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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160921015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916092101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916092101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-21
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1916
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- «0 - - 1 Jetzt war «» kein Getankensprung mehr, daß t«b tntr varkam, al« wäre I» buchstäbltch al» Wachtposten an gefährdete« Ort« ausgestellt: htuter mir mein ganze« schlafend«» Volt und vor mir tm dt»»kl«n Feld — dt« draußen tm Wind sich bewegenden Zwrtge mochten zur Vorstellung mit geholfen haben — dte Unholde de» verderben», auf deren Herannaben sch achten sollte: Gelbst»«, Selbstsucht. Leichtst««. Trunksucht. Unzucht und Unglauben. Vtlder au« de» Zeitungen und au» meiner sonstigen Kennt«!» der Literatur, sowie au» meinen Sprechstunden liegen zu Hunderten auf Lager. Wenn'» nötig ist, füllen sie wie lebendige Spukgrftalten tm Nu den Raum. Und mein schlafende» Bo» ahnt nicht, wie sein Verderben kein Auge »umacht, sonder« tm Finstern schleichend e» erwürgen Willi Wa» redet und schreibt man nicht alle» -egen di« Gesavre» und — wer achtet wirklich darauf? Plötzlich kam mir der bittere Gedanke: Und du bist allein! Wa» kann eine, gegen alle diese Feinde? Und wa» nützt alle» Zeugen dagegen und alle» Beten um Hilf«, wenn auf einen solchen «tusamen Wiichter und Beter Hundert« tausende kommen, die keine Spur von Teilnahme für sein« Sümpfe haben und sich nicht einmal fetzt tm Weltkrieg »ur Buße und Umkehr haben rufe» lassen? Warum ward mir die Erkenntnis von diesen Gefahren, wenn ich doch kein Mittel mehr weiß, um die Schläfer »u wecke»? Da» legt sich wie ein körper licher Druck aus Brust und Srhle, — die Lugen schmer»en, al« wollten sie weinen uod können doch nicht! Die Hönde falten sich unter der Deck« und dte Lippen flüstern: „Herr, erbarme dich! Laß unser Volk nicht zugrunde gehen! Du hast doch in seiner Geschichte und seiner ganzen Veranlagung e» gezeigt, baß du e» lieb hast und e» zu Großem berufen willst. — warum soll an den geheimen, inneren Schäden und Schanden da» begabteste Volk der Weltgeschichte schmählich zugrunde gehen? Jesu», du willst doch hören und helfen, wo einer im Ernst dich sucht, — und du stehst, wie e» mein Ernst ist. Ich will nicht» für mich, — keine Ehrung und Lnerkennnng. keinen Vorteil oder Gewinn, — ich seufze nur au» Liebe zu dir und meinem teuren Volke, Herr, verlaß un» nicht und hilf uns au» dieser Notstunde der Zeit!" Wie lange ich so gebetet, weiß ich nicht. Aber »»letzt lüste sich der starre, lahmen e Bann der wirklich n Angst, und die lindernden Tr,inen kamen, !u. gleich schienen sich die Gedanken, wie von unsichtbaren Händen umgebogen, ander« Bahnen zu suchen. ES wurde stiller und immer stiller in mir, baß ich da» Kommen und Gehen de» Blute» nach den Bewegungen de» Herzens wie Anschwellrn und Abfluten einer leisen Mklodie vernahm. Und bann war mir'», als dürfte ich auch darauf nicht mehr hören: denn von ferne her kam ein Rau- scheu und Wogen wie von Chorgesängen und schluchzenden Geigentünen und wunderbarem Orgelklang. Auf einmal brach da» ab und eine klare Stimme von grobem Wohllaut sprach: „Gei stille! Deine Gebete und Tränen sind gekommen in» Gedächtnis vor Vott und werden nicht vergessen werben. Du bist nicht allein: ich bin mit dir! Und in deinem Bott sind noch Hunderttausend«, dte dir gleich al» Wächter stehen und knien und beten und weinen in Gtadt und Land. Außerdem sind bet mir viele, deren Blut in Flandern und Polen die Erde färbte, und sie beten ebenso, wie du. nstr gewisser und froher, — denn sie sehen mich und die Arbeit meiner Sande in aller Welt besser als ihr auf Erden. Du dachtest vorher an mein Wort, das ich zu den Jüngern sprach vom Salz und Licht. Damals ging mein Weg hinab in Kreuz und Nacht und ihr Weg ging aufwärt» in da» große Wirken für alle Welt. Heute ist'» umgekehrt: jetzt geht euer Weg hinab in Entsagung und Aufopferung und mein Weg geht aufwärts ins Licht, dem letzten völligen Siege zu. Damals mußte ich sterben, damit meine Jünger wirken konnten: heute müht Ihr sterben auf Erben, damit ich in der unsichtbaren Welt wirken kann. Und was euer Gebet um euer Volk angeht, — es gibt schon ein unsichtbares deutsches Bolk hier bet mir. reife Garben aus eurem Erntefeld, und dieses Deutschland soll größer werben und schöner durch eure Gebete und Opfer. Während jetzt bei euch Hunderttausend,: von deutschen Brüdern fallen In der Schlacht und andere Hunderttausende beten und weinen in der Nacht. — nehmen andere hunderttausend Deutscher hier bet mir ihre Harfen und singen jauch zend von allem Großen, was Ich an eurem Volke getan habe und jetzt tue und noch tun will, bis mein Plan und Ziel mit diesem lieben Sin- meiner Mensch- heitssamilte erreicht ist. Sei getrost und laß dte Hand nicht ab vom Werke, dazu ich dich berief." Die Stimme riß plötzlich ab und ich sprang auf. Ueber dem deutschen Friedhof beugten sich im Morgenwind die Baumwipfel und fern im Osten flammte e» langsam auf wie Gold und Safran und Purpur: der Tag er» wachte! ..... Donnerstag, am 21. September 1916. Der goldne Käfig. Roman von Konrad Remling. <lü Fortsetzung.) «Ich habe nicht» Unrechte» getan, Herr Doktor." „Ich bin davon überzeugt, gnädige» Fräulein, oder vielmehr . . aber nein, nicht» mehr davon!" „Sie haben also diesen — schändlichen Artikel gelesen?" Er nickte nur. „Und wa» kann man dagegen tun?" „Nichts. Selbstverständlich nichts!" Sie seufzte schwer auf: „Aber Ernst . . .?" „Ja. sehen Sie: da setzt mein Rat ein. Sie müssen mit ihm darüber sprechen, müssen von selbst davon anfangen. Denn wie ich Ernst kenne, ist er viel zu vornehm und zartfühlend, um Ihnen gegenüber auch nur eine Andeutung zu machen. Sie müssen ihm die Gewißheit geben, baß jedes Wort dieser Sudelei eine Lüge Ist. daß Sie in Herrn Camp nichts weiter sehen, als den bezahlten Lehrer..." Er unterbrach sich einen Augenblick und sah sie an. „Nicht wahr, gnädiges Fräulein . . .?" Nun schwieg er ganz. Lena weinte. Sie versuchte, das Schluchzen zu unter, brücken, aber um ihren Mund zuckte cs. und sie konnte die Tränen nicht zurück- halten. Eine Zeitlang gingen beide wortlos nebeneinander her. Dann sagte Doktor Brandt in völlig verändertem Tone: „Wenn es aber anders ist. gnädiges Fräulein, dann . . . dann haben Sie erst recht dte Pflicht, offen zu sprechen. Hier endet mein Rat, die Möglichkeit für mich, zu raten. Ich bin Ernsts Freund und — da Sie es gütigst gestattet haben — seit heute, seit dieser Stunde auch Ihr Freund. Das aber, diese letzte Angelegenheit, kann und bars nur zwischen Ihnen und Ernst besprochen werden. Ich nehme an. Fräulein Lena, daß Sie jetzt allein sein wollen. Darf ich Sie biS zu Ihrem Hause begleiten, oder soll ich einen Wagen für Sic rufen?" Sie blieb stehen und drückte ihm die Hand: „Haben Sie Dank, Herr Doktor. Bemühen Sie sich jetzt nicht um mich. Ich werde Ihnen diese Stunde nicht vergessen. Ich wollte, ich könnte sagen: auf Wiedersehen!" Sie schüttelte noch einmal seine Hand. „Leben Sic wohl . . .!" v. Kapitel. Lena von Sanken saß in ihrem Zimmer und schrieb. Sie mußte Harry Camp eine Antwort auf seinen Brief geben. So gern sie dies mündlich getan hätte, sah sie doch ein, daß jetzt, unter diesen Umständen, ein Zusammentreffen mit ibm unmöglich war. Aber dann, als sie den Brief bereits angcfangen, legte sie die Feder wieder nieder. Noch hatte ein anderer Rechte an sie: Ernst Hartung. Und ehe zwischen ihnen Klarheit geschaffen war. durfte sie keinen weiteren Schritt zur Annäherung an Camp tun. Das also mußte heute noch geschehen. Am besten schien es ihr. sie ginge in seine Wohuung und spräche mit ihm. Aber auch diesen Gedanke» verwarf sie sofort wieder. Sie hatte ihn bisher nur wenige Male, und dann stets in Bcgleituna der Mutter, besucht. Bet seinen strengen Ansichten über Sitte und äußere Formen durfte sic, trotz der Dringlichkeit der Angelegenheit, einen solchen Schritt nicht tun. So sandte sie kurz entschlossen das Mädchen z» ihm und ließ ihn bitten, sie zu besuchen. Eine halbe Stunde später saß er ihr gegenüber und wartete auf das, wa» sie ihm zu sagen hatte. Während Lena noch nach einleitenden Worten suchte, fragte er in seinem gewohnten, liebevollen Tone: „Ich hoffe, liebe Lena, es ist nichts Unangenehmes geschehen, was Dich zu der unerwarteten Bitte um meinen Besuch veranlaßt hat?" Sie nahm allen ihren Mut zusammen: „Doch. Ernst! Etwas Häßliches und Schändliches, an dem ich selbst völlig oder doch fast ganz schuldlos bin." Neuanfertigung sowie alle Umarbeitung nach neuesten Wiener > Modellen werden jetzt billiger al» im Winter ausgeführt. Alle' Sorten gelle und Pelzfutter; Reinigen aller Vel»war«n. Hüte und Mütze« in allen Sorten, In großer Auswahl. Gegründet 1881. W. 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