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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19141106015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914110601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914110601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-06
- Monat1914-11
- Jahr1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1914
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es VS --rr r: - -e " Ls ^ -S - ^ s sr » . « V or> 9- ^ «-» s »» sr Mjen- «nd HmdelrteU. Lüchfisch« Maschinevsadrik vor«. «ich. Hort»««» t« Sh«»»i, I» der gestern abgehattenen Sitzung dt» Nuffi^trate» wurde »er Adschkub für da- Geschäftsjahr 1918/14 vorgelogt. Er ««ist «in- schließlich de» Vortrags aut dem Vorjahr» einen Retngewtnn von löioam M. auf. «ach Absetzung der üblich«« ALschreibungen »0» 778 308 M. vevdlcibt ein Reingewinn von 838 «92 M. ES ivivd der Generalversammlung vokgeschiagen «verden, hiervon rinrn Betrag von MO»X> M. zu besonderen Abschreibungen zu verwen den, 19 000 M. fitr Talonsteuer zurückzustcllen, von der nach Abzug -er vertrag«»»vi^cn (Sewtnnanteilc verbleibenden Summe von 54SZSt M. einen Betr.^> rwn 500 000 M. zur Bildung einer Krieg», rücklagr zu rcrwende» und den Nest auf treue Rechnung vor»u- tragen. Die Generalversammlung wird aus den 2. Dezember ein- berufen. — Tine Dividende gelangt demnach nicht zur Verteilung, gegen S ^ im Vorjahre. Unbezahlte November-EonponS. Wie bei frühere« Ziuötermiuen, so l-eiL-en auch die am l. November fällige» Zinsen russischer Staatsanleihen i» Deutschland unbezahli. Da» bezieht sich nicht nur auf die 8 s^ige Russisch Englische Anleihe von I«59 und die lLig« -russische konsol. Anleihe von 1880, sondern auch auf eine Anzahl von verstaatlichten russischen Eisen vrhn Anleihen, nämlich ans <!^tge Moskau-KurSk, t/Kige Modkau-Lmolendk und 4 Ooige Nicolai-Bahn. Kür Sie November Z'nsfcheiur auch russischer Priratbahnen fehlt bei den deutschen zsahlstklien Sie Deckung! hierbei handelt es sich um die l!i, ?a igc M 0 0 tau K asan von 1011, die 4i-n ?Lige P 0 d 0 - tische Eisenbahn und die 4 Mge Rjäsan-UralSk von 1397, deren Eoupcns also ebenst,lie> unbezahlt bleiben. Dagegen können die Nvvcmber-Zindscheinc der teigen Südostbahnen von 1897 und 1808, wie kür-,«ich schon berichtet, bei den Zahlstellen «ingercicht und im VelWltnio der vorhandenen icllweiscn Deckung bezahlt werde». Tie 6,»ipr-nS brr 8'e Kigen Kinnländifche« s u n d. H n r 0 t h e l e n A >1 l e i h e von I89b werden cbensall» Mangel» Mitteln nicht eingeloil,' cndüch liegt auch für die 4Mgc unisizierie ägoptische ?l n l e « h e bie-hcr k'cm Auftrag vor, die Noreniber Eoupons zu bezahlen. Bericht iioer de» gegenwärtigen Stand der Kiuliscachten und VerkehrSoerhältnissc in Hamburg. Tie Kirma Spediteur Verein Hrrvmonn DTeilnehmer. Hamburg, schreibt uns »nter dem l. d. M.: A-r haben sowohl auf der Eile wie auch auf der Oder einen ncnnaieu W «sserüand und seil einigen ragen wieder milde- ,c» 21'eiier, dessen Kortdaucr zu der Hrffr.etNg berechtigt, daß die Klustschifs'chrt iroch recht lange wir) benutzt werden lvnncri und ein vorzeitiger Seouls! tersc'brn nicht cintrcien dürfte,- cs ist aller- l-iirgs rcrgekrmme», tag im Monas November die Klilb'chifsahrt burä' Krott lchiu-dort iruide. jedoch waren tiefe Störungen dann meist nur voröl'c''gelcndcr Natur. Da das VerladungSgeschäfi andauernd rubiq i.cilt. tan» eine Aufbesserung der Klubfrachten nicht in Betracht kommen, und wir baden deshalb Heu,« auch über keine Aenderiin.g derselben zu berichten. Die Behörde» treten jetzt le bst für eine Begünstigung der Wasserstraßen ein, »in die Eisenbahnen nach Möglichkeit , u entlasten, und cd kann den Kntcr- esscntcn daher nicht bring:-.:> genug angeratcn werden, de» Wasser- weg zu benutzen, zumal ünen durch die Erpcditioncn von Eil- schisfcn nach e,,ic>- ganzen Neide von Plänen die beste Gewähr für eine prompte Beförderung der Güter geboten wird. Tie Kluß- >,raä-ien stellen sich heute :>m erbindiich von hier wie folgt: Magde burg 13, Wastwitzhasci! 10, Torf-.» 29, Riesa 00, Dresden US, öanbe 00. Halle r. S. :o, SirNin !0, Breslau 55, Pofe:i 80 Pfg. für 101 K--n'M. Aus der dcntschcn Eisknindustrie. Nach den Ermittlungc» deutscher Eiicw >n>d Stahlindusiricller betrug die Roheisen- Evze », g » n g in Deutsch'-rn) uni' r'urcmhurg im Monat Sep tember 10! t inNkt 580 087 Tonnen gegen SÄ, 601 Tonnen im August. Ans oen ArdciiStag kamen i,:i September 19Mb Tonnen gegen 18 92b Tonnen im August dieses ZahreS. Auf die einzelnen Sorten verte ite sich die Erzeugung folgendermaßen» wobei in ik-iawmcrn die Zah>::, ?»-- die Erzeugung des August dieses Kahres angegeben werden. Gießereiroheisen 119 9t« t98 ll>1» Tonne», Beisemerroheifen Ist 1 >l >20102« Tonnen, Thltzna-roheisc» 025 08(1 vl4v88si> Tonnen. Stahl- und Spiegele Isen KBSS5 iioogW» Tonnen, Pvhdclrrheifen 14070 «14 007: Tonnen. Tic Gestrmterzcugung in den ersten neun Mengten dieses Kaltes betrug 12 016 888 Tonnen gegen I I l-V>88<i Tr»neu in i-er <!eichen Zeit des Vorjahres. Preisaulichlag für Be'crtchtnngbkörpcr, Eine kürzlich in Berlin abgchaltene gc.neiuscha'Oiche Vcr'ammlmng der Vereinigung der Bolcuch.tungesSrverf.il-rilanttu T-rnkschlaredS» sowie des Verbandes der BerUrrer Veleuchiungsiörverfabrikanien Heschloß» nach einer Melkung der „Rundschau sür die Knstailatione-, Bclcurhtungs- und Mechintustrir'-. aus die bisherigen «atalvgpreisr einen allgemeinen Ans schlag von 19 erheben. Ter Ausschlag soll sofort in Kraft lreien, nachdem die Preise kür alle Metalle während der letzten Monate eine wesentlich: Eteigcrung erfahren laben. Tie Knicernie 17 st ins« erst i«n laufenden Kahre ist durch gleich- mastigen Regensall bcg'in'i-zt worden, durch den die Nachteile der verhergegangnien Dürre «nieder völlig ausgeglichen sind. Kn monchcu Distrikte» des vaudeS ist die ivachsonde Jute allerdings durch Knso'tcaviage geschädigt worden, immerhin blcrl-t zu kon statieren. das« die «srishria- Ernte schon 112117 Ballen mehr ge liefert ha: nie- man angenommen halte. Km laufenden Kahre nun sind in Vorderindien 2 017 017 Acres gegen 2 195 0,12 Acres im Vorjahre mit Kate bestellt, in Biba-r und Triisa 830 ISN Acres gegen 818L50 Acres, in Assam 111 000 Acres gegen 06 900 Acres, so daß insgesamt in Liese» Provinzen 8 858 787 Acre» gegen 2 910 960 Acres im Vorjahre mit K«n> bestellt sind. Mail rechnet daher für 1811 in Bengalen mit einein Kntecrtrage »on 0 148 255 Ballen gegen 8 062 654 Ballen i«n Vorjahre, in Vihar ui«) Oriffa von 698 266 Ballen gegen 602 862 und in Aisam von 807 468 gegen 228 886 Ballen, so da» die Gesa,uterine dieser Provinzen 16 443 924 Ballen Kute gegen 8 808 502 Ballen in 1913 erreichen dürste. NuS der dicS- iiibrigen so vedeni-üdcn Ernie lann aber die deutsche Kutcin-dnstric weder ietz« noch in absel,darc>- Zeit den gcringsten Nutzen ziehen, da di: K«,jn.i'.c:« de: durch den Krieg gestörte«: Schiffahrt völlig «uSbleiben. die Knie Svinncreie-a und Webereien arbeiten zurzeit die an-gelagerten Verrät: auf, und «renn diese erschöpft sind, fragt :S sich, ob der Krieg schon sein Ende erreicht hat und eine neue Versorgung möglich ist, Berliner Ol-treidebericht. 5.November. Weizen loeo —. geschäftslso. Roggen loco —,—. qeschäslLios. Hasrr loeo fein 230 —234. do. loco mittel 216-220. behauptet. Mais loeo —. geschästslor. Weizenmehl ?3,60—30.50. Roggcnmrhl 20,60- 30,50, ruhig. Hamburg. 5. November. G clr e i d emarlt: Weizen 264-2S7, Roggen 224—226. Hofer 224-328, Gerste 234—236. Hamburg, 5, Novbr. — - l63, Kreuz 102. s-b' s-ft. Budapest. 5 Nooeinber. Weizen 20.75—21.40, Roggen 16.50—16,90, Gerste 13,50—11.25, Hafer 1«).8L—11.55. Mais 10.50-10.7». Weiler: Schön. London.-1. November. Vrivaldie-lrmt 3'Silber 22'i -„. Banleingang 53 006 Pf), St,, Lan'ousgang l 000 000 Pfd. St. zur Tilgung sür kleine Noten London. 4, November. Zucker stetig. Preise anziehend. London. 4, November, Kupfrr prompt 50'„ per 3 Mon, 51, Elelirollt Z2', . Standard Zinn prompt 136, 3 Mon. 137'/.. Blei 18, per Nov. 17T,. Zink 24—24'.. Schmal; raff. 93-102, Hamburg«: Imperial Illttül!« sMjlljl «I I«kAlll!!!l»s>jl!lchljll!jiiI MrAU«!- 8t»-. av. In» L»Äe»>, nahe Sidonienstr. — k^vr»»»p>7««I»er Alp. 2VV2V. — Bo« vor«ttt«g» 10 Ubr «»«»terbroche» hl- abe«dS 7 Ubr geöffnet. Daselbst werden UNVILtKVltllvl» Kart»«- »u Liebesgabe« für unsere Brave« im Selbe «ur Berfügaag gestellt, ffx und fertig verbackt, nach Wunsch adressiert und »nr Post befördert. Wer niemanden im Felde'hat, kann sich Adressen aussuchen; die Spender erhalten vom glücklichen Emp fänger Dank auf Feldpostkarte. Wer nicht selbst kommen oder schicken kann, rufe Nr. 20SL9 an, damit legitimierte Boten die Gaben abholen. Ein jeder gebe gern und reichlich! aber auch sür die kleinste Gabe sind unsere tapferen Vaterlands verteidiger dankbar. Achtung! — Die Bombe kommt! Alle Mann gehen in „Deckung", denn mit der Feld rost sind groge Mengen der neuen, ganz einzig, artigen „Tee-Von,den" eingclroffeii, das heihe Wasser ist schon vorhanden und im Handumdrehen hat der ganze Schützengraben das köstlichste Auf- frischungsiniltel. eine Portion duftenden, gesützlen Tee der rühm- iichst bekannten „Marke Teekanne". Etwas Einsacheres und Schöneres kann cs gar nicht geben! 2ede Umständlichkeit fällt fort. Litervortion 10 Pf., überall erhältlich <12 Stück gehen ans den 10 Ps.-Feldpostbries), jonst Bezugsquellennachweis dch. R. Seeiig L Hilic („Marke Teekanne"), Kontor Prager Str. 32. I. Tel. 21446. fast SO Jahr« dew.lhrt »ei INHeumatiSmu», N«rsenlchmer>c>«. Nert-cnsünväihc. «opssÄmerz, «lürkt Otrrvcn, Muskel», (Slilder. Herr Pcukert. inval Fabrikbcamtrr in Klostersrrihcit. schreibt: »Der Balsam leistet mic vor allen anderen Mitteln die besten Dienste gegen Wuitcl- und Nervenschwäche," glasch« 50 PI. und 1 M. i» den Apotheken Echt mit Schutzmarke .Doppelkreuz" verlangen. Dleich- zeitig empsohlen bei Nervenschwäche. Kopstchmerz: Nopilchmcrzpastillcn Schutzinarkc „Doppelkrcuj- 50 Pl- und 1 M., Gichtwatt; »Loppctlreuz" SV Ps. Schluckenauer Sparkasse. Monat Oktober 1014. 8 Einlagen I< 2,069.606.50 Rückzahlungen K 1.867.944.15 Einlagenstand am 31. Oktober 1914 I< 42,526.770.54 Mehr eingezahlt X 201.662.35 Vermischtes. Geinäg 8 244 des Handelsgesetzbuches machen wir hiermit bekannt, das; IM lW«i«l fkM 1MM dnrch Tod aus dem Anssichtsratc unserer Gesellschaft ans, geschieden ist. Chemnitz» den 4. November 1914. 8 Scdllbert L 8»lrsr SlLLedwoulLdritl ^KUviiLiesvNsellnft. ans aürn Meer,» Gchreck«, vrrbrettrnden fli«g«»btn Hosillnder« „Emden- ^etnt «udvarb -iplt»« mit Nutzen gelesen zu haben. An einer seiner RoveÜen erzählt Kipling von dem Befehl-Haber eines englischen Krtegt-- schisfeS, der bet einer im Frieden vorgenommeneu Uebunu der britischen Veemacht die List anwanbte, zu ben drei vor- handenrn Schornsteinen seine- Schisses eine» vterten. salschen zu improvisieren, um sein Fakrzeug unkenntlich zu machen. Dadurch gelang e- ihm, die ihm gestellt« schwie rige Aufgabe zu lösen, da er bet dem angenommene» Geg ner Verwirrung hervorbrachte. Kipling hat, al» er die Novelle schrieb, sicherlich nicht geahnt, das> ein deutscher SchiffSkommanbant von dieser List im frischen Seekriege Gebrauch machen wird, um mit einem Schlage zwei setnd- liche Kriegsschiffe in den Grund zu bohren. ** «»her stammt der Name „Hohe Pforte«? Jeder weih, bast mit der Hohen Psorte die Türkei gemeint ist. aber nur wenige wtssev, woher der Name stammt. Er bezeichnet näher den Hofder Kalifen und wird dann in weiterem Sinne sür die ganze türkische Negierung ver wendet. Ihr Name geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Ursprünglich hirst ein Palast in Bagdad die Hohe Pforte. Der Kalif Al Moftasscm hatte Lei seiner Flucht aus dem Palast i» der Psorte einen Stein elngesügt, der angeblich vvn dem Erzvater Abraham stammte. Dadurch hatte -lese Pforte eine Weihe bekomme», und jeder der Grosten de- Hvfes mußte der Pforte seine Belehrung täglich bei Ucber- jchreiten der Schwelle des Palastes darbringcri. Man nannte diese» Türeingang die «Hohe Pforte" oder «Pforte -es Kalif". Als nun die siegreichen Türken im Jahre 1817 die Herrschaft an sich tilscn, wurde diese Bezeichnung auf de» Hof der Sultane übertragen. Nun heißt der Palast in Kon» stantinopel, in dem die Amtsräume des GroßwesirS. die Ministerien des Innern und des Aeußerrn, sowie des Staatsrates untergebracht sind, „Bab-Ali" oder die Hohe Pforte. Die Hohe Pforte selbst ist ein großer langgestreckter Bau, der einen mächtigen Borhof hat. Er ist im Ncnaissance- stil gehalten. Die Mitte des Gebäudes wird von einer Säulenhalle geschmückt. In diesem Bau, der in der allge meinen Borstellung von dem Reiz des Geheimnisvollen um geben ist, sind jahrhundertelang die Beschlüsse gefaßt worden, die sür ganz Europa von erheblicher Bedeutung nmren. Aus diesem Grunde ist der Name «Hohe Psorte" als Ge- samtbezelchnung der türkischen Macht angesehen worden. Erwähnt sei noch, das, der Ban mehrfach ein Opfer der Flammcn geworden ist. so erst wiederum vor zwei Jahren. Am 24. April 1909 leitete Geschützfeucr, das auf diese» Bau gerichtet war, die Wiedergeburt der modernen Türkei ein. die von Abdul Hamid künstlich im Zustand der Schwäche gehalten morden war. Jetzt aber ist Regierung und Bolk eins. Land und Heer find neu gestärkt, und die Hohe Pforte ist wieder «in Machtsaktor geworden, der in diesem Kriege mit den Russen ein gewichtiges Wort sprechen wird. » „Paukenhnnde". Daß die Hunde als trene Gefährten des Menschen und dev Soldaten bei vielen Gelegenheiten ihre Nützlichkeit und Treue erwiesen haben, dürfte hinlänglich be kannt sein. Die Berwendung der Kriegshunde und der Svür» Kunde geht bis in die graueste Borzeit zurück, und neuerding- pielen besonders SanitätShunde wiederum eine Nolle. Kaum bekannt dürfte aber sein, daß die an und für sich meist der Musik abholden Vierfüßler vor nicht allzu langer Zeit auch bet den Musikkapellen einzelner Regimenter in Deutschland eine Anstellung gefunden hatten. Cs warezt die sogenannten „Pankenbunde, jene Tiere, die sozusagen eine militärische sharge bekleideten und deren Aufgabe es war, im Kriege und in Manövern die Pauke zu ziehe». Im Manöver des Jahres 1869 spielte die Kapelle des Infanterie-Regiments Herzog Karl von Mecklenburg-Strclitz die Ehrenwache. König Wilhelm interessierte sich damals besonders für die Pauke, weil auf der Trommel die Namen sämtlicher Schlachten und Gefechte LeS Regiments verzeichnet waren, welche die Pauke schon mitgemacht >atte. Sie gehörte früher einem österreichischen Regiment und am 1866 in deutsche Hände. Der Hundeivagen, auf dem die Sänke gezogen wurde, befand sich gleichfalls im Besitze des Infanterie - Regiments, und König Wilhelm sprach seine Zreude darüber aus, daß die Pauke samt dem Hundewagen rereit» in so viel Schlachten und Gefechten mttgewirkt habe. Damals war der Pankcnhund Nero der Führer de» Wagens. Er zog das Jnstrmnenb durch das Getümmel der Schlacht und er selbst wurde bei Trantcnan verwundet. Die Kunst der Aerzte erhielt ihn jedoch am Leben. Als schließlich die Alters chwäche bei ihm elntrat, pflegte man ihn und gab ihm daS Gnadenbrot. Außer dem Hanpipankenhunüe besaßen einzelne Regimenter noch immer zwei „Lehrlinge", die in der Zeit, i» der der alte Hund noch arbeitsfähig war, herangebildct Für unsere HauSsranen. Was speisen wir morgen? Gämcklcin mit ReiS. Viel Nähctvcri für wenig Geld. Die KriegSzeit zwingt viele Kaminen zu ivcscutlicher Einschränkung ihrer Lebcns- siihrnng. deshalb kernn niä,t «Et genug darauf hingewiescu werden, wie bei der Knsv abl der Nahrungsmittel »viel Nährwert für wenig 04e'd" zu beschaffen i'i. Vor allem sin) Getretderrzrugnisse und Siissenfriichie sehr rorteilbast« Nahrungsmittel: ReiS, lvrietz, Graupen, Hirse, Maiegries, und Hafergrütze sind ülutbrlbeard und sollten viel Verwendung finden, »rau loch« diese Gelroidecrjeugniffc znsainmen mit Gemüse und Obst, zum Beispiel Hirse mit Kraut, Reis mit Aepfcln, Hafergrütze oder Gräupchen mit Pflaumen, auch ?tnf«n mit Pflaumen geben et» wohlschmeckendes Gericht iHam- üurger Küchel- Km übrigen werden Httlfenfrüchte mit Speck oder Kctt und Lnppenkräutern znbereitot,- Lurch langes Kochen lKoch- fistel werden sie leicht verdaulich. Bei Gemüsen ist das ASbrühen und Abwellcn zu. vermeiden, denn es gehen dadurch hohe Nährwerte verloren. Kartosfctn bilden mit Kett und Quark ein gesundes Nah rungsmittel,- man bereite Puffer, Klöbe, Salat, Suppen us«. Alle Kette liefern Kraft. Beim Brot sollte inan dem Schwarzbrot vor den teuren Semmeln den Vorzug geben, je dunkler Lad Brot ist, um so mehr Nährwert enthält c>'. Brotreste geben mit Aepseln eine vortrefsüche Suppe. Bet der Zubereitung der Speisen findet die Kochkiste noch» immer nicht genüg ende Beachtung, obgleich da durch viel Kelterung und Acbeit gespart wird. Ne« den «eisten Ge richten genügt eine Vorkochzeit von zehn Minute»,- da»« kommt der Topf in dir Kisie »nd nach einigen Stunden nimmt mem da» fertige Gericht beraub. Die Herstellung von Kochkisten ist äußerst einfach. Bon Getränken sind Milch u»! und der billige Gerstenkaffee, . affre, natürliche Krüchtsäfte, Lindenblüten- und Holnnbertce zu empfeh len. ,,SS ist «ines jeden Pflicht, an die körperliche Kräftigung zu denken: Die gesteigerte Kraft de« einzelnen steigert die Kraft de« Vaterlandes." iTiese Winke sind einem Klugbiatt entnommen, das der Leipziger Nationale Krniemdlensl rrrabreicht.) ** Ein Doppelgänger deo deutschen Kronprinzen ist aus seiten der Engländer in Nordsrankreich vor kurzem ge fallen. Arthur Eravcn Ehar ring ton, Ritt meister bei den englischen Garde-Dragonern lNvyal Dra- goonS), die in Muttra in Indien in Quartier lagen und mit denen der Kronprinz anläßlich seiner indischen Reise ISll kameradschaftlich verkehrte. Die Aehnlichleit Eharring tonS mit dem Kronprinzen war nach Meldungen englischer Blätter so groß, daß für eine photographische Ausnahme bei einer festlichen Gelegenheit beide ihre Unisormc, vertauschten, und der Kronprinz als englischer Tragoner- Riktmeistcr. Eharrington aber in der Uniform des deut schen Thronerben erschien und der eine sür den andern ge nommen wurde. Adjutant des Vizekönigs Lord Minto und des Kommandierenden Generals in Indien, zeichnete sich der Gefallene sportlich hervorragend aus. Seine Glanz leistung ivar, als er bei den Rennen in Simla, der in 6569 Fuß Höhe bclcgcncn Sommerrcsidcnz des Bizctönigö, 15 mal in den Sättel stieg und davon 13 mal als Sieger und einmal als Zweiter zur Wage zurückkehrtc. Ein gutes Gedächtnis als Kriegsleistung. Folgendes Gcschichtchcn wird aus Dcutschböhmcn berichtet: Ein wacke rer Bergmann las wie so viele mit außerordentlicher Teil nahme Tag für Tag die Zeitung. Und besonders die deut schen Sicgesberichte über das Vordringen in Frankreich Immer und immer wieder stieß er dabei auf den Namen eines Ortes, der im Mittelpunkte erbitterter Kämpfe war. Und er erinnerte sich, daß er vor 25 Jahren als Erdarbeiter in der Nähe des Ortes bei der Legung eines Kabels nttt- gcarbeitet hatte. Gr erzählte davon beim Abcnütrunk im Kreise seiner Kameraden. Bei einer Pappel-Allee sei es ge wesen, wo ein Bach die Straße kreuzt, nicht weit vom letzten Häuschen des Ortes. Aufmerksam gemacht, daß diese Mitteilung noch heute für die Preußen von Be deutung Kein könnte, berichtete er davon an zuständis Stelle. Bon dort ging die Meldung weiter nach Wien und von dort nach Deutschland. Nach drei Tagen wurde ihm mitgctcilt, daß man das wichtige Kabel nach seinen Angaben gefunden habe und ihm dafür den Dank auSspreche. ** Der vierte Schornstein des „Emden". Der deutsche Kreuzer „Emden" bat auf der Reede von Pulo-Penang im ndischcn Ozean am nördlichen Eingang der Straße von Ir M alakka ein russisches und rin französisches Krii znm Sinken gebracht. Das deutsche Schiff hatte sich durch Anbringung eine» vierten, salschen Schornstei vorher eins un kenntlich gemacht und sich aus diese Weise den feindlichen Schiffen nähern können. Ter tapfere Kommandant des meist als außerordentlich gehorsam und liebten direkt die Musik, die sie außerordentlich gern anyörten. was dnrch 'r ganzes Gebärdenspirl und durch Schweifwedeln zum nSdruck kam. ** Wie die heutige» Feinde «sch im Vorjahre ein „ge meinsames Manöver" abhtelten. Am 12. November 1918 fand, wie der Korrespondenz „Heer und Politik" geschrieben wird, vor Tientsin ein Manöver statt, das heut beinahe sagenhaft er scheint. An diesem Manöver waren nämlich alle diejenigen Großmächte beteiligt, die heut gegen einander im Felde stehen. ES ivar das erste „gemeinsame Manöver" der Großmächte, da» überhaupt abgehaltcn wurde, und an ihm waren deutsche, österreichische, englische, französische, russische, japanische und amerikanische Truppen beteiligt. Also auch die Japaner fehlten dabei nicht. Einige Einzelheiten über diese bemerkenswerte kriegerische Uebung sind heut von besonderem Netz: Im ganzen waren an diesem „gemeinsamen Manöver" der Großmächte rund 7000 Mann -er internationalen Besatzungstruppen be teiligt. Dem Manöver, das am 12. November 1918 seinen Anfang nahm, hatte man folgende Anlage gegeben: Zwei feindliche Armeen, eine Nordarmee und eine Süoarmee, standen sich gegenüber. Die Nordarmre unter dem Kommando des englischen Brigade - Generals Cooper setzte sich au» deutschen, englischen, amerikanischen, japanischen, französischen, russischen und österreichischen TruvpenbestandteUen znsarnmcn. Die Süd armee wurde nur markiert, und zwar hatte hier jede 'Nation »ur Bildung der Sttdannce 1 Offizier und 20 Mann zu stellen. Deutschland stellte außerdem noch berittene Infanterie, Frank- reich 3 Geschütze. Nach der -cm Manöver zu Grunde liegenden Idee hatte die Siidarmee am 1l. November einen Angriff war aber erfolgreich zurückaewiesen worden. Taku zurück, wobei sie hinter sich alle ^ le in die Lust sprengte. Der Führung der Nordarmre wurde es am Morgen des 12. November bekannt, baß die schlechten Wegevrrhältntsse den Feind zum Ausenthalt in einer Nachhutstellung gezwungen hatten. Man ließ sofort Pontonbrücken über den Fluß und Kanal schlagen, »nd die Nord- armer ging gegen die feindliche Position energisch vor. ES gelang tatsächlich, alle jene Truppcnelemente zu einer gleiih. mäßig vorgehenden Angriffsfront zusammcnzuschiveißen. und nach Ansicht der Sachverständige» hätte der mit großem Elan — - ...r- - dr - . , p ^ Manöver ab, die sehr günstig auSsicl. So endete diese» erste emeinsamc Manöver. Zwar brachten es die internationalen durch die besonderen kriegerischen Umstände bedingt, durch eine Zwangslage hervorgerufen. Daher darf man das Friedens- Manöver der Großmächte in Tientsin als daS erste in seiner Art bezeichnen. Bücher-ReMitea. X Im Verlag von Adolf Bonz u. Co. in Stuttgart erschien unter dem Titel „Eiserne Zither", eine Sammlung Krtegü. lteder von Ludwtg Ganghofcr. X SelmaLagerküf: Herrn ArncS Schatz, i-ischerz Bibliothek zeitgenössischer Romane. 0. Reihe, 4. Band. S. Fischer. Verlag, Berlin.)
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