nach einer Meldung aus Springfield (Illinois) wurden 20 Männer verhütet, die öinen Anschlag auf eine« Svnderzug geplant hatten. Fünf der Verhafteten haben etn Geständnis abgelegt, woraus hervorgeht, daß der Zug! zerstört, die Passagiere ermordet und die Wagen ausge-! raubt weichen sollten. > , Munition» dtevstahl. Dem „Lokalan-eiger" zufolge sind tn der MunttwnSanstalt Schließheim bei Min den drei MunitionSyäuser erbrochen worden und etwa 30000 Patronen sowie Leuchtkugeln geraubt woroen. Eiu Landjäger von einem llnterwacht- meister erschossen. Auf der Seehofer Feldmark de» Teltow erschoß vorletzte Nacht der Unterwachtmerster; Frankenberg von der Dortmunder Sicherheitspolizei, der' nnt seinem Vater und seinem jüngeren Bruder Kartoffeln! stehlen wollte, den Landjäger Gehler, der; dte Diebe fest, nehme« wollte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite