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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192011037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-11
- Tag1920-11-03
- Monat1920-11
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1920
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'»sofern missbrauch» baden, al« e» von den Mnnen nnd Handwerkern wiederholt Vor'chüffe bi« »u 2(8)0 Mark ad» fordert», diese »war nicht »nrückzahlt», aber daslir den Lir e» rante» oder lonstiarn Anssübrenden dann böbere angebliche M»chnn»g«brträge zurückoergüte» brzw. durch die Milltär- kasse überwriien liess, oder aber gleich Arbeiten zur Bezab- lnng eingesetzt. di» «ar nicht »ur Ausführung -»komme«» sind.» Di« verschiedenen ZengenanSsaarn waren durchweg ntcht^klar, trilweise unsicher. Ein Sachverständiger. der Oberreaierungs-Bausekretär Valmenrotb au« Dresden führte an«, dass er in deu ihn, voraeleaten Mecknnngen und so», stiaen Belesen sür arae» 60000 Mark Arbeite» beanstandet bat. die teilweise Überhaupt gar nicht »ur AnSsührung ae- komme»» sind. Der Angeklagte bekannte sich wobl teilweise schuldig. er albt etwa den »ebuten Teil zu. Andererseit« läht sich aber iiberbauvt nicht nachweisen und anskläre», in welchem Umfange in Wirklichkeit diese Unregelinäkigkeiten beaanaen worden sind. Festgestrllt wurde, datz sich Lu. von einer Firma Borschüsse »« einem Bekannten nach Schweid nitz überweisen lieb, damit es in Riela nicht anffalle, von dort an« kamen die Betrüge dann zurück aus da« eigent liche Bankkonto de« Beschuldigten. Der Angeklagte, der monailich 270 Mark Gehalt damal- bezog, bemerkte, datz er sich nickt al« Beamter betrachtet bade, und so Neben- grsckäste betrieben, die ibin jährlich gegen 20000 Mark «in» brockten. Bo» diesem Geld« will L». seinen damals ge- siibrte» luxuriösen Lebenswandel bestritten baben. Dem Angeklagten konnten »wei Urkundensülschnngen mit nackae» wiesen werde», wo »r -ilechnungen geändert, und dadurch in seine Tasche gearbeitet bat. Der Angeklagte wurde im Sommer vergangenen Jahre» in Untersuchungsbast genommen, seine Entlassung erfolgte im Februar dieics Jahres. Der Ge schädigte ist der MilitärfiSkuS. Ter Vertreter der Anklage, Staatsanwalt ickastsrat Ehrenberg, forderte eine empfind liche Bestrafung. Das Gericht erkannte wegen Betrugs und Urkundenfälschung auf ein Jahr vier Monate Gefängnis und drei Jahre EbrenrechtSverluft. In der Urteilsbegrün dung führte der Aorsltzende ans, datz die Strafe selbst würde viel höher sein, wen» nickt alle di« »ur Revolution be gangenen Handlungen unter die militärische Amnestie fielen. Die erlitten« Untersuchungshaft kommt in Anrechnung. —* Grosse Schiebungen mit Schrot «nd Leinöl. Einer Blättermcldung »«folge sind in Sachsen uenerding« gross« Schiebungen mit Sckrot und Leinöl auf- gedeckt worden. Auf mebrerrn Bahnhöfen wurden insge samt 72 Eisenbabnwaggons mit Alteisen, das für Böhmen bestimmt war, angehalten und beschlagnahmt, da »mar die AttSsuhrbewiNigung vorlag, aber eine 50prozentige lieber» ladnng der Waggons sestgestrllt wurde. Ferner wurde» 88700 »g Leinöl beschlagnahmt, die nach deut Osten ver schöbe» werden sollten. —"DieZiebuna derGeldlotteriede? Verein» zur Bekämpfung der Sckwindsncht in Chemnitz und Um gebung findet bestimmt am v. bis 13. November im Kauf männischen BercinSbauS »u Leipzig statt. Lose sind noch bei den Lotterie Einnahmen und dem Hanptvertrieb von Ad. Müller L Co., Leipzia, Brühl 10,12 »u baben. —SEK. Eine wichtige Entscheidung de« Kultusministeriums in der NeligionS- unterricktSfrage. An verschiedenen Orten des Lande« hat die Lehrerschaft versucht, bei den Eltern der Volks- scküler eine Abstimmung darüber berbci»nsühren, ob ihre Kinder am Religionsunterrichte teilneümen sollen oder nickt. So hat kürzlich der Leipziger Lebrerverein ebenfalls eine solcke Willenserklärung der Eltern gefordert. Demgegen-l über bat nun das Sächsische Kultusministerium ans eine besondere Anfrage des Leipziger Lehrervereins «nd der Evborie Leipzig 1 hi» folgende wichtige Verfügung erlassen: »Eine Aufforderung an die Erziehungsberechtigten von schul» amtswegen, sich darüber zu erklären, ob sie sür ihre Kinder konfessionellen Religions-Unterricht wünschen oder ob sie ihre Kinder von der Teilnahme am Religions-Unterricht befreit missen wollen, ist nicht ongezeigt. Die Erziehungs- berecktigten haben volle Freiheit, ihre Kinder vom Religions unterricht abzumelden, wenn sie die Teilnahme nicht wünschen, solange Scküler nicht abgemeldet werden, ist an» zunehmen; datz die Erziebuugsberechtlgt«» mit der Teil nahme einverstanden find." —* Die Zunahme der Ehen in Sachsen. Im Frieden betrug di« Zahl der Hochzeiten in Sachsen in einem halben Jahr etwa 20 000; im ersten Halbjahr 19l9 stieg sie aus 24400, im »weite» auf 34000 und un ersten Halb jahr 1V20 sogar auf 37 000. Das lautende Jahr würde allo mit 74000 Hochzeiten abfchliessen, das ist fast da« Doppelt« dir Friedenszaht. Die Leipziger Handelskammer znr Kohlen- und Sozialisrerungssrage. Die Leip ziger Handelskammer nahm eme Entschließung an, in der >re kür die Hebung der Üohlenerzeugung und eine Sentung der Preise eintritt, die Vorschläge der Sozialisierungstom- nrission, weit durch sie gerade das Gegenteil erreicht werde, aber ablehnt. ES wurden bei der Beratung auch Stimmen, laut, die sich kür ein Entgegenkommen gegenüber der Ar beiterschaft etwa tm Sliine der StinncS-Bor>chlägc aus- spracken. TeS weiteren wurde beschlossen, eine Eingabe an das -sächsische Wirtjchastsministerlum und den Nerehswuct-! schaftsrat zu richten, in der die alsbaldige Aushebung der Aussuhrabgabe gefordert mrd, falls das n cht erreicht wer den sollte, entschieden Steilung gegen die Eiusührung einer! gleitenden Scala genommen wird. ! XDresden. In einem Gasthaus« in der klein«» Plauenschen Gaffe batte sich ei» verheirateter, in der Lilien gasse wohnhafter Maschinenbaner eingemietet. Auf einen heftigen Knall bin, dem ein Hausbewohner von seinem Zimmer her vernommen hatte, sand man den Maschinen bauer gräßlich entstellt vor. Er batte sich eine Thnaniit- patron» auf da« Gefickt gelegt und diese dann angeziindek La« Geschoss hatte ihm die Halste de« Kopfes weageriffen.-- Bom 1b. September bis 31. Oktober wurden in Dresden «bgeliesert: 2752 Gewehre, 1b40 Karabiner, 80 Maschinen gewehre, S Maschinenpistole», 1644 Revolver und Viskosen. 188 768 Gewehr- und Revolverpatronen, 1588 Gewehr schlösser, 335 Gewehr» und Revolverläufe, 225 Maschinen- gewehrscklösser, 106 Maschiuengewehrläns«, 18 Masckinen- gewehrzusührer, 266 Handgranaten, 1 Gewehrgranate, 2V87 Zünder- und Sprengkapsel», 1 Rundblicksrrnrohr-Ricktvor- richtung, 32,75 Kgr. Artilleriemnnition, 15 Revolver Gleit schiene» und »Trommeln, 2 Geschützverjchlüsse, 20 Artillerie zünder. An Geldbeträgen biersür wiirdr» verausgabt vom 15.September bi« 81. Oktober 1920 558502.05 Mk. Bautzen. Eine» Bcwei« sür die Zuchtlosigkeit unserer Jugend bietet die Tatsache, dass die Lehrerschaft der Bautzner Fortbildungsschule beim Stadtrat den Antrag gestellt hat, einen Bolizeibeamten mit der Aussicht im Scknlhos« und an den Ausgängen während der Dauer de» FortbildungSfchul- unterricht« zu beauftragen. . . Bautzen. Gegen di« sozialdemokratischen Führer der in der hiesigen Gegend stattgefundenen Kartoffrlerprrffungen, wobei di« Landwirt« schriftlich fick verpflichten mussten, bi« »um Sonntag, 81. Oktober, ihre Pflichtkartossel» anzuliefern, ist auf Antrag der Landwirte tm Bezirke der Amtshaupt- mannfchast Bautzen von der Staatsanwaltschaft Bautzen ein Strafverfahren wegen Nötigung, Erpressung und Land- frirdeu«bruch« eingeleitet worden. _ X Bantze ». Ein Grossseurr zerstört« am Montag »wei Niederlage» der bekannten Cognaevrennerei von E.T.Hünltch tm benachbarte» Wilthen. Infolge de« herrschenden Sturme« war da« ganz, umfangreiche Werk schwer gefährdet. Jedoch gelang e« den herveigeeilteu Feuerwehr«», die Gefahr ab- »uwende». Immerhin ist der angerichtet« Schaden bedeutend. Ei» Arbeiter zog lick durch Absturz vom Dach« schwer« Verletzungen zu. Der Schlosser Walter von der Bausen«? I frage «« »erhandeln. Dke franztzstsche« Bergarbeiter ver lang, en für alle Arbeitergruppen einen fünffach hökeren Lohn als der, der im Jahre ISIS gezalflt wurde, und Rege lung der Frage bi« zum 12. November. Die Antwort der Grubenbesitzer Ist bereit« bekannt gegeben worbe«. Sie ist tm groben und ganzen ablehnend. «nalen». Niederlage der Arbeiterpartei bei den Gemeinderatswahlen Aste dte Blätter au» London melden, fanden gestern in England mit AuSnuyme von London die Gemeinde'atSwaburn statt, von den zahlrei仫» durch die Arbeiterpar ei ausgestell'en Kandida t« ,st nur ein Armer Teil gewählt worden. Grosse Industriezentren, wie Manchester, Liverpool, Northumbrrland, Portsmouth. Wolverhampton und Blackburn, gingen der Arbeiterpartei verloren. Die deutsche Einfuhr. HandelSminister Burne erklärte: Die Einfuhr deutscher Daren hat tm Monat September den Betrag von 17190 796 Psd. erreicht. — Der englische Handelsminister erklärte gestern, datz die Ein fuhr deutscher Farbstoffe in st nslgem Stellen begriffen sei. Ter Konflikt mit Irland ESist eine Lvmmij- sion gebildet worden, dke ganz unabhängig von jeder Par- teirichtnng sich mit der Auöführnnz der britt'chen Verwal tung in Irland und mit der H rb i ührung einer annehm baren Lösung des Konfliktes befaßen soll. — In Cors hat sich eine große Gruppe von Sinnsclnern gebildet, dte ent schlossen sein sollen, de» Tod deS Bürgermeister« von Cork »u rächen. Da man Anschläge gegen Lloyd George und an dere englische Minister befürchtet, ist deren persönlicher Schutz verstärkt worden. Russland. Dinterosfensive gegen die Wrangel- armee? Wie „Jnvestija" aus Moskau meldet, werden sämtliche verfügbaren Truppen tn der Petersburger und Moskauer Garnison an die Südfront gebracht. Die Solv- ietregierung hat beschloßen, die Offensiv« gegen di- weiße Wrangesarmee mit al en verlü-ibaeen Misteln aufzuneh men. Den Oberbefehl an der Südi'ront bat Kamenew über nommen, wo ihm 32 Divisionen teil« schon »ur Verfügung stehen, teils noch im Anmarsch sind. Von MoSkan sind tn den letzten Tagen 24 schwere Geschütz« und eine größere An zahl von Lastauto» »ur Verstärkung der Sütarmee avge- gangen. — Au» Konstantinopel wird gemeldet: Die Trup' en WiangelS riehen sich hinter die Perekov-Linle zurück. Am Mittwoch wird der Rückzug beendet sein. Eine Division hat schwere Verluste erlitten. Die anzreifenden Bolsche wisten werden auf 140000 Mann geschätzt. Türke«. Die Entente verlangt die Ratifizierung des Friedensvertrages. Nach e'ner HavaSmeldnng aus Konstantinopel baben die alliierten Oberkommr sare am Tage, nachdem da? Ministerium Tewßk Pascha gebiidet worden war, einen Schritt unternommen, um den Sultan zu bewegen, von dem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch zu machen und den Friedensvertrag von SevreS »u ratifi zieren. bevor die Kammer znsammcntritt. Da die Regie rung bis jetzt keine Antwort erteilt hat, haben die alliier ten Oberkommissare am Sonnabend den Schr'tt wu'dkrholt und eine in entschiedenem Ton gehaltene Note überreicht, in der die Ratifizierung des Fricdensvertrag« verlangt wird. Amerika. EineMehrbektfür Harbins? Londoner,.West minster Gazette" meldet, daß in ganz Ämeri a avgebaltene Probeabstimmnngen eine überwäüizendc Mehrheit für den republikanischen Prästbenischastskandstaten Harbin» er geben haben. — In Newyork wurden verschiedentlich Leute festgenommen, die überall große Plakate anschlugen, in denen die Arbeiter aufgefordert werden, die Präsidentenwahl zu boykottieren. Die Verhafteten gehören der Vereinigten Kommunistischen Partei an. — In einem Schreiben an den Völkerbundverein erklärte Gouverneur Cox, Ruß'and müsse in den Völkerbund ausgenommen werden und die Möglichkeit erhalten, nach etzencm Ermessen feine Gesun dung zu bewerkstelligen Amerika habe daran Interesse und müsse bedrückten und hungerleidenden Nationen hrl en Cox sagte: Wir werben jede Politik unterstützen, die Amerika zum moralischen unü menschenfreundlichen Führer der Welt mache. Amerikanische Schreckensherrschaft auf Haiti. Wie aus Washington gemeldet wird, tagte der frühere Kommandeur de? ScesoldatenkorpS General Darnett vor dem Untersuchungsgerichte aus, datz während der Besetzung von .Haiti 2250 Eingeborene getötet worden seien. ' Oerttiches mik SiichslscheS. Riesa, den 3. November 1920. —* Die Sachsisch'Böhmiscke Dampfschiff fahrts»Gesellschaft wird ihren Betrieb auf der Strecke Leitmeritz-Dresden ain 8. November d.J. abends einttellen. Auf der Strecke TreSden-Mühlbcrg wird der Betrieb anck über diesen Zeitpunkt yinans und zwar voraussichtlich »och bis 15. November abends aufrecht erhalten werden. —«KrtegSgefangenenheimkehrstelleRiesa. sistach der Bekanntmachung in vorl. Nr. sollen am Freitag nachmittag in der Knabenschule Bekleidung«- und Wäsche stücke. sowie Stiefeln abgegeben werden. —* Verein für Volksbildung. Der Kursus über Abstammung und Entwicklung des Menschen beginnt nun mehr am Montag, den 8. Nov., 7 Uhr im Jugendheim. Friedrich-Auguststr. Kosten 4.50. Der Besuch der Bor träge. bei denen u. a. 200 Lichtbilder vorgeführt werden, fei dringend empfohlen. Der Kursus über Bilderbetrachtunae» beginnt nicht am 5^ sondern erst am 6. November 7 Uhr in der Knabenschule, Goethcftr„ weil am 5. tztooember der Unterhaltuugsabend der Oberrealschule stattstndet. Herr Lehrer Henze wird folgende Themen behandel.»: 1. Di« Er ziehung zum Sehen. Die Entstehung der Kunst und ihre geschichtliche Entwicklung. 2. Formgestalter und Farben seher. Da« Problem von Licht und Schatte». 8. Die Künstler in ihrer Werkstatt (Techniken der Maleret. Graphik und Bildhauerei). 4. Betrachtung von Lichtbildern über häuslich« Kunstpflege. 5. Betrachtung von Lichtbildern und Aussprache über Betrachtung von Bildwerken. 6. Worauf soll ich achten beim Kauf von gutem Bildwerk in guten Wiedergaben, wohlfeiler Plastik. Keramik und wohlfeilem Schmuck. Die gemeinsame Arbeit von Hörern und Vor tragenden soll di« unmittelbare Freude an allen grossen Erscheinungen der Kunst in den Herzen lebendig machen. Teilnehmerkarten für alle sechs Abende 4.50 M. bet Hoff mann. Munkelt und tn den KonsumoerrinoerkaufSstelleu Riesa und Gröba. —a. Dresdner Landgericht. Eine umfangreiche UntersuchungSsache beschäftigt« dte fünfte Strafkammer tn einer bewndeeeu, bi« -um Abend währenden Sitzung. Unter der Anklage de« Betrug« und der Urkundenfälschung hatte sich der 1888 zu Jauer geborene ehemalig« Proviantamt«- Inspektor-Stellvertreter, der Architekt und jetzig« Kaufmann Wilhelm Ludwig Friedrich Ln. zu verantwortrn. Die der Anklage zugrunde liegenden Straftaten soll L». tn der Zett von 1916 di» zu seiner im Mär» 1919 erfolgten Entlass»«« begangen haben, während der er al« Proviantamts-Inspektor- Stellvertreter beim Proviantamt zu Riesa feine« Dienst verrichtete. Zur Aufklärung de« etwa« sehr verwickelten Sachverhalte« waren eine ganze Anzahl Zeuge» und auch zwei Sachverständige geladen. Zusammensaffrnd sei folgen de« darüber berichtet: Dein Angeklagten lag «« ob. R» Bauarbeiten und sonstige» Reparaturen beim Riesaer Proviantamt zu überwachen usw. Diese Stellung soll Ln. tag ein Verzeichn!« der am 1. Oktober 1919 und der am 1. Oktober 1020 ans Rrickskoste» nnterbaltenkn Krasiwaae» einschliesslich der KriegsgeieNschaitr» vorznlrge». Im weiteren Verlauf der Aussprache teilte der Nelchtzstnanzminister auf eine Anfrage de« Abg. Mumm mit, dass eine Nackprüsnua der Steuererklärungen Erzberaer« im Gaiiae sei. Ti« Prüfung werde bald abgeschlossen und da« Ergrünt« der Oessentllchkelt mitgcteilt werden. Der Antrag Mumm- Helffcrsch-Rösicke in Sachen der Kraftwagen wurde einstimmig angenommen. Der erste öffentliche Parteitag der kommunistische« Partei Deutschlands ist gestern in den Sopblensälen tu Berlin eröffnet worden. Unter den Anträgen fiel ein An trag Chemnitz auf, der die Wiederaufnahme des frühere» Genossen Hölz forderte. Ter Vorsitzende erwiderte hierzu, daß die K. P. D. dagegen nicktS einzuwendrn habe, falls Hölz rin derartiges Gesuch selbst stelle nnd fick verpflicht», dir Beschlüsse der Partei fortan zn respektieren und sich nickt wie znr Zeit des Kapp-Pntscbe« über sie binweg- znsetzen. Als erster Referent sprach Thalheimer über die politische Laae. Der Redner schloß mit den Worten: »Di« Lage entspricht etwa der, die wir im Herbst 1918 sahen. Damals hat die Konterrevolution dem Proletariat da« Gesetz des Handelns diktiert. Heute muss die Arbeiterschaft die im Stillen unter dcm Schutze der Kappregieruna arbeitende Konterrevolution zum Handeln zwingen. Sie muss dcm Kampf bewußt rntnegengtben. Was un« nötig ist, ist Kühnheit. Jin weiteren Verlauf der Sitzung behandelte Paul Levi das Verhältnis der K. V. D. zu den übrigen politischen Parteien. Die Rede gipfelte in einer Begrüssung an die Neufommnnisten. Im Namen seiner Parteifreunde gab Tänmig dann das Gelöbnis ab, alles zu tun, um eine möglichst rasche Vereinigung der U. S. P. (Linke) mit der K. P. D. in den nächsten Wochen zu voll ziehen. Ter Nachmittag war mit weiteren Vorträaen der Delegierten anSgeiüllt, an die sich eine längere Debatte anscbloß. Zum Schluß wurden die vorgeschlagenen Reso lutionen fast einstimmig angenommen. Enlschutdignngsschrcibcn deS Hamburger SenatS- präsiventcn. Der Präsident des Hamburger Senats hat an den Vorsitzenden der französischen Kontrollkomrnissiou iu Hamburg, einem General, ein Entschuldigungsschreiben gerichtet, in dem er sein lebballes Bedauern über die Vor fälle ansdri ckt, bei denen seinerzeit der Attacbs des franzö sischen Konsulats in Hamburg tätlich nnacgriffcn wurde. Stiftung für rLoünhgnsüau. Ter Inhaber der Firma Henttchelund Sohn, Gebe, merKomnierzienrat0r.iox.Hentschel, stiftete der Stadt Kassel die Summe von 2'/, Millionen Mark zur Errichtung von Wohnhäusern, nm der in Kassel außerordentlich großen Woknnnasnot zu steuern. Gesetz über die Vetriebsbilanz. Ter sozinlpolitiscke Ausschuß Les vorläufigen rKeichswirtschastSrateS tritt am Dienstag, den 9. November, nnd voraussichtlich auch noch am Mittwoch zu einer Sitzung zusammen, um den vom RrichswirtschastS Ministerium vorgeleatcu Entwurf eines Gesetzes über die Betricbsbilanz und über die Betriebs- Gewinn- nnd -Verlnstrechnung zu beraten. Hierzu liegen bereits Eingaben der Arbeitsgemeinschaft kreier Angestellten- verbände und des ReicbSvcrbaudes der deutschen Industrie vor. Scvcrings Ertast — Partcimachc'k Zu dem Vorstoss deS Ministers Severin» erklärte eine führende Persönlichkeit der Orgesch einem Mitarbeiter des „Berliner Lokalanzeigers" folgendes: Der Erlaß des preußischen Innenministers Sevcring ist als eine reine Parteimache anzusprechen. Der Minister kann sich ank kein Tatsachenmaterial stützen, weil eS solches ciwach nicht gibt. Hätte er solches Material, würde er es sicher längst vrivffcutlicbt haben. Tic Behaup tung der Gcsahr eines Rcchtspntscbcs durch die Orgesch ist einfach ans der Lnft gegrisfen ; dagegen liegen recht bedenk liche Nachricblcn vor, daß die Linkspntschistcn für solche Ab sichten gut organisiert sind. Die Lrgclck ist bekannter Weise keine Rechtsvrganisation, sondern setzt sich aus Mitaiiebern aller Parteien zusammen. TicS ist auch dem Minister Severin» wohlbekannt. Wir denken nicht daran, auf den Erlab hin irgend etwas zu tun. Macht Herr Sevcring ernst, dann werden die Gerichte zu sprechen Haden. Ter Streik bei den Bvrsrgrvcrken. Die Berliner Abend blätter melden: Vor den hiesigen Bocsigiverken, die seit Dienstag stitliicgcn, sanden vormittags verschiedentlich Zu sammenstöße zwilchen Ausständigen und Arbeitswilligen statt. — Wie der „Vorwärts" schreibt, wurde zur Beilegung des Konfliktes das Arbcitsministcrinm um Vermittlung an- yerufcn. — Znm Streik im Dcxrilgrostbandcl teilt die Zentralstrciklcitung mit, daß der Streik Dienstag früh mit voller Kraft eingesetzt hat. Zunächst bat die Zentral streikleitung 50 Großbetriebe stillgclegt. Weitere Betriebe würden in den Streik eintrcten, sobald es die erfolgreiche Durchführung des Kammes erfordere. KcUncrstrcik iu Stürubcrg. Ter „Franks. Kurier" meldet: Seit Vormittag sind wegen eines KellnerstreikS alle Hotels, Gastwirtschaften, Cases usw. mit Kellner- und Kellnerinurndediciiniig geschlossen. Tie Streikenden fordern eine 10°/, Trittkacldablösnng. (Suteo Ergebnis der Kartoffelernte. Nach den Ermitte lungen des Pcciißilckrii Statistischen Landesamtes ist di« Anbaufläche für Kartoffeln von 1344091 b» im Vorjahre auf 1 035 300 b-i gestiegen. Tie Verordnung über den Mindestpreis bat somit ihren Zweck erreicht. In den übrige» Reichstcilcn ist ebenfalls mit einer Vermehrung des An baues zu rechnen. Ter Ernteertrag ist in diesem Jahre pro Hektar um 14,1 Doppelzentner höher. Die Gciamlernte- mengcn übersteigen die vorjährigen nm 37,13Der Gesamt ernteertrag in Preußen stieg von 149 044 033 Doppelzentner auf 204 339 405 Doppelzentner. Zn Besorgnissen liegt deshalb teine Veranlaß»»» vor. Cs ist damit zu rechnen, dass die Versorgung mit Kartoffeln im allgemeinen sich er heblich besser als im letzten Lahre vollziehen wird. Voraus setzung ist, daß die Cisenbahuarbeiter Eingriffe in die Transporte unterlaßen. Zu Leu Greirzübertritten nach Litauen. Vom Ober präsidenten der Provinz Ostpreußen wird mitgcteilt: Ob wohl an der Grenze nach Litauen feit dem 16. v. MtS. keine erfolgreichen Ucbcrtritte festgestcllt morden sind, hat der Lbcrpräsident Siehr beim Mititärbefehlshaber de» Einfatz von Reichswehr an der Grenze beantragt, um einer- rils die dortigen Kräfte der Sicherheitspolizei in ihrem chwcren Dienste zu entlasten, andererseits alle Möglichkeiten erneren unerlaubten Uebcrtrittes ausznschalten. DieTruppen ind antragsgemäß sofort eingesetzt worden. Durch leichtfertige und gewissenlose Verleumder irre geführt. Während des Wahlkampies hat in einer Versamm lung in Mcseritz der Rentier Heinze als Redner beleidigende Behauptungen über die Lebensweise und da« persönliche Verhalten des Reichspräsidenten Ebert ausgesprochen, die der Redakteur Weber in der „Meteriber Nreisztg." weiter verbreitete. Auf den vom Reichspräsidenten gestellten Strafantrag kam es zn einem Verfahren wegen Beleidigung in dem eine ganze Reihe Zeugen vernommen wurde». Dte beiden Angeklagten haben nunmehr aus freien Stücken in der „Meseritzer Kreisztg." folgende Erklärung abgegeben: Wir haben nns durch die eingehende Beweisaufnahme Über zeugt, dass an diesen Behauptungen nicht ein wahre« Wort »st und datz wir durch leichtfertige und gewissenlose Ver leumder selbst irregeführt worden sind. Wir bedauern des halb lebhaft die von uns getanen Aeusserungen und wider rufen sie ausdrücklich mit der Bitte, den Strafantrag zurück- zunehmen. Wir wollen auch die gesamten Kosten de» Straf antrags trage». Frankreich. » Die Forderungen der Bergarbeiter. Der Nationalrat der französischen Bergarbeiter ist gestern vor- Mittag in Paris -ufamineuaetreten, MN über die Lohn-
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