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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160921015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916092101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916092101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-21
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1916
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SV. Jahrgang. O L6L. Donnerstag, LI. September 1916. L8TG Drahtanschrift: RachrichUn »»»«de«. Fernspncher-Sammelnumm«: »»»LI. Rur sür Nachtgesprilche: »0VU. - ZänSaut- 3ckokolaSs ' »/ D«L/riir«-AckoliolaAe E Äikser-AckokoiaAe Aäkao, Dersord. Schriftlettung und HaupigeschSftsstell«: Marienstrah« St^LO. Druck u. Verlag von Liepsch L Steichardt in Dresden. Bezugs-Gebühr^WrL^L"N'L^W > Anzeigen-Preise. Nachdruck nur mit deutlicher Quellen-in,a»« <.Dre»diier^«-«r^plI»M^^UnokrlLn^SqrMftLckew«rd«i^E«ufdcwa»rt^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Mißerfolg italienWer Angriffe im öilgmw-Abschnitte. ««d am Mali-Bach.— Die StSrke der italieaischen Lgeufiv-Armee aus dem Karst. Dobrudscha. — Mae ueue Rede Briands. — Ae Kaarlersahrt iu, Haudtauartler. Schwere ttalieuische »erlüge am kkdarau Der rasgsch'ramlaische Nckraa iu der Seftrrrelchlsch-uagarlscher Krlesrdericht. Wie«. Amtlich wirb verlautbart de» SV. Sep tember ISIS: Oestttcher Kriegsschauplatz. Front gegen RnmSnlen: Die Rumäne« mnrben südöstlich von Hatszeg sHötzings vollftäudig vertriebe«. Petroseuq und der Czur- duk-Pab sind wieder iu unserem Bes,ft. Heere»front de» Generals der Kavallerie Erzherzog Karl Iu den Karpathen seht« der Gegner seine Angrisse mit größter Zähigkeit sort. Südlich des Gestütes Lnczina nnd südlich von Bystrzec errang er örtliche Vorteile. Sonst schlugen wir ih« überall zurück. Südlich vo« Lipnica Dolna versnchte der Feind vergeblich, dem Fortschrciteu des deutsche« Gegenangriffes durch Massenstötze eutgegen- znarbeiten. Heeresgruppe de» veneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Net der Armee des Generalobersten v. Tcrsztyanöky wurde» tagSüb«, rnksisch» NagrifsSversuche i« Keime er, stickt. Abends trieb her Feind zwischen Pnstomky «pd Szelwo« tiefgegNedrrte Masse« gegen die deutsche« und österreichisch»ungarischen Truppen des Generals von derMarwttz p»r. Sie «nrden überall gcworseu. Heute srüh erneuerte« die Russe« ihre Anstürme. Es gelang ihnen bei Szelwow. an einzelnen Stellen iu unsere« Graben einzndringe«. Nasch einsegende Gegen- angrisfe zwangen de» Feind aber wieder zum Reichen. Italienischer Kriegsschauplatz. Das italienische Geschützfener gegen die Karst-Hoch fläche war zeitweise wieder sehr lebhaft. Angriffsversnche der sciudliche« Infanterie kamen dank unsere» Artillericwirkuug nicht zur Entwickelung. Wie nun seftstcht, hatte« die Ver teidiger der Hochfläche in den viertägigen schwere« Kämpfe« L0 Infanterie-Brigaden. eine Kavalleric- Divisiv« nnd etwa 18 Bcrsaglteri, Bataillon« gegenüber. I« Gngana,Abschnitt grisfen die Italiener nufere Stellungen ans dem Eioaro« und am Maso« Bache an. Sie wnrde« nach heftige«, bis Mitternacht währenden Kämpsen «nter grobe» Verl« st e« vollständig zurückgeworfe». Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: s«. T. B.s ». H «fer. Feldmarschall-Lentuant. Ae neue französische Kriegsanleihe. Herr Nibot ist einer der dauerhaftesten Minister Frank reichs. Er ist der einziae. der an hervorragender Stelle im Kabinett seit Kriegsbeginn ausgehalten hat. und. trotz dem er nicht mehr zu den Jüngsten zählt, vielmehr eine lange und aufrethenbe politische Tätigkeit als Abgeordneter und Minister hinter sich bat. scheinbar in seiner Arbeits- kraft und Siegeszuversicht nie wankend geworden ist. Herr Ribot war immer Optimist, er hat sogar, was nun schon lange her ist. einmal den Ausspruch getan, er sehe schon dev Anfang vom Ende des Krieges. Das traf nicht ganz zu, vielmehr bat sich in diesen Tagen für Len französischen Finanzminister die Notwendigkeit ergeben, von der Kammer einen Kredit von 8817 Millionen für daS letzte Vierteljahr zu verlange». Bet dieser Gelegenheit mutzte er. der bis- her den finanziellen Krieg vorwiegend im Dunkeln ge- führt bat. Karbe bekennen und der französischen VvlkSver- tretung und der Welt auseinandersetzen, wie eS um Frankreich- goldene Rüstung bestellt ist. Man vernahm, daß die fett Kriegsausbruch tn Frankreich bewilligten Kredite sich auf 61 Milliarden belaufen, wovon 46,28 Mil liarden auf reine KriegSkosten entsallen. Etwa acht Mil- liarden von den St konnten durch normale Eingänge ge- deckt werben, der Rest mutzte nnd muß noch auf andere Weise aufgebracht werden. Wie gewaltig sich Frankreichs KriegSkosten im zweiten Jahre gesteigert haben, erhellt bar. aus, dab Herr Ribot für das Jahr ISIS insgesamt 8SL6 Milliarden angeforbert hat. was gegenüber dem Vorjahre einem Mehr von SM; Milliarden oder einer.Steigerung um rund 46 Prozent gletchkommt. Auf den MonatSdnrch- schnitt berechnet, stellten st» Frankreich» KriegSkosten ln den ersten fünf Monaten des Jahres 1014 auf je 1840 Mil lionen Franken, im Jahre 1016 auf monatlich je 1802 Mil lionen Franken und im Jahre 1018 auf 2098 Millionen Franken. Vergleichsweise sei bemerkt, daß die gesamten deutschen Kricgskostcn seit längerer Zeit 200«) Millionen Mark sür den Monat auSmachcn. Sicht man von der be rühmten „Sicgesanleihe". die weder ein Sieg war. noch den Siea brachte, ab. so hat sich der französische Finanzminister bisher damit begnügt, den gewaltigen Geldbedarf durch kleine Mittel zu decken. Er hat ein reichhaltiges Füllhorn vog Schatzwcchseln. Bons und Obligationen der „nationalen Verteidigung" über das französische Volk ausgcgosscn, hat auch in England und Amerika Geldquellen eröffnet, vor allen Dingen aber die Bank von Frankreich und die algc- rische Bank stark in Anspruch genommen und sich auf diese Weise wehr schlecht als recht über Wasser gehalten. Nun aber geht es nicht mehr. Eine Zeitlang war im Vierver band die Rede von einer in Amerika aufzunchmenden 20-Milliaröen-Anleihe. da sich aber sofort hcrausgestcllt hat. daß Amerikas Vertrauen auf den „Endsieg" des Viervcr- bandes so grob nicht ist. mutzte man den Plan, sür den besonders Italien lebhaftes Interesse gezeigt hatte, wieder fallen lassen, und jeder mutz nun für sich selber sorgen. ' Herr Ribot versucht eS. da alle anderen Wege hosf- nunDlßZ" versperrt sind, wieder mit einer Anleihe. Er hat sich von der Bank von Frankreich bisher Vorschüsse im Be trage von 8700 Millionen Franken geben lassen und hat seit November vorigen Jahres rund 14 Milliarden an kurzfristi gen Schatzanwcisungen ausgegebcn. An schwebenden Ver pflichtungen sind also nicht weniger als 22,7 Milliarden Franken zu decken. Man versteht cs, das, die neue fünf- prozentige Rente in unbegrenztem Betrage aufgelegt wor ben ist. Herr Ribot braucht wahrlich unbegrenzte Summen, um das in finanzieller Hinsicht lief in den Sumpf geratene französische Staatsschiff wieder flott zu bekommen. Man versteht es auch, daß Herr Nibot den Kurs der neuen Rente weiter herabgcdrückt hat, er braucht Geld, und zwar mög lichst viel bares Geld, und sucht deshalb die Zeichner mit allen Mitteln anzulockcn,' daß er damit Raubbau treibt an dem nationalen Vertrauen, scheint er nicht sür sehr be deutungsvoll zu halten, da er sich, als Optimist reinsten WasserS, offenbar in der Hoffnung wiegt, Satz diese Anleihe die letzte sein werde, die Frankreich im Kriege aufzunehmen hat. Ob er diese Hoffnung auf den bisherigen Verlauf der Svmmeschlacht gründet? Dann würde er sich in einem ver hängnisvollen Irrtum befinden. Die Svmmeschlacht wird Frankreich den Sieg nicht bringen, so wenig als ihn der Eintritt Rumäniens oder eine Offensive des Generals Sarrail oder seines Nachfolgers zu bringen vermag. Die Verblendung des französischen Volkes ist freilich grob genug, um derartige Gaukeleien zu ermöglichen. Ob die finanzielle Kraft ebenso grotz ist, wird das Ergebnis der neuen Anleihe zeigen. Vorläufig haben wir allen Grund, dies zu be zweifeln. Die Handelsbilanz ist schlecht, infolge der rück sichtslosen Einberufungen stockt das gewerbliche Leben und auch die Ernte hat nicht entfernt das Ergebnis gezeitigt, das unter anderen Umständen Hütte erwartet werden dürfen. Nun ist man allerdings dabei, dem immer bedenklicher werdenden Arbcitermangel durch die Beschäftigung von Kults und die nötigenfalls zwangsweise Heranziehung von algerischen Eingeborenen abzuhelfen, es ist aber gar keine Frage, daß all diese Matznahmen nur einen sehr dürftigen Notbehelf darstcllen und keinesfalls die Wirkung haben werben, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu beheben. Ob die neue Anleihe größere Summen neuen Geldes erbringen wird, hängt also in erster Linie davon ab. wieviel Geld sich noch in den Sparstrümpfen der französischen Rentner be findet. Nach allem, was Herr Nlbot bisher versucht hat. dieses tote Kapital nutzbar zu machen, kann man kaum an- nehmen, baß eS sich um Beträge handelt, wie sie Herr Ribot letzt wirklich dringend nötig hat. Auf eines freilich darf er mit ziemlicher Sicherheit rechnen, der äutzere Erfolg wird seiner neuen Anleihe nicht fehlen, auch wenn er für sie keinen so schönen Namen erfinden sollte, wie für die letzte. Dafür bürgt die ungeheure Menge von kurzfristigen Schuldverschreibungen aller Art. die Herr Ribot seit November vorigen JahreS tn Umlaus gesetzt hat, und die naturgemäß in Zahlung genommen werden müssen. Zu welchen Bedingungen den Inhabern dieser Papiere die Möglichkeit eröffnet wird, die neue Rente zu erwerben, steht noch dahin. eS darf aber an- genommen werden, daß sie sich vo» denen bet der letzten Anleihe nicht wesentlich unterscheiden werden. Um einer gänzlichen Ueberflutung durch Papier zu entgehen, soll aber, wie eS hettzt, die dreiproz^ntige Rente, die tm November zu einem Kurse von 68 in Zahlung genommen worden war, dieses Mal nicht mehr als Zahlungsmittel gelten. Das ist bei der Ucbersülle kurzfristiger Papiere, die heute in Frankreich im Umlaufe sind, begreiflich, wird aber im Volke nicht mit sonderlicher Freude ausgenommen werden. Wenn man aber bedenkt, datz von 18 Milliarden, die die Siegesanleihe erbracht hat, nur ungefähr die Hälfte in neuem Gelbe ausgebracht wurde, wenn man sich weiter vor Augen hält, datz die Milliardenvorschüstc der Bank von Frankreich unter allen Umständen abgetragen werden müssen, dann versteht man, datz Herr Nibot die Konver- tiernngsmöglichkeiten, so weit es sich machen läßt, ein geschränkt hat, bann versteht man aber auch die ungeheuren militärischen Anstrengungen, die Frankreich in den letzten Monaten gemacht hat. In dem Volke mutzte der Glaube erweckt werden, datz der Krieg dieses Mal wirklich bald zu Ende gehen werde und der Sieg Frankreichs so gut wie sicher sei. Hierzu müssen die Erfolge an der Somme herhalten, zu diesem Zwecke hätte man gern auch Las rumänische Eingreifen auSgcbcutct, wenn nicht durch den raschen Vorstoß Macken sens ein sehr bitterer Tropfen in den Freudenbecher ge fallen wäre. Zum Ausgleich mutzte General Sarrail die Serben ins Feuer schicken» aber auch der unpolitischste französische Spießbürger wirb einsehen, datz die Einnahme einer bulgarischen Stellung auf griechischem Gebiete noch lange nicht die Unterbrechung des Weges nach dem Orient, die Oefsnung der Dardanellen oder gar den end gültigen Sieg bedeutet. So sind, alles in allem betrachtet, die Aussichten für die neue französische Anleihe nicht er hebend, und sie werden, das dürfen wir mit voller Zu versicht annchmen, auch während der Zeichnungssrist, sür die ein voller Monat angesetzt ist, nicht bester werden, viel mehr besteht alle Aussicht dafür, datz das Gegenteil eintritt. Der riisfifch-rumSnische Riickzng in der Dobrudscha. Ics. Die Londoner „Morning Post" meldet aus Buka rest: Die zurückgehende russisch-rumänische Armee in der Dobrudscha hat die Linie Ccrnawoda — Constanze erreicht. Den Sofioter Blättern zufolge hatte die russische Armee in der Dobrudscha eine ganze Brigade administra - tivcr Beamter mitgcsührt, die in den zu erobernden bulgarischen Gebieten die Verwaltung übernehmen sollten, und die mitgcfangen wurden. Diese Beamten werden nunmehr, wie die Blätter hinzufügen, in denselben Städten, für die sie bestimmt waren, zur Straßen- reinigung verwendet. lW. T. V.) Eine Folge der Verengerung der Front in der Dobrudscha. kl. Aus rumänischer Quelle liegt im „Secolo" eine Andeutung vor, durch den Dobrudscha-Fcldzug sei eine starke bulgarischc Armce von 8 0 0 0 0 Mann f r c i g e w o rd« n. In welcher Richtung die neuen bul garischen Unternehmungen geplant feien, müsse Rumänien abwartcm. Die Stimmung in Rnmiinien. Ick. Der „Zürcher Tagcsanzeiger"-meldet: Dem „Nutz- lija Wjedomosti" wird aus Bukarest gemeldet, die Organe von Marghiloman, „Stlagul", und von Carp, „Moldava", seien mit scharfen Artikeln gegen Vratianu ausgetreten, der die Schuld daran trage, datz Rumänien in einen verhängnisvollen Krieg eingctrcten sei. Tic meisten Blätter, die offiziösen nicht ausgenommen, weisen große Zcnsurlücken auf. Der Korrespondent des „Secolo" meldet aus Bukarest, Lab eine Umbildung des rumänischen Kabinetts bevorstehe, da der Bruder Bratia- nus das Kriegsministerium wieder verlassen wolle. Ein russischer Ausruf an die Bulgaren. d. Das Amtsblatt des Kischinewcr Gouvernements veröffentlicht einen „Aufruf der in Betzarabien wohnhaften Bulgaren", worin das bulgarische Volk aufgcfordcrt wird, den „treulosen Ferdinand vonKoburg zu ver jagen, Bulgarien zu einer Republik zu erklären und den General Rad ko Dimitrtew zum Präsidenten der Republik zu wählen." Die Vergewaltigung Griechenlands. Ick. Die Petersburger Telegraphen-Agentur meldet, es seien die Gesandten -er Ententemächte in Athen von ihren Regierungen bevollmächtigt worden, im nötigen Falle so- sort, ohne ihre Regierungen mehr zu befragen, gemeinsam mit General Sarrail entscheidende Schritte gegen die griechische Regierung zu unternehmen. König Konstantin über die Lage. d. Der Athener Korrespondent der Associated Preß wurde am 1. September vom König Konstantin in Tatoi empfangen, kurz vor dem Besuch des englischen Ge sandten, -er zur jetzigen Krise führte. Der König sprach, einer Reuter - Privatdepesche aus Neuyork zufolge, offen über die Lage. U. a. sagte er. Griechenland wäre bereit, sich Len Alliierten anzuschließen, sobald eS SaRn einen sicheren Vorteil sähe. Ader bisher sei es nicht htnreichenH
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