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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192011096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-11
- Tag1920-11-09
- Monat1920-11
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1920
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au! Schrank« bilden gegen den Imperialismus nnd den Mill- tarisuius. falls diese beiden sich wieder aufzurichte» ver- suchen sollten. Der „TemvS" zur MiedergutmochungSsrave. .TeMp» schreibt in einer Betrachtniia über die noch zur Eeledigung der Wiederautmachnnassiaae geplanten Verb/fferung«- metboden, eine Frage miisse in das bellst» Licht gerückt werden, die besonders Deutschland interessiere, bei dem Ver fahren, das voraeseben sei, bandle es sich nicht nur darum, die deutsche Schuld sestzusetze», man miisse auch die ZablungS- fähiakeit Deutschlands prüfen. An zwei verschiedenen Stellen weise die französische Note die englische Regierung auf diese zwei Aliigaben bin. Die französische Regierung sei der Ansicht, das; der WiederantmakbunasauSschnk de» alliierten Neaieruuaen einen Bericht über die Zahlung»« fähigkeit Deutschlands liefern müsse. Die französische Re- aieruug habe srrner bet der Begriiiidung der Ausaabrn der Genfer Konferenz bcrvo> gehoben, das; man auch dieZaklnuaS- fähiakeit studieren müsse. Es sei wünschenswert, dass dieser Hinweis weder der öffentlichen Meinung in Deutschland nock der deutschen Negierung entstehen möge. Die öffentlich« Meinnna in Deutschland müsse sich davon überzeuaen, da« Frankreich al« bninanrr nnd inteNinenter Gläubiger die Zahlmigssähigkeit seine« Schuldners verbessern wolle. Die deutsche Negierung, so glaubt der Temps, würde gut beraten sein, wenn sie schon seht ein wirtschaftliches und sinattziellrS Wiederanfbanprograinitt Deutschlands vorbereite, nm den Alliierten die Elemente für eine positive Arbeit »N liefern. Griechenland. Gewaltige köttlaStrcnc ttundgrbuna. Am Sonntag kam es in Athen zu einer gewaltigen royalistischen Kund gebung, wie sie in der Geschichte des Landes noch nicht zu verzeichnen ist. 00000 Personen, znm größten Teile im wähl» berechtigten Alter, nahmen an der Kundgebung teil. England. Die Wiederaufnahme deck HaudrlS mit MnstkNUd. Di« „Times" meldet, wenn nicht Unvorhergesehene« einttet», würden die einleitende» Maßnahmen zur Wiederansnahme deS Handels mit Russland innerhalb der nächsten Tage be endet sein. Der Entwurf für das Abkommen sei bereits sertigaestellt. Tic britischen Behörden seien sevoch der An sicht, das; sie sich zuvor unbedingt davon überzeugen mühten, dah die Bedingungen ordnungSgemäh erfüllt werden, bevor sie das Abkommen in Kralt trete» lassen. Für Deutschlands Aufnahme tu den Völkerbund. .Nieuwe Nolterdamsche Eourant" zufolge dringt Lord Robert Cecil in einem Artikel in der Anglo-French Nkvtew auf baldmöglichste Ausnahme Deutschlands in den Völker bund, um so eine starke Schranke gegen den Krieg zu errichten. Amerika. Der englisch französisch amerikanische Schutzvcrtrag. Einer Washingtoner Meldung der ..Morniug Post" zusolge soll die Tatsache festlichen, da» die Bereinigten Staaten de» «nglisch-fraiizösisch-amcrikattischcn Schutzvertrag nicht ratist- ziereu werden. Oertliches renn Diichfisches. Nies», den v. November 1920. —* Einen jähen Tod fand gestern abend auf dem hiesigen Babnhosc ein Maler ans Dresden, der aus dem llmbait des Gröbaer N ticrguteS beseh istigt war. Er wurde von einem Herzschlag betroffen, der seinen sofortige» Tod herbeisübrte. —* Der heutige Revolutionsfeiertag trug in un'erer Stadt vorwiegend wer.t gl'chen Cha'.ak er. Ti« städtischen Geschäftsstellen und Betriebe ha ten keine Ar- bettsrnhe eintrcten lasse», ebenso waren sämtliche Ge schäfte geöffnet. SoniUäolich gekleidete Menschen sah man nur sehr wenige. Weite Greife dec hiesige» Arbeiterschaft scheinen gewillt gewe'cn zu sei», von einer Arbeitsruye am Heu!igei. Tage abznsehcn, um in dec gegenwärtigen teuren Zeit ihren Verdienst nicht zn schmälern. In einer ganze« Reihe von Betriebe» war die ArbeiterfckUlfi entweder vollzählig oder doch in der Mehrzahl heute früh zur Arbeit erschienen. Tie Arbeitenden wurde» aber Im Laufe des Vormittags durch Feiernde, die in Trupps unter Voran- tragung von roten Fahnen vor de» Betriebe» erschienen, gezwungen, die Arbeit ein.'nstellcn. Dadurch kam es doch in den meisten hiesigen Betrieben zu einer Arvcitsrnie. nur in der Glasfabrik wurde gearbeitet, ebenso im Eisenwerk uon einem Teil der Arbeiter. Vor dein Eisenwerk fetzten di» Feiernden ihre Demonstrationen auch leiite nachmit tag wrt. Auch in Gröbn lagen sämtliche Werke stillt Kn der Ehemischen Fabrik von Heyden kn Nünchritz wurde die übliche Soiintagoarbeit geleistet. Im übrigen ist der Tag ohne ZwischensaE verlauten. F a h r r a dd i e b st n h l. Am 4. November 1920 nachmittags in der 7. Stunde ist aus der Hausflur der Schankwirtschaft „Volkshans" e n Herrenfahrrad, Marke Nummer uubetannt, gestohlen worden. Beschreibung Original-Roman von Erich E-ensteim f 33. Fortsetziing. „Darüber kann ich Ihnen noch keine Auskunft geben, venu vieles ist mir selbst noch unklar. Auch würde es zu weit führen, wollte ich Ihnen erzählen, Ivie ich erfuhr, dah Lparbachs Quartier von einem zweiten Mann mit- benkiht wurde. Tatsache ist, das; er da war, das; Fräulein Dpirn ihn kennt, und das; er mit Sparbach zugleich ver- jchwaiid. Weitere Schlüsse können wir erst ziehen, wen» Fräulein Spira gesprochen hat." „Aber wird sie denn jemals sprechen, wenn sie bis seht geschwiegen hat?' rief Vera mutlos. „Falls sie die sen Men chcn wlrclich liebt, wird sie fein Geheimnis nie mals vreiogebcn, und wird sie vermögen, ihn zu verratenI" „Wer weis;? Ich halte Fräulein Spira trotz aller verdächtigen Umstände, oie einen Schatten auf sie wer fen, Loch für eine» anständigen Charakter — —" „Das ist sie auch gewiss!" „Nun also! Dann müssten ihre Gefühle für Viesen Mann doch in dem Moment aukhüren, wo sie erlennr, das; er ein schlechter Mensch ist, der sie belogen und be trogen hat." „Daran zweifle ich ja nicht. Aber können Me diesen Beweis denn erbringen?" „Noch nicht, da ich ja nichts weiss Über die Form seiner Beziehungen zu ihr. Aber ich l-abe die moralische Uebcrzeugung, dass ich cS können werde, sobald Fräulein Spira gesprochen hat! Für mich steht fest, dass er der Mörder ist, und dass er mit seiner angeblichen Liebe zur Spira nnr einen bestimmten Zweck verfolgte, sich ihr also unter falscher Flagge näherte." „Und was soll nun geschehen? Werden Die ihr das Bild zeigen?" „Nein. Denn das wäre das sicherste Mittel, sie miss trauisch zu machen, und ihr die Lippen vielleicht aus im mer zu versiegeln. Sic müssen e? tun. Ganz unvordereictt und scheinbar zufällig müssen Sie ihr das Bild rn die Hönde spielen, und ich muss ungciehen Zeuge davon lem." Vccas blasses Gesicht überzog sich mit jäher Röte. Ab wehrend hob sie die Hände. „Nie werde ich bas tun! Wie können Sie mir ein« so schmählich« Rolle zumnten!" „Ich Ine es im Namen eines Unschuldigen, der seit Monate» hn Hast sitzt und verurteilt werden würde, wenn wir den wahren «Wuldtgen nicht finden I Verurteilt »um — ikM AerM.« Mü dazuicht, Lräulei» dpa Trott?' »a-w de» Fahrrad«»' Schwarzer Rahmenßau. etwa» nach unten gebogen« Lenkstange, vorderes Rad tzoizsarbene Felge mit schwarzen Streifen, hinteres Rad schvarz« doppelt« F«tae Mit mehrer«» Ntetlüchcrn, reiner Leder atiel und eb«m»M» Satteltasche, ziemlich neue Gummibereifung. Wert MV M Auf die Wiedererlangung des Fahrrades säht der Bt- stohlene «in« Belohnung von ItvMark au». Sachdienliche Wahrnehmungen »volle man der voll»«« Mitteilen. —* Overettengastsvirl »m Hetel „Stern". Man schreibt UNS: Das Hamburg«« vtimtknlHeater, wel ches auf seiner Reise nach Süddeutschiaud über Riesa kommt, gibt am kommenden Freitag abend «in Gastspiel und bringt oie überall mit grossem Beifall ausgenommen« Operette „Br über le in sein". Da» Wert hat den aut bekannte» und schnell populär gewordenen Wiener Leo Fall al» Komponisten, des en Operette» „Fideler Bauer" und „Dollarprinzesfin" auch in Riesa gut be annt iiud. ES kann wegen anderer weiterer Gaftspiewb chlüffe nur die- «tne Gastspiel stattsinden und ist ein Besuch «ur sehr »u empfehlen. Den Abend leitet «in, bunter humoristischer Konzcrtteil ein, in welchem Duette der neuesten Operette», Opernarirn und Gesänge »um Vortrag gelangen. Die mit wirkenden Künstler sind erste namhaft« Kräfte Hamburg» und liegen Ortgtnalkrit ken ttber bereit« absolviert« Gast« spielabende anderer Städte im Vorverlauf bet AbeNdrolh zur Einsicht au». Dec Beginn ist präzis r^8 Uhr. —" Zityerkonzert. Am ü. d» Mt«. gab der Zithermusckvcrein Nicfa-Gröva vor vollstü'ndtg auSver'ous- tcm Hanse wiederum ein Konzert. Das Programm wie« vorwiegend wertvolle Komp« itionen auf, seren Wieder- gäbe von eifrigem Fleth und Fortschritt dinfichtttch der Prä zision der Ein,ätze und der Intonation, sowie dtt Bvrträa« im Ensemble und im Solospiel zeugten. D«S Cello zeigt« bei Nv- 4 nn Anfang etwas Unjtchervsit, doch war dies« von wclrig Belang und dürste von wenig geübt«» Ohren Wohl garnicht bemerkt worden sein. Mir leinen S^lovor- trägtn brachte dec Dirigent, Zither-Virtuos K. Franz, wirklich Hervorragendes zu Gehör. Was Fertigkeit »n der Technik des Instruments und künstlerischer Bor.rag ver mögen, wurde hier geboten. Die Zuhörer zollten durch nicht endenwollenden Beifall dein Gebotenen ihre Anerkennung. ES dürfte daher eine baldige Wiederholung d!e,» Kunst abends ebenfalls eine zahlreich versammelte Zuhörerschaft finden. L. —* Tabaksteuer betr. Der Reichsminister der Finanzen hat folgende Bestimmung zrlaffen, Nachdem di« Schwierigkeiten bei der Herstellung und Verteilung der Slenerzeichen nunmehr behoben sind, bestimme ich, rass vom 1. Dezember 1920 ab Händler tabaksteuerpflichNg« Waren, die nicht mit den erforderlichen Steuerzeichen ver sehen sind, nicht mebr im Besitze oder Gewahrsam Haven dürfen, wenn sie sich nicht den Vollen Folgen deö Ü 69 Ziffer 9 des Tabakstenerge-etzeS au»fitzen wollen. (Tabak- stenerhittterziehilng.) Die Aushändigung der noch fehlen den Steuerzeichen, die nicht von vornherein geliefert wer- den lonnten, hat in der Weise zu erfolgen, dass die Her steller oder Händler, die die Steuer entrichtet Haven, di« ihnen nachträglich zu liefernden Steuerzeichen den Ab nehmern ihrer Waren übersenden. Händlern, die nicht mit Steuerzeichen versehene tabakstencrpflichttge Wa en tm Be sitz haben, deren Herkunft und VersteueruW nicht mehr f-st- gestellt werden kann, kann während des Monats November 1920 gestattet werden, dass sie gegen Entrichiulig der er mässigten Tabaksteuer Steuerzeichen zur Anbringung an diesen Maren bei der für sie zuständigen Hebcftellc er werben. Von einem Strafverfahren wird in diesem Falle abgesehen. —* Bringt die kleinen Kinder an die Luft. Bon zuständiger Stelle wird uns geschrieben: Es wird dar auf aufmerksam gemacht, dass es der Gesundheit kleiner Kinder nur zweckdienlich ist, wenn sie auch in» Wlnte« an die Lukt kommen, ausgenommen bei scharfer Ostlust und starkem Nebel. Es sollten die Kleinen möglichst;e>e» Tag einmal herauskommen. Solche Kinder werden sich we niger erkälten als die anderen, die den Winter in der feucht- ivarmen Küche verbr n icn und durch die Verweichlichung bei jedem Luftzug Schaden nehmen. — Die Auslieferung eine» Ter'lr-Z der Elbtonnage. Die Verhandlungen über bi« Ausliefe rung eines Teiles der deutschen Elbtonnage an die Tscheche werden, wie die „Franks. Zeitung" aus Präg meldet, am 16. November in Berlin beginne». —* Ein nationaler Trauertag für die »Nl Kriege Gefallenen soll bekanntlich aut den Wunsch einiger politischer Parteien für das ganze deutsch« Reich eingesührt werd.«. Wie wir hierzu an unterrichteter Stelle erfahren, steht man diesem Plane auch in Sachsen sym- pathifch gegenüber. Doch möchte man Rissen Trauertaa am besten mit dem Totensonntag vereinigt sehen. Die» ist für das ganze Reich freilich nicht möglich, wer» der Charak ter des Totensonntags nnr für die protestauti,che Bevöl kerung massgebend ist, währen» die Katholiken bekanntlich Hempel mit schwerem Ernst. Dann fuhr er ruhig fort.» ,Lch habe mir die Sache so gedacht: Sie laden Fräulein Spira für einen Tag nach Wolsershagen «in, wo auch ich mich ungeseheu einfind«. Sie wetien mir «t» Versteck an, von dem aus ich alles sehen und hören kann, was in Ihre,» Zimmer vor sich geht. Dort richten St« -S io ein, dass Fräulein Spira das Bilo unbedingt zu Gesicht bekommt. Wenn Sie frägt, wie Sie dazu kommen, tun Sie ein wenig erschrocken u»d gestehen schliesslich, st« hätten es aus Atten- stücken, die Ihr Vater sieb zur Durchsicht mttnahm, für «In paar Stunden entlehnt, da sie der Kops interessiere und sie ihn skizzieren wollten. Ganz beiläufig setzen Sie hinzu, der Manu solle, wie Sie gehört hätten, steckbrieflich verfolgt werden wegen oes Mordes an Fräulein Wildenrath, und ob Fräulein Spira nicht auch fände, dass er so rech« den un« heimlichen Typus des Verbrechers darstell«? Um di« Sache glaubwürdiger zu mache», legen Sre eine bereit» angefangene Skizze zu dem Bild. Sie zeichnen doch gewiss ein wenig?" „Ja," murmelte Vera, au- deren Gesicht jeder Bluts- tropfen gewichen war, mechanisch „Gut. Dann geht die Sache ausgezeichnet." Vera starrte stumm vor sich hin. Plötzlich warf st« den Kopf zurück. „Nein, sie wird nicht gehen, denn »1« und nunmer werde ich e» »usammenbringen, «ine so heimtückisch« Nolle zu spielen gegen jemand, der mir ahnungsto» ver traut. Fräulein Spira hegt, wie ich glaude, nne dusrich- tig« Neigung zu mir —" „Das weiss ich. Eben darum wGd sie, wen» überhaupt jeniand. Ihnen ihr Vertrauen schenken I" „UNd ich soll es dann täi-.a'-en? Nein, nein, e« geht nicht! verlangen Sle das nicht von mir." . „Doch. Ich muß. Und glauben Sie mir, man kann alles, was man ernstlich will! Sie brauchen bloss zu denk«», dass Die «S aus Liebe tun, und damit vielleicht Ihrem Verlobten Ehr« und Leben retten. Aber au» Füulvin Spira «Welsen Sw damit nur einen Gefallen. Denn wenn Sie sich wirklich weigern, bliebe nnr nur mehr ver andere, viel schlimmere Weg für die Dame, sie wegen Mitschuld an dem Mord verhaften zu lassen. Da» wäre dann dl« zweit« Möglichkeit, sie »um Sprechen zu zwingen! Wollen Sie ihr da» ersparen, dann willigen Sie in meinen Vorschlag." Lange starrte da» junge Mäochen schweigend zu Boden. Dann rang eS sich mit Anstrengung von ihr« Lippen: „Ja — Ich will es tun!" »Bravo! Mer dann auch kest bleiben, Fräulein von Troll! Kine Schwache, k«u» Sausern «eh^ UMUI o«r den L. November, den Tag Allerseelen, ivr«n verstorben«« weihen. Jedenfalls aber sollen nicht zwei verschieden« Ta e sür diesen nationalen Tranertag auäaewäh!» werden. Man wird daher auf einen Sonntag im November znlommen.' Meißen. Di« Stadtnerardntten stimm e» einstimmig: » Rattvcschluß zu. nach dem dir Straßcnbahudetrieb ^»en Versoueiiverwhr vom S. November ab veriuchsweoe ! ein Vierteljahr wieder ausgenommen werden soll. Der, hkvrei» soll st 30 Psg. betragen für die Teilstrecken Babn- —Nengass«, Neugasie—Jaspissirtsse ur» Haspt-straße— fchbad. , 'Dresden. An« Laus« wird gemeldet: Montag morgen '/.S Uhr wurde am Psarrteiebe in Lansa bet Klotzsche inmitten de« Dorfe« di« 22 Jahre alt« Hedwi- Mrnzel erschaffen ausaefuuden. Der Täter ist ihr eigener Schwager, der kur,« Zeit daraus einen Selbstmordversuch unternahm. Di« Dresdner Mordkommission traf vormittag« am Tatorte ein. — Das Polizeipräsidium meldet hierzu solaenveGt Montag morgen gegen ',«a Uhr hat der rhe- matig» Vriesträgrr Heinrich Gabriel tu Dresden sein« in Laus« wohnende Schwägerin, die 22 jährig« Linda Hedwig Menzel, aus dem Wege nach dem Badutzow aus Eifersucht ,«schossen und daun di«Waff«gea,usichsetbftaciächtet. Gabriel der schwer verletzt dem Frwdrichstädw« Kranken bau« zugrsührt «ord«n wa«, ist in»wlsch«n dort verstorben. Er war wegen einer Verfehlung, die er sich det der Post hott» -uickmiden tzmmen last«», gerichtlich beftrast worden und sollt, di« Girat« in nächster Zeit verbüß«,. /Sella bet Königsbrück. Eingeäschert «uroen hier, Wohnhaus und Scheune des HauMvaldschen Bauerngutes.^ Die großen Erntevorrate, sowie vt«l Inventar sind «ben- sall» verloren. Man vermutet Brandstiftung und zwar bitt« vorder eine Person zum Inhaber aeäussert; „Jh, sollt in Eurem Hause die Kirmes Nicht er eben!" Zittau. In den Streik getreten tst gestern d,e Ar- b«Iter>ck>ast in den drei b>e igen chemisch«» Fabriken Wernas u. Co., Gründ» g.-r u. Se del lu» > Erdha »wer. Ölb rsdirf. ES handelt, tick» hier um die Auüicrah.ung einer Lohnbe wegung, die in der chemischen Industrie Sackens in» Gange ist. Die Arbeltervertretcr haben, wie der „Zittauer Morgenzeitnng" aus Dresden berichtet wird, eiiiiinnmig! einen Sch.edSipruch der Tartstnstanzem der den Arbettern,, die ,mter schwierigen Äerhciltni.srn tu Gift avorat -rien usw.- > arbeiten, erne als unäeniigend angefehene LohnerhSkung bewilligt, abgelehnt: doch tst zurzeit erst «ine Urabstim mung im Gange, die darüber cntfchecden soll, od die Dif ferenzen zu einem Ausstand »Ühr«n. Die,«« ist nun >ni Zittau bereits ausgebrochen. Chemnitz. Tot anfgefunden wurden tm Haufe Mit- telstraße 17 am Sonnabend die Ü6 Jahre alte Arbriterut Emilie Geifert und deren Nichte, die 23 Jahr« alte Arve»* teriw Ellv Seifert. In einer Wohnung, die unter der Set-! fertschen liegt, war Gas aiisgestrümt und durch die Deck« in d e Wohirnug der Seifert eingedrungen, wodurch der Lod der briben Per onm herbeigesützri wurde- Leipzig. Ein Liebespaar, tas in ter Sternwarten strasse in e.nem chsähniick»!N Verhältnis zufam, enwotzrtte, ivar in Streit geraten, alS der „Ehemann" eines Tapes in trunkenem Zustande heimkehrte und seiner Ängsbc'e eir eröffnete, daß er seine gesamte Rente vertrunie» Labe» Durch dieses Geständnis aufs höchste gereizt, ergriff die „Ehefrau" ein Ihr zur Hand liegendes Küchcnmcsfer und ging ihrem Lebensgefährten damit zu Leibe. Das End ergebnis dieses ungleichen Kampses waren auf der eine» Seite eine halb abaeschnittene Nafe und auf der andere» zerrissene Kleider. Ein hinzugeholter Schutzmann beruhigt« die erregten Gemüter und veranlaßte dte UebersÜhrun« des beinahe ganz um seine Nase gekommenen schwer ver letzten Mannes nach dem Krankenhaus«. — In einer öffent lichen GastwirtSversäminlung wurde über die Verhand lungen mit dem Sächfifck>-Thartngisck.«n Brauereiveretn wegen Abschluss eines Bierpretöschntzvertra es b-rtch'.et. Nach diesem Vertrag soll den Gastwirten ein Preis von 1,M Mark für das Glas Bollbier der hiesigen Brauerei«» »ind von 1,50 Mark sür bayerische Biere geschützt werven. < Von einigen Rednern wurde die Fest etzung des Ans.chani« Preises sür hiesige Biere auf 1,40 Mark gewünscht und der folgende Antrag eingebracht: „Ttte am 8. November in der Gastwirtschaft „Sanssouci" abgehaltene Versamm- . lung der Gastwirte beschließt die Anerkennung des Ver trages mit der Massgabe folgender Ansschanlmindestprci e: Für DtinEcr 1,20 Mirk, für Vollbier 1.40 Mark und für Daurisch Bier 1,60 Mark auf die bestehenden Nus- schankgläser." Bei der Abstimmung wurde oer Antrag an genommen. , , * Teplitz. Hier fand am Sonnlaa, wie die deutschen Blätter melden, die auaeklindigte Massenversammlung der Dkutschbürgerllchen Natt, bet der mehrere Parlamentarier sprachen. Zum Schluß wurde eine Entschließung angenommen, in der gegen die Unterdrückung der Deutschen tn der Tschecho slowakei protestiert und gegen die beabsichtigte Zertriim» „Tie brauchen ketne Angst zu haben. Wenn ich etwaSi Übernommen habe, dann führe ich es auch durch; Und ichs sehe ja ein, dass e» von zwei Uebeln da- kleinere tst." 17 X Gila» Hempel schritt tief' in Gedanken versunken de« > Ringstraße entlang. Eben halte ihn Vera von Troll durch t ein Bittet verständigt, daß Fräulein Spira sie am nächlir« Montag in Wolsershagen besuchen werde. Sie habe deu Montag gewählt, weil ihre Ettern da abwesend fein wür den, und sie freie Hano hätten. „Mama will nämlich.Papa Sonntag abend m dl« Stadt begleiten, und ei» paar Lage dort bleiben, um lSinkäus« zu besorgen," schrieb Vera und schloss dannr „Uebvtgens war «S gar nlchr leicht» Fräulein Spira »u dein Besuch zu Überreden, denn sie wollt« durchaus, ich solle lieber zu ihr kommen. Sie könne ihre Wohnung nicht verlassen, da sie vielleicht Besuch bekäme oder m n >esteus eine sür sie Überaus wichtig« Nachricht. Endlich aber brachte ich es doch fertig, ihr das Versprechen abzu betteln, Montag zu kommen. Sie will den Zug benutzen, der um 11 Uhr vormittag« hier eintrtsft. Wir werden dann im Garten essen, und nach Tisch sichre ich sie auf mein Zimmer. Tante Renate, die rn alles etngewetht »st, wird Ihnen vorher tm anstoßenden Bibliothek-immer einen Platz a,.weisen. Gott Helf« weiter, dass wir dann auch wirtlich etwa» erfahren, oa» Licht m diese dunkle Angelegenheit bringt!" ! Hempel atmete tief auf, al» er dte Zeilen gelesen. Gott-» lob, brr Vogel ging in» Garn! ,Ln einem greifbaren Er folg zweifelt« «r nicht mehr, nu» dieser erste Schritt g«- nchert war. Unmöglich konnte di« Spira sich so »n de« Gewalt haben» dass ver unvermutete Anblick de» Bildes st« kalt Kess. Ta» einzige, wa» er bt»her gefürchtet haste, war, daß sie fick nicht nach Wolsershagen locken ließ. Tenn die Kolb« hatte «» ihm längst verraten, dass Ihre Herrin sich kaum getraue, da» Hau» «ur auf Stunde« zu verlassen, weil sie Tag un» Nacht aus Nachricht von! „Herrn Frij" warte. Er hatte ihr kein« Adresse hinten lassen, wie me Kolb« vermutete, Denn sie schrieb nicht an ihn. Aber er wollt« ja dte Einwilligung seiner Eltern UN» ,E eine» reichen Onkel» zur Verbmdung- mit ihr erringen. Darum war er kort. „Und wenn er sie hat, dann telegra phiert er koale.ch bder kommt mich selber holen!" ver sichert« Fräulein Spira ihrer Dienerin wiederholt. Hempel lächelte im stillen über diese» blind« ver traue«, während er nun, alle» noch einmal überoenlrnk di« Nü,»ftkahe «Mang wandert«. ^E»zzß^MHE I»h^
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