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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041023012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904102301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904102301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-23
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.10.1904
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— Der «h,malige ma der al» Schübling Enal, den Sultan auSgebrochr vermischte». s marokkonilche KrtegSnilnister ElMenebhl. aland- in dem über seine Behandlung durch . Lima» au-grvrochenen englisch-marokkanischen Konflikte eine Stolle spielt, war vor einiger Zeit als Gesandter auch in Berlin anwesend. Es wird vielleicht interessieren, welchen Eindruck Menebhi von seinem Autenthalte in Berlin bewahrt. Der deutsche Kaiser sei „ouwow vmrdoö" seine spanisch-rnarok- kanisch« Redensart, die genau unseun .Numero eins" entspricht!. Er scheine selbst alle» tun tu wollen, selbst der Herrscher sein wolle», uns da» sei da» Richtige. Hinsicht ander». Auch.de, Empfang »u Körrig Eduard sei in dieser ^ . . . »g in Berlin sei ander» ge wesen al» in London. In London sei er gemüllick und zwanglos vom König enipsangen worden, in Berlin leie» alle „Wesire" zu gegen gewtsen. alle» sei unier grobe», Zeremoniell vor sich ge gangen. Der Kaiser habe ihn zu der Beleidigung einer seiner Svlrne eingeiaorn, die absichlilch bi» zu sein« Ankunft verschöbe» worden lei. Besonder» Imponiert bat es Menebhi. daß der Kaiser selbst kommandierte, und daß lein Sohn in die Front eingetrctcn war und den allerböchsien Kriegsherrn salulirrte. So solle »rar, e» in Marokko mit de» Sultansiühnen ebenialls machen, habe der Kaiser gemeint. Der Kaiser habe sich viele Stunde» mit ihm unterhalten und gesagt, er habe i» der mvbnmmcdaniichcn Welt. brw»ders In der Türkei. viele Freunde, in Marokko habe er noch keinen gehabt. >eb> brsitze er aber auch dort einen Freund. Ter Kaiser scheine sein Töchterchen om tiebslen zu haben. Er habe es häufig aus den Schob genommen und geliebkost. Als der Kaiser gehört. Menebhi sei 48 Tage in London geiveirn, Kobe er gemeint. Menebhi müsse auch so lange in Berlin bleiben. Das habe er ge wollt. Am 24. Tage aber habe er die Nachricht erhalle», dak der Sultan lerne Gitter beschlagnahmt habe, deshalb habe er nach Marokko zurückeilen müssen. ** Der bekannte Erblchaftsvrozeb des Abgeord neten Bebel »m den Nachlab des ehkmabgen bahnichen Leut nant» Kollmar», dürste, wie auö Nim geschrieben wirb, birrncn kurzem durch Urteil oder Vergleich zu giimreii Bebels entschiede» weiden. ES bandest sich hierbei »m etwa 400 OM Mark. Dre A»- arböngen KoUnranns haben dessen Testament airgesvchien mit der Bctinuprilng. der Erblasser kömre, als er es absabre. d. h. vor etwa 25 Jahren, nicht zurechiinugs- und versügungssähig gewesen lei». Doch dürste es ihnen kaum geiinaeri. hiersür schlüssige Beweise bei- ziibnngen. Tatsache ist allerdiuaS. dab schon Arrsang der 70rr Jahre Spuren einer geistige» Umnachiung bei Kollmann be merkt wurden. Er kam wegen vericbiedcner Skandalgeschichien in eine militärische Untersuchung. Zu einer Berurteilnng ist es nicht gekommen, doch wurde der Aiigenhulbigie wegen weit vorgeschrit tener geistiger Erkrank»»« für unznrcchnungvfähig erklärt und aus der Armee entfernt. Ansang der Mer Jalne drohie ihm die Inter nierung in eine Jrrenanstast. er entzog sich ihr aber durch eine Flucht a»S Bahern nach Ulm. wo er sich bald derart anssällig be nahm. dab er auf Antrag der lllmer Skaatsanwalljchast entmün digt und im Jnhre l88t in eine Irrenanstalt bei Müuchen rrn- gellefert wurde. Tort ist er im vorige» Jahre gestorben. Das unter der Hinterlassenschast Kolliiinriris vvigcsuudene Testament ist während der »illstäigenchtlichen Untersuchung gegen ih» anigeretzt worden, also zu einer Zest. wo er sich »och im Dienst besand. Er lebte in dem Wahn, das; ihm von der Vorgesetzten Behörde Un recht zirgefngk worbe» sei. und wandte sich darum au Bebel mit der Biire. seine Angelcgcnheil im Reichstag zur Sprache zu brin gen. Bebel hnt dann, wohl um nähere Jnformaliorre» zu er halten. einen Briefwechsel mit Kollmann geführt, und dieser sah sich dann veranlasst, dem Führer der Sozialdemokratie die Halste seines Bermögeiis zu Vermacher,, obwohl der so Bedachte die „Assärc Kolstiraiiir" in keiner Weile im Parlament oder in der Presse be rührt batte. Wie setzt bekannt wird, sind die Verwandle» des Erblassers zu einer Einigung init Bebel auf der Basis geneigt, dab dreier ans eine» Teil der Erbschaft verzichtet. ** Die Mörderin des Landrats Dr. Schmidt- Scharss in Freiburg a. d. Elbe, Frau Holstein, geborene Hinners, scheint eine bewegte Vergangenheit hinter sich zu haben. Sie stammt aus Hamburg und war dort auch ansässig, hat sich aber am 8. September d. I. polizeilich nach Frankirrrt a. M. abgenreldet. Ob sie tatsächlich dorthin gereist ist. konnte nicht festgcslcttt werden. In Hamburg wohnte sie bis ansanaS Septem ber am Wandsbccker Stieg. Frau H. ist am 17. Oktober 1869 geboren: sie hat demnach das Attentat a»f den Lnndrnt Tr. Schmidt an ihrem Geburtstage verübt. Ais junges Mädchen hatte Frau H. die Plätterei erlernt »nd übte dieses Gewerbe mehrere Jahre hindurch ans, bis sie im Jahre 1888 ein außer eheliches Kind zur Welt brachte. Am 5. Oktober 1895 verheiratete sie sich mit einem zur Zeit noch in Hamburg lebenden Schneider. Die Ehe war sedoch nicht von langer Dauer. Denn schon am 4. Februar 1896. also nach vier Monaten, trennten sich die Gatten, und Frau H. lebte seitdem als senaricrte Ehefrau. Jrn übrigen soll sie eine etwas überspannte Person gewesen sein. * Ein Seitenstück zur P r in z cssi nn e nst e u er in Mecklen burg gibt es in Bayern. Dort existiert nach dem „Wnrzb. Journ." ein Wochenbettgeld für Königinnen. Die beiden lichten Könige, Ludwig II. und Otto, waren nicht verheiratet: der Land tag halte also Kindbettgeld aus Staatsmitteln etwa in derselben Höhe nicht zu bewilligen, wie die Mecklenburger Prinzessinncn- steucr. Unter den drei ersten Baycrnkönigen figurierten solche Posten in der Stcratsrechnung. * DerNeunzehnhurrdertvierer. Die diesjährige Weinernte in der ganzen Welt ist, wie in einem erschöpfenden Berichte der „Times" dargetan wird, nicht nur der Menge nach ausgezeichnet, sondern versvricht auch ein Jahrgang von außer gewöhnlicher Güte zu werden, sodas; der 190icr in den meisten Ländern den guten Jahrgängen des letzten Jahrzehnts des ver flossenen Jahrhunderts ebenbürtig sein dürfte. Das Jahr 1908 brachte in den meisten weinbauendcn Ländern, mit Ausnahme von Italien, Oesterreich-Ungarn und Algier, nur einen halben Ertrag, und die Güte lies; viel zu wünschen übrig. Das wird durch dieses Jahr wieder ausgeglichen. So produzierte Frank reich im Jahre 1900 über 5000 Millionen Liter, 1908 knapp die Hälfte, Deutschland 1900 280 Millionen Liter, 1903 dagegen nur 193 Millionen, und in den übrigen Ländern war das Per- hältnis ebenso. Was nun die dtesrährige Ernte anbetrisft, io heisst eS in dem Berichte über Tentsch'and, daß im Rheingail, an der Mosel, in Hessen und der Pfalz die Lest nicht allein sehr reich ausgefallen ist, sondern daß auch aller Wahrscheinlichkeit nach ein Weinchen zu erwarten sei, das denen von 1893 und der sechs bis sieben guten Jahrgänge des vorigen Jahrhunderts gleich rst. Gleich gute Nachrichten kommen ans Frankreich. In der Gironde schätzt man den Ertrag um 50 Prozent höher als den vorjährigen, und die Qualität sicht im allgemeinen aiif der gleichen Höbe, An Mädoc ist der Ertrag zwar'höher als im vorigen Jahre, aber nicht so reich als in den übrigen Teilen der Gironde. So werden Chateau Margaup und Lafitte etwa 800 Orhoft keltern, Chateau Leoville etwa 900 und Poiitct-Canet und Chateau Londcnne je etwa 1200. Tie weißen Bordeaux weine vcrsvrechen, ansaczcichnet zu werden, ebenso die Burgunder weine. während die Champagne einen reichen und vorzüglichen Herbst auszuweisen hat. Algier, wo erst seit 25 Jahren der Weinbau im großen betrieben wird, wird in der Lage sein, gegen 400 Millionen Liter auszufübren, von denen die meisten wohl nach rFankreich gehen werden. Portugal, Spanien und Madeira wissen ebenfalls über einen ausgezeichneten Herbst zu berichten, sodaß Portwein, Madeira und Sherry oon 1904 zu den besten zählen werden. Nicht ganz so gut ist die Ernte in Italien und Oesterreich-Ungarn ausgefallen, wo die Weinberge unter der Hitze z» leiden batten. ** Bekanntlich ist Edisons erster Assistent kürzlich infolge der Wirkung von X-Strahlen gestorben. Wie nun aus Newvork geschrieben wird, leidet der Forscher selbst an der gleichen Krankest. Einem Aussrager gegenüber äußerte er, daß er an eine Wiederherstellung nicht glaube; die Schmerzen seien oft geradezu unerträglich. Es haben sich in der Magengegcnd Knoten gebildet, die durch kein Heilmittel fortzubringcn sind. Keinem der Nerzte. an die Edison sich gewandt hat, ist es ge lungen, die Schmerzen auch nur im geringsten zu lindern. * In Nanterre haben unlängst Eltern auf ganz seltsame Art und Weise ein dreijähriges Töchterchen durch den Tod verloren. Da» Kind lag in der Wiege und schlief, während die Mutter das Zimmer für kurze Zeit verlassen batte. Als sie zurückkehrte, bot sich ihr em schrecklicher Anblick. Kissen und Beisteug waren über und über nnt Blut besudelt. Der bcrbeigerufene Arzt konnte der trostlosen Mutter nur die Mitteilung von dem Tode des Kinde» machen. An der Kehle und hinter dem Ohr entdeckte er »Vtt Bißwunden, au» denen da» Blut geflossen war und die -ortießu», sieh« uichste Seit«. VeMI lliilie KvMii! Bei dem Ilmzuge mclncS Betten- und Wäsche-Geschäfts nach bli. 12 Vtetorla«tin»«o haben sich noch Waren vorgefnuden, die ich ans meinem Lager auSschcidcn möchte: mit dem Ver» lause derselben werde ich am I-tviislax Uei» I. Slovomvor «I. 2. beginnen. Um der mir bekannten Konkurrenz nicht Gelegenheit zu neuen Anfeindungen zu geben, obgleich mir dadurch «in großer Kreis neuer Kunden zugcsührt worden ist, werde ich diesmal die oline «ervtoa zu verkaufenden Waren, xvti vout von den übrige», aus Tascln in der I. Utaxe meines Gcschäsls- lokals auslegen. O. Vlilel, Soll., vir. RS V1vlorta»tra«so. Qsbf. Hfnkolö VsisensiÄlisstp. 18 LrruIrlllMS »auptslrsssv 38 Lu- mul Verkant von Sisals- llllä Verheeren. * Lllllsdme voll keläerll 2llr VeraillSllLL, MO rrivsiiresore (einzeln vermietbar) unter etzellem Versobillss üer Nieter. Neueste Allster und 8«te tkoalttüte» in Kskliimil Store«, Vltraeen no«I «ettüeekeii lle? KsMklilLbl'! Ken ^usrkaek u. flauen!. V. cmpsichlt in grosser Answaljl und zu denkbar billigsten Preisen Länarü vo§8 heit SS.Ililire» liier lmteßeich. Einzelvcrkans: Nur Waisculrauöstraste 26, 8 l Ha e s ^»etor Llorts be«ästrtvr in verschiedener Ausführung von Ai. 2,50 an. Leibbinden von M. 1.75 an. Tamcn-Bindru Ttzd. 70 u. 90 Pf. 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Labnlrranke köuneii anf die grosse Wichtigkeit einer sachgemästen Vessand- lung der Zähne und des Mundes nicht oft genug ausmerksam gemacht weiden. »Wem seine tsscsiindlrcit lieb ist", mache es sich zur Wicht, ve» Zeit z» Zeit den Al und untersuchen zu lassen, so dag etwa vorhandene kranke Zähne sofort einer gecigiieien Behandlung »»lenoacn und fehlende künstlich meist werden können. Hierdurch werde» nicht nnrviclc Mngciilcidcir und Verdauungs störungen beseitigt, auch der ganze t^csichtsanödruik wiro dadurch daun wesentlich günstig beeinflusst. Itto t »I» « l»t H ON Lall,, - «>>», ! ntiooon sollte heute ein überwundener Standvnnkt rein. Tie meiste» schmcrzcndcii Zähne sind bei sachgemäßer Behandlung zu erhalle». Muss ein Zahn gezogen werden, io tonn dies vollständig schmerzlos in all« gemeiner oder örtlicher Betäubung geschehen. Unterzeichneter fertigt als Spezialität Zahnkronen u. knnstl. Zähne ohne (6a»i»c»vlatte nntnrgetrc» i» nur bewährten Materialien unter Garantie an. Kunstvolle Plombierungen clnivi lvan I»entt«t. 8 Spezialist für schmerzloses Zahnziehen in Betäubung. Sprechzeit 9-5. S riti'«H'e«tr. 7. Sonntags 10—12. LLdoLüllNtlor OnLt HvmpGl verzogen von Marienstr. 10 nach Wilsdruffer Straße 44» II., Stahe de- VostvladeS. » Ttllb 11 »Dresdner Nachrichten" StU? 11 Sonntag. 2S. Oktober 1904 Nr. 2VS
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