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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192010185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-10
- Tag1920-10-18
- Monat1920-10
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.10.1920
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Riesaer D Tageblatt und Meblatt Md Anzeiger). Drahtanschrift: Tageblatt Nlesa. Postscheckkonto: Leipzig SISSI. Fernruf Nr. so. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, Girokasse Riesa Nr. SL des Amtsgerichts und de» Rates der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderates Gröba. H 243. Montag, 18. Oktober 1929, avciivs. 73. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erschetnt jeden Tag abend» '/,ü Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. VemgSpreiS, gegen Barauszahlung, monatlich 4.— Marc ohne stuaellzeocnzr, ve: .w^onmg am Postschalter monatlich 4.10 Mark ohne Postgebühr. Anzeigen 'Ur di« Nummer des Ausgabetages sind bis !> llkr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr nie da» Erscheinen an brstimmtrn Tagen und Plätzen wird nicht libernomme". Preis flir di: 4.1 mm bre'te, ! ww hohe Grundschrift-steile (7 Silben) l.IO Mark, OrtSpreiS l.— Mart; zeitraubender und tabellarischer Satz 10'/, Aufschlag. NachweisungS- und VermtttelunqSgebllhr SO Pi Feste karife. Bennlligler Rabatt erlischt, wenn »er betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät, gayluvtz«» und Erfüllungsort: Riesa. Vierzehntägige llnkrgaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". - Zm Falle höherer Gewalt - Krieg öder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen — hat ver Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung d-S VszugSpreiseS. Notationsdruck und Verlag: Lungert Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraße 53. Verantwortlich sllr Redaktion Arthur Säbnsl. Riesa: fiir'>ln'.--aent->il: Wilhelm Dinrich, Riesa. Die Maul- «nd Klauenseuche ist auSgebroche» unter den Viehbeständen der folgen den Besitzer: 1. In Glaubitz bei Max Thomas: in Weida bei Reinhold Lehmann, Reinhold Graf, Hermann Knnath; in Wülknitz bei Pani Vetter. Auf die amtlichen Bekanntmachungen wegen des Ausbruchs der Seuche in Glaubitz, Weida und Wülknitz wird hingewiesen. Großenhain, am 15. Oktober 1920. 2811 dkll. Die AmtSbanvtmannMiait. kleinaewerbliche und landwirtschaftliche Betriebe usw. in grauer Farbe zur Ausgabe gelangen. Tie für jeden Betrieb zu gewährende Kohlen- menge ist unter Anlehnung an die im Vorjahre bewilligt gewesene Menge vom OrtSkohlcn- stellrnausschnß festgesetzt worden. Die neuen Kohlenkarten können Dienstag, den 19. und Mittwoch, den 20. Oktober im Nathans, Zimmer 5, in der Zeit von 8 bis 12 Nbr vormittags gegen Vorlegung der Brotausweiskarte abgeholt werden. Sie sind alsbald nach Empfang bei dem Kohlen händler, von dem während der Gültigkeitsdauer der Karten die Kohlen bezogen werden sollen, vorzulegen und zur Kündenliste anznmelden. Ter Rat der Stadt Nicsa. am 16. Oktober 1920. Rch. Kartoffelversorgunq für Minderbemittelte. Im Anschluß an unsere Bekanntmachung vom 15. Oktober 1920 und die Bekannt machung des AuSschuffes für die Kartosfelversorgnng im Bezirke des Kommunalverbandes Großenhain vom 14. Oktober 1920 geben wir noch folgendes bekannt: 1. Die Besteller von Kartoffeln zu ermäßigten Preisen haben, soweit Arbeitnehmer in Frag« kommen, eine Bescheinigung des Arbeitgebers über die Höhe des jetzt zur Neichs- einkommenstruer herangezogenen Einkommens bei Rückgabe des ausgesüllten Fragebogens mit abzuaebrn. 2. Alle Minderbemittelte bis zu 15000 Mark Einkommen, die Anspruch auf ver billigte Kartoffeln erheben wollen und nicht schon mit Kartoffeln versorgt find, haben den Fragebogen auSzufttllen. auch wenn sie schon bei der Stadt die Lieferung von Kartoffeln beantragt haben. Auch diejenigen Minderbemittelten müsse» einen Fragebogen ausfülle», die die Kartoffeln nur wochenweise entnehmen wollen. Die Fragebogen sind möglichst umgehend, spätestens aber bis Mittwoch, den 20. Oktober in der Polizeiwache wieder abzugeben. Der Rat der Stadt Nicsa, am 18. Oktober 1920. Kartoffelversor.qunq in Gröba. Wir nehmen Bezug auf die Bekanntmachung des Ausschusses für die Kartoffel. Versorgung im Bezirke des KommnnalverbandeS Großenhain vom 14. Oktober 1920. Hiernach haben sich alle Personen, die Anspruch auf Lieferung von verbilligten Kartoffeln erbeben» bis zum 21. Oktober 1920 bei der Gemeindebehörde zu melden. Tie Meldungen werden während der Tienststnnden im Gemeindeamt, Zimmer 6, entgegen genommen. Hierbei ist anzugeben, wieviel Personen im Haushalt zn versorgen «nd wieviel Kartoffeln bereits vorhanden sind. Vorznleaen ist die Lebensm ttelkontroll- karte und eine Bescheinigung des Arbeitgebers über die Höbe des jetzigen Einkommens. Alle Angaben haben unbedingt der Wahrheit zu entsprechen, da dieselben durch Revisionen nachgeprüst werden. Die von den Erzeugern abzngcbenden verbilligten Kartoffeln sind, soweit sie den Vertrags- bezw. Reichsreservekartosseln entnommen werden, bereits mit einer an die AnskanfSaenossenschast zu entrichtenden Komulissiollsgcbühr von 1,58 Mark belastet. Um diesen Betrag, sowie nm etwaige Anfuhr- und Vertcilungskoiien werden Im Anschluß an unsere Bekanntmachung vom 28. April 1920 — Regelung des Verkehrs mit Kohle im HansbrandmirtschaftSjahr 1920,21 betreffend, geben wir bekannt, daß auf die Monate Oktober 1920 bis April 1921 neue KohlcnbezugSkartcn süc sich die Preise von 18 Mark und 20 Mark noch erhöhen. Alle bis jetzt bei uns be wirkten Kartoffclbestellungen sind, soweit nicht bereits Belieferung erfolgt ist, hinfällig. Gröba iElbe), am 17. Oktober 1920. Ter Gemcindcvoritaud. 8mn Wiederbeginn des Reichstages. Am nächsten Dienstag nimmt der Reichstag seine Wrntcrarbeit auf; es wartet ein sehr reichhaltiges Ar- beiisprvgramm. Auf politischem, wi.tschastSpolitlickem und sozialpolitischem Gebiet liegt soviel dringlicher Anlaß zu gesetzgeberischen Bedürfnissen vor, das; voraussichtlich wie der sehr angestrengt gearbeitet werden muh. Lis Reichs regierung hat vor turzem angekündigt, das; s:e nnt einem energischen Programm hervortreten will; inan wird sa daun gleich hören, auf welche Arbeiten es in den nächsten Mo naten ankommt. Eine Reihe von Gesetzentwürfen liegt bereits halb oder ganz fertig vor. Das RcichswirtschaftS- ministerium bereitet bekanntlich einen eigenen Gesetzent wurf zur Svzialisiernngsfrage vor. Im Reichsschatz ministerium werden Gesetze ausgcarbcitct, die ans eine schnelle Einziehung des ReichZnotopfcrS und der Relchsein- lommensteuer abzielen. Auch andere kleine Novellen zu dem Stcuergesetz sind nötig, austerdcm ist ein Gesetzent wurf über Mietssteuern, aus denen bekanntlich der Bau von Mietswohnungen gefördert werden soll, uno über Höchstmieten in Vorbereitung. Tas Reichsministectuin des Innern trägt sich .mit Schulvorlagen und wünscht die Verabschiedung des bereits im Reichstag eingcbrachten Jugendpslegegcsetzes. Ausführlich wird ferner der Reichs haushalt beraten werden, wobei vor allein die finanzielle Notlage des Reiches und die Stellung des Finanzministers in der Reichsregierung zur Erörterung gebracht werden müssen. Das kann natürlich nicht geschehen, ohne auch die entsetzlich hohen Kosten der feindlichen Besatzung und die Beschlüsse von Spa, das Schicksal Oberschieiiens und alle brennenden Fragen der auswärtigen Politik zu be rühren. Wir haben uns alle jedenfalls für die nächste Zelt ans eine hochpolitische Aussprache gefasst zu machen. Wie wir hören, besteht bei der NeichSregwrung die Absicht, das; gleich nach den ersten Tagen nach Wiedereröff nung des Reichstags der Reichskanzler selbst das neue Regierungsprogramm vorträgt und daß sich daran eine ausführliche Erörterung anknüpft. Hier werden dann alle die Fragen zur Sprache kommen, die in den letzten Wochen in den Parteiblättern diskutiert wurden: Tie Basis der Regierungsbildung, die Kritik über einzelne Minister, die Notwendigkeit weitgehender Ersparnisse, der Abbau des Bcamteuhecrcs und anderes. Tag es dabei nicht ohne heftige Befehdung der Parteien untereinander abgehen dürfte, muß man ja leider nach ällcn bisherigen Erfahrungen als un vermeidlich anschen. Tie Auseinandersetzungen zwischen Tcutschnationalen und Deutscher Volksvartei, die Ang.isse gegen die Ncichsregiernng in den Zeitungen und aus dem Parteitage der Mchrheitssozialdemokralie, die scharfen Kämpfe zwischen verschiedenen sozialdemokratischen Par ieren und Gruppen, das alles wird leider eine traurige Nenbelebung erfahren. Im Auslande entnimmt man dar aus immer aufs neue, daß das deutsche Volk politisch nicht reif sei, weil es in der großen Not, in der es sich befindet und die auch vom Auslande anerkannt wird, nicht zusammenhält, sondern sich gegenseitig zerfleischt. Tas Ausland hat ganz recht, wenn es Vorwürfe daraus für das deutsche Volk verleitet. Der Reichs tag sollte eine vorbi.d.iche Vereinigung aller Volks kräfte darstellcn und einmütig für den Wiederaufbau und neuen Ausstieg sorgen. Wenn er dieser Aufgabe des Tages nicht nachrommt, sondern in tragischer Verkennung die ser Aufgabe lediglich Reden hält und mit Parteizank die Sitzungen füllt, so versündigt er sich ,an der Zukunft des Vaterlandes. UebngenS ist man in führenden politischen Kreisen aller Parteien überzeugt, daß der Reichstag bald Neu wahlen entgegensetzt. Niemand kann solche zwar wün schen, weil eine unverkennbare Wahlmüdigkeit durch das Volk geht und auch aus Gründen der auswärtigen und inneren Politik eine Steigerung der Parteileidenschaft sehr nachteilig wäre, die jeder Reichstagswahlkampf im Gc- kolge hat, aber die politische Gesamtlage ist bei der ge« schwächten Mitte und der tatsächlichen Minderheit der Re gierung eine so schwierige und gespannte, daß jeden Augen- blick eine Explosion möglich ist. Da dre Mehrhcitssozial- vemokratte auf ihrem Kasseler Parteitage offen den Wunsch ausgesprochen hat, eS möchten doch bald Neuwahlen kom men, so mutz leider ernst damit gerechnet werden, daß es schon die letzte Session sei, zu der sich diesen Dienstag der Reichstag versammelt. Streikbeftinn in England. In mehreren Kohlenbergwerken Englands hat der Streik begönne»«. Tie Zahl der an» Streik beteiligten Bergleute übersteigt bereits eine Million. Schon deuten Anzeichen darauf hi»», daß die zwangsweise Feiernden nach vielen Tausenden zählen werden. So meldet .man, daß allein in einem Distrikt L1OOO Metallarbeiter wegen der Schließung der großen metallurgischen Betriebe ohne Arbeit sind. Die Delegiertenversammlung des nationalen Bcrg- arbeiterverbandcS beschloß, eine Anzahl Bergarbeiter solle zur Instandhaltung der Bergwerke in Arbeit bleiben. Die Negierung hat alles veranlaßt, um die Lcbensmittel- versorgnng Englands völlig ficherznstellen; zu diesem Zwecke »st das Land in 14 Bezirke eingeteilt. Tansende von Krastwagen sind für die Herauschassung der Lebens mittel bereitgestellt. Wie dein» vorjährigen Eisenbahner streik soll auch jetzt wieder im Hydcpork ein Niesendepot eingerichtet werden. Zahlreiche Freiwillige haben sich be reits gemeldet. Die Zuckerration »vird auf die Hälfte herab gesetzt. Das Publikum hat die Nachricht von der Verkün digung des Streikes ruhig ausgenommen. * Bergarbeiterftreik in Belgien. Die Bergarbeiter iin Becken von Charleroy haben mit 22127 gegen 4138 Stimmen beschlossen, an» 1. November in den Ausstand zu treten. Am Mittwoch abend werden sich die Bergarbeiter vereinigen, um die durch das Referen dum notwendig gcwordenen Maßnahmen festzustellen. Die Bergarbeiter verlangen eine Lohnerhöhung von 5 Franks pro Tag. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Regierung Groß britanniens vom 15. Oktober ar» jede Ausfnhr von Kohle aus dem Königreich verboten hat. AMMlrMer ArtM la KW. Den Schluß der Sitzung am Freitag bildete» Referate über das WohnungSelcnd und über die Maßnahmen, die zu seiner Beseitigung ergriffen werden können. Referenten »varei» der frühere preußische Ministerpräsident Hirsch und der Freiburger Stadtrat Dr. Engler. De»» Toktor-Titel hat Engler kürzlich von der Universität Freiburg ehrenhalber wegen seiner Verdienste um die Heimatstadt und das Heimat land erhalten. Er ist der erste Volksschnler, dem in Deutsch- land diese höchste akademische Würde übertragen worden ist. Am Sonnabend sand die Schlußsitzung statt. Zunächst wurde der bisherige Parteivorstand wiedergewählt, mit Ausnahme des preußischen Ministerpräsidenten Braun. Hierzu gab der Parteivorsitzende Hermann Müller die Erklärung ab, daß Parteivorstand und Parteiausschutz auf Grund zweijähriger Erfahrungen zu der Ueberzeugung gekommen seien, daß Re- aierungsmitglicder nicht dem Parteioorstand angehören dürfen. Als Ort des nächsten Parteitages kommen Kiel, Düsseldorf und Mannheim in Frage. Damit sind die Arbeiten des Parteitages erledigt und Hermann Müller würdigt in feinem Schlußwort den sachlichen Verlauf und die geschloffene Kraft der Partei, die er gegenüber der Selbst zerfleischung in Halle mit Genugtuung hervorhebt. Die Spaltung ver U. S. P. D. Auf dem Parteitag der Unabhängigen sozialdemokrati schen Parte» in Halle wurde ein Antrag Däumrg-Stöcker, wonach der Parteitag die Bedingungeii für den Ein tritt in die dritte Internationale anerkennt, nnt 237 gegen 136 Stimmen angenommen. Erispien erklärte, daß derjenige Teil des Parteitages, der die von der dritten Internationale vorgcschlagenen Bcoingungen angenommen habe, verpflichtet sei, sich „Kommunistische Parier, Sektion Deutschland der dritten Internationale", zu nennen. Das bedeute den Eintritt in eine andere Partei, was nach einem Beschluß des Zcntralvorstandcs mit der Beibehaltung des bisherigen Parteinamens nicht zu verein baren sei. Auf Aufforderung Crispicns verließ sodann der rechte Flügel den Saal. Tie Linke erhebt sich nn'i stunmt L»e Marseillaise an, indem sie die Front zu den Abzieh, n- tcn nimmt, die gleichsam am Sral'.cr entlang schreiten. Es folgt e»n Hoch der Linken aus die dritte Internationale. Dünmig führt aus: Tiefer Parteitag der U. S P. T. besteht nach wie vor gerecht. Unsere Beschlüsse sind bin dend für die gesamte Partei. Tarauf läßt Tinowie.o wegen Heiserkeit eine Erklärung verlesen, die lautet: „Als Ver treter und Vorsitzender der Exslutioe der konnnnn sti'chen Internationale erkläre ich in deren Auftrag: Tw Exeku tive fordert nicht von der U. D. P. den Usbertritc zur K. B. D.: bas ist aus keinem der 21 Punkre heraus,zunüen. Wir sind überzeugt, daß nach dem Verlassen des Partei tage? durch die reformistischen Elemente sich letzt eine neue kommunistische Partei Tentichlands bilden wird, durch brü derliche Verbindung der U. S. P., K. P. T. und aller anderen wirklich proletarischen Elemente." Dreier Ukas Kes Russen wird beklatscht, dann betritt Sinounew doch noch Has Rednerpult, ebenfalls mit Händeklatschen em pfangen. Er hieß die Versammlung namens der dritten Internationale willkommen und schlug vor, einen Ver treter an die dritte Internationale zu entsenden, damit man zur gemeinsamen Arbeit schreiten könne. Zn Par- letvorsitzenden mit gleichen Rechten wurden Täumig und Adolf Hoffmann gewählt. Am Sonntag vormittag hielten beide Flügel der U. D. P. Versammlungen ab. In der des rechten Flügels wurde die Resolution Ledebour, die die Bedingungen der Internationale ablchnt, einstimmig angenommen. Tann Verla? Erispien ein Manifest, das weiterhin ebenfalls ein stimmig angenommen wurde, und worin u. a. ge'azr wird, man halte an der Tastatur fest, und die bürgerliche Tcmo- kranc, auch der Nechtssozialisten, könne den SonaüsmuS nicht, durchführen. Gegenüber der Verelendung?.hror e der Kommunisten wird geltend gemacht, daß mit der Ver elendung die revolutionäre Energie de? Proletariat? schwinde und nicht gesteigert werde. So wurden d:s Gren zen nach rechts und links gezogen, um die TcueinSberech-, tigunz einer sozialistischen Mittclparter zu ocwecken. Daran schloß sich eine Aussprache, in der Theodor Lieb knecht, Kuncrt, Ledebour und Hllfcrding sprachen. Als dann richtete Berger eine Absage an die Gedunsen eines Berliner bürgerlichen B.atteS, man tönnt? ein Ausnahme gesetz gegen die Kommunisten machen, da sie iich außerhalb der Gesetze gestellt hätten. Ebenso aber c.tei te er dem „Vorwärts", der geschrieben hat. er wolle Sie Türen weir animachen für heiinkebreude Unabhängige, einen Ko b. Als letzter Redner macht Brcitscheid aus die Schwierigkeiten auf merksam, die der Partei bcvorstehen. Ter Parteitag ging darauf zur Beratung von Organi.ationSira zen über und wählte Ledebour neben Erispien zum Vorsitzenden. Dar auf wurde er geschlossen. Tre Sitzung de? linken Flügels N'ar nur kur; und brachte nichts Wesentliches. Tie Russen Sinowjew und Losowski» ans - gewiesen. Ter preußische Minister des Innern Sevcring hat auf Veranlassung der Ncichsregiernng die Ausweisung des Vorsitzenden des Exekutivkomitees der dritten Internationale, Sinowjew und des Präsidenten der allrussischen Gewerlschastsvcrbände, Losowsku, verfugt. Stnowiew ist erkrankt und konnte daher gestern in der von der K. P- T. cinbcrufenen Versammlung seinen Vortrag „Die Wahrheit über Sowjetrußland" nicht hallen. Um die Liesklmotore. Wie das „B. T." erfährt, hat die deutsche FriedenS- delegatiou in Paris mitgeteilt, daß die Botschasterkouserenz der Entente beschlossen habe, das Eintreffen der angekündigten deutschen Denkschrift über die Folgen der beabsichtigten Zerstörung der Diesel-Motoren abzumarten, bevor weitere Schritte «nternommen werde». Die Ossizierkommiision, die beauftragt ist, in Deutschland die Zerstörung zu beausjichtigen, wird daher Paris vorläufig nicht verlassen. Aus Berlin wird gemeldet: In diesen Tagen haben in Paris Bcrhandlungen begonnen, in denen über die Holz- liefcrungen an die Entente auf Grund des FriedenSvcrtrageS beraten werden wird.
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