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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192010250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-10
- Tag1920-10-25
- Monat1920-10
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1920
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Riesaer G Tageblatt 73. Jahr,. -- Mittwock. den 27. Oktober, vorn». 10 Uhr tollen im Amtsgerichte zu Riet« lackierte umgeben sein. Während der Sperrzeiten hat die Talichiitahrt unterhalb Gröba, di« Berg Gießkannen, Sülzenformen, Frühstückskörbe, Kartoffelstampfer. Aluminiumtiegel und sckitfahrt am Kreinitzer Busch zu stellen und ist den Weisungen der an diesen Stellen auf Der^ertchtsv olUieher. en > Postscheck»-»«»: Lelpzlg «3» «irokaff, Riesa Nr. U. Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. und Anzeiger «Libkblatt UN- Anzeiger». Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts und des Rates der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderates Gröba. änderunqen im Intereste der Produktion in seinem Betriebe vorznnehme». Unter Umständen mäste der Betriebsleiter energisch durchgreifen' können. Ingenieur Hartung erblickt in der Verordnung eine Hemmung jedes Fortschritts. Herr Czieslik, GewerksvereinSsckretär, glaubt, daß die Industrie durch die Verordnung nicht nnnötig behelligt werde» würde und dast der Widerstand der Industrie ebenso schwinden werde, wie beim BctriebSrätegesetz. Staatssekretär des Reichs- wirtschastsmiuisteriums Hirsch fuhrt ans, daß die Unter nehmer sich sowieso mit ihre» Arbeitern über Stillegungen ver ständigen mühten, und dast die Verordnung dies nur unter den Gesichtspunkt des allgemeinen Interesses stelle. Der DemobilmachnngSkommiffar se> die geeignete Instanz. Man möge zunächst einmal den Weg der Verordnung gehen; wenn es erwünscht sein sollte, sei die Reichsregierung auch bereit, noch die Gesetzgebung in Anspruch zu nehmen. Nach einer GcschäftsordnnngSaussvrache und einer Unterbrechung der Sitzung kam eine Einigung zustande. Herr von Siemens erklärte im Namen der Arbeitgeber, dast sie bereit seien, der Verordnung zuznstimmen, wenn folgende Aenderungen vorgenommen werden: Dem Para- graph 5, wonach die Verordnung keine Anwendung findet, wenn die Massnahmen auf Anordnung oder mit Zustimmung einer zuständigen Behörde erfolgen, soll zugefügt werden: „oder wenn nachweislich Mangel an Kohle, Betriebsstoffen und Rohstoffen trotz rechtzeitiger Vorsorge des Betriebs vorliegt." Ferner soll zugefngt werden: „Wirtschaftliche Massnahmen in Kämpfen zm scheu Arbeitgebern und Arbeit nehmern gelten nicht als Massnahmen im Sinne dieser Ver ordnung." Herr Schweitzer stimmt im Namen der Arbeit nehmer diesen Vorschlägen zu. Darauf wurde die Verordnung mit diesen Aenderungen bloc einstimmig angenommen. Der Vertrag über Davziq «nd Pole«. Tie Danziger Delegation telegraphiert aus Paris: Die Delegation hat sich nach reiflicher Uebcrlegung unter Würdigung der gesamten Sachlage und Berücksichtigung der ihr durch besondere Delegierte rechtzeitig übermittelten Auffassung der verfassunggebenden Versammlung einstimmig entschlossen, die Konvention «nd die Urkunde über Be gründung der Freien Stadt mit der in ihr enthaltenen Erklärung wegen Uebernahme der Kosten für Verwaltung und Besatzung am Sonnabend zu unterschreiben. Die Dele gation hat der Botscbasterkonferenz gegenüber als Voraus setzung für die Unterschrift zum Ausdruck gebracht, dass der Völkerbund und der vom Völkerbund eingesetzte Ober kommissar der Freien Stadt den zugesicherten Schutz gewähren und bei Durchführung der Konvention sowie bei Regelung der noch offenstehenden Fragen die LebenSinter- essen der Freien Stadt nnd ihrer Bewohner in gewohnter Weise berücksichtigen werde. Die Botschasterkonferenz in Paris hielt Sonnabend vormittag unter dem Vorsitz von Jules Cambon eine Sitzung ab, in der mitgeteilt wurde, dass die polnische Re gierung sich weigere, dem Vertrag zuzuitimmcn, der zwischen dem Freistaat Danzig und Polen auf Grund des Artikels 104 des FriedenSvertrageS abgeschlossen werden sollte, und der die Genehmigung des Botschafterrates gesunden hatte. Infolgedessen hat die Botschasterkonferenz beschlossen, noch Sonnabend vormittag eine interalliierte Kommission zusammonzuberufen, die unter dein Vorsitz des Ministers Laroche steht, und der je drei Vertreter von Danzig und Polen angehören sollen. Man will versuchen, eine Lösung über das zukünftige Statut von Danzig zu finden. Laut Pariser „Journal" bestehen die Hauptschwierig- keilen eines Abkommens zwischen Polen und Danzig darin, dass Polen sich eine eigene Handelsflotte schaffen will und de» Einschluss Danzigs in das Zollgebiet Polens verlangt. Der von Polen abgelehute Vertrag sprach Danzig Zoll- autonomie zu. Ferner wendet sich die polnische Regierung dagegen, dass der Ausschuss, der den Hafen von Danzig verwaltet, die Zusubrstrahen zum Hasen überwacht und die Kontrolle über die Weichsel ausübt. Die Autonomie Oberfchlcsteus. Amtlich wird aus Berlin gemeldet: Der Ausschuß für auswärtig« Angelegenheiten setzte am Sonnabend vormittag die Beratungen vom Donnerstag über die Gewährung der buudesftaatltche» Autonomie für Oberschlesien fort. Es waren u. a. anwesend: Der Reichskanzler, sowie die Reichs minister des Aeussern und des Innern, ferner die ober» schlesischen Abgeordneten des Reichstages und der Preussischen Laudesversammlung. Das Ergebnis der Verhandlungen ist folgendes: Dt« Reichsregieruug wird demnächst rin Gesetz einvringen, das in Oberschlesien nach dessen Entscheidung sürDeulschlanddievolleglirdstaatltcheAutouomieeinsührt, wenn die oberschlesische Bevölkerung sich für diese Auto nomie erklärt. — Die Annahme des Gesetzes im Reichstag tst nach den Verhandlungen des Ausschusses und de» dort von den Vertreter» sämtlicher Parteien abgegebene» Er klärungen gesichert. Die Verhandlungen über das Autonomtegesetz Ober schlesiens. Ueber die Verhandlungen des Ausschusses für Auswärtig« Angelegenheiten in der Frage der Autonomie für Oberschlesien erfährt das „Leipz. Tagevl.", dass von dem deutschnational«» Abg. Dr. Westarp die Erklärung abge geben wurde, feine Partei werde gegen das von der Reichs- regterung zu erwartende Autonomiegesetz stimme». Die Haltung der Deutschen Polksoartei tst geteilt; di« grosse Mehrheit ist aeaea da» «eie». Dr. Stteieman» und Fret- vormarsch der Polen ans Sowuo In Kowno herrscht ausserordentliche Bestürzung wegen weiteren Vormarsches der Polen, die jetzt schon nordwestlich Wilna weiter vorrücken. Dian spricht von einer polnischen Absicht, auf Kowno zu marschieren. Die Folge davon ist allgemeine Lähmung des Handels »nd starke Deprimierung der Bevölkerung. Die Bahnverbindung Wilna—Warschau wird zu neuen Truppentransporten durch Polen benutzt. * Uebertritt von deutschen Militärs nach Litauen. W.T.B. meldet: Die Meldungen wegen Uebertritt von deutsche« Militärs und Formationen^ von Ostpreussen nach Litauer» werden von zuständiger Seite als ausserordentlich übertriebne bezeichnet. Einzelne Fälle von Uebergängen nach Litauen sind vorgekommen. Sie sind aus den geringen Bewachung*-»- Möglichkeiten zu erklären, die der deutschen Regierung M die Grenze zur Verfügung stehen. Dass grössere geschlossene Formationen übergetreteu sind, ist an amtlichen Stellen nicht bekannt. Der Oberprüfident in Ostpreussen hat di« Be völkerung gewarnt und Massregeln getroffen, um das Ueber» schreiten der Grenze durch geschlossene Verbände zu verhin dern. Dass einzelne bewaffnete Personen die Grenze über» schreiten, läßt sich bei derAuSdehnung und schwachen BesetzunG der Grenze praktisch nicht hindern. gestellten Posten unweigerlich Folge zu leisten. Die Perionen-Dampsschiffe werden, soweit möglich, ungehindert vorübergelassen. Zuwiderhandelnde machen fick schadenersatzpflichtig und strafbar. Meissen, den 23. Oktober 1920. Die Amtshauplmannschast als Elbftromamt, Der Streik i« England. Reuter meldet aus London: Tre BollrugsauSschüss» des BergarbeNeebundes nnd des EiscubahnerverbandeS hielten am Sonnaben) eine Beratung ab. Der Vollzugs ausschuß des Pergarbcüerbundes teilte mit, daß Llohd George den Vollzugsausschuß zu erner neuen Kon ferenz cnigeladrn habe. Diese Einladung wurde ange nommen. Der Vollzugsausschuß der Bergarbeiter eriuchte daher die Eisenbahner, ihren Streik zu venchre- ben, um die neuen Verhandlungen nicht zu beeinträch tigen. Die Vertreter der Bergarbeiter sollten Sonntag früh mit der Regierung in Tvwningstreet znsaminen- trcfscn. Erne weitere Meldung aus Loudon beiagt: Der Eisenbahnerstreik ist für die Dauer der Verhand lung zwischen Regierung und Bergarbeitern auf unbe llt mm tc Zeit verschoben worden. Laut „^reuwc Notreroamsche Courant" erklärte Llobst George mit Bezug auf den Bergen dciterstrerk er»» Ad- ordnung gegenüber, es könne rnnerhalb weniger Stunde« Frieden sein. Die Lage könne sich jedoch auch zum größ ten Kamps entwickeln, den England l« durch gemacht habe. „Evemng News" melden über die bis herige Wirkung des Streiks, die Verluste an Steinkohle« für das Land betrügen 2 500000 Tonnen. Dre Zahl der Arbeitslosen belause sich auf insgeiamt 1050 000, der Gcsamtverlust an Löhnen auf 3 255 000 Pfund Sterling. In Tvnypanoeh (Males) herrschte Freitag abend infolge der umfassenden Vorkehrungen der Polizei Ruhe: in der benachbarten Ortschaft Pen tre versammelten sich etwa 300 Bergleute, dre begannen, mit Steinen zu wer fen. Die Polizei verhinderte, daß die AuSschreitünge« ernsten Eharatter annahmen. Im übrigen blieb im Nhonddatal altes ruhig. „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet aus London, daß 15 zur Arbeiterpartei gehörende Bürgermeister In einem Schreiben an Llohd George erklärt haben, die von der Re gierung gegen die Arbeitslosigkeit geplanten Mak« nahmen seren unzureichend, und sie iönnten die Der- antworiuiig für die Aufrechterhaltung der Ordnung nicht langer übernehmen, wenn d»e Regierung nicht grosszügig« Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit treffe. „Atgemeen Handelsblad" meldet, dass die Leitung detz Internationalen TranSvortarberrerver- - bau des in ihrer dirge Woche »n Amsterdam abgekaltene« Versammlung beschlossen hat, unter Mitwirkung der TranS- portarbciterorganiiatlonen von England, Kremlreich, Deutschland, Belgien und Holland, die für eene eventuelle internationale Unterstützung der streitenden britische» Bergarbeiter notwendigen Maßnahmen zu treffen. Die amerikanische GewerkschaftSunto« schlägt zur Unterstützung der Forderungen der malische« Kvhlcnarbcirer vor, die Ausfuhr amerikanischer Kohle z« verhindern. Die Gewerkschaft oer Lader hat ihre Mitglieder ausgesordert, das. .Verladen von AMuhrkpUe M tz«n hindern. MMim gegen MieWllmNkn. . . Der wirtschaftspolitische und sozialpolitische Ausschuss des vorläufigen ReichswirtschaftSratS verhandelten in der Sonnabend-Sitzung über den von dem. Unterausschuss beratenen Entwurf einer Verordnung, betr. Massnahmen gegenüber Betriebsabbrüchen und Betriebssiillegunaen. Die Verordnung bestimmt im wesentlichen kür gewerbliche und Verkehrsbetriebe, ausschliesslich des Reichs und der Länder, mit mindestens 20 Arbeitern, die Anzeigevflicht, wenn dnrcki die beabsichtigte Stilleguna oder den Abbruch die gewerbliche Leistunasfübigkeit des Unternehmens ver ringert wird oder, wenn Betriebsanlagen ganz oder teil weise nicht benutzt werden sollen, sofern dadurch bei weniger als 200 Arbeitern 10 Arbeiter, bei mindestens 200 Arbeitern 5 Prozent, jedenfalls aber mehr als 50 Arbeiter zur Ent- laffuna kommen. Ohne Genehmiaung der zuständigen DemobilmackmnaSbehörde darf eine Betriebsändermig nickt oorgenominen werde». Die Demobilmackungsbehörde ist evtl, zur Beschlagnahme und Enteignung gegen angemessene Entschädigung befugt. Zuwiderhandlungen werden- mit Geldstrafe bis zu 100000 Mark und mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder einer dieser Strafen bestraft. Prof. Dr. Herkner-Berlin erstattete den Bericht des Unterausschusses. Nach ausführlicher Erörternna aller Gründe für und wider habe der Unterausschuss mit allen gegen eine Stimme beschlossen, Massnahmen gegen die Be triebsstillegungen zu befürworten. Herr Keinath (Zentralverband des Großhandels) hält eS nickt für angebracht, jetzt 2 Jahre nach Kriegsbeendignng noch solche neue Maßnahmen auf Grund einer alten Ver ordnung zn treffen. — Der als Sachverständiger zugezogene Geheime Kommerzienrat von Borsig erhebt erneute Be denken gegen die Uebertragnng so gewichtiger Befugnisse an den Demobilmachnngskommissar. Die Industrie be fürchte, dass hier der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben werden solle. Die Industrie werde der Willkür einzelner Personen unterstellt, die nicht sachverständig seien. Es solle lieber in Ruhe ein Gesetz ausgearbeitet werden. Ohne Schädigung der Wirtschaft werde sich diese Verordnung nickt durchführen lassen. Eventuell werde die Industrie sich zu Aussperrungen genötigt sehen. (Ruf: Drohen Sie nickt!) Die Industrie wolle keine Aussperrungen, aber sie könnte dazu gezwungen sein. Dem Arbeitgeber würden hier die Hände gebunden, während die Arbeiter nach Belieben ganze Betriebe stillegen könnten. Die Verordnung sei ein Sprung ins Dunkle, sie werde das Gegenteil der Absicht erreichen. — Herr Wtfsell verteidigt demgegenüber die Verordnung, die nur unberechtigte Stillegung verhindern solle und schon deshalb notwendig sei, um die Arbeiterschaft zu beruhigen. Die Verordnung genüge den Arbeitern noch nicht einmal, weil sie die schon stattgefundenen Stillegungen nicht treffe. Eine ganze Reihe von Ziegeleien hätte erhalten werden können. Wenn man nicht aus privatkapitalistischen Inter essen Stillegungen zulaffen wolle, müsse man die Berard- nun« annehmett. — Reicksarbeitsminister Brauns bemerkt, daß die Verordnung fick nur auf die allgemeine Lage beziehe, aber nicht in die Kämpfe zwischen Arbeitgeber und Arbeit nehmer eingreife. Eine andere neutrale Instanz als die Demobilmachungskommissare lasse sich nicht finden. Die Verordnung gehe nicht so weit, wie Herr von Borsig be fürchte. sie schlage aber einen richtigen Weg eln. — Herr Karl v. Siemens rechtfertigt manche Stillegungen damit, daß die Produktionsstätten sür die Produktionsmöglichkeiten nach dem Kriege zu groß geworden seien und teilweise still- aelegt werden müssen. Wenn man auch das Prinzip der Verordnung gegen Stillegungen anerkennen könne, so habe doch die Verordnung eine Form erhalten, aus der alles Mögliche von unverständigen Menschen herausinterpretiert werden könne. Die Verordnung werde nur allerlei un produktive Arbeit verursachen. Herr Schweitzer (Bund der technischen Angestellten) tritt für die Verordnung ei», die keineswegs gerechtfertigte Still legung an sich verhindern solle, aber rin Mittel, zu der an- erkannten Notwendigkeit einer größeren Nationalisierung unserer Technik sei. Der DemobilmachnngSkommiffar könne und solle sich bei seinen Entscheidungen der Sachverständigen bediene». Die Mansselder Kupserickieser bauende Gesell schaft habe mit Betriebsstillegung gedroht, um die Kupfer- preise Hochzubalten. Seinerzeit beim Kampf gegen das Be- triebsrätegesetz habe ein Ausschuss des RerchsverbandeS der Industrie sogar die Stillegung der gesamten Industrie in Erwägung gezogen. — Geh. Kominerzienrat v. Borsig stellt sest, dass dieser Ausschuss nur zur Bekämpfung des BetriebS- rätegesetzes gebildet worden sei, sich aber gerade gegen die Aussperrung der ganze» Industrie ausgesprochen bade. Der ManSielder Gesellschaft könne man keinen Vorwurf machen, wenn sie wegen der Produktionsschwierigkeitrn mit ihren Betriebsräten di« Frage der Stillegung geprüft habe. — Herr Georg Bernhard erwidert aus einige sorwale Ein wendungen des Herrn Keinath, dass das Prinzip des Retchs- wirtfchastsrats gerade die Sachverständigkeit sei, während der Reichstag nach anderen Gesichtspunkte» gewählt sei. Der Weg der Verordnung statt eines Gesetzes empfehle sich besonders deshalb, weil eine Verordnung leichter avgeändert »erden könne al» ein Gesetz, wenn sich Missstände ergeben »llten. Herr Schweitzer meint, dass in ManSietd auf Be triebsräte mit der Drohung der Stillegung ein unzulässiger Druck ausgeübt morden sei. Dergleichen werde durch die Verordnung verhindert. Herr von Siemens erwidert hier auf. dass in dle Verordnung ei» gan» neues Moment gebracht Mrd«, wenn der Unternehmer verhindert werde« soll«. Per- 24S. Montag, 25. Oktober 1920, abends Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag abends- >/,ü Uhr mu Ausnayin« der «vuil- uno penmge. vezugsorew, »egen Bvraüszayiung, monatlich 4.— Mart ohne Zustellgebühr, bei Abholung am Postschalter monatlich 4.10 Mart ohne Postgebühr. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind bi» i- Uhr vormittags aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Prei» für die 43 mm breite, 8 mm hohe Grundschrist-Zeile (7 Silben) l.1O Mark, OrtSprei» I.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50"/, Ausschlag. Nachweisung»- und WermittelungLgebühr SO Ps. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muss oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Bierzehntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung ve» Zrzug «preise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer tWinterlich, Riesa. Geschäftsstelle: tztoethcstrasse 59. Berantwvrtlich sür Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: t. A.: H. Uhlemaan, Ries» Blnmenkann'en versteinert werben. Am 26. Oktober d. I. nnd die folnenden Page soll an der unteren Fähre bei Strehla, 28 m oberhalb Stromqnerscknitt Nr. 1725, «in Telegravbenkabel in die Elbe nelent werden. ES soll zwar von einer gänzlichen Sperrung des SckiffahrtSoerkehreS ans die Dauer der etwa dreitägigen Arbeit abgesehen werden, doch wird eine zeitweilige Sperrung nicht zu 459 X. Herr v. Lersner haben sich jedoch dafür ausgesprochen und es ist zu erwarten, dass es dem Parteivorstand gelingen wird, die widerstrebenden Parteigenossen dazu zu bringen, dass sie wenigstens Stimmenthaltung üben. Nach diesen Infor mationen dürfte die halbamtliche Knndgebung über die Autonomieverhandlungen dahin zu verstehen fein, dass einer großen Mehrheit für die zu erwartende Vorlage einer aus den Deutschnationalen und einem groben Teil der Deutschen VolkSvartei bestehenden Minderheit grgenüberftrbt. wobei über die Haltung der U. S. P. D. noch kein« Sicherheit besteht. Tie Bewaffn«»« der BesatzungStruvve« in Ober schlesien zeigte am Sonnabend ein anderes Bild, insofern als Tanks in grösserer Zahl in Oberschlesien austraten. So rückten vormittags in Benthe» 16 Tanks ein. auch in anderen oberschlefiscken Städten sind Sonnabend Tanks in Erschei nung getreten.
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