01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300217018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930021701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930021701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-02
- Tag1930-02-17
- Monat1930-02
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1930
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kl-gahrvan». Sir. 80 Montag, >7. Februar loso Dralitanlckrisl: Nachrichten Lrerden küernlvrechrr-Lai»melnuninier: iSi«l Nur sür NachlgcwrLche: »!r. rnoil Echrttltettuug u. Haupls-schäsl»si-ll-! Dresden-LI. I, Martenstrabe 38/4« Beiugsoebühr vom I«. bi« üb. Februar ISSN bei ILaltch zweimaliger FusteNung frei Hau» >.N> MI. PosIbezug«Prei» sur Monat Februar 3.40 Mt. eintcht. «u Pta. Postaebüstr tostne Po»zustcttu„a»vrbüt>r>. ülnzelnummer 10 PI«., aub«rt,alb Lretden« I» Pta. Anzeigenpreis«: Die An,eigen werden »ach woldmark berechnet: die einivaliige :u> mm breite Feile ab Psg., tür autwart« 40 Ptg. Familie», an,eigen und Stellengesuche ohne Rabatt IS Pfg., aunerstalb SS Pig., die vo mm breite Reklame,eile «au Ptg.. auiierliaib esu Pia. citeriengebübr 30 Ptg. AuSwSriige Auitriae gegen rtarauebezastiung Truck ». Perlag: Lievich ck Retchard», Treiben. Postsctieck aio. 1008 Dretven Nachdruck nur mit deutl.Liuetlenangabe ilrredu. Rachr.I zulässig, Unverlangte Tchriilstücke werden »ich! au'bewatllt Xonaii orei ^N»Nnu««»e ,re»0« -0 > »10 6 u tts s--s^fL k u o s"16 sl oovoiaoo Msnallloosivaolol»»»« W' IIIMMM lllMÜrlllMMlie ^ » moa«n>«k kmillüsual, Ski»»«» »» lllim, üi, SM. kimlmliill U«»UllL Isimn» ^ llliNmileilN Illir e s«r»r«i AmmlMMMir rum cs/LAtUkset 1kon,«,r- IkonetltoeSt ^e«S«e LteslI«. Leit« 7»s«. «kor,»»et« 0«»»1ai»»»»»»,«« Os, Os/ßevn O,SLLienr Planmäßige Smonltraltomn vor dm „Borwörls'-SebüM Zwei Polizeibeau,tc niedergeschlagen Berlin, IS. Febr. Am Sonnabendabend kam es kurz nach 7 Uhr zu Ausschreitungen lommunisttscher Elemente vor dem „VorwärtS"-Gcbä»de in der Lindenstrasie Ein Trupp von etwa listi bis läii Kommunisten, die sich anscheinend vorher einzeln in der Nahe des Gebäudes anacsammclt und in den Hausflure» der anderen Häuser versteckt hatten, strömten plötzlich aus einen verabredeten Nus zusammen, und ehe noch Passanten ahnten, um was es sich handelte, wurden die beiden groben Schaufensterscheiben der Expedition zertrümmert. Ebenso schnell, wie die Täter gekommen waren, stoben sic wieder nach allen Seiten von dannen, so daß sie. ehe noch daS Uebersallrommando alarmiert werden konnte und zur Stelle mar, längst über alle Berge waren. Ter Uebersall ge schah so plötzlich, daß sich auch niemand von den Passanten fand, der etwa die Verfolgung der Täter ausgenommen hätte. Die Kommunisten zerstreuten sich nach der alten be währten Taktik und zogen einzeln aus beiden Seiten der Strasse die Bürgersteige entlang nach der Leipziger und der Fricdrichstraftc. Hier hielte» sie mehrere Kraft droschken an, deren Scheiben sie zerschlugen. Abermals zerstreuten sic sich, gingen die Friedrtchstrafte, wo sie im Ge wühl der Passanten verschwanden, bis zur Behrcnstrastc hin unter und überfielen hier an der Ecke Friedrich- und Bchrcnstrafte den PoItzctober w a ch t m e i st er Runge. Zerstörungen Sie schlugen aus ihn ein, bis er mit schweren Kopsver, letzungen am Boden lag, und beraubten ihn seiner Waffe und sonstiger Ausriistungogegenstä'nde. Während man Runge znm Poltzeilrankenhaus schaffte, er schienen die inzwischen alarmierte Polizei und das Ucbcrsall- kommandv. Tie Demonstranten waren während dieser Zeit die Behrenstras,e hinunlergelausen und hatten mehrere Fensterscheiben des Theaters in der Bchrcnstrafte zertrüm mert. Als das Uebcrsallkvmmando erschien, liefen die Bur schen nach allen Seiten auseinander. Trotzdem gelang es der Polizei, l -1 Personen s c st z n n e h m e n . die der Ab teilung I >i des Polizeipräsidiums übergeben wurden. Sic werde» sich wegen Verletzung des Bannkreises, wegen Land- fricdcnsbruchs und Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu verantworten habe». Nachdem die Mitglieder der Antifaschistischen Jungen Garde in der Bchrcnstrafte auscinandcrgclrteben worden waren, sammelten sic sich bald danach in der Strafte Unter den Linden und versuchten in Stärke von etwa 3M Mann, nach der Gchloßfreihrtt zu marschieren. Ein Polizeibeamtcr alar mierte sofort das Uebersallkommando. Las gegen die Demon stranten mit dem Gummiknüppel Vorgehen muftte, da die Ruhestörer auf die wiederholte Aufforderung, auöetnanberzu- gehen, nicht reagierten. Dabet wurde der Polizeloberwachtmeister Friese durch Schläge aus den Kops von unbekannten Tätern nicdcrgestreckt. Er muftte mit Kopfverletzungen in ärztliche Behandlung ge geben werden. Ie»Miwt!«iakrS»ri«bkimRtt»SMltrnttn klndtnburgemvslinglKugknbkroundSbersvhrrn > Berlin, lg. Febr. Wie in politischen Kreisen verlautet, wird der Reichspräsident Montag vormittag den Vorsitzenden der Teutschnationalcn Vvlkspartci. Geheimrat Hilgen berg, und den Vorsitzenden der Dcutschnattonalen Rctchs- lagssraktlon, D r. Obersvhren. cmpsangcn. Die beide» Herren haben um diesen Empfang nachgesuch», und zwar aus Anregung und im Aufträge der Reichstagsfraktion. Natürlich liegt der Gedanke nahe, -aft der Besuch mit dem Poungplan im Zusammenhang steht. Tatsächlich wird von unterrichteter Seite bestätigt, daft die beiden dcutschnattonalen Führer dem Reichspräsidenten die Bedenken ihrer Partei gegen das Haager Abkommen persönlich darlegen wollen. forderte Finanzplan noch immer keine festen Formen an nehmen will. Der letzte Vorschlag des ReichssinauzministerS, di« Arbeitslosenversicherung aus dem Etat herauozunehmeu, nur für die Fahre 19»» und 1»81 noch einen Zuschuft zur Arbeitslosenversicherung zu bewilligen und dann die ArbcitS- losenversicherung aus sich selbst zu stellen, ist inzwischen vo» der Sozialdemo k ratic rundweg abgelehnt worden. Die Bemühungen des ReichSfinanzmtnisters sind demnach er neut schlgeschlagcn und man muh mit dem gesamten Ver- handlungSkomplex wieder von vorn ansangcn. M't dieser Sachlage wird sich das Reichskabtnctt, das am Montag vormittag zusammcntritt, erneut z» befasse» haben. Es wird bereits heute davon gesprochen, daft eine Verschiebung der zweiten und dritten Lesung der Haager Gesetze, die ursprünglich am 22. Februar beginnen sollte, Platz greifen wird. Bestellte Arbeit! Das orthodoxe Kirchenoberhaupt dementiert die Verfolgung«« der Sowjets — Neue Todesurteile gegen Geistliche Kowno, lli. Febr. Nach Meldungen aus Moskau, bringt die russische Presse eine Unterredung mit dem Oberhaupt der orthodoxen .Kirche, Metropolit SergtuS. die eine Antwort aus das Schreiben des Papstes sowie ans die Stellung nahme der verschiedenen Kirchensührer gegen die Ehristen- versolgunge» in der Sowjetunion darstellt. Sergius erklärt in dieser Unterredung mit Pressevertretern, daft von einer Verfolgung der Religion in der Sowjetunion nicht die Rede sein könne. Einige Kirchen seien zwar geschlossen worden, was aber nicht auf Geheift der Behörde» geschehen sei. ES sei damit vielmehr dem Wunsch der Bevölkerung entsprochen worden. Niemand verbiete in der Sowjetunion den Geistlichen, Gottesdienste abzuhalten. Sogar der Religionsunterricht sei zugclassen. Die Nachrichten, die im Ausland über die angeblichen Un taten der Sowjetbehörden gegen einzelne Geistliche verbreitet seien, stellten eine üble -Hetze und Verleumdung dar. Das Vorgehen des Papstes bedeute die Aufhetzung der Katholiken gegen Sowjetruftland. Ueberhaupt sei das plötzliche Auf treten der verschiedenen ausländischen Kirchenfürsten, ins besondere des Erzbischofs von Eanterbury, gegen die an geblichen Christenverfvlgungen in der Sowjetunion höchst verdächtig. Hinter diesem Vorgehen sei nur der Wunsch zu leicht erkennbar, eine neue Intervention gegen die Sowjet union vorzubercitcn. Nachdem die amtliche Telegraphenageutur der Sowjet union selbst zugegeben hat, daft zahlreiche Geistliche nach Sibirien verbannt und Hunderte von Kirchen geschloffen wnrden, wird man diese Unterredung nicht anders als be stellte Arbeit bezeichnen können. Daö Gericht in Tmer hat den russischen Priester Wionow und den Pfarrer Muhotin und fünf Bauern wegen Gefährdung des Svwjctregimcs zum Tobe ver urteilt. Wie amtlich mitgeteilt wird, haben die beiden Geist lichen versucht, einen Agenten der OGPll. zu töten. Die sieben Todesurteile wurden bestätigt und werden im Laufe der nächsten drei Tage vollstreckt werden. Die „Prawda" schreibt, die Sowsetrcgiernng werde eS nicht zulasse», daft sich irgend jewand in die Beziehungen zwischen der Kirche und der Sowjetrcgierung einmischc. Die russische Regierung werde alle Versuche abwehren und irgend welche Vorschläge von anderen Mächten nicht annehmen. Die „Iswcsttja" betont, daft die Regierung der Sowjetunion wirt schaftlich und politisch von der übrigen kapitalistischen Welt vollkommen unabhängig sei. Man versuche, einen neuen Krieg gegen die Sowjets vorzubereilen. Verlobung im Hause Mussolini. Mussolini veranstaltete in seinem Hanse einen Empfang aus Anlaft der Verlobung seiner Tochter Ebda mit dem Grafen Galeazzo Ciano, einem Sohne des VcrkehrömintstcrS. Bounvplan bringt Dauerkrise; Die Verhandlungen tm Lributausschuß Rentsionöklausel ist vielmehr günstiger als die lm TaiveS» plan. Kein Mensch kann bestimmt erklären, daft er durchführbar sei. Dabei werden sie mit besonderem Nachdruck die dcutschnatio- nale Opposition gegen das Polenabkommcn zum Ausdruck bringen. Dieser Schritt hat nach Auffassung parlamentarischer Kreise offenbar den Zweck, den Reichspräsidenten dazu zu be wegen, daft er dem Haager Abkommen seine Unter schrift versagt. Der Empfang an sich ist nichts Unge wöhnliches. Der Rc'chspräsident ist auch früher bei wichtigen Entscheidungen von Parteiführern um eine Audienz gebeten worden, und er hat sich stets zur Verfügung gestellt, um die Auffassung dieser Pcrsöiiltchketlen anzuhören. ES ist unter diesen Umstünden selbstverständlich, daft er auch den Besuch der Führer der grössten Rechtspartei eistgegenistmmt. Wie verlautet, werden dann auch in den nächsten Tagen die Führer der übrigen NeichStagSfrakttonen beim Reichs präsidenten weilen und mit ihm die Haager Vereinbarungen, vor allein aber das deutsch polnische LiguidattanSabkommen besprechen. Bekanntlich weilte dieser Tage in der gleichen Angelegenheit bereits der Reichskanzler Müller und der Anftcnininister Dr. CurtinS beim Reichspräsidenten, und es verlautete schon damals gerüchtweise, daft sich Hindenburg nunmehr ernstlich mit der Frage befasse, ob er den Haager Pereinbarungen und dem Aoungplan seine Zustimmung geben solle oder nicht. Es ist deshalb begreiflich, daft um den morgigen Besuch aberma'S verschiedene Gerüchte i» Umlauf gekommen sind. Bekanntlich hat der Reichspräsident noch keinerlei Stellnngnabme znm Aoungplan »nd LiqnidatlonSabkommen getroffen, was vor einiger Zeit schon deshalb auffiek, well In anderen Fällen schon vor der Abstimmung tm Reichsrat die Haltung des Reichspräsidenten bekannt gewesen ist Man ersieht ans dieser Lage, -aft der parlamentarische und gesetz geberische Ablauf der neue» Verträge doch nicht so einfach „nd reibungslos vor sich geht, wie cs sich die Koalitions- Parteien wohl gewünscht hätten. Hinzu kommt, daft auch der hinsichtlich vom Zentrum »I» Voraussetzung für seine Aoungplanzustimmung ge- Berlin, 18. Febr. Im weiteren Verlaus der Sitzung des NoungplanausschusseS am Sonnabend führte u. a. RcichswirtschastSmiuister Schmidt auö: Für die Beurteilung des doungplaneS sei entscheidend die Frage, ob die Wirtschaft während der letzten Jahre unter der Belastung mit Ncparattonsvcrpslichlnngen eine solche ge wesen sei, daß wir heute zu einem allgemeinen Pessimismus kommen müssten. Eine Prognose zu stellen, sei schwer, aber er müsse sagen: wer die Verantwortung gegenwärtig trägt, der muft optimistisch denken. Die letzten zehn Jahre gebe» den Beweis einer starken Schaffenskraft des deutschen Volkes. ES folgte dann eine sehr rosige Schilderung ber Wirtschaftslage. Unsere Wirtschaft kann nicht ohne ausländische Kredite anS> kommen. Diese brauchen wir auch unabhängig von der Rc- parationsfrage zum Ausbau unserer Wirtschaft. WaS würde aber geschehen, wenn man den Boungplan ablehnt und den Kampf gegen den DaweSplan neu anfntmmt? In diesem Kampfe, bei dem wir die Gläubigerstaaten und die neutra'en Länder gegen uns hätten, würde die Schwerindustrie im deut schen Westen wieder in vorderer Linie stehen. Wir müssen es »ber vermeiden, daft französisches Militär noch einmal im Ruhrrevter wirtschaftet und daft die deutsche Schwerindustrie noch einmal bei fremdländischen Offizieren um die Grund lagen zur Weiterarbeit bitten muft. Abg. Dr. Zapf sDNP.s betonte, daft es bezüglich des Saargebietes sür ganz Deutschland nur eine einzige Meinung gäbe, nämlich die, daft es ein gemeiner Rechtsbruch wäre, wenn uns daö Saargcbict nicht znrückgcgeben würde. Abg. v. Sybcl sEhristl.-nat. Bauernpartcis betonte u. a.: Der Retchsanftcnmintstcr berechnet den Wert sür das DawcS- gutachten mit 4» Milliarden, die andere Rechnung, die mir richtiger erscheint, ist 43 Milliarden. Der Gcgcnwartswert des Boungplancö wird vom Herrn Minister mit 34.8 Mil liarden angegeben. Zu letzterem Werte sind die znzüglichen Haager Zablungcn hinznzurechncn,' von -cm Daweswcrt müssen m. E. die Summen abgezogen werden, die wir als Gutschriften nach dem Londoner Ultimatum, welches die Entente ja jetzt »och nicht als maftgcblich erklärt, verlangen können. Das ist unser gutes Recht. Dann schrumpft aber die Differenz zwikcben den beiden Gcgenmartswertcn zum mindesten ans ein Minimum zurück. Ein Vorteil des neuen P'ancs besteht also nicht. Als weiterer Vorteil wirb genannt, daft die Annuitäten der ersten Jahre herabgesetzt worden seien. Ob dies ein Vo eil ist, lasse ich dahingestellt. Gibt man dies aber zu. so ist di-ser Vorteil ja schon in der Berechnung des Gegen- wartSwerteS enthalten, kann al'o unmöglich als noch maliger Vorteil angeführt werbe». Abg. Fra« Sender fSoz.s behauptete, es ist nicht wahr, daft ber Uonngplan weniger RevtstonSmSglichketten biete als der DaweSplan. Die im Uoungplan enthaltene Im Gegensatz zur Auffassung de» Herrn ReichSauften« Ministers halte ich die Zahlungen in Devisen nicht für unser
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