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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19141106015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914110601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914110601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-11
- Tag1914-11-06
- Monat1914-11
- Jahr1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1914
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wurde sür die nächste Zeit «tue »ahlenwäffiae Darstelluno der Finanzlage de» Lande» in «uSsuht gestellt.. . » Znm Lütz«,tag« 1014 schreibt Dr. Erik Ekgre» in Ekebo iTchweben): Die Zeit vergeht — Jahrhunderte schwinden! Wieder einmal bricht der 0. November an — seit RS Jahren der Lützentag, der Gchwedentng! Tr ist und bleibt sür immer und ewig der glorreiche Tag der Erinnerungen, der Tag de» größten Schwedenkontgs Gustav Adolph II., ein Tag de» Herr», einer von den Tagen, die Gott ge- macht hat. Die GroßmachtSzett Schweden» ist zwar voraussichtlich vorbei, und in politischer Hinsicht ist cs der höchste Wunsch Schweden», wenn möglich, vollständig neutral zu bleiben — die blau-gelben Sahnen werden wohl nicht mehr, wie zur Zeit Gustav Adolph», über Rügen nach Brettenfeld, Lützen ober einem anderen Kampfplätze zum Streite ge führt werden. Aber auf dem Selbe der Ehre, im unerläß- lichen moralischen Kampfe für Wahrheit, Recht » nd Menschenwürde darf meines Erachtens lein Roll und kein Staat neutral bleiben, und einen, wenn auch noch so geringen Sohn de» Bolke» Gustav Adolph» drängt es förmlich, soweit e» in seinen Kräften steht, für die heiligsten Güter der Menschheit eine Lanze zu brechen. Unter den einzelnen gibt e» Elite-Menschen und auch unter den Völ kern der Welt gibt es Elite-Nationen, welche „vom uralten heiligen Vater" zu Trägern der Wahrheit, zu Lichtspendern, erkoren sind. Deutschland ist und bleibt sicherlich ewig eine von diesen vom Schöpfer begnadigten, hoch- g e b e n e b e i t e n. So auch mit Gottes Hilfe mein eigenes unvergleichliche», hochgeltebteS Vaterland Schweden. Ohne politisches Bündnis, ohne Allianz oder Entente gibt es unter den wenigen auserwählten Völkern ein moralisches Band, welches unzerreißbar und stärker wie der Tod ist, weil es eben das ewige Leben in sich trägt. Dieses Rand heißt gemeinsamer Glaube, gemeinsame.Kultur und gemein sames Blut. In festem, germanischem Stammcsdewutztsein müssen Schweden und Deutschland im Reiche des Geistes treu zusammenstehen. Im letzten Kampfe, bei der Götter dämmerung, besprechen selbst die Götter nicht die Srage der Rettung und Erlösung vom Nebel, sondern beraten über den Platz im Kampfe, den sie einzunchmcn haben. Dann, wie in diesem Weltkriege, gilt es eben aus der Seite des Gottes des Lichtes zu stehen — gegen die Macht der Finster nis. Ja „Fürwahr, cs mag die Welt vergehen, Vergeht das deutsche Männerwort!" Aber wie es Ludwig Ganghofer kürzlich in seinem er greifenden Gedicht: „Das letzte Wort" ausgedritckt hat: „Deutschland, D » wtrst n tcht untergehc n!" Die Siegesfahnen wehen schon in der Luft, und die Glocken haben schon zu läuten angcfangcn Kameradschaft, Waffenbrüderschaft in alter, großer Zeit vereinigt Schwede« mit Deutschland. Auch beten sie alle beide jetzt, in diesen schweren Tagen, zum Teil dieselben Gebete und singen aus froher Glaubcnsgcwitzheit heraus gemeinsam das alte Luthcrlicd: „Ein' feste Burg i st unser Got t'.". Lebhafte Bewegung in Bulgarien. Dem „Echo de Paris" zufolge hat die bulgarische Regie rung den Verkehr zwischen den Häsen des Landes einstellcn lassen. Truppen zweiten Aufgebotes seien c i n- berufen worden. Ueberall herrsche lebhafte Bewegung. » Stimmungsbild eine- Deutsch-Amerikaners. Einem Briefe eines Deutsch-Amerikaners an seine in Deutschland lebenden Verwandten entnehmen wir folgende interessanten Ausführungen: „Eure lieben Briese, Karten und Zeitungen sind nun glücklich hier angekommen und Ihr könnt Euch denken, wie glücklich uns alle Nachrichten gemacht haben, denn alle die vielen Lügen, Sie von der amerikanischen Presse hier in die Öffentlichkeit gelangen, machten einem doch manch mal den Sinn ganz wirr. — Persönlich glaubte ich ja nichts von alledem, das da veröffentlicht wurde — nichtsdesto weniger ärgert's, ja wütend macht's einen doch. —Niemand, der es nicht selbst durchlebt hat, kann sich eine Vorstellung machen, wie gleich nach dem l. August in allen unseren Blättern, mit Ausnahme der „Newyorkcr Staats- Zeitung", die „Deutschrnhchc" losging. Unwill kürlich sragtcn sich diejenigen, welche sich die Zeit und Muße nahmen, „warum" und „woher" kommt aus einmal diese antideutsche Gesinnung? — Ich will in dem folgenden, so gut cs geht, mit wenigen Worten andcnten, worin der Ursprung dieses ungerechtfertigten Vorgehens zu finden ist. Erstens ist das amerikanische Volk schon seit Jahren i» einer pro-englischen Stimmung, ohne cs selbst zu fühlen, erzogen worden. Man schmeichelte der amerikanischen Eitelkeit mit der Vorspiegelung, daß die Englisch sprechen den Völker von einer höheren Macht dazu berufen seien, die Welt zu regieren. Gerade wie man einen Hund streichelt, ehe man ihn auf eine gestellte Katze losgehen läßt — genau so wurde diese Erziehung des Volksgcistes vorgenommen. Ohne diese direkten Anzctteleicn von dem gewissenlosen „Albion", dem keine Mittel zu schmutzig sind, gewisse Ziele zu erreichen, wäre diese Deutschcnhetze nie zustande gekommen. England wußte recht wohl, daß beson ders, während Theodore Roosevclt Präsident war. eine große Annäherung, ja Freundschaft zwischen Deutschland und den Bereinigten Staaten zustande kam und befestigt wurde. Man machte keinen Hehl daraus — öffentlich wurde es bekanntgegeben, daß im jemaligcn Soll eines Krieges rcsp. einer Möglichkeit eines solchen Deutschland an der Sette der Vereinigten Staaten für die Erhaltung des Weltfriedens etnstehen und kämpfen würden Es war damals vor zehn Jahren ei» offenes Geheimnis, daß durch die große persönliche Freundschaft zwischen Kaiser Wilhelm und Theo Roosevclt ein deutsch-amerikanisches Trutz- »nd Schutzbündnis existiere. Alles was „Deutsch" hieß oder den Stempel trug „Made in Germany", wurde bevorzugt, man brüstete sich mit der deutschen Freundschaft, mar stolz auf sie. Das war aber dem Engländer, der ja seit Jahr hunderten vom Fette seiner auf brutalste Weise errungenen Kolonien gelebt hatte, recht, kecht unbeguem und höchst un angenehm. Da er wohl einsah, daß auf dem geraden Wege des offenen und ehrlichen Wettbewerbes nichts zu wollen war, wurden die schmutzigen Schliche und Wege eines gemeinen Diebes zur Hilfe gerufen — eines Diebes oder Mörders, der Angst hat, selbst zu stehlen oder zu morden, und einen „Dritten" im Bunde zur Schandtat sucht. Die deutsch-amerikanische Freundschaft mußte untergraben werden, und zum Helfershelfer wurde die amerikanische freie Presse erkoren. Durch diese sollten dem Bolke Vor urteile gegen Deutschland clngeimpst werden und der Volksgcist vergiftet werden. Bessere Verbündete wie die Redakteure des „Newuork Herold", der „Times", „World". „Tribüne", „Sun" und „Journal" hätte England wirklich nicht finde» können, — solche Leute wie Bcnnctt vom „Herald", Ochs von der „Times", Pulitzer von der „World" und der biedere Sozialist und Wühler Hcarst des „Jour nals" mit dem ganzen Rest waren ja recht saubere Ge nossen. Nun konnte man beinahe täglich etwas in diesen biederen Blättern lesen, das angetan war, allmählich das Volk zu verblenden. Kaiser und Könige wurden lächerlich gemacht — tbc German „Warlord". hieß es, wäre ein ewiger Störenfried de» Friedens nsw. Kurz und gut, cs wurde bet jeder Ge legenheit gewühlt. Alle», was monarchisch roch, wurde in den Schmutz gezogen — man sprach von der zukünftigen „deutschen Republik", unter deren Regierung allein noch Hoffnung für die lieben Deutschen übrig sei. Kaiser und König sollten an die Luft gesetzt werden, das waren ja ver altete Institutionen, die gar nicht der modernen Zeit an gemessen seien. In diesem Stile ging es so weiter. Wen» auch hie und da etnslußreiche Lrnte Einspruch gegen diele Auslassungen erhoben — England sah danach, daß das Feuer der Verleumdnng dieser elenden Schmähschriften nicht verlöschen sollte — galt es doch, die deutsch-amerika nische Freundschaft z» unterminiere». In dieser Hinsicht bat die englisch-amerikanische Presse nicht „volksbildend", sondern demoralisierend gewirkt. Das ist oft genug t» Friedenszetten nicht ander». Dem amerika nischen Leben steht eine Lust nach „Sensationen" als biederer Kamerad zur Seite, die von der Presse aus gräßlichste Art wegen Geldgewinnes ausgenützt wird, den» je mehr „Ex tras" verkauft werde», je mehr füllt sich der Säckel der Redakteure. Gleich nach Beginn des Krieges ging nun eine von England unterstützte Deutschenhctze loS, bei der Unglaubliches zusammeiigclvgen wurde. Das ehr liche deutsche Blut locht einem im Schädel, die Faust ballt sich, wenn man solche Gemeinheiten, solche beabsichtigten Lügen zu lesen hat. Es ist denn auch kein Wunder, daß jeder hier ansässige Deutsch-Amerikaner kein englisches Blatt mehr im Hanse duldet — das einzige Mittel, das Gleichgewicht des Geistes halbwegs stetig zu erhalte». Wenn man müßte, daß diese Lügen-Redakteure ganz ungebildete, unwissende Menschen seien, könnte man wenigstens mit einem gewissen Mitleid ob ihrer Dummheit aus sie herabsehe». Aber dem ist gar nicht so. Die meisten wissen ganz genau, daß sie auf diese Art und Weise den amerikanischen Volksgeist gegen alles, was deutsch ist, vergiften — unter ihnen befinden sich ganz gebildete Männer, deren zügellose Auslassungen zur größten Schande der Vereinigten Staaten geworden sind. Wäre dies nicht alles so furchtbar traurig, man müßte darüber lache», so aber kann man sich nur schämen, daß derartige Verhältnisse i» einem Lande wie die Vereinigten Staate», das sich immer mit einem „Fair Play" brüstet, nicht »ui nicht von einer neutralen Regierung geduldet, sondern vom Polte selbst mit offene» Armen empfangen werde». Doch nun Galt besohlen, Ihr Liebe», posaunt cs hin- gus in die weite Welt, an Kaiser und Reich, daß hier Mil Nonett von deutsche» Brüdern fest zusammenstehen und nur dank eines englischen „Marinismus" zu einer Nicht beteiligung am Kampfe selbst verurteilt sind, — existierte dieser nicht, alle wären sie schon längst zu Euch geeilt, um mitzuhelscn in dem Existenzkämpfe der deutschen Völker. Der Allmächtige hat Euch schon so viele glorreiche Siege erringen lassen — er verhelfe Euch zu noch größeren, be schütze und beschirme Euch auch fernerhin. Möge cs mir dann nach errungenem Siege vergönnt sein, Euch alle aus dem väterliche» Boden eines „Grvß-Teutschlanü" ans Herz zu drücken. Das walte Gott!" Euer stets dankbar ergebener 1'. v. H.IV. Roosevclt über Deutschland und den Krieg. Die ersten Acußernngen des frühere» Präsidenten Theodor Roosevclt über de» Weltkrieg waren den deutsche» Blättern in einer durch die Londoner „Times" stark entstellten Fassung zugegangc». In der englischen Durchgangsstelle war der jetzt auch hier bekannt gewordene große Artikel RovseveltS in der Neivyvrkcr Wochenschrift „The Outlook" so gekürzt und zitiert worden, daß nn- zusammcnhängende einzelne Stellen eine Deutschland feindliche Haltung ausznörückcn schienen. Inzwischen sind aber auch von deutscher Seite Roosevelts Acußernngen im amerikanischen Original genauer studiert worden, und es hat sich ergeben, daß er keineswegs in den Chorus der von England inspirierten deutschfeindlichen Presse Amerikas cingestimmt hat. Rovscvelk, der unermüdliche Publizist, hat min drei weitere längere Artikel in den „Chicago Daily Rems" erscheinen lassen, deren letztem vom 10. Ok tober mir folgende bemerkenswerte Stellen entnehmen: „Es ist vollkommen absurd, ja schlimmer als absurd, dcu Deutschen Kaiser als den blutdürstigen Urheber des Krieges abzu- malen. Ich glaube, daß die Geschichte dereinst befinden wird, daß der Kaiser in vollständiger Einmütigkeit mit den Gefühlen de» deutschen Volkes handelte. Er han delte in dem aufrichtigen Wunsch und Glaube», zu i»n, was die Interessen seines Volkes verlangten. Wie schon oft zuvor in sei nem persönlichen und seinem Familienleben hat er »nd seine Familie auch setzt wieder bewiesen, das; sie die repräsentativen Träger der grossen Eigenschaften de» deutschen Volkes sind. Jeder einzelne seiner Löhne ist in den Krieg gezogen, nicht nur dem Name» nach, sondern um wirklich alle Gefahren und Mühen des Krieges zu bestehen. Zwei seiner Söhne ließen sich nottraucn »nd fuhren un mittelbar nach der Trauung zur Front ab. Diese Nottrauungcn waren überhaupt eine höchst charaltcristischc Erscheinung beim Ans bruch de» Krieges in Deutschland. In Zehntai,senden von Fällen ließen sich Offiziere und Mannschaften vor ihrer Abreise in de» Kampf trauen. Eine Nation, welche in Zeiten der nationalen Ge fahr eine solche Begeisterung zeigt, ist sicher eine große Nation. Die Leistungsfähigkeit der deutschen Organisationen und die Ergebnisse der systematischen Vorbereitung zeigten sich in den gewaltige», vorwärtsschreitenden Erfolgen der ersten sechs Kriegs- Wochen. Noch b c w » nd« r u »r g s w ü r d i g c r als die Leistungen ist vielleicht der Geist, a u S dem sic stammen. Von dem Höchsten bis zu dem Geringste» haben die deutschen Männer und Frauen eine herrliche Vaterlands? liebe und Selbstverleugnung bewiesen. Wir lönnen dem ernsten Mut und der erhabenen Selbstlosigkeit, welche diese große Krisis in der Seele des deutschen Volkes offenbart hat, nur voll Ergriffenheit und Bewunderung gcgenübcrstehcn. Ich kann nur aufrichtig wünschen, daß wir Amerikaner, wenn die Reihe je anj uns kommen sollte, uns ähnlich bewähren. . . . Das deutsche Volk glaubt fest, daß cs in erster Linie den Kampf -er teutonischen gegen die slawische Rasse führt, den Kampf -er Zivilisation gegen die gewaltige drohende Flut der Barbarei. Das deutsche Volk zieht in den Kampf, weil eS überzeugt ist, daß der Krieg eine absolute Notivendigkeit war. Eine Notwendigkeit nicht nur für Deutschlands Wohlfahrt — nein, für Deutschlands nationale Existenz. Ti« Deutsche» sind überzeugt, daß die Nationen des westlichen Europas Verräter a» der Sache der abendländischen Kultur sind, und daß sic selbst Mann für Mann für de» eigenen Herd, für Weib und Kind, „nd vor allem für die Zukunft der kommenden Generationen kämpfen. Eine Vernichtung oder nur Verkrüppe lung Deutschlands, die zu seiner politischen Ohnmacht füh ren würde, wäre eine Katastrophe für die Menschheit- Die Deutschen sind nicht nur linscre Brüder: sic sind i» hohem Maße wir selbst. Was wir Amerikaner dem deutsche» Blute schul de», ist gewaltig; noch Größeres verdanke» wir dem deutschen Gedanken und dem deutsche», Borbildc, nicht nur auf dein Gebiete der Regierung»- und BerwaltnngSkunst, sondern auf allen Gebie ten des praktische» Lebens. Jedes großmütige Herz und jeder weitsichtige Geist auf dem ganzen Erdenrund kann nicht ander», als sein« Freude habe» an der Existenz eines gesicherten, einige» und mächtigen Deutschlands, das zu stark ist, um Angrisse zu fürchten, »nd zu gerecht, um eine Quelle der Furcht sür seine Nach barn zu sein." Die neuesten Meldungen lauten: Der Kamps an der Kaualküstc. Amsterdam. lPriv.-Tel.) Die „Nicuwc van den Tag" meldet aus Lloyds: Größere deutsche Tnippcnabtcilnnaen konzentrieren sich zwischen Dixmuiden und GhisteU. Die De nt scheu haben dort Fortschritte gemacht. Der englische Vormarsch längs der Küste ist znm Stehen gckoinmc n. Beschädigung englischer Kreuzer durch deutsche Geschütze. Genf. sPriv.-Tcl.) Pariser Nachrichten besagen, daß gelegentlich des Bombardements des englischen Geschwaders vor Nieuport deutsche Geschütze drei Kreuzer schwerer, als anfänglich geglaubt wurde, beschädigt hätten. Man berichtet, daß die Kriegsschiffe unbrauch bar seien, doch handele cS sich nur »m „Falcon", „Brillant" und „Ninaldo", Kreuzer von höchstens 8600 Tonnen und älteren Typs. Zwei weitere Dampfer vom „Emden" versenkt. Rom. sPriv.-Tcl.) Der in Neapel angckommene italie nische Dampfer „Roma" begegnete bei Aden einem eng lisch e n G e sch w a d c r, das auf den „Emden" Jagd machen soll. „Emden" habe eben wieder zwei Dampfer versenkt, nachdem sic ihnen Lebensmittel und Kohlen entnommen hatte. Ter amtliche österreichische Gchlachtbericht. Wien. Amtlich wird bckanntgcgcbcn: Auch gestern «Mittwoch» verliefen die Operationen aus dem nördlichen Ärtegsschauplatze p l a n m ä tz t g u n d v ö l l i g u n g e st ö r t vom Feinde. Südlich der Wislvka-Mündung warfen unsere Truppen den Gegner, der sich auf dem westlichen San-User festgesetzt hatte, aus allen Stellungen, machten über 1000 Gefangene und erbeuteten Maschinengewehre. Ebenso vermochte auch der Feind im Stritale unseren Angriffen nicht mehr standzuhalten. Wir haben 000 Russen ge fangen genommen und eine Maschinengewehr- A l> t e i l u n g, sowie sonstiges Kriegsmaterial erbeutet Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabcS: v. Hüser, Generalmajor. Zum Ausbruch der russisch-türkischen Feindseligkeiten. Berlin. Entgegen allerlei Gerüchten und tendenziösen Nachrichten wird von amtlicher türkischer Seite mitgelcill. daß von einer nachgiebigen Haltung der türki schen Diplomatie in ihren letzten Verhandlungen mit Rußland nicht die Rede sein kann. Die Pforte hat Rußland erklärt, cs sei selbst schuld daran, daß seine Schisse in den Grund gebohrt und die Festungen am Schwarzen Meere beschossen würden, und hat die Be strafung des Kommandanten der russischen Flotte als Ge nugtuung verlangt. Daraufhin wurden die Beziehungen abgebrochen. Kein griechisches Torpedoboot vernichtet. Athen. Die „Agencc d'Atbcnes" meldet: In den letzten Tagen war die Nachricht verbreitet, das; ini Mittelmecr ein griechisches Torpedoboot durch das Feuer englischer Kreuzer, die cs sür ein türkisches Torpedoboot hielten, zum Sinken gebracht morden sei. Wir sind ermäch tigt, diese Nachricht entschieden in Abrede zu stellen, da lein griechisches Torpedoboot der Fencrlinie der Krieg führenden nahegekoinmen ist. * Neue Verlustlisten. Berlin. lPriv.-Tel.) Die heute herausgegcbenen Ver lustlisten, und zwar die 00. der preußischen, die 42. der bayrischen und die 00. der württcmbergischcn Armee, um- sasscn insgesamt wieder etwa 8000 Name». Die Listen reichen bis Mitte Oktober. Es handelt sich um Kämpfe so wohl im Osten als auch im Weste». Ausweisung eines Franzose» ans der Schweiz. Genf. lPriv.-Tel.» Ein Franzose namens G rvussct, der in verschiedenen Städten der westlichen Schweiz Schmähschriften gegen de» Deutschen Kaiser vertrieb, wurde auf Beschluß des Bundesrats aus- gewiesen. Die Neubildimg des italienische» Kabinetts. Nom. Durch königliches Dekret vom heutigen Tage ist Salandra mit der Bildung des neuen Kabinetts betraut worden. Wie die „Agcnzia Stcsani" aus zuverlässiger Quelle erfährt, wird sich das Ministerium folgendermaßen zusammensetzen: Salandra Vorsitz und Inneres: Svnninv Acußercs; Martini Kolonien; Orlando Justiz; Carcano Schatz; Danco Finanzen; Ciusfelli Ocsscntiiche Arbeiten; Crippo Unterricht; Cavasola Ackerbau; Zupclli Krieg; Bialc Marine; Rieciv Post. Die Neutralen und die Londoner Deklaration. Stockholm. lPriv.-Tel.) lieber Kriegskvntcrbandc schreibt Stockholm Dngblad": Wenn die neutralen Staaten ständig nachgebcn wollten, dauert es nicht lange, bis die letzten Möglichkeiten des Nachgebens erreicht sind und die neu tralen Staaten nichts mehr aus- noch cin- ftthren können. Ist eine so jämmerliche Entwicklung notwendig, oder kann etwas getan werden, um sie zu ver hindern? Die Frage ist ganz leicht zu beantworten. Es sind natürlich nicht nur die gegeneinander kämpfenden Par teien, die allein zu bestimmen haben, was gesetzliches inter nationales Recht ist, als Kriegskonterbande zu halten. Sic sind alle in ihrem Urteil besangen. Die neutralen Staaten sind cs, die außerhalb des Krieges stehen. Sie sollen das bestimmende Wort haben. Es herrscht nicht der geringste Zweifel, daß es ernsthafte Beachtung finden würde, wenn dir mcistintercssierten neutralen Länder, wie die Ber einigten Staaten, Italien, Spanien, Holland, Dänemark, Norwegen und Schweden, alle gemeinsam oder jedes für sich eine Erklärung abgäben, daß sie für ihren Teil ihre Neutralität bewahren und ein Festhalten der Seckriegs- bestimmungen der Londoner Deklaration vom 20. Februar 1000 verlangen, welche unterzeichnet ist von den jetzt krieg führenden Mächten: auf der einen Seite von Großbritannien. Frankreich, Rußland und Japan, sowie aus der anderen Seite von Deutschland und Oesterreich-Ungarn: Die Unter zeichneten Mächte sprechen einstimmig ihre Meinung aus, daß die Regeln, die darin enthalten sind, im wesentlichen den allgemein bekannten Grundsätzen des Rechtes ent sprechen. Ein a n e r ka n ii t v ü l kc r rcch t l i chc r Grund satz kann nicht widerrufen werden. Er bleibt be stehen, aber wohl kann ein Land erklären, nicht nach einem derartigen Grundsatz handeln zu wollen. Es stellt sich aber damit selbst außerhalb des Grenzsteins der Rechte. L LS S D au 2 ' L8 v 2 r» L §S> « » 8» e» S: Sertliches und Sächsisches. — Glückwunsch des Königs an daS 105. Regiment. Sc. Majestät der König hat gestern dem Oberst Freiherr» v. Oldershausen, Kommandeur des 6. Insantcric- Regimenis Nr. 105, nachstehendes Telegramm ins Feld zu- gchen lassen: Oberst Freiherr» v. Oldershausen. Ich spreche Ihne» »nd dem Regimcnte meinen besteir Glückwunsch »nd meine vollste Au erkennung sür die wieder neuerdings bewiesene Tapferkeit und Unerschrockenheit aus. Ich bin stolz aus das Regiment und hosse sehr, cs bei meinem zweite», noch vor Weihnachten geplante» Be suche der Armee ans dem Kriegsschauplätze begrüßen z« könne». Friedrich August. — Der neue Bischof in Sachsen. Das Domkapitel des Domstiftcs Bautzen wählte gestern früh zum Domdckan den Herrn Oberschulrat Dr. Lvbinan n in Bautzen. Ter Gewählte wird dadurch Bischof beider Diözesen des König reichs Sachse». Der neue Bischof bedars noch der Genehmi gung durch den König und der Bestätigung durch den Papsi. Dr. Löbmanii wurde am 10. Januar 1806 zu Schirgiswalde geboren. Am 15. Oktober 1880 empfing er die Priesterweihe und kurz darauf seine Bestellung zum Kooperator in Schirgiswalde; 1882 wurde er Pfarradministratvr in Ncn- leutcrsdorf, 1883 Kaplan in Schirgiswalde, 1887 Domschul- dircktor in Bauheu, 1801 Semiiiardirettor in Bautzen, 1800 Konsistorialassessor dortsclbst, 1900 Kanvinlus, 1012 Kanoni kus in Bautzen. Inzwischen war ihm auch die Würde eines Oberschukratö verliehen ivvröeii. — Verleihungen des Eisernen Kreuzes 2. Klaffe. Ai» 22. August d. I. als Freiwilliger cingetrcten und am 8. Oktober von Dresden ausgcrückt wurde der Einj.-Frciw. Erich Klar bei der 4. Komp, des 177. Jnf.-Rcg. als erster Kriegsfreiwilliger dieses Regiments bereits im Oktober nach den ersten mitgemachten Kämpfen mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Der älteste Bruder desselben, Unter offizier Bruno Klar, Res.-Gren.-Neg. 100, 2. Komp., erhielt das Eiserne Kreuz kürzlich. Beides sind Söhne des Kaufmanns Paul Alfred Klar, hier, der außerdem einen dritten als Kriegsfreiwilligen eiugctrctcncn Sohn im Felde
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